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P.T. MAGAZIN 02/2011

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Wirtschaft<br />

Die häufigsten Lügen überhaupt:<br />

staatliche Anbieter – erlaubt. Auch<br />

Lotto-Werbung im Fernsehen und für<br />

Sportwetten und Lotto im Internet<br />

wären bei diesem Modell möglich.<br />

Das zweite, auf Wettbewerb setzende<br />

Modell, sieht eine Öffnung des Glücksspielmarktes<br />

unter Beibehaltung des<br />

Monopols für Lotterieveranstaltungen<br />

vor. Hier steht im Zentrum der Überlegungen,<br />

unerlaubte Angebote aus dem<br />

Milliarden-Schwarzmarkt herauszuholen.<br />

Restriktionen für Lotterien<br />

(Internet, Werbung) sollen gelockert<br />

werden.<br />

DOSB favorisiert Konzessionsmodell<br />

Für die liberale zweite Variante<br />

hat sich nach einem dpa-Bericht<br />

unterdessen der Generaldirektor des<br />

Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

(DOSB), Michael Vesper, ausgesprochen:<br />

„Die Ministerpräsidenten haben die<br />

Entscheidung vertagt. Die Chefs der<br />

Staatskanzleien sollten die Zeit nutzen,<br />

um die beiden diskutierten Modelle<br />

weiter auszuarbeiten. Wir präferieren<br />

nach wie vor eine verbesserte<br />

Fortführung des Lotteriemonopols,<br />

gekoppelt mit einem staatlich<br />

regulierten und kontrollierten Konzessionsmodell<br />

für die Sportwetten. Nur<br />

so können wir den unüberschaubaren<br />

Schwarzmarkt im Sportwettenbereich,<br />

der völlig am staatlichen Ordnungssystem<br />

und am Fiskus vorbeigeht, in<br />

die Legalität kanalisieren und damit<br />

auch einen Beitrag zur Bekämpfung<br />

der Spielsucht leisten.“<br />

Liberalisierung bringt Arbeitsplätze<br />

Klar ist auch, dass durch die mangelnde<br />

Entschlussfähigkeit der<br />

Politik Tausende von Jobs 2010 nicht<br />

entstanden sind. Nach Angaben von<br />

Hans-Jörn Arp, stellvertretender Vorsitzender<br />

der CDU-Landtagsfraktion in<br />

Kiel, kann nur unter den Bedingungen<br />

eines legalisierten Marktes Wertschöpfung<br />

generiert werden. Rund<br />

30 000 Jobs könnten so entstehen.<br />

Doch in Deutschland hat man sich<br />

bisher der Einsicht verweigert, dass<br />

legalisierte Märkte besser kontrollierbar<br />

sind. Die Beispiele England<br />

und Italien beweisen dies. Nicht ohne<br />

Grund sind die jüngsten Wettskandale<br />

vor allem in Staaten wie Deutschland<br />

vorgekommen.<br />

Unverändert optimistisch äußert sich<br />

unterdessen Dr. Hambach. Er war<br />

zusammen mit dem Universitätsprofessor<br />

Dr. Christian Koenig, LL.M.<br />

und dem Rechtsanwalt Dr. Michael<br />

Hettich Prozessbevollmächtigter bei<br />

der von seiner Kanzlei am 8. September<br />

2010 vor dem EuGH erwirkten<br />

bahnbrechenden „Carmen Media-<br />

Entscheidung“, die das Monopol auf<br />

Online-Glücksspiel in Deutschland<br />

wohl gekippt haben dürfte.<br />

Großes Potenzial für Sponsoring<br />

„Bundesliga-Clubs werden damit<br />

wahrscheinlich bald selbst die<br />

Möglichkeit haben, für dann in<br />

Deutschland lizenzierte Sportwettenoder<br />

Online-Pokeranbieter wie<br />

Bwin.de oder Pokerstars.de zu werben.<br />

Allein das Potenzial für Sponsoringdeals,<br />

das die Online-Wettbranche bald<br />

mit nach Deutschland bringen könnte,<br />

sollte den Marketing- und Finanzchefs<br />

der Branche Freudentränen in die<br />

Augen treiben“, betont Hambach.<br />

Löchrig wie ein schweizer Käse<br />

So wurden nach Schätzungen der<br />

Remote Gambling Association (RGA)<br />

allein der neunmalige Champions-<br />

League-Sieger Real Madrid vom<br />

Online-Sportwettenanbieter Bwin<br />

innerhalb eines Dreijahreszeitraumes<br />

mit bis zu 45 Mio. Euro gesponsert.<br />

Setzt sich das Kieler Modell für einen<br />

neuen Glücksspielstaatsvertrag<br />

durch, könnten auch deutsche<br />

Clubs entsprechend profitieren.<br />

Beispielsweise würde nach Hambachs<br />

Einschätzung der weltweit größte<br />

Online-Pokeranbieter Pokerstars.de<br />

nach Erhalt einer deutschen Lizenz<br />

mit einem geschätzten Werbebudget<br />

von ca. 25 Mio. Euro für den deutschen<br />

Markt planen.<br />

Spätestens bei ihrem erneuten Treffen<br />

im März <strong>2011</strong> werden die Ministerpräsidenten<br />

zu erkennen geben, ob sie der<br />

Logik des Marktes Folge leisten oder<br />

überkommene Privilegien der Länder<br />

mit Gewalt für die Zukunft festzurren<br />

wollen. Sie dürfen dabei jedoch auch<br />

nicht außer Acht lassen, dass das<br />

Monopol in punkto Spieler- und<br />

Jugendschutz sowie Abwanderung des<br />

Geschäfts in den Schwarzmarkt schon<br />

jetzt so „löchrig wie ein Schweizer<br />

Käse“ ist, wie Dr. Hambach bildhaft<br />

feststellt. ■<br />

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2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 41

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