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auslese - Ausgabe 2|2012 - Weinbruderschaft Franken

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Magazin der <strong>Weinbruderschaft</strong> <strong>Franken</strong> e.V.<br />

<strong>auslese</strong><br />

Zusammengestellt von<br />

Wolfgang Apel<br />

Zunächst heißt eine Weinempfehlung<br />

für Weinbrüder natürlich „Eulen<br />

nach Athen tragen“! Aber nach einer<br />

längeren Diskussion im Bruderrat,<br />

möchten wir erstmals eine solche<br />

Weinempfehlung einfach weitergeben.<br />

Es ist keine Wertung, sondern<br />

ein gutgemeinter Hinweis auf die<br />

Vielfalt der Weine und Erzeuger. Zum<br />

Probieren und zum Verschenken oder<br />

für beides. Wenn dies Zuspruch findet,<br />

dann haben wir weitere Pakete in<br />

Vorbereitung. Bestellung über E-Mail<br />

oder Fax. Die pth-mediaberatung hat<br />

die Auslieferung übernommen.<br />

Die Lieferung erfolgt auf Rechnung.<br />

Bestellungen per<br />

– E-Mail an: lf@mediaberatung.de<br />

– Fax an 0931 / 32 93 016<br />

Weinempfehlung<br />

Paket 1:<br />

3 ausgewählte Steinweine<br />

• Staatlicher Hofkeller:<br />

2011er Würzburger Stein<br />

Weißer Burgunder, Kabinett trocken<br />

• Bürgerspital Weingut:<br />

2011er Würzburger Stein<br />

Riesling, Kabinett trocken<br />

• Juliusspital Weingut:<br />

2011er Würzburger Stein,<br />

Silvaner, Kabinett trocken<br />

29,00 € (inklusive Mehrwertsteuer)<br />

zuzüglich 2,00 € Verpackungskosten<br />

und 5,00 € Versandkosten<br />

Paket 2:<br />

6 ausgewählte <strong>Franken</strong>weine<br />

• WG Schwab Thüngersheim:<br />

2011er Thüngersheimer Riesling,<br />

Kabinett tocken<br />

• WG König Randersacker:<br />

2011er Randersackerer Teufelskeller,<br />

Blauer Silvaner,<br />

Spätlese trocken<br />

• WG Fröhlich Escherndorf:<br />

2011er Escherndorfer Lump,<br />

Silvaner Kabinett trocken<br />

• WG Wirsching Iphofen:<br />

2011er Iphöfer Kronsberg,<br />

Scheurebe Spätlese trocken<br />

„Alte Rebe“<br />

• WG Roth Wiesenbronn:<br />

2011er Wiesenbronner Wachhügel,<br />

Domina trocken (Biowein)<br />

• WG Dr. Heigel Zeil:<br />

2011er Weißer Burgunder<br />

trocken „S“<br />

63,00 € (inklusive Mehrwertsteuer)<br />

zuzüglich 3,90 € Verpackungskosten<br />

und 5,00 € Versandkosten<br />

gut 700 000 Bocksbeutel bei einem<br />

jährlichen Arbeitsaufwand von mehr<br />

als 50 000 Stunden produzieren. Mit<br />

85 ha ist der Würzburger Stein auch<br />

die größte zusammenhängende Weinlage<br />

in Deutschland. Ein Weinberg der<br />

Superlative – von hier stammt auch<br />

der älteste noch trinkbare Wein mit<br />

konkreter Angabe des Jahrgangs: ein<br />

Wein des Jahrgangs 1540, über Jahrzehnte<br />

sorglich verwahrt und knapp<br />

hundert Jahre danach vor kriegerischer<br />

Vernichtung im Schwedenkrieg<br />

auf der Marienfestung versteckt und<br />

für lange Zeit verschollen. Noch heute<br />

kann die letzte Flasche dieses Jahrhundertjahrganges<br />

in der Schatzkammer<br />

des Bürgerspitals zum Heiligen<br />

Geist als Weinkulturerbe bewundert<br />

werden.<br />

