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Case Management Berufsbildung im Kanton Aargau:

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hier nicht mit der nötigen Umsicht und vor allem mit einer integrativen Strategie vorgegangen,<br />

ist das Unternehmen <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Berufsbildung</strong> in seiner späteren Umsetzung<br />

gefährdet. Im Weiteren kann die Forderung nach Abkehr von der Freiwilligkeit auf Stufe<br />

Sek. II nicht als Grundlage für ein Konzept <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Berufsbildung</strong> dienen, da die<br />

Abkehr vom Prinzip der Freiwilligkeit die Einflussmöglichkeiten und den Handlungsspielraum<br />

eines einzelnen <strong>Kanton</strong>s übersteigt.<br />

Aufgrund dieser Ausgangslage hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Aargau</strong> eine interdepartementale Arbeitsgruppe<br />

einberufen und damit betraut, das vorliegende Grundlagenpapier zur künftigen<br />

Ausgestaltung des Übergangs von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Situation von Jugendlichen mit erheblichen Problemen zu<br />

erarbeiten. Der Übergang II (Sekundarstufe II - Berufswelt) wurde in diesen ersten Arbeitsschritten<br />

bewusst ausgeklammert. Der Fokus wurde auf die Volksschule und den Übergang<br />

I gerichtet, weil hier am meisten Potential zur Verhinderung von Dropouts geortet<br />

wird. Abgesehen davon existieren <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Aargau</strong> <strong>im</strong> Rahmen des Gesamtprojekts Vitamin<br />

L bereits Projekte wie Cross Roads oder Rent-a-Boss etc., die Absolventinnen und<br />

Absolventen einer Lehre be<strong>im</strong> Übertritt in die Berufswelt unterstützen.<br />

Interdepartementale und abteilungs- bzw. ämterübergreifende Zusammenarbeit ist ein anspruchsvoller<br />

Prozess, der aufgrund all der bestehenden Strukturen, die miteinander in<br />

Berührung treten, keine schnellen Würfe erlaubt. Dafür aber kann in den einzelnen Sachfragen<br />

ein Konsens aller Beteiligten hergestellt werden, der für die Umsetzung geplanter<br />

Massnahmen unabdingbar ist. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Aargau</strong> n<strong>im</strong>mt die vom BBT gestellte Aufgabe,<br />

ein <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Berufsbildung</strong> zu schaffen, sehr ernst. Daher wird einem integrativen<br />

Aushandlungsprozess, der die spätere Umsetzung von CMBB sicherstellt, ein hoher<br />

Stellenwert eingeräumt.<br />

Die Ausgangslage für ein CMBB ist <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Aargau</strong> sehr gut. Einerseits existiert mit Vitamin<br />

L ein ganzes Bündel flankierender Massnahmen, die bereits heute die Anzahl Dropouts<br />

am Übergang I und in der Sekundarstufe II reduzieren hilft. Andererseits ist mit der<br />

Annahme der grossen Volksschulreform "Bildungskleeblatt" durch das <strong>Kanton</strong>sparlament<br />

am 25. September 2007 auch der Grundstein für die Anliegen von CMBB in der Volksschule<br />

gelegt.<br />

Orientiert an der <strong>im</strong> Auftrag des BBT erstellten Studie und gemäss eigener kantonaler Berechnungen<br />

ist <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Aargau</strong> jährlich mit rund 230 Schulabgängerinnen und Schulabgängern<br />

zu rechnen, die den Einstieg in eine Ausbildung der Sekundarstufe II dauerhaft<br />

nicht bewältigen und, da sie oft auch <strong>im</strong> Erwerbsleben nicht Fuss fassen, ein hohes Risikopotenzial<br />

aufweisen, wiederkehrend oder dauernd auf Unterstützungsleistungen der sozialen<br />

Sicherungssysteme angewiesen zu sein. 2<br />

2<br />

Als Basis dieser Berechnung wurde die Statistik der Schulabgängerinnen und Schulabgänger des Jahres 2000 untersucht. Die Diagnose<br />

wird erfahrungsgemäss bei mehr Jugendlichen "<strong>Case</strong>"-Symptome feststellen, als dann tatsächlich betreut werden müssen. In der Volksschule<br />

werden wohl zwischen 250-300 Fälle mit dem entsprechenden Gefährdungsprofil eruiert werden, ca. 230 Jugendliche werden sich<br />

wohl als echte "<strong>Case</strong>s" erweisen.<br />

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