Gemeindebrief der evangelischen ... - meinekirche.info
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Das theologische Stichwort<br />
Stichwort: Advent<br />
Mit dem ersten Adventssonntag<br />
am 30. November beginnt das neue<br />
Kirchenjahr. Der christliche Kalen<strong>der</strong><br />
wird geprägt von seinen drei Hauptfesten<br />
Weihnachten, Ostern und Pfingsten.<br />
Die Adventszeit ist für Christen<br />
die Zeit <strong>der</strong> Vorbereitung auf die Feier<br />
<strong>der</strong> Geburt Jesu.<br />
Das Wort Advent ist abgeleitet von<br />
dem lateinischen Wort „adventus“ für<br />
Ankunft. Christen feiern in <strong>der</strong> Adventszeit<br />
das Kommen Gottes in die<br />
Welt. Nach christlichem Glauben wird<br />
Gott in Jesus von Nazareth als Mensch<br />
geboren. Jesus Christus wird damit zur<br />
Brücke zwischen Gott und den Menschen.<br />
Dies ist <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> christlichen<br />
Heilsbotschaft. Advent und Weihnachten<br />
wurden als christliche Jahresfeste<br />
erst relativ spät im 4. bis 5. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
eingeführt.<br />
Die vier Sonntage vor Heiligabend<br />
sind die Adventssonntage.<br />
Die Adventszeit ist<br />
die Vorbereitungszeit auf das<br />
Zur-Welt-Kommen Gottes<br />
in Jesus Christus. „Advent“<br />
heißt Ankunft. Das neue Kirchenjahr<br />
beginnt mit <strong>der</strong> Feststellung:<br />
Christen sind Wartende.<br />
Sie fühlen sich noch<br />
nicht am Ziel. Sie geben sich<br />
mit dem Ist-Zustand <strong>der</strong> Welt<br />
nicht zufrieden. Sie halten die<br />
Erde nicht für den Himmel.<br />
Wer von <strong>der</strong> Erde verlangt,<br />
sie solle Himmel sein, macht<br />
sie meistens zur Hölle, weil<br />
er sie überfor<strong>der</strong>t!<br />
Christen blicken auf den,<br />
<strong>der</strong> heil machen will, was kaputt ist.<br />
Sie erwarten den Heiland. Weil sie die<br />
Welt lieben, finden sie sich nicht damit<br />
ab, dass die Welt ist, wie sie ist.<br />
Stichwort: Weihnachten<br />
Nach christlichem Glauben wird<br />
Gott in Jesus von Nazareth Mensch,<br />
um die Welt zu erlösen und den Menschen<br />
das Heil zu bringen: „Gott wurde<br />
Mensch, damit Menschen Kin<strong>der</strong><br />
Gottes werden“, lautet ein theologisches<br />
Bekenntnis. Weihnachten –<br />
die heilige, geweihte Nacht – gilt daher<br />
auch als das „Fest <strong>der</strong> Liebe“.<br />
Erste Belege für das Weihnachtsfest<br />
finden sich im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t in<br />
Rom. Heute gehören die Gottesdienste<br />
an Heiligabend und an den beiden<br />
Weihnachtsfeiertagen zu den meistbesuchten<br />
im ganzen Jahr. Nach An-<br />
10<br />
sicht des großen <strong>evangelischen</strong> Theologen<br />
Friedrich Daniel Schleiermacher<br />
(1768–1834) drückt das Weihnachtsfest<br />
mit seinem gefühlsbetonten Zugang<br />
zum Glauben auf vollkommene Weise<br />
das Wesen des Christentums aus.<br />
Das Geburtsjahr Jesu ist ungewiss.<br />
Dennoch: „alle Jahre wie<strong>der</strong>“ am 24.<br />
Dezember ... In diesen Tagen feierten<br />
die Römer den „sol invictus“, den unbesiegbaren<br />
Sonnengott, denn ab jetzt<br />
werden die Tage wie<strong>der</strong> länger und die<br />
Nächte kürzer. Also ein heidnisches<br />
Fest - nur christlich „getauft“? Ist das<br />
Kind in <strong>der</strong> Krippe die wahre Sonne,<br />
ohne Nie<strong>der</strong>gang, auferstehend an jedem<br />
Tag, stärker als <strong>der</strong> Tod? Christen<br />
sind davon überzeugt. Ohne Ostern<br />
hätte es nie ein Weihnachtsfest gegeben.<br />
Krippe und Kreuz gehören zusammen.<br />
Kaum hatte die Liebe Gottes in Jesus<br />
Hand und Fuß bekommen, da trachtete<br />
Herodes ihm bereits nach dem Leben.<br />
Die Herbergssuche, wie sie uns<br />
die Krippenspiele so deutlich vor Augen<br />
stellen, geht weiter: Gott will noch<br />
heute zur Welt kommen, in uns Gestalt<br />
gewinnen. Wir verbinden mit Weihnachten<br />
hohe Erwartungen: Wir sehnen<br />
uns nach Heil.