Kindesentwicklung 1.-3. Lebensjahr - Kinderzentrum Mecklenburg
Kindesentwicklung 1.-3. Lebensjahr - Kinderzentrum Mecklenburg
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Abweichende<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Referentin: Frau K. Mönter<br />
www.kinderzentrum-mecklenburg.de
Übersicht Sprachentwicklung<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Verzögerte Sprachentwicklung kann definiert werden<br />
als das Ausbleiben oder als ein verlangsamtes,<br />
spärliches und fehlerhaftes Einsetzen der kindlichen<br />
Sprache.<br />
Verzögerungen im Spracherwerbsprozess sind nicht<br />
ungewöhnlich und daher nicht immer Folge einer<br />
Erkrankung.<br />
Eine verzögerte Sprachentwicklung im Sinne eines<br />
Störungsbildes, ebeneiner Sprachentwicklungsstörung,<br />
liegt vor, wenn sich die Sprachfunktion bis zum<br />
<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong> nicht normalisiert hat.<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Ein verspätetes Einsetzen des Sprechens<br />
braucht keine Verzögerung der weiteren Entwicklung<br />
zu bedeuten.<br />
Die sensible Phase der Sprachentwicklung liegt zwischen<br />
9 Monaten und 3 Jahren.<br />
Leitsymptomatik: Wortschatzeinschränkungen<br />
Stammeln (Auffälligkeiten in der<br />
Artikulation)<br />
Dysgrammatismus<br />
Redeflussstörungen<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Sprachverständnis:<br />
- Kinder verstehen das ein Wort Stellvertreter<br />
für einen Gegenstand oder eine Handlung sein kann<br />
- ca. 9. Monat ist neben dem Spiel Aufnahme und<br />
Speicherung des dazugehörigen Wortes möglich<br />
- Entsteht noch vor der aktiven Benutzung der Sprache<br />
- Später Wort Ersatz für Gegenstand<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Physiologische Hörstummheit:<br />
- Zeitabschnitt des völligen Verstummens<br />
- Kinder beobachten mit größter Aufmerksamkeit<br />
- Merkfähigkeit für Wort- und Wortklänge entwickelt<br />
sich<br />
- Kind achtet auf Gebärden und Tonfall des Sprechers<br />
(vorsprachliche Verständigungsmittel)<br />
ACHTUNG: nicht verwechseln mit dem Verstummen<br />
des hörgeschädigten Kindes<br />
- es folgt eine Phase der echten Kindersprache mit<br />
Lautfolgen und Wortgebilden<br />
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Kindliche Echolalie:<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
-Wörter werden ohne Zweck zum Vergnügen<br />
wiederholt<br />
zwei Grenzsituationen<br />
Das Kind erfasst die<br />
Bedeutung des Wortes nur<br />
zum Teil<br />
Das Kind ordnet sinnerfasste<br />
Wort falsch in<br />
seinen Bestand sprachlicher<br />
Formen<br />
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Late-Talker:<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
-Sprachverständnisfähigkeiten sind altersgerecht<br />
entwickelt<br />
- Meilenstein der Sprachproduktion mit dem 2.<strong>Lebensjahr</strong><br />
ca. 50 aktive Wörter und Zweiwortäußerungen im<br />
Sprachgebrauch wird nicht erreicht<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
-Sonst unauffällige Entwicklung:<br />
keine neurolog. Erkrankungen<br />
keine Hörstörungen<br />
keine Beeinträchtigung der<br />
Sprechwerkzeuge<br />
keine allgem. Entwicklungsverzögerungen<br />
keine tiefgreifende Kommunikationsstörungen<br />
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Late-Bloomer<br />
ca. 50% der<br />
Late-Talker<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Late-Talker<br />
13-20% aller Kinder<br />
Spezifische<br />
Spracherwerbsstörungen<br />
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Stammeln<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
- Störung der Aussprache, die die Lautbildung betrifft<br />
- Unfähigkeit, bestimmte Laute oder Lautverbindungen zu<br />
bilden oder sie an der entsprechenden Stelle im Wort<br />
bzw. Satz einzusetzen<br />
- Aussprachefehler in den ersten 4 Jahren werden als<br />
physiologisch bezeichnet und bedürfen in dieser Zeit<br />
keine Behandlung<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
- Gegen Ende des 4. <strong>Lebensjahr</strong>es sollte das Kind alle<br />
Laute und Lautverbindungen korrekt sprechen und<br />
einsetzen können<br />
- Eine Ausnahme bildet das /S/, das oft noch bis über<br />
den Zahnwechsel der Schneidezähne hinaus falsch<br />
gebildet wird.<br />
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Mögliche Fehlerarten:<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
- Auslassungen z. B. Ogel statt Vogel<br />
- Ersetzungen z. B. Sogel statt Vogel<br />
- Reduktion von z. B. tinken statt trinken<br />
Konsonantenverbindungen<br />
- Falsche Artikulation z. B. Lispeln<br />
(Sprechwerkzeuge nehmen<br />
