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Die protektive Komponente der Skibindung beim Rückwärtssturz ...

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<strong>Die</strong> <strong>protektive</strong> <strong>Komponente</strong> <strong>der</strong> <strong>Skibindung</strong><br />

<strong>beim</strong> Rückwärtssturz -<br />

Ist eine Reduktion <strong>der</strong> Kniegelenksläsionen <strong>beim</strong> alpinen Skilauf möglich?<br />

Does mo<strong>der</strong>n ski safety binding technology prevent knee injuries<br />

during backward fall?<br />

W. Vogt 1 , G. Ahlbäumer 1 , R. Burgkart 2 , A. Vogel 3 , H. Engel 4<br />

Klinik Gut St. Moritz, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie 1 ;<br />

Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie <strong>der</strong> TU München 2 ;<br />

Arbeitsgemeinschaft Skiforschung 3 ;<br />

PTM-Labor Holzkirchen 4<br />

SUMMARY<br />

New release devices to prevent severe knee injuries during backward falls are slowly<br />

taken into consi<strong>der</strong>ation to improve the effectiveness of ski safety bindings. Therefore ski<br />

binding producers developed new binding systems with multidirectional release at the<br />

toe piece adapted to the dominating injury mechanism backward- and backwardrotation-fall.<br />

The aim of the study was to verify the effect of a new binding generation<br />

which pretend to fulfill an adequate multidirectional release.<br />

In a special binding test device of the German „Arbeitsgemeinschaft Skiforschung“,<br />

twelve bindings of different producers were tested close to the existing testing device for<br />

ski bindings (DIN ISO 9462, IAS 100). Only in four bindings the vertical release force of<br />

the toe binding could be adjusted. Two bindings out of these allow for a infinitely variable<br />

adjustment related to the rotational release pattern. We used a standard setting for all<br />

bindings (indicator value Z = 8.5). Data was collected for simulated unidirectional<br />

backward fall and backward fall with rotational components. The release torque -M Y was<br />

measured to verify the vertical release mechanism of the toe binding, which should<br />

protect the knee during the unidirectional backwardfall. Simulating the backward-rotation<br />

fall, the release torque -M YSS was measured while the toe of the skiboot was rotated<br />

10mm out of the longitudinal axis of the ski.<br />

Our results varied from complete failure to sufficient release pattern. We experienced<br />

binding breakage in one case before release. The torque for -M Y was found to vary from<br />

258Nm to 520Nm. A reduction of -M YSS in comparison to -M Y could be demonstrated in<br />

eleven out of the twelve measured bindings. The correlation of the value -M Y to -M YSS<br />

differed between + 2% and - 61%.<br />

The multidirectional backward release system at the toe binding could be a great<br />

advantage for the prevention of knee injuries. The knowledge of the in vivo limiting<br />

stiffnessvalue for soft tissue such as the ACL is still not known in skiing. Therefore we<br />

recommend three principles. An individual adjustable toe binding setting for backward<br />

release. A fixed correlation between the proved standard lateral release and the<br />

multidirectional backward release as well as an important reduction of the value -M yss in<br />

correlation to -M Y to protect the knee against its higher vulnerability when additional<br />

rotation load acts.<br />

Keywords: Alpine skiing, backwardfall, ski-safty-binding, ACL, biomechanics,<br />

force and torque mesurements<br />

Schlüsselwörter: Skilauf, Verletzungsmechanismus, Ski-Sicherheitsbindung,<br />

ACL, Biomechanik, Kraft- Drehmomentmessung<br />

Anschrift des Verfassers: W. VOGT, Klinik Gut St. Moritz, Zentrum für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie, Via Arona 34, CH - 7500 St. Moritz<br />

1


W. Vogt 1 , G. Ahlbäumer 1 , R. Burgkart 2 , A. Vogel 3 , H. Engel 4<br />

Klinik Gut St. Moritz, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie 1 ; Klinik für Orthopädie und<br />

Sportorthopädie <strong>der</strong> TU München 2 ; Arbeitsgemeinschaft Skiforschung 3 ; PTM-Labor Holzkirchen 4<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Stürze <strong>beim</strong> alpinen Skilauf führen zu schwerwiegenden Kniegelenksläsionen. <strong>Die</strong><br />

<strong>protektive</strong> <strong>Komponente</strong> <strong>der</strong> Ski-Sicherheitsbindung für den zunehmenden<br />

Verletzungsmechanismus Rückwärtssturz schien <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung, auszulösen, bevor<br />

die Grenzwerte <strong>der</strong> betroffenen Strukturen überschritten waren, nicht gerecht zu werden.<br />

