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auslese - Ausgabe 2|2012 - Weinbruderschaft Franken

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

<strong>auslese</strong><br />

Magazin der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

Mitglied der<br />

Gemeinschaft Deutschsprachiger<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong>en (GDW)<br />

VITIS IANUA VITAE<br />

DLG-Auszeichnung:<br />

<strong>Franken</strong>s Jungwinzer<br />

sind Spitze


Zeit für<br />

einen alten<br />

Freund –<br />

Das Distel ist zurück!<br />

www.distelhaeuser.de


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Inhalt<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber und v.i.S.d.P.:<br />

Edgar Schäffer, <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

<strong>Franken</strong> e.V.<br />

Ausführung:<br />

Paul-Thomas Hinkel<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Regina Zitzmann, Tel. 0931/329300,<br />

rz@mediaberatung.de<br />

Grafik:<br />

pth-mediaberatung GmbH,<br />

Dipl.-Designerin Anke von<br />

Schalscha-Ehrenfeld, Würzburg<br />

Editorial von Bruderschaftsmeister Edgar Schäffer<br />

Segnung der ersten Trauben<br />

Frauen in der <strong>Weinbruderschaft</strong>?<br />

21. Treffen der Gemeinschaft Deutschsprachiger<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong>en in Bingen<br />

Einige Kerngedanken aus dem Referat von Otto Schätzel:<br />

„Die GDW – Netzwerk für gelebte Weinkultur“<br />

Mit Goethe beim Rochusfest in Bingen<br />

DLG zeichnet besten Winzernachwuchs aus<br />

<strong>Franken</strong>s Jungwinzer sind spitze · Erntebilanz <strong>Franken</strong><br />

Ehrungen und Auszeichnungen<br />

Festabend der <strong>Weinbruderschaft</strong> im Maritim<br />

Personalia 2012<br />

Buchempfehlungen • Leseprobe: „Steinwein“ statt „Steinpein“<br />

FREAK SHOW!<br />

Vorweihnachtlicher Abend<br />

In Würzburg am Stein, da wächst der beste Wein!<br />

Weinempfehlung<br />

Neues aus Keller und Weinberg<br />

5<br />

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29<br />

31<br />

Herzliche<br />

Einladung<br />

zur<br />

14. Januar 2013 um 19.00 Uhr<br />

Jungweinprobe<br />

im Weingut zum Bürgerspital Würzburg,<br />

Turmkeller<br />

Bruderschaftsrunde:<br />

<strong>Franken</strong>s jüngstes Kind – der Jahrgang 2012<br />

Organisation und Moderation: Dipl.-Ing. (oen.) Hermann Mengler,<br />

Kellermeister der <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

und Fachberater des Bezirks Unterfranken für Kellerwirtschaft und –technik<br />

Kostenbeitrag: 10,– Euro bar am Abend (für Weine, Wasser, Brot)<br />

Keine Anmeldung erforderlich!<br />

3


Botschafter<br />

des Guten <strong>Franken</strong>s.<br />

www.consilium-wein.de<br />

Schmecken Sie das Gute <strong>Franken</strong>s.<br />

Wir sind über 200 Winzerfamilien, die sich aus Liebe zum Wein und zu unserer Region dem genossenschaftlichen Weinbau verschrieben haben.<br />

Mit fränkischem Herzblut kreieren wir gemeinsam feinste Weine aus den Weinbergen in und um Thüngersheim.<br />

Wir sind Consilium Thüngersheim.


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Freundinnen<br />

und Freunde der Weinkultur,<br />

liebe Mitglieder der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong>,<br />

die fünfte <strong>Ausgabe</strong> der Mitgliederzeitung<br />

„<strong>auslese</strong>“ liegt Ihnen vor.<br />

Die Präsentation von Veranstaltungen,<br />

aber auch von wichtigen Informationen<br />

und Hintergrundberichten rund<br />

um den Wein und die Weinkultur ist in<br />

dieser Form immer ansprechend und<br />

bereitet hohen Genuss beim Lesen.<br />

Dafür möchten wir uns bei unserem<br />

Chronik- und Medienmeister Paul-Thomas<br />

Hinkel herzlich bedanken!<br />

Das Jahr neigt sich dem Ende zu<br />

und wieder haben wir mit vielfältigen<br />

Veranstaltungen unseren Auftrag zur<br />

Förderung der Weinkultur umgesetzt:<br />

Der Weinkulturpreis 2012 wurde<br />

dem Arbeitskreis „<strong>Franken</strong> – Wein.<br />

Schöner.Land!“ verliehen. Der Bruderrat<br />

würdigte damit das freiwillige<br />

Engagement, das die Institutionen<br />

„rund um den Wein“ zeigen und in<br />

den Dienst der Fränkischen Weinkultur<br />

stellen. Die dazugehörige Plastik der<br />

Traubenträger wurde am 16. Juli im<br />

Rahmen einer Sitzung der 14 Mitglieder<br />

unter der Moderation von Artur<br />

Steinmann übergeben. Beim Festabend<br />

wurde noch einmal im Kreise<br />

der <strong>Weinbruderschaft</strong> eine kleine<br />

Verleihung vorgenommen. Wir wünschen<br />

dem Arbeitskreis weiterhin viel<br />

Engagement und Erfolg bei der Pflege<br />

der Weinkultur.<br />

Die Segnung der Trauben fand in<br />

Fahr statt, dem Heimatort der amtierenden<br />

Fränkischen Weinkönigin Melanie<br />

Dietrich. Hier ist unserem Weinbruder<br />

Wolfram König Dank zu sagen, der<br />

die Organisation in vorbildlicher Weise<br />

übernommen hat.<br />

Im Rahmen der Diskussion um die<br />

Aufnahme der Frauen in die <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

wurde ein Symposion<br />

durchgeführt, bei dem Argumente für<br />

die Aufnahme von Frauen beziehungsweise<br />

für den bisherigen Status ausgetauscht<br />

wurden. Damit können sich<br />

die Weinbrüder eine Meinung bilden,<br />

über die in der nächsten Mitgliederversammlung<br />

abgestimmt wird.<br />

Der große Festabend stand unter<br />

dem Motto „<strong>Franken</strong>wein von femininer<br />

Hand“. Unser Kellermeister<br />

Hermann Mengler hat kompetent und<br />

launig fränkische Weine, an deren<br />

Erzeugung auch Frauen einen nicht<br />

geringen Anteil haben, präsentiert.<br />

Die Fränkische Weinkönigin Melanie<br />

Dietrich hat die Laudatio zur Verleihung<br />

der Ehrenmedaille an unseren<br />

stellvertretenden Kellermeister Franz<br />

Sauer gehalten. Es war ein Novum<br />

in der 30-jährigen Geschichte der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> und wir dürfen uns<br />

für diese besondere Geste herzlich<br />

bedanken.<br />

Gratulieren dürfen wir dem Weingut<br />

Höfling aus Eußenheim zum Winzerehrenpreis,<br />

den es mit ihrem 2009er<br />

Gössenheimer Homburg, Weißburgunder<br />

Spätlese trocken erringen konnte.<br />

Dieser Wein wurde zum Hauptgang<br />

gereicht und hat großes Lob geerntet.<br />

Hier sei unserem Kellermeister Hermann<br />

Mengler Dank gesagt, hat er<br />

doch vorgeschlagen, in diesem Jahr<br />

„gereifte“ Weine auszuloben, nämlich<br />

Weißburgunder der Jahrgänge 2009<br />

und 2010. Die <strong>Weinbruderschaft</strong> möchte<br />

damit die Initiative des Fränkischen<br />

Weinbauverbandes unterstützen und<br />

Weine älterer Jahrgänge in den Fokus<br />

rücken und auf diesem Weg Weinkultur<br />

pflegen. Auch die Bewertung<br />

der angestellten Weine für unseren<br />

Ehrenpreis bedarf einer Organisation,<br />

die unter der Federführung unseres<br />

Kellermeisters hervorragend gemeistert<br />

wurde.<br />

Eine besondere Veranstaltung im Rahmen<br />

der Weinkultur hat Kellermeister<br />

Hermann Mengler organisiert und<br />

er hat sie sehr informativ moderiert.<br />

Kultige Weine standen auf dem Programm<br />

und es war eine Bereicherung<br />

für alle Teilnehmer, die auf diese Weise<br />

ungewöhnliche und außergewöhnliche<br />

Tropfen kennenlernen durften.<br />

Der vorweihnachtliche Abend wurde<br />

von Weinbruder Wolfgang Apel organisiert<br />

und mit einem Klavierkonzert<br />

von Elena Strorojouk stimmungsvoll<br />

gestaltet. Ein würdiger Abschluss des<br />

Jahres in einem stilvollen Rahmen)<br />

Einigen Weinbrüdern aus der Vorstandschaft,<br />

dem Bruderrat, Kulturbeirat<br />

sowie der Mitgliederschaft möchte<br />

ich – über die bereits Genannten hinaus<br />

– herzlich für Ihren Einsatz Dank<br />

sagen. Mein Stellvertreter Rolf Schindler<br />

ist stets zur Stelle, wenn er in der<br />

Leitung der Bruderschaft gebraucht<br />

wird. Schreibmeister Wolfgang Pfister<br />

hat umfangreiche Korrespondenzen<br />

geführt, Einladungen versandt und die<br />

entsprechenden Protokolle angefertigt.<br />

Schatzmeister Frieder Sünderhauf hat<br />

mit der Erfahrung langjähriger Vereinsarbeit<br />

und mit enormer Schaffenskraft<br />

viele Aufgaben geschultert – von der<br />

Kassenführung, über die Rechnungsstellung,<br />

die Erstellung von Teilnehmerlisten<br />

bis hin zur Vorbereitung und<br />

Organisation des Festabends. Auch<br />

Zeugmeister Klaus Stollberger hat immer<br />

wieder mit Rat und Tat geholfen.<br />

Allen Mitgliedern, Winzern, Weinbaubetrieben,<br />

Verantwortlichen in der<br />

Vorstandschaft und im Bruderrat, die<br />

im abgelaufenen Veranstaltungsjahr<br />

wieder ihren Beitrag zu einem attraktiven<br />

Jahresprogramm geleistet haben,<br />

danke ich herzlich.<br />

Zum Jahresausklang wünsche ich den<br />

Winzern, dass der Jahrgang 2012 in<br />

die Geschichte als besonders „gelungenes“<br />

Weinjahr eingeht.<br />

Ihnen allen ein frohes Fest und ein gesundes<br />

und glückliches Jahr 2013, das<br />

wünsche ich mit unserem Wahlspruch<br />

„VITIS IANUA VITAE“.<br />

Ihr<br />

Edgar Schäffer<br />

Bruderschaftsmeister<br />

5


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Segnung der ersten Trauben durch<br />

