P.T. MAGAZIN 06/2009
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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64<br />
Kultur | Lifestyle<br />
Security überall<br />
Dekorative Folklore<br />
Früher wurden die Wale geschlachtet.<br />
Heute bringt Whale-watching<br />
mehr Profit.<br />
des Bordentertainment gebraucht.<br />
Nur wenige Europäer sind an Bord.<br />
Kapstadt<br />
In Kapstadt erwartet mich der tiefste<br />
Winter. Es herrschen neun Grad,<br />
es regnet, und in den Bergen liegt<br />
Schnee. Auf der Fahrt vom Airport<br />
gibt es durch den Taxifahrer einen<br />
Intensivkurs für Sicherheit. Alle<br />
Südafrikaner kennen grauenvolle<br />
Geschichten von abgehackten Köpfen<br />
oder kopierten Kreditkarten.<br />
Außer in den Slums wird jedes<br />
Gebäude durch Wachmänner und<br />
meterhohe Elektrozäune geschützt.<br />
Der Tafelberg ist nicht zu sehen. Er<br />
liegt in den Wolken. Mein Quartier<br />
ist eine stilvolle Villa. Der Whirlpool<br />
hat „Oceanview“. Abends brennt der<br />
Kamin, und morgens gibt es 20 Teesorten<br />
zur Auswahl.<br />
Zu früh<br />
Zwei Köchinnen diskutieren ab<br />
sieben Uhr permanent lautstark in<br />
Xhosa. Es nervt. Dafür zaubern sie<br />
ein fürstliches Frühstück. Auf einmal<br />
ist der Tafelberg sichtbar. Nichts<br />
wie hin. Ich kenne noch Menschenschlangen<br />
aus der DDR. Aber was<br />
sich da an der Seilbahn ansammelte,<br />
war die Krönung. Trotzdem ging es<br />
relativ schnell. Eine Seilbahngondel<br />
fasst über 50 Leute. Während sie mit<br />
Passagieren aus allen Kontinenten<br />
langsam hochfährt, dreht sie sich<br />
auch noch. Tolle Technik!<br />
Whow…<br />
Der Ausblick ist beeindruckend. Man<br />
kann vom Atlantik über das durch<br />
Nelson Mandela berühmte Robben<br />
Island bis Richtung Indischer Ozean<br />
sehen. Die vorgelagerte Insel zwölf<br />
Kilometer vor Kapstadt diente als<br />
ausbruchsicheres Gefängnis. 18 Jahre<br />
war Mandela hier gefangen. Viele,<br />
die in Südafrika waren, prahlen, wie<br />
viele tausend Kilometer sie in drei<br />
Wochen zurückgelegt haben. Das<br />
Land ist zu schön, um lange im Auto<br />
zu sitzen. Bei mir kamen lediglich<br />
350 zusammen. Von Kapstadt ging<br />
es über ausgezeichnete Landstraßen<br />
in das Weingebiet von Stellenbosch.<br />
Eine wunderschöne Gegend, wie<br />
bergiges Mecklenburg. Es regnete<br />
ausnahmsweise nicht!<br />
Gutsherren<br />
Die Weinproduzenten herrschen<br />
noch nach Gutsherrenart. Ihre farbigen<br />
Angestellten sind an die Chefs<br />
gebunden, weil ihre Hütten auf<br />
deren Grund stehen. Anstatt einer<br />
Rente haben sie lebenslanges Wohnrecht.<br />
Jetzt bekommen junge Leute<br />
auch eine Ausbildung gefördert – als<br />
Weinverkäufer. Wer nicht die Autobahn<br />
nimmt, schlängelt sich über<br />
eine überwältigende Uferstraße in<br />
die Bucht. Stellenbosch ist nach Kapstadt<br />
die zweitälteste von Europäern<br />
gegründete Siedlung an der südafrikanischen<br />
Küste. Ich mache eine<br />
Tour durch fünf Weingüter. Bei Wein<br />
und seafood geht’s mir gut.<br />
Wale<br />
In Südafrika will man Tiere sehen.<br />
Möglichst große. Die größten sind<br />
in der Bucht von Hermanus – Wale.<br />
Im Winter kommen sie dicht an<br />
die Küste. Mit Glück sieht man sie<br />
vom Hotelbett aus. Herrliche See<br />
und Brandung! Hier sank die HMS<br />
Birkenhead. Der Truppentransporter<br />
der Royal Navy verunglückte 1852 im<br />
Kapgrenzkrieg.<br />
Frauen und Kinder zuerst<br />
Übrigens änderte genau hier bei der<br />
Rettung vom Schiff ein Offizier eine<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2009</strong>