Daraufhin entwickelten die Bindungshersteller neue Bindungssysteme mit<br />

Mechanismen für Rückwärtsauslösung sowie Auslösung bei Rückwärtsdrehstürzen.<br />

Unsere Messungen hinsichtlich dieser Funktionen zeigen, daß mehrere Bindungen <strong>der</strong><br />

neuen Bindungsgeneration diesen Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht werden können, indem <strong>der</strong><br />

Vor<strong>der</strong>backen vertikal auslöst und zudem sich das Auslösedrehmoment für<br />

Beanspruchung bei Rückwärtsdrehstürzen progessiv reduziert entsprechend <strong>der</strong><br />

Zunahme <strong>der</strong> Rotationskomponente. Allerdings ist die Industrie auf die Angabe von<br />

Festigkeitswerten <strong>der</strong> betroffenen Strukturen in vivo, insbeson<strong>der</strong>e des vor<strong>der</strong>en<br />

Kreuzbandes, angewiesen, denn erst bei Kenntnis dieses Wertes beruht die<br />

<strong>Skibindung</strong>seinstellung auf adäquaten Fakten und es wird mit einer Reduktion <strong>der</strong><br />

Kniegelenksläsionen zu rechnen sein.<br />

Schlüsselwörter: Skilauf, Verletzungsmechanismus, Ski-Sicherheitsbindung,<br />

ACL, Biomechanik, Kraft- Drehmomentmessung<br />

2


1 EPIDEMIOLOGIE<br />

Verletzungsrisiko und Lokalisation<br />

Für den alpinen Skilauf besteht im Mittel ein Verletzungsrisiko pro Skifahrer von 1,4<br />

Verletzungen/1000 Skitage [2][3] wobei das Risiko einer Kniegelenksverletzung davon<br />

größer 40 Prozent ist [2][3][9][16]. Insbeson<strong>der</strong>e betroffen sind die ligamentären<br />

Strukturen. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Verletzung des vor<strong>der</strong>en<br />

Kreuzbandes sowie dessen Kombinationsverletzungen [1][2][3][9][16][18][21]. 70% <strong>der</strong><br />

vo<strong>der</strong>en Kreuzbandverletzungen sind mit Innenbandläsion [3][10][16] [18] und 20% mit<br />

Innenband- und Meniscusläsionen kombiniert [3][10][18].<br />

Verletzungsmechanismus<br />

90 % <strong>der</strong> Kniegelenksläsionen basieren auf einem Sturzmechanismus welcher<br />

begünstigt wird durch Dorsalverlagerung des Körperschwerpunktes [3][26]. Von<br />

diversen Autoren wird dieser Verletzungsmechanismus unter biomechanischen<br />

Ansätzen betrachtet und mit "big bump, flat landing", "Rückwärtsfall", "boot induced<br />

ACL rupture", "quadrizepsinduced ACL rupture" und "postero-anteriorer-shift-<br />

Mechanismus" beschrieben [1][5][9][10][11][20][21]. <strong>Die</strong>se Mechanismen beschreiben<br />

im wesentlichen den unidirektionalen Rückwärtssturz, <strong>der</strong>, wenn die Belastungsgrenze<br />

des in dieser Richtung als Primärstabilisator wirkenden vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes<br />

überschritten wird, zu einer isolierten ACL-Ruptur führt. Meist ist jedoch die<br />

Sturzrichtung nicht unidirektional, son<strong>der</strong>n kombiniert mit einer Rotationskomponente<br />

woraus das Außenrotation-Flexions-Valgustrauma und Innenrotation-Flexion-<br />

Varustrauma mit komplexeren Kniegelenksläsionen resultiert [1][3][9][10][16].<br />

Aufgabenbereich <strong>der</strong> Ski-Sicherheitsbindung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Skibindung</strong> ist Kopplungselement zwischen Ski und Schuh. <strong>Die</strong> Skispitzen und<br />

Skienden wirken aufgrund <strong>der</strong> starren Verbindung Ski-Bindung-Schuh bezüglich des<br />

Drehpunktes als langer Hebelarm. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>beim</strong> Sturz können daher die auf das<br />

Bein und beson<strong>der</strong>s das Kniegelenk wirkenden Rotations- und Scherkräfte sehr groß<br />

werden. <strong>Die</strong> <strong>Skibindung</strong> muß, um typische Skiverletzungen zu verhin<strong>der</strong>n, bei Erreichen<br />

eines fest einstellbaren Grenzwertes <strong>der</strong> Belastung auslösen, d.h. den Ski zuverlässig<br />

freigeben, ehe die Verletzungsschwelle des Beines erreicht wird [24][26]. Entscheidend<br />

für den Verletzungsschutz müssen die Festigkeiten <strong>der</strong> betroffenen Gewebe sein, da die<br />

