Download - Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik
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LAGs sind die politische Interessenvertretung von Mädchen und jungen<br />
Frauen (bzw. die Sicherung der Partizipation von jungen Frauen) und die<br />
Schaffung einer politische Lobby für die tatsächliche Verbesserung der<br />
Lebensbedingungen von Mädchen und jungen Frauen.<br />
Nicht zuletzt sind die Landesarbeitsgemeinschaften ein Beitrag zur Partizipation<br />
von Frauen an den jugendpolitischen Entscheidungen. Über Träger oder<br />
Institutionen ist eine Partizipation der Fachfrauen bisher nicht in ausreichendem<br />
Umfang erfolgt. Die Mandate zur Interessenvertretung werden überwiegend<br />
von Männern wahrgenommen, selbst wenn einzelne Träger sich<br />
inzwischen gern mit ihren Mädchenprojekten und Mädcheneinrichtungen<br />
profilieren.<br />
Basis der Arbeit der landesweiten Netzwerke ist das Herstellen von Solidaritäten<br />
und Kooperationen. Gerade im Feld der Jugendhilfe erscheint dies<br />
möglicherweise als ein »revolutionäres« Ansinnen, denn das Miteinander<br />
im Bereich Jugendhilfe erschient vielfach deutlich geprägt von Konkurrenzen,<br />
und insgesamt eher als Nebeneinander oder sogar als Gegeneinander. Aufgabe<br />
der Netzwerke der Mädchenarbeit ist hier die Initiierung einer landesweiten<br />
»fachpolitischen Willensbildung«.<br />
Im Rahmen der fachlichen Aufgaben, die für die LAGs definiert werden, sind<br />
verschiedene Ebenen erkennbar. Es wird ein Bedarf an fachlicher Beratung<br />
von den landesweiten Netzwerken übernommen, der bislang nicht ausreichend<br />
abgedeckt wurde. Hier scheint es an qualifizierten Angeboten zu<br />
mangeln, die den Fachfrauen bei Fragen und Beratungsbedarf zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Das Angebot an Fortbildungen und Fachtagungen hat inzwischen auch das<br />
Thema Mädchenarbeit aufgegriffen. Trotz des bestehenden Angebotes, das<br />
zum Teil auch schon in die Ausbildung an Fachhochschulen und Universitäten<br />
Eingang gefunden hat, gibt es auch hier eine unversorgte Nachfrage der<br />
Fachfrauen der Mädchenarbeit. Von den Landesarbeitsgemeinschaften wird<br />
gewünscht und es wird ihnen auch zugetraut, Fachtagungen u.ä. anzubieten,<br />
die nah an den Entwicklungen der Praxis lokalisiert sind. Auf sich gerade erst<br />
abzeichnende Entwicklungen zu reagieren, frühzeitig neue Herausforderungen<br />
zu diskutieren – diesen Ansprüchen scheinen die bisher vorhandenen<br />
Angeboten nicht zu genügen und hier sind die landesweiten Netzwerke<br />
gefragt.<br />
Insbesondere bei der Aufgabenstellung »Entlastung der Fachfrauen von der<br />
politischen Arbeit« wird deutlich, dass eine unabhängige Struktur notwendig<br />
ist. Gute Lobbyarbeit und offensive politische Interessenvertretung sind<br />
nur möglich, wenn eine strukturelle Eigenständigkeit gegeben ist.<br />
Kirsten Langmaack, Netzwerke der Mädchenarbeit – Aufgaben und strukturelle Verankerung<br />
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