Im Portrait - Sinn-Residenz Ragnitz
Im Portrait - Sinn-Residenz Ragnitz
Im Portrait - Sinn-Residenz Ragnitz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Glücklichsein<br />
Lotterien. Glück – live und hautnah. Die Art, in der Glücksgefühle in den Medien<br />
ausgedrückt werden, und was die Figuren der Lieblingsserie zum Erreichen eines<br />
Glückzustands benötigen, haben eine Vorbildfunktion für viele Menschen. Reichtum<br />
wird im Fernsehen häufig als normal gezeigt, Jugendliche in Comedy-Serien<br />
haben eigene Autos und Kreditkarten. Nutzer der Medien übernehmen diese Vorstellungen<br />
mehr oder weniger. Manche Vorbilder aus den Medien werden stärker<br />
nachgeahmt als andere, zum Beispiel wenn sie glaubwürdiger wirken, oder deren<br />
Situationen mit der eines Konsumenten gewisse Ähnlichkeiten haben. Es gibt jedoch<br />
nicht viele und wenige genaue Daten über die tatsächlichen Auswirkungen<br />
des Mediengebrauchs (vgl. Reichertz 2007).<br />
Die Werbung versucht uns davon zu überzeugen, dass angepriesene Produkte<br />
glücklich machen. Ob im Fernsehen, im Internet oder im Radio, entlang den meisten<br />
Straßen, im Briefkasten oder vor der Haustüre, Werbung gibt es immer und<br />
überall, davonzulaufen ist praktisch unmöglich. Die Aussagen der Werbung spiegeln<br />
meiner Meinung nach unsere heutige Idealwelt der Extreme wider: alles soll<br />
das Beste aber trotzdem das Günstigste, das Reinste, das Stärkste und Schönste<br />
etc. sein. Diesen Idealen jagen wir hinterher.<br />
Glücksvorstellungen bei einem Naturvolk<br />
Der französische Psychiater und Schriftsteller François Lelord beschreibt in seinem<br />
Roman „<strong>Im</strong> Durcheinanderland der Liebe“ den Aufenthalt eines jungen Jägers,<br />
der als Botschafter seines Volkes der Inuit nach Paris kommt, um dort seinen<br />
Stamm zu vertreten. Die unterschiedlichen Lebens- und Gefühlswelten werden<br />
thematisiert. Für Ulik, den Jäger, ist es anfangs sehr schwer zu verstehen, wie so<br />
viele Pariser, vor allem die Frauen, mit dem Alleinsein zurecht kommen. Die Inuit<br />
22<br />
SINN-KURIER No. 12, 03/2010