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8. ICP-Symposium - Kinderzentrum Mecklenburg

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<strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong><br />

Infantile Cerebralparese:<br />

Unheilbar - aber behandelbar<br />

Samstag, <strong>8.</strong> Mai 2010<br />

von 9:00 bis 16:00 Uhr<br />

in der Hochschule der<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Wismarsche Straße 405, 19055 Schwerin<br />

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Inhalt:<br />

Seite 2<br />

<strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong><br />

<strong>ICP</strong> – Infantile Cerebralparese – ist die häufigste Bewegungsstörung im Kindesalter, deren<br />

Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung liegt.<br />

Wir freuen uns, Sie zu unserem <strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong> begrüßen zu können. Es wird sich in<br />

diesem Jahr mit folgenden Schwerpunkten befassen:<br />

In unserem ersten Schwerpunkt wollen wir aktuelle Erkenntnisse zu neuronalen<br />

Lernvorgängen bei frühen Hirnschädigungen vorstellen. Die Störungen sind zwar nicht<br />

heilbar, jedoch können durch neue Therapien – basierend auf diesen Erkenntnissen –<br />

wesentliche Fortschritte beim Erlernen und Entwickeln von Kompensationsmöglichkeiten<br />

erzielt werden. Dabei spielen gerade bei der weiteren Entwicklung der Kinder das<br />

Aufrichten, Stehen und Gehen in Wechselwirkung mit der Wahrnehmung eine große Rolle.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt wird die Begleitung der Familie sein.<br />

Wir wollen Kindern eine freie Entwicklung ihrer geistigen Fähigkeiten und Fertigkeiten zur<br />

Alltagsbewältigung ermöglichen, bei Auseinandersetzungen zwischen Kind und Familie<br />

vermitteln und Handicaps mildern helfen.<br />

Schließlich möchten wir uns mit der weiteren Betreuung von <strong>ICP</strong>-Patienten beschäftigen,<br />

die ins Erwachsenenalter übertreten und so die bisher aufgebauten Versorgungsstrukturen<br />

(wie z.B. die Betreuung durch das <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong>) nicht mehr nutzen<br />

können.<br />

Wir freuen uns, mit Ihnen als Ärzte, Therapeuten,<br />

Pädagogen, Eltern und als Vertreter der Kostenträger<br />

zu diskutieren und so zum Vorteil unserer<br />

Patienten ins Gespräch zu kommen.


<strong>ICP</strong>: Unheilbar - aber behandelbar<br />

Programm:<br />

09:00 - 09:15 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

Dr. Thomas Spribille, Dr. Tilman Köhler,<br />

<strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

09:15 - 09:45 Uhr Die Bedeutung von Vertikalisierung und Wahrnehmung in der<br />

Entwicklung bei Kindern mit <strong>ICP</strong><br />

Prof. Dr. Siegfried Stotz, München<br />

09:45 - 10:15 Uhr Neue Erkenntnisse zur neuronalen Plastizität bei Kindern mit<br />

cerebralen Bewegungsstörungen<br />

Priv.- Doz. Dr. med. Martin Staudt, Vogtareuth<br />

10:15 - 10:45 Uhr Kaffeepause<br />

10:45 - 11:15 Uhr Grundlagen und Erfahrungen mit der Forced Use Therapie bei<br />

Kindern mit cerebralen Bewegungsstörungen<br />

Dr. Achim Nolte, Geesthacht<br />

11:15 - 11:45 Uhr Muskelkraft, Ausdauer und Fitness durch Sport bei cerebralen<br />

Bewegungsstörungen<br />

Dr. Volker Anneken, Frechen<br />

11:45 - 12:15 Uhr Sport, Fitness und Bewegung bei Kindern mit <strong>ICP</strong><br />

am <strong>Mecklenburg</strong>ischen Förderzentrum für Körperbehinderte<br />

in Schwerin<br />

Gunnar Müller, Diplomsportlehrer, Schwerin<br />

Jörg Elbing, Heilerzieher, Schwerin<br />

12:15 - 13:15 Uhr Mittagspause<br />

13:15 - 14:00 Uhr Lernverhalten und Bewältigungsprozesse bei Kindern und<br />

Jugendlichen mit <strong>ICP</strong><br />

Prof. Dr. Christoph Leyendecker, Köln<br />

14:00 - 14:30 Uhr Kaffeepause<br />

14:30 - 15:15 Uhr Familienbegleittherapie –<br />

Ein Ansatz zur psychologischen Begleitung<br />

von Familien mit behinderten Kindern<br />

Dipl.-Psychologin Michaela Klamann, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

15:15 - 15:45 Uhr Erwachsen werden mit CP – und was dann…?<br />

Dr. Tilman Köhler, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

15:45 - 16:00 Uhr Diskussion und Abschluss<br />

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Seite 4<br />

<strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong><br />

Die Bedeutung von Vertikalisierung und Wahrnehmung in der<br />

Entwicklung bei Kindern mit <strong>ICP</strong><br />

Priv.- Prof. Dr. Siegfried Stotz, München<br />

Die Entwicklung zur aufrechten Körperhaltung (Vertikalisierung, Vertikalisation) und Motorik<br />

stehen in enger Wechselbeziehung zur Wahrnehmung (Perzeption). Die phylogenetischen<br />

