14.11.2012 Aufrufe

häufige Auffälligkeiten - Kinderzentrum Mecklenburg

häufige Auffälligkeiten - Kinderzentrum Mecklenburg

häufige Auffälligkeiten - Kinderzentrum Mecklenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.kinderzentrum-mecklenburg.de


09:00 - 09:15 Uhr Eröffnung<br />

Elisabeth Jecht, Diplom-Psychologin, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

09:15 - 10:00 Uhr Trennung und Scheidung im Erleben der Kinder<br />

Elisabeth Jecht, Diplom-Psychologin, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

10:00 - 10:45 Uhr Rechtliche Fragen bei Trennung und Scheidung<br />

Helge Lampe-Seitz, Rechtsanwältin, Schwerin<br />

10:45 - 11:00 Uhr Kaffeepause<br />

11:00 - 12:00 Uhr „Familie geht auch anders“<br />

Dr. Matthias Ochs, Diplom-Psychologe, Wiesbaden<br />

12:00 - 13:00 Uhr Mittagspause<br />

13:00- 14:15 Uhr Seminare / Workshops<br />

14:15 - 14:30 Uhr Pause<br />

14:30 - 15:45 Uhr Seminare / Workshops<br />

15:45 - 16:00 Uhr Abschlussrunde im Plenum


Die Workshops finden jeweils zweimal und inhaltlich gleichlautend statt:<br />

Rechtliche Fragen bei Trennung und Scheidung<br />

Helge Lampe-Seitz, Rechtsanwältin, Schwerin<br />

Beratung alternativer Familienformen aus systemischer Sicht<br />

Dr. Matthias Ochs, Diplom-Psychologe, Wiesbaden<br />

Mediation und Beratung für Paare und Familien<br />

Klaus Schmidt, Bereichsleiter Evangelische Jugend, Schwerin<br />

Erst Scheidung oder Trennung, dann Familientherapie?<br />

Individuelle und gesellschaftliche Perspektive<br />

Dr. Arne Schmidt, FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie und<br />

-psychotherapie, Helios Kliniken Schwerin<br />

„…wie der Vater…“ Psychodynamiken in Trennungs- und<br />

Patchworkfamilien bezogen auf verhaltensauffällige Kinder<br />

Karsten Schönebeck, FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -<br />

