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Schulprogramm - Mathe bis Verkehrserziehung - Immanuel-Kant ...

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Schulinternes Curriculum <strong>Mathe</strong>matik<br />

Alle lt. Fachkonferenzbeschluss verpflichtend zu behandelnden Unterrichtsthemen sind<br />

kursiv geschrieben. Dabei bedeuten die Buchstaben hinter den Themen im einzelnen:<br />

(P) Pflicht lt. Richtlinien<br />

(E / IKG - P) Ergänzung lt. Richtlinien, Pflicht am IKG lt. Beschluss der<br />

Fachkonferenz<br />

(E) Ergänzung lt. Richtlinien, jeder Fachlehrer kann frei entscheiden, ob er<br />

bei genügend vorhandener Zeit dieses Thema in seinem Unterricht<br />

behandeln möchte<br />

Algebra Klasse 5 / 6<br />

Natürliche Zahlen und ihre Darstellung<br />

große Zahlen(P), Vergleichen(P), Schätzen und Runden(P)<br />

systematisches Zählen(P), Zahlenstrahl(P), dezimales Stellenwertsystem(P)<br />

Ziffern(P), Dualsystem(P), Darstellen von Stellenwerten mit Zehnerpotenzen(E / IKG-P)<br />

weitere Stellenwertsysteme(E), andere Zahlendarstellungen(römische Zahlen)(E / IKG-P)<br />

Rechnen mit natürlichen Zahlen<br />

Grundrechenarten mit Bezeichnungen(P), Rechengesetze mit Rechenvorteilen(P)<br />

Vereinbarungen zur Klammerersparnis(P), schriftliches Rechnen(P)<br />

Kopfrechnen(P), Rechnen in anderen Stellenwertsystemen(E / IKG-P)<br />

einfache zahlentheoretische Aufgaben(z.B. die Summe zweier ungerader Zahlen ist<br />

gerade, das Produkt zweier ungerader Zahlen ist ungerade)(E / IKG-P)<br />

Teilbarkeit<br />

Teiler und Vielfache(P), Teilbarkeitsregeln(P), Primzahlen(P)<br />

Primfaktorzerlegung(P), ggT und kgV(P), Sieb des Eratosthenes(E / IKG-P)<br />

Primzahlprobleme(Verteilung der Primzahlen <strong>bis</strong> 1000, Primzahlzwillinge, -drillinge)(E)<br />

Euklidischer Algorithmus(E)<br />

Bruchzahlen<br />

Bruchgrößen(P), Bruchzahlen(P)<br />

Kürzen, Erweitern, Anordnen von Bruchzahlen(P), Grundrechenarten(P)<br />

Rechengesetze(P), Übungen auch im Zusammenhang mit relativen Häufigkeiten(E)<br />

Dezimalzahlen<br />

Dezimalzahlen(P), periodische Dezimalzahlen(P), Grundrechenarten(P), Runden(P)<br />

Überschlagsrechnung(P), Prozentzahlen(P), Zahlenumwandlungen(P), Mittelwerte(P)<br />

relative Anteile als Anwendungen von Bruch- und Dezimalzahlen(P)<br />

erweiterte Stellenwerttafeln(E / IKG-P)<br />

Umwandeln von längerperiodischen Dezimalzahlen in Bruchzahlen und umgekehrt(E /<br />

IKG-P)<br />

Aussagen zur Periodizität (Länge, Zusammenhang mit Faktorzerlegung)(E)<br />

Beispiele für nicht-periodische Dezimalzahlen(E)<br />

Geometrie Klasse 5 / 6<br />

Erfahrungen im Umgang mit Körpern<br />

113


Körper und Netze<br />

Herstellen und Zeichnen von Körpern(P), Netze(P), <strong>Kant</strong>enmodelle(E)<br />

Darstellen von Körpern im Karogitter(E / IKG-P), Abwicklung von Zylinder und Kegel(E)<br />

Beschreibung von Körpern (insbesondere Würfel, Quader)(P)<br />

Beschreibung von Pyramide, Tetraeder, Prisma, Zylinder, Kugel(E)<br />

Geometrische Grundbegriffe<br />

Punkt(P), Strecke(P), Halbgerade(P), Gerade(P), parallel(P), orthogonal(P)<br />

Winkel(P), Abstand Punkt-Punkt und Punkt-Gerade(P)<br />

Konstruktion von Senkrechten auf einer Geraden(P), der Mittelsenkrechten(P), der<br />

Winkelhalbierenden(P)<br />

Geometrische Figuren<br />

Dreiecke(P), Vierecke(P), Kreise(P)<br />

Klassifikation ebener Figuren nach Symmetrieeigenschaften(E)<br />

Bewegungen und Symmetrie<br />

Bewegungen<br />

Achsenspiegelung(P), Drehung(P), Punktspiegelung(P), Verschiebung(P)<br />

Konstruktion von Bildpunkten(P), Achsen-, Dreh- und Punktsymmetrie(P)<br />

Verkettung von Achsenspiegelungen(P), Verkettungen von Bewegungen(E)<br />

Klassifizierung der Menge der Bewegungen(E)<br />

Quantitative Beschreibung geometrischer Grundobjekte<br />

Längen-, Flächen- und Rauminhalte<br />

Langen-, Flächen-, Volumeneinheiten(P), Messprinzip(P)<br />

Umfang und Flächeninhalt des Quadrats und Rechtecks(P)<br />

Rauminhalt des Würfels und des Quaders(P)<br />

Klassenarbeiten: 6 pro Jahr; Dauer: 1 U.stunde<br />

Abstimmung mit anderen Fächern:<br />

M 5 Bio 5/6 Grundrechenarten, Rechnen mit Maßeinheiten: Absprachen treffen<br />

M 6 -> Ph 6.2 Winkel: Absprache hinsichtlich der Einführung des Winkelbegriffs und der<br />

Winkelmessung; den Winkelbegriff möglichst zur physikalischen Anwendung beim<br />