Stufen der Körperaufrichtung, des Stehens, Gehens und Greifens sind koordiniert mit der Entwicklung<br />

von Wahrnehmungsfähigkeit, Raumorientierung und Körperschema. Die zunehmende<br />

motorische Reifung fördert Perzeption und Kognition – und umgekehrt, andererseits können<br />

Defizite vor allem in der zentralen Wahrnehmungsintegration die Vertikalisierung, Haltungs-<br />

und Bewegungskontrolle erschweren oder verhindern.<br />

Bei der <strong>ICP</strong> als Folge einer Hirnschädigung handelt es sich in der Regel um eine<br />

Mehrfachbehinderung, zu deren Symptomen neben der gestörten Motorik und anderen<br />

(fakultativen) Teilleistungsstörungen meist auch eine Störung der Perzeption in verschiedenen<br />

Modalitäten (visuell, auditiv, propriozeptiv, vestibulär, kinästhetisch, in Bezug auf Raum und den<br />

eigenen Körper) gehört. Diese sind oft schwer und nur durch spezielle Tests zu erkennen oder<br />

werden, z.B. Raumwahrnehmungs- und Körperschemastörungen, nur in bestimmten<br />

Situationen manifest. Sie können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der psycho- und<br />

statomotorischen Leistungsfähigkeit und zu Fehlreaktionen führen.<br />

Bei der Diagnostik und Beurteilung des Schädigungsbildes sowie bei therapeutischen<br />

Maßnahmen muß deshalb auch die individuelle Perzeptionsfähigkeit berücksichtigt werden,<br />

ebenso ist in der Rehabilitation der CP-Patienten nicht nur eine Behandlung der motorischen<br />

u.a. Symptome, sondern auch ein spezielles Wahrnehmungstraining erforderlich.


<strong>ICP</strong>: Unheilbar - aber behandelbar<br />

Neue Erkenntnisse zur neuronalen Plastizität bei Kindern mit<br />

cerebralen Bewegungsstörungen<br />

Priv.- Doz. Dr. med. Martin Staudt, Vogtareuth<br />

Die kompensatorischen Fähigkeiten des sich entwickelnden menschlichen Gehirns sind denen<br />

des Erwachsenengehirns überlegen. Inhalt dieses Vortrags sind Mechanismen der<br />

Reorganisation nach Schädigungen, die das sich entwickelnde Gehirn während der Prä- und<br />

Perinatal-Periode treffen.<br />

Motorisches System: Zu Beginn des 3. Trimesters der Schwangerschaft haben deszendierende<br />

kortiko-spinale motorische Projektionen bereits ihre spinalen Zielgebiete erreicht, mit initial<br />

bilateralen Projektionen aus jeder Hemisphäre. Während der normalen Entwicklung werden die<br />

ipsilateralen Projektionen langsam zurückgebildet, wohingegen die kontralateralen Projektionen<br />

persistieren. Wenn nun während dieser Periode eine unilaterale Hirnläsion die kortiko-spinalen<br />

Projektionen einer Hemisphäre schädigt, werden die ipsilateralen Projektionen aus der<br />

kontra-läsionellen Hemisphäre persistieren, wodurch die kontra-läsionelle Hemisphäre in die<br />

Lage versetzt wird, die motorische Kontrolle über die (ipsilateralen) paretischen Extremitäten<br />

zu übernehmen [Eyre et al, Neurology 2001]. Obwohl dieser Mechanismus der Re-Organisation<br />

während der gesamten Prä- und Perinatal-Periode verfügbar ist, nimmt die Effizienz dieser<br />

ipsilateralen Funktionsübernahme motorischer Fähigkeiten mit zunehmenden Alter zum Zeitpunkt<br />

der Läsion ab [Staudt et al, Ann Neurol 2004].<br />

Somatosensorisches System: Aszendierende thalamo-kortikale somatosensorische Projektionen<br />

haben zu Beginn des 3. Trimesters der Schwangerschaft ihre kortikalen Zielgebiete noch<br />

nicht erreicht [Kostovic & Judas, Anat Rec 2002], so dass diese Projektionen auf Hirnschädigungen,<br />

die während dieser Periode eintreten, weiterhin „reagieren“ können. Sie können<br />

dadurch „axonale“ Umleitungen um periventrikuläre Schädigungen der weißen Substanz herum<br />

bilden, um so ihre ursprünglichen kortikalen Zielgebiete im postzentralen Gyrus zu erreichen<br />

[Staudt M, Neurology 2006], mit relativ gut erhaltener somato-sensorischer Funktion. Im Gegensatz<br />

dazu werden, wenn der postzentrale Gyrus kortikal betroffen wird, keine Hinweise für<br />

Re-Organisation beobachtet, dementsprechend sind somato-sensorische Funktionen in dieser<br />

Patientengruppe deutlich beeinträchtigt (Wilke et al, NeuroImage 2009; Staudt, Karnath et al;<br />

unpublizierte Daten).<br />

Klinische Bedeutung: Die Methoden, mit denen diese Ergebnisse beobachtet wurden (TMS,<br />

fMRI, MEG, MR-Diffusion-Tensor-Traktographie) zusammen mit dem zunehmenden Verständnis<br />

von Re-Organisationsprozessen nach frühen Hirnläsionen können eingesetzt werden, um<br />

Re-Organisationsmuster im individuellen Patienten mit frühen Hirnläsionen zu erfassen und<br />

zu interpretieren. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn solche Patienten neurochirurgischen<br />

Interventionen unterzogen werden müssen, wie etwa zur Behandlung von pharmako-refraktären<br />

