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Leistungsbewertung im Fach Sport am IKG Dimensionen der ...

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<strong>Leistungsbewertung</strong> <strong>im</strong> <strong>Fach</strong> <strong>Sport</strong> <strong>am</strong> <strong>IKG</strong><br />

Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Fach</strong>konferenz ist es, unter Beachtung <strong>der</strong> individuellen Lern- und Leistungsvoraussetzungen sowie<br />

des individuellen Lernfortschritts <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler, einen Grundkonsens über die <strong>Leistungsbewertung</strong><br />

herzustellen. Dazu gehört vor allem die Verständigung über die Umsetzung <strong>der</strong> unterschiedlichen Leistungsd<strong>im</strong>ensionen,<br />

die je nach pädagogischer Schwerpunktsetzung <strong>der</strong> Unterrichtsvorhaben gewichtet werden.<br />

Mit diesem Papier möchte die <strong>Fach</strong>konferenz ihren getroffenen Grundkonsens darstellen. Wir hoffen d<strong>am</strong>it dazu<br />

beizutragen, die <strong>Leistungsbewertung</strong> insbeson<strong>der</strong>e auch für unsere Schülerinnen und Schüler <strong>im</strong> <strong>Fach</strong> <strong>Sport</strong> noch<br />

transparenter zu machen.<br />

Grundsätze<br />

Schule ist einem pädagogischen Leistungsprinzip verpflichtet, das Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen mit individueller<br />

För<strong>der</strong>ung verbindet. Eine Leistung <strong>im</strong> Schulsport ist daher jeweils vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Voraussetzungen<br />

und <strong>der</strong> Entwicklung eines Kindes o<strong>der</strong> Jugendlichen zu bewerten. Insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Sekundarstufe I bilden<br />

somit „die Lern- und Leistungsentwicklung sowie <strong>der</strong> Leistungsstand vor dem Hintergrund <strong>der</strong> individuellen<br />

Möglichkeiten [...] die Grundlage für eine differenzierte Bewertung“ (Lehrplan <strong>Sport</strong>. Sek. I. Gymnasium, S.<br />

115).<br />

Kompetentes sportliches Handeln besteht aus einer Vielzahl von Leistungsd<strong>im</strong>ensionen, die über den reinen<br />

Bewegungsvollzug hinausgehen. Für kompetentes sportliches Handeln sind nicht nur motorische Kompetenzen,<br />

son<strong>der</strong>n auch personale- und soziale Kompetenzen, sowie sportspezifisches Wissen relevant. Während sich die<br />

motorischen Kompetenzen und das sportspezifische Wissen direkt auf die Anfor<strong>der</strong>ungsstruktur des <strong>Sport</strong>s beziehen<br />

(sachliche Ebene), beziehen sich die personalen- und sozialen Kompetenzen auf die gezeigten Verhaltensweisen<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler, die während des <strong>Sport</strong>unterrichts Ausdruck personalen und sozialen<br />

Lernens sind (prozessual-soziale Ebene).<br />

Die Vielfalt <strong>der</strong> Leistungsd<strong>im</strong>ensionen <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> ist in <strong>der</strong> Leistungsbeurteilung zu berücksichtigen. Allerdings<br />

können nicht in allen Unterrichtsvorhaben alle Leistungsd<strong>im</strong>ensionen in gleicher Weise berücksichtigt werden.<br />

Welche Leistungsd<strong>im</strong>ensionen in welcher Weise Berücksichtigung finden, hängt unter an<strong>der</strong>em von den Unterrichtsinhalten,<br />

<strong>der</strong> pädagogischen Akzentuierung (päd. Perspektiven), den angestrebten Zielen des Unterrichts,<br />

vom durchgeführten Unterricht und von <strong>der</strong> jeweiligen Lerngruppe ab (vgl. Lehrplan <strong>Sport</strong>. Sek. I. Gymnasium,<br />

S. 115; vgl. Lehrplan <strong>Sport</strong>. Sek. II. Gymnasium, S. 65ff.). Im Hinblick auf die <strong>Sport</strong>note ist eine globale Festschreibung<br />

