auslese - Ausgabe 2|2012 - Weinbruderschaft Franken

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auslese Ausgabe 2|2012 Wein vom Stein zum Schutz vor Verfälschung nur noch in der „bauchigen Bouteille“ zu petischieren , das heißt, in Flaschen, die mit einem Siegel versehen waren, abzufüllen. Der Steinwein hat in seiner langen Geschichte vielen Menschen Freude bereitet und viele Freunde gewonnen. Seine Freunde und Verehrer berichten davon voller Kenntnis und Bewunderung. Berühmte Autoren, Künstler, Wissenschaftler, Politiker und einfache Reisende haben das Buch vom Wein am Stein gemeinsam verfasst, als ein Gästebuch der Stadt Würzburg, hinausgetragen in die Welt des Weines. Im Jahr 1927 berichtet Ricarda Huch, die Autorin mit südländischen Wurzeln, in „Lebensbilder deutscher Städte“ über einen Würzburgaufenthalt in: Südländische Sonne wärmt Würzburgs Hügel und kocht die Trauben, die hier gepflegt werden. Reben begrenzen die Stadt, und der Becher, der ihren Gästen kredenzt wird, entzündet Freudenfeuer in ihrer Seele. Auch die Heiligen haben davon getrunken, ihre Gewänder flattern im Tanz, verführerisch wirkt ihr Lächeln. Ja, Lächeln können auch die Würzburger, wenn sie abends bei einem Glas Steinwein zwischen den Heiligen auf der alten Mainbrücke stehen und ihnen der Steinberg mit seinen himmelwärts strebenden Rebzeilen unverwechselbare Kulisse für einen besinnlichen Abend bietet! Rolf Richter, November 2012 Quellen: – Herbert Kriener: MeinSteinWein, in: Das Buch zur Serien der Mediengruppe Main-Post, Würzburg 2007 – Stefan Janson: Würzburg – literarische Reisewege, in: Insel Taschenbuch 2276, Frankfurt und Leipzig 1999 – Wikipedia, die freie Enzyklopädie – Verein Würzburger Stein-Wein-Pfad e.V. – Illustration: Curd Lessig ANZEIGEN WeinBauKunst idee beratung öffentlicher bau generalplanung steuerung Wir schaffen Architektur, die das Beständige bewahrt, neu interpretiert und in Einklang bringt mit zeitgemäßer Weinwirtschaft und Präsentation. architektur ingenieurbau röschert röschert würzburg architektur + ingenieurbau Moltkestraße 7 97082 Würzburg Telefon 0931-30 45 80 Telefax 0931-30 45 829 info@roeschert.de www.roeschert.de röschert + schäfer architektur Sonnenstraße 14 97332 Volkach Telefon 0 93 81-6474 Telefax 0 93 81-47 02 schaefer@roeschert.de www.roeschert.de Ihr Traumgarten Lassen Sie den Fachmann ran! Für die fachgerechte Neuanlage, Umgestaltung und Instandhaltung der gesamten Außenanlage sorgen Dagmar und Wolfgang Kuhl mit ihrer Erfahrung, Können, Wissen und der Begeisterung für die perfekte Umsetzung Ihrer Vorstellungen. Ob Teichanlage, prächtige Rosen oder Trocken- Mauern – erfüllen Sie sich den Traum von Ihrem Wunschgarten. Auch bei allen Arbeiten im Haus unterstützen wir Sie gerne. Wir koordinieren die Handwerker und bieten Ihnen einen umfassenden Service bei Ausbau- und Renovierungsarbeiten. FLORA Garten- und Landschaftsgestaltung GmbH Eugen-Blaß-Straße 3 · 97250 Erlabrunn Tel. 09364/812182 · flora-gmbh@t-online.de 30
Magazin der Weinbruderschaft Franken e.V. auslese Neues aus Keller und Weinberg Der Winter steht vor der Tür und die fränkischen Winzer haben,abgesehen vom Weihnachtsgeschäft im Weinverkauf, etwas Zeit zum Durchatmen. Der Sommer 2012 im Weinberg ist eigentlich recht unkompliziert verlaufen. Die Rebblüte im Juni hat sich etwas länger hingezogen, was aber nur in den wenigsten Fällen zu nennenswerten Verrieselungen geführt hat. Von Verrieselung spricht man, wenn nicht befruchtete Beeren nach der Blüte abgeworfen werden. Dies ist besonders dann der Fall, wenn es während der Blüte häufig regnet. Den Pflanzenschutz durften die Winzer auch in der letzten Saison nicht vernachlässigen, wer hier die Spritzabstände zu weit ausgedehnt hat, bekam später Probleme mit dem Oidium-Pilz. Dieser Pilz, auch „Echter Mehltau“ genannt, wird dann gefährlich, wenn er die Trauben befällt. Befallene Trauben müssen verworfen werden, denn würden sie ins Lesegut gelangen, bekäme der spätere Wein einen dumpfen und pilzigen Geschmack. Eine gewissenhafte Laubarbeit ist inzwischen Standard bei den fränkischen Winzern, denn nur