Pfarrer Herrmann-Josef Schöning<br />

Fotos: Hannelore Schindler<br />

Segnung der ersten Trauben<br />

am 14. September 2012 in Fahr am Main<br />

Unsere traditionelle<br />

Traubensegnung führte uns<br />

nach Fahr an die Mainschleife.<br />

Seine Lage zwischen Main,<br />

Rebhängen und Obstplantagen<br />

verleiht diesem alten Fischerund<br />

Winzerdorf seinen typisch<br />

fränkischen Charme.<br />

Für die 35 Teilnehmer endete die<br />

Anreise mit dem Bus in Untereisenheim<br />

an der Anlegestelle der Mainfähre.<br />

Diese wurde in der Zeit um 1400<br />

erstmals urkundlich erwähnt. Sie lag<br />

schon damals an einem wichtigen<br />

Verkehrsweg zwischen Bamberg und<br />

Würzburg. Auch uns setzte der Fährmann<br />

sicher ans Fahrer Mainufer.<br />

Wir wurden dort von Thomas<br />

Braun, dem Vorsitzenden des Fahrer<br />

Weinbauvereins, empfangen und auf<br />

den nahegelegenen Kirchplatz geführt.<br />

Hier begrüßte er uns herzlich auch<br />

im Namen der aus Fahr stammenden<br />

fränkischen Weinkönigin. Zu seinem<br />

und unserem Bedauern teilte er uns<br />

mit, dass diese uns nicht, wie angekündigt,<br />

empfangen konnte, da sie<br />

den fränkischen Wein zur gleichen<br />

Zeit im Reich der Mitte repräsentieren<br />

musste. Er gab einen kurzen Abriss der<br />

Geschichte der Gemeinde Fahr, in dem<br />

er ausführte, dass der sachbezogene<br />

Ortsname und die gekreuzten Ruder<br />

im Wappen das hohe Alter des Ortes<br />

bestätigten. Fahr wurde bereits im<br />

12. Jahrhundert urkundlich erwähnt.<br />

Fahr bedeutet die einfachste Form der<br />

Fortbewegung, hier das Überfahren<br />

mit der Fähre.<br />

Der in vorgeschichtliche Zeit<br />

zurückreichende Fährort gehörte bis<br />

1803 dem Stift Haug zu Würzburg. Im<br />

Jahre 1978 wurde er der Stadt Volkach<br />

eingemeindet und zählt heute ca. 640<br />

Einwohner.<br />

Anschließend versammelten wir<br />

uns in der katholischen Pfarrkirche<br />

St. Johannes dem Täufer, erbaut<br />

nach einem Entwurf des berühmten<br />

Baumeisters Balthasar Neumann. Das<br />

barocke Kirchenschiff aus dem Jahr<br />

1776 wurde einem spätgotischen Turm<br />

aus der Zeit um 1480 angebaut. Der<br />

Innenraum ist herrlich ausgestattet,<br />

mit einem Bild am Hochaltar, das<br />

6


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

die Taufe Jesu im Jordan darstellt.<br />

Die reich verzierte Kanzel ist eine<br />

der schönsten an der Mainschleife.<br />

Mutter Anna mit Kind stammt aus der<br />

Riemenschneider-Schule.<br />

Zusammen mit vielen Ortsbürgern<br />

wurden wir von Pfarrer Herrmann-<br />

Josef Schöning in einem bewegenden<br />

Gottesdienst auf die Segnung der<br />

Trauben eingestimmt. Pfarrer Schöning<br />

berief sich in seiner Ansprache<br />

auf eine Stelle im Johannes-Evangelium:<br />

„Ich bin der Weinstock, Ihr<br />

seid die Reben.“ Dabei sah er das<br />

Wachstum im Weinberg als Symbol<br />

für das eigene Leben, das ebenfalls<br />

vom Wachsen, Ernten und Vergehen<br />

geprägt ist. Der Kirchenchor<br />

der Gemeinde gab dem Geschehen<br />

einen beeindruckenden, würdevollen<br />

Rahmen.<br />

Auf dem Kirchenvorplatz erwartete<br />

uns anschließend der Musikverein<br />

von Fahr, der mit einer schwungvollen<br />

Darbietung auf den weiteren Verlauf<br />

des Abends einstimmte. Dabei wurden<br />

die gesegneten Trauben zum Probieren<br />

gereicht, wobei allen Teilnehmern<br />

klar wurde, dass die außerordentlich<br />

wohlschmeckenden Trauben, falls das<br />

Wetter weiter mitspielt, einen hervorragenden<br />

Wein versprechen. Abgeschlossen<br />

wurde die Musikeinlage mit<br />

dem gemeinsam gesungenen <strong>Franken</strong>lied.<br />

Lobend sei nebenbei erwähnt,<br />

dass die Musiker am folgenden frühen<br />

Morgen um 4 Uhr zusammen mit den<br />

Wallfahrern von Fahr nach Vierzehnheiligen<br />

aufbrechen mussten.<br />

Im Anschluss folgte ein gemütliches<br />

Zusammensein mit Fahrer Bürgern<br />

und Winzern in den Vereinsräumen<br />

des Sportvereins FC Fahr.<br />

In einer interessanten Weinprobe<br />

präsentierten uns einige Winzer eine<br />

umfangreiche Palette von Weinen und<br />

ein Destillat aus der Region:<br />

2011 Cuvée „Fahrer Winzer“<br />

trocken<br />

Weinbauverein Fahr<br />

2011 Rotling QbA feinherb,<br />

Volkacher Ratsherr,<br />

Weinbau Gehring<br />

2011 Silvaner Kabinett trocken,<br />

Volkacher Ratsherr<br />

Familienweingut Heike und<br />

Thomas Braun<br />

2011 Kerner Spätlese,<br />

Fahrer Ratsherr<br />

Weinbau und Gastwirtschaft<br />

Kilian Krapf<br />

2009 Spätburgunder<br />

Spätlese trocken,<br />

Volkacher Ratsherr<br />

Weingut Reinhard Kirch<br />

2011 Rieslaner Auslese,<br />

Volkacher Ratsherr<br />

Weingut Monika und Matthias Kirch<br />

Digestif<br />

Williams-Christ Birnen Destillat<br />

Edelobstdestille Martha Gehring<br />

Diese wurden von einer köstlichen<br />

Brotzeit, vom örtlichen Metzger als<br />

üppiges Buffet dargereicht, begleitet.<br />

Im Verlauf der Probe informierte<br />

Frau Martha Gehring (Weindozentin),<br />

dass die Gemeinde Fahr neben 100<br />

ha Weinanbaufläche auch über 105 ha<br />

Obstanbau verfügt. Dadurch wird das<br />

relativ kleine Weinbaugebiet bereichert<br />

und erzeugt neben einem guten Wein<br />

auch hervorragende Destillate.<br />

Zum Abschluss des gelungenen<br />

Abends bedankte sich unser Bruderschaftsmeister<br />

Edgar Schäffer bei allen<br />

Mitwirkenden für die Gastfreundschaft<br />

und die Gestaltung des Abends. Ein<br />

besonderer Dank gilt der Familie Heike<br />

und Thomas Braun vom Weingut<br />

Braun, die diese Weinprobe federführend<br />

gestaltete.<br />

Ein weiteres herzliches Dankeschön<br />

galt WB Wolfram König für die vorbildliche<br />

Vorbereitung und Organisation.<br />

Er führte damit den durch WB Professor<br />

Otto Meyer wiederbelebten Brauch<br />

der Segnung der ersten Trauben ein<br />

weiteres Mal fort nach dem Motto aus<br />

dem Segnungslied:<br />

„Segne, Herr, die ersten Trauben“<br />

und in Folge Vers 4 :<br />

„Auf die Trauben schau voll Güte,<br />

die zum Segen bringen wir.<br />

Und beim Weingenuss behüte<br />

uns vor allem Missbrauch hier.<br />

Immer sei‘n wir eingedenk:<br />

Trauben sind doch Dein Geschenk!“<br />

Friedhelm Alt<br />

7


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Frauen in der <strong>Weinbruderschaft</strong>?<br />

Ein Tabubruch – oder längst überfällig?<br />

Im Rahmen einer Bruderschaftsrunde sollte ein eigener Abend<br />

am 8. Oktober dazu dienen um das Thema einmal ausführlich zu<br />

betrachten. Denn schließlich geisterte es bereits seit fast einem<br />

Jahr durch den Raum.<br />

Als Referent war dazu Prof. Dr.<br />

Ing. Axel Poweleit, stellvertretender<br />

Bruderschaftsmeister aus Rheinhessen<br />

angereist. Er konnte eigentlich<br />

positive Erfahrungen aus seiner <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

berichten. Seine Thesen<br />

können wie folgt zusammengefasst<br />

werden:<br />

• Wir brauchen weder Männer noch<br />

Frauen, sondern engagierte und<br />

kreative Mitglieder!<br />

• Weinkultur ist nicht teilbar in männlich<br />

und weiblich!<br />

• Jede Bruderschaft hat langfristig<br />

Probleme, vor allem in der Öffentlichkeit,<br />

wenn sie sich der Zeit<br />

verschließt!<br />

Frau Dr. Gabriele Brendel, Sprecherin<br />

von Vinissima (www.vinissima-ev.<br />

de) stellte dabei deutlich heraus, dass<br />

sich die Strukturen von Vinissima<br />

und der <strong>Weinbruderschaft</strong> überhaupt<br />

nicht vergleichen lassen. Es geht bei<br />

Vinissima um Powerfrauen, die sich<br />

allesamt Berufen rund um den Wein<br />

gewidmet haben und dort herausragende<br />

Arbeit leisten, quasi eine Art<br />

Berufsvereinigung. Insgesamt hat<br />

sich tatsächlich die ehemalige Männerdomäne<br />

der Weinberufe deutlich<br />

gewandelt.<br />

Dr. Gabriele Brendel<br />

links: Prof. Dr. Ing. Axel Poweleit<br />

Fotos: Paul-Thomas Hinkel<br />

Fazit: Auch Frauen, sofern sie es<br />

mögen, sind also Weinversteher.<br />

Deshalb sollte einer Aufnahme von<br />

Fraeuen in die <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

nichts im Wege stehen. Die Diskussionsbeiträge<br />

waren allerdings teilweise<br />

etwas hitzig, die Runde war deutlich<br />

schlechter besucht als vergleichbare<br />

Veranstaltungen.<br />

Paul-Thomas Hinkel<br />

8


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

21. Treffen der<br />

Gemeinschaft Deutschsprachiger<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong>en in Bingen<br />

7. bis 10. Juni 2012: Ein Rückblick von Oliver Stiess,<br />

Ordenskanzler der <strong>Weinbruderschaft</strong> der Pfalz<br />

Die fränkische Delegation mit dem<br />

GDW-Vorsitzendem Wolfgang Narjes<br />

(rechts), neben ihm Vertrauensrat der<br />

GDW, Dr. Dieter Weber, sowie die<br />

Ehepaare Malakas, Alt und Schäffer<br />

Fotos: Dieter Weber<br />

Der Binger Weinsenat<br />

zum Mäuseturm hatte die<br />

Gemeinschaft Deutschsprachiger<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong>en an<br />

den Rhein eingeladen. Schon<br />

geografisch eine gute Wahl,<br />

denn hier treffen gleich vier<br />

deutsche Weinanbaugebiete<br />

aufeinander – Rheinhessen,<br />

Nahe, Rheingau und Mittelrhein.<br />

Mehr als 70 Winzer bewirtschaften<br />

die 530 ha Weinberge Bingens, die<br />

zum Weinanbaugebiet Rheinhessen<br />

gehören.<br />

Zum Begrüßungsabend hatte<br />

Cornelia Grünewald-Gundlach, ehemalige<br />

Rheinhessische Weinkönigin<br />

und Proconsulin des Weinsenats, in<br />

ihren überregional bekannten Gutsausschank<br />

Hildegardishof eingeladen.<br />

Die Tagungsstätte war auch eine<br />

Referenz an ihren verstorbenen Vater<br />

Heinrich Grünewald, den verdienten<br />

früheren Konsul des Senats und Initiator<br />

des Binger Treffens. Im Mittelpunkt<br />

des Abends standen das gegenseitige<br />

Kennenlernen und anregende Gespräche<br />

unter den Mitgliedern der einzelnen<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong>en. Die Gastgeberin<br />

begrüßte zusammen mit Consul<br />

Klaus Huber etwa 200 Weinfreunde<br />

aus Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Bei einem zünftigen rheinischen<br />

Winzervesper und einer Vielfalt<br />

hervorragender Binger Weine aus dem<br />

eigenen Anbau wurden die Gäste von<br />

der Swing und Dixieband „Jazzpolizei“<br />

amüsant unterhalten. Bereits am<br />

Nachmittag war der Vertrauensrat auf<br />

der Burg Klopp, dem Binger Rathaus,<br />

vom neugewählten Oberbürgermeister<br />

Thomas Feser empfangen worden.<br />

Am Freitagvormittag ging es an<br />

Bord des Galerie-Schiffes „MS Rhenus“.<br />

Vorbei am Binger Loch, dem<br />

Wahrzeichen „Binger Mäuseturm“<br />

sowie zahlreichen Burgen und Ruinen<br />

führte die Fahrt in das Weltkulturerbe<br />

Oberes Mittelrheintal. Vor der Kulisse<br />

steiler Rebhänge des Rheingaus und<br />

des Mittelrheines erläuterte Diplom-<br />

Biologe Thomas Merz in seiner<br />

Eigenschaft als Weltkulturerbeführer<br />

kenntnisreich das weinbauliche Terroir,<br />

die Landschaft und ihre Geschichte. In<br />

Bacharach wurden die Teilnehmer von<br />

Bürgermeister Dieter Kochskämper,<br />

der Mittelrheinprinzessin und dem<br />

Zunftmeister der Weinzunft Bacharach<br />

Dr. Randolf Kauer, zugleich Winzer und<br />

Geisenheim-Professor, mit einem feinen<br />

Bacharacher Wein und Brezeln bei<br />

herrlichem Ausflugswetter begrüßt. In<br />

Gruppen ging es mit einheimischen<br />

9


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Führern durch die mittelalterliche<br />

Stadt. Unterhaltsam informierte eine<br />

kleine Aufführung über die Geschichte<br />

der Bacharacher Weinschröter.<br />

Auf der Rückfahrt nach Bingen<br />

genossen die Teilnehmer an Bord die<br />

Rheinromantik und stärkten sich mit<br />

einer deftigen Suppe sowie feinen<br />

rheinischen Tropfen. Nach Bingen<br />

zurückgekehrt, folgten viele der Einladung<br />

zu einer Führung durch das<br />

Historische Museum am Strom unter<br />

dem Motto „Hildegard von Bingen“.<br />

Hier wurden Leben und Werk der berühmten<br />

Visionärin aus dem Mittelalter<br />

dargestellt. Als Äbtissin mehrerer<br />

Klöster hat die Benediktinerin bereits<br />

im 12. Jahrhundert die positiven Auswirkungen<br />

des Weines und anderer<br />

Naturprodukte auf Gesundheit und<br />

Wohlbefinden erkannt. Diese Richtung<br />

Naturmedizin ist in unseren Tagen<br />

wieder äußerst populär geworden.<br />

Am Abend folgte der zweite Teil<br />

an Bord der „MS Rhenus“. Diesmal<br />

steuerte das Schiff rheinabwärts in<br />

die Region von Nahe und Mittelrhein<br />

und rheinaufwärts bis zum Biebricher<br />

Schloss in Wiesbaden, um auf dem<br />

Wasserweg die vier angrenzenden<br />

Weinanbaugebiete vorzustellen. Zu<br />

den Klängen des Riesling Duos wurde<br />

ein Dreigang-Menü mit darauf abgestimmten<br />

Weine von Nahe, Mittelrhein,<br />

Rheingau und Rheinhessen gereicht.<br />

Versierter und launiger Moderator war<br />

Otto Schätzel, zweiter Vorsitzender<br />

der GDW, zugleich Brudermeister der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> Rheinhessen zu<br />

Katharinen und Direktor der Staatlichen<br />

Weinbaudomäne Oppenheim. Er<br />

erläuterte das jeweilige Terroir, die geschmacklichen<br />

Unterschiede der Regionen<br />

und gab Hintergrundinformationen<br />

zur Geschichte des Rheingaus und<br />

Rheinhessens. Zu Recht erhielt Otto<br />

Schätzel für seine Moderation großen<br />

Beifall. Bei ausgelassener fröhlicher<br />

Stimmung mit vielen guten Gesprächen<br />

ging ein wunderschöner Tag zu<br />

Ende und die Teilnehmer genossen die<br />

verdiente Nachtruhe.<br />

Am Samstag fanden sich die<br />

Delegierten in der Fachhochschule<br />

Bingen ein, wo sie am Vormittag ein<br />

umfangreiches Programm zu absolvieren<br />

hatten. Der vierköpfige Vorstand<br />

der Gemeinschaft Deutschsprachiger<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> e.V. wurde neu gewählt.<br />

In seinem Amt wurde der erste<br />

Vorsitzende Wolfgang Narjes vom<br />

Siegerländer Weinkonvent bestätigt,<br />

ebenso sein Stellvertreter Otto Schätzel,<br />

Brudermeister der <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

Rheinhessen zu Katharinen. Einstimmig<br />

wurden Herbert Hirschmann<br />

als Schriftführer und Oliver Stiess als<br />

Schatzmeister, beide von der <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

der Pfalz, neu gewählt.<br />

Aus gesundheitlichen Gründen hatten<br />

die bisherigen Vorstände Schriftführer<br />

Jürgen Fritz von den Geisenheimer<br />

Weinreimern und Schatzmeister Hans<br />

Bischof von der Weingilde Gallus/<br />

Schweiz auf eine Wiederwahl verzichtet.<br />

Beiden Weinbrüdern sprach die<br />

Versammlung Dank und Anerkennung<br />

für ihre langjährige verdienstvolle Arbeit<br />

im Dienste der Weinkultur aus.<br />

Den Nachmittag eröffnete der<br />

zweite Vorsitzendes Otto Schätzel mit<br />

einem Referat „Die GDW – Netzwerk<br />

Dank und Beifall für die scheidenden<br />

Vorstandsmitglieder Jürgen Fritz von den<br />

Geisenheimer Weinreimern (l.) und Hans<br />

Bischof von der Weingilde Gallus (r.) In<br />

der Mitte die wiedergewählten Vorsitzenden<br />

Wolfgang Narjes und Otto Schätzel<br />

für gelebte Weinkultur“, das in die lebhaft<br />

geführte und mit Diskussion „Quo<br />

Vadis – GDW?“ mündete. Insgesamt<br />

gilt festzustellen, dass das Netzwerk<br />

GDW mit seinem Slogan „Weinerlebnis<br />

– Weinkultur – Weininformation“<br />

die richtigen Ansatzpunkte für die<br />

Arbeit der nächsten Jahre gewählt hat<br />

und für die Zukunft gut gerüstet ist.<br />

Die Nichtdelegierten besuchten<br />

am Vormittag die Rochuskapelle hoch<br />

über den Dächern von Bingen. Der Bau<br />

der Rochuskapelle ist auf ein Gelübde<br />

des Binger Stadtrates im Jahre 1666<br />

während der großen Pestepidemie zurückzuführen.<br />

Der landschaftsprägende<br />

Sakralbau mit reicher spätgotischer<br />

Formensprache ist noch heute Ziel der<br />

Rochus-Wallfahrt, die kein Geringerer<br />

als Johann Wolfgang von Goethe mit<br />

seinem Bericht über die Einweihung<br />

des Neubaus von 1814 literarisch berühmt<br />

gemacht hat (s. Seite 12/13).<br />

Daneben besuchten die Teilnehmer<br />

das moderne Hildegard-Forum der<br />

Kreuzschwestern. Schließlich durchwanderten<br />

die Besucher das Rebenmeer<br />

von Rochusberg und Scharlachberg,<br />

bevor sie in den Weingütern<br />

Dreikönigshof und Hemmes in Bingen-<br />

Kempten bei feinsten Weinen, Secco<br />

und einem Winzervesper ihre Exkursion<br />

zur Rochuskapelle abschlossen und mit<br />

den Bussen zum Gelände der Landesgartenschau<br />

2008 gebracht wurden.<br />

Vom Treffpunkt „Alter Kran“ waren<br />

die Besucher zu einer von Kornelia<br />

Choquet geführten Besichtigung des<br />

10


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Geländes links und rechts der Nahe<br />

