03.11.2012 Aufrufe

Eierstockkrebs Eine Orientierungshilfe - Frauenselbsthilfe nach ...

Eierstockkrebs Eine Orientierungshilfe - Frauenselbsthilfe nach ...

Eierstockkrebs Eine Orientierungshilfe - Frauenselbsthilfe nach ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wo finde ich weitere Informationen<br />

und Entscheidungshilfen?<br />

Erster Ansprechpartner sollte im Falle einer<br />

Erkrankung der behandelnde Arzt sein. Bei<br />

Unsicherheit ist es zu empfehlen, eine zweite<br />

Meinung einzuholen. Um sich generell zu informieren,<br />

bieten folgende Websites eine gute<br />

Übersicht zum Thema:<br />

www.ago-ovar.de – Arbeitsgemeinschaft<br />

gynäkologische Onkologie (Studien)<br />

www.eierstockkrebsforum.de – europ.<br />

Kompetenzzentrum für <strong>Eierstockkrebs</strong> (EKZE)<br />

www.krebsgesellschaft.de – Deutsche<br />

Krebsgesellschaft<br />

<strong>Frauenselbsthilfe</strong> <strong>nach</strong> Krebs<br />

Bundesverband e.V.<br />

Haus der Krebs-Selbsthilfe<br />

Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn<br />

Telefon 0228 – 33889-400<br />

www.frauenselbsthilfe.de<br />

kontakt@frauenselbsthilfe.de<br />

www.frauenselbsthilfe.de<br />

www.noggo.de – Nord-Ostdeutsche<br />

G esellschaft für Gynäkologische Onkologie<br />

www.krebsinformationsdienst.de –<br />

Krebsinformationsdienst Heidelberg (KID)<br />

www.krebshilfe.de – Deutsche Krebshilfe<br />

Wenn in Ihrer Familie Familienangehörige in<br />

jungen Jahren und/oder mehrere Betroffene in<br />

der Familie an Krebs erkrankt sind, wenden Sie<br />

sich an eines der Zentren für familiär bedingten<br />

Brust- und <strong>Eierstockkrebs</strong>. Sie finden diese<br />

unter: www.frauenselbsthilfe.de.<br />

Die Erstellung und der Druck dieser<br />

<strong>Orientierungshilfe</strong> wurde durch die finanzielle<br />

Unterstützung der KKH-Allianz ermöglicht.<br />

Stand: November 2010<br />

<strong>Frauenselbsthilfe</strong> <strong>nach</strong> Krebs<br />

Bundesverband e.V.<br />

<strong>Eierstockkrebs</strong><br />

<strong>Eine</strong> <strong>Orientierungshilfe</strong><br />

Unter Schirmherrschaft und mit finanzieller Förderung<br />

der Deutschen Krebshilfe e.V.


