Lebensbahnen - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
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Respekt<br />
„Wir können das auch!“<br />
Mädchenfußball in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung<br />
Eigentlich werden die Jungs vom<br />
Sportplatz an der Husemannstraße<br />
verbannt, wenn die Mädchenmannschaft<br />
der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung<br />
<strong>St</strong>. Josef hier trainiert. Zu oft<br />
gaben sie dumme Sprüche von sich…<br />
Aber einmal standen Vertreter des so<br />
genannten starken Geschlechts doch<br />
begeistert und anfeuernd am Rand:<br />
Letztes Jahr beim Turnier in Köln belegten<br />
die Fußballerinnen von <strong>St</strong>. Josef<br />
den zweiten Platz. Da waren dann<br />
auch die Jungs stolz!<br />
Nun ist wieder Alltag. Wie jeden Mittwoch<br />
ist auch heute Training angesetzt.<br />
Doch die Sonne strahlt vom Himmel,<br />
und das Thermometer zeigt mehr<br />
als 20 Grad Celsius. Da ist es nicht so<br />
leicht, die Mädchen zu motivieren. Nur<br />
drei sind zunächst pünktlich auf dem<br />
Platz erschienen. Lisa, Linda und Angelina<br />
gehören zum Kern des Teams um<br />
Trainerin Saskia Thaqi. Von Anfang an<br />
sind sie dabei. Schließlich kommt auch<br />
Nadine.<br />
„Wir sind hier nicht beim Ballett“<br />
Seit vier Jahren spielen Mädchen aus<br />
der Einrichtung Fußball. Zwischen 10<br />
und 19 Jahren sind sie alt. Waren sie<br />
zunächst noch unsicher und zurück-<br />
haltend, hat sie das Spiel mit dem Ball<br />
selbstbewusster, stärker gemacht. Und<br />
genau das ist der Punkt. Saskia Thaqi:<br />
„Fußball ist ein sehr körperbetontes<br />
Mannschaftsspiel. Am Anfang haben<br />
sich die Mädchen nicht getraut, sich<br />
durchzusetzen, auch mal ruppig zu<br />
sein. Inzwischen wissen sie auf dem<br />
Platz auszuteilen, aber sie können auch<br />
einstecken. Sportlich gesehen.“ Und<br />
coole Sprüche haben sie auch drauf.<br />
„Wir sind hier nicht beim Ballett“ heißt<br />
es, wenn sich mal eine ziert. <strong>St</strong>olz zei-<br />
gen sie den Jungs: „Schaut her, wir können<br />
es auch.“ Von denen wurden sie<br />
schließlich zunächst nur belächelt.<br />
Die Idee, eine Mädchenfußballmannschaft<br />
zu gründen, hatte Christiane<br />
Deblaere, Leiterin der Mädchengruppe.<br />
Eine junge Kollegin im Anerkennungsjahr<br />
übernahm das Training. Sie ist<br />
nicht mehr da, aber Fußball wird hier<br />
immer noch gespielt. Heute hat Saskia<br />
Thaqi das Kommando. Die 32-Jährige<br />
hat „Fußball im Blut“. Als Jugendliche<br />
wohnte sie in der Einrichtung und kann<br />
sich deshalb besonders gut in die Mädchen<br />
hineinversetzen. Sie weiß um deren<br />
besondere Situation: „Manche nutzen<br />
den Sport auch, um hier ihren Frust<br />
loszuwerden. Und nach einem Spiel<br />
oder nach dem Training geht’s ihnen<br />
besser.“<br />
Und ein Ziel haben die Fußballerinnen<br />
um Saskia Thaqi: Sie wollen auch in<br />
diesem Jahr beim Turnier in Köln dabei<br />
sein! [uk]<br />
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