eingeladen. Abgerundet wurde der<br />

Nachmittag mit einem Besuch der<br />

Vinothek am Rhein, die dank des Engagements<br />

einiger Weinsenatsmitglieder<br />

ebenfalls im Rahmen der Landesgartenschau<br />

entstanden ist.<br />

Am Abend hatten die Gastgeber<br />

zum Gala-Abend ins Rheintal-Kongress-Zentrum<br />

geladen. Im Foyer<br />

des Festsaales kredenzten die Winzer<br />

des Weinsenats Binger Mäuseturm<br />

mehrere Dutzend der besten Tropfen,<br />

die Bingen zu bieten hat. Nach einem<br />

Sektempfang wurden die Gäste mit<br />

einem festlichen Degustationsmenü in<br />

vier Gängen mit korrespondierenden<br />

Weinen bewirtet. Die Weine wurden<br />

von der Proconsulin Cornelia Grünewald-Gundlach<br />

vorgestellt und besprochen.<br />

Moderator des Abends war<br />

Michael Choquet, der als Cheforganisator<br />

des gesamten Treffens nochmals<br />

zur Hochform auflief.<br />

Die gehaltvolle Festrede hielt Julia<br />

Klöckner, MdL in Mainz und Schirmherrin<br />

des GDW-Treffens, im Beisein<br />

der Deutschen Weinkönigin Annika<br />

Strebel. Man spürte bei der Rednerin<br />

Julia Klöckner, dass sie als ehemalige<br />

Deutsche Weinkönigin und „Einheimische“<br />

tief mit der Materie, auch mit<br />

den Anliegen der Winzer und <strong>Weinbruderschaft</strong>en,<br />

vertraut ist. Für gute<br />

Unterhaltung sorgte das Polizeiorchester<br />

des Landes Rheinland-Pfalz.<br />

Nicht fehlen durfte auch am Festabend<br />

natürlich nicht die Geschichte<br />

vom „Binger Bleistift“. Und die geht<br />

so: Darunter versteht man in Rheinhessen<br />

einen Korkenzieher, ein wichtiges<br />

und stets mitzuführendes Utensil. Der<br />

Scherzname rührt daher, dass in alten<br />

Zeiten (angeblich 1752) eine Sitzung<br />

des Binger Stadtrates abgebrochen<br />

werden musste, weil keiner der Ratsherren<br />

einen Bleistift zur Hand hatte,<br />

um damit Protokoll zu führen. Die Sitzung<br />

wurde unterbrochen und im Ratskeller<br />

bei einem Wein fortgesetzt. Als<br />

nun aber der Bürgermeister vergeblich<br />

auch nach einem Korkenzieher kramte,<br />

um die erste Flasche Wein zu öffnen<br />

und suchend in die Runde blickte, da<br />

förderte jeder der Ratsherren seinen<br />

Korkenzieher zutage.<br />

Am Sonntag schließlich fand in<br />

der Basilika St. Martin zu Bingen ein<br />

vom Geistlichen Rat Gerhard Choquet<br />

zelebrierter Gottesdienst statt, dem<br />

Abschiedsempfang und Scheidetrunk<br />

im Kirchgarten bei „Weck, Worscht<br />

un Woi“ folgten. Es bleibt herzlich<br />

Dank zu sagen dem Weinsenat Binger<br />

Mäuseturm e.V. für seine vorzügliche<br />

Organisation und liebenswürdige<br />

Gastgeberrolle. Bis zum nächsten<br />

GDW-Treffen im Mai 2014 in Siegen!<br />

In Vite Vita – in der Rebe das Leben –<br />

Vitis Ianua Vitae – der Rebstock ist die<br />

Pforte zum Leben.<br />

Oliver Stiess, Ordenskanzler der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> der Pfalz<br />

Julia Klöckner, ehemalige Deutsche Weinkönigin,<br />

MdL und Stellvertretende Vorsitzende der CDU<br />

Deutschland<br />

Einige Kerngedanken aus dem Referat von Otto Schätzel:<br />

„Die GDW – Netzwerk für gelebte Weinkultur“<br />

vorgetragen bei der Delegiertenkonferenz in Bingen, am Samstag, den 9. Juni<br />

• Als eine zentrale Grundlage der<br />

GDW-Arbeit gilt zunächst das Bekenntnis<br />

zur Herkunft, d.h. zu den Weinlandschaften<br />

Deutschlands, Österreichs<br />

und der Schweiz. Im engen Zusammenhang<br />

damit stehen die Kosten für<br />

diese Kulturlandschaften. Jeder erfreut<br />

sich an blühenden, leuchtenden Weinbergen,<br />

viele vergessen dabei jedoch,<br />

dass sie von Menschen gepflegt werden,<br />

die davon leben müssen.<br />

• Deutschland steht im globalen<br />

Wettbewerb, nicht einmal mehr 50 %<br />

des Konsums (mit weiter fallender<br />

Tendenz) beträgt der Anteil deutscher<br />

Weine. Deutschland ist das Weinimportland<br />

Nr. 1 in der Welt. Bei einem<br />

Durchschnittsverbrauch von 23 Litern<br />

pro Person wird nicht einmal die Hälfte<br />

mit heimischen Produkten bestritten.<br />

• Das hat einerseits mit der begrenzten<br />

einheimischen Produktionsmenge<br />

auf 100 000 ha Gesamtanbaufläche<br />

zu tun, noch stärker aber wirkt<br />

sich der Preisdruck aus, der über die<br />

Discounter und den LEH nur Erlöse<br />

zwischen 1,70 bis 2,30 € im Schnitt<br />

je 0,75-Flasche bedeutet. Gerade die<br />

Südeuropäer produzieren weit über<br />

den eigenen Bedarf hinaus und sind<br />

auf Exporte angewiesen, die wiederum<br />

zu Preisdumping führen. Folglich sind<br />

deutsche Winzer in erhöhtem Maße auf<br />

das Loyalität zu heimischen Produkten<br />

und auf kostendeckende Erlöse angewiesen.<br />

Ähnliches gilt für die Situation<br />

in Österreich und der Schweiz.<br />

• Umgekehrt stellt das von der<br />

GDW unterstützte Bekenntnis zur Herkunft<br />

auch Ansprüche an die Qualität.<br />

Hier sind insbesondere die Begrenzung<br />

der Erträge und die Weinbergspflege<br />

wichtig, denn es gilt die Formel:<br />

„Je enger die Herkunft, desto höher<br />

die Ansprüche an die Qualität“.<br />

• An die Repräsentanten von<br />

5500 Weinfreunden in 50 Konventen<br />

geht der Appell, Loyalität zur Arbeit<br />

der GDW zu zeigen und die Chancen<br />

dieses Netzwerkes zu nutzen (www.<br />

weinbruderschaften.org). Jede einzelne<br />

Bruderschaft soll ihre Individualität<br />

bewahren, sich aber klare Botschaften<br />

und Visionen zu suchen. Nur so ist<br />

eine Verbesserung des Images der<br />

Bruderschaften, die Gewinnung jüngerer<br />

Jahrgänge und eine lebendige,<br />

professionelle Arbeit möglich – eben<br />

im Sinne der GDW als „Netzwerk für<br />

gelebte Weinkultur“.<br />

11


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Mit Goethe beim Rochusfest in Bingen<br />