Schädigung dieser Gewebe ausgeschlossen werden soll [4][13]. Jahrelange Kraft- und<br />

Drehmoments-Messungen zwischen Skischuh und <strong>Skibindung</strong> sowie<br />

Biegemomentsmessungen am Schienbein führten zu <strong>der</strong> heute angewandten IAS-<br />

Einstelltabelle (Internationaler Arbeitskreis für Sicherheit <strong>beim</strong> Skilauf), enthalten in <strong>der</strong> DIN-ISO<br />

11088. <strong>Die</strong> Einstellwerte basieren auf <strong>der</strong> aus dem Schienbeinkopfdurchmesser<br />

ermittelbaren Verletzungsgrenze des Unterschenkels, d.h. <strong>der</strong> individuellen<br />

Elastizitätsgenze <strong>der</strong> Tibia. Eine individuell richtig eingestellte Sicherheitsbindung<br />

schützt demzufolge vor sogenannten "früher" typischen Skiverletzungen, also<br />

Verletzungen des Unterschenkels (Schuhrandbrüche) und des Fußes<br />

(Sprunggelenksverletzungen) [2][14]. <strong>Die</strong> Bindung löst bei Torsionsbeanspruchung des<br />

Unterschenkels (Drehsturz), bei dessen Biegebeanspruchung nach vorn (Frontalsturz)<br />

und bei daraus zusammengesetzten Beanspruchungen aus [25]. Damit werden die<br />

Verletzungskinematiken des Unterschenkels erfaßt. Der Verletzungskinematik des<br />

Kniegelenks, welche überwiegend durch den Rückwärts- und insbeson<strong>der</strong>e durch den<br />

Rückwärtsdrehsturz gekennzeichnet ist, wurden diese Bindungen mit ihren<br />

Auslösemechanismen nur unzureichend gerecht [12][13].<br />

3


2 MATERIAL UND METHODEN<br />

Zur Reduktion <strong>der</strong> Kniegelenksverletzungen, verursacht durch Rückwärts- und<br />

Rückwärtsdrehstürze, haben manche <strong>Skibindung</strong>shersteller ihre Produkte modifiziert<br />

und neue Auslösemechanismen in die Bindung integriert. Aufgabe <strong>der</strong> Messungen war<br />

herauszufinden, welchen Einfluß diese zusätzlichen Funktionen auf das<br />

Verletzungsrisiko des Kniegelenks haben. <strong>Die</strong> Bindungen wurden aufgrund von<br />

Werbeaussagen <strong>der</strong> Hersteller ausgewählt. <strong>Die</strong>se beziehen sich einerseits direkt auf<br />

eine Risikoreduzierung <strong>der</strong> Kniegelenksverletzungen (das Beispiel „lieber Knie O.K. als<br />

Knie K.O., 60% aller Skiverletzungen sind Kniegelenksverletzungen“ rot gedruckt vor<br />

dem Hintergrund eines Kniegelenk-Röntgenbildes und einer <strong>Skibindung</strong> ist hierbei das<br />

prägnanteste), bzw. verweisen auf einen Auslösemechanismus des Vor<strong>der</strong>backens für<br />

Rückwärts- bzw. Rückwärtsdrehstürze. Auf ihre Wirksamkeit getestet wurden folgende<br />

Bindungen [25]: Ess 512 EM, Ess EX 4.12, Look TT 9 Racing, Look TX 7, Marker 9.1<br />

Turbo SC, Marker 8.1 EPS, Rossignol FK’S Course, Rossignol FT 120, Salomon<br />

Sphericpulse 800, Salomon S 900 Equipe Alium, Tyrolia TD 9, Tyrolia Power Select 9.<br />

Kraft- und Drehmomentmessung bei <strong>der</strong> Bindungsauslösung<br />

Alle denkbaren Belastungen, die über den Schuh auf eine Bindung, bzw. vom Ski über<br />

die Bindung auf den Schuh ausgeübt werden, können auf eine Kraft F und ein<br />

Drehmoment M in je<strong>der</strong> Raumachse eines Koordinatensystems zurückgeführt werden<br />

(Abb.1). Sie wirken als Reaktionskräfte und Reaktions-Drehmomente am<br />

Bindungssystem (Abb.2)[24][26].<br />

Auf dem Bindungsprüfstand <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft Skiforschung wurden<br />

Auslösesituationen auf <strong>der</strong> Piste simuliert. <strong>Die</strong>s geschah in Anlehnung an die Prüfnorm<br />