psychotherapie, Helios Kliniken Schwerin


Auswirkungen von Trennung und<br />

Scheidung auf die kindliche<br />

Entwicklung


• Statistische Daten<br />

• Kindliche Entwicklung<br />

Gliederung<br />

• Kindliche Reaktionen auf die Trennung<br />

• Einflussfaktoren auf die Verarbeitung von<br />

Trennung<br />

• Resümee


Scheidungshäufigkeit in Deutschland<br />

1900 - 2000


Statistik<br />

• 80 Prozent aller jungen Menschen haben in<br />

einer Umfrage 2002 angegeben, dass sie eine<br />

traditionelle Familie gründen wollen<br />

• Etwa 30 bis 40 % der Ehen werden<br />

geschieden, Tendenz steigend<br />

• 150000 Kinder sind pro Jahr in Deutschland<br />

von der Scheidung der Eltern betroffen


Kindliche Entwicklung<br />

• Entwicklung der Grundbedürfnisse und des<br />

Bindungsverhaltens<br />

• Entwicklung der Raumvorstellung<br />

• Entwicklung der Zeitvorstellung


Entwicklung der Grundbedürfnisse


Bindungsverhalten<br />

• Das Kind kommt mit einer angeborenen Bereitschaft auf die Welt,<br />

sich bedingungslos an Personen zu binden, die ihm vertraut<br />

werden; dies geschieht über gemeinsame Erfahrungen mit<br />

Erwachsenen<br />

• Die biologische Bedeutung der Bindung ist, die Befriedigung der<br />

kindlichen Grundbedürfnisse sicherzustellen (körperlich: Ernährung,<br />

Pflege und Schutz; psychisch: Nähe, Zuwendung und soziale<br />

Anerkennung)<br />

• Die Stärke der kindlichen Bindung hängt nicht von der Qualität der<br />

elterlichen Fürsorge ab, sondern von der gemeinsam verbrachten<br />

Zeit<br />

• Bindung ist zeitlich begrenzt; in der Adoleszenz löst sich das Kind<br />

aus der emotionalen Abhängigkeit<br />

• Bindung ist die Grundlage der Erziehung


Entwicklung der Raumvorstellung<br />

• 0-3 Jahre: Orientierung in der Wohnung<br />

• 3-5 Jahre: Orientierung in der Nachbarschaft<br />

• 5-7 Jahre: Orientierung auf dem Weg zum<br />

Kindergarten, zur Schule<br />

• 7-10 Jahre: Bewusster Umgang mit räumlichen<br />

Größen; erstes geographisches Verständnis<br />

• 10-16 Jahre: Abstraktes Denken: z.B. Lesen<br />

von Landkarten


Entwicklung der Zeitvorstellung<br />

• 0-3 Jahre: Kind lebt ganz in der Gegenwart<br />

• 3-5 Jahre: Erstes Zeitbewusstsein; Vorstellung<br />

über zwei bis drei Tage<br />

• 5-7 Jahre: Wochentage, Jahreszeiten<br />

• 7-10 Jahre: Umgang mit zeitlichen Größen<br />

bezogen auf die eigenen Erfahrungen<br />

• 10-16 Jahre: Abstraktes Denken abgelöst von<br />

eigenen Erfahrungen, z.B. Verständnis von<br />

Geschichte


Wie sage ich es meinem Kind?<br />

• Eltern sollten in möglichst ausgeglichener Verfassung<br />

sein; das Kind kann sich nicht von den negativen<br />

Gefühlen der Eltern abgrenzen; es erlebt sie als<br />

Verunsicherung oder Ablehnung<br />

• Abhängig vom Alter des Kindes<br />

• Es sollte das erklärt werden, was sich für das Kind<br />

verändern wird (in der Betreuung, im Kontakt zu dem<br />

Elternteil der weggeht, durch Umzug, durch Wechsel<br />

des Kindergartens oder der Schule etc.)<br />

• Dem Kind vermitteln, dass beide Eltern es weiter lieb<br />

haben<br />

• Fragen des Kindes abwarten


Kindliche Reaktionen auf die Trennung<br />

• Vorschulalter: zentral: Angst vor Verlust der Eltern und Gefühl an<br />

Trennung Schuld zu sein; <strong>häufige</strong> <strong>Auffälligkeiten</strong>: Regression z.B. in<br />

Sauberkeit, Schlaf- und Sprachstörungen, Trennungsangst<br />

• Latenzalter:<br />

7-9 Jahre: zentral: Loyalitätskonflikt; <strong>häufige</strong> <strong>Auffälligkeiten</strong>: Einnässen,<br />

Hyperaktivität, Schulprobleme, launisches Verhalten<br />

10-12 Jahre: zentral: Autoritätsverlust der Eltern, wütend auf einen Elternteil,<br />

übernehmen Funktionen eines Erwachsenen; <strong>häufige</strong> <strong>Auffälligkeiten</strong>:<br />

psychosomatische Beschwerden, Probleme im sozialen und schulischen<br />

Bereich<br />

• Adoleszenzalter: zentral: Ablösung aus dem Elternhaus kann nicht wie<br />

üblich verlaufen; es kommt entweder zu einer vorzeitigen Ablösung oder<br />

zur Vermeidung von Konflikten mit Eltern; <strong>häufige</strong> <strong>Auffälligkeiten</strong>: Wunsch<br />

nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe verstärkt sich (z.B. rechtsradikale<br />

Gruppen), Aggression als Aggression gegen andere oder gegen sich selbst<br />

(Ritzen, Magersucht)


Einflussfaktoren auf die Verarbeitung<br />

von Trennung<br />

• Verlust eines Elternteils: wie gut kann Beziehung zum<br />

weggegangenen Elternteil aufrecht erhalten werden<br />

• Wohlbefinden der Eltern: Wie es dem Kind geht, hängt wesentlich<br />

vom Wohlbefinden der Eltern ab<br />

• Beziehung zwischen den Eltern: können Eltern ihre Konflikte<br />

beilegen, oder tragen sie diese nach der Trennung weiter aus<br />

• Geordnete Verhältnisse mit positiven Lebenshöhepunkte<br />

• Einkommen: geringes Einkommen wirkt sich auf die<br />

Lebensbedingungen aus<br />

• Soziales Netz: sind noch andere Bezugspersonen da, die den<br />

Kindern zur Seite stehen (Großeltern, Lehrer)?<br />

• Veränderte Umwelt: wie tiefgreifend sind die Veränderungen in der<br />

Lebensumwelt des Kindes (Umzug, Verlust von Verwandten,<br />

Freunden)


Ungünstige Verhaltensweisen von<br />

Erwachsenen<br />

• Verhaltensauffälligkeiten von Kindern nach<br />

der Trennung werden immer der Trennung<br />

zugeschrieben<br />

• Eltern fühlen sich häufig schuldig und<br />

reagieren mit verwöhnendem Verhalten oder<br />

wechseln aus Überforderung zwischen<br />

permissivem und autoritärem Erziehungsstil<br />

• Konflikte zwischen den Eltern führen zu<br />

Loyalitätskonflikten bei den Kindern


Resümee<br />

• Trennung ist für alle Beteiligten eine kritische<br />

Phase und kann bei Erwachsenen und Kindern zu<br />

Symptomen und Verhaltensauffälligkeiten führen<br />

• Das Lebensereignis Trennung bedeutet aber nicht<br />

in jedem Fall, dass Kinder langfristig dadurch<br />

beeinträchtigt sind; wenn die Bedürfnisse der<br />

Kinder weiter gut erfüllt werden, können sie sich<br />

unbeschwert entwickeln. Manche gehen sogar<br />

gestärkt aus der Krise hervor


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!