Erinnerungen des Dichters an den 16. August 1814<br />

Knapp 200 Jahre vor dem GDW-Treffen fand in Bingen eine<br />

weinkulturelle Feier der besonderen Art statt, die insbesondere<br />

durch die Anwesenheit Goethes geadelt wurde.<br />

Auf einer seiner seltenen Reisen<br />

von Weimar in die Region seiner Heimat<br />

schildert der 65-jährige in Frankfurt<br />

geborene Dichter, wie er als Besucher,<br />

von Rüdesheim aus den Rhein<br />

überquerend, die Wiedererrichtung<br />

der zuvor im Krieg gegen die Franzosen<br />

zerstörten Rochus-Kapelle und die<br />

Feier zu Ehren des Namenspatrons<br />

erlebt. Ein besonderes Lesevergnügen<br />

sind die Eindrücke von der Genussfreude,<br />

mit der die Teilnehmer bei der<br />

Sache sind. Vielfach zitiert wurden die<br />

Gedanken aus der Fastenpredigt eines<br />

rheinischen Weihbischofs, der zwar bei<br />

der Feier nicht anwesend war, dessen<br />

Ausführungen zum gottgefälligen<br />

Quantum (1 rheinische Maß betrug<br />

1,78 Liter) aber damals wie heute für<br />

Gesprächsstoff sorg(t)en.<br />

„Eine Reihe von Buden, wie ein<br />

Kirchweihfest sie fordert, stehen unfern<br />

der Kapelle. Voran geordnet sieht<br />

man Kerzen, gelbe, weiße, gemalte,<br />

dem verschiedenen Vermögen der<br />

Weihenden angemessen. Gebetbücher<br />

folgen, Offizium zu Ehren des Gefeierten.<br />

Vergebens fragten wir nach einem<br />

erfreulichen Hefte, wodurch uns sein<br />

Leben, Leisten und Leiden klar würde;<br />

Rosenkränze jedoch aller Art fanden<br />

sich häufig. Sodann war aber auch für<br />

Wecken, Semmeln, Pfeffernüsse und<br />

mancherlei Buttergebackenes gesorgt,<br />

nicht weniger für Spielsachen und Galanteriewaren,<br />

Kinder verschiedenen<br />

Alters anzulocken.<br />

Nun wurden wir aber sogleich gewahr,<br />

daß wir uns dem Lebensgenusse<br />

näherten. Gezelte, Buden, Bänke, Schirme<br />

aller Art standen hier aufgereiht.<br />

Ein willkommener Geruch gebratenen<br />

Fettes drang uns entgegen. Beschäftigt<br />

fanden wir eine junge tätige Wirtin,<br />

umgehend einen glühenden weiten<br />

Aschenhaufen, frische Würste – sie<br />

war eine Metzgerstochter – zu braten.<br />

Durch eigenes Handreichen und vieler<br />

flinker Diener unablässige Bemühung<br />

wußte sie einer solchen Masse von<br />

zuströmenden Gästen genugzutun.<br />

Auch wir, mit fetter dampfender<br />

Speise nebst frischem trefflichem Brot<br />

reichlich versehen, bemühten uns, Platz<br />

an einem geschirmten, langen, schon<br />

besetzten Tische zu nehmen. Freundliche<br />

Leute rückten zusammen, und wir<br />

erfreuten uns angenehmer Nachbarschaft,<br />

ja liebenswürdiger Gesellschaft,<br />

die von dem Ufer der Nahe zu dem<br />

erneuten Fest gekommen war. Muntere<br />

Kinder tranken Wein wie die Alten.<br />

Braune Krüglein mit weißem Namenszug<br />

des Heiligen rundeten im Familienkreise.<br />

Auch wir hatten dergleichen<br />

angeschafft und setzten sie wohlgefüllt<br />

vor uns nieder. (…) Der Genuß des<br />

Weins war durch solche Gespräche<br />

nicht unterbrochen. Wir sendeten unsere<br />

leeren Gefäße zu dem Schenken, der<br />

uns ersuchen ließ, Geduld zu haben,<br />

bis die vierte Ohm (1 Ohm = 1,43 hl)<br />

angesteckt sei. Die dritte war in der<br />

frühen Morgenstunde schon verzapft.<br />

Niemand schämt sich der Weinlust,<br />

sie rühmen sich einigermaßen des<br />

Trinkens. Hübsche Frauen gestehen,<br />

daß ihre Kinder mit der Mutterbrust<br />

zugleich Wein genießen. Wir fragten,<br />

ob denn wahr sei, daß es geistlichen<br />

Herren, ja Kurfürsten geglückt, acht<br />

rheinische Maß, das heißt sechzehn<br />

unserer Bouteillen, in vierundzwanzig<br />

Stunden zu sich zu nehmen?<br />

Ein scheinbar ernsthafter Gast<br />

bemerkte, man dürfe sich zu Beantwortung<br />

dieser Frage nur der Fastenpredigt<br />

ihres Weihbischofs erinnern,<br />

welcher, nachdem er das schreckliche<br />

Laster der Trunkenheit seiner Gemeinde<br />

mit den stärksten Farben dargestellt,<br />

also geschlossen habe:<br />

‚Ihr überzeugt euch also hieraus,<br />

andächtige, zu Reu und Buße schon<br />

begnadigte Zuhörer, daß derjenige<br />

die größte Sünde begehe, welcher<br />

die herrlichen Gaben Gottes solcherweise<br />

mißbraucht. Der Mißbrauch<br />

aber schließt den Gebrauch nicht aus.<br />

Stehet doch geschrieben: ›Der Wein<br />

erfreuet des Menschen Herz! Daraus<br />

Illustration von Curd Lessig, Würzburg.<br />

In: S. Krimm, D. Weber, Goethe der Wein<br />

und die Faust-Dichtung. Würzburg 1999.<br />

12


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

erhellet, daß wir, uns und andere zu<br />

erfreuen, des Weines gar wohl genießen<br />

können und sollen. Nun ist aber<br />

unter meinen männlichen Zuhörern<br />

vielleicht keiner, der nicht zwei Maß<br />

Wein zu sich nähme, ohne deshalb<br />

gerade einige Verwirrung seiner<br />

Sinne zu spüren; wer jedoch bei dem<br />

dritten oder vierten Maß schon so arg<br />

in Vergessenheit seiner selbst gerät,<br />

daß er Frau und Kinder verkennt, sie<br />

mit Schelten, Schlägen und Fußtritten<br />

verletzt und seine Geliebtesten als die<br />

ärgsten Feinde behandelt, der gehe<br />

sogleich in sich und unterlasse ein<br />

solches Übermaß, welches ihn mißfällig<br />

macht Gott und Menschen und<br />

seinesgleichen verächtlich.<br />

Wer aber bei dem Genuß von vier<br />

Maß, ja von fünfen und sechsen noch<br />

dergestalt sich selbst gleich bleibt,<br />

daß er seinem Nebenchristen liebevoll<br />

unter die Arme greifen mag, dem<br />

Hauswesen vorstehen kann, ja die Befehle<br />

geistlicher und weltlicher Obern<br />

auszurichten sich imstande findet,<br />

auch der genieße sein bescheiden Teil<br />

und nehme es mit Dank dahin. Er hüte<br />

sich aber, ohne besondere Prüfung<br />

weiter zu gehen, weil hier gewöhnlich<br />

dem schwachen Menschen ein Ziel<br />

gesetzt ward. Denn der Fall ist äußerst<br />

selten, daß der grundgütige Gott jemanden<br />

die besondere Gnade verleiht,<br />

acht Maß trinken zu dürfen, wie er<br />

mich, seinen Knecht, gewürdigt hat. Da<br />

mir nun aber nicht nachgesagt werden<br />

kann, daß ich in ungerechtem Zorn auf<br />

irgend jemand losgefahren sei, daß ich<br />

Hausgenossen und Anverwandte mißkannt<br />

oder wohl gar die mir obliegenden<br />

geistlichen Pflichten und Geschäfte<br />

verabsäumt hätte, vielmehr ihr alle<br />

mir das Zeugnis geben werdet, wie ich<br />

immer bereit bin, zu Lob und Ehre Gottes,<br />

auch zu Nutz und Vorteil meines<br />

Nächsten mich tätig finden zu lassen:<br />

so darf ich wohl mit gutem Gewissen<br />

und mit Dank dieser anvertrauten Gabe<br />

mich auch fernerhin erfreuen.<br />

Und ihr, meine andächtigen Zuhörer,<br />

nehme ein jeder, damit er nach<br />

dem Willen des Gebers am Leibe<br />

erquickt, am Geiste erfreut werde, sein<br />

bescheiden Teil dahin. Und auf daß<br />

ein solches geschehe, alles Übermaß<br />

dagegen verbannt sei, handelt sämtlich<br />

nach der Vorschrift des heiligen<br />

Apostels, welcher spricht: ‚Prüfet alles<br />

und das Beste behaltet.‘<br />

Und so konnte es denn nicht fehlen,<br />

daß der Hauptgegenstand alles<br />

Gesprächs der Wein blieb, wie er es<br />

gewesen. Da erhebt sich denn sogleich<br />

ein Streit über den Vorzug der<br />

verschiedenen Gewächse, und hier ist<br />

erfreulich zu sehen, daß die Magnaten<br />

unter sich keinen Rangstreit haben.<br />

Hochheimer, Johannisberger, Rüdesheimer<br />

lassen einander gelten, nur<br />

unter den Göttern minderen Ranges<br />

herrscht Eifersucht und Neid. Hier<br />

ist denn besonders der sehr beliebte<br />

Aßmannshäuser Rote vielen Anfechtungen<br />

unterworfen. Einen Weinbergsbesitzer<br />

von Oberingelheim hört ich<br />

behaupten, der ihrige gebe jenem<br />

wenig nach. Der Eilfer (d.h. Jahrgang<br />

1811) solle köstlich gewesen sein,<br />

davon sich jedoch kein Beweis führen<br />

lasse, weil er schon ausgetrunken sei.<br />

Dies wurde von den Beisitzenden gar<br />

sehr gebilligt, weil man rote Weine<br />

gleich in den ersten Jahren genießen<br />

müsse.<br />

Heutige<br />

Ansicht der<br />

Rochuskapelle<br />

Fotos:<br />

Dieter Weber<br />

Nun rühmte dagegen die Gesellschaft<br />

von der Nahe einen in ihrer<br />

Gegend wachsenden Wein, der Monzinger<br />

genannt. Er soll sich leicht und<br />

angenehm wegtrinken, aber doch, ehe<br />

man sich‘s versieht, zu Kopfe steigen.<br />

Man lud uns darauf ein. Er war zu<br />

schön empfohlen, als daß wir nicht<br />

gewünscht hätten, in so guter Gesellschaft,<br />

und wäre es mit einiger Gefahr,<br />

ihn zu kosten und uns an ihm zu<br />

prüfen. Auch unsere braunen Krüglein<br />

kamen wiederum gefüllt zurück, und<br />

als man die heiteren weißen Namenszüge<br />

des Heiligen überall so wohltätig<br />

beschäftigt sah, mußte man sich fast<br />

schämen, die Geschichte desselben<br />

nicht genau zu wissen, ob man gleich<br />

sich recht gut erinnerte, daß er, auf<br />

alles irdische Gut völlig verzichtend,<br />

bei Wartung von Pestkranken auch<br />

sein Leben nicht in Anschlag gebracht<br />

habe. (…)“<br />

Dieter Weber (gekürzte Fassung<br />

nach Hamburger <strong>Ausgabe</strong>, Bd. 10)<br />

13


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

DLG zeichnet besten Winzernachwuchs aus<br />

<strong>Franken</strong>s Jungwinzer sind spitze<br />

<strong>Franken</strong>s Winzernachwuchs ist deutschlandweit spitze.<br />

In Berlin kürte die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)<br />

Johannes Zang vom Weingut Otmar Zang aus Sommerach<br />

(Lkr. Kitzingen) zum „Jungwinzer des Jahres“. „Vizemeister“<br />

wurde Markus Schmachtenberger vom Weingut Berthold<br />

Schmachtenberger aus Randersacker (Lkr. Würzburg).<br />

Zum siebten Mal hatte die DLG<br />

diesen Wettbewerb ausgeschrieben.<br />

Junge Talente aus allen Anbauregionen<br />

bewarben sich um den Nachwuchspreis<br />

der deutschen Weinwirtschaft.<br />

Eine Fachjury wählte aus den besten<br />

deutschen Weintalenten die Sieger<br />

aus, die dann in Berlin feierlich ausgezeichnet<br />

wurden.<br />

Vor einer Experten-Jury musste der<br />

Winzernachwuchs sein Können und<br />

Fachwissen in den Bereichen Oenologie,<br />

Wein-Sensorik und Weinwirtschaft<br />

in Theorie und Praxis unter Beweis<br />

stellen. Für die Endrunde hatten sich<br />

die Jungwinzer zuvor über einen<br />

Online-Test qualifiziert, der nicht nur<br />

Fachkenntnis, sondern auch ein Gefühl<br />

für die Branchenthemen der nächsten<br />

Jahre erforderte. Die zehn Kandidaten<br />

mit dem besten Ergebnis wurden Mitte<br />

September nach Frankfurt am Main<br />

eingeladen, wo von einer Fachjury die<br />

drei Erstplatzierten ermittelt wurden.<br />

Beeindruckt war die Jury vom<br />

hohen Fachwissen und weinbaulichen<br />

Know-how der Finalteilnehmer, und<br />

ein besonderes Lob gab es von ihr<br />

für die Sieger: „Die im Rahmen des<br />

Wettbewerbs gezeigten Leistungen<br />

belegen, dass die deutsche Weinwirtschaft<br />

über einen hervorragend ausgebildeten<br />

Nachwuchs verfügt.<br />

Die Preisträger sind herausragende<br />

Talente und Vorbilder einer innovativen<br />

und zukunftsstarken deutschen<br />

Weinwirtschaft.“<br />

Weinkönigin Melanie Dietrich gratuliert<br />

<strong>Franken</strong>s ausgezeichneten Jungwinzern.<br />

Johannes Zang (Mitte) aus Sommerach<br />

ist der „Jungwinzer des Jahres 2012“,<br />

Vizemeister ist Markus Schmachtenberger<br />

(hinten links) aus Randersacker. In den<br />

Jahren zuvor errangen Ilonka Scheuring aus<br />

Margetshöchheim (2010) und Daniel Sauer<br />

aus Escherndorf (2011) den Titel.<br />

Foto: Gabriele Brendel<br />

14


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Erntebilanz <strong>Franken</strong><br />

• Durchschnittlicher Ertrag:<br />

79 hl/ha<br />

• Durchschnittliches<br />

Mostgewicht:<br />

• 91 Grad Oechsle<br />

• Weinmosternte:<br />

rund 480.000 hl<br />

• Anteil Prädikatswein<br />

geeignet: ca. 75 – 80 %<br />

Quelle: Bayerische Landesanstalt für<br />

Weinbau und Gartenbau (LWG)<br />

Weinbaupräsident Artur Steinmann<br />

freut sich sehr über den fränkischen<br />

Doppelsieg: „Das ist ja eine ganz fantastische<br />

Leistung. Bereits zum dritten<br />

Mal in Folge stellt jetzt unser Anbaugebiet<br />

den DLG-Jungwinzer des Jahres.<br />

Darauf bin ich richtig stolz. Das ist ein<br />

tolles Signal für die Zukunft. Wenn<br />

man ein Premiumanbaugebiet sein<br />

will, braucht man genau diese Leute!“<br />

Im vergangenen Jahr hatte Daniel<br />

Sauer aus Escherndorf (Lkr. Kitzingen)<br />

den Titel errungen, im Jahr zuvor Ilonka<br />

Scheuring aus Margetshöchheim<br />

(Lkr. Würzburg).<br />

Johannes Zang (Jahrgang 1984)<br />

vom Weingut Otmar Zang aus Sommerach<br />

absolvierte eine Winzerlehre<br />

im Bio-Weingut Roth in Wiesenbronn/<br />

Steigerwald in <strong>Franken</strong>. Die anschließende<br />

Ausbildung zum Weinbautechniker<br />

in Veitshöchheim schloss er im<br />

Jahr 2007 ab. Praktika führten ihn<br />

in das Weingut Dr. Wehrheim in der<br />

Pfalz, in die Kellerei Tramin/Südtirol,<br />

das Weingut Fürst in Bürgstadt und<br />

zu White Haven in Blenheim/Neuseeland.<br />

Während seiner Ausbildungszeit<br />

arbeitete er im elterlichen Weingut<br />

in Sommerach mit. Seit 2008 ist er<br />

vollständig in den Betrieb integriert<br />

und für die Bereiche Kellerwirtschaft<br />

und Weinberge zuständig. Neue<br />

Ideen bringt er ein bei der Außendarstellung<br />

des Weingutes und der<br />

Flaschenausstattung. Die Weiterentwicklung<br />

der Weinqualität ist selbstverständlich<br />

immer ein aktuelles<br />

Thema.<br />

„Wein belebt das Gespräch. Mich<br />

begeistert der Kontakt mit vielen<br />

interessanten Menschen, die guten<br />

Wein schätzen. Das gibt mir Ansporn,<br />

besser zu werden und mich weiter zu<br />

entwickeln. Bei uns in <strong>Franken</strong> spielt<br />

natürlich der Silvaner die Hauptrolle.<br />

Unter dem Label „J 40“ (40 Jahre<br />

alte Silvaner-Reben) habe ich den<br />

Wunsch nach einem eigenen Wein<br />

realisiert. Der sehr schonende Ausbau<br />

auf der Hefe ergibt einen eleganten<br />

und ausdrucksstarken Silvaner mit Potenzial.<br />

Ein weiteres Steckenpferd ist<br />

die trocken ausgebaute Scheurebe“,<br />

erklärt Johannes Zang seine Wein-<br />

Philosophie.<br />

Markus Schmachtenberger (Jahrgang<br />

1980) vom Weingut Berthold<br />

Schmachtenberger aus Randersacker<br />

(<strong>Franken</strong>) wurde Zweiter im DLG-<br />

Jungwinzer-Wettbewerb. Nach seiner<br />

Ausbildung zum Winzer und Weinküfer<br />

an der Bayerischen Landesanstalt<br />

für Weinbau und Gartenbau in<br />

Veitshöchheim (LWG) bildete sich<br />

Markus Schmachtenberger weiter zum<br />

Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft<br />

und absolvierte ein Praktikum<br />

im österreichischen Weingut Monika<br />

Strehn. Seit dem Jahr 2006 ist er<br />

Betriebsleiter für Weinbau und Kellerwirtschaft<br />

im elterlichen Weingut in<br />

Randersacker. Zudem betätigt er sich<br />

als Marktgemeinderat und Sachverständiger<br />

für Weinbau an der LWG<br />

Veitshöchheim.<br />

„Wein ist eines der ältesten Kulturprodukte.<br />

Er hält uns Winzern einen<br />

Spiegel vor, denn die Einflüsse von<br />

Boden, Klima, Terroir und die Persönlichkeit<br />

des Winzers spiegeln sich in<br />

den eigenen Weinen wider. In keinem<br />

anderen Beruf kann man die Entstehung<br />

und Vollendung eines Produktes<br />

so hautnah erleben. Bereits als kleiner<br />

Junge war ich mit meinen Eltern in<br />

den Weinbergen und im Keller. Seit<br />

ich das elterliche Weingut leite, hat<br />

sich vieles verändert: So wurde in<br />

eine neue Verarbeitungslinie zur schonenden<br />

Traubenannahme und in den<br />

Steillagenweinbau investiert und eine<br />

neue Vinothek gebaut“, beschreibt<br />

Markus Schmachtenberger seinen<br />

Traumberuf.<br />

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15


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

International Wine and Spirit Competition in London<br />

Horst Sauer ist „German Wine Producer of the Year“<br />

Winzer Horst Sauer aus<br />

Escherndorf (Lkr. Kitzingen)<br />

wurde bei der großen Gala der<br />

„International Wine and Spirit<br />

Competition“ (IWSC) zum<br />

„German Wine Producer of the<br />

Year“ ernannt.<br />

Die Fränkische Weinkönigin Melanie<br />

Dietrich und Weinbaupräsident Artur<br />

Steinmann gratulieren Sandra Sauer<br />

(Mitte) zum grandiosen Erfolg in London.<br />

Foto: Gabriele Brendel<br />

Die Auszeichnung erfolgte<br />

in der imposanten Londoner<br />

Guildhall im Beisein der weltweit<br />

erfolgreichsten Winzer.<br />

Horst Sauer erhielt diesen<br />

Titel nach 2004, 2007 und<br />

2010 jetzt bereits zum vierten<br />

Mal. „Wir freuen uns riesig.<br />

Eigentlich hatten wir gar nicht<br />

damit gerechnet, dass wir<br />

den Titel erneut bekommen“,<br />

berichtet Tochter Sandra Sauer. Alle<br />

Weine, die das Weingut Horst Sauer<br />

bei dem Wettbewerb angestellt hatte,<br />

gewannen eine Medaille. Eine 2010er<br />

Riesling Trockenbeeren<strong>auslese</strong> aus der<br />

Lage Escherndorfer Lump wurde dabei<br />

mit der Höchstauszeichnung „Gold<br />

outstanding“ (herausragend) versehen.<br />

Für den Titel „German Wine Producer<br />

of the Year“ waren neben Horst Sauer<br />

auch die Winzer Sommerach – der<br />

Winzerkeller (Sommerach), die Winzergemeinschaft<br />

<strong>Franken</strong> e.G. (GWF, Kitzingen-Repperndorf)<br />

und die Schmitt<br />

Söhne GmbH (Mosel) nominiert.<br />

An deutsche Weine gingen bei dem<br />

renommierten Wettbewerb insgesamt<br />

71 Medaillen, von denen die Weingüter<br />

Horst Sauer und Bürgerspital<br />

(Würzburg) sowie die Winzer Sommerach<br />

– der Winzerkeller und die<br />

GWF 31 nach <strong>Franken</strong> holten.<br />

Die IWSC, die 1969 von einer Vereinigung<br />

englischer Oenologen und<br />

Weinhändler ins Leben gerufen wurde,<br />

zählt zu den bedeutenden internationalen<br />

Weinwettbewerben. Rund 5.000<br />

Anstellungen aus etwa 50 Ländern<br />

konnten die Veranstalter in diesem<br />

Jahr verzeichnen.<br />

Gabriele Brendel<br />

Weinführer Eichelmann<br />

Weingut Rainer Sauer hat die<br />

beste Weißweinkollektion<br />

Die beste Weißweinkollektion<br />

des Jahres kommt aus<br />

<strong>Franken</strong>, aus dem Weingut<br />

Rainer Sauer (Escherndorf).<br />

Bei der Vorstellung des neuen<br />

Weinführers „Eichelmann 2013 –<br />

Deutschlands Weine“ im Heidelberger<br />

Schloss präsentierte Gerhard Eichelmann<br />

jüngst die Weingüter und den<br />

Wein des Jahres unter dem Motto<br />

„Große Weine, große Lagen“. Bei der<br />

Auswahl der prämierten Weingüter lag<br />

das Augenmerk des Autors auf der gesamten<br />

Kollektion der Weingüter, nicht<br />

auf einzelnen Spitzenweinen.<br />

Zur Übergabe der Auszeichnung<br />

waren Helga, Rainer und Daniel Sauer<br />

nach Heidelberg gefahren. „Wer sich<br />

für Silvaner interessiert, der kommt an<br />

In Heidelberg überreichte Gerhard<br />

Eichelmann (rechts) die Auszeichnung an<br />

Daniel, Helga und Rainer Sauer (v.l.)<br />

Foto: Johannes Domdey<br />

ihm nicht vorbei, und wer<br />

sich bisher noch nicht für<br />

Silvaner interessiert, der<br />

sollte nach Escherndorf<br />

fahren, Rainer Sauer besuchen“,<br />

erklärt Eichelmann<br />

in seiner Laudatio.<br />

„Die neue Kollektion<br />

ist großartig, so macht<br />

Silvaner Spaß“, sagt Eichelmann<br />

und bezeichnet<br />

die Weine – angefangen<br />

beim Guts-Silvaner, über den Kabinett,<br />

„Freiraum“-Silvaner, die Spätlese, „ab<br />

ovo“ bis hin zum „L“ - als „Großes<br />

Silvaner-Kino“!<br />

Fasziniert ist Eichelmann ebenfalls<br />

vom „reintönigen Müller-Thurgau,<br />

dem zupackenden Riesling Kabinett<br />

und der wunderschönen fülligen Weißburgunder<br />

Spätlese“ des Escherndorfer<br />

Prädikatsweingutes.<br />

In dem renommierten Standardwerk<br />

für deutsche Weine werden 930<br />

Weingüter und 9666 Weine vorgestellt.<br />

Text: Gabriele Brendel<br />

16


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Preisverleihung beim Ball des <strong>Franken</strong>weins<br />