Was ist <strong>Eierstockkrebs</strong>?<br />

<strong>Eierstockkrebs</strong> (Ovarialkarzinom) ist eine bösartige<br />

Erkrankung der Eierstöcke. Der Tumor entwickelt<br />

sich meist aus den oberflächlichen Hüllzellen<br />

des Eierstocks (Epithel). In Deutschland<br />

erkranken jährlich etwa 8.000 Frauen an dieser<br />

Krebsart. Das durchschnittliche Erkrankungsalter<br />

beträgt 65 Jahre.<br />

Welche Früherkennungs maßnahmen<br />

gibt es?<br />

Für <strong>Eierstockkrebs</strong> existiert zurzeit – anders<br />

als bei Brustkrebs oder Gebärmutterhalskrebs<br />

– keine gesicherte Maßnahme der Früherkennung.<br />

Es zeichnet sich jedoch ab, dass regelmäßige<br />

Ultraschalluntersuchungen der inneren<br />

Geschlechtsorgane geeignet sind, die Tumorbildung<br />

frühzeitig zu erkennen. Besteht der Verdacht<br />

auf <strong>Eierstockkrebs</strong>, kann nur durch eine<br />

feingewebliche (histologische) Untersuchung<br />

im Rahmen einer Operation die endgültige<br />

Diagnosestellung erfolgen.<br />

Was sind die Ursachen<br />

für die Entstehung?<br />

Der entscheidende Risikofaktor für die Entstehung<br />

von <strong>Eierstockkrebs</strong> ist die Zahl der lebenslang<br />

aufgetre tenen Eisprünge. Frauen mit früher<br />

Regel blutung, späterem Einsetzen der Wechseljahre<br />

oder Kinderlosigkeit haben ein erhöhtes<br />

Risiko für die Entstehung von <strong>Eierstockkrebs</strong>.<br />

Umgekehrt schützen Schwangerschaften, Stillen<br />

und die längerfris tige Einnahme der Antibabypille<br />

vor der Entstehung dieser Krankheit.<br />

<strong>Eine</strong> familiäre Veranlagung spielt nur bei etwa<br />

fünf Prozent der Betroffenen eine Rolle.<br />

Welche Beschwerden weisen auf<br />

einen <strong>Eierstockkrebs</strong> hin?<br />

Eierstocktumore breiten sich zunächst ohne<br />

Widerstand und ohne Beschwerden in die freie<br />

Bauchhöhle aus. Erst wenn andere Organe<br />

verdrängt werden, verschlechtert sich das Allgemeinbefinden.<br />

Meist sind die Beschwerden<br />

uncharakteristisch: Schmerzen im Unterbauch,<br />

Kreuzschmerzen, Blutungen, die außerhalb der<br />

Regel und <strong>nach</strong> den Wechseljahren auftreten,<br />

veränderte Stuhlgewohnheiten wie Durchfall<br />

oder Verstopfung, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust<br />

oder eine unerklärliche Gewichtszunahme<br />

durch Wasserbildung im Bauchraum.<br />

Diese Beschwerden werden häufig zunächst<br />

anderen Krankheitsbildern zugeordnet. Treten<br />

entsprechende Beschwerden auf, s ollte auch<br />

die Möglichkeit eines Ovarialkarzinoms geprüft<br />

werden. Denn je früher ein Tumor entdeckt<br />

wird, desto besser ist er heilbar.<br />

Wie wird <strong>Eierstockkrebs</strong> behandelt?<br />

Die Standardtherapie besteht in der Regel aus<br />

der operativen Entfernung des Tumors und einer<br />

<strong>nach</strong>folgenden Chemotherapie. Zur optimalen<br />

Behandlung des <strong>Eierstockkrebs</strong>es existiert<br />

eine sogenannte S2-Leitlinie (Infos dazu<br />

unter www.awmf.de) und sollte von den behandelnden<br />

Ärzten berücksichtigt werden.<br />

Wo bekomme ich die beste<br />

Behandlung?<br />

Die beste Behandlung von <strong>Eierstockkrebs</strong> ist<br />

in einem gynäkologischen Krebszentrum zu<br />

erwarten. Das ist eine Einrichtung, die sich auf<br />

die Behandlung von gynäkologischen Krebserkrankungen<br />

spezialisiert hat, hohe Qualitäts-<br />

anforderungen erfüllt und diese mit einem Zertifikat<br />

be legen kann. Sie bietet Versorgung <strong>nach</strong><br />

dem besten Stand medizinischen Wissens und<br />

hält einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang<br />

mit gynäkologischen Krebserkrankungen<br />

vor. Empfehlenswert sind außerdem Kliniken,<br />

die freiwillig an der Qualitätssicherung der<br />

Arbeitsgemeinschaft gynäkologischer Onkologen<br />

(AGO) und an aktuellen Studien teilnehmen.<br />

Diese finden Sie unter www.eierstockkrebs.de.<br />

Welche Beschwerden können bei<br />

und <strong>nach</strong> der Therapie auftreten?<br />

Im Rahmen der Operation werden generell die<br />

Eierstöcke entfernt. Sollten diese noch Hormone<br />

produzieren, was aufgrund des hohen<br />

durchschnittlichen Erkrankungsalters selten ist,<br />

kann es zu typischen Wechseljahrbeschwerden<br />

in Form von Hitzewallungen, Schlafstörungen,<br />

Stimmungsschwankungen oder Gewichtszunahme<br />

kommen. In Einzelfällen kann es erforderlich<br />

sein, dass vorübergehend, selten auch<br />

bleibend, ein künstlicher Darm- oder Blasenausgang<br />

gelegt werden muss.<br />

Wie sieht die Rehabilitation aus?<br />

Wenn die Primärbehandlung des <strong>Eierstockkrebs</strong>es<br />

abgeschlossen ist und der körperliche<br />

und psychische Zustand die Durchführung erlauben,<br />

steht den Patientinnen eine stationäre<br />

dreiwöchige Anschlussheil behandlung in einer<br />

spezialisierten Rehabilitationsklinik zu. Informationen<br />

erhalten Sie beim Sozialdienst der Klinik,<br />

bei Ihrer Krankenkasse oder der Rentenversicherung.<br />

Wie sieht die Nachsorge aus?<br />

In der Regel werden die Nachsorgeuntersuchungen<br />

in den ersten zwei Jahren <strong>nach</strong> der<br />

Behandlung alle drei bis vier Monate durchgeführt.<br />

Die Abstände vergrößern sich auf sechs<br />

bis zwölf Monate in den <strong>nach</strong>folgenden Jahren.<br />

Zusätzlich sind Ultraschalluntersuchungen Teil<br />

des Nachsorgeprogramms. Ob weitere Untersuchungen<br />

nötig sind, wird im Einzelfall entschieden.<br />

Nach den beiden großen publizierten Studien,<br />

die keinerlei Nutzen der regelmäßigen Tumormarkerbestimmung<br />

(CA 12-5) in der Nachsorge<br />

ergeben haben, ist deren Bestimmung aus den<br />

Nachsorgeempfehlungen gestrichen worden.<br />

Die Nachsorge sollte lebenslang erfolgen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!