DIN ISO 9462 und die Richtlinie 100 des IAS. <strong>Die</strong> Kraft (o<strong>der</strong> das Drehmoment), bei <strong>der</strong><br />

eine Sicherheitsbindung den Schuh freigibt, heißt Auslösekraft (o<strong>der</strong> -drehmoment). <strong>Die</strong><br />

Rückwärtssturzauslösung geschieht über die Kraft +F SZ , bzw. das Drehmoment -My (-My<br />

= + F SZ x l ) ( l ist <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> Schuhspitze vom Drehpunkt) (siehe Abb. 1 und 2 aus<br />

[26]). Es wurden jeweils fünf Meßwerte ermittelt, von denen dann <strong>der</strong> Mittelwert gebildet<br />

wurde. Um die Bindungen untereinan<strong>der</strong> vergleichen zu können, wurden sie auf die vom<br />

Hersteller angegebene gleiche Referenzzahl (Z-Zahl von 8,5) eingestellt.<br />

Testkriterium<br />

Rückwärtsauslösung - Situation unidirektionaler Rückwärtssturz<br />

Hierzu wurden die Auslösedrehmomente -My exakt in z-Richtung in Nm ermittelt (siehe<br />

Abb.1 u. 2). Waren an den Bindungen zusätzlich Einstellmöglichkeiten für die<br />

Rückwärtsauslösung vorhanden, dann wurden <strong>der</strong>en Auslösemomente in den<br />

verschiedenen Einstellungen gemessen (Ess 512 EM, Stufe 1-4; Look TT9 Racing,<br />

Stufe 1-2; Marker 9.1 Turbo SC und Marker 8.1 EPS mit stufenloser Regulierbarkeit,<br />

daher Messung bei dem Einstellwert Z=3, Z=7, Z=8,5 und Z=14).<br />

Rückwärtsauslösung - Situation Rückwärts-Drehsturz<br />

Hierbei wurde vor <strong>der</strong> Einleitung <strong>der</strong> Auslösemomente -My <strong>der</strong> Skischuh an seiner<br />

Spitze um 10 mm aus <strong>der</strong> Längsachse des Skis ausgelenkt. Damit soll <strong>der</strong><br />

Rotationskomponente Rechnung getragen werden. Das Drehmoment wird mit -Myss<br />

bezeichnet. <strong>Die</strong> Bindung Ess 512 EM und Look TT9 Racing wurde auf Stufe 1 (leichtest<br />

mögliche Auslösung) eingestellt, Marker 9.1 Turbo SC und Marker 8.1 auf den<br />

Einstellwert Z=8,5. Eine Reduktion <strong>der</strong> Auslösewerte gegenüber <strong>der</strong> unidirektionalen<br />

Auslösung wäre hinsichtlich <strong>der</strong> höheren Anfälligkeit <strong>der</strong> Kniegelenksstrukturen<br />

(Vor<strong>der</strong>es Kreuzband insbeson<strong>der</strong>e bei Innenrotation, Kollateralbän<strong>der</strong> bei<br />

4


Aussenrotation) wünschenswert. <strong>Die</strong> Werte werden mit -My verglichen und in Form ihrer<br />

prozentualen Abweichung angegeben.<br />

5


3 ERGEBNISSE<br />

Kraft- und Drehmomentmessung bei <strong>der</strong> Bindungsauslösung<br />

Rückwärtsauslösung - Situation unidirektionaler Rückwärtssturz<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Rückwärtsauslösung des Vor<strong>der</strong>backens wurde festgestellt, daß das für<br />

die Auslösung notwendige Drehmoment -My (bei gleicher Bindungseinstellung Z =8,5)<br />

zwischen 258 Nm und 520 Nm variierte. Außerdem wurde festgestellt, daß bei zwei<br />

Bindungsmodellen (Salomon Sphericpulse 800, Tyrolia Power Select 9) eine<br />

unidirektionale Rückwärtsauslösung nicht möglich war. Vier Bindungen bieten eine<br />

Regulierbarkeit <strong>der</strong> Rückwärtsauslösung. <strong>Die</strong>s sind die Modelle Ess 512 EM, Look TT 9<br />

Racing, Marker M 9.1 Turbo SC und Marker M 8.1 EPS. <strong>Die</strong> Bindung Ess 512 EM besitzt vier<br />

regulierbare Härtestufen von 303 Nm über 319 Nm, 430 Nm bis zu 520 Nm und die Look<br />

TT 9 Racing zwei mit den Werten 258 Nm und 330 Nm. <strong>Die</strong>se sind unabhängig von <strong>der</strong><br />

Seitauslösung einzustellen. Dagegen bieten beide Marker-Bindungen eine stufenlose<br />

Einstellbarkeit, welche an die Seitauslösung (Frontaldrehsturz) gekoppelt und über den Z-<br />