Epilepsien. Des Weiteren gibt es erste Hinweise dafür, dass Kinder mit<br />

kongenitaler Hemiparese und ipsilateralen kortiko-spinalen Bahnen anders<br />

auf Constraint-Induced Movement Therapy (CIMT) ansprechen als solche<br />

mit erhaltenen kontralateralen Bahnen (Kuhnke et al, Dev Med Child Neurol<br />

2008).<br />

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Seite 6<br />

<strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong><br />

Grundlagen und Erfahrungen mit der Forced Use Therapie bei Kindern<br />

mit cerebralen Bewegungsstörungen<br />

CA Dr. Achim Nolte, FA für Neurologie, FA für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

HELIOS Kliniken Geesthacht<br />

Die Forced Use Therapie ist seit über 20 Jahren Bestandteil der neurologischen Rehabilitation.<br />

Sie wurde von Taub eingeführt. Seitdem ist sie aus der stationären Rehabilitation nicht mehr<br />

wegzudenken. In den letzten Jahren ist auch bei Kindern und Jugendlichen diese Therapieform<br />

in Deutschland eingeführt worden. In den letzten Jahren ist diese Methode insbesondere durch<br />

die Arbeitsgruppe von Dettmers (1, 2), Liepert (3-5) und Weiller (6) auch in Deutschland eingeführt<br />

worden. Synonyme für die Forced-Use Therapie (FUT) sind Taub´sche Therapie, Constraintinduced-movement-therapie<br />

(CIMT) oder Bewegungsinduktionstherapie.<br />

Auch in der Behandlung von Kindern mit infantiler Cerebralparese hat die forced use Therapie<br />

in den letzten 5 Jahren Einzug gehalten. Selbst bei erwachsenen Patienten mit infantiler Cerebralparese<br />

konnte durch die Forced use Therapie ein Effekt auf die Handfunktion erzielt werden<br />

(7).Bei der Frage, in welchem Alter die FU Therapie die besten Ergebnisse zeigt, kam Gordon<br />

et al (8) zu der Überzeugung, dass die Kinder in der jungen Gruppe (4-8 Jahre) genauso gut von<br />

der Therapie profitierten wie die ältere Gruppe (9-13 Jahre), also die untersuchten Kinder in<br />

beiden Altersgruppen gleichgut von der Therapie profitierten.<br />

Hamzei et al. (9) konnten in einer Untersuchung in der f-MRT und TMS (Transkranielle Magnetstimulation)<br />

bei Erwachsenen nach einem Schlaganfall zeigen, dass die FU Rehabilitation einen<br />

Effekt auf die Reorganisation des sensomotorischen Netzwerkes hat. Durch diese Untersuchungen<br />

verstehen wir mehr, welche was sich bei und nach der Rehabilitation im Gehirn abspielt.<br />

Daher werden diese Art der Untersuchungen in der Zukunft für die Entwicklung von neuen<br />

Therapieverfahren eine entscheidende Rolle spielen. Verschiedene Studien (10-15) kommen zu<br />

dem Schluss, dass die FU Therapie bei Kindern mit <strong>ICP</strong> gute Ergebnisse bringt.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Forced Use Therapie ein Therapieverfahren<br />

ist, welches wissenschaftlich gut nachweisbare Therapieerfolge bringt. Sie ist als Mosaikbaustein<br />

für die stationäre Rehabilitation geeignet. Dieses Therapieverfahren ist weniger<br />

geeignet, unter ambulanten Bedingungen durchgeführt zu werden, da es hierbei, insbesondere<br />

bei Kindern, zu starken motivationellen Problemen kommt.


<strong>ICP</strong>: Unheilbar - aber behandelbar<br />

Reference List<br />

(1) Dettmers C, Teske U, Hamzei F, Uswatte G, Taub E, Weiller C. Distributed form of<br />

constraint-induced movement therapy improves functional outcome and quality of life<br />

after stroke. Arch Phys Med Rehabil 2005 Feb;86(2):204-9.<br />

(2) Miltner WH, Bauder H, Sommer M, Dettmers C, Taub E. Effects of constraint-induced<br />

movement therapy on patients with chronic motor deficits after stroke: a replication.<br />

Stroke 1999 Mar;30(3):586-92.<br />

(3) Liepert J, Hamzei F, Weiller C. Lesion-induced and training-induced brain reorganization.<br />

Restor Neurol Neurosci 2004;22(3-5):269-77.<br />

(4) Liepert J. Motor cortex excitability in stroke before and after constraint-induced movement<br />

therapy. Cogn Behav Neurol 2006 Mar;19(1):41-7.<br />

(5) Liepert J. Transcranial magnetic stimulation in neurorehabilitation. Acta Neurochir Suppl<br />

2005;93:71-4.<br />

(6) Rijntjes M, Hobbeling V, Hamzei F, Dohse S, Ketels G, Liepert J, et al. Individual factors in<br />

constraint-induced movement therapy after stroke. Neurorehabil Neural Repair 2005<br />

Sep;19(3):238-49.<br />

(7) Bonnier B, Eliasson AC, Krumlinde-Sundholm L. Effects of constraint-induced movement<br />

therapy in adolescents with hemiplegic cerebral palsy: a day camp model. Scand J Occup<br />