Winzer feiern ihre Erfolge<br />

Im Vogel-Convention-Center führten die ehemalige<br />

Fränkische und Deutsche Weinkönigin<br />

Nicole Then-Plannasch und der bekannte<br />

Bayern 3 Moderator Axel-Robert Müller<br />

unterhaltsam durch ein abwechslungsreiches<br />

Abendprogramm mit Ehrungen, musikalischen<br />

Darbietungen des Orchester „OMB Big-Band<br />

Bad Kissingen“, Tanz und vielen guten Weinen.<br />

Stellv. Bruderschaftsmeister Rolf Schindler,<br />

Frau Waigand vom Weingut Waigand aus<br />

Erlenbach am Main, Frau Höfling, Horst<br />

Kolesch vom Weingut Juliusspital Würzburg,<br />

Klaus Höfling vom Weingut Höfling aus Eußenheim<br />

(v.l.)<br />

Foto: Edgar Schäffer<br />

Begrüßt wurden die ca. 800 Gäste vom Präsidenten des<br />

Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann und der<br />

Fränkischen Weinkönigin Melanie Dietrich.<br />

Weißburgunder Spätlese trocken und das Weingut des<br />

Juliusspital Würzburg mit einem 2009er Volkacher Karthäuser,<br />

Weißburgunder QbA trocken. Nach der Preisverleihung<br />

blieb ausreichend Zeit für Gespräche, für die Verkostung<br />

vieler edler Tropfen und ein einladendes Büffet.<br />

Edgar Schäffer<br />

ANZEIGE<br />

Bruderschaftsmeister Edgar Schäffer, Fränkische Weinkönigin<br />

Melanie Dietrich, Klaus Höfling mit Gattin vom<br />

Weingut Höfling aus Eußenheim, Weinbaupräsident Artur<br />

Steinmann (v.l.)<br />

Foto: Rolf Schindler<br />

Unter den zahlreichen Preisverleihungen des Abends seien<br />

hier nur einige wenige genannt, die an Mitgliedsbetriebe<br />

der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> gingen:<br />

Der Ehrenpreis des Fränkischen Weinbauverbandes<br />

ging an das Weingut Rainer Sauer. Mit dem Ehrenpreis<br />

des Bezirks Unterfranken wurde das Weingut Horst Sauer<br />

ausgezeichnet.<br />

Auch der Winzerpreis der <strong>Weinbruderschaft</strong> fand hier<br />

einen sehr attraktiven Rahmen. Der Bruderschaftsmeister<br />

konnte an das Weingut Höfling aus Eußenheim die Siegerplastik<br />

für einen 2009er Gössenheimer Homburg, Weißburgunder<br />

Spätlese trocken überreichen.<br />

Die höchste Ehrung ging an das Weingut Bürgerspital<br />

zum Hl. Geist, Würzburg. Unter großem Beifall erhielt die<br />

Keller- und Winzermannschaft aus der Hand von Ministerialdirektor<br />

Martin Neumeyer den Staatsehrenpreis für einen<br />

2011er Würzburger Stein, Silvaner Spätlese trocken. Auch<br />

die Zweit- und Drittplatzierten des Winzer-Ehrenpreises<br />

der <strong>Weinbruderschaft</strong> konnten ihre Urkunden in Empfang<br />

nehmen. Es waren dies das Weingut A. Waigand aus Erlenbach<br />

am Main mit einem 2009er Erlenbacher Hochberg,<br />

Wir laden Sie ein<br />

zur Weinprobe in unserer<br />

neuen Vinothek!<br />

Weingut Hans Wirsching KG<br />

Ludwigstr. 16, 97346 Iphofen<br />

Tel.: 09323 / 87330<br />

info@wirsching.de<br />

www.wirsching.de<br />

17


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 2|2011<br />

Festabend der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong><br />

im Maritim<br />

Die Pflege der Weinkultur hat sich die<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> auf die Fahnen geschrieben.<br />

30 Jahre ist die Gemeinschaft inzwischen alt<br />

und wurde bisher ausschließlich von Männern<br />

geprägt. Doch das könnte sich ändern.<br />

Im Oktober hat sich der Bruderrat mit dem Thema Aufnahme<br />

von Frauen befasst und will der Mitgliederversammlung<br />

im März einen Vorschlag unterbreiten. Das kündigte<br />

Bruderschaftsmeister Edgar Schäffer beim Festabend im<br />

Maritim Hotel an. Die Fränkische Weinkönigin Melanie Dietrich<br />

und die Randersackerer Weinprinzessin Johanna Lang<br />

gaben dem Abend schon einmal weiblichen Glanz, und der<br />

Kellermeister der Bruderschaft Herrmann Mengler machte<br />

schon einmal Geschmack auf das Thema Wein und Frauen,<br />

Zum Sektempfang gab es leckere Kleinigkeiten<br />

Fotos: Paul-Thomas Hinkel<br />

18


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

indem er an diesem Abend zum Essen von Klaus Koch,<br />

Weinbruder und Küchenchef des Maritim, zwei Weine fränkischer<br />

Winzerinnen vorstellte, einen „frischen Feger“ von<br />

Nina Bunzelt aus Nordheim und einen „duftigen Verführer“<br />

von Andrea Wirsching aus Iphofen. Zunächst aber hatten<br />

noch die Männer den Vortritt in der <strong>Weinbruderschaft</strong>. So<br />

wurde als neues Mitglied Alfred Schwab aus Thüngersheim<br />

aufgenommen. Er ist leidenschaftlicher Bio-Winzer<br />

und Vorstandsmitglied in der fusionierten Winzergenossenschaft<br />

Divino Nordheim/Thüngersheim, zudem in der<br />

Vorstandschaft der Raiffeisenbank Thüngersheim. Schwabs<br />

Paten für die Aufnahme waren Bruderschaftsmeister<br />

Schäffer und Franz Kollross, Weinbruder und Rechtsanwalt<br />

aus Thüngersheim. Männlich waren auch die diesjährigen<br />

Preisträger der <strong>Weinbruderschaft</strong>. Den Winzerehrenpreis<br />

erhielt der Eußenheimer Winzer Klaus Höfling, der die<br />

Ehrung mit seiner Frau Miriam entgegennahm. Er hatte sich<br />

gegen starke Konkurrenz mit seinem Weißburgunder 2009<br />

Gössenheimer Homburg Spätlese trocken durchgesetzt.<br />

Der bereits im Sommer überreichte Weinkulturpreis ging in<br />

diesem Jahr an den Arbeitskreis „<strong>Franken</strong> – Wein.Schöner.<br />

Land!“. Die Ehrung für das verdienstvolle Wirken um die<br />

Förderung des Wein-Tourismus nahm der Moderator des<br />

Kreises Artur Steinmann (Sommerhausen) entgegen. Die<br />

Ehrenmedaille der <strong>Weinbruderschaft</strong> ging an Kellermeister<br />

Franz Sauer aus Randersacker.<br />

Herbert Kriener / Main-Post<br />

Eine echte fränkische Cuvée<br />

Ehrenmedaille der <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

für den Winzer Franz Sauer<br />

Ausgezeichnet: Kellermeister Franz Sauer erhielt die Ehrenmedaille<br />

der <strong>Weinbruderschaft</strong>, rechts von ihm die Fränkische<br />

Weinkönigin Melanie Dietrich und Bruderschaftsmeister Edgar<br />

Schäffer<br />

Foto: Herbert Kriener<br />

Mit der Ehrenmedaille der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong><br />

ist der Randersackerer Winzer Franz Sauer ausgezeichnet<br />

worden. Die Medaille überreichte Bruderschaftsmeister<br />

Edgar Schäffer gemeinsam mit der Fränkischen<br />

Weingkönigin Melanie Dietrich beim Ehrenabend der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> im Maritim Hotel in Würzburg. Die<br />

Weinkönigin war es auch, die die Laudatio auf Sauer<br />

hielt. Beide kennen sich sehr gut, denn Sauer hatte Melanie<br />

Dietrich auf die Wahl zu Weinkönigin vorbereitet. Sie<br />

beschrieb Sauer als eine „echte fränkische Cuvée“, reich<br />

an geschmackvollen Ideen, eine Komposition fränkischer<br />

Lebensfreude und Leidenschaft. Passenderweise hatte<br />

sich Franz Sauer auch die Randersackerer Weinprinzessin<br />

Johanna Lang als Ehrengast an seinen Tisch geholt.<br />

Winzerkarriere<br />

Der Geehrte hatte 1972 seine Winzerkarriere an der<br />

Landesanstalt in Veitshöchheim mit der Lehre zum<br />

Weinhandelsküfer begonnen und absolvierte danach dort<br />

die Technikerschule. 1970 kam er zur Weinkellerei Völker<br />

in Kitzingen und wurde Betriebsleiter. Zwischen 1984<br />

und 1990 war er zweiter Kellermeister der Winzergenossenschaft<br />

Sommerach. 1990 schließlich wurde er erster<br />

Kellermeister der Winzergenossenschaft Randersacker<br />

und ist seit der Fusion 2003 mit der Winzergemeinschaft<br />

<strong>Franken</strong> für die Kelterstation und den Weinverkauf der<br />

GWF in Randersacker verantwortlich.<br />

In der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> ist Sauer seit langem<br />

neben Hermann Mengler zweiter Kellermeister und bei<br />

vielen Veranstaltungen als Organisator tätig. Daneben<br />

veranstaltet er Weinseminare, ist seit 2000 Gästeführer<br />

Weinerlebnis <strong>Franken</strong> und seit 2007 auch Weindozent.<br />

19


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Winzerpreis der <strong>Weinbruderschaft</strong> für das Weingut Höfling<br />

Gault Millau 2013:<br />

2 Trauben Betreibsbewertung<br />

Eußenheim liegt nördlich von Würzburg<br />

in einem Seitental des Mains.<br />

Der vor einigen Jahren noch unbekannte<br />

Klaus Höfling machte mit<br />

guten, zuverlässigen Kollektionen auf<br />

sich aufmerksam, steigerte sich dann<br />

und wurde dafür vor zwei Jahren mit<br />

der zweiten Traube ausgezeichnet.<br />

Ausgezeichnet: Klaus Höfling mit seiner<br />

Frau und Edgar Schäffer<br />

Die hätte er vor einem Jahr fast wieder<br />

verspielt. Mit 2011 kam er dann<br />

wieder besser zurecht, obwohl ihm<br />

der Frost übel mitgespielt hatte. Auf<br />

die Anstellung von Rotweinen musste<br />

deshalb verzichtet werden. Beim<br />

weißen Sortiment sind die Stärken<br />

der gehaltvolle, würzige Silvaner von<br />

Gössenheimer Gemarkungen, der<br />

Riesling aus der Toplage Stettener<br />

Stein und der delikat aromatische,<br />

feinmaschige Gewürztraminer.<br />

Bewertung: 12 Weine zwischen 81<br />

und 86 Punkten<br />

Eichelmann 2013:<br />

2 Sterne Betriebsbewertung<br />

Werner Höfling ist 1988 aus der<br />

Genossenschaft ausgetreten und hat<br />

mit 2,6 Hektar die Selbstvermarktung<br />

begonnen, in den letzten Jahren<br />

wurde das Weingut stetig erweitert.<br />

2004 baute man einen neuen Keller,<br />

und es wurden eine neue Presse und<br />

Maischegärtanks angeschafft. Sohn<br />

Klaus, der bisher schon für den Keller<br />

verantwortlich war, hat 2009 den<br />

Betrieb übernommen. Die Weinberge<br />

verteilen sich auf vier Lagen: Eußenheimer<br />

First, Gössenheimer Homburg,<br />

Stettener Stein und Gambacher<br />

Kalbenstein, wo ein kleinbeeriger<br />

Spätburgunder-Klon gepflanzt wurde.<br />

Die weißen Sorten Müller-Thurgau,<br />

Silvaner, Kerner und Bacchus wurden<br />

zuletzt mit Riesling, Weißburgunder<br />

und Gewürztraminer ergänzt. An<br />

roten Sorten gibt es Domina, Spätburgunder<br />

und Frühburgunder. Bis<br />

2013 sollen 6 Hektar in Gössenheim<br />

neu angelegt werden, wo Klaus<br />

Höfling die seit dem Frostjahr 2002<br />

brachliegenden Flächen des Bürgerspitales<br />

übernommen hat; vor allem<br />

Silvaner hat er neu angelegt, aber<br />

auch Spätburgunder, Weißburgunder<br />

und Sauvignon Blanc, die Scheurebe<br />

bringt 2013 den ersten Ertrag.<br />

Vorjahre:<br />

Der weiße Teil der Kollektion<br />

präsentierte sich vor zwei Jahren<br />

geschlossen auf gutem Niveau, die<br />

edelsüßen Weine waren füllig und<br />

konzentriert, erreichten aber nicht<br />

das Niveau der grandiosen 2007er<br />

Bacchus Trockenbeeren<strong>auslese</strong>. Auch<br />

2010 behauptete sich Klaus Höfling<br />

gut, schon die Literweine waren frisch<br />

und klar. Die Stars im Programm<br />

aber waren die barriqueausgebauten<br />

Rotweine des Jahrgangs 2009, die<br />

alle sehr gekonnt vinifiziert waren,<br />

klar, harmonisch und elegant. Alle<br />

fünf Weine waren sehr gut, wir präferierten<br />

ganz leicht den Frühburgunder<br />

aus dem First und den Spätburgunder<br />

aus dem Kalbenstein.<br />

Neue Kollektion:<br />

Die neue Kollektion präsentiert<br />

sich sehr stimmig, weiß wie rot, mit<br />

fruchtbetonten, klaren Weinen. Im<br />

weißen Segment gefällt uns die wunderschön<br />

reintönige trockene Silvaner<br />

Spätlese von der Homburg besonders<br />

gut, ebenso die weiße Cuvée, die<br />

aus Silvaner und weißburgunder mit<br />

ein klein wenig Riesling und Gewürztraminer<br />

besteht. 2010 wurden<br />

keine Barrique-Rotweine erzeugt, die<br />

verkosteten 2011er sind noch nicht<br />

im Verkauf. Am besten gefallen uns<br />

der wunderschön reintönige Frühburgunder<br />

mit seinen feinen Vanillenoten<br />

und der fruchtbetonte Spätburgunder<br />

vom First.<br />

Weinbewertungen zwischen 81 und<br />

87 Punkte 24 Weine<br />

20


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Melanie Dietrich mit Weinbaupräsident<br />

