Johannes 2, 1-11 - Ispringen.elkib.de
Johannes 2, 1-11 - Ispringen.elkib.de
Johannes 2, 1-11 - Ispringen.elkib.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Doch was für eine missliche Situation: Der<br />
Wein geht aus, die Lebensfreu<strong>de</strong> gebricht,<br />
man sitzt auf <strong>de</strong>m Trockenen. Die Luft ist<br />
raus aus <strong>de</strong>m fest <strong>de</strong>s Lebens! Was nun?<br />
Wie soll es weitergehen?<br />
Ihr Lieben, diese Hochzeitsfeier in Kana ist<br />
für mich ein Bild für das Leben. Eine Woche,<br />
7 Tage, vielleicht wie 70 Jahre und mehr. Wir<br />
wollen das Leben feiern; es ist ja ein Geschenk<br />
Gottes. Wir wollen es uns gut gehen<br />
lassen. Lebensfreu<strong>de</strong>, Gesundheit und Glück<br />
stehen bei uns ganz oben an. Natürlich soll<br />
und darf Jesus dabei sein. Er ist eingela<strong>de</strong>n,<br />
an unserem Leben und auch an unserer Lebensfreu<strong>de</strong><br />
teilzunehmen.<br />
Doch dann passiert es manchmal: Kaum sind<br />
die ersten Jahrzehnte <strong>de</strong>r Lebensfreu<strong>de</strong> abgelaufen,<br />
da entsteht plötzlich ein Mangel.<br />
Der Lebenssaft geht aus. Will sagen: Es gebricht<br />
an fröhlicher und unbeschwerter Lebensqualität.<br />
Ist es mit <strong>de</strong>r Lebensfreu<strong>de</strong> jetzt<br />
schon vorbei?<br />
„Und als <strong>de</strong>r Wein ausging, spricht die<br />
Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen<br />
Wein mehr.“<br />
Das ist nicht nur eine traurige Feststellung,<br />
die zum Abbruch <strong>de</strong>r Hochzeit und zum<br />
Nachhausegehen auffor<strong>de</strong>rt. Nein, son<strong>de</strong>rn<br />
hinter diesen Worten <strong>de</strong>r Maria versteckt sich<br />
die Auffor<strong>de</strong>rung: „Sohn, hast du’s selbst<br />
noch nicht gemerkt? Muss ich es dir erst sagen?<br />
Tu doch was gegen diese peinliche Situation;<br />
behebe <strong>de</strong>n Mangel, damit die nie<strong>de</strong>rgeschlagene<br />
Stimmung wie<strong>de</strong>r zur Freu<strong>de</strong><br />
erwacht.“<br />
Diese Vorgehensweise <strong>de</strong>r Maria erinnert<br />
mich an eigene Gedanken und Worte: „Gott,<br />
worauf wartest du <strong>de</strong>nn noch? Jesus, siehst<br />
du <strong>de</strong>nn nicht, dass ich auf <strong>de</strong>m Trocknen<br />
sitze, wie knapp es bestellt ist um <strong>de</strong>n Vorrat<br />
meiner Lebensfreu<strong>de</strong>? Wenn du nicht bald<br />
etwas dagegen tust, dann weiß ich nicht<br />
mehr weiter! Willst du das? Tu doch was!<br />
So aufgeregt äußern sich Menschen, wenn<br />
ihnen die Freu<strong>de</strong> am Leben ausgeht. So besorgt<br />
sind wir um uns selbst, und wissen<br />
doch wie Maria, an wen wir uns mit unseren<br />
Sorgen zu wen<strong>de</strong>n haben.<br />
Die Adresse ist schon die richtige, aber die<br />
erste Antwort kann recht hart sein und wenig<br />
zufrie<strong>de</strong>nstellend: „Jesus spricht zu ihr:<br />
Was geht’s dich an, Frau, was ich tue?<br />
Meine Stun<strong>de</strong> ist noch nicht gekommen.“<br />
Ich setze <strong>de</strong>n Zeitpunkt. Du musst noch warten,<br />
bis <strong>de</strong>r Augenblick kommt, an <strong>de</strong>m ich<br />
mich um <strong>de</strong>in Anliegen kümmern wer<strong>de</strong>.<br />
Hart, abweisend und unbefriedigend. Nicht<br />
einmal als Mutter wird Maria hier von Jesus<br />
angesprochen, son<strong>de</strong>rn sie wird von ihm behan<strong>de</strong>lt<br />
wie eine frem<strong>de</strong> Frau. Doch Maria<br />
weiß, dass diese Abfuhr noch nicht das letzte<br />
Wort ihres Sohnes gewesen ist. Wenn seine<br />
Stun<strong>de</strong> gekommen ist, dann wird er was sagen,<br />
und wenn er etwas sagt, dann wird’s<br />
zum Guten geschehen.<br />
„Seine Mutter spricht daraufhin zu <strong>de</strong>n<br />
Dienern: Was er euch sagt, das tut.“<br />
Ihr Lieben, so etwas nennt man Glauben. Die<br />
Mutter von Jesus hat längst diesen Glauben,<br />
dieses Vertrauen zu ihrem Sohn, dass er sich<br />
kümmern wird und dass er sich mit seinem<br />
Eingreifen als <strong>de</strong>r Sohn Gottes erweisen<br />
wird. Und sie vertraut darauf, dass seine<br />
Stun<strong>de</strong> noch kommen wird und dass aus<br />
Traurigkeit wie<strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n wird.<br />
Und dann kam sie, die Stun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Gottessohn seine Herrlichkeit, d.h. seine Gottessohnschaft<br />
unter Beweis stellte.<br />
Die Art und Weise ist verblüffend, und <strong>de</strong>r<br />
Bräutigam selbst wird’s wohl nie erfahren,<br />
woher ihm und seiner Hochzeitsgesellschaft<br />
diese unglaubliche Hilfe zuteil wur<strong>de</strong>. 6 Wasserkrüge<br />
à 100 Liter und noch dazu von allerbester<br />
Qualität, so dass <strong>de</strong>r Speisemeister<br />
ironisch hinzufügt: „Je<strong>de</strong>rmann gibt zuerst<br />
<strong>de</strong>n guten Wein und, wenn sie betrunken