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Jugendstil,Art déco und Design

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<strong>Jugendstil</strong>,<strong>Art</strong> Déco <strong>und</strong> <strong>Design</strong><br />

Joseph Maria Olbrich (1867–1908) 9007. (Detail)<br />

9004. Vier Satztische, Emile Gallé, Nancy, um 1900. Buche, Blätter aus verschiedenen Hölzern zu Marquet-<br />

���� terien eingelegt. Vier ineinanderschiebbare Satztische. 70,5:58,5:38,5 cm. 4000.—/5000.—<br />

9005. Armlehnsessel, J.J. Kohn, Modell No.719, Entwurf Gustav Siegel. Bugholz mit neuerem Backhausen<br />

Bezug. 400.—/600.—<br />

9006. 16 Stühle, Horgen Glarus, um 1910. Buche mir Palisander furniert. 2000.—/3000.—<br />

9007. Sehr feines Pultmöbel, <strong>Jugendstil</strong>, München, circa 1905, basierend auf einem Entwurf von<br />

Joseph Maria Olbrich (1867–1908), ausgeführt <strong>und</strong> signiert von Moritz Ballin, Hofmöbelfabrik,<br />

München. Nussbaum, massiv <strong>und</strong> furniert, Palisander, Horn <strong>und</strong> Messingbeschläge. Längsformatiger Korpus<br />

mit zurückversetztem Aufsatz auf gebündelten Kugelfüssen, profilierter Sockel. Seitlich der Kniehöhle je<br />

ein Schrankfach mit Tiretten. Hinter den Türen Tablare <strong>und</strong> englische Schubladen. Einsatz für die Schreibfläche.<br />

Der Aufsatz mit zwei Schüben, seitlich des zentralen Bogeneinschnittes. Sehr fein dekoriert mit<br />

geometrischen Motiven in Horn <strong>und</strong> Holz. Die Schlösser signiert. 97:165:80 cm. 6000.—/8000.—<br />

Provenienz:<br />

Aus altem Privatbesitz<br />

Das hier angebotene Schreibmöbel ist ein besonders schöner Vertreter des schlichten <strong>und</strong> eleganten <strong>Jugendstil</strong>s, wie ihn der berühmte<br />

Architekt Joseph Maria Olbrich vertrat. Olbrich studierte ab 1890 an der Akademie der bildenden Künste in Wien als Schüler von Karl<br />

Freiherr von Hasenauer <strong>und</strong> gewann bereits mit seinen frühen Entwürfen mehrere Preise. Im Jahre 1893 trat er in das Büro von Otto<br />

Wagner ein. Mit dem Bau des berühmten Secessionsgebäudes in Wien, im Jahre 1897, hat sich Olbrich ein eigenes Denkmal gesetzt. 1899<br />

entstand auf Veranlassung des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen <strong>und</strong> bei Rhein, die Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe.<br />

Der Grossherzog holte Olbrich zu diesem Zwecke nach Darmstadt, wo er schnell zum inoffiziellen Führer der Künstlerkolonie<br />

wurde. Auf der Spitze seines Ruhmes, sandte Joseph Maria Olbrich, im Jahre 1904, verschiedene Beiträge an die St. Louis Weltausstellung.<br />

Diese Exponate, darunter ein Schreibmöbel als eigentlicher Vorläufer zu unserem hier angebotenen Bureau, machten solchen<br />

Eindruck, dass Olbrich, wohl auf Geheiss von Frank Lloyd Wright, korrespondierendes Mitglied des American Institutes of Architects<br />

wurde. Viel zu früh verstarb Olbrich, im Alter von nur 40 Jahren, am 8. August 1908 in Düsseldorf an Leukämie. Einer seiner letzten<br />

grossen Aufträge war der Bau des Warenhaus Tietz in Düsseldorf. Die Ausführung unseres Schreibmöbels oblag der weltbekannten Firma<br />

Ballin in München, die seit 1901 zum königlich-bayerischen Hoflieferanten ernannt worden waren. Ballin war spezialisiert auf die Ausstattung<br />

von Villen, Geschäfts- <strong>und</strong> Kaufhäusern, war aber auch berühmt für den Innenausbau von Ozeandampfern <strong>und</strong> Luxusschiffen.<br />

Vor dem ersten Weltkrieg arbeiteten bis zu 325 Arbeiter für das glanzvolle Unternehmen aus dessen Werkstatt unser Schreibtisch ein besonders<br />

qualitätvolles Beispiel ist.<br />

Register Seite 111–112<br />

Vergleichbares Modell (Foto 1913)

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