nicht korrekte Artikulationsstellung ein)<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
In der physiologischen Abfolge des Lauterwerbs<br />
kommt es ebenfalls zu diesen Fehlerarten !!!!<br />
Ursachen für den möglichen Fortbestand der Fehlerarten:<br />
Hörstörungen (peripher und zentral)<br />
phonematische Differenzierungsschwäche<br />
anatomische Veränderungen<br />
eingeschränkte Mundmotorik<br />
äußere Umstände<br />
psychische Störungen<br />
genetische Veranlagungen<br />
allgemeine Entwicklungsverzögerungen<br />
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Dysgrammatismus<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
- Unfähigkeit Gedanken, Wünsche und allgemeine<br />
Mitteilungen in der gebräuchlichen grammatikalischen<br />
Satzform zum Ausdruck zu bringen<br />
-Inhalte gehen verloren<br />
- Verständlichkeit ist beeinträchtigt<br />
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Mögliche Fehlerarten<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
- bei der Flexion z. B. „Der Junge ist hingefallt.“<br />
- bei der Wortstellung z. B. „Das Eis ich möchte<br />
essen.“<br />
- bei der Artikelauswahl z. B. „Die Ball ist grün“<br />
- bei der Mehrzahlbildung z. B. Apfeln<br />
- bei der Anwendung von z. B. „Ich gehe zu Hause.“<br />
Funktionswörtern<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Im Verlauf der Sprachentwicklung durchläuft jedes<br />
Kind eine Periode des physiologischen<br />
Dysgrammatismus.<br />
Ursachen für den möglichen Fortbestand der Fehlerarten<br />
Hörstörungen<br />
Konzentrationsschwäche<br />
verkürzte Hörmerkspanne<br />
schlechtes Rhythmusempfinden<br />
äußere Umstände<br />
psychische Störungen<br />
allgemeine Entwicklungsverzögerung<br />
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Stottern<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
- Unterbrechungen oder Wiederholungen im Redefluss<br />
- 80% aller Kinder im Alter von 2;5 – 5 Jahren durchlaufen<br />
eine Phase der physiologischen Sprechunflüssigkeit<br />
- trotz Ähnlichkeit zum Stottern sind diese Auffälligkeiten<br />
keine Sprachstörung<br />
- Ungleichgewicht zwischen Denkgeschwindigkeit und<br />
motorischer Geschicklichkeit der Sprechwerkzeuge für<br />
den schnellen Wechsel der Lautbildung<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
-Mitteilungsdrang der Kinder nimmt deutlich zu<br />
- erweiterte Erzählfähigkeit in Bezug auf Satzlänge und<br />
Wortwahl<br />
- spät erworbenen Fähigkeiten sind noch unsicher so dass<br />
bei Ärger oder Aufregung Unflüssigkeiten im Sprechablauf<br />
auftreten<br />
- Auftreten der Unflüssigkeit in jeder Äußerung möglich<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
-Dauer über mehrere Wochen und Monate möglich<br />
- auch nach längeren Phasen des flüssigen Sprechens ist<br />
das wiederholte Auftreten möglich ohne dass ein<br />
beginnendes Stottern vorliegt<br />
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Symptomatik<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
- Satzteilwiederholungen z. B. „Auf dem auf dem Dach<br />
steht ein Mann.“<br />
- Wortwiederholungen z. B. „Wo wo wo ist der Bagger.“<br />
- Silbenwiederholungen z. B. „Vor-vor-vorgestern habe<br />
ich das schon ge-<br />
gesehen.“<br />
- Dehnungen von Lauten z. B. „Aaaaber heute möchte ich<br />
ein Eis essen „<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Positive Reaktionen auf Stottern:<br />
a.) sprachlich<br />
- gutes Sprachvorbild sein (Tempo/ Deutlichkeit)<br />
- Inhalte ernst nehmen, Interesse zeigen (aufmerksames<br />
zuhören)<br />
-Kinder aussprechen lassen<br />
- angenehmes Gesprächsklima schaffen (freundlicher<br />
Umgangston)<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
-Fehlerhaftes Sprechen akzeptieren<br />
- verbessernde Rückmeldung geben<br />
b.) nichtsprachlich<br />
-Zeit haben für das Kind<br />
- Zuwendung zum Kind<br />
- Blickkontakt<br />
- angenehmes Gesprächsklima (Ruhe im Gespräch,<br />
Körperkontakt, freundlicher Umgang mit dem Kind)<br />
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Quellenangaben:<br />
<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
„So spricht mein Kind richtig.“ Gela Brüggebors;<br />
rororo Verlag<br />
„So lernen Kinder sprechen.“ Erwin Richter,<br />
Walburga Brügge,<br />
Katharina Mohs;<br />
Ernst Reinhardt Verlag<br />
„Sprachstörungen, Sprechstörungen<br />
Kindliche Hörstörungen“ Günter Wirth;<br />
Deutscher Ärzte Verlag<br />
Pressemitteilung des dbl<br />
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<strong>Kindesentwicklung</strong><br />
<strong>1.</strong>-<strong>3.</strong> <strong>Lebensjahr</strong><br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!<br />
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