Wert für die Seitauslösung regulierbar ist. So ist zum Beispiel bei <strong>der</strong> Bindung Marker 9.1<br />

Turbo SC -My 362 Nm bei Z=3, 449 Nm bei Z=7 und 580 Nm bei Z=14 (siehe Diagramm 1)<br />

und bei <strong>der</strong> Bindung Marker 8.1 EPS SC -My 367 Nm bei Z=3, 454 Nm bei Z=7 und 583<br />

Nm Z=14.<br />

Rückwärtsauslösung bei seitlicher Auslenkung - Situation Rückwärts-Drehsturz<br />

Eine Reduktion des Auslösemoments -Myss gegenüber <strong>der</strong> unidirektionalen Auslösung (-<br />

My) wurde bei allen Bindungen mit Ausnahme <strong>der</strong> Rossignol FT 120 gefunden. <strong>Die</strong><br />

Abweichung beträgt zwischen +2% bis hin zu -61%. Hierbei ist wie<strong>der</strong>um die Marker-<br />

Bindung 9.1 Turbo SC hervorzuheben, denn das Auslösedrehmoment ist bei ihr für die<br />

Kombinationsbelastung am geringsten, obwohl <strong>der</strong> Auslösewert -My (bei Z=8,5) im<br />

Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Bindungen <strong>der</strong> zweithöchste ist (siehe Diagramm 2). <strong>Die</strong><br />

Bindung Marker 8.1 EPS verhält sich ähnlich.<br />

Zusätzlich war zu bemerken, daß bei den Marker-Bindungen die nötige seitliche<br />

Auslenkung <strong>der</strong> Skischuhspitze zum Erreichen des bedeutenden prozentualen Abfalls<br />

des Drehmoments -Myss vom Ausgangswert abhängig ist von <strong>der</strong> Z-Wert Einstellung. Bei<br />

einem Z-Wert von 3 ist die bedeutende Reduktion von -My bei 3 mm Auslenkung<br />

gegenüber 6 mm bei einem Z-Wert von 14 (siehe Diagramm 3). Damit wird dem mehr<br />

quasistatischen Verletzungsmechanismus des schwachen Skifahrers (in <strong>der</strong> Regel<br />

niedriger Z-Wert für Bindungseinstellung) mit Stürzen fast im Stehen gegenüber <strong>der</strong> mehr<br />

dynamischen <strong>Komponente</strong> <strong>beim</strong> sportlicheren Skilauf (höhere Z-Wert Einstellung)<br />

Rechnung getragen. Störkräfte, die bei sportlicher Fahrweise und höherer<br />

Geschwindigkeit vermehrt auftreten führen so nicht zu Fehlauslösungen.<br />

4 DISKUSSION<br />

<strong>Die</strong> <strong>Skibindung</strong>en dienen nicht ausschließlich <strong>der</strong> Verbindung zwischen Ski und Skischuh.<br />

Bereits vor Jahren wurde <strong>der</strong> Begriff auf Skisicherheitsbindung erweitert und die Funktion<br />

des Schutzes vor typischen Skiverletzungen hinzugefügt [14][24]. <strong>Die</strong> gefor<strong>der</strong>te<br />

Schutzfunktion, Seitauslösung im Vor<strong>der</strong>backen bei Drehstürzen bzw. Frontaldrehstürzen<br />

und Vertikalauslösung im Fersenautomat bei Frontalstürzen, leitete sich aus den bei<br />

diesen Stürzen häufig beobachteten Verletzungen ab. Mit einer nach <strong>der</strong> IAS-Richtlinie<br />

richtig eingestellten Bindung ist heutzutage die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung des<br />

Unterschenkels minimal [3]. Ursächlich hierfür ist die unermüdliche Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Bindungen bezüglich Seit- und Frontalauslösung in Kombination mit <strong>der</strong> auf den Skifahrer<br />

individuell abgestimmten Einstellung <strong>der</strong> Bindungen im Fachsporthandel über<br />

Tibiakopfdurchmesser, Risikobereitschaft im Fahrverhalten, Geschlecht, Alter und<br />

6


Sohlenlänge [25]. Schließlich verän<strong>der</strong>te sich die Verletzungscharakteristik und<br />

Kniegelenksläsionen treten auch bei einer nach <strong>der</strong> IAS-Richtlinie richtig eingestellten<br />

Bindung auf [2][3][13]. Das bedeutet, daß das Kniegelenk nur bedingt durch die<br />

Sicherheitsbindung geschützt ist.<br />

Für Bindungen mit Vertikalauslösung des Vor<strong>der</strong>backens, die dem neuen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsprofil - Rückwärtssturz mit dabei häufig auftreten<strong>der</strong> vor<strong>der</strong>er<br />

