Neue Perspektiven - Flughafen Stuttgart
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Nordvariante hat betrieblich gesehen<br />
mehr Vorteile“, so Fundel.<br />
„Aber auch die Südvariante bringt<br />
den deutlichen Kapazitätszuwachs<br />
von rund 40 Prozent – zumindest<br />
zu Zeiten, in denen Starts und<br />
Landungen ausgewogen sind.“ Dies<br />
ist beispielsweise zwischen 9 und<br />
12 Uhr der Fall.<br />
Anders sieht es früh am Morgen<br />
aus, wenn fast ausschließlich<br />
gestartet wird. Eine Simulation der<br />
Deutschen Flugsicherung (DFS)<br />
hat gezeigt, dass sich wegen der<br />
großen Nachfrage auch nach<br />
dem Bau einer zweiten Start- und<br />
Landebahn zwischen 6 und 8:30<br />
Uhr starke Verzögerungen ergeben.<br />
Die Empfehlung der DFS: die<br />
Vorverlegung des Betriebsbeginns<br />
auf fünf Uhr, um die Abflugspitzen<br />
zu entzerren. „So können wir<br />
Verzögerungen vermeiden, die für<br />
Fluggäste und Airlines nicht akzeptabel<br />
sind. Außerdem werden die<br />
Möglichkeiten, die sich aus der<br />
zweiten Bahn ergeben, effizienter<br />
genutzt“, sagt Fundel.<br />
Kosten und Aussicht<br />
Die Gutachten, die der <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Flughafen</strong> in Auftrag gegeben hat,<br />
beschreiben nicht nur Lage und<br />
Kapazität einer möglichen Bahn,<br />
sondern auch die Auswirkungen auf<br />
die Lärmentwicklung. Sowohl bei der<br />
Nord- als auch bei der Südvariante<br />
würde es westlich des Airports kaum<br />
lauter werden als ohne Ausbau.<br />
Anders dagegen im Osten: Hier ist<br />
erhöhter Schallschutz notwendig,<br />
den der <strong>Flughafen</strong> auf Grundlage<br />
des neuen Fluglärmgesetzes den<br />
betroffenen Anwohnern zahlen<br />
würde. Insgesamt belaufen sich die<br />
Erwerbs-, Bau- und Ausgleichkosten<br />
bei beiden Varianten auf rund 600<br />
Millionen Euro. Entscheiden, ob der<br />
<strong>Flughafen</strong> ausbauen kann, werden<br />
die Gesellschafter Land und<br />
Landeshauptstadt. Nach einer politischen<br />
Grundsatzentscheidung<br />
könnte eine zweite Start- und<br />
Landebahn dann frühestens im Jahr<br />
2015 in Betrieb gehen.<br />
Wer sich weiter über das Projekt<br />
„Perspektive <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>“<br />
informieren möchte, bekommt<br />
dazu unter www.perspektiveflughafen.de<br />
die Möglichkeit.<br />
Die Nordvariante ist 2.500 Meter lang und 675 Meter von der bestehenden Bahn entfernt. Sie ist über eine<br />
Rollbrücke mit dem <strong>Flughafen</strong> verbunden, die die A 8 und die geplante ICETrasse zwischen <strong>Stuttgart</strong> und Ulm<br />
überspannt.<br />
2.698 Meter lang ist die Südvariante. Diese Bahn ist von der bestehenden Piste 505 Meter entfernt und um 1.300<br />
Meter nach Osten versetzt. Beide Varianten ermöglichen den sogenannten Simultanbetrieb: Wenn die Flugzeuge<br />
auf der einen Piste landen, starten sie auf der anderen.<br />
Im Vergleich: Nord- und Südvariante<br />
Nordvariante Südvariante<br />
Länge 2.500 Meter 2.698 Meter<br />
Abstand zur bestehenden Bahn 675 Meter 505 Meter<br />
Versatz Richtung Osten 1.450 Meter 1.300 Meter<br />
Benötigte Gesamtfläche außerhalb<br />
des heutigen Geländes<br />
davon:<br />
163,6 Hektar 186,9 Hektar<br />
• für Bau der Bahn 137,5 Hektar 163,8 Hektar<br />
• für Verlegung bestehender Straßen 3,6 Hektar 0,6 Hektar<br />
• für Westerweiterung (geplante<br />
Parkpositionen auf dem Vorfeld)<br />
22,5 Hektar 22,5 Hektar<br />
Erdbedarf für Aufschüttungen 4,7 Mio. Kubikmeter 6,9 Mio. Kubikmeter<br />
Summe geschätzter Realisierungskosten<br />
davon:<br />
603,16 Mio. Euro 609,83 Mio. Euro<br />
• für Grunderwerb, Planung und Bau 519,77 Mio. Euro 564,13 Mio. Euro<br />
• für Schallschutz 71,69 Mio. Euro 31,80 Mio. Euro<br />
• für Kompensation von Umweltkonflikten 11,70 Mio. Euro 13,90 Mio. Euro<br />
Durch den Ausbau zusätzlich betroffene<br />
Einwohner im Jahr 2020<br />
29.039 18.354