Leadership - sich selbst und andere gehirngerecht ... - Peoplebuilding
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Rubikon ist damit überschritten. Um zwei vor zwölf steht auch schon der Plan: „Keine Schokolade<br />
mehr <strong>und</strong> kein Kuchen.“ Eine Minute vor dem Jahreswechsel ist unser Fre<strong>und</strong> stolz <strong>und</strong><br />
optimistisch, er nimmt <strong>sich</strong> ein Glas Sekt, um den Moment zu genießen. Doch mit dem<br />
Glockenschlag Punkt zwölf öffnet <strong>sich</strong> die Tür <strong>und</strong> zur Überraschung der Gäste wird eine<br />
unwiderstehlich appetitliche Schokoladentorte hereingetragen.<br />
Was würde Ihre innere Stimme Ihnen in einer solchen<br />
Situation sagen? Vielleicht haben Sie ja einen eisernen<br />
Willen <strong>und</strong> Ihre innere Stimme sagt „Ich bleibe hart.“<br />
Aber sehr viele Menschen würden wahrscheinlich in<br />
Versuchung geraten <strong>und</strong> z.B. denken: „Mein guter<br />
Vorsatz gilt ja eigentlich erst ab morgen <strong>und</strong> weil ich<br />
noch gar nicht geschlafen habe, ist es ja noch eher das<br />
alte Jahr als das neue.“ Oder: „Zur Belohnung für eine<br />
so wichtige Entscheidung, habe ich mir ein kleines<br />
Stück Torte nun aber wirklich verdient.“ Diese<br />
Selbstgespräche sind die inneren Stimmen Ihrer<br />
emotionalen Gewohnheiten <strong>und</strong> was aus Ihren guten Vorsätzen wird, hängt davon ab, welcher<br />
Stimme Sie folgen.<br />
Weil vor allem in der Umsetzungsphase immer wieder kritische Momente auftreten können, lohnt<br />
es <strong>sich</strong> diese genauer zu betrachten. Gerade in den letzten Jahren hat die Forschung zur<br />
Verhaltenspsychologie <strong>und</strong> zu den Neurowissenschaften wichtige Ergebnisse zum Thema<br />
Willenskraft <strong>und</strong> Umsetzungsdisziplin geliefert. Wahrscheinlich hätten Sie viele der folgenden fünf<br />
Tipps auch intuitiv erraten können, allerdings ist es doch sehr interessant, dass gerade diese<br />
Punkte durch viele verschiedene Experimente bestätigt werden konnten:<br />
- Versuchung vermeiden. Wenn es möglich ist, meiden Sie die Situationen, die Sie in<br />
Versuchung führen <strong>und</strong> die Umsetzung Ihrer Pläne erschweren.<br />
- Willenskraft trainieren. Sie können Ihre Disziplin durch einfache Übungen trainieren. Z.B.<br />
indem Sie <strong>sich</strong> bewusst um eine gerade Haltung bemühen oder um eine korrekte<br />
Ausdrucksweise.<br />
- Halten Sie <strong>sich</strong> immer wieder Ihre Vision vor Augen– Wenn Sie das WARUM immer präsent<br />
haben, wird es Ihnen leichter fallen Ihre Pläne umzusetzen.<br />
- Soziale Verpflichtung. Wenn Sie <strong>sich</strong> z.B. dazu entschlossen haben sollten, mehr Sport zu<br />
machen, dann verabreden Sie <strong>sich</strong> mit Fre<strong>und</strong>en. Das erhöht die<br />
Umsetzungswahrscheinlichkeit.<br />
- Wenn <strong>sich</strong> die Situationen, in denen Sie bestimmten Versuchungen ausgesetzt sind nicht<br />
vermeiden lassen, können Sie vorbeugen, indem Sie das gewünschte Verhalten für diese<br />
Momente trainieren. Das können Sie z.B. tun, indem Sie im Geiste immer wieder das<br />
gewünschte Verhalten durchspielen.<br />
Wenn wir von Versuchung <strong>und</strong> Disziplin sprechen, sind wir mitten im Thema Emotionen. Vor allem<br />
in der Diagnosephase <strong>und</strong> in der Umsetzungsphase ist es besonders wichtig, die emotionalen<br />
Stimmen <strong>und</strong> Tendenzen genauer zu betrachten. Zweifel sind zum Beispiel ungemein nützlich,<br />
wenn sie in der Diagnosephase wahrgenommen werden. In der Umsetzungsphase ist aber eher<br />
Disziplin <strong>und</strong> Willenskraft gefragt <strong>und</strong> ständiges Infragestellen wäre eher hinderlich.<br />
Stellen Sie <strong>sich</strong> vor, Sie sind nun an dem Punkt<br />
angekommen, an dem eine gründliche Diagnose zu<br />
einer rationalen Entscheidung geführt hat <strong>und</strong> darauf<br />
hin ein Plan gefasst wurde, der nun umgesetzt werden<br />
soll. Wir sind bei Schritt vier des<br />
Veränderungsprozesses <strong>und</strong> dieser verlangt mehr als<br />
alle <strong>andere</strong>n Schritte nach emotionaler Fitness, also<br />
Vortrag <strong>gehirngerecht</strong>es Führen. // Autor: Sebastian Quirmbach //11.05.2012 Glücksburg