<strong>der</strong> Gewichtung <strong>der</strong> Leistungsd<strong>im</strong>ensionen daher we<strong>der</strong> angestrebt noch möglich.<br />

D<strong>im</strong>ensionen <strong>der</strong> <strong>Leistungsbewertung</strong><br />

Motorische<br />

Kompetenzen<br />

Personale<br />

Kompetenzen<br />

Sachliche Ebene<br />

1<br />

Wissen<br />

Soziale<br />

Kompetenzen<br />

Prozessual-soziale Ebene<br />

Die Gewichtung <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionen ist u. a. abhängig von <strong>der</strong> pädagogischen<br />

Schwerpunktsetzung <strong>der</strong> Unterrichtsvorhaben.


Beurteilungskriterien<br />

Die <strong>Sport</strong>note basiert auf Beurteilungen <strong>der</strong> motorischen, personalen und sozialen Kompetenzen, sowie auf<br />

Beurteilungen des sportspezifischen Wissens <strong>der</strong> jeweiligen Schülerin o<strong>der</strong> des jeweiligen Schülers. Anhand des<br />

folgenden Kataloges möchten wir darstellen, welche Kriterien unseren Beurteilungen zugrunde liegen können.<br />

Wichtig ist uns dabei deutlich zu machen, dass <strong>der</strong> dargestellte Kriterienkatalog nicht als quasi-objektive Tabelle<br />

zur Feststellung <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>note gedacht ist, die Punkt für Punkt durchgegangen werden soll. In <strong>der</strong> Regel werden<br />

<strong>im</strong>mer nur einige Kriterien relevant sein. Welche Kriterien für ein Unterrichtsvorhaben relevant sind, sollte mit<br />

den Schülerinnen und Schülern besprochen werden. Je nach Entwicklungsstand können die Kriterien für die<br />

Zensierung auch gemeins<strong>am</strong> mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden.<br />

Sachliche Ebene<br />

Motorische Kompetenzen<br />

• <strong>Sport</strong>liche Leistung in den <strong>Sport</strong>artengruppen hinsichtlich<br />

o Weiten, Zeiten, Höhen (z.B. Leichtathletik, Schw<strong>im</strong>men)<br />

o Schwierigkeit, Bewegungsqualität (z.B. Geräteturnen, Tanz)<br />

o Effizienz, Spielerfolg (z.B. Spiele)<br />

• Steigerung <strong>der</strong> sportlichen Leistung (konditionelle und koordinative Fähigkeiten) während<br />

des Unterrichtszeitraums unter Berücksichtigung <strong>der</strong> individuellen Leistungsniveaus (<strong>im</strong> Sinne<br />

eines Ges<strong>am</strong>teindrucks <strong>der</strong> Lernfortschritte, aber auch auf <strong>der</strong> Grundlage mehrmalig wie<strong>der</strong>holter<br />

motorischer Tests).<br />

• Vielseitigkeit (<strong>im</strong> Sinne einer vielseitigen sportlichen Leistungsfähigkeit).<br />

Wissen<br />

• Verständnis für Trainings- und Bewegungsphänomene (z.B. Wissen um Trainingsprinzipien,<br />

Trainingswirkungen, Belastungsgestaltung, Bewegungsmerkmale, Technikniveaukriterien,<br />

Übungsformen, <strong>Fach</strong>termini etc.).<br />

• Spielverständnis (z.B. Verständnis für adäquate taktische Verhaltensweisen).<br />

• Regelkenntnisse (z.B. Wissen um die in einzelnen <strong>Sport</strong>arten geltenden Regeln).<br />

• Methodische Einsicht (z.B. Nachvollziehen <strong>der</strong> methodischen Inszenierung von Lernprozessen).<br />

• Kenntnis von gesundheitsför<strong>der</strong>nden und gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen <strong>im</strong> <strong>Sport</strong><br />

(z.B. Wissen um Gesundheit und Hygiene, Kenntnisse zur Unfallverhütung und Sicherheitserziehung)<br />

• Erweitertes fachbereichsspezifisches Wissen (z.B. Kenntnisse zur Geschichte <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>art,<br />