Ther 2006 Mar;13(1):13-22.<br />

(8) Gordon AM, Charles J, Wolf SL. Efficacy of constraint-induced movement therapy on<br />

involved upper-extremity use in children with hemiplegic cerebral palsy is not<br />

age-dependent. Pediatrics 2006 Mar;117(3):e363-e373.<br />

(9) Hamzei F, Liepert J, Dettmers C, Weiller C, Rijntjes M. Two different reorganization<br />

patterns after rehabilitative therapy: an exploratory study with fMRI and TMS. Neuroimage<br />

2006 Jun;31(2):710-20.<br />

(10) Gordon AM, Charles J, Wolf SL. Efficacy of constraint-induced movement therapy on<br />

involved upper-extremity use in children with hemiplegic cerebral palsy is not<br />

age-dependent. Pediatrics 2006 Mar;117(3):e363-e373.<br />

(11) Eliasson AC, Krumlinde-Sundholm L, Shaw K, Wang C. Effects of constraint-induced<br />

movement therapy in young children with hemiplegic cerebral palsy: an adapted model.<br />

Dev Med Child Neurol 2005 Apr;47(4):266-75.<br />

(12) Gordon AM, Charles J, Wolf SL. Methods of constraint-induced movement therapy for<br />

children with hemiplegic cerebral palsy: development of a child-friendly intervention for<br />

improving upper-extremity function. Arch Phys Med Rehabil 2005 Apr;86(4):837-44.<br />

(13) Taub E, Ramey SL, DeLuca S, Echols K. Efficacy of constraint-induced movement<br />

therapy for children with cerebral palsy with asymmetric motor impairment. Pediatrics<br />

2004 Feb;113(2):305-12.<br />

(14) Eliasson AC, Bonnier B, Krumlinde-Sundholm L. ‚Clinical experience of constraint induced<br />

movement therapy in adolescents with hemiplegic cerebral palsy--a day camp model‘. Dev<br />

Med Child Neurol 2003 May;45(5):357-9.<br />

(15) Boyd RN, Morris ME, Graham HK. Management of upper limb<br />

dysfunction in children with cerebral palsy: a systematic review.<br />

Eur J Neurol 2001 Nov;8 Suppl 5:150-66.<br />

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Seite 8<br />

<strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong><br />

Muskelkraft, Ausdauer und Fitness durch Sport bei cerebralen<br />

Bewegungsstörungen<br />

Dr. Volker Anneken, Frechen<br />

Trotz der unterschiedlich ausgeprägten motorischen Voraussetzungen von Kindern mit cerebralen<br />

Bewegungsstörungen können durch regelmäßiges und ausreichend intensives Sporttreiben<br />

motorische Adaptionsprozesse ausgelöst werden. Diese Prozesse wirken sich auf die konditionellen<br />

und koordinativen Funktionen aus, die wiederum positive Effekte auf die alltägliche aufgabenbezogene<br />

Leistungsfähigkeit haben können. Durch die Steigerung der motorischen und<br />

aufgabenbezogenen Leistungsfähigkeit können die Bewegungsabläufe ökonomisiert werden<br />

und folglich zu einer nachhaltigen Steigerung der Mobilität im Alltag beitragen. Diese gesteigerte<br />

Mobilität kann im Sinne der International Classification of Functioning, Disability and Health<br />

(ICF) positive Auswirkungen auf wesentliche Lebensbereiche in Freizeit, Schule, familiären oder<br />

sozialem Umfeld haben.<br />

Neben der Ausdauerleistungsfähigkeit spielt insbesondere die motorische Hauptbean-<br />

spruchungsform Kraft (-ausdauer) eine zentrale Rolle in der Förderung, um z.B. längere<br />

Wegstrecken oder Treppen bewältigen zu können und sich aktiver an Bewegungs- und Sportangeboten<br />

beteiligen zu können. Kraft- und Ausdauertraining sind daher für eine Stärkung<br />

funktioneller Ressourcen der Kinder elementar. Durch eine vorherige Feststellung des individuellen<br />

Leistungsniveaus kann ein systematisches Training geplant und mit adäquaten Reizen<br />

umgesetzt werden. Dabei ist entscheidend, dass die Reize auch ausreichend hoch gesetzt<br />

werden, um kardiovaskuläre, muskuläre und langfristig auch koordinative Verbesserungen auslösen<br />

zu können. Die sensomotorischen Einschränkungen durch eine Zerebralparese limitieren<br />

grundsätzlich nicht die durch Training zu provozierenden Anpassungsprozesse des Körpers.<br />

Auch wenn die Bewegungsabläufe eher verlangsamt, überschießend, unsicher oder ungenau<br />

sind, ist das Kind mit Zerebralparese – in Abhängigkeit des Ausmaßes der sensomotorischen<br />

Störung - grundsätzlich in der Lage sein Bewegungsziel zu erreichen. Bewegung und Sport<br />

sollten in diesem Zusammenhang einen wichtigen Eckpfeiler in der lebenslangen Therapie der<br />

Zerebralparese darstellen, da der regelmäßig betriebene Sport die Brücke zwischen therapeutisch<br />

– struktureller und aufgabenorientierter Förderung zur Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

schlagen kann. Durch regelmäßige sportliche Betätigung können auch die Erfolge der strukturell-funktionellen<br />

Therapie (z.B. PT, MTT, WBV) für die alltäglichen und individuellen Anforderungen<br />

des Kindes trainiert werden.<br />

Denn entscheidend für ein Kind ist die erfolgreiche Bewältigung einer Aufgabe im Alltag<br />

oder im Sport. Das ist es, was das Kind wahrnimmt und erreichen will und zu einer positiven<br />