Artur Steinmann und Edgar Schäffer<br />

Der Vorstand der <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

<strong>Franken</strong> e.V. begrüßt Alfred Schwab,<br />

Neumitglied seit November 2012<br />

Fotos: Paul-Thomas Hinkel<br />

Besondere Geburtstage<br />

Zahlreiche runde Geburtstage konnten<br />

wir 2012 feiern. Nur einige Beispiele:<br />

• Den 90ten Geburtstag konnten in<br />

diesem Jahr die Weinbrüder Otto<br />

Pschorn aus Bamberg, sowie Theo<br />

Rack aus Würzburg feiern.<br />

• Den 85ten Geburtstag feierte<br />

Gründungsmitglied der <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

und Träger der Ehrenmedaille<br />

Weinbruder Edgar Schwappach.<br />

• Das 80te Wiegenfest konnte Weinbruder<br />

Wilhelm Hellfritsch feiern.<br />

Er war lange Jahre ein engagiertes<br />

Mitglied des Bruderrates in unserer<br />

Gemeinschaft und ist verdienter Träger<br />

der Ehrenmedaille.<br />

• Der langjährige Präsident des<br />

Fränkisches Weinbauverbandes Weinbruder<br />

Andreas Oestemer wurde in<br />

diesem Jahr 75 Jahre alt.<br />

• Weinbruder Rolf Richter, ehemaliger<br />

Präsident des Amtes für Ländliche<br />

personalia 2012<br />

Entwicklung, Bruder- und Kulturbeirat,<br />

sowie Träger der Ehrenmedaille der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> hat im Jahr 2012<br />

seinen 70ten Geburtstag gefeiert.<br />

• Unser Haus- und Hofberichterstatter<br />

Weinbruder Herbert Kriener,<br />

allseits bekannter Redakteur bei der<br />

Main-Post hat seinen 60ten Geburtstag<br />

gefeiert. Im Februar wurde er<br />

übrigens mit dem Orden „Grad raus<br />

und erscht recht“ der Faschingsgesellschaft<br />

Versbach ausgezeichnet. Weinbruder<br />

Kriener wurde in der Laudatio<br />

(gehalten von Weinbruder Manfred<br />

Ach) als ironisch-satirischer Kolumnist<br />

mit viel Geist und Witz umschrieben.<br />

Er sei ein „stacheliger, kritischer aber<br />

immer freundlicher Journalist“.<br />

• Seinen 50ten Geburtstag feierte<br />

unser Mitglied des Bruder- und<br />

Kulturbeirates, Weinbruder Steffen<br />

Röschert.<br />

Dies nur als kleiner Auszug aus der<br />

großen Geburtstagsliste des Berichtsjahres.<br />

Herzliche Gratulation allen Jubilaren.<br />

Großzügige Spende unseres<br />

verstorbenen Weinbruders<br />

Alfred Oechsner<br />

Der am 5. Januar 2012 verstorbene<br />

Weinbruder Alfred Oechsner hat der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong> testamentarisch<br />

eine großzügige Spende hinterlassen.<br />

Alfred Oechsner ist seit 1986 Mitglied<br />

der <strong>Weinbruderschaft</strong> und war<br />

ein sehr häufiger und gern gesehener<br />

Gast bei den Veranstaltungen. Bei<br />

diversen Reisen der Gemeinschaft<br />

hat er sich als Bildberichterstatter<br />

profiliert und er war immer zur Stelle<br />

wenn er helfen konnte. Seine Spende<br />

zeigt, dass er sich der <strong>Weinbruderschaft</strong><br />

sehr verbunden fühlte, was uns<br />

mit Stolz erfüllt. Über die Verwendung<br />

der Spende wird der Bruderrat<br />

entscheiden.<br />

Die <strong>Weinbruderschaft</strong> wird unserem<br />

Weinbruder immer ein ehrendes<br />

Gedenken bewahren.<br />

VITIS IANUA VITAE –<br />

Der Rebstock ist die Pforte zum<br />

Leben.<br />

Wolfgang Pfister, Schreibmeister<br />

21


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Buchempfehlungen<br />

Rund anderthalb Jahrzehnte hat<br />

der Würzburger Medizinhistoriker<br />

Andreas Mettenleiter Amüsantes und<br />

Wissenswertes über das Juliusspital<br />

zusammengetragen. Einige der<br />

kurzweilig aufbereiteten und liebevoll<br />

illustrierten Episoden erschienen ab<br />

2001 im Würzburger Volksblatt. Die<br />

ersten beiden Bände dieser etwas<br />

„anderen“ Spitalschronik sind zum<br />

Preis von je 14,95 Euro im Buchhandel<br />

erhältlich. Eine amüsante Zeitreise<br />

und ein besonderer Geschenktipp!<br />

Das Würzburger Juliusspital ist<br />

436 Jahre oder 15 Generationen alt:<br />

Unzählige Lebenswege haben über<br />

die Jahrhunderte hinweg ins Spital<br />

oder am Spital vorbeigeführt. Pilger,<br />

Pfründner, Patienten und Dienstpersonal,<br />

Ärzte, Geistliche, Studenten und<br />

Reisende haben hier gelebt oder nur<br />

kurz verweilt. Spannende Spuren zu<br />

ihren vielfältigen, oft völlig vergessenen<br />

Schicksalen fanden sich Archiven,<br />

Zeitungen, Memoiren und Reiseberichten,<br />

aber auch auf Speichern, Flohmärkten<br />

und in Privatsammlungen.<br />

Das Buch lässt Skandale und Skandälchen<br />

der Vergangenheit, aber auch<br />

faszinierende Lebensgeschichten auf<br />

vergnügliche Weise wieder lebendig<br />

werden. So entstand aus ungewohnter<br />

Perspektive ein faszinierender<br />

Beitrag zur Würzburger Kulturgeschichte.<br />

Der erste der auf fünf Bände<br />

angelegten Reihe umfasst die Zeit von<br />

der Gründung bis zur Barockzeit, der<br />

zweite reicht bis ins Biedermeier.<br />

Der Autor hat die Stiftung aus<br />

verschiedener Perspektive kennen und<br />

lieben gelernt: hautnah von innen als<br />

Assistenzarzt wie auch aus der Distanz<br />

des Historikers durch intensive Archivstudien<br />

und Zeitzeugeninterviews.<br />

2001 erschien seine ausführliche ‚Medizingeschichte<br />

des Juliusspitals’, das<br />

ja bis zum Ende des Ersten Weltkriegs<br />

Sitz der Universitätskliniken war.<br />

Leseprobe<br />

„Steinwein“ statt „Steinpein“ –<br />

Weine aus den Spitalgütern: Oenologie und Urologie<br />

Zusammen mit dem Staatlichen<br />

Hofkeller und dem Bürgerspital zählt<br />

das Juliusspital zu den drei großen<br />

Würzburger Weinkellereien. Im letzten<br />

Jahr produzierte das juliusspitälsche<br />

Weingut auf 120 Hektar Ertragsfläche<br />

nicht weniger als 6316 Hektoliter<br />

Wein. Schon immer hat der juliusspitälsche<br />

Rebsaft als Einkommensquelle,<br />

aber auch als Heil- und Genussmittel<br />

eine große Rolle gespielt.<br />

Umgerechnet fast ein Liter Wein<br />

stand jedem Pfründner nach der<br />

ältesten Spitalordnung täglich zu. An<br />

Hochfesten und Kommuniontagen<br />

erhielten die Spitalsbewohner Steinwein<br />

und „sonst vom besten Gewächs.“<br />

Den Beamten und Bediensteten<br />

des Spitals zahlte man einen Teil<br />

des Lohns oft als Naturalienreichnis,<br />

also auch in Getreide und Wein aus.<br />

In den spitälischen Weinkellern<br />

wurde, so sah es die Büttner-Ordnung<br />

aus dem 16. Jahrhundert vor, jeden<br />

Samstag der Bedarf für die kommende<br />

Woche abgefragt und abgefüllt;<br />

lediglich der Spitalmeister erhielt kein<br />

festes Quantum, sondern sollte nach<br />

Gelegenheit und ohne Überfluss mit<br />

Spitalwein versorgt werden.<br />

Offenbar traute man dem obersten<br />

Stiftungsverwalter einen verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit dem<br />

Rebensaft zu. Das scheint bei den übrigen<br />

Spitalsbewohnern nicht immer<br />

der Fall gewesen zu sein: 1629 wurden<br />

einige Pfründner sowie zwei Wärterinnen<br />

mit Gefängnis bestraft, weil sie<br />

mehrmals heimliche Zusammenkünfte<br />

abgehalten und den zuvor abgetragenen<br />

Wein miteinander vertrunken<br />

hatten.<br />

Als 1681 eine verheerende Seuche<br />

in <strong>Franken</strong> grassierte, soll sich der hiesige<br />

Wein einer heilenden Wirkung erfreut<br />

haben: Fürstbischof Peter Philipp<br />

von Dernbach ließ nach dem Abklingen<br />

der Epidemie eine Silbermünze<br />

mit der Darstellung eines rebenumkränzten,<br />

flammenden Kreuzes über<br />

einer Erdkugel, die von einem Drachen<br />

– der Pest – geplagt wird, prägen. Die<br />

Umschrift „Vincit et sanat“ soll der<br />

Ursprung der Redensart „<strong>Franken</strong>wein<br />

ist Krankenwein“ sein, oder mit den<br />

Worten eines späteren Dichters:<br />

<strong>Franken</strong>weine – Krankenweine<br />

Heißt‘s im Lande auf und ab;<br />

Weingestählte <strong>Franken</strong>beine<br />

Gehen nicht so früh zu Grab.<br />

Aus der Feder des Anatomieprofessors<br />

Anasthasius Orth (1676-1755)<br />

stammt eine ‚Untersuchung des<br />

Sprichwortes <strong>Franken</strong>wein, Krankenwein‘.<br />

Ob der Würzburger Mediziner<br />

hierzu Selbstversuche mit juliusspitälschen<br />

Weinen angestellt hat, ist nicht<br />

bekannt. Er starb jedenfalls 1755 im –<br />

für damalige Zeiten – gesegneten Alter<br />

von 79 Jahren.<br />

Der experimentierfreudige Chemieprofessor<br />

Johann Georg Pickel, der<br />

im Laboratorium der Spitalsapotheke<br />

arbeitete, machte sich auch über den<br />

Schutz der frostempfindlichen Rebstöcke<br />

Gedanken. Aufgrund sorgfältiger<br />

Temperaturmessungen fand er 1804<br />

die günstigsten Stellen für Holzfeuer in<br />

den Weinbergen heraus. Bei Frostgefahr<br />

warnte ein Kanonenschuss von<br />

der Festung aus die Winzer, sodass<br />

diese ihre Feuer rechtzeitig anzünden<br />

konnten. Allerdings wurde dieses Verfahren<br />

bereits nach wenigen Jahren<br />

wieder aufgegeben.<br />

Große Freunde des Steinweins war<br />

auch die Ärztedynastie der Siebolds:<br />

Oberwundarzt Carl Caspar besaß<br />

sogar eine Reihe eigener Weinberge.<br />

Als sein Sohn Barthel 1797 in Jena<br />

zum Doktor promovierte, wurde – wie<br />

konnte es anders sein – eine Flasche<br />

besten Steinweins geköpft. Auch<br />

die Jenaer Professorenkollegen hat<br />

Siebold offenbar regelmäßig mit dem<br />

edlen Tropfen versorgt – was auf das<br />

22


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

„Im Schatten des Fürstenbaus“<br />

Unterhaltsames und Kurioses aus der<br />

Geschichte des Würzburger Juliusspitals.<br />

Band I: Von der Echterzeit bis ins 18.<br />

Jahrhundert / Andreas Mettenleiter –<br />

Pfaffenhofen/Ilm: AKAMEDON, 2012 [=<br />

Aus Würzburgs Stadt- und Universitätsgeschichte;<br />

5/1] Hardcover. 120 Seiten,<br />

zahlreiche Abbildungen. Lesebändchen.<br />

ISBN 3-940072-11-7; 978-3-940072-11-5<br />

„Von Pfründnern Kranken und Studenten“<br />

Unterhaltsames und Kurioses aus der<br />

Geschichte des Würzburger Juliusspitals.<br />

Band II: Vom Ende der fürstbischöflichen<br />

Zeit bis ins Biedermeier / Andreas<br />

Mettenleiter – Pfaffenhofen/Ilm: AKAME-<br />

DON, 2012 [= Aus Würzburgs Stadt- und<br />

Universitätsgeschichte; 5/2] Hardcover.<br />

120 Seiten, zahlreiche Abbildungen.<br />

Lesebändchen<br />

ISBN 3-940072-12-5; 978-3-940072-12-2<br />

Im Buchhandel erhältlich oder versandkostenfrei direkt beim Verlag bestellbar:<br />

AKAMEDON Verlag GmbH, Schlehenhag 19, 85276 Pfaffenhofen; Bestell-Fax: 0931 4173910<br />

Ergebnis der erwähnten Doktorprüfung<br />

natürlich ohne Einfluss blieb.<br />

Über seinen Freund Loder scheint<br />

auch Geheimrat Goethe in Weimar auf<br />

den Geschmack gekommen zu sein;<br />

jedenfalls bestellte er am 2. Februar<br />

1801 „ein paar Flaschen Würzburger,<br />

wie ich solchen bei Herrn Hofrat Loder<br />

getrunken. Der ich wohl zu leben<br />

wünsche.“<br />

Karl Textor, Sohn und Mitarbeiter<br />

des juliusspitälschen Oberwundarztes,<br />

führte die geringe Zahl von<br />

Steinerkrankungen in <strong>Franken</strong> auf<br />

die dort genossenen Weine zurück.<br />

„Besonders die im fränkischen Saalgrund<br />

wachsenden Weine sollen eine<br />

steinschmerzlindernde Kraft besitzen.<br />

Es sind dies besonders die leichteren<br />

guten Tischweine, die die Ausspühlung<br />

der harnsauren Niederschläge<br />

aus den Nieren und Blasen befördern,<br />

so der Umkrustung derselben<br />

zuvorkommen und die Bildung von<br />

grösseren Blasensteinen verhüten.“<br />

Mit einer gehörigen Portion Lokalpatriotismus<br />

fuhr er fort: „Die Meisten,<br />

welche wegen Blasensteinschmerzen<br />

dem Steinschnitt sich unterwerfen<br />

mussten, waren Kinder, welche keinen<br />

Wein trinken, oder Männer, welche,<br />

wenn sie je eine Wein genannte<br />

Flüssigkeit tranken, nicht die guten<br />

<strong>Franken</strong>weine, die ich im Sinne habe,<br />

sondern abscheuliche saure Mischlinge<br />

zu verschlingen gewohnt waren.“<br />

Dazu zählte er vor allem<br />

die „sauren Neckarweine.“<br />

In der Klinik Barthel von<br />

Siebolds gehörte der <strong>Franken</strong>wein,<br />

unterschieden in<br />

„Nebenwein“, „Extrawein“<br />

und „bessere Sorten wie<br />

Steinwein“ zur Krankendiät.<br />

Später wurden nicht<br />

unbeträchtliche Mengen<br />

ausländische Weine von<br />

der Apotheke verabreicht,<br />

dazu kamen die eigenen<br />

Gewächse. 1868 waren<br />

es immerhin knapp 40<br />

Hektoliter!<br />

Auch Viktor von Scheffel, der<br />

Dichter des <strong>Franken</strong>liedes, war von<br />

der Heilkraft des Steinweins überzeugt,<br />

wie folgende Strophe aus<br />

einem Festgedicht zeigt:<br />

Zwar heilt uns am besten<br />

Ein fröhlicher Sinn,<br />

Doch Mainwein und Steinwein<br />

Sind auch Medizin.<br />

Als die Universität 1882 ihr<br />

dreihundertjähriges Stiftungsfest<br />

beging, wurde der ehemalige Anatomiepavillon<br />

mit Springbrunnen<br />

versehen und zu einem Weinlokal<br />

umfunktioniert. Der Spruch über der<br />

Eingangstüre lautete:<br />

In alter Zeit ward hier in diesem<br />

Haus<br />

Die Anatomie sehr gründlich<br />

betrieben.<br />

Die Anatomen, sie wanderten aus,<br />

Die „Gründlichkeit“ die ist<br />

geblieben.<br />

Drum kann nicht Nippen<br />

in diesem Saal Dir frommen,<br />

Stets auf den Grund im Becher<br />

mußt Du kommen!<br />

Magenpapst Professor Wilhelm<br />

Leube verschrieb seinen Kranken<br />

sogar Weinklistiere!<br />

Illustration: Archiv A. Mettenleiter<br />

23


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

FREAK SHOW!<br />

(Freak, englisch: „absurde oder sehr ungewöhnliche Idee, Tat oder Erscheinung“)<br />