Reflexionsgesetz zur Verfügung stellen<br />

Die negativen Zahlen<br />

Algebra Klasse 7 / 8<br />

Die rationalen Zahlen<br />

Einführung der Mengen Q - ; Q und Z (P)<br />

Einordnen der bekannten Zahlenmengen in Q(P), Zahlengerade(P)<br />

erweitertes Koordinatensystem (vier Quadranten)(P)<br />

Anordnung(P), Gegenzahl(P), Betrag(P)<br />

114


Verschiebungspfeile im Koordinatensystem(E)<br />

Rechnen mit rationalen Zahlen<br />

Grundrechenarten(P), Rechengesetze(P), Monotoniegesetze(P)<br />

Funktionen<br />

Funktionen<br />

Zuordnungen und Funktionen(P)<br />

Darstellung mit Hilfe von Tabellen, Graphen und Termen(P)<br />

proportionale und antiproportionale Funktionen(P), lineare Funktionen(P)<br />

Zuordnungsvorschrift und Graph(P)<br />

(analytische) Berechnung der Schnittpunkte von Geraden(E / IKG-P)<br />

Anwendungen zu proportionalen Funktionen<br />

Schluss-, Prozent- und Zinsrechnung(P), Zinseszinsrechnung(E)<br />

Gleichungen und Ungleichungen<br />

Terme, Lineare Gleichungen und Ungleichungen<br />

Termumformungen(P), Distributivgesetz, Binomische Formeln(P)<br />

lineare Gleichungen und Ungleichungen in einer Variablen(P), Lösungsmengen(P)<br />

Text- und Sachaufgaben(P), verallgemeinerte Binomische Formeln(E)<br />

Pascal-Dreieck(E)<br />

Bruchterme und Bruchgleichungen(P), Definitionsmenge(P)<br />

Kürzen und Erweitern, Rechnen mit Bruchtermen(P)<br />

Bruchgleichung, Definitions- und Lösungsmengen(P)<br />

einfache Bruch-Ungleichungen(E / IKG-P)<br />

Lineare Gleichungssysteme(LGS)(P)<br />

LGS von zwei Gleichungen in zwei Variablen(P)<br />

Lösungsverfahren( Einsetzungs-, Additionsverfahren, graphische Verfahren)(P)<br />

Text- und Sachaufgaben(P), LGS von drei Gleichungen in drei Variablen(E)<br />

Gauß-Algorithnus(E)<br />

Geometrie Klasse 7 / 8<br />

Winkelsätze und Eigenschaften ebener Figuren<br />

Winkelsätze<br />

Neben-, Scheitel-, Stufen-, Wechselwinkel(P), Innenwinkelsummensatz im Dreieck(P)<br />

Innenwinkelsummensatz in Vielecken(E / IKG-P), Außenwinkel(E)<br />

Kreis<br />

Konstrukion von Tangenten an Kreise(P), Sekanten(P), Sehnen(P)<br />

Thalessatz<br />

Thalessatz(P), Umfangswinkelsatz als Verallgemeinerung des Thalessatzes(E / IKG-P)<br />

Vielecke<br />

gleichschenkliges, gleichseitiges, rechtwinkliges Dreieck(P)<br />

Parallelogramm(P), Trapez(P), Rhombus(P), Systematik der Vierecke(E / IKG-P)<br />

Besondere Linien im Dreieck<br />

115


Höhe im Dreieck(P), Mittelsenkrechte(P), Umkreis(P), Winkelhalbierende(P), Inkreis(P)<br />

Seitenhalbierende(E / IKG-P), Schwerpunkt(E / IKG-P)<br />

Kongruenz<br />

Dreieckskonstruktionen(P), Kongruenzbegriff(P), Kongruenzsätze(P)<br />

Konstruktion komplexer Figuren durch Rückführung auf Dreiecke(E)<br />

Berechnung von Flächen und Körpern<br />

Flächeninhalt des Dreiecks, des Parallelogramms, des Trapezes(P), Volumen des<br />

Prismas(P)<br />

Flächeninhalt des Drachens, beliebiger Vielecke(E)<br />

Stochastik Klasse 7 / 8<br />

Zufallsexperimente<br />

absolute und relative Häufigkeiten(P), Wahrscheinlichkeiten(P), Simulationen(E)<br />

Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />

Summenregel(P), Pfadregel(P)<br />

Parallelitäten zwischen Zinsrechnung und Pfadregel(„Anteile von Anteilen“)(E)<br />

Anwendungen<br />

Urnenmodell(P), Pascalsches Dreieck und Bezeihung zu den binomischen Formeln(E)<br />

Klassenarbeiten: 6 pro Jahr; Dauer: Klasse 7 -1 U.stunde, Klasse 8 - 1-2 U.stunden<br />

Vergleichsarbeit: 1. Arbeit im 2. Halbjahr der Klasse 7<br />

Abstimmung mit anderen Fächern:<br />

M 7 Ch 7 Prozentrechnung: Übungsaufgaben zum Massegehalt und Volumengehalt<br />

(Mischungsaufgaben) einbeziehen<br />

M 7 Ch 7 Proportionalitäten: Absprachen treffen(Erarbeitung der Dichte in Ch 7.1)<br />

M 7 -> Ch 7 Diagramme: zur graphischen Darstellung von Messwerten stellt M fakultativ<br />

Kreisdiagramme zur Verfügung; Balkendiagramme behandeln<br />

M 7 Ek 7 Diagramme: das Zeichnen von Diagrammen muss unter <strong>Mathe</strong>matik- und<br />

Erdkundekollegen abgesprochen werden<br />

Algebra Klasse 9 / 10<br />

Relle Zahlen<br />

Quadratwurzeln(P), Rechnen mit Quadratwurzeln(P)<br />

Irrationalität von Wurzeln(P)<br />

Potenzen mit rationalen Exponenten(P)<br />

Rechnen mit Potenzen(P), Intervallschachtelung(E)<br />

Heron-Algorithmus(E)<br />

Potenzen mit irrationalen Exponenten(E)<br />

Funktionen und ihre Graphen, Gleichungen<br />

Quadratische Funktionen(P), Scheitelpunktsform(P)<br />

Quadratwurzelfunktionen(P)<br />

Quadratische Gleichungen(P), Lösungsverfahren(P)<br />

Linearfaktorzerlegung(P), Satz von Vieta(P)<br />

Potenzfunktionen(P), Begriff der Umkehrfunktion(P)<br />

Polynomdivision(E / IKG-P), Biquadratische Gleichungen(E)<br />

116


Quadratische Ungleichungen(E), Wurzelgleichungen(E / IKG-P)<br />

Exponentialfunktionen(P), Logarithmusfunktionen(P)<br />

einfache Exponentialgleichungen(P)<br />

trigonometrische Funktionen(P)<br />

Logarithmengesetze(E / IKG-P)<br />

Geometrie Klasse 9 / 10<br />

Flächensätze am Dreieck<br />

Satz des Pythagoras(P), Umkehrung des Satzes von Pythagoras(P)<br />

Katheten-, Höhensatz(E / IKG-P)<br />

lokales Ordnen im Bereich der Euklidischen Sätze und des Satzes von Pythagoras(E)<br />