Selbstwahrnehmung führen kann. Der kräftigere Muskel oder die bessere Ausdauer ist dafür<br />

Voraussetzung, kann dem Kind jedoch keine direkte „Erfolgsmeldung“ bieten. Eine gestärkte<br />

Motorik kann sich somit nur dann auf eine bessere Teilhabe auswirken, wenn sie situativ und<br />

aufgabenorientiert eingesetzt und trainiert wird.<br />

Korrespondenz: Dr. Volker Anneken, Forschungsinstitut für Behinderung<br />

und Sport e.V., Römerstraße 100, 50226 Frechen, Tel. 02234-2052307,<br />

Fax. 02234-2052390, Mail. anneken@fi-bs.de, Url. www.fi-bs.de


<strong>ICP</strong>: Unheilbar - aber behandelbar<br />

Sport, Fitness und Bewegung bei Kindern mit <strong>ICP</strong> am<br />

<strong>Mecklenburg</strong>ischen Förderzentrum für Körperbehinderte in Schwerin<br />

Gunnar Müller, Diplomsportlehrer, Jörg Elbing, Heilerzieher, Schwerin<br />

In unserem Vortrag möchten wir zeigen, wie die Fitness und Beweglichkeit von Kindern mit<br />

<strong>ICP</strong> erhalten und verbessert werden können. Hierzu wollen wir die örtlichen Bedingungen an<br />

unserer Einrichtung vorstellen und an ausgewählten Beispielen aus dem Unterricht und den<br />

Freizeitangeboten zeigen, wozu Kinder mit Infantiler Cerebralparese im gegenseitigen Miteinander<br />

und allein in der Lage sind.<br />

Unsere Ausführungen beziehen sich verstärkt auf die Psychomotorik (Jörg Elbing) und auf das<br />

therapeutische und leistungsorientierte Schwimmen (Gunnar Müller).<br />

Lernverhalten und Bewältigungsprozesse bei Kindern und Jugendlichen<br />

mit <strong>ICP</strong><br />

Prof. Dr. Christoph Leyendecker, Köln<br />

Kinder und Jugendliche mit <strong>ICP</strong> verhalten sich sehr unterschiedlich. Das ist auch schon das<br />

Einzige, was man verallgemeinernd zu ihnen sagen kann.<br />

Das Spektrum reicht von Kindern und Jugendlichen, die schwere geistige und motorische<br />

Beeinträchtigungen aufweisen, bis hin zu Kindern, die - trotz schwerer Körperbehinderung und<br />

Unfähigkeit sich lautsprachlich zu äußern - auf seltenen Wegen die Schriftsprache erlernen und<br />

sich hoch intelligent verhalten. Andererseits fanden neue Untersuchungen heraus, dass unter<br />

diesen Kindern auch ein relativ hoher Anteil von tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (z.B.<br />

Autismus) anzutreffen ist.<br />

Vor diesem Hintergrund werden die unterschiedlichen Wege der Entwicklung aufgezeigt. Diese<br />

sind im Besonderen abhängig von neurologischen Grundlagen der Beziehungsgestaltung (in der<br />

Funktion sogen. Spiegelneuronen) sowie den motorischen, sensorischen und weiteren psychosozialen<br />

Bedingungen. Diese akzentuieren sich zunächst in einem besonderen Lernverhalten.<br />

Bei vielen Kindern ist es verlangsamt, erreicht schnell die Grenze momentaner Verarbeitungskapazität<br />

und verlangt früh Pausen. Viele können (wie Asterix) gut planen, scheitern aber an<br />

der dynamischen Umsetzung (wie Obelix); andere tiefgreifend behinderte Kinder sind schon in<br />

der Handlungsplanung beeinträchtigt. Es gibt aber auch Kinder, bei denen unter der äußerlich<br />

schweren motorischen Behinderung eine wache Intelligenz sitzt, mit der sie originelle Wege der<br />

kognitiven Entwicklung beschreiten.<br />

In der psychischen Bewältigung ihrer Behinderung stellen sich viele schon früh auf ihre eingeschränkten<br />

Möglichkeiten ein, erleben ihren behinderten Körper als normal, geraten aber im<br />

späten Kindes- und Jugendalter in eine krisenhafte Zuspitzung: sie möchten<br />

am liebsten „aus ihrer Haut fahren“ , d.h., sich einen anderen Leib bilden<br />

oder sie fallen in depressiv-resignierende Verhaltensweisen.<br />

Wie in jeder Krise steckt darin aber auch eine Chance, die bei einigen einen<br />

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Seite 10<br />

<strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong><br />

förderlichen Schub in der Persönlichkeitsentwicklung bewirkt: sie entwickeln eine starke Selbstbehauptung<br />

und selbständige Lebensorientierung.<br />

Schlussfolgernd wird thematisiert, wie angesichts der Seh- und Hörflut unserer Tage ein Lernen<br />

ohne schnelles Vergessen ermöglicht und trotz Überbewertung des Körpers eine selbstbewusste<br />

Lebensbewältigung bei Kindern und Jugendlichen mit <strong>ICP</strong> gefördert werden kann. In der<br />

Förderung von Lernprozessen sind zentrale Punkte: Ermöglichung von Eigenaktivität, Beachtung<br />

individueller „Lernkurven“, sinnvolle Pausen, Lernen durch Beobachtung sowie der Wert<br />

von Übung und „Wiederaufnehmender Lernschleifen“.<br />

In der Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung (Coping) gibt es weniger hilfreiche<br />