„Sehr ungewöhnlich“ ist wohl<br />

die neutralste Umschreibung<br />

der Gemeinsamkeiten, die die<br />

26(!) Weine des denkwürdigen<br />

Abends (eher „Nachmittags“,<br />

Beginn um 17.00) am 3.12.<br />

in den dafür eigentlich viel<br />

zu nüchternen Räumen des<br />

Bezirks Unterfranken in der<br />

Silcherstraße zusammenfassen<br />

könnte.<br />

„Fehlerhafte und kultige Weine“<br />

lautete das Thema der hervorragenden<br />

Veranstaltung , und wenn es in<br />

der zweiten Hälfte nicht gar so schnell<br />

gegangen wäre hätte unsere zu Recht<br />

hochverehrte „Supernase“ Hermann<br />

Mengler uns am Schluss auch noch<br />

ein Glas Heizöl kredenzen können und<br />

wir hätten uns nach 2-3 erläuternden<br />

Sätzen von ihm wahrscheinlich ein<br />

anerkennendes „sehr interessant, sehr<br />

ungewöhnlich“ zugeraunt!<br />

Denn: „D e n Fehler gibt es nicht“<br />

alles ist subjektiv und „Kult“ ergibt<br />

sich immer aus der Kombination von:<br />

1.: auffällig<br />

2.: knapp bzw. rar, daraus resultiert<br />

dann<br />

3.: der hohe Preis, aber<br />

4.: nur wenn ein – am besten<br />

selbst kultiger – Journalist den<br />

jeweiligen Wein als eben „sehr<br />

ungewöhnlich“ bejubelt!<br />

24


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Hermann Mengler stellte<br />

insgesamt 26 ungewöhnliche<br />

Weine vor<br />

Fotos: Steffen Röschert /<br />

Paul-Thomas Hinkel<br />

So schlürften wir uns durch spontan<br />

in der eingegrabenen Betonamphore<br />

auf der Maische vergorene autochthone<br />

Frappato Cuvées aus Sizilien und<br />

sonst wo aus der ganzen Welt. Dabei<br />

lauschten wir andächtig den Erläuterungen<br />

unseres Kellermeisters, warum<br />

so eine Flasche weltweit für 59, 84<br />

oder gar 110 Euro gehandelt wird.<br />

Statt der Probenfolge hier ein paar<br />

Zitate:<br />

„Dieser Wein verwirrt den Verstand<br />

und betört die Sinne.“<br />

„Ich hab nicht gesagt, dass des<br />

heut´ ä reins Vergnügen wird!“<br />

Beruhigend aber schlussendlich die<br />

Erkenntnis: was heute als Mode weltweit<br />

Furore macht, hat es früher auch<br />

schon mal gegeben. Selbst der bei uns<br />

heute verpönte edelfirne Botrytiston<br />

– quasi der Knickerbocker unter den<br />

Weinen/Hosen – ist woanders schon<br />

wieder „Kult“, riecht halt leider auch<br />

manchmal so…<br />

Am Schluss fast schon vorweihnachtlich<br />

andächtige Stille: sogar der<br />

Fürst´sche Spätburgunder „R“ verneigte<br />

sich demütig vor dem 1986er<br />

„Ornellaia“: Chapeau, Mengler!<br />

p.s.: So ein „ganz gewöhnliches“<br />

Scheible Schwarzbrot….<br />

Dr. Bernd Amling<br />

„So ein Wein tät´ bei der<br />

fränkischen Weinprämierung<br />

niemals die Prüfnummer<br />

krieg´!“<br />

„Wir <strong>Franken</strong> sind zu<br />

billig für Kult.“<br />

Eine Auswahl<br />

der Weinprobe<br />

25


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

buchtipp<br />

Cornelia Böse: Ich Glückspilz!<br />

Rief vergnügt der Hans...<br />

Grimms Märchen in Gedichtform,<br />

Buchverlag Peter Hellmund<br />

ISBN 978-3-939103-24-0<br />

Die Zehtnscheune des<br />

Juliusspitals war ein<br />

großartiger Rahmen für eine<br />

besondere Veranstaltung<br />

Fotos: Paul-Thomas Hinkel<br />

26


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Vorweihnachtlicher Abend<br />

