Mitteilungsblatt 08/2008 (pdf 4,08 MB) - Samtgemeinde Gellersen
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Hans-Heinrich Höper neuer Vorsitzender<br />
im Naturpark Lüneburger Heide<br />
Naturpark zieht positive Bilanz auf der<br />
Mitgliederversammlung in Reppenstedt<br />
Im Sommer 2006 wurde der Verein Naturparkregion Lüneburger Heide<br />
e.V. als neuer Träger des erweiterten Naturparks gegründet. Nun zog der<br />
Verein kritische Bilanz in seiner zweiten Mitgliederversammlung am<br />
07.07.20<strong>08</strong> in Reppenstedt.<br />
Reppenstedts Bürgermeister Klaus Olshof gratuliert dem neu gewählten<br />
Vorstand des Vereins „Naturparkregion Lüneburger Heide e.V.”<br />
v.l.: Rainer Rempe, Hans-Heinrich Höper, Klaus Olshof,<br />
Helmut Völker, Fritz-Ulrich Kasch<br />
Foto: Dennis Thomas/nh<br />
„Fast auf dem Tag genau vor fünf Jahren fand im Rahmen eines Studienprojektes<br />
die erste Beratung als Auftakt zur Erweiterung des Naturparks<br />
Lüneburger Heide statt. Es folgte eine intensive Konzept- und Überzeugungsarbeit“,<br />
blickte Helmut Völker, Bürgermeister der <strong>Samtgemeinde</strong><br />
Amelinghausen zurück. Er hatte seit der Gründung des Vereins den Vorsitz<br />
inne. Er gab auf der Versammlung den Staffelstab an Hans-Heinrich Höper,<br />
Bürgermeister der <strong>Samtgemeinde</strong> Jesteburg, weiter, der einstimmig zum<br />
neuen Vorsitzenden gewählt wurde.<br />
Der Erste Kreisrat des Landkreises Harburg und Vorstandsmitglied Rainer<br />
Rempe würdigten für den Verein die besonderen Verdienste Völkers für<br />
den Naturpark Lüneburger Heide. Völker habe in Person schon gleich zu<br />
Anfang des Entwicklungsprozesses zu denen gehört, die die Idee der<br />
Zusammenarbeit in einem erweiterten Naturpark frühzeitig aufgegriffen<br />
haben, und er habe den Naturpark mit erheblichem persönlichem Engagement<br />
vorangetrieben. Mit großem Applaus aus der Versammlung attestierte<br />
Rempe dem scheidenden Vorsitzenden, dass dieser in den vergangenen<br />
5 Jahren ein solides Fundament für die weitere erfolgreiche Arbeit des<br />
Naturparks gelegt habe. Der Bericht der Geschäftsführung und des Regionalmanagements<br />
habe dies deutlich gemacht.<br />
Michael Göbel, als Geschäftsführer, und Nicola Scherer, Regionalmanagerin<br />
für die Naturparkregion, schilderten in ihrem Bericht das bisher Erreichte.<br />
So ist es gelungen, für neun aktuelle Projekte zu den Themen Radfahren,<br />
Nordic Walking, Reiten, Familienerlebniswege, Wandern, Gästeführer u.<br />
a. Fördermittel in Höhe von 305.000 Euro einzuwerben. Es wurde eine<br />
Bewerbung beim Bundeswettbewerb „Bioenergie-Regionen“ auf den Weg<br />
gebracht, die neue Internetpräsentation des Naturparks befindet sich im<br />
Aufbau, die Tourist-Informationen wurden für die Idee zur Einrichtung von<br />
Naturpark-Informationsstellen gewonnen, das Innen- und Außenmarketing<br />
wurde verstärkt und der 1. Heide-Elbe-Ultralauf quer durch den Naturpark<br />
Lüneburger Heide wird für den 5. Oktober organisiert.<br />
Die nächste kurzfristige Aufgabe des Vereins sei es nun, die Schnittstellen<br />
des Naturparks zu anderen Institutionen wie der Lüneburger Heide GmbH<br />
festzulegen, sagte Hans-Heinrich Höper nach seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden,<br />
und die Aufgaben zu verteilen. Erste Ansätze lieferte Ulrich von<br />
dem Bruch als Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, der neuen<br />
Marketinggesellschaft für die Lüneburger Heide. Er stellte in seinem Vortrag<br />
dar, wie die Aufgabenverteilung beider Institutionen aussehen könnte.<br />
Eine Aufgabe des Naturparks sieht er darin, touristische Produkte im<br />
Bereich „Natur“ zu entwickeln, die dann über die Lüneburger Heide<br />
GmbH vertrieben werden.<br />
Weiterhin neu in den Vorstand gewählt wurden Jürgen Krumböhmer,<br />
Erster Kreisrat des Landkreises Lüneburg, und der bisherige Geschäftsführer<br />
Michael Göbel, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters der <strong>Samtgemeinde</strong><br />
Amelinghausen. Der Vorstand setzt sich damit - in Klammern die<br />
jeweils persönlichen Vertreter - wie folgt zusammen: Vorsitzender Hans-<br />
Natur und Umwelt<br />
21<br />