Copingformen wie „Rumination“ (dt.: Grübeln) oder Rückzug und hilfreiche Bewältigungsformen<br />

wie: untergeordnete Hierarchisierung und autonome Selbstwertbestimmung des Körperlichen.<br />

Familienbegleittherapie – Ein Ansatz zur psychologischen Begleitung<br />

von Familien mit behinderten Kindern<br />

Dipl.-Psychologin Michaela Klamann, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

Zentraler Ausgangspunkt für die Familienbegleittherapie ist es, die Familien in ihrer jeweiligen<br />

individuellen Reaktion wahrzunehmen und auszuhalten, nicht zu kritisieren oder zu bewerten.<br />

Eltern müssen sich zunächst angenommen und akzeptiert fühlen. Erst dann können sie ihre<br />

Scheu und Angst überwinden und es kann an den zentralen Themen Trauer, Sorge, Angst gearbeitet<br />

werden. Dieses in Sprache bringen ist ein zentrales Element der Familienbegleittherapie,<br />

denn es beschreibt einen unvermeidbaren Schritt in der Verarbeitung einer Diagnose. Ohne<br />

eine Familienbegleittherapie gelingt es einigen Familien nicht, den Teufelskreis aus Leugnung,<br />

Vermeidung und Depressionen zu verlassen.<br />

Da aber gerade Kinder mit einer Behinderung auf ein stabiles und gesundes familiäres System<br />

angewiesen sind, hat die Begleitung dieser Familien einen hohen Stellenwert. Leider ist die<br />

psychologische Begleitung von Familien mit behinderten Kindern und die Beratung von<br />

behinderten Kindern und Jugendlichen immer noch nur ein Randthema. Häufig verhindern<br />

Berührungsängste von beiden Seiten und die Unsicherheit, wie vorhandene Methoden und<br />

Zugangswege angewandt werden können, eine langfristige professionelle Unterstützung.<br />

Anhand dreier „typischer“ Behandlungsaufträge wird die Arbeit in der Familienbegleittherapie<br />

vorgestellt. Diese Aufträge unterscheiden sich sowohl im Setting als auch in der Art der genutzten<br />

Zugangswege. Im ersten Teil geht es um Aufträge hinter denen eine Störung auf<br />

kommunikativer Ebene vermutet werden kann. Hier fungiert der Berater/Therapeut als<br />

Vermittler, versucht gemeinsam mit allen Familienmitgliedern die Bedeutung einzelner<br />

Verhaltensauffälligkeiten zu entschlüsseln, damit Wünsche und Bedürfnisse in der Folge in<br />

gesellschaftlich angemessener Weise ausgedrückt werden können.<br />

Im zweiten Teil steht die Begleitung von Geschwisterkindern im Fokus. Häufig leiden Geschwisterkinder<br />

in einer Familie mit behinderten Kindern unerkannt. Sie lernen<br />

früh Rücksicht zu nehmen und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse<br />

zurückzustellen. Der Therapeut erarbeitet hier mit der Familie ein neues<br />

Gleichgewicht, zwischen den Bedürfnissen aller Familienmitglieder und<br />

ermutigt, Geschwisterkinder ihre Ziele deutlicher zu vertreten.


<strong>ICP</strong>: Unheilbar - aber behandelbar<br />

In einem dritten Teil soll dann auf die besondere Situation von Jugendlichen mit einer<br />

Behinderung gehen. Hier stehen die Themen Autonomie und Selbstverwirklichung an. Diese<br />

Themen begleiten natürlich den gesamten Entwicklungsprozess und sind in der Pubertät und<br />

im jungen Erwachsenenalter von zentraler Bedeutung. Die psychologische Begleitung findet in<br />

dieser Altersgruppe sowohl allein mit dem Jugendlichen aber auch im familiären Setting statt.<br />

Die Familienbegleittherapie ist dabei nicht als eigenständige Therapieform zu verstehen, viel<br />

mehr unternimmt sie den Versuch, der besonderen Situation von Familien mit behinderten<br />

Kindern besser gerecht zu werden und sie stärker der psychologischen Begleitung und<br />

Beratung zuzuführen.<br />

Erwachsen werden mit CP – und was dann…?<br />

Dr. Tilman Köhler, FA für Kinder- und Jugendmedizin, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

Seit den Deutschen Ärztetagen 2008 und 2009 ist die Problematik der Versorgung und<br />

komplexen Betreuung erwachsener Menschen mit Behinderungen Thema in den bundesweiten<br />

Gremien.<br />

Die Kinder- und Jugendärzte einschließlich der Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) - so auch im<br />

<strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong> - dürfen nur bis zum vollendeten 1<strong>8.</strong> Lebensjahr Leistungen<br />

zulasten der GKV und PKV erbringen.<br />

Derzeit sind dauernd ca. 200 Kinder mit neuroorthopädisch relevanten Behinderungen (<strong>ICP</strong>,<br />

MMC, Fehlbildungssyndrome) in Betreuung des SPZ, davon erreichen ca. 30 Jugendliche in den<br />

nächsten 3-5 Jahren das Erwachsenenalter.<br />

Es gibt im Umkreis von ca. 100 km um Schwerin keine ambulante Einrichtung, die auf eine<br />

interdisziplinäre Betreuung dieser jungen Erwachsenen spezialisiert ist.<br />

Hausärzte und ambulante Fachärzte sind zwar vorhanden, haben jedoch oft keine spezialisierte<br />

