TERMINE - Hanfjournal
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Herausgeber:<br />
Agentur Sowjet GmbH<br />
Lettestraße 3<br />
10437 Berlin<br />
tel.: 030/44675901<br />
fax.: 030/44793286<br />
email: zentrale@hanfjournal.de<br />
news<br />
Das Eckthema:<br />
Suizid<br />
Das Rauchen Ihre Gesundheit schädigt wissen wir schon lange.<br />
Und dass die neuen Abschreckungsmotive auf den Kippenschachteln<br />
ganz furchtbar schlecht fürs Gewissen sind, haben<br />
wir auch schon festgestellt. Aber wir wissen es auch hier wieder<br />
einmal besser, denn Suizid kann ja auch Spaß machen. Und so<br />
präsentieren wir euch diesen Monat in den Ecken, die Hanf<br />
Journal Top 16 der nützlichsten Kippeneinlegsprüche. Bestens<br />
geeignet zum ausschneiden und einschieben.<br />
Redaktion:<br />
Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck<br />
Mitarbeiter an dieser Ausgabe:<br />
Ines Eichmüller, Bernd Fallen, Hans Cousto, Joe Wein, Jonny<br />
Theisen, Andreas Schult, Raoul Rossmann, Claudia Greslehner,<br />
Roland Grieshammer, Kathrin Gebhardt, Pol Sax, Oliver Nuss,<br />
Kerstin Koch, Markus Berger, Veit Schnetker, Dirk Rehahn, Christian<br />
Kryschauski, Maulhelden, Dieter Beck;<br />
Hanf Journal Pot: Adam Zawadsky<br />
(redaktion.pot@hanfjournal.de)<br />
Hanf Journal Austria: Elisabeth Trksak<br />
(redaktion.austria@hanfjournal.de)<br />
Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos<br />
(redaktion.seedwest@hanfjournal.de)<br />
Layout:<br />
Marc Emmerich<br />
Illustration:<br />
Lukas Tkotz, Marc Emmerich, Florian Rosenbauer<br />
Fotos:<br />
Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn<br />
Korrektur:<br />
Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt)<br />
Anzeigen:<br />
Emanuel Kotzian<br />
030/44793284<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
a<br />
Vertrieb:<br />
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigem Raum<br />
verteilt. Gegen einen Betrag von 36,-€ jährlich kann das Hanf<br />
Journal beim Herausgeber bezogen werden.<br />
(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />
Druck:<br />
Union Druckerei Weimar GmbH<br />
Impressum<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des<br />
Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen,<br />
es wird aber keine Haftung übernommen.<br />
Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0<br />
85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen<br />
Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links.<br />
Hanfhistorie<br />
Von Beat bis<br />
Single Convention<br />
Offene Bekennntnisse zum Mariuhana-Konsum<br />
Es war einmal eine Zeit, von der träumen viele noch heute . .<br />
. Blumen in den Konventionen brechend langen Haaren, eine<br />
Zeit untrennbar verbunden mit Musik und Marihuana-<br />
Schwaden.<br />
Die Musikszene der Sechzigerjahre ruft die Revolution aus:<br />
Offene Bekenntnisse zum Marihuana-Konsum. Songs über<br />
Drogenerfahrungen, die auch noch die Hitparaden stürmen.<br />
So manche verkleidet als harmlose Geschichten über kleine<br />
Zauberdrachen, faszinierende Frauen, Seemänner oder<br />
Tambourin-Spieler. Von Beatles über Janis Joplin bis zu Bob<br />
Dylan thematisieren die Musikschaffenden Drogen in ihren<br />
Liedern und schreiben damit Musikgeschichte. Zur gleichen<br />
Zeit entwickelte sich eine neue Musikrichtung, die so eng mit<br />
Marihuana verknüpft sein sollte, wie später keine andere: der<br />
Reggae. Entstanden aus dem Musikstil Ska, gemischt mit Wut<br />
über die Herrschaft der Weißen und Sehnsucht nach dem<br />
Heimatkontinent Afrika, wurde Reggae zum Ausdrucksmittel<br />
der farbigen Bevölkerung Jamaikas. Die Rastas fanden den<br />
Sound ihrer Religion, zu der auch der Konsum von Cannabis<br />
gehört. Für sie heißt es schlicht „Ganja“ und ist ihnen heilig,<br />
da es in ihren Augen dem Volk geistige Nahrung gibt. Die<br />
jungen Menschen Europas und der USA sind begeistert. Freie<br />
