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KURIER - Engstringer Kuriers

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Niederflur-Doppelstockwagen für die<br />

DPZ im Einsatz<br />

Die 1989 bis 1997 gelieferten 115 lokomotivbespannten Doppelstock-Pendelzüge (DPZ) der Zürcher<br />

S-Bahn werden neu formiert. Ein neu gebauter Niederflur-Doppelstockwagen (NDW) wird eingereiht.<br />

Die übrigen Fahrzeuge dieser Züge, von denen heute 113 den SBB und zwei der SZU gehören,<br />

sollen eine Modernisierung durchlaufen, die sich allerdings um Jahre verzögert hat. Die ersten revidierten<br />

Züge kommen erst ab Mitte 2012 zum Einsatz. Sie werden klimatisiert und erhalten neue<br />

Sitze. Informationsmonitore und Videoüberwachung. Die Investitionen für das Gesamtprojekt LION<br />

(„Lifting, Integration, Optimierung und Neugestaltung“) betragen 624 Millionen Franken. Zusammen<br />

mit angepassten Lokomotiven Re 420 bilden die freiwerdenden alten Zwischenwagen künftig 13<br />

Kompositionen für Entlastungszüge in den Hauptverkehrszeiten.<br />

Seit 2. Mai 2011 setzen die SBB und die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) die ersten neuen NDW<br />

ein. Sie bieten auch in den noch nicht modernisierten DPZ den gesetzlich vorgeschriebenen behindertengerechten<br />

Einstieg sowie mehr Raum für Kinderwagen und Fahrräder. Zudem sind sie klimatisiert<br />

und mit Monitoren für die Kundeninformation und Videoüberwachung ausgestattet.<br />

Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), die SBB und SZU hatten auf den gleichen Tag zur Präsentation<br />

der ersten NDW geladen. Dass der rote SZU-Wagen wegen eines technischen Defekts in den frühen<br />

Morgenstunden ausfiel und nicht wie vorgesehen in die – nach der Pressefahrt kommerziell eingesetzten<br />

– DPZ eingereiht werden konnte, war Pech. Eher skurril verlief dagegen die Präsentation des<br />

blau-weissen Fahrzeuges mit der Bezeichnung B DPZplus 50 85 26-73 002. Fotografieren und Filmen<br />

durften die angereisten Medienvertreter vor allem die Referenten am Rednerpult vor einem Stück<br />

Wagenwand mit und ohne Blumentopf, beim Stehen im Niederflureinstieg und bei dessen Durchschreiten.<br />

Eine Aussenansicht des gesamten Wagens war nicht möglich, ebenso wenig eine Innenaufnahme<br />

des winzigen Niederflur-Fahrgastraums: Als der Zutritt endlich gestattet wurde, eroberten<br />

und füllten ihn die (Lokal-) Fernsehteams mit ihren Instrumenten in Sekundenschnelle.<br />

ZVV-Direktor Franz Kagerbauer betonte die Anstrengungen seiner Organisation um die niederflurigen<br />

Einstiege. Anna Barbara Remund, Leiterin Regionalverkehr der SBB, erinnerte daran, dass ab<br />

Sommer zusätzlich die dritte Generation von Doppelstöckern bei der „besten S-Bahn Europas“<br />

unterwegs sein wird. Gerade bescheiden freute sich Clemens Schöb, Direktor SZU, dass den Fahrgästen<br />

seiner Linie S4 mit den neuen Wagen erstmals klimatisierte Fahrzeuge zur Verfügung stehen<br />

werden. Die SZU reiht die NDW zusätzlich in ihre Sihltal-Züge ein, ohne einen anderen Wagen herauszunehmen.<br />

Sie verzichtet auch wie stets auf die grossräumige Toilette und gewinnt damit acht<br />

Sitz- und sechs Stehplätze.<br />

Die 26,8 Meter langen und 52,12 t (SZU: 51,75t) schweren NDW mit 98 (SZU:106) Sitzplätzen sind<br />

eine Siemens-Konstruktion. Sie werden in Wien gebaut. Die SZU-Wagen kommen komplett von dort,<br />

während der Innenausbau der SBB-Wagen von Bombardier in Villeneuve vorgenommen wird. Bis<br />

Ende des laufenden Jahres sind voraussichtlich acht NDW im roten SZU-Design und 16 weitere im<br />

SBB-Design unterwegs. Insgesamt wurden 121 NDW mit einem Auftragswert von 324 Millionen<br />

Franken bestellt. Sie werden gestaffelt bis 2016 in die DPZ eingefügt. Bei der SZU geschieht dies, wie<br />

erwähnt, zusätzlich, bei den SBB im Tausch gegen den bisherigen Zweitklasswagen. Das Platzangebot<br />

der SBB-DPZ nimmt dadurch von 387 auf 349 Sitzplätze oder um 9,8 % ab.<br />

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