Kreuzbandverletzung - gerecht werden wollen, ist von größtem Interesse, bei welchen<br />

einwirkenden Kräften die Verletzungsgrenze des Kniegelenks (vor<strong>der</strong>es Kreuzband,<br />

Innenband) liegt. Erst wenn diese Größen bekannt sind, basiert die Einstellung <strong>der</strong><br />

Bindung auf adäquaten Fakten und eine Reduktion <strong>der</strong> Kniegelenks-Verletzungen wird<br />

wahrscheinlich [4].<br />

<strong>Die</strong> Verletzungsgrenze des Kniegelenks bzw. des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes ist noch nicht<br />

eindeutig bestimmt [7][8][17][19][22]. <strong>Die</strong> Festigkeit des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes wird<br />

kontrovers diskutiert. Sie hängt in vivo von vielen Einflußfaktoren ab. Ein wichtiger Faktor ist<br />

die Aktivität <strong>der</strong> als aktiver Stabilisator wirkenden Hamstringmuskulatur [5][6][17][19][23],<br />

sowie <strong>der</strong>en reflektorische Hemmung bei Quadrizeps-Aktivität zur Vermeidung des<br />

Rückwärtssturzes [6]. Weitere Faktoren sind die, die vor<strong>der</strong>e Schubladenbewegung<br />

verstärkende Quadrizepsaktivität [6][17][19] und das Stabilisierungspotential <strong>der</strong><br />

Sekundärstabilisatoren [15][23]. In-vivo Feldversuche <strong>beim</strong> alpinen Skilauf, welche alleine<br />

die vielfältigen Einflußfaktoren ausreichend simulieren können und eine Aussage<br />

zulassen, bei welchen Gelenkkräften die elastisch plastische Deformität des vor<strong>der</strong>en<br />

Kreuzbandes beginnt bzw. es rupturiert, wurden noch nicht durchgeführt. <strong>Die</strong> Festigkeit<br />

des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes wird <strong>der</strong>zeit von 400 N [8] bis zu 1730 N ± 660 N [15] Bruchlast<br />

und 1170 N ± 750 N [15] bis zur elastisch plastischen Deformität angegeben [22].<br />

Spezielle Untersuchungen von BERNS [7] bezüglich skispezifischer Situationen berichten<br />

von einer Reißfestigkeit des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes von 550 N.<br />

Bei einem Auslösedrehmoment -My an <strong>der</strong> Schuhspitze von 500 Nm (F SZ = 2000 N) wirkt,<br />

um das System im Gleichgewicht zu halten, nach einem Reduktionsschema am<br />

Tibiaplateau aufgrund <strong>der</strong> Hebelverhältnisse (Schuhspitze zum Drehpunkt Schuhabsatz<br />

bzw. Tibiaplateau zum Drehpunkt Schuhabsatz, in etwa ein Verhältnis 1 zu 2) eine Kraft von<br />

1000 N in posterior-anteriorer Richtung (90°-Winkel zur Längsachse <strong>der</strong> Tibia; diese<br />

Annahme gilt für den unrealistischen Fall, daß die gesamte Kraft auf das Kniegelenk<br />

übertragen wird ohne skischuhbedingten Kräfteverlust verursacht durch Energieaufnahme<br />

bei Deformierung). Bei einer Kniegelenksbeugung von 90° ist diese Kraft einem vor<strong>der</strong>en<br />

Schubladenstress von 1000 N gleichzusetzen [26] und demnach von dem in dieser<br />

Richtung wirkenden Primärstabilisator ACL zu neutralisieren [14] (siehe Abb. 3). Geht man,<br />

wie es von verschiedenen Autoren [5][6][19][23] angegeben wird, davon aus, daß eine ca.<br />

50-prozentige Reduktion des "vor<strong>der</strong>en Schubladen-Stresses" durch eine aktive<br />

Beugemuskulatur möglich ist, bleibt hypothetisch eine zu kompensierende Kraft für die<br />

passiven Stabilisatoren von 50 %, wovon ein Drittel durch den Primärstabilisator ACL und<br />

zwei Drittel durch die passiven Sekundärstabilisatoren kompensiert werden sollen [14].<br />

Unter diesen Bedingungen würde am ACL bei einer Kraft an <strong>der</strong> Schuhspitze von 2000 N<br />

auf das ACL eine Kraft von 167 N wirken. <strong>Die</strong>ser Wert für unidirektionale Beanspruchung<br />

liegt sicher unter den berichteten Festigkeitswerten des ACL. Das bedeutet, daß die<br />