über Werte und Wirkungen von <strong>Sport</strong> und Bewegung).<br />

Prozessual-soziale Ebene<br />

Personale Kompetenzen<br />

• Lernfähigkeit und -bereitschaft (Bereitwilligkeit, sich auf neue Aufgaben einzulassen).<br />

• Anstrengungsbereitschaft (Bemühen und Einsatz be<strong>im</strong> Üben, Spielen usw.).<br />

Soziale Kompetenzen<br />

• Selbständigkeit (eigenständiges Lösen von Aufgaben).<br />

• Zuverlässigkeit (verlässliche Erledigung von Aufgaben).<br />

• Hilfsbereitschaft (Unterstützung von Mitschülern).<br />

• Rücksichtnahme auf schwächere Mitschüler (fürsorgliche Achts<strong>am</strong>keit für Mitschüler).<br />

• Akzeptieren schwächerer und Anerkennung stärkerer Mitschüler (Tolerierung von Könnensdifferenzen).<br />

• Fairness <strong>im</strong> Spiel (Beachtung und Einhaltung vereinbarter Regeln).<br />

• Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft (Zus<strong>am</strong>menarbeit be<strong>im</strong> Lösen von Aufgaben).<br />

• Fähigkeit und Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktbewältigung (argumentative Lösung von<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen).<br />

2


Überprüfungsformen<br />

<strong>Leistungsbewertung</strong>en können in vielfältiger Form erfolgen. Unterrichtsbegleitende <strong>Leistungsbewertung</strong>en erwachsen<br />

aus dem konkreten Unterrichtsgeschehen. Sie erfolgen zum einen wie<strong>der</strong>holt und unmittelbar. Zum<br />

an<strong>der</strong>en ermöglichen sie in Form von Langzeitbeobachtungen, Lernleistungen von Schülerinnen und Schülern in<br />

ihrer Stetigkeit sowie in vielfältigen Handlungssituationen einzuschätzen. Insbeson<strong>der</strong>e Lernerfolge in den Bereichen<br />

<strong>der</strong> personalen und sozialen Kompetenz können während des Unterrichtsverlaufs sehr viel deutlicher<br />

zum Ausdruck kommen als in punktuellen Überprüfungsformen (vgl. Lehrplan <strong>Sport</strong>. Sek. I. Gymnasium, S.<br />

116).<br />

Punktuelle <strong>Leistungsbewertung</strong>en ergeben sich<br />

• nach Übungsphasen (z.B. in Form einer Demonstration o<strong>der</strong> eines Wettk<strong>am</strong>pfs (z.B. Bundesjugendspiele)<br />

• nach Gestaltungsprozessen (z.B. Präsentation)<br />

• nach Trainingsabschnitten (z.B. <strong>Sport</strong>abzeichen)<br />

• nach wichtigen Unterrichtsphasen (z.B. Beitrag zum Unterrichtsgespräch)<br />

• durch beson<strong>der</strong>e Unterrichtsbeiträge (z.B. Leitung des Aufwärmens, Vortrag eines (Kurz)referates“<br />

• nach Projekten (z.B. Organisation eines Schulturniers)<br />

• als schriftliche Übungen<br />

• als Protokolle<br />

• als Hausaufgaben (Sek. II)<br />

Punktuelle <strong>Leistungsbewertung</strong>en können nicht alleinige Grundlage <strong>der</strong> Halbjahresbenotung sein“ (vgl. Lehrplan<br />

<strong>Sport</strong>. Sek. I. Gymnasium, S. 116).<br />

Außerunterrichtliche Leistungen <strong>im</strong> Schulsport<br />

Schülerinnen und Schüler haben einen Anspruch darauf, dass außerunterrichtliche Leistungen <strong>im</strong> Schulsport als<br />

Bemerkungen ins Zeugnis aufgenommen werden.<br />

Außerschulische Übungsleitertätigkeit <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> kann ebenfalls durch eine entsprechende Bemerkung festgehalten<br />

werden (vgl. Lehrplan <strong>Sport</strong>. Sek. I. Gymnasium, S. 117).<br />

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