Die Besucher des vorweihnachtlichen Abends<br />

in der Zehntscheune des Juliusspitals waren hin und weg.<br />

Einen solchen hochkarätigen<br />

Abend, eine solche einfühlsame<br />

Stimmung, hatten viele schon lange<br />

nicht mehr erlebt. Die bekannte<br />

Konzertpianistin Elena Storojouk<br />

verzauberte unter dem Stichwort<br />

„Kleine Stücke großer Meister“ mit<br />

romantischer Musik aus Oper und<br />

Operette den gesamten Saal. Ihr Spiel<br />

war gleichermaßen voluminös um<br />

dann wieder ins Filigrane abzugleiten.<br />

Was diese Künstlerin aus dem alten<br />

Klavier herausholte war sensationell.<br />

Und sie schien die Begeisterung des<br />

Publikums durch mehrere Zugaben zu<br />

spüren. Zum Schluss überraschte Sie,<br />

einfühlsam und spontan, mit einigen in<br />

das Potporree eingebaute weihnachtlichen<br />

Weisen. Es war eine zauberhafte<br />

Stimmung, die den Begriff vorweihnachtlich<br />

voll verdient hatte.<br />

Ergänzt wurde der musikalische<br />

Vortrag in ebenso brillanter Weise<br />

durch die Dichterin und Autorin<br />

Cornelia Böse (Bild rechts). Die Preisträgerin<br />

„Sprachbewahrerpreis 2011“<br />

des Instituts für Deutsche Sprache<br />

trug ausgewählte Grimms Märchen<br />

in von ihr geschaffener Gedichtform<br />

vor. Ausdrucksstark und wortgewaltig,<br />

doch verständlich und mit gekonnter<br />

Aussprache. Eine eindrucksvolle Ergänzung<br />

des musikalischen Vortrags.<br />

Der Organisator des Abends, Weinbruder<br />

Wolfgang Apel, konnte sich über<br />

diese gelungene Kombination freuen.<br />

Kulinarisch verwöhnt wurden alle<br />

Gäste erneut durch Weinbruder Jürgen<br />

Hildmann und seine Frau. Selbst<br />

einen Zuschlag konnte man angesichts<br />

der außergewöhnlichen Qualität<br />

nicht ablehnen.<br />

27


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

In Würzburg am Stein,<br />

da wächst<br />

der beste Wein!<br />

Der Würzburger Stein ist die<br />

älteste Weinlage Deutschlands<br />

mit eigener Lagenbezeichnung.<br />

Steinwein war über Jahrzehnte<br />

schlechthin der Inbegriff für<br />

<strong>Franken</strong>wein.<br />

Altmeister Goethe war ein bekennender<br />

Liebhaber der edlen Tropfen<br />

vom Stein. Im Juli 1828 bestellt er bei<br />

einem Mittelsmann: „Ich wünsche<br />

einen leichten reinen Würzburger und<br />

werde einen solchen auf dankbare<br />

Weise ersetzen. Willst Du eine Flasche<br />

echten Steinwein hinzufügen, so soll<br />

auch der willkommen seyn.“<br />

1648 beschrieb der berühmte Kupferstecher<br />

Matthäus Merian seine vom<br />

Steinberg aus dargestellte mittelalterliche<br />

Stadtansicht von Würzburg so:<br />

„Die Stadt Würzburg /<br />

welche in der Ebne liegt /<br />

mit fruchtbaren Hügeln /<br />

schönen Gärten/lustigen Auen /<br />

und stattlichem Weinwachs<br />

umbgeben ist. Man hält insgesamt<br />

dreyerley Weinwachs an dem Rhein /<br />

und dem Mayn (über welchen allhie<br />

ein steinerne Bruck gehet) für die beste<br />

/ nemblich Bacherach am Rhein /<br />

Klingenberg am Mayn/und Würzburg<br />

am Stein: welches ein sonderbarer<br />

Orth ist / allda der beste Wein umb<br />

Würzburg wachsen thut.“<br />

Variation des Gemäldes von Joh. H. W.<br />

Tischbein, von Curd Lessig (Würzburg)<br />

Ein sonderbarer Ort ist der Stein<br />

geblieben, selbst wenn das Stadtbild<br />

zu seinen Füßen sich kontinuierlich<br />

geändert hat, mit seinen Brücken und<br />

Straßen, seinem Hafen und Bahngleisen,<br />

einer über den Talkessel hinaus<br />

ufernden Großstadt. Nirgendwo in<br />

Deutschland sind Weinbau und Großstadt<br />

so innig und eng verflochten!<br />

Steil reckt sich die renommierte<br />

Weinlage aus dem Maintal über die<br />

vom Muschelkalk geformten und<br />

vollständig mit Reben bestandenen<br />

Bergflanken bergauf. Steillagen zwischen<br />

30% und 70% sowie gut 80 m<br />

Höhenunterschied sind das beschwerliche<br />

Arbeitsfeld der Winzer, die hier<br />

28


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Zusammengestellt von<br />

Wolfgang Apel<br />

Zunächst heißt eine Weinempfehlung<br />

für Weinbrüder natürlich „Eulen<br />

nach Athen tragen“! Aber nach einer<br />

längeren Diskussion im Bruderrat,<br />

möchten wir erstmals eine solche<br />

Weinempfehlung einfach weitergeben.<br />

Es ist keine Wertung, sondern<br />

ein gutgemeinter Hinweis auf die<br />

Vielfalt der Weine und Erzeuger. Zum<br />

Probieren und zum Verschenken oder<br />

für beides. Wenn dies Zuspruch findet,<br />

dann haben wir weitere Pakete in<br />

Vorbereitung. Bestellung über E-Mail<br />

oder Fax. Die pth-mediaberatung hat<br />

die Auslieferung übernommen.<br />

Die Lieferung erfolgt auf Rechnung.<br />

Bestellungen per<br />

– E-Mail an: lf@mediaberatung.de<br />

– Fax an 0931 / 32 93 016<br />

Weinempfehlung<br />

Paket 1:<br />

3 ausgewählte Steinweine<br />

• Staatlicher Hofkeller:<br />

2011er Würzburger Stein<br />

Weißer Burgunder, Kabinett trocken<br />

• Bürgerspital Weingut:<br />

2011er Würzburger Stein<br />

Riesling, Kabinett trocken<br />

• Juliusspital Weingut:<br />

2011er Würzburger Stein,<br />

Silvaner, Kabinett trocken<br />

29,00 € (inklusive Mehrwertsteuer)<br />

zuzüglich 2,00 € Verpackungskosten<br />

und 5,00 € Versandkosten<br />

Paket 2:<br />

6 ausgewählte <strong>Franken</strong>weine<br />

• WG Schwab Thüngersheim:<br />

2011er Thüngersheimer Riesling,<br />

Kabinett tocken<br />

• WG König Randersacker:<br />

2011er Randersackerer Teufelskeller,<br />

Blauer Silvaner,<br />

Spätlese trocken<br />

• WG Fröhlich Escherndorf:<br />

2011er Escherndorfer Lump,<br />

Silvaner Kabinett trocken<br />

• WG Wirsching Iphofen:<br />

2011er Iphöfer Kronsberg,<br />

Scheurebe Spätlese trocken<br />

„Alte Rebe“<br />

• WG Roth Wiesenbronn:<br />

2011er Wiesenbronner Wachhügel,<br />

Domina trocken (Biowein)<br />

• WG Dr. Heigel Zeil:<br />

2011er Weißer Burgunder<br />

trocken „S“<br />

63,00 € (inklusive Mehrwertsteuer)<br />

zuzüglich 3,90 € Verpackungskosten<br />

und 5,00 € Versandkosten<br />

gut 700 000 Bocksbeutel bei einem<br />

jährlichen Arbeitsaufwand von mehr<br />

als 50 000 Stunden produzieren. Mit<br />

85 ha ist der Würzburger Stein auch<br />

die größte zusammenhängende Weinlage<br />

in Deutschland. Ein Weinberg der<br />

Superlative – von hier stammt auch<br />

der älteste noch trinkbare Wein mit<br />

konkreter Angabe des Jahrgangs: ein<br />

Wein des Jahrgangs 1540, über Jahrzehnte<br />

sorglich verwahrt und knapp<br />

hundert Jahre danach vor kriegerischer<br />

Vernichtung im Schwedenkrieg<br />

auf der Marienfestung versteckt und<br />

für lange Zeit verschollen. Noch heute<br />

kann die letzte Flasche dieses Jahrhundertjahrganges<br />

in der Schatzkammer<br />

des Bürgerspitals zum Heiligen<br />

Geist als Weinkulturerbe bewundert<br />

werden.<br />

Der Stein gilt als Würzburgs klimatisch<br />

wärmster Ort. Fast hohlspiegelartig<br />

wenden sich seine Hanglagen nach<br />

Süden, bestmöglich der Sonne entgegen.<br />

Eine Krümmung des Maintals hält<br />

schädliche Westwinde ab. Durch die<br />

Kessellage des Würzburger Maintals<br />

reflektiert der Fluss zusätzliche Sonne<br />

und ausgleichende Wärme in die Bergflanken.<br />

Schließlich toppt das wärmende<br />

Stadtklima nochmals das Bestandsklima.<br />

Der Schriftsteller Rainer Maria<br />

Rilke drückt sich gewandter aus, wenn<br />

er aus Würzburg berichtet:<br />

„Rebhänge wie Manuale, Sonnenschlag<br />

den ganzen Tag!“<br />

Die Entstehung des Terroirs am<br />

Stein reicht weit zurück in das frühe<br />

Zeitalter des Trias, in Zeiten der<br />

Bildung des germanischen Beckens<br />

vor 200 Millionen Jahren. Seine<br />

Muschelkalk-Verwitterungsböden<br />

lassen die Reben tief wurzeln und<br />

versorgen die Trauben mit einer Fülle<br />

von Mineralstoffen, unterschiedlich,<br />

je nach Hanglage. Im oberen Bereich<br />

herrschen die skelettreichen, frischen<br />

Verwitterungsböden und am Hangfuß<br />

die transportierten, tiefgründigeren<br />

Bodenschichten vor. Jeder dieser<br />

Standorte prägt seine Rebe in unverwechselbarer<br />

Weise: Der hier kultivierte<br />

Steinwein entwickelt körperreiche<br />

Weine von dichter Mineralität!<br />

Zusätzlich zu den durch steile,<br />

schmale, traditionelle Weinbergsteigen<br />

geprägten Südhang, untergliedern<br />

auch heute noch alte, oft längst<br />

vergessene Namen von Altlagen den<br />

Steinberg: Lindleinsberg, Schalksberg,<br />

Harfe,, Meuschel, Hartmann, Mohr,<br />

Hagemann…<br />

Angebaut werden Silvaner (38%),<br />

Riesling (31%), Müller-Thurgau ((9%)<br />

und Rieslaner (7%). Auf den restlichen<br />

Flächen stocken noch Reben wie<br />

Traminer, Scheurebe, Bacchus, Weißer<br />

Burgunder, Chardonay und weitere<br />

Sorten. Aus diesem Sortenspiegel erkennt<br />

der Weinverständige unschwer:<br />

Dies ist <strong>Franken</strong>s Premium-Standort!<br />

Schon früh haben die Menschen am<br />

Stein das Besondere dieses Standortes<br />

erkannt. Fast unbekannt sind die von<br />

Archäologen ergrabenen „Würzburger<br />

Knochenfunde“, frühe Nachweise kultischer<br />

Handlungen des Homo Heidelbergensis<br />

am Fuße des Schalksberges.<br />

Kein Wunder, dass bei den vorherrschenden<br />

günstigen Standortfaktoren<br />

seit dem Jahr 779 der Weinbau in<br />

Würzburg urkundlich nachgewiesen<br />

ist. An der Stein-Harfe besaß Würzburgs<br />

berühmter Bildhauer Tilmann<br />

Riemenschneider Weingärten mit einer<br />

Fläche von gut drei Hektar. Auf einer<br />

steinernen Urkunde aus dem Keller des<br />

Bürgerspitals wird berichtet, dass die<br />

für <strong>Franken</strong> so typische Silvanerrebe<br />

seit dem Jahre 1665 im Steinberg ihre<br />

Wurzeln schlägt. Auch die Geburtsstunde<br />

des Bocksbeutels wird mit Steinwein<br />

verbunden, als im Jahr 1726 der<br />

Stadtrat von Würzburg beschloss, den<br />

29


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Wein vom Stein zum Schutz vor<br />

Verfälschung nur noch in der „bauchigen<br />

Bouteille“ zu petischieren ,<br />

das heißt, in Flaschen, die mit einem<br />

Siegel versehen waren, abzufüllen.<br />

Der Steinwein hat in seiner langen<br />

Geschichte vielen Menschen Freude<br />

bereitet und viele Freunde gewonnen.<br />

Seine Freunde und Verehrer berichten<br />

davon voller Kenntnis und Bewunderung.<br />

Berühmte Autoren, Künstler,<br />

Wissenschaftler, Politiker und einfache<br />

Reisende haben das Buch vom Wein<br />

am Stein gemeinsam verfasst, als ein<br />

Gästebuch der Stadt Würzburg, hinausgetragen<br />

in die Welt des Weines.<br />

Im Jahr 1927 berichtet Ricarda Huch,<br />

die Autorin mit südländischen Wurzeln,<br />

in „Lebensbilder deutscher Städte“<br />

über einen Würzburgaufenthalt in:<br />

Südländische Sonne wärmt Würzburgs<br />

Hügel und kocht die Trauben,<br />

die hier gepflegt werden. Reben begrenzen<br />

die Stadt, und der Becher, der<br />

ihren Gästen kredenzt wird, entzündet<br />

Freudenfeuer in ihrer Seele. Auch die<br />

Heiligen haben davon getrunken, ihre<br />

Gewänder flattern im Tanz, verführerisch<br />

wirkt ihr Lächeln.<br />

Ja, Lächeln können auch die Würzburger,<br />

wenn sie abends bei einem<br />

Glas Steinwein zwischen den Heiligen<br />

auf der alten Mainbrücke stehen<br />

und ihnen der Steinberg mit seinen<br />

himmelwärts strebenden Rebzeilen<br />

unverwechselbare Kulisse für einen<br />

besinnlichen Abend bietet!<br />

Rolf Richter, November 2012<br />

Quellen:<br />

– Herbert Kriener: MeinSteinWein, in:<br />

Das Buch zur Serien der Mediengruppe<br />

Main-Post, Würzburg 2007<br />

– Stefan Janson: Würzburg – literarische<br />

Reisewege, in: Insel Taschenbuch 2276,<br />

Frankfurt und Leipzig 1999<br />

– Wikipedia, die freie Enzyklopädie<br />

– Verein Würzburger Stein-Wein-Pfad e.V.<br />

– Illustration: Curd Lessig<br />

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30


Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Neues aus Keller und Weinberg<br />

Der Winter steht vor der Tür<br />

und die fränkischen Winzer<br />

haben,abgesehen vom Weihnachtsgeschäft<br />

im Weinverkauf,<br />

etwas Zeit zum Durchatmen.<br />

Der Sommer 2012 im Weinberg<br />

ist eigentlich recht unkompliziert<br />

verlaufen. Die Rebblüte im Juni hat<br />

sich etwas länger hingezogen, was<br />

aber nur in den wenigsten Fällen zu<br />

nennenswerten Verrieselungen geführt<br />

hat. Von Verrieselung spricht man,<br />

wenn nicht befruchtete Beeren nach<br />

der Blüte abgeworfen werden. Dies<br />

ist besonders dann der Fall, wenn es<br />

während der Blüte häufig regnet.<br />

Den Pflanzenschutz durften die<br />

Winzer auch in der letzten Saison nicht<br />

vernachlässigen, wer hier die Spritzabstände<br />

zu weit ausgedehnt hat, bekam<br />

später Probleme mit dem Oidium-Pilz.<br />

Dieser Pilz, auch „Echter Mehltau“ genannt,<br />

wird dann gefährlich, wenn er<br />

die Trauben befällt. Befallene Trauben<br />

müssen verworfen werden, denn würden<br />

sie ins Lesegut gelangen, bekäme<br />

der spätere Wein einen dumpfen und<br />

pilzigen Geschmack.<br />

Eine gewissenhafte Laubarbeit ist<br />

inzwischen Standard bei den fränkischen<br />

Winzern, denn nur eine luftige<br />

Laubwand durch die der Wind und die<br />

Sonne hindurchdringen können, garantiert<br />

in der Reifephase der Trauben<br />

eine schnelle Abtrocknung, sodass<br />

Krankheiten sich nicht zu stark ausbreiten<br />

können.<br />

Nicht so häufig, wie in anderen<br />

Jahren, sah man letzten Sommer<br />

die Winzer in den Weinbergen beim<br />

Ausdünnen der Rebanlagen. Dies ist<br />

auch verständlich, da die Bestände in<br />

den Weinkellern und Flaschenlagern<br />

aufgrund der zwei mengenmäßig<br />

schlechten Jahrgänge 2010 und 2011,<br />

doch bedenklich niedrig waren. Bei<br />

manchen Anlagen musste aber auch<br />

dieses Jahr Hand angelegt werden,<br />

vor allem Rotweinsorten, wie die<br />

Domina, verlangten nach einer Ertragskorrektur.<br />

Bei den Roten Sorten<br />

ist diese Arbeit auch relativ leicht<br />

durchzuführen, da man Nachzügler-<br />

Trauben leicht erkennen kann, denn<br />

diese sind noch teilweise grün, wenn<br />

die restlichen Trauben schon durchgefärbt<br />

sind.<br />

Das Wetter im Herbst war fast so<br />

optimal wie im Jahr 2011. Die kalten<br />

Nächte ließen den Krankheiten, allen<br />

voran der Botrytis, keine Chance.<br />

Somit konnten reife und gesunde<br />

Trauben geerntet werden. Auffallend<br />

waren lediglich die geringen Säuregehalte<br />

des Mostes, hier musste teilweise<br />

gesäuert werden. Die Säuerung<br />

wird größtenteils mit Weinsäure<br />

durchgeführt, welche wiederum aus<br />

Weinstein gewonnen wird. Die Säuerung<br />

hat nicht nur geschmackliche<br />

Gründe, sie dient vor allen Dingen der<br />

Herabsetzung des pH-Wertes, denn ein<br />

zu hoher pH-Wert führt leicht zu einer<br />

biologischen Instabilität des Mostes,<br />

sodass sich bei der Gärung unerwünschte<br />

Aromen entwickeln können.<br />

Somit sind wir auch schon bei der<br />

Kellerwirtschaft angelangt. Im Moment<br />

liegen die Jungweine nach dem ersten<br />

Abstich in den Fässern. Die Gärung ist<br />

in den meisten Fällen ohne Probleme<br />

verlaufen und sollen die Weine nicht<br />

noch vor Weihnachten in die Vermarktung<br />

gehen, so besteht die Hauptarbeit<br />

des Winzers im Moment darin, die<br />

Weine einer regelmäßigen sensorischen<br />

Prüfung zu unterziehen, um<br />

möglichen Fehlentwicklungen schnell<br />

entgegenwirken zu können.<br />

Schon heute lässt sich sagen, dass<br />

der Jahrgang 2012 ein guter sein wird.<br />

Und das nicht nur für den Verbraucher,<br />

der sich auf fruchtbetonte, harmonische<br />

Weine, freuen kann. Auch die<br />

Winzer freuen sich darauf, wieder<br />

einmal alle Kundenwünsche erfüllen<br />

zu können.<br />

Matthias Raps, Stand 6. Dezember 2012<br />

Die <strong>Weinbruderschaft</strong> trauert um verstorbene Mitglieder im Jahr 2012<br />

• Weinbruder Alfred Öchsner aus<br />

Würzburg verstarb am 5. Januar im<br />

gesegneten Alter von 89 Jahren. Seit<br />

01.11.1986 war er ein Gönner und ein<br />

treues Mitglied der <strong>Weinbruderschaft</strong>.<br />

• Ebenfalls im Alter von 89 Jahren<br />

ist der ehemalige Karosseriebaumeister,<br />

Weinbruder Erwin Bader aus<br />

Würzburg am 9. Januar verstorben.<br />

Er gehörte bereits seit 1.11.1984 unserer<br />

weinkulturellen Gemeinschaft an.<br />

• Im Alter von 70 Jahren ist Weinbruder<br />

Erhard Santo aus Heidingsfeld<br />

im Juni 2012 nach einer schweren<br />

Krankheit verstorben. Herr Santo<br />

war als Diplom-Ingenieur respektive<br />

freischaffender Architekt beruflich<br />

tätig. Auch als Vereinsmitglied und<br />

Gildenrat war er bei der Fasenachtsgilde<br />

Giemaul Heidingsfeld sehr aktiv<br />

in das Vereinsleben integriert. Seit<br />

15.11.2008 war er Mitglied in der<br />

<strong>Weinbruderschaft</strong>.<br />

• Nach kurzer schwerer Krankheit<br />

ist Weinbruder Heinrich Höllerl aus<br />

Rieneck am 28. Juli im Alter von 68<br />

Jahren von uns gegangen. Er war<br />

seit dem 1.11.1988 ein Mitglied der<br />

Bruderschaft.<br />

• Ebenfalls seit 1.11.1988 war Weinbruder<br />

Helmut Brönner Mitglied in<br />

der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong>. Der<br />

allseits bekannte ehemalige Kellermeister<br />

beim Staatlichen Hofkeller<br />

Würzburg verstarb am 30. Juli im<br />

Alter von 76 Jahren. Weinbruder<br />

Brönner war in seiner Funktion als<br />

Kellermeister des Hofkellers sehr<br />

beliebt und eben darum ein echtes<br />

Würzburger Unikat. Als er im Jahr<br />

2000 in den Ruhestand ging, war er<br />

sage und schreibe 50 Jahre in den<br />

Diensten des Staatlichen Hofkellers<br />

tätig. Mit seiner wuchtigen Lederschürze<br />

hat er stets auch optisch eine<br />

gute Figur gemacht und immer eine<br />

persönliche Ruhe ausgestrahlt.<br />

Die <strong>Weinbruderschaft</strong> wird ihren<br />

Verstorbenen stets ein ehrendes<br />

Gedenken bewahren.<br />

31


<strong>auslese</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2012</strong><br />

Organe / Funktionen in der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

Vorstand:<br />

Bruderschaftsmeister:<br />

Edgar Schäffer<br />

1. Stellvertreter: Rolf Schindler<br />

Schatzmeister:<br />

Friedrich Sünderhauf<br />

Kellermeister:<br />

Hermann Mengler<br />

1. Stellvertreter: Franz Sauer<br />

Kulturbeirat:<br />

aus der Mitte des Bruderrates<br />

wurden 5 Weinbrüder gewählt:<br />

Wolfgang Apel<br />

Dr. med. Werner Vescovi<br />

Rolf Richter<br />

Steffen Röschert<br />

Peter Schwappach<br />

Schreibmeister:<br />

Wolfgang Pfister<br />

Rechnungsprüfer:<br />

Victor Heck, Matthias Henneberger<br />

Bruderrat (15 Mitglieder + Gründungsmitglieder):<br />

Vorstand (s.o.)<br />

Chronik- und Medienmeister: Paul-Thomas Hinkel<br />

Zeugmeister:<br />

Klaus Stollberger<br />

Gründungsmitglieder:<br />

Eugen Preißinger<br />

Edgar Schwappach<br />

Peter Gräbner<br />

sowie 6 ergänzend gewählte<br />

aus der Bruderschaft:<br />

Wolfgang Apel<br />

Dr. med. Werner Vescovi<br />

Rolf Richter<br />

Steffen Röschert<br />

Peter Schwappach<br />

Matthias Raps<br />

Gründungsmitglieder, die nicht mehr<br />

im Bruderrat mitwirken:<br />

Nikolaus Hofmann<br />

Peter Schauff<br />

Bernhard Weisensee<br />

Karl-Willy Wittstadt<br />

Der besondere Wein- und<br />

Geschenkeladen in Retzstadt,<br />

dem „Dorf im Weinduft“<br />

• Ausgezeichnete Weine und mehr vom Retzstadter Langenberg<br />

(mit Secco, Sekt und Hochprozentigem)<br />

• Große Geschenkeauswahl (unter anderem auch „Willow Tree“-Figuren)<br />

• Anspruchsvolle Grußkarten für jeden Anlass<br />

• Tolles Kerzensortiment<br />

(Firmen Broste, Arte …)<br />

• Individuelle Gestaltung<br />

von Geschenkkörben<br />

• Urige Weinproben<br />

im historischen<br />

Gewölbekeller<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo., Di. & Do. 15 - 18 Uhr<br />

Mi. 15 - 19 Uhr<br />

Sa. 9 - 13 Uhr<br />

GWF-Weinstüble & Weinkeller<br />

Familie Sabine und Wolfgang Pfister<br />

Hauptstr. 31 · 97282 Retzstadt · Tel./Fax 09364 / 6105<br />

weinkeller-retzstadt@gwf-frankenwein.de<br />

www.weinkeller-retzstadt.de

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