Schutzfunktion <strong>der</strong> Bindung in dieser Situation gegeben ist. Ist allerdings die<br />

Quadrizepsmuskulatur <strong>beim</strong> Rückwärtssturz aktiviert, zur Erhaltung des Gleichgewichtes<br />

und Vermeidung des Sturzes, und die Beugemuskulatur dadurch reflektorisch gehemmt,<br />

erreichen die am Kniegelenk wirkenden Kräfte wahrscheinlich die Festigkeitsgrenze <strong>der</strong><br />

Gewebe.<br />

Weil ein Sturz selten einen unidirektionalen Krafteinfluß genau entlang einer<br />

Raumrichtung beinhaltet, soll durch eine Kombination <strong>der</strong> Rückwärtsauslösung<br />

(Drehmoment -My) und Seitauslösung laut verschiedenen Herstellerangaben <strong>der</strong><br />

Rotationskomponente ebenfalls vermehrt Rechnung getragen werden. <strong>Die</strong> zweite<br />

7


Meßreihe wurde hinsichtlich dieses Gesichtspunkts durchgeführt. Es ist bewiesen, daß<br />

bei Innenrotation <strong>der</strong> Tibia die Spannung im vor<strong>der</strong>en Kreuzband und bei Außenrotation<br />

die Spannung in den Seitenbän<strong>der</strong>n zunimmt. Damit wird die Beanspruchung größer [15]<br />

und die Gefahr einer Verletzung steigt. Aus diesem Grund wird eine Freigabe des<br />

Skischuhs durch die Bindung bei Rotationsbelastungen bei niedrigeren Werten als bei<br />

einer unidirektionalen Belastung gefor<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong>ser For<strong>der</strong>ung mit einer Reduktion des<br />

Auslösedrehmoments -Myss gegenüber -My entsprechen manche Bindungen. Am<br />

deutlichsten zeigen dies die Bindungen <strong>der</strong> Firma Marker mit einer Reduktion des<br />

Auslösedrehmomentes für Kombinationsbelastungen <strong>beim</strong> Rückwärtsdrehsturz von ca.<br />

60% (siehe Diagramm 2 u. 3).<br />

Setzt man die gemessenen Auslösewerte -My und -Myss mit den angegebenen Werten<br />

<strong>der</strong> Festigkeit des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes in Beziehung, kann diskutiert werden, ob die<br />

Bindungen die von den Herstellern gepriesene Schutzfunktion für eine vor<strong>der</strong>e<br />

Kreuzbandverletzung erfüllen. Ein limitieren<strong>der</strong> Faktor für die Beurteilung ist ohne Zweifel<br />

die Unsicherheit <strong>der</strong> Festigkeit des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes, die zugrunde gelegt wird.<br />

Daher for<strong>der</strong>t die Ausrüstungsindustrie medizinischerseits zu dieser Frage <strong>der</strong><br />

Festigkeit hinsichtlich einer möglichen Verletzungsprophylaxe konkret Stellung zu<br />

nehmen. <strong>Die</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Medizin ist es also, einen im Sportfachhandel gut meßbaren<br />

Parameter zu finden, <strong>der</strong> ähnlich wie <strong>der</strong> Tibiakopfdurchmesser für die Bruchfestigkeit <strong>der</strong><br />

Tibia, eine Aussage über die Festigkeit des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes bzw. des Kniegelenkes<br />

zuläßt.<br />

Den berechtigt gesteigerten Erwartungen <strong>der</strong> Skifahrer, auf eine Ski-Sicherheitsbindung<br />

mit Auslösemechanismen in alle skispezifischen Sturzrichtungen zurückgreifen zu können,<br />

kommt diese neue Bindungsgeneration wesentlich näher. Eine Reduktion <strong>der</strong> schweren<br />

Kniebinnenläsionen im alpinen Skisport bei Verwendung von Bindungssystemen mit<br />

Rückwärtsauslösung ist denkbar. <strong>Die</strong> Hersteller haben den ersten Schritt getan und die<br />

Möglichkeit einer Problemlösung aufgezeigt. Insbeson<strong>der</strong>e die Bindungsmodelle Marker<br />

M 9.1 SC und M 8.1 EPS zeigen einen möglichen Lösungsweg <strong>der</strong> stufenlos regulierbaren<br />

Rückwärtsauslösung auf, dessen Einstellung zudem im konstanten Verhältnis zur<br />

Seitauslösung nach Z-Wert steht und damit in gewisser Weise über den<br />

Tibiakopfdurchmesser, die Risikobereitschaft im Fahrverhalten, das Geschlecht und Alter<br />

sowie Sohlenlänge auf individuelle Eckdaten eingeht. <strong>Die</strong>se Kopplung an die ausgereifte<br />

