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Entwicklung Werkstoff und Einführung in den Serienprozess

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GIESSEREI RUNDSCHAU 60 (2013) HEFT 11/12<br />

a<br />

b<br />

Abb. 19: a) Motorenprüfstand, b) Heißgasprüfstand.<br />

weist. Der alternative <strong>Werkstoff</strong> ist unter Serienbed<strong>in</strong>gungen<br />

schweißbar.<br />

Erprobung der Turb<strong>in</strong>engehäuse<br />

Verschie<strong>den</strong>ste Varianten von Gehäusen, sowohl h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Bauteil- als auch <strong>Werkstoff</strong>entwicklung, wer<strong>den</strong><br />

auf Prüfstän<strong>den</strong> mit diversen Programmen untersucht.<br />

Da vor allem Motorenprüfstände äußerst kosten<strong>in</strong>tensiv<br />

s<strong>in</strong>d, kommt zusätzlich e<strong>in</strong> temperaturprofilgesteuerter<br />

Heißgasprüfstand zum E<strong>in</strong>satz, der zudem die Möglichkeit<br />

der Parallelprüfung mehrerer Gehäuse- bzw.<br />

<strong>Werkstoff</strong>varianten bietet (Abb. 19). Beide Varianten sollen<br />

e<strong>in</strong>en realen Motordauerlauf im Fahrzeug bei <strong>den</strong> rea-<br />

len maximalen Temperaturen von >1000 °C simulieren<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig die Laufzeit im Vergleich zu e<strong>in</strong>em Fahrzeugdauerlauf<br />

verkürzen. Dabei wer<strong>den</strong> die Temperaturunterschiede<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Zyklen deutlich erhöht, was<br />

zu e<strong>in</strong>er früher auftreten<strong>den</strong> Schädigung führt.<br />

Abb. 20 visualisiert die durch die Temperaturbelastung<br />

entstan<strong>den</strong>en Risse e<strong>in</strong>es Seriengehäuses nach e<strong>in</strong>em zyklus<strong>in</strong>tensiven<br />

Prüflauf auf dem Heißgasprüfstand. Je<br />

nach Test ist e<strong>in</strong>e spezifische Auswertung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stufung<br />

der entstan<strong>den</strong>en Schä<strong>den</strong> nötig.<br />

Während der Erprobung von Gehäusen aus dem alternativen<br />

<strong>Werkstoff</strong> am Heißgasprüfstand, am Motorenprüfstand<br />

<strong>und</strong> teilweise auch im Fahrzeugdauerlauf zeigen<br />

sich ke<strong>in</strong>e Auffälligkeiten. In Abb. 21 s<strong>in</strong>d Serienwerkstoff<br />

<strong>und</strong> alternativer <strong>Werkstoff</strong> nach vergleichbaren<br />

Motordauerläufen gegenüber gestellt. Bei bei<strong>den</strong> Gehäusen<br />

treten ausschließlich Risse im markierten Bereich auf.<br />

Diese wirken sich im Betrieb nicht negativ aus <strong>und</strong> wer<strong>den</strong><br />

deshalb als unkritisch e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Abb. 20: Farbe<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gprüfung beim Serienwerkstoff DIN1.4849.<br />

Abb. 21: Vergleich Motordauerlauf Serie –alternativer <strong>Werkstoff</strong> (rechts)<br />

342<br />

Zusammenfassung<br />

Die hier beschriebene Prozesskette von der Bauteil- bzw.<br />

<strong>Werkstoff</strong>entwicklung über die Kernherstellung, Schmelz<strong>und</strong><br />

Gießtechnik bis h<strong>in</strong> zur Komponentenprüfung ist<br />

notwendig, um <strong>den</strong> steigen<strong>den</strong> Anforderungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

komplexer, gewichtsoptimierter <strong>und</strong> <strong>den</strong>noch wirtschaftlicher<br />

Gussteile gerecht zu wer<strong>den</strong>. Bei immer kürzeren<br />

Vorlaufzeiten von der Idee zum Produkt ermöglicht<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Komb<strong>in</strong>ation von Rapid Prototyp<strong>in</strong>g<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em vorhan<strong>den</strong>en Seriengießprozess e<strong>in</strong>e seriennahe<br />

Gussteilentwicklung. Die auf <strong>den</strong> <strong>Werkstoff</strong> Stahl<br />

angepasste Technologie des Niederdruckverfahrens ist für<br />

komplexe Bauteile h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Qualität <strong>und</strong> Reproduzierbarkeit<br />

deutlich dem<br />

Schwerkraftgießen überlegen.<br />

Nach erfolgreichen Versuchen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich des allgeme<strong>in</strong>en<br />

<strong>Werkstoff</strong>verhaltens,<br />

der Herstellung <strong>und</strong> der Erprobungen<br />

im E<strong>in</strong>satz ist das<br />

enorme Potential des alternativen<br />

<strong>Werkstoff</strong>s erkennbar.<br />

Der wirtschaftliche Nutzen<br />

liegt <strong>in</strong> der deutlichen Verr<strong>in</strong>gerung<br />

des Nickelanteils <strong>und</strong>

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