Heinrich Höper (Rainer Rempe), stellv. Vorsitzender Jürgen Krumböhmer<br />
(Detlev Paschen), stellv. Vorsitzender Fritz-Ulrich Kasch (Detlev Loos) und<br />
die Beisitzer Hans-Herrmann Putensen (Traute Müller), Michael Göbel<br />
(Jürgen Stebani), Hans-Jürgen Stegen, Norbert Leben (Wilhelm Isermann),<br />
Welf-Heinrich Klaer (Jürgen Winkelmann), Mathias Zimmermann (Julia<br />
Hallmann).<br />
Neues Waldwegekonzept in Dachtmissen<br />
bringt Freizeitaspekte und<br />
forstwirtschaftliche Interessen in Einklang<br />
In den Wäldern (70% Privatwald)<br />
der <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Gellersen</strong><br />
zu Wandern, zu Reiten<br />
und mit dem Rad zu fahren bedeutet<br />
Freizeit pur genießen.<br />
Alle Bürger verdienen und<br />
benötigen diesen Ausgleich.<br />
Die Wälder geben uns in einer<br />
immer flüchtiger gelebten Zeit<br />
eine fast schon verlorene<br />
Qualität zurück - Beständigkeit,<br />
Natürlichkeit und Harmonie.<br />
Zeitgleich fordern weltweit die<br />
Märkte und unsere eigenen<br />
Konsumwünsche immer mehr<br />
den natürlichen Rohstoff Holz<br />
aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Mobilisierung, also die Holzernte<br />
und der Holzabtransport des wertvollen Naturproduktes erfolgt deutschlandweit<br />
und somit auch aus den Wäldern im Raum Dachtmissen/Kirchgellersen.<br />
Walker, Jogger, Reiter, Jäger und Fahrradfahrer nutzen bei ihren Aktivitäten<br />
die gleichen Wege wie die schweren Holzerntemaschinen und die Lkws<br />
für den Abtransport zu den Holzverarbeitungsfabriken. Für die komplexe<br />
Inanspruchnahme sind die einfachen Sandwege nicht mehr geeignet. Nutzungs-<br />
und Interessenkollisionen waren daher die logische Konsequenz.<br />
Diesen Konflikt will jetzt die <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Gellersen</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit dem Forstamt Uelzen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />
sowie der Forstbetriebsgemeinschaft Kirchgellersen zum Wohle aller<br />
Beteiligten auflösen, indem in der <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Gellersen</strong> der erste multifunktionale<br />
Waldweg von Dachtmissen bis zur Kreuzung „Fünfarmiger<br />
Wegweiser“ ertüchtigt werden soll. Das Besondere dabei ist: Die bereits<br />
vorhandene Wegetrasse wird genutzt, es erfolgt also kein zusätzlicher<br />
Flächenverbrauch. Mehr Stabilität ist gefragt. So wird die 3,5 m breite<br />
Fahrbahn mit einem Naturstein-Mineralgemisch befestigt und mit einem<br />
natürlichen Sand-Lehm-Granitgemisch abgedeckt. Alles wird so verdichtet,<br />
dass auch schwere Maschinen die Wege nutzen können, ohne tiefe Spuren<br />
zu hinterlassen. Der so ertüchtigte Weg gewährleistet unbeschwertes<br />
Fahren mit dem Rad ebenso wie eine Wanderung per Pedes. Zusätzlich<br />
wird der Reitweg parallel zum Weg, aber separat hiervon abgesetzt<br />
geführt: Nur so kann klar eine Zuordnung von Reitweg und Fahr- und<br />
Wanderweg dauerhaft geregelt und Interessenskollisionen vermieden werden.<br />
Nahezu alle angrenzenden privaten Waldbesitzer aus Kirchgellersen und<br />
Dachtmissen haben sich freiwillig verpflichtet, den neuen Reitweg auf<br />
ihren Waldgrundstücken verlaufen zu lassen, die <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Gellersen</strong><br />
übernimmt dabei für den Reitweg die Verkehrssicherungspflicht.<br />
Ein vorbildliches gesellschaftliches Engagement.<br />
Die Kosten für die Wegebaumaßnahme werden aus den Töpfen der<br />
Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK), der <strong>Samtgemeinde</strong><br />
<strong>Gellersen</strong> und der Forstbetriebsgemeinschaft Kirchgellersen<br />
getragen.<br />
In der 28. KW soll die Umsetzung der Maßnahme starten. Die Bauphase<br />
wird ca. 2 Wochen dauern. Nach Fertigstellung darf der Wegekörper für<br />
einige Wochen zumindest nicht mit schweren Fahrzeugen befahren<br />
werden, damit er sich - wie der Fachmann sagt - erst einmal „setzen kann“<br />
und so die notwendige dauerhafte Stabilität erreicht.<br />
Wir werden weiter berichten.<br />
H. Rupsch, Bezirksförsterei Kirchgellersen<br />
A. Menge, Forstamt Uelzen<br />
Josef Röttgers, <strong>Samtgemeinde</strong>bürgermeister<br />
www. gellersen.de