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Download - Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik

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in der Regel die Hauptfinanziers an erster Stelle, außerdem die Kommune,<br />

sofern sie nicht sowieso Hauptfinanzier ist, ebenso auch die Gremien des<br />

Trägers selbst. Die Priorität ergibt sich aus der Notwendigkeit der Existenzsicherung<br />

für das jeweilige Mädchenprojekt, und damit direkt verbunden die<br />

eigene Existenz-sicherung der Fachkräfte der Mädchenarbeit.<br />

Wenn diese Frauen bei großen Trägern beschäftigt sind, sind sie zusätzlich<br />

dadurch eingeschränkt, dass Ihnen überwiegend nur die direkte Arbeit mit<br />

der Zielgruppe obliegt. Vertretungsaufgaben dürfen oft von ihnen nicht<br />

wahrgenommen werden. Oftmals gilt es schon bei Vertretungen auf kommunaler<br />

Ebene die Hierarchien zu beachten, ein Engagement auf Landesebene<br />

ist aus diesem Grund oft nicht möglich.<br />

Die Referentinnen oder Beauftragten für Mädchenarbeit (bei großen<br />

Trägern, Kommunen oder Landesorganisationen) haben immer weniger<br />

Möglichkeiten des Engagements. Die Erfahrungen zeigen, dass im Zuge von<br />

Sparmaßnahmen die kompetenten Fachfrauen mit immer neuen Aufgaben<br />

zusätzlich belastet werden. Die Referentinnen für Mädchenarbeit werden<br />

mit Arbeit »zugeschüttet«, sie sind oft Referentin für Mädchenarbeit und für<br />

Arbeitsfeld X und für Arbeitsfeld Y und für Arbeitsfeld Z. Es scheint auf dieser<br />

Ebene immer weniger eine explizite Zuständigkeit für Mädchenarbeit zu<br />

geben, und eigentlich kaum noch Referentinnen mit einer ausschließlichen<br />

Zuständigkeit für Mädchenarbeit.<br />

Eine spezielle Situation stellt sich für die Teilnahme an Gremien der Fachfrauen,<br />

die bei der Kommune oder bei Land selber beschäftigt sind. Für die<br />

Frauen bei öffentlichen Trägern scheint es sehr schwierig zu sein, öffentlich<br />

Position zu beziehen. Auch hier sind es vermutlich Hindernisse durch Verwaltungshierarchien,<br />

sowohl intern aber zusätzlich auch Dienstwegregelungen,<br />

die es der Mädchenreferentin der Stadt XY oder aus dem städtischen Jugendzentrum<br />

YZ schwer machen, sich gegenüber der jeweiligen Landesregierung<br />

öffentlich zu positionieren. Es scheint so, dass öffentliche politische Äußerungen<br />

hier oftmals einer deutlichen Kontrolle unterliegen, die die Handlungsspielräume<br />

der Fachfrauen einschränkt.<br />

Für alle Fachfrauen ist es von Bedeutung, wie »frei« sie agieren können, wieviel<br />

Raum der Träger/Arbeitgeber den Aktivitäten der Frauen lässt. Arbeitsrechtlich<br />

ist es durchaus möglich, die Frauen zu verpflichten, die Partikularinteressen<br />

des jeweiligen Arbeitgebers zu vertreten. Beschreiben lässt sich diese<br />

Position mit der fiktiven Aussage des Anstellungsträgers: »Du arbeitest für<br />

UNS!, nicht für die Mädchenarbeit allgemein oder gar für ein Netzwerk«.<br />

Entsprechend bestimmen Balancen und Abwägungen die Arbeit der Frauen<br />

Kirsten Langmaack, Netzwerke der Mädchenarbeit – Aufgaben und strukturelle Verankerung<br />

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