eine luftige Laubwand durch die der Wind und die Sonne hindurchdringen können, garantiert in der Reifephase der Trauben eine schnelle Abtrocknung, sodass Krankheiten sich nicht zu stark ausbreiten können. Nicht so häufig, wie in anderen Jahren, sah man letzten Sommer die Winzer in den Weinbergen beim Ausdünnen der Rebanlagen. Dies ist auch verständlich, da die Bestände in den Weinkellern und Flaschenlagern aufgrund der zwei mengenmäßig schlechten Jahrgänge 2010 und 2011, doch bedenklich niedrig waren. Bei manchen Anlagen musste aber auch dieses Jahr Hand angelegt werden, vor allem Rotweinsorten, wie die Domina, verlangten nach einer Ertragskorrektur. Bei den Roten Sorten ist diese Arbeit auch relativ leicht durchzuführen, da man Nachzügler- Trauben leicht erkennen kann, denn diese sind noch teilweise grün, wenn die restlichen Trauben schon durchgefärbt sind. Das Wetter im Herbst war fast so optimal wie im Jahr 2011. Die kalten Nächte ließen den Krankheiten, allen voran der Botrytis, keine Chance. Somit konnten reife und gesunde Trauben geerntet werden. Auffallend waren lediglich die geringen Säuregehalte des Mostes, hier musste teilweise gesäuert werden. Die Säuerung wird größtenteils mit Weinsäure durchgeführt, welche wiederum aus Weinstein gewonnen wird. Die Säuerung hat nicht nur geschmackliche Gründe, sie dient vor allen Dingen der Herabsetzung des pH-Wertes, denn ein zu hoher pH-Wert führt leicht zu einer biologischen Instabilität des Mostes, sodass sich bei der Gärung unerwünschte Aromen entwickeln können. Somit sind wir auch schon bei der Kellerwirtschaft angelangt. Im Moment liegen die Jungweine nach dem ersten Abstich in den Fässern. Die Gärung ist in den meisten Fällen ohne Probleme verlaufen und sollen die Weine nicht noch vor Weihnachten in die Vermarktung gehen, so besteht die Hauptarbeit des Winzers im Moment darin, die Weine einer regelmäßigen sensorischen Prüfung zu unterziehen, um möglichen Fehlentwicklungen schnell entgegenwirken zu können. Schon heute lässt sich sagen, dass der Jahrgang 2012 ein guter sein wird. Und das nicht nur für den Verbraucher, der sich auf fruchtbetonte, harmonische Weine, freuen kann. Auch die Winzer freuen sich darauf, wieder einmal alle Kundenwünsche erfüllen zu können. Matthias Raps, Stand 6. Dezember 2012 Die Weinbruderschaft trauert um verstorbene Mitglieder im Jahr 2012 • Weinbruder Alfred Öchsner aus Würzburg verstarb am 5. Januar im gesegneten Alter von 89 Jahren. Seit 01.11.1986 war er ein Gönner und ein treues Mitglied der Weinbruderschaft. • Ebenfalls im Alter von 89 Jahren ist der ehemalige Karosseriebaumeister, Weinbruder Erwin Bader aus Würzburg am 9. Januar verstorben. Er gehörte bereits seit 1.11.1984 unserer weinkulturellen Gemeinschaft an. • Im Alter von 70 Jahren ist Weinbruder Erhard Santo aus Heidingsfeld im Juni 2012 nach einer schweren Krankheit verstorben. Herr Santo war als Diplom-Ingenieur respektive freischaffender Architekt beruflich tätig. Auch als Vereinsmitglied und Gildenrat war er bei der Fasenachtsgilde Giemaul Heidingsfeld sehr aktiv in das Vereinsleben integriert. Seit 15.11.2008 war er Mitglied in der Weinbruderschaft. • Nach kurzer schwerer Krankheit ist Weinbruder Heinrich Höllerl aus Rieneck am 28. Juli im Alter von 68 Jahren von uns gegangen. Er war seit dem 1.11.1988 ein Mitglied der Bruderschaft. • Ebenfalls seit 1.11.1988 war Weinbruder Helmut Brönner Mitglied in der Weinbruderschaft Franken. Der allseits bekannte ehemalige Kellermeister beim Staatlichen Hofkeller Würzburg verstarb am 30. Juli im Alter von 76 Jahren. Weinbruder Brönner war in seiner Funktion als Kellermeister des Hofkellers sehr beliebt und eben darum ein echtes Würzburger Unikat. Als er im Jahr 2000 in den Ruhestand ging, war er sage und schreibe 50 Jahre in den Diensten des Staatlichen Hofkellers tätig. Mit seiner wuchtigen Lederschürze hat er stets auch optisch eine gute Figur gemacht und immer eine persönliche Ruhe ausgestrahlt. Die Weinbruderschaft wird ihren Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren. 31
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