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Jahrgang 86 Nr. 5 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

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der ger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>fluss, den wir auf die<br />

Welt haben, hat das nicht se<strong>in</strong>e Ursache<br />

dar<strong>in</strong>, dass diese selbstverständlichen<br />

Wahrheiten vielfach nur Theorie<br />

s<strong>in</strong>d? Wie kann und muss sich das<br />

ändern?<br />

Das Alte ist vergangen,<br />

Neues ist geworden<br />

„’Darum, ist jemand <strong>in</strong> Christus, so ist<br />

er e<strong>in</strong>e neue Kreatur; das Alte ist vergangen,<br />

siehe, es ist alles neu geworden!’<br />

Durch Christi Kraft haben Männer<br />

und Frauen die Fesseln sündhafter<br />

Gewohnheiten gesprengt und der<br />

Selbstsucht abgesagt. Durch sie wurden<br />

Frevler ehrer bietig, Trunkenbolde<br />

nüchtern und Lasterhafte re<strong>in</strong>. Menschen,<br />

die von Sünden gezeichnet<br />

waren, verwandelte sie <strong>in</strong> das Ebenbild<br />

Gottes. Solch e<strong>in</strong>e Umwandlung ist<br />

das größte aller Wunder. Dass Gottes<br />

Wort solche Veränderung zu bewirken<br />

vermag, gehört zu se<strong>in</strong>en tiefsten Geheimnissen.<br />

Wir können es nicht verstehen;<br />

wir können nur glauben, was<br />

die Schrift darüber sagt: Es kommt<br />

daher, ‚dass Christus <strong>in</strong> euch wohnt<br />

und euch die Hoffnung auf die künftige<br />

Herrlichkeit verbürgt.“<br />

(Das Wirken der Apostel, S. 471).<br />

Vielfach gibt man sich nun dem<br />

Glauben h<strong>in</strong>, dass wenn man glaubt,<br />

dass Jesus der Sohn Gottes ist, rout<strong>in</strong>emäßig<br />

se<strong>in</strong>e religiösen Pflichten<br />

erfüllt, die Früchte des Geistes sich<br />

automatisch im Leben e<strong>in</strong>stellen<br />

müssten. Grobe Sünden mögen abgelegt<br />

se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> theore tisches Wissen<br />