Zusammenhang mit pythagoreischen Zahlen(E)<br />

Ähnlichkeit<br />

Strahlensätze(P), Ähnlichkeitsbegriff(P)<br />

zentrische Streckung(E), Ähnlichkeitssätze(E)<br />

Kongruenzsätze als Sonderfall der Ähnlichkeitssätze(E)<br />

Sehnensatz(E), Sekantensatz(E)<br />

Sätze über Tangenten an mehrere Kreise(E)<br />

Ähnlichkeitsabbildung und ihre Verkettung(E)<br />

Kreis- und Körperberechnung<br />

Kreis- und Körperberechnung(P), Kreisinhalt(P), Kreisumfang(P)<br />

Sektor(P), Kreisbogen(P), Bogenmaß(P)<br />

Formeln für Volumen und Oberfläche von Körpern(P)<br />

Analyse weiterer Näherungsverfahren zur Kreisinhalts- und Kreisumfangsberech-nung(E)<br />

Volumen und Oberfläche von Pyramiden- und Kegelstumpf(E)<br />

Platonische Körper(E)<br />

Trigonometrie<br />

Berechnung rechtwinkliger Dreiecke(P)<br />

Trigonometrische Funktionen(P)<br />

Sinussatz(E / IKG-P), Cosinussatz(E / IKG-P), Additionstheoreme(E / IKG-P)<br />

Schwingungsvorgänge(E)<br />

Stochastik Klasse 9 / 10<br />

Alternative a<br />

Beipiele zur Bayesschen Regel mit Anwendung in der Statistik(P)<br />

Alternative b<br />

Bernoulli-Experimente<br />

Schwankung der relativen Häufigkeiten um die Wahrscheinlichkeit in Abhängigkeit vom<br />

Versuchsumfang(P), Anwendungen in der Statistik(P)<br />

Alternative c<br />

Lottoprobleme(P) mit Abzählverfahren und kombinatorischen Elementen(P)<br />

Klassenarbeiten: 2 im 1.Hj, 3 im 2.Hj; Dauer: Klasse 9 - 1-2 Ustd., Klasse 10 - 2-3 Ustd.<br />

Vergleichsarbeit: 1. Arbeit im 2.Halbjahr der Klasse 10<br />

117


Abstimmung mit anderen Fächern:<br />

M 9.2 Ph 8.1 Strahlensätze: Strahlensätze zum Nachweis der Linsenformel und<br />

Abbildungsgleichung B/G=b/g<br />

M 9.2/ 10.1 Ch 9.1 Potenzrechnung: Potenzschreibweise wird in der Chemie<br />

verwendet - wünschenswert: <strong>Mathe</strong>matiklehrer kurz informieren<br />

M 10.2 Ph 10.2 Trigonometrische Funktionen: Behandlung von Sinus- und<br />

Cosinusfunktion kann abgesprochen werden hinsichtlich der Anwendung im Bereich der<br />

Schwingungslehre<br />

Jahrgangsstufe 11<br />

Für diese Jahrgangsstufe sind Koordinatengeometrie, Beschreibende Statistk und<br />

Differentialrechnung ganzrationaler Funktionen vorgesehen. Nachfolgend werden<br />

Unterrichtsthemen und -gegenstände stichwortartig aufgeführt. Bzgl. erforderlicher<br />

Ausweitung, Akzentuierungen und Vertiefung besteht noch keine Festlegung - hier<br />

befindet sich die Fachgruppe im Erprobungsstadium bzgl. der Umsetzung der neuen<br />

Richtlinien.<br />

Beschluss ist bereits, dass das Gebiet Analysis als letztes behandelt werden soll. Alle für<br />

die jeweilige Stufe weiteren nötigen Absprachen treffen die unterrichtenden Kollegen. Als<br />

Lehrbuch wird der Lambacher Schweizer 11 eingesetzt.<br />

Koordinatengeometrie<br />

- Gerade, Parabel, Kreis<br />

- Kreistangente, Parabeltangente<br />

- Lineare Gleichungssysteme zur Bestimmung von Geraden und Parabeln<br />

Beschreibende Statistik<br />

- Erfassen, Darstellen und Aufbereiten statistischer Daten<br />

- Statistische Kenngrößen (Mittelwerte, Streuungsmaße)<br />

- Interpretieren und Bewerten von Kenngrößen<br />

- Ausgleichsgerade, Regression, Korrelation<br />

Differentialrechnung ganzrationealer Funktionen<br />

- Mittlere Änderungsrate, durchschnittliche Steigung, Sekante, Differenzenquotient<br />

- Momentane Änderungsrate, lokale Steigung, Tangente, Grenzprozess des Differenzenquotienten<br />

- Ableitung und Ableitungsfunktion, Tangentengleichung<br />

- Ableitungsregeln für ganzrationale Funktionen<br />

- Untersuchung ganzrationaler Funktionen bzgl. Nullstellen, Symmetrie,<br />

Steigungsverhalten/ Hoch-, Tiefpunkte, Krümmungsverhalten/ Wendepunkte<br />

Jahrgangsstufen 12/ 13<br />

Die erste Klausur in 12.1 wird als Vergleichsklausur geschrieben. In 12.1 wird Analysis<br />

behandelt, im Anschluss daran in 12.2 Lineare Algebra/ Analytische Geometrie (Gk wie<br />

118


Lk). In der Entscheidung, ob Lineare Algebra/Analyische Geometrie oder Stochastik oder<br />

beide Gebiete für die Abiturprüfung verpflichtend sein sollen, ist jeder Fachlehrer frei.<br />

Entsprechend werden die nachfolgend aufgeführten Unterrichtsthemen und<br />

-gegenstände ausgeweitet, akzentuiert und vertieft. Orientierungswissen wird im Gebiet<br />

Lineare Algebra/Analytische Geometrie wie Stochastik vermittelt.<br />

Die Facharbeit kann die erste Klausur in 12.2 ersetzen (siehe 9.3.4.2).<br />

[Fächerverbindender Unterricht - siehe 9.3.4.1]<br />

Grundkurs Analysis<br />

Fortführung der Differentialrechnung<br />

- Bestimmung ganzrationaler Funktionen in Sachzusammenhängen<br />

- Untersuchung weiterer Funktionenklassen, benötigte Ableitungsregeln<br />

- Extremwertprobleme<br />

Integralrechnung<br />

- Produktsummen, Untersuchung von Wirkungen (z.B. Wasserzulaufgeschwindigkeit-<br />

Wasservolumen)<br />

- Stammfunktionen, bestimmtes Integral, Eigenschaften bestimmter Integrale<br />

- Integralfunktion, Hauptsatz( mit anschaulichem Stetigkeitsbegriff)<br />

- ein Verfahren zur numerischen Integration<br />

Leistungskurs Analysis<br />

Fortführung der Differentialrechnung<br />

- Bestimmung ganzrationaler Funktionen in Sachzusammenhängen<br />

- Ableitungsregeln ( Produkt-, Quotienten-, Kettenregel, Ableitung der Umkehrfunktion)<br />