Seitauslösung ist sicherlich sinnvoller als ein unabhängig von diesen Werten einstellbarer<br />

bzw. sogar nicht regulierbarer Auslösewert, welcher für eine unsportliche zierliche Dame<br />

das gleiche Auslösedrehmoment bedeutet wie für einen sportlich kräftigen 90-kg-Mann mit<br />

sicherlich größerer Festigkeit <strong>der</strong> betroffenen Strukturen. Gleichzeitig verfügt dieser<br />

Bindungs-Vor<strong>der</strong>backen auch über ein Mechanismus, <strong>der</strong> bei Kombinationsstürzen wie<br />

den Rückwärtsdrehstürzen, die Festhaltekraft um ca. 60% reduziert und somit den langen<br />

Hebel Ski in dieser für das Kniegelenk gefährlichen Situation wesentlich früher freigibt.<br />

Zusammenfassung<br />

Ein multidirektionales Auslösesystem im Vor<strong>der</strong>backen <strong>der</strong> Skisicherheitsbindung ist<br />

ein großer Fortschritt in <strong>der</strong> Prävention von komplexen Kniegelenksläsionen nach<br />

Rückwärts- und Rückwärtsdrehstürzen <strong>beim</strong> alpinen Skisport. <strong>Die</strong> limitierenden und<br />

nicht zu überschreitenden in vivo Festigkeitswerte <strong>der</strong> Weichteilstrukturen des<br />

Kniegelenkes sind nur ungenügend bekannt. Deshalb empfehlen wir <strong>der</strong>zeit drei<br />

grundlegende Prinzipien. Eine auf individuelle Voraussetzungen (z.B. Körpergewicht)<br />

abgestimmte und stufenlos regulierbare Einstellung des Vor<strong>der</strong>backens für die<br />

Rückwärtsauslösung. Eine festgesetzte Korrelation zwischen <strong>der</strong> standardisierten und<br />

bewährten Drehsturzauslösung mit <strong>der</strong> multidirektionalen Rückwärtsauslösung. Eine<br />

8


erhebliche Reduktion des Auslösedrehmoments -M YSS gegenüber -M Y um das<br />

Kniegelenk bei zusätzlich wirkenden Rotationskräften gegen seine dabei größere<br />

Vulnerabilität zu schützen.<br />

9


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Skitechnik und Skitaktik, Dissertation Technische Universität München 1998<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Dr. med. W. VOGT,<br />

Klinik Gut St. Moritz,<br />

Zentrum für Orthopädie<br />

Via Arona 34<br />

CH - 7500 St. Moritz<br />

Tel.: 0041-81-8334141<br />

Fax: 0041-81-8339144<br />

und Unfallchirurgie<br />

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Diagramm 1:<br />

Drehmoment -My (Vor<strong>der</strong>backen bei unidirektionaler Vertikalauslösung)<br />

Diagramm 2:<br />

Drehmoment -My im Vergleich zum Drehmoment -Myss (Vertikalauslösung mit Seitauslenkung <strong>der</strong><br />

Schuh-Sohlenspitze um 10 mm) sowie <strong>der</strong>en prozentuale Abweichung<br />

Diagramm 3:<br />

Rückwärtsdrehmoment -My über progressiv seitliches Auslenken <strong>der</strong> Skischuh-Spitze bei verschiedenen<br />

Einstellwerten (Z 3, Z 7, Z 14) am Beispiel <strong>der</strong> Marker-Bindung 9.1 Turbo SC<br />

11


Abb.1:<br />

Schema <strong>der</strong> Raumachsen (x, y, z), <strong>der</strong> auf<br />

das System Ski-Bindung-Schuh wirkenden<br />

Kräfte (F) und Drehmomente (M) sowie<br />

Definition <strong>der</strong> Sohlenlänge l<br />

Abb.2:<br />

Reaktionskräfte im Bindungsbereich (Index S<br />

bedeutet Schuhspitze; A Absatz; X, Y , Z<br />

entsprechen den Raumkoordinaten)<br />

Abb.3:<br />

Vereinfachte graphische Darstellung <strong>der</strong> auf das Kniegelenk und insbeson<strong>der</strong>e das ACL einwirkenden Kräfte<br />

in Form von vor<strong>der</strong>em Schubladenstress F P-A bei einer 90° Kniegelenksbeugung sowie <strong>der</strong> <strong>protektive</strong>n<br />

<strong>Komponente</strong>n des ACL, Stabilisierungspotential <strong>der</strong> Hamstring-Muskelgruppe F HAM bzw. <strong>der</strong><br />

Sekundärstabilisatoren F SEK<br />

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