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iga-Report 3: Gesundheitlicher und ökonomischer Nutzen ... - Uniqa

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IGA-<strong>Report</strong> 3<br />

wickelt wurden <strong>und</strong> nun lediglich in ein betriebliches Umfeld übertragen wurden. Der einzige<br />

Unterschied dieser Studien bestand in dem Setting, in dem die Intervention stattfand bzw.<br />

aus der die Teilnehmer rekrutiert wurden (23). Auf diese Weise wurde auch bspw. die Möglichkeit<br />

nicht genutzt, Programme über einen ausgedehnten Zeitraum durchzuführen, um so<br />

möglicherweise langfristige Erfolge zu erzielen (4).<br />

b) Einbindung anderer Lebensbereiche<br />

Aktivitäten zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung trennen auf eine künstliche Weise die Arbeit von anderen<br />

Lebensbereichen (3). So leiden bspw. Frauen an zunehmendem Stress wegen der verschiedenen<br />

Rollenanforderungen, einschließlich der Betreuung von Kindern <strong>und</strong> älteren Angehörigen.<br />

Um für sie die täglichen ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Aktivitäten zu erleichtern, wären<br />

Veränderungen der Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> „familiy support services“ notwendig (Dean,<br />

1992, zitiert nach (3)) – Aspekte, die in den meisten betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogrammen<br />

gar nicht berücksichtigt werden.<br />

c) Programmdauer<br />

Insgesamt sind die durchgeführten Programme oft relativ kurz <strong>und</strong> berücksichtigen das<br />

Problem der dauerhaften Aufrechterhaltung von Veränderungen nicht in ausreichender<br />

Weise (3). Lediglich ein kleiner Teil der Interventionen (hauptsächlich im Bereich der<br />

körperlichen Aktivtität <strong>und</strong> Ernährung) beinhalten eine langfristige Perspektive z.B. indem<br />

Verstärkung oder Strategien zur Rückfallprävention über einen längeren Zeitraum<br />

angewendet wurden. Dementsprechend basieren die meisten Erfolgsmeldungen auf der<br />

Demonstration von kurzfristigen Verhaltensänderungen (bis zu einem Jahr nach<br />

Programmende; vgl. (22)).<br />

d) Teilnehmerquote<br />

Eines der größten Probleme betrieblicher Ges<strong>und</strong>heitsförderung scheint die geringe Teilnehmerquote<br />

zu sein ((1); s.o.). In Nordamerika wird der Erfolg von Bewegungsprogrammen<br />

in Frage gestellt, seit Schätzungen darauf hinweisen, dass im besten Fall nur 20 bis 30% der<br />

berechtigten Beschäftigten daran teilnehmen (7). Insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />

Selbstselektion ist dies problematisch, da davon auszugehen ist, dass genau diejenigen Beschäftigten,<br />

die am meisten von Verhaltensänderungen profitieren würden, nicht erreicht<br />

werden können (3). So gibt es Hinweise (Heaney & Inglish, 1995, zitiert nach (24)) darauf,<br />

dass Beschäftigte, die ein hohes Ges<strong>und</strong>heitsrisiko aufweisen, wie z.B. Raucher, Personen<br />

mit erhöhtem Blutdruck bzw. Cholesterinspiegel oder die sehr viel sitzen, weniger wahrscheinlich<br />

an Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogrammen teilnehmen.<br />

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