- Untersuchung von Exponentialfunktionen und weiteren Funktionenklassen<br />

- Untersuchung von Funktionenscharen<br />

- Extremwertprobleme<br />

Integralrechnung<br />

- Produktsummen, Untersuchung von Wirkungen (z.B. Wasserzulaufgeschwindigkeit-<br />

Wasservolumen)<br />

- Stammfunktion, Integrierbarkeit, bestimmtes Integral, Eigenschaften bestimmter<br />

Integrale<br />

- Integralfunktion, Hauptsatz<br />

- Zusammenhang Integrierbarkeit - Stetigkeit - Differenzierbarkeit<br />

- Beziehungen zwischen Ableitungs- und Integrationsregeln<br />

- Flächenbrechnung durch Integration<br />

- ein Verfahren zur numersichen Integration<br />

- Uneigentliche Integrale<br />

Grundkurs Lineare Algebra/ Geometrie<br />

Lineare Gleichungssysteme und vektorielle Geometrie<br />

- lineare Gleichungssysteme für n>2, Matrix-Vektor-Schreibweise<br />

systematisches Lösungsverfahren von linearen Gleichungssystemen<br />

Lösung unterbestimmter linearer Gleichungssysteme<br />

119


- Rechnen mit Vektoren<br />

Parameterform von Geraden- und Ebenengleichungen<br />

Koordinatenform von Ebenengleichungen<br />

Lagebeziehung von Geraden und Ebenen<br />

Matrizen ( Alternative 1)<br />

- Abbildungsmatrizen, schräge Parallelprojektion<br />

- Matrizenmultiplikation als Abbildungsverkettung<br />

Matrizen ( Alternative 2)<br />

- Übergangsmatrizen, Materialverflechtung oder stochastische Matrizen<br />

- Matrizenmultiplikation als Verkettung von Übergängen<br />

Leistungskurs Lineare Algebra/ Geometrie<br />

Lineare Gleichungssysteme und vektorielle Geometrie<br />

- lineare Gleichungssysteme für n>2, Matrix-Vektor-Schreibweise<br />

systematisches Lösungsverfahren von linearen Gleichungssystemen<br />

Lösung unterbestimmter linearer Gleichungssysteme<br />

- Rechnen mit Vektoren<br />

Lineare Abhängigkeit, Basis, Dimension, Erzeugendensystem<br />

Parameterformen von Geraden- und Ebenengleichungen<br />

- Standardskalarprodukt mit Anwendungen Orthogonalität, Winkel und Länge von<br />

Vektoren<br />

- Normalenform von Ebenengleichungen<br />

Lagebeziehung von Geraden und Ebenen, Schnittwinkel von Geraden und Ebenen<br />

Abstandsprobleme<br />

Matrizen ( Alternative 1)<br />

- Abbildungsmatrizen, Parallelprojektionen<br />

- Matrizenmultiplikation als Abbildungsverkettung, inverse Matrizen und Abbildungen<br />

- Gruppenstruktur bzgl. der Matrizenmultiplikation<br />

- Eigenwertprobleme<br />

Matrizen ( Alternative 2)<br />

- Übergangsmatrizen, stochastische Matrizen<br />

- Matrizenmultiplikation als Verkettung von Übergängen<br />

- Gruppenstruktur bzgl. der Matrizenmultiplikation<br />

- Fixvektoren, stationäre Verteilung<br />

Grundkurs Stochastik<br />

Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />

- Wahrscheinlichkeit<br />

- Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit<br />

- Zufallsgröße, Wahrscheinlichkeitsverteilung, Erwartungswert, Standardabweichung<br />

- Binomialverteilung<br />

Beurteilende Statistik ( Alternative 1)<br />

- Testen von Hypothesen<br />

Beurteilende Statistik ( Alternative 2)<br />

- Schätzen von Parametern für binomialverteilte Zufallsgrößen<br />

120


Leistungskurs Stochastik<br />

Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />

- Wahrscheinlichkeit<br />

- Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit, Satz von Bayes<br />

- Zufallsgröße, Wahrscheinlichkeitsverteilung, Erwartungswert, Standardabweichung<br />

- Binomialverteilung<br />

- Normalverteilung, Formeln von de Moivre-Laplace<br />

Beurteilende Statistik<br />

- Testen von Hypothesen<br />

- Schätzen von Parametern<br />

Verknüpfung von Stochastik mit Analysis oder Linearer Algebra<br />

- Verknüpfung der Stochastik mit der Analysis über stetige Zufallsgrößen oder mit der<br />

Linearen Algebra über stochastische Matrizen/ Makrovketten<br />

121


Vorbemerkung:<br />

Schulinternes Curriculum für das Fach Musik<br />

<strong>Immanuel</strong> - <strong>Kant</strong> - Gymnasium Bad Oeynhausen<br />

Jahrgangsstufen 5 - 10<br />

Die derzeitige schulische Rahmenbedingung, dass der Musikunterricht in Klasse 7 <strong>bis</strong> 10<br />

nur epochal, d.h. ein Halbjahr lang unterrichtet wird, erfordert eine Überarbeitung des<br />

<strong>bis</strong>herigen Lenrplanes in zwei Richtungen:<br />

1) einerseits sollte der Unterrichtsstoff komprimiert werden und exemplarisches<br />

Lernen noch stärker berücksichtigt werden,<br />

2) andererseits sollten einige Unterrichtsinhalte (vor allem im Bereich der Musiklehre)<br />

in die Klassen 5 und 6 mit ihrem ganzjährigen<br />

Musikunterricht verlagert werden, damit der ohnehin kurze Musikunterricht in Klasse 7 <strong>bis</strong><br />

10 nicht überwiegend mit theoretischen Inhalten ausgefüllt wird.<br />

Insbesondere durch die Komprimierung der Lerninhalte werden wichtige zeitliche<br />

Freiräume geschaffen, die für folgende Aspekte dringend erforderlich sind:<br />

a) Praktischer Umgang mit Musik als Selbstzweck und als Erkenntnismethode.<br />

b) Wiederholung von Musiklehre im Hinblick auf Lernende, die nicht ständig praktisch<br />

mit Musik umgehen und theoretische Fähigkeiten (z.B. Notenlesen) wieder vergessen<br />

sowie als Ausgangsbasis zur weiteren Vertiefung und Erweiterung.<br />

c) Fächerverbindendes und projektorientiertes Lernen, das gerade für die Lernenden<br />

mit wenig musikalischer Vorbildung Zugänge zu entfernten Musikarten ermöglicht.<br />

Hinsichtlich des letzten Punktes muss der Lehrplan eine gewisse inhaltliche und zeitliche<br />

