Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 13.11.2014 (Vorschau)
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36 SPORT Donnerstag, 13. November 2014<br />
MOPO trifft WladimirsStalker<br />
Was für ein<br />
Rummel! Vor dem<br />
Auto-Haus, in dem<br />
Klitschko später<br />
trainiert, posiert<br />
Shannon Briggs<br />
mit nacktem<br />
Oberkörper.<br />
„Ich jageKlitschko, denn<br />
Shannon Briggs Wirbel vorTraining des Weltmeisters. Skandal-Boxerspricht über seine Motive<br />
VonNILS WEBER<br />
Er ist der Mann, der Wladimir<br />
Klitschko verfolgt. Er<br />
geht dem Superstar auf die<br />
Nerven und überschreitet<br />
dabei Grenzen. Lustig, peinlich<br />
oder gar gefährlich?<br />
Muss Klitschko, der Sonnabend<br />
in der O2-Worldgegen<br />
Kubrat Pulev kämpft, Angst<br />
vor diesem Mann haben?<br />
Wastreibt ihn an? Die MO-<br />
PO traf US-Boxer Shannon<br />
Briggs, den „Klitschko-Stalker“,<br />
in Hamburg.<br />
Er wartet in der Bar des RenaissanceHotels,<br />
in dem er logiert.<br />
Die Bar heißt „Brick’s“.<br />
Passtwie die Faust aufsAuge.<br />
VorBriggs steht eine Tasse<br />
Tee, den er mit Kandis süßt.<br />
Dann lehnt er sich im Sessel<br />
zurück und flötet: „Teatime,<br />
Baby!“<br />
Kein Vergleich zu dem<br />
Briggs, der zwei Stunden zuvor<br />
vor einem Auto-Haus in<br />
der Fruchtallee eine irreShow<br />
abgezogen hatte,mit nacktem<br />
Oberkörper herum brüllte<br />
und dann künstlich jammerte,<br />
er wolle nur ein Auto kaufen.<br />
Das hatte lustige Momente –<br />
und peinliche.<br />
Die Security ließ Briggs<br />
nicht hinein und so dampfte<br />
er ab,bevor Klitschkobeim öffentlichen<br />
Training loslegte.<br />
Egal, er hatte seine Show.<br />
„Wladimir hat Angst vor<br />
mir“, glaubt<br />
Briggs. „Deshalb<br />
sperrt er<br />
mich aus. Also<br />
bin ich auf dem<br />
richtigen Weg.<br />
Let’s go<br />
Champ!“ Letzteres sei sein<br />
„Mantra“. Mit Champ meint<br />
er sich. Und der „richtige<br />
Weg“ ist sein Weg, an einen<br />
Kampf gegen Klitschko zu<br />
kommen. Mit allen Mitteln.<br />
Sind Sie ein Stalker, Herr<br />
Briggs? „Ja, ich bin ein Stalker.<br />
Ich jage Klitschko um die<br />
Welt! Ich bin eine Ein-Mann-<br />
Armee!“<br />
40 Millionen Menschen haben<br />
sich die<br />
„Nach dem Kampf<br />
gegen Vitali wollte<br />
ich mich umbringen“<br />
Briggs über seinen Tiefpunkt<br />
Filmchen angeschaut,<br />
die<br />
Briggs ins Netz<br />
stellt: Wie er<br />
Klitschko ineinem<br />
Restaurant<br />
in Florida überrascht und<br />
dessen Nudeln isst. Oder wie<br />
er Wladimir mit einem Motorboot<br />
beim Stand-Up-Paddling<br />
umkreist, bis dieser <strong>vom</strong><br />
Brett fällt. „Da hat er eine<br />
Grenze überschritten“, zürnt<br />
Klitschko.<br />
Warum tun Sie das, Herr<br />
Briggs? „Ich will Rache. Er behandelt<br />
mich absolutrespektlos.<br />
Und ich habe mit den<br />
Klitschkos noch eine Rechnung<br />
offen. Sie sollen den<br />
richtigen Shannon kennen<br />
lernen. Let’sgoChamp!“<br />
Vorvier Jahren war Briggs<br />
in Hamburg von Vitali<br />
Klitschko fürchterlich verprügelt<br />
und für mehrereTage<br />
ins Krankenhaus befördert<br />
worden. „Ich habe nur verloren,<br />
weil ich wegeneiner Verletzung<br />
nur mit einem Arm<br />
zuschlagen konnte“, behauptetBriggs.<br />
Ganz unten sei er danach