LEITFADEN für Reinigungskräfte, Objektleiter ... - Arbeitsinspektion
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- Belastungen und Erkrankungen werden oft nicht auf den Arbeitsplatz<br />
zurückgeführt, Arbeitsmittel und Arbeitsvorgänge zu wenig ergonomisch<br />
ausgerichtet – Beschwerden der Arbeitnehmer/innen sind kaum möglich<br />
- Mangel an Informationen, Kommunikationsprobleme<br />
- Zeitdruck – Arbeitsschutz wird zurückgestellt, auch durch<br />
Objektleitung/Vorarbeiter/in<br />
- interkulturelle Konflikte zwischen Personal oder konfliktbehafteter Kontakt mit<br />
Kunden/Kundinnen<br />
- isolierte Alleinarbeit verbunden mit Ängsten (z.B. als Frau alleine unter<br />
Männern), Angst vor tätlichen Übergriffen<br />
- psychische Belastungen – Stress, Mobbing, Diskriminierungen, hohes Risiko<br />
<strong>für</strong> Gewalt am Arbeitsplatz (durch Kollegen, Kund/innen, Vorgesetzte),<br />
Arbeiten unter demütigenden Umständen, fremdbestimmt<br />
- fehlende Anerkennung und Wertschätzung (schlechtes Berufsimage<br />
allgemein, wenig positive Rückmeldungen durch Kund/innen, Vorgesetzte)<br />
- geringe Abwechslung bei der Art der Tätigkeit, eintönige Arbeit<br />
- schlechte Qualifikation, geringe Möglichkeit Neues zu lernen, Einspringen<br />
ohne Schulung/Unterweisung<br />
- branchen- und frauentypische Arbeitszeiten und Randarbeitszeiten - Teilzeit,<br />
geteilte Arbeitszeit, Arbeiten sehr früh oder sehr spät, Arbeiten alleine in der<br />
Nacht, Wegzeiten von einer Arbeitsstätte zur nächsten<br />
Außerhalb des Sicherheits- und Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz bestehen<br />
zusätzliche Belastungen und Benachteiligungen durch kaum abgesicherte<br />
Arbeitsverhältnisse, geringes Entgelt und oft unsicheren Rechtsstatus,<br />
Doppelbelastungen durch Kinder-, Altenbetreuung, Diskriminierung in der<br />
Gesellschaft, Rollenbilder, wenig Erholungs-, Regenerationsmöglichkeit, schwierige<br />
Wege von/zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Frauen, die in der<br />
Reinigungsbranche tätig sind, arbeiten privat meist „dasselbe nochmal“ - unbezahlt,<br />
zusätzlich exponiert und mit dem Risiko, den Beruf bei eingeschränkter Gesundheit<br />
kaum weiter ausüben zu können.<br />
Die Ergebnisse der <strong>Arbeitsinspektion</strong>skampagnen 2009 und 2010 zeigen<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Wissens um<br />
Unfallursachen besonders von Frauen auf:<br />
- Frauen und Männer führen überwiegend spezifische Tätigkeiten durch, oft<br />
weniger beachtete Belastungen und Gefahren betreffen vor allem Frauen -<br />
z.B. Verletzungen durch Glasscherben, Nadelstiche, psychische Belastungen,