Erfahrung mit Behinderten.<br />

Es existiert keine Netzwerkstruktur, die ein interdisziplinäres Arbeiten ermöglicht.<br />

Im Vortrag werden die im Jugendalter und Erwachsenenalter auftretenden sekundären<br />

allgemein medizinischen und neuroorthopädischen Probleme der cerebralen Bewegungsstörung<br />

aufgezeigt. Neben den altersbedingten körperlichen Veränderungen wird auch auf die<br />

alterungsbedingten Veränderungen und zusätzlichen Krankheitsfolgen hingewiesen.<br />

Auf der Suche nach neuen Lebensräumen und Lebensbedürfnissen aber auch nach weitestgehender<br />

Selbständigkeit sind entsprechend der Fähigkeiten und Fertigkeiten des Einzelnen für<br />

die weitere Betreuungsplanung spezifische Muster der Hilfsmittelplanung und Beratungsangebote<br />

in dieser Altersgruppe wichtig.<br />

Derzeit wird in Berlin ein aktuelles Transitionsmodell für Diabetes mellitus und Epilepsie entwickelt.<br />

In Anlehnung an diese Gedanken wollen wir mögliche Modelle zur Transition<br />

(d.h. ärztlich geführte komplexe Begleitung im Übergang) jugendlicher Patienten mit CP und<br />

Bewegungsstörungen ins Erwachsenenalter vorstellen.<br />

Damit wollen wir erstmals zur gemeinsamen fachübergreifenden Diskussion<br />

über weiterführende komplexe sozialmedizinische Betreuungsstrukturen<br />

auch im Sinne eines neuroorthopädischen Behinderungsmanagements für<br />

erwachsene Menschen mit Behinderungen in unserer Region Anstoß geben.<br />

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Veranstaltungshinweise<br />

RopE:<br />

Ressourcen-orientierte pädiatrische Ergotherapie<br />

Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Kinderärzten,<br />

Ergotherapeuten (m/w), Eltern und Kindertagesstätten<br />

ist eine wichtige Voraussetzung für eine<br />

Integration entwicklungsauffälliger Kinder.<br />

Das von Dr. Dernick entwickelte RopE-Konzept<br />

integriert die Heilmittelrichtlinien, die Leitlinien zur<br />

Ergotherapie und moderne ergotherapeutische<br />

Konzepte zu einem Kooperationsmodell, das Verordnungssicherheit<br />

mit optimaler Nutzung der Fördermöglichkeiten<br />

in Kita und Familienalltag verbindet.<br />

So können alle therapiebedürftigen Kinder trotz wirtschaftlich begrenzter Ressourcen eine<br />

effektive Therapie erhalten.<br />

Referenten: Dr. med. Rupert Dernick<br />

FA für Kinder- und Jugendmedizin, niedergelassener Kinderarzt, Jever<br />

Gabriele König, Ergotherapeutin<br />

1. Vorsitzende des Bundesverbands der Ergotherapeuten in Deutschland (BED)<br />

Ines Garling, Ergotherapeutin<br />

<strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

Zielgruppe: Fachleute aus den Bereichen Kinderheilkunde, Ergotherapie, Erziehung (Kita) und<br />

Praxispersonal (Med. Fachangestellte)<br />

Termin: Samstag, 3. Juli 2010 von 09:00 bis 15:00 Uhr<br />

Anmeldeschluss: 1<strong>8.</strong> Juni 2010<br />

Ort: Hochschule der Bundesagentur für Arbeit<br />

Wismarsche Straße 405, 19055 Schwerin<br />

Gebühr: 50,00 €<br />

Schriftliche Unterlagen sind vor Ort erhältlich:<br />

23,00 € - Materialien für Ärzte u. Therapeuten<br />

11,00 € - Materialien für MFA u. Erzieher<br />

Von der Ärztekammer MV wurden 9 Fortbildungspunkte bewilligt.


Programm:<br />

09:00 - 09:15 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

Dr. Jurina Karsten-Schäfer, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

09:15 - 10:15 Uhr Teil A für alle:<br />

RopE: Effektive Ergotherapie durch gelungene Kooperation<br />

Differenzierung zwischen Pädagogik und Therapie.<br />

Wer braucht Therapie?<br />

Und was brauchen die Anderen? – Denkanstöße und Fallbeispiele<br />

10:15 - 10:30 Uhr Pause<br />

10:30 - 12.00 Uhr Teil B: Parallelseminare<br />

SEMINAR I für Kinder- und Jugendärzte und Kitaerzieher (m/w)<br />

Kooperation mit Kitas als Teil der Diagnostik (z. B. DESK)<br />

Stärkung der Elternkompetenz.<br />

Schritt für Schritt von der Auffälligkeit zur sinnvollen Maßnahme<br />

SEMINAR II für Ergotherapeuten (m/w)<br />

Wie kann ich den Arzt von der Qualität meiner Arbeit überzeugen?<br />

Therapieplan – Elternarbeit – aussagekräftiger Therapiebericht<br />

SEMINAR III für Medizinische Fachangestellte<br />

Die MFA als FamilienErgo®-Coach<br />

Im Seminar lernen die Teilnehmer das strukturierte Schulvorbereitungs–<br />

programm FamilienErgo® kennen. Ziel ist die Durchführung von<br />

Kurzberatungen zur häuslichen Förderung im Vorschulalter in der Praxis.<br />

Die delegationsfähige Beratung ist über EBM 04242 abrechenbar.<br />

12:00 - 13:00 Uhr Mittagspause<br />

13:00 - 15:00 Uhr Teil C für alle 4 Berufsgruppen<br />

Zielgerichtete Ergotherapie konkret<br />

Fließschemata zum Vorgehen bei häufigen Störungsbildern.<br />

Formulierung konkreter, überprüfbarer, realistischer und alltagsrelevanter<br />

(„küra“) Therapieziele.<br />

Erfolgskontrolle und Auswertung<br />

15:00 Uhr Ende der Veranstaltung<br />

Einen Artikel von Dr. Dernick zu diesem Thema, erschienen in der Zeitschrift<br />