Liebe, Gemeinschaftsgefühl, kreisende Joints . . . Die Revolution<br />
lebt und liebt.<br />
Zur gleichen Zeit, an anderem Ort kreisen bei der<br />
Weltgemeinschaft die Vertragspapiere der Single Convention.<br />
Die Staaten, die sie unterzeichnen, verpflichten sich 1961 u. a.<br />
zur internationalen Zusammenarbeit bei der Kontrolle und<br />
Bekämpfung von Cannabis-Anbau, -Handel und -Konsum.<br />
Das Einheitsabkommen über Suchtstoffe löst die internationalen<br />
Opium-Übereinkünfte von 1912 und 1925 ab.<br />
Mitte der Sechzigerjahre verbreitet sich mit dem Lebensgefühl<br />
der Hippies in den USA und später auch in Europa der Konsum<br />
von Cannabis. In der Öffentlichkeit gilt es als Protestdroge und<br />
Genussmittel, das jugendlichem Leichtsinn zugeschrieben wird.<br />
Doch Besitz und Handel stehen unter Strafe und so sprießen<br />
dem Widerstand erste Blütentriebe. Auch der Preis wächst<br />
schnell in die Höhe. Im trendigen Reiseziel und Produktionsland<br />
Nepal steigt der Preis von 15 Dollar auf 70 Dollar für ein Kilo<br />
Haschisch, dort „Charas“ genannt.<br />
Und wenn heute „Superstars“ vor die Jury treten, dann ist klar,<br />
dass Drogen aus Musik und Subkulturen nicht wegzudenken<br />
sind. Leistungs- und Ellenbogengesellschaft hin oder her.<br />
kommentar<br />
Hände weg von meinen Drogen!<br />
Martin Schwarzbeck<br />
Alle wollen sie unsere Drogen. Die Eltern, die<br />
Arbeitgeber, die Polizei und die Staatsanwaltschaft.<br />
Es ist ihnen egal ob sie die Krümel in der<br />
Hosentasche, im Schweiß, im Urin, im Blut oder im<br />
Speichel finden. Nach jedem Fitzelchen und<br />
Nanogramm geiern sie, als würde es nichts<br />
Wichtigeres auf der Welt geben.<br />
„Wir wollen doch bloß helfen!“ heißt es immer. Aber<br />
diese Krümelchen sind für sie trotzdem von<br />
unschätzbarem Wert, denn sie sind Beweise. Beweise<br />
dafür, dass es ein Leben außerhalb festgetretener<br />
Pfade gibt. Und darauf scheinen sie zu lauern. Wie<br />
der „Bild Zeitung“-Leser, der jeden Tag nach neuen<br />
brachialen Schlagzeilen giert, brauchen all unsere<br />
Verfolger ihre Angst vor der Droge um sich selbst<br />
normal fühlen zu können. Und woher soll denn die<br />
Angst kommen, wenn’s Drogen nur noch in den<br />
Zeitungen gibt?<br />
Deshalb wird im Moment überall getestet was das<br />
Zeug hält. Der Schweißtest Drugwipe ist schon seit<br />
längerem im (Polizei-)Einsatz. Im Frühjahr kommt<br />
noch ein Speicheltest dazu und die Pharma-Firma<br />
Ulti Med vertreibt seit neuestem den Allroundtest<br />
für besorgte Eltern.<br />
Der testet nicht nur Körperflüssigkeiten, sondern<br />
auch „kontaminierte“ Oberflächen. Total planlose<br />
Eltern können ihn sogar noch befragen, wenn sie<br />
das volle Tütchen schon in der Hand haben. Keine<br />
dreißig Euro kostet er und „die Nachfrage ist enorm“,<br />
behauptet zumindest ein Firmensprecher.<br />
Mal ganz davon abgesehen, dass da gehörig was<br />
schief gelaufen sein muss, wenn Eltern zu solchen<br />
Maßnahmen greifen, ist der Test auch noch ziemlich<br />
unsicher. So kann er zum Beispiel keinerlei<br />
Halluzinogene nachweisen und verwechselt gerne<br />
Mohnbrötchen mit Heroin. Außerdem hat er eine<br />
Treffsicherheit von gerade einmal 95 Prozent - ein<br />
Schwangerschaftstest, der einen dermaßen im<br />
Unklaren lässt, hätte auf dem Markt keine Chance.<br />
Und auf dieser wackeligen Grundlage entzündet<br />
sich dann der Generationenkonflikt. Ist das wirklich<br />
wünschenswert?<br />
Ich hab mal gelernt, dass es manchmal besser ist,<br />
man weiß von nix. Und das empfehle ich auch all<br />
den besorgten Eltern da draußen. Steckt eure Nase<br />
nicht in Dinge die euch nichts angehen. Zumindest<br />
solange ihr nicht akzeptieren könnt, was da passiert.<br />
Denn es ist so verdammt einfach, genau die falsche<br />
Wirkung zu erzielen!<br />
Drogenkonsum gehört zur Privatsphäre. Deshalb:<br />
Keine Macht den Drogendieben! Auch nicht, wenn<br />
es nur um ein Nanogramm geht.