30.10.2014 Aufrufe

Systemfehler Gesundheitswesen. Mittelamerikas kranke Gesundheitssysteme.

In dieser presente werfen wir einen Blick auf die Gesundheitssysteme in Mittelamerika. Wie haben sie sich in den letzten Jahren entwickelt? Gibt es Beispiele, die zeigen, dass eine umfassende Versorgung funktionieren kann, wenn diese politisch gewollt ist? Tatsächlich zeigt das Beispiel El Salvador, dass eine integrale Gesundheitsförderung möglich ist. Doch neben politischem Willen braucht es am Ende immer auch ausreichend Geld, um ein umfassendes und funktionierendes Gesundheitssystem zu organisieren, zu dem jeder Mensch Zugang hat, unabhängig davon, wie viel Geld er besitzt. Eine Umverteilung von Nord nach Süd – oder besser von Reich zu Arm – ist daher auch beim Thema Gesundheit unerlässlich.

In dieser presente werfen wir einen Blick auf die Gesundheitssysteme in Mittelamerika. Wie haben sie sich in den letzten Jahren entwickelt? Gibt es Beispiele, die zeigen, dass eine umfassende Versorgung funktionieren kann, wenn diese politisch gewollt ist?

Tatsächlich zeigt das Beispiel El Salvador, dass eine integrale Gesundheitsförderung möglich ist. Doch neben politischem Willen braucht es am Ende immer auch ausreichend Geld, um ein umfassendes und funktionierendes Gesundheitssystem zu organisieren, zu dem jeder Mensch Zugang hat, unabhängig davon, wie viel Geld er besitzt. Eine Umverteilung von Nord nach Süd – oder besser von Reich zu Arm – ist daher auch beim Thema Gesundheit unerlässlich.

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Gesundheit in<br />

GUATEMALA<br />

Ethnische Zweiklassen-Gesellschaft<br />

– auch beim Thema Gesundheit<br />

In der stark polarisierten und multi-ethnischen Realität Guatemalas schafft es<br />

das staatliche Gesundheitssystem nicht, die vorhandenen Mittel für das öffentliche<br />

Gut Gesundheit gerecht aufzuteilen. Das <strong>Gesundheitswesen</strong> ist nur eingeschränkt<br />

funktionsfähig und in ländlichen Regionen teilweise kaum präsent. Die Situation<br />

führt dazu, dass viele Menschen nach Alternativen suchen, auch wenn sie dafür an<br />

private Dienstleister bezahlen müssen. Hatte die vorherige Regierung noch versucht,<br />

die Heilmethoden der Mayas in das Gesundheitssystem besser zu integrieren, sind<br />

diese Ansätze momentan nicht wahrzunehmen. TEXT: ALBRECHT SCHWARZKOPF (CIR)<br />

Lisandro Moran, ehemaliger Mediziner an<br />

der Universität USAC, legte in seinem Artikel<br />

über den Zustand des <strong>Gesundheitswesen</strong>s<br />

Wert darauf, dass die Verfassung die Gesundheit<br />

als ein universales, öffentliches Gut<br />

festschreibt, zu dem die Bevölkerung uneingeschränkten<br />

Zugang haben sollte. Für Moran<br />

ging es darum, die Schulmedizin mit dem<br />

Maya-Gesundheitswissen zu verbinden und<br />

in dem multi-ethnischen und gemischtsprachigen<br />

Land mit 22 Maya-Sprachen eine gegenseitige<br />

Ergänzung zu sehen. Viele Mayas<br />

sprechen nur ihre eigene Maya-Sprache und<br />

haben allein deshalb Schwierigkeiten mit dem<br />

offiziellen <strong>Gesundheitswesen</strong>. In schweren<br />

Krankheitsfällen wird ein Krankenhaus zu<br />

spät aufgesucht, auch weil das Krankenhaus<br />

als kulturell fremd empfunden wird.<br />

Der Kollege von Lisandro Moran, Adrian<br />

Chavez, verdeutlicht in einem Fachartikel<br />

Die CIR-Partnerorganisation Ixpiyakok bildet Hebammen<br />

und Gesundheitspromotorinnen nach traditionellen<br />

Methoden aus - auch in puncto Heilpflanzen.<br />

><br />

presente 3/2014 13

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