P.T. MAGAZIN 02/2011
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Wirtschaft<br />
Exportvolumen dürfte bereits Mitte<br />
2010 wieder annähernd das Vorkrisenniveau<br />
erreicht haben. Insbesondere<br />
war und ist Deutschland gut darauf<br />
vorbereitet, die starke Investitionsnachfrage<br />
in Asien zu befriedigen.“<br />
Business investment<br />
Euros b<br />
85<br />
80<br />
Forecast<br />
Richtung Schwellenländer<br />
Seit dem 2. und 3. Quartal hat auch der<br />
Inlandsmarkt einen beträchtlichen<br />
Anteil an der Erholung der deutschen<br />
Wirtschaft. „Die Investitionstätigkeit<br />
in Deutschland dürfte weiter steigen,<br />
sobald sich die Erholung als dauerhaft<br />
erweist und Unternehmen mutiger<br />
werden, wenn es um Kapazitätserweiterungen<br />
geht“, erwartet Müller.<br />
Laut EEF werden die Investitionen in<br />
diesem Jahr um 4,1% zulegen (2010:<br />
5,1%). „Die Investitionsströme werden<br />
sich weg von Europa in Richtung<br />
Schwellenländer verlagern.“<br />
Neuverschuldung sinkt deutlich<br />
Dank sprudelnder Steuereinnahmen<br />
wird Deutschland seine Neuverschuldung<br />
deutlich reduzieren: von 4,1% des<br />
Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2010<br />
auf 3,6% im Jahr <strong>2011</strong>. Im Jahr 2012<br />
wird die Neuverschuldung dann<br />
unter die 3%-Grenze des Maastrichter<br />
Vertrags sinken – auf 2,8%.<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
Source: Oxford Economics<br />
2000 20<strong>02</strong> 2004 2006 2008 2010 2012 2014<br />
Um den Preis harter Sparmaßnahmen<br />
werden auch die Krisenländer ihre<br />
Neuverschuldung deutlich senken<br />
können: Im Fall Irlands, das im Jahr<br />
2010 voraussichtlich neue Schulden in<br />
Höhe von 32,1% des Bruttoinlandsprodukts<br />
aufnimmt, wird die Neuverschuldung<br />
auf 10,8% (<strong>2011</strong>) bzw. 8,5% (2012)<br />
sinken. Trotz ihrer Sparbemühungen<br />
werden Spanien, Irland und Griechenland<br />
auch im Jahr 2014 bei der Neuverschuldung<br />
noch über der 3%-Grenze<br />
liegen.<br />
Von einem Schuldenabbau sind<br />
diese Länder zudem weit entfernt: So<br />
werden z. B. die Schulden des irischen<br />
Studie Ernst & Young Eurozone Forecast (EEF)<br />
Staats von derzeit 96 auf 114% des<br />
Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2014<br />
steigen. Griechenland wird 2014<br />
voraussichtlich sogar Schulden in Höhe<br />
von 156,5% des Bruttoinlandsprodukts<br />
haben. Vor allem im Fall Griechenlands<br />
spricht alles dafür, dass die Staatsfinanzen<br />
nur mit massiven Hilfen von<br />
außen oder im Rahmen eines Schuldenschnitts<br />
zu sanieren sind. ■<br />
■ Erscheint vierteljährlich.<br />
■ Basiert auf dem Prognosemodell der EZB.<br />
■ Wird von dem renommierten britischen Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics<br />
erstellt.<br />
■ Liefert Hintergrundinformationen zu makroökonomischen Entwicklungen in der Eurozone<br />
insgesamt sowie in den 16 Einzelstaaten.<br />
(Quelle: Ernst & Young Eurozone Forecast)