Der Stein gilt als Würzburgs klimatisch<br />

wärmster Ort. Fast hohlspiegelartig<br />

wenden sich seine Hanglagen nach<br />

Süden, bestmöglich der Sonne entgegen.<br />

Eine Krümmung des Maintals hält<br />

schädliche Westwinde ab. Durch die<br />

Kessellage des Würzburger Maintals<br />

reflektiert der Fluss zusätzliche Sonne<br />

und ausgleichende Wärme in die Bergflanken.<br />

Schließlich toppt das wärmende<br />

Stadtklima nochmals das Bestandsklima.<br />

Der Schriftsteller Rainer Maria<br />

Rilke drückt sich gewandter aus, wenn<br />

er aus Würzburg berichtet:<br />

„Rebhänge wie Manuale, Sonnenschlag<br />

den ganzen Tag!“<br />

Die Entstehung des Terroirs am<br />

Stein reicht weit zurück in das frühe<br />

Zeitalter des Trias, in Zeiten der<br />

Bildung des germanischen Beckens<br />

vor 200 Millionen Jahren. Seine<br />

Muschelkalk-Verwitterungsböden<br />

lassen die Reben tief wurzeln und<br />

versorgen die Trauben mit einer Fülle<br />

von Mineralstoffen, unterschiedlich,<br />

je nach Hanglage. Im oberen Bereich<br />

herrschen die skelettreichen, frischen<br />

Verwitterungsböden und am Hangfuß<br />

die transportierten, tiefgründigeren<br />

Bodenschichten vor. Jeder dieser<br />

Standorte prägt seine Rebe in unverwechselbarer<br />

Weise: Der hier kultivierte<br />

Steinwein entwickelt körperreiche<br />

Weine von dichter Mineralität!<br />

Zusätzlich zu den durch steile,<br />

schmale, traditionelle Weinbergsteigen<br />

geprägten Südhang, untergliedern<br />

auch heute noch alte, oft längst<br />

vergessene Namen von Altlagen den<br />

Steinberg: Lindleinsberg, Schalksberg,<br />

Harfe,, Meuschel, Hartmann, Mohr,<br />

Hagemann…<br />

Angebaut werden Silvaner (38%),<br />

Riesling (31%), Müller-Thurgau ((9%)<br />

und Rieslaner (7%). Auf den restlichen<br />

Flächen stocken noch Reben wie<br />

Traminer, Scheurebe, Bacchus, Weißer<br />

Burgunder, Chardonay und weitere<br />

Sorten. Aus diesem Sortenspiegel erkennt<br />

der Weinverständige unschwer:<br />

Dies ist <strong>Franken</strong>s Premium-Standort!<br />

Schon früh haben die Menschen am<br />

Stein das Besondere dieses Standortes<br />

erkannt. Fast unbekannt sind die von<br />

Archäologen ergrabenen „Würzburger<br />

Knochenfunde“, frühe Nachweise kultischer<br />

Handlungen des Homo Heidelbergensis<br />

am Fuße des Schalksberges.<br />

Kein Wunder, dass bei den vorherrschenden<br />

günstigen Standortfaktoren<br />

seit dem Jahr 779 der Weinbau in<br />

Würzburg urkundlich nachgewiesen<br />

ist. An der Stein-Harfe besaß Würzburgs<br />

berühmter Bildhauer Tilmann<br />

Riemenschneider Weingärten mit einer<br />

Fläche von gut drei Hektar. Auf einer<br />

steinernen Urkunde aus dem Keller des<br />

Bürgerspitals wird berichtet, dass die<br />

für <strong>Franken</strong> so typische Silvanerrebe<br />

seit dem Jahre 1665 im Steinberg ihre<br />

Wurzeln schlägt. Auch die Geburtsstunde<br />

des Bocksbeutels wird mit Steinwein<br />

verbunden, als im Jahr 1726 der<br />

Stadtrat von Würzburg beschloss, den<br />

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