Variabilität aufweisen können.<br />

Grundsätzliches zur Methodik:<br />

Das Fach Musik kann und möchte neben kognitiv ausgerichteten Lernprozessen psychomotorische<br />

und affektive Ausgleichsmöglichkeiten schaffen. Für ein intensives Verstehen<br />

von Musik ist ein ganzheitlicher Umgang mit Musik eine wesentliche Voraussetzung. Ein<br />

unverzichtbarer Bestandteil des alltäglichen Musikunterrichts ist daher der praktische<br />

Umgang mit Musik hierbei vor allem das instrumentale und vokale Musizieren mit<br />

Schülern/-innen und das Umsetzen von Musik in Bewegung. Der praktische Umgang mit<br />

Musik durch Schüler/-innen gewinnt einen zusätzlichen Anreiz, wenn dieser nicht auf die<br />

Lerngruppe und deren Unterrichtstätigkeit beschränkt bleibt, sondern durch Aufführungen<br />

(schul-) öffentlich wird.<br />

Der Musikunterricht sollte in allen Jahrgangsstufen methodisch abwechslungsreich und<br />

ausgewogen durch praktisches Musizieren mit der Stimme und mit unterschiedlichen<br />

Instrumenten, Eigenproduktionen (Vertonungen, Arrangements, Improvisationen), Musik<br />

und Bewegung (Tanz, szenische Interpretation), graphische Umsetzung von Musik<br />

(Hörpartitur, Strukturschemen) und Ton-/Bildträgeranalyse gestaltet sein.<br />

Lernbereiche:<br />

Die vier Bereiche der RRL (Musikalische Ordnungen, musikalische Form/Ausdruck,<br />

geschichtliche/kulturelle Bindung; Funktion von Musik) sollen schwerpunktmäßig und<br />

122


anteilig eingesetzt werden können, wobei in Klasse 5 und 6 überwiegend der Bereich 1<br />

berücksichtigt wird.<br />

Fachwissen aus dem Bereich 1 (Musiklehre wie z.B. Notenlesen) sollte -insbesondere in<br />

den Klassenstufen 5 und 6 - öfters wiederholt werden („Spiral-Curriculum“), weil einerseits<br />

für die Analyse und Interpretation ein gewisses musiktheoretisches Grundwissen<br />

unentbehrlich ist und andererseits produktionsorientierte Verfahren (z.B. Erstellen eigener<br />

Kompositionen, Arrangements) ohne dieses ebenfalls schwer durchführbar sind.<br />

5/6:<br />

- systematische Kenntnis der Noten- und Pausenwerte, Bestandteile der Note<br />

- Metrum/Takt/Rhythmus (möglichst in Verbindung mit Produktionsorientierung)<br />

- Herkunft/Funktion der Notenschlüssel<br />

- Lesen des G-Schlüssels (Tonnamen und Lagenbezeichnungen)<br />

- Lesen des F-Schlüssels (als Transposition des G-Schlüssels, nur Tonnamen)<br />

- Ausdrucksbezeichnungen (z.B. Legato, Tenuto, Portato, Staccato, Marcato)<br />

- Tempobezeichnungen (z.B. Largo, Adagio, Andante, Moderato, Allegro, Presto,<br />

accellerando, ritardando, Fermate)<br />

- dynamische Bezeichnungen (z.B. ff - f - mf - p, crescendo, decrescendo)<br />

- Intervalle: Grobbestimmung aller Intervalle (Auszählmethode); Bestimmung von<br />

großen und kleinen Terzen<br />

- Aufbau/Klangeindruck/Wirkung von Akkorden: Dur-, Moll-, verminderte sowie<br />

übermäßige Dreiklänge, eventuell Dominantseptakkord<br />

- Aufbau von Tonleitern: Dur, Moll, chromatisch, pentatonisch (möglichst in<br />

Verbindung mit kulturgeschichtlichen Zusammenhängen)<br />

- Instrumentenkunde (Schlag-, Blechblas-, Holzblas-. Streich- und Zupf-,<br />

Tasteninstrumente), möglichst mit hohem praktischen Anteil (inklusive Bau und<br />

Spiel primitiver Instrumente)<br />

- menschliche Stimmlagen: Sopran, (Mezzosopran,) Alt; Tenor, (Bariton,) Bass;<br />

eventuell noch Koloratursopran, Countertenor<br />

- Einsatz der menschlichen Stimme in verschiedenen Musikbereichen, Zeiten und<br />

Arten (Chormusik, solistisch, Musiktheater)<br />

- Stimmbildung und Singen verschiedener Liedtypen aus verschiedenen Zeiten und<br />

Musikbereichen<br />

- Darstellende Musik: eigene Gestaltungsversuche; hören, analysieren und<br />

interpretieren; bildliche Umsetzung/lnterpretation; Zeichentrickfilmmusik<br />

7/8:<br />

- Themenorientierter (z.B. ,Die Liebe in der Musik'; ,Musik und Krieg`) und/oder<br />

chronologischer Durchgang von Epochen der europäischen Kunstmusik sowie der<br />

Pop- und Rockmusikgeschichte, möglichst in Verbindung mit methodischen<br />

Schwerpunkten (z.B. ´Musik und Bewegung').<br />

• Mögliche Epochen in der Kunstmusik:<br />

- Musik im Mittelalter<br />

- Musik der Renaissance-Zeit<br />

- Musik im Barockzeitalter<br />

- Musik in der Epoche der Klassik<br />

- Musik in der Romantik<br />

- Musik des 20. Jahrhunderts/ „Neue Musik“/avantgardistische Musik<br />

• Möglicher Überblick der Pop- und Rockmusikgeschichte:<br />

- Entstehung/Wurzeln (Ragtime)<br />

- Musik der 20er und 30er Jahre (Comedian Harmonists; Musik in der NS-Zeit)<br />

- Rhythm & Blues - Rock'n'Roll (BiII Haley, Elvis)<br />

- Beat (Beatles)<br />

123


- Hard-Rock (Rolling Stones)<br />

- Rap (möglichst Eigenproduktionen)<br />

- Schlager (aus verschiedenen Zeiten)<br />

- Musikwelt der Schüler/innen (z.B. in Form von Referaten)<br />

• Behandlung von Form- und Gestaltungsprinzipien in der Musik:<br />

- musikalische Großformanalyse (Rondo, Kanon, Liedformen)<br />

- musikalische Bausteinanalyse (Motiv, Phrase, Thema, Patterns)<br />

- Formen der Wiederholung (Sequenz, Imitation, Call & Response-Schema, Ostinato,<br />

