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Johannes 2, 1-11 - Ispringen.elkib.de

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Doch was für eine missliche Situation: Der<br />

Wein geht aus, die Lebensfreu<strong>de</strong> gebricht,<br />

man sitzt auf <strong>de</strong>m Trockenen. Die Luft ist<br />

raus aus <strong>de</strong>m fest <strong>de</strong>s Lebens! Was nun?<br />

Wie soll es weitergehen?<br />

Ihr Lieben, diese Hochzeitsfeier in Kana ist<br />

für mich ein Bild für das Leben. Eine Woche,<br />

7 Tage, vielleicht wie 70 Jahre und mehr. Wir<br />

wollen das Leben feiern; es ist ja ein Geschenk<br />

Gottes. Wir wollen es uns gut gehen<br />

lassen. Lebensfreu<strong>de</strong>, Gesundheit und Glück<br />

stehen bei uns ganz oben an. Natürlich soll<br />

und darf Jesus dabei sein. Er ist eingela<strong>de</strong>n,<br />

an unserem Leben und auch an unserer Lebensfreu<strong>de</strong><br />

teilzunehmen.<br />

Doch dann passiert es manchmal: Kaum sind<br />

die ersten Jahrzehnte <strong>de</strong>r Lebensfreu<strong>de</strong> abgelaufen,<br />

da entsteht plötzlich ein Mangel.<br />

Der Lebenssaft geht aus. Will sagen: Es gebricht<br />

an fröhlicher und unbeschwerter Lebensqualität.<br />

Ist es mit <strong>de</strong>r Lebensfreu<strong>de</strong> jetzt<br />

schon vorbei?<br />

„Und als <strong>de</strong>r Wein ausging, spricht die<br />

Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen<br />

Wein mehr.“<br />

Das ist nicht nur eine traurige Feststellung,<br />

die zum Abbruch <strong>de</strong>r Hochzeit und zum<br />

Nachhausegehen auffor<strong>de</strong>rt. Nein, son<strong>de</strong>rn<br />

hinter diesen Worten <strong>de</strong>r Maria versteckt sich<br />

die Auffor<strong>de</strong>rung: „Sohn, hast du’s selbst<br />

noch nicht gemerkt? Muss ich es dir erst sagen?<br />

Tu doch was gegen diese peinliche Situation;<br />

behebe <strong>de</strong>n Mangel, damit die nie<strong>de</strong>rgeschlagene<br />

Stimmung wie<strong>de</strong>r zur Freu<strong>de</strong><br />

erwacht.“<br />

Diese Vorgehensweise <strong>de</strong>r Maria erinnert<br />

mich an eigene Gedanken und Worte: „Gott,<br />

worauf wartest du <strong>de</strong>nn noch? Jesus, siehst<br />

du <strong>de</strong>nn nicht, dass ich auf <strong>de</strong>m Trocknen<br />

sitze, wie knapp es bestellt ist um <strong>de</strong>n Vorrat<br />

meiner Lebensfreu<strong>de</strong>? Wenn du nicht bald<br />

etwas dagegen tust, dann weiß ich nicht<br />

mehr weiter! Willst du das? Tu doch was!<br />

So aufgeregt äußern sich Menschen, wenn<br />

ihnen die Freu<strong>de</strong> am Leben ausgeht. So besorgt<br />

sind wir um uns selbst, und wissen<br />

doch wie Maria, an wen wir uns mit unseren<br />

Sorgen zu wen<strong>de</strong>n haben.<br />

Die Adresse ist schon die richtige, aber die<br />

erste Antwort kann recht hart sein und wenig<br />

zufrie<strong>de</strong>nstellend: „Jesus spricht zu ihr:<br />

Was geht’s dich an, Frau, was ich tue?<br />

Meine Stun<strong>de</strong> ist noch nicht gekommen.“<br />

Ich setze <strong>de</strong>n Zeitpunkt. Du musst noch warten,<br />

bis <strong>de</strong>r Augenblick kommt, an <strong>de</strong>m ich<br />

mich um <strong>de</strong>in Anliegen kümmern wer<strong>de</strong>.<br />

Hart, abweisend und unbefriedigend. Nicht<br />

einmal als Mutter wird Maria hier von Jesus<br />

angesprochen, son<strong>de</strong>rn sie wird von ihm behan<strong>de</strong>lt<br />

wie eine frem<strong>de</strong> Frau. Doch Maria<br />

weiß, dass diese Abfuhr noch nicht das letzte<br />

Wort ihres Sohnes gewesen ist. Wenn seine<br />

Stun<strong>de</strong> gekommen ist, dann wird er was sagen,<br />

und wenn er etwas sagt, dann wird’s<br />

zum Guten geschehen.<br />

„Seine Mutter spricht daraufhin zu <strong>de</strong>n<br />

Dienern: Was er euch sagt, das tut.“<br />

Ihr Lieben, so etwas nennt man Glauben. Die<br />

Mutter von Jesus hat längst diesen Glauben,<br />

dieses Vertrauen zu ihrem Sohn, dass er sich<br />

kümmern wird und dass er sich mit seinem<br />

Eingreifen als <strong>de</strong>r Sohn Gottes erweisen<br />

wird. Und sie vertraut darauf, dass seine<br />

Stun<strong>de</strong> noch kommen wird und dass aus<br />

Traurigkeit wie<strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n wird.<br />

Und dann kam sie, die Stun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Gottessohn seine Herrlichkeit, d.h. seine Gottessohnschaft<br />

unter Beweis stellte.<br />

Die Art und Weise ist verblüffend, und <strong>de</strong>r<br />

Bräutigam selbst wird’s wohl nie erfahren,<br />

woher ihm und seiner Hochzeitsgesellschaft<br />

diese unglaubliche Hilfe zuteil wur<strong>de</strong>. 6 Wasserkrüge<br />

à 100 Liter und noch dazu von allerbester<br />

Qualität, so dass <strong>de</strong>r Speisemeister<br />

ironisch hinzufügt: „Je<strong>de</strong>rmann gibt zuerst<br />

<strong>de</strong>n guten Wein und, wenn sie betrunken

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