von Wahrheitspunkten mag man sich<br />

im Laufe der Jahre angeeignet haben,<br />

dennoch s<strong>in</strong>d gravierende Mängel<br />

im Wesen und Charakter vorhanden.<br />

Diese halten nicht nur den Segen des<br />

Himmels fern, sondern verursachen<br />

hässliche und unerträgliche Reibereien<br />

und Differenzen im Familien- und<br />

Geme<strong>in</strong>deleben, sowie auch mit Nachbarn,<br />

Kollegen und Freunden. Schuld<br />

s<strong>in</strong>d natürlich immer die Anderen,<br />

denn „es kann ja der Frömmste nicht<br />

<strong>in</strong> Frieden leben, wenn es dem bösen<br />

Nachbarn nicht gefällt“. Was ist zu<br />

tun, dass das neue Leben Wirklichkeit<br />

wird? Der Rat der Zeugnisse lautet:<br />

„Der Christ hat se<strong>in</strong>erseits beharrlich<br />

gegen jeden Fehler anzukämpfen.<br />

Ständig soll er den Heiland bitten, se<strong>in</strong><br />

sündenkrankes Herz zu heilen; denn<br />

er selbst besitzt weder Weisheit noch<br />

Kraft zum Überw<strong>in</strong>den. Alle<strong>in</strong> der Herr<br />

hat sie, und er gibt sie denen, die demütig<br />

und bußfer tig s<strong>in</strong>d. Die Umwandlung<br />

e<strong>in</strong>es ungeheiligten Menschen zu<br />

e<strong>in</strong>em geheiligten ist e<strong>in</strong> anhal tender<br />

Vorgang. Gott arbeitet Tag für Tag<br />

an der Heiligung des Menschen, der<br />

Mensch aber soll mit Gott zusammenwirken<br />

und beharrlich darum r<strong>in</strong>gen,<br />

gute Gewohnheiten zu entfalten.“<br />

(Das Wirken der Apostel, S. 529.530.)<br />

Von neuem geboren<br />

aus Wasser und Geist<br />

Man spricht heute von Patchwork-<br />

Familien, das s<strong>in</strong>d Familien, <strong>in</strong> denen<br />

K<strong>in</strong>der verschiedener Elternteile leben<br />

[patchwork = Flicken, oder zusammengesetzt].<br />

Oft s<strong>in</strong>d es Problemfamilien,<br />

weil die Mitglieder verschiedene<br />

Interessen verfolgen. Mag es solche<br />

auch <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de geben? Der<br />

beste Beweis dafür ist die Familie, <strong>in</strong><br />

der Jesus lebte, selbst. Von ihr wird<br />

berich tet: „Auch se<strong>in</strong>e Brüder glaubten<br />

nicht an ihn“. (Johannes 7,5) Sie waren<br />

ke<strong>in</strong>e Ungläubigen, sondern standen<br />

fest <strong>in</strong> der jüdischen Tradition. Sie<br />

machten Jesus oft Vorschläge und<br />

wollten ihm sagen was er tun und wie<br />

er handeln sollte (siehe Joh. 7,1-9;<br />

Leben Jesu, S. 311). Bei e<strong>in</strong>er anderen<br />

Gelegenheit, als se<strong>in</strong>e Mutter und<br />

Brüder mit ihm sprechen wollten, sagte<br />

er: „Denn wer Gottes Willen tut, der<br />

ist me<strong>in</strong> Bruder und me<strong>in</strong>e Schwester<br />

und me<strong>in</strong>e Mutter.“ (Markus 3,35) Es<br />

war die Erneuerung durch den Heiligen<br />

Geist, welche den Brüdern Jesu<br />

zu jener Zeit noch fehlte. Der Herr<br />

sagte deshalb: „Wenn aber jener, der<br />

Geist der Wahrheit kommen wird, wird<br />

er euch <strong>in</strong> alle Wahrheit leiten“. (Johannes<br />

16, 13) Das haben die Brüder<br />

des Herrn gehört, verstanden und<br />

geglaubt. Deshalb konnte der Chronist<br />

die gute Nachricht festhalten: „Diese<br />

alle waren stets beie<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>mütig<br />

im Gebet samt den Frauen und Maria,<br />

der Mutter Jesu, und se<strong>in</strong>en Brüdern“.<br />

(Apostelg. 1,14) Da haben sie mit den<br />

anderen Gläubigen die Geistestaufe<br />

empfangen. Dadurch wurden sie nicht<br />

nur K<strong>in</strong>der der Familie Gottes, <strong>in</strong> der<br />

sich alle Brüder und Schwestern nennen<br />

dürfen, es wird von ihnen berichtet,<br />

dass „sie täglich e<strong>in</strong>mütig beie<strong>in</strong>ander<br />

waren“ (Apg. 2,46).<br />

Aus dieser Geisteshaltung heraus<br />

konnte Gott mächtig für se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

wirken und das Evangelium trat se<strong>in</strong>en<br />

Siegeslauf um die Welt an. Bevor<br />

Gottes Werk zum Abschluss kommt,<br />

muss se<strong>in</strong> Volk zu dieser Erfahrung<br />

kommen. Durch die Wiedergeburt aus<br />

Wasser und Geist müssen die Gläubigen<br />

zu e<strong>in</strong>er echten Familie zusammengeschweißt<br />

werden. Dann werden<br />

sie die Herrlichkeit Jesu, von der Johannes<br />

spricht, noch e<strong>in</strong>mal der Welt<br />

bezeugen können.<br />

Im Laufe der Zeit gab es aber immer<br />

wieder Gläubige, die sich durch<br />

das Wirken des Geistes umwandeln<br />

ließen. Wozu sie befähigt wurden,<br />

zeigt folgende Geschichte:<br />

„Es war e<strong>in</strong>e harte Geduldsprobe,<br />

was e<strong>in</strong> Landwirt aus Brasilien erlebte.<br />

Als überzeugter Christ hatte er e<strong>in</strong>en<br />

schweren Stand. Immer wieder wurde<br />

er herausgefordert. Besonders e<strong>in</strong><br />

Nachbar ärgerte und verspottete ihn,<br />

wo es nur möglich war: Er veränderte<br />

die Grenzen zwischen den<br />

Grundstücken. Er vergiftete das Vieh<br />

des Christen, sperrte Wege zu und<br />

schi kanierte, wo er nur konnte. Das<br />

zog sich jahrelang so h<strong>in</strong>. Alle Vermittlungsbemühungen<br />

durch Nachbarn,<br />

den Prediger und Verwandte brachten<br />

nichts.<br />

An e<strong>in</strong>em heißen Sommertag brach<br />

bei dem Spötter e<strong>in</strong> Feuer aus. Se<strong>in</strong>e<br />

Stallungen und auch se<strong>in</strong> Wohnhaus<br />

brannten bis auf die Grundmauern nieder.<br />

Jetzt hätte der Christ <strong>in</strong> Schadenfreu<br />

de ausbrechen können. Die Nachbarn<br />

warteten förmlich darauf. Er aber<br />

sagte nicht viel, sondern handelte.<br />

Er half bei den Löscharbeiten. Dann<br />

nahm er die obdachlos gewordene<br />

Familie <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Haus auf. Er baute mit<br />

dem Nachbarn dessen Haus wieder<br />

auf. Schließlich stellte er Geld, Material,<br />

Zeit und Kraft zur Verfügung. Dadurch<br />

überzeugte er den Spötter von<br />

der Echtheit se<strong>in</strong>es Glaubens.<br />

Nicht die Freude über den Schaden<br />

veränderte die Beziehung dieser<br />

beiden Männer. Schaden freude<br />

schadet der Freude! Sie lebt ja nur<br />

vom Schaden anderer Menschen –<br />

und das schadet nur beiden Seiten.<br />

Nicht umsonst sagt Jesus:<br />

„Liebet eure Fe<strong>in</strong>de, tut wohl denen,<br />

die euch hassen.“ (Matth. 5,44).<br />

Wenn <strong>in</strong> diesem Geist die Wahrheit<br />

bezeugt wird, ist der Zeuge glaubhaft.<br />

Mögen wir uns durch das Wirken des<br />

Heiligen Geistes zu solch glaubhaften<br />

K<strong>in</strong>dern Gottes und Zeugen Jesu<br />

umgestalten lassen. Amen<br />

F. Herbolsheimer<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 5 5

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