Variation)<br />

- Unterscheidung von Homophonie/Polyphonie<br />

• Interpretationsansätze zu Musikstücken in biographischen, soziologischen oder/und<br />

geschichtlichen Zusammenhängen<br />

• Wiederholung von Musiklehre unter pragmatischen Gesichtspunkten<br />

• Das Thema „Musik In der Werbung“ kann und sollte möglichst projektorientiert und<br />

fächerverbindend (Deutsch. Politik) - vornehmlich in den Jahrgangsstufen 7, 8 oder<br />

9 behandelt werden.<br />

9:<br />

• Wurzeln und Stile des Jazz:<br />

- Worksongs<br />

- Spiritual & Gospel<br />

- Blues (Country Blues, Boogie-Woogie)<br />

- New Orleans-Jazz<br />

- Swing<br />

- Bebop<br />

- Cool-Jazz<br />

- Modern-Jazz; eventuell Free-Jazz (möglichst eigene Gestaltungsversuche)<br />

• mögliche Gestaltungsmerkmale/Stilmittel des Jazz und seiner Wurzeln:<br />

- Patterns, Riffs<br />

- Call & Response-Schema<br />

- ostinate Bassführung (Walking-Basses)<br />

- Improvisation (eigene Gestaltungsversuche), möglichst in Verbindung mit dem<br />

Blues-Schema<br />

- Blue-Notes, Dirty-lntonation<br />

- Down-Beat, Off-Beat; ternäres und binäres Feeling, Drive<br />

• Besetzungstypen von Jazz-Ensembles (Bigband, Combo, kleinere Formationen)<br />

10:<br />

• Musiktheater (Oper, Operette, Musical)<br />

• zumindest sollten ein Musical und eine Oper behandelt werden; der Bereich der<br />

Operette kann aus zeitlichen Gründen entfallen<br />

• Die gewählten Musiktheaterbeispiele sollten möglichst überzeitliche<br />

Lebensprobleme thematisieren wie z.B. Liebe, Freiheit, Gewalt,<br />

Fremdenfeindlichkeit (vgl. Westside-Story, Anatevka, Carmen, Entführung aus dem<br />

Serail, Fidelio)<br />

• möglichst (teilweise) Anwendung szenischer lnterpretationsverfahren<br />

• Auseinandersetzungen mit dem Wort-Ton-Verhältnis (Arie, Arioso, Rezitativ, Song)<br />

• Behandlung von Ouvertüre/Vorspiel (grober Aufbau und Funktion)<br />

• Der Unterricht im Bereich des Musiktheaters sollte fortlaufend durch Theaterfahrten<br />

ergänzt und bereichert werden.<br />

124


Musikunterricht in der Sekundarstufe II:<br />

Die neuen RRL in der Sekundarstufe II sehen vor, dass die Themen der einzelnen<br />

Kursabschnitte auf der Basis von Vorschlägen und Wünschen der Schüler-/innen mit den<br />

Lernenden auszuhandeln sind (RRL S.14ff., S.18). Aus diesem Grund kann und darf der<br />

Lehrplan für die Sekundarstufe II nicht thematisch bestimmt werden. Zur Durchführung<br />

von fächerübergreifenden Projekten ist allerdings eine Anlehnung an die<br />

jahrgangsspezifischen Themenbereiche der anderen Fächer sinnvoll und notwendig. So<br />

könnte sich z.B. das zweite Unterrichtsvorhaben des Faches Deutsch in 12.2<br />

„Poetisierung der Welt - Gesellschaftskritik: Literatur der Romantik und des Vormärz“<br />

innerhalb eines möglichen Kursthemas „Musik und Sprache“ in den Kursabschnitten<br />

„Volks- und Kunstlied in der Romantik“ sowie „Politisches Lied am Beispiel der<br />

Befreiungskriegslieder und der Revolutionslieder von 1848“ niederschlagen.<br />

Bei den auszuhandelnden Themen der Kursabschnitte müssen entsprechend den<br />

ministeriellen Vorgaben und Empfehlungen (vgl. RRL S.16ff, S.38) die in den RRL<br />

angeführten musikbezogenen Sachaspekte (S.11 - S.14) abgedeckt sein. Dem<br />

eingeforderten schwerpunktmäßigen praktischen Umgang mit Musik (RRL S.17) wird der<br />

Musikunterricht in der Sekundarstufe II einerseits durch intensive musikpraktische Phasen<br />

und die Verwendung produktionsorientierter Verfahren (z.B. eigene Vertonungen,<br />

Arrangements, szenische Interpretation, Tanz) gerecht. Andererseits sollen regelmäßig<br />

instrumental- und vokalpraktische Kurse angeboten werden, die möglichst in ein<br />

fächerverbindendes Projekt eingebettet sind und auf abschließende schulinterne und/oder<br />

öffentliche Aufführungen ausgerichtet sind.<br />

Innerhalb der vokal- und instrumentalpraktischen Kurse wird den Schülern-/innen die<br />

Möglichkeit geboten, entsprechende Fähigkeiten zu erwerben bzw. weiter zu entwickeln.<br />

Daneben können sich technisch interessierte Schüler/-innen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

im Bereich der Tontechnik/apparativen Musikpraxis (fachgerechter/-s Aufbau/Aussteuern<br />

von Verstärkeranlagen, Aufnahmeverfahren usw.) aneignen.<br />

125


126


Erziehungswissenschaft / Pädagogik<br />

Jahrgangsstufe 11<br />

1. Kursthema: Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse<br />

Themen<br />

(Obligatorik)<br />

Das Individuum im<br />

Erziehungsprozess<br />

Erziehungsverhalten<br />

und Legitimation<br />

von<br />

Erziehungspraktiken<br />

Erziehung in<br />

verschiedenen<br />

historischen und<br />

kulturellen Kontexten<br />

Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />

mit anderen<br />

Fächern<br />

Begriffsklärungen:<br />

Erziehung,<br />

Sozialisation,<br />

Enkulturation,<br />

Pädagogik,<br />

Erziehungswissenschaft<br />

Das pädagogische<br />

Verhältnis<br />

Erziehungsziele,<br />

-mittel/-stile<br />

Erziehung in früheren<br />

Epochen<br />

oder<br />

Erziehung in verschiedenen<br />

Milieus und<br />

Kulturen<br />

2. Kursthema: Lernen und Entwicklung<br />

Themen<br />

(Obligatorik)<br />

Beobachtung, Beschreibung<br />

und<br />

Analyse von<br />

Lernvorgängen<br />

Entwicklungsprozesse<br />

und<br />

Lernprozesse<br />

Beeinflussung von<br />

Lernprozessen und<br />

Selbststeuerung des<br />

Lernens<br />

soziologische<br />

Theorien der<br />

Sozialisation<br />

Geschichte der Erziehung<br />

Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />

mit anderen<br />

Fächern<br />

Lerntheorien<br />

Wahrnehmung,<br />

Denken und<br />

Gedächtnis<br />

Soziales Lernen<br />

Lernen in der<br />

informationsoffenen<br />

Gesellschaft<br />

Schulisches Lernen<br />

und Lehr-<br />

/Lerntechniken<br />

Manipulation und<br />

Strafe<br />

PC und Internet<br />

(Informatik)<br />

fachliche Lern- und<br />

Arbeitstechniken<br />

(alle Fächer)<br />

Jahrgangsstufe 12<br />

127<br />

mögliche Projekte<br />

Kindheit und<br />

Aufwachsen heute<br />

Erziehungsvorstellungen<br />

von<br />

verschiedenen<br />

Generationen und kulturellenGruppen/Milieus<br />

Hinweise auf Projektthemen<br />

Medienpädagogik<br />

Lernen im<br />

Cyberspace<br />

Lernen lernen<br />

Lernorte außerhalb<br />

der Schule<br />

1. Kursthema: Entwicklung und Sozialisation und deren Risiken in der Kindheit<br />

Themen<br />

(Obligatorik)<br />

Grundlagen und<br />

Interpendendenz von<br />

Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />

mit anderen<br />

Fächern<br />

Anlage-Umwelt-Problematik<br />

Vererbung<br />

(Biologie)<br />

mögliche Projekte<br />

Wolfskinder


Entwicklung und<br />

Sozialisation Erziehungsbedürftigkeit<br />

und Erziehbarkeit<br />

des Menschen<br />

Modelle der wissenschaftlichen<br />

Erfassung von<br />

Entwicklung, Sozialisation<br />

und Entwicklungsstörungen<br />

im Kindesalter<br />

Pädagogisches<br />

Denken und Handeln<br />

aufgrund von<br />

Erkenntnissen über<br />

Entwicklung und Sozialisation<br />

Entwicklung und Sozialisation<br />

in unterschiedlichengesellschaftlichen,kulturellen,<br />

familiären Bedingungsfeldern<br />

und Milieus<br />

Möglichkeiten und<br />

Grenzen der<br />

pädagogischen<br />

Beeinflussung von<br />

Entwicklungsprozessen<br />

Anthropologische<br />

Fragestellungen in<br />

Philosophie und<br />

Biologie<br />

Reifungsprozesse<br />

(Biologie)<br />

Spracherwerb<br />

(Deutsch, Biologie)<br />

2. Kursthema: Entwicklung und Sozialisation und deren Risiken im Jugend- und Erwachsenenalter<br />

Themen<br />

(Obligatorik)<br />

Entwicklung,<br />

Sozialisation und<br />

ihre Risiken in<br />

Pubertät und<br />

Jugendalter und ihre<br />

wissenschaftliche<br />

Erfassung<br />

Pädagogisches<br />

Denken und Handeln<br />

aufgrund von<br />

Erkenntnissen über<br />

Entwicklung und<br />

Sozialisation in<br />

Pubertät und<br />

Jugendalter<br />

Entwicklung,<br />

Sozialisation und<br />

Erziehung im<br />

Erwachsenenalter<br />

Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />

mit anderen<br />

Fächern<br />

Entwicklung und Sozialisation,<br />

mögliche<br />

Störungen und deren<br />

Ursachen während<br />

der Pubertät und im<br />

Jugendalter<br />

Möglichkeiten und<br />

Grenzen der sozialundsonderpädagogischenIntervention<br />

bei Entwicklungsstörungen<br />

und Devianz<br />

Resozialisierung und -<br />

habilitation als pädagogische<br />

und therapeutische<br />

Aufgaben<br />

Entwicklungsroman<br />

(Deutsch, Fremdsprachen)<br />

Theorien<br />

abweichenden<br />

Verhaltens (Biologie)<br />

Kunsttherapie<br />

128<br />

mögliche Projekte<br />

Sucht<br />

Erkundung außerschulischer<br />

Institutionen<br />

(Heime, Kliniken etc.)<br />

Jugend und Gewalt


1. Kursthema: Normen und Ziele in der Erziehung<br />

Themen<br />

(Obligatorik)<br />

Normen und Ziele<br />

in verschiedenen<br />

historischen,<br />

politischen und<br />

kulturellen Erziehungskontexten<br />

Institutionalisierung<br />

von Erziehung<br />

Pädagogische<br />

Theoriebildung<br />

2. Kursthema: Identität<br />

Themen<br />

(Obligatorik)<br />

Erzieherische<br />

Aspekte der Identitätsbildung<br />

im Kontext<br />

persönlicher<br />

Entfaltung und<br />

sozialer<br />

Verantwortlichkeit<br />

Jahrgangsstufe 13<br />

Realisierung mögliche Zusammenhänge<br />

mit anderen<br />

Fächern<br />

Erziehung in unterschiedlichenGesellschaftssystemen<br />

Erziehung im Kulturvergleich<br />

Die Idee der Bildung<br />

Wandel und Strukturen<br />

des<br />

Schulwesens<br />

Das Kind in der<br />

Geschichte<br />

Erziehungsgedanken in<br />

der Philosophie<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnol<br />

ogien (Informatik)<br />

Ausländische Bildungssysteme<br />

(Englisch,<br />

Französisch etc.)<br />

Alternative Schul- Bildung in Europa<br />

modelle (Sozialwissenschaften)<br />

Kritik der Erziehung Die Idee der Erziehung<br />

zur Toleranz (z. B.<br />

Deutsch: Lessing,<br />

Nathan)<br />

Realisierung Zusammenhänge mit<br />

anderen Fächern<br />

Menschenbilder Weltbilder (Philosophie)<br />

Menschenbilder<br />

(Religionslehre)<br />

129<br />

mögliche Projekte<br />

Aufwachsen in der<br />

Region<br />

Aufwachsen im Computerzeitalter<br />

Erziehungssystem<br />

Fernsehen<br />

Kinderrechte in aller<br />

Welt<br />

Schule und Beruf<br />

Schule der Zukunft<br />

mögliche Projekte<br />

Auf der Suche nach<br />

Menschenbildern in<br />

Institutionen<br />

Der neue Mensch


Das Fach Philosophie in der reformierten Oberstufe des<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong> Gymnasiums<br />

Philosophie gehört zu den Fächern, die in der Sekundarstufe I unserer Schule nicht<br />

unterrichtet werden. Daher seien an dieser Stelle einige Worte zur Erläuterung<br />

vorangestellt - zumal ja auch der bedeutendste deutsche Philosoph des 18.Jahrhunderts,<br />

<strong>Immanuel</strong> <strong>Kant</strong> (1724 - 1804), Namenspatron unserer Schule ist.. Das Wort Philosophie<br />

stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Liebe zur Weisheit”. Heute kann man den<br />

Begriff moderner ausdrücken als „Liebe zum (Nach-) Denken”.<br />

<strong>Immanuel</strong> <strong>Kant</strong> hat die Themenbereiche der Philosophie einmal auf folgende Fragen<br />

zusammengefasst:<br />

Was kann ich wissen?<br />

Was soll ich tun?<br />

Was darf ich hoffen?<br />

Was ist der Mensch?<br />

Diese Themenbestimmung macht zweierlei deutlich:<br />

1. Der Philosophierende ist ein fragender, ein nachdenklicher Mensch.<br />

2. Gegenstand und Ziel alles philosophischen Fragens ist der Mensch selbst, der sich und<br />

die Welt begreifen möchte, um sich in ihr zurechtfinden zu können.<br />

Wer Philosophie als Unterrichtsfach in der Oberstufe wählt, sollte also Freude am<br />

eigenständigen Denken mitbringen. Der Philosophieunterricht selbst lebt dann vom<br />

Gespräch der Kursteilnehmer miteinander. Sie sollten also einige Fähigkeiten entwickeln,<br />

damit ein solches Gespräch stattfinden kann: die Bereitschaft sich und anderen kritische<br />

Fragen zu stellen, anderen zuzuhören, sich mit fremden Denkansätzen (von Philosophen,<br />

Mitschülern, Lehrern) intensiv auseinanderzusetzen.<br />

Wer Philosophie als Unterrichtsfach in der Oberstufe wählt, sollte aber auch die<br />

Bereitschaft und Ausdauer mitbringen sich der notwendigen Verständniserschließung am<br />

Text nicht zu versagen.<br />

Denn nicht jeder philosophische Text wird sofort verständlich sein. Die Arbeit des<br />

Sinnerschließens ist daher oft recht mühsam, gerade darum aber auch wieder reizvoll,<br />

wenn es gilt sich selbst zu beweisen, dass man auch schwierigen Zusammenhängen<br />

gewachsen ist, es zu schaffen die Fassade der Wörter und Begriffe zu durchdringen und<br />

ins Innere, zum Verständnis, durchzudringen.<br />

Philosophieunterricht will damit ein besseres Verständnis anderer Zeiten und Kulturkreise,<br />

aber auch dem Verständnis von Auffassungen, in die wir hineinwachsen, dienen, in letzter<br />

Konsequenz aber einen eigenen Standpunkt entwickeln helfen.<br />

In den sechs Halbjahren der Oberstufe sollen die folgenden Themen erarbeitet werden,<br />

deren Schwerpunkte sich mit der Person des jeweiligen Fachlehrers bzw. der jeweiligen<br />

Fachlehrerin, aber auch mit der Zusammensetzung des jeweiligen Kurses verschieben<br />

können:<br />

130


Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie<br />

<strong>Immanuel</strong> - <strong>Kant</strong> - Gymnasium Bad Oeynhausen<br />

Jahrgangsstufen 11 - 13<br />

11.1 Halbjahresthema: Einführung in die Philosophie<br />

Erarbeitung philosophischer Fragestellungen und ihrer Gegenwartsbedeutung,<br />

Einführung in Probleme des Denkens und Erkennens, u.a. anhand des<br />

Höhlengleichnisses; Einführung in die Ethik durch eine Interpretation der<br />

platonischen Schriften Apologie und Kriton,<br />

Vorstellung der übrigen Themenkreise der kommenden Halbjahre.<br />

- Eine zweistündige<br />

Probeklausur: Analyse eines<br />

philosophischen Textes,<br />

ergänzt um die Herstellung von<br />

Bezügen zu im Unterricht<br />

behandelten philosophischen<br />

Fragestellungen oder um eine<br />

Beurteilung der erarbeiteten<br />

philosophischen Position<br />

11.2 Halbjahresthema: Einführung in die Anthropologie (Lehre vom<br />

Menschen)<br />

Erarbeitung verschiedener Menschenbilder und Persönlichkeitsideale von der Antike<br />

<strong>bis</strong> zur Neuzeit unter Berücksichtigung des biologischen (Darwin), psychologischen<br />

(Freud) und kulturellen Ansatzes (Nietzsche). Reflexion des behavioristischen<br />

Ansatzes (Skinner), der den Menschen als in gewisser Weise gewünschtes und<br />

steuerbares Wesen ansieht, ev. Problematisierung der Gentechnologie.<br />

Eine zweistündige Klausur:<br />

(vgl. 11.1)<br />

12.1 Halbjahresthema: Probleme des menschlichen Handelns<br />

Untersuchung grundlegender antiker ethischer Positionen unter Berücksichtigung der<br />

Nikomachischen Ethik, Versuch einer Interpretation der Schrift “Grundlegung der<br />

Metaphysik der Sitten” nach <strong>Kant</strong>, verbunden mit einem Blick auf die Kritik des<br />

kategorischen Imperativs aus der Sicht unterschiedlicher ethischer Positionen als<br />

Antwort auf die sich dem denkenden Menschen stellende Frage: “Was soll ich tun?”<br />

Vertiefung der Frage an konkreten Beispielen, etwa der Euthanasie (guter Tod -<br />

menschenwürdiges Sterben).<br />

..... zwei dreistündige Klausuren:<br />

Analyse eines philosophischen<br />

Textes, ergänzt um die Herstellung<br />

von Bezügen zu im<br />

Unterricht behandelten philosophischen<br />

Fragestellungen<br />

131


und um eine Beurteilung der<br />

erarbeiteten philosophischen<br />

Position<br />

12.2 Halbjahresthema: 12/2 Der Mensch in Staat und Gesellschaft Oder<br />

alternativ nach Absprache mit der Fachschaft bzw. dem Kurs:<br />

12/2 Probleme des Geschichtsverständnisses unter besonderer<br />

Berücksichtigung von Hegel und Marx<br />

Grundlegung des Staates im Individuum, die Finalität des Staates, die Grundtypen<br />

der Gesellschaft. Eine Auseinandersetzung mit Marxens Forderung nach einer<br />

revolutionären Veränderung der Gesellschaft, ausgehend von der Kritik der<br />

idealistischen Philosophie Hegels und Feuerbachs, verbunden mit der Lektüre der<br />

Frühschriften von Karl Marx und einer Einführung in das System des historischen<br />

und dialektischen Marxismus. Die Weiterentwicklung des marxschen Ansatzes durch<br />

Philosophen des 20. Jahrhunderts.<br />

Als zusammenfassende Bezeichnung für die philosophische Theorie von Geschichte<br />

kann Geschichtsphilosophie sowohl philosophische Sinndeutung des Geschehens<br />

als auch kritische Analyse der Erkenntnismöglichkeit historischen Geschehens sein