„Kinderärztliche Praxis“, finden Sie auf unserer Homepage.<br />

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Integratives Sommerfest<br />

<strong>8.</strong> <strong>ICP</strong>-<strong>Symposium</strong><br />

„Kinder bauen Brücken“<br />

Das <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong> veranstaltet auch in diesem Jahr gemeinsam<br />

mit der Montessorischule Schwerin,<br />

der Albert Schweitzer Schule Schwerin und<br />

der Lebenshilfe Kreisvereinigung Schwerin e.V.<br />

ein Fest für behinderte und nicht behinderte Kinder mit ihren Familien und Freunden.<br />

Beim Sommerfest seht Ihr ein buntes Bühnenprogramm und es gibt<br />

Spiel-, Spaß- und Bastelangebote.<br />

Ihr könnt Euch auf die Tombola und die Hüpfburg freuen<br />

und die Puppenspielerin Margit Wischnewski wird auch in diesem Jahr wieder ein<br />

spannendes Theaterstück aufführen.<br />

Ort: Evangelische Integrative Schule (Montessorischule) Schwerin,<br />

Platz der Jugend 25, 19053 Schwerin<br />

25. Juni 2010<br />

ab 14:30 Uhr<br />

Wir freuen uns, dass unsere Sozialministerin Frau Manuela Schwesig<br />

die Schirmherrschaft übernimmt.


Die Kraft der frühen Bindung<br />

Prof. Dr. Alexander Trost<br />

Eine sichere Bindung ist eine gute Voraussetzung, die Anforderungen des Lebens zu meistern.<br />

Menschen mit einer sicheren Bindung sind selbstbewusster, offener im Kontakt mit anderen<br />

und eher in der Lage, langfristige Beziehungen einzugehen.<br />

Aber was verbirgt sich hinter diesem Fachbegriff der sicheren Bindung?<br />

In diesem Seminar wollen wir uns ausführlich mit der Entstehung von Bindung bzw. dem<br />

Entstehen von Urvertrauen beschäftigen. Dabei werden wir unterschiedliche Bindungstypen<br />

kennenlernen und erfahren, wie sie sich in der weiteren Entwicklung eines Menschen<br />

auswirken.<br />

Neben der theoretischen Wissensvermittlung wird ein Schwerpunkt auf praktischen Fragestellungen<br />

liegen. Die Seminarteilnehmer können gerne eigene Beispiele aus ihrer Berufspraxis<br />

vorstellen, über die dann praxisnah diskutiert wird.<br />

09:00 - 09:15 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

Dipl.-Psychologin Elisabeth Bohm, <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

09:15 - 10:30 Uhr Einführung in die Grundlagen der Bindungsentwicklung<br />

10:30 - 10:45 Uhr Pause<br />

10:45 - 12:15 Uhr Bindungstypen erkennen und bewerten<br />

12:15 - 13:15 Uhr Mittagspause<br />

13:15 - 14:30 Uhr Konsequenzen der frühen Bindungsmuster auf die weiteren<br />

Entwicklungsverläufe<br />

14:30 - 14:45 Uhr Pause<br />

14:45 - 16:00 Uhr Bindungsorientierte Intervention in Frühförderung und Jugendhilfe<br />

Referent: Prof. Dr. med Alexander Trost<br />

FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie,<br />

FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Supervisor (DGSv),<br />

Systemischer Lehrtherapeut (DGSF)<br />

Foto: Anatoly Tiplyashin, Fotolia<br />

Zielgruppe: Fachleute aus den Bereichen Psychologie,<br />

Pädagogik, Medizin<br />

Termin: Samstag, 11. September 2010<br />

von 09:00 bis 16:00 Uhr<br />

Ort: HELIOS Kliniken Schwerin,<br />

Haus 0 Raum Schwerin / Leezen<br />

Wismarsche Straße 393-397, 19055 Schwerin<br />

Gebühr: 50,00 €<br />

Anmelde-<br />

schluss: 27. August 2010<br />

Bei der Ärztekammer MV wurden<br />

Fortbildungspunkte beantragt.<br />

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Büchertisch<br />

Die Buchhandlung Baerfuss-Verlag begleitet das <strong>Symposium</strong> mit einem Büchertisch.<br />

Impressum<br />

Redakion: <strong>Kinderzentrum</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />

Wismarsche Staße 390, 19055 Schwerin<br />

Foto: fotolia, Tillmann Engel<br />

Möwenburgstraße 33<br />

D-19055: Schwerin<br />

Telefon: 0385.562918<br />

Telefax: 0385.562922<br />

E-Mail: versand@baerfuss.de<br />

Spendenkonto:<br />

Sparkasse<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Schwerin<br />

BLZ: 140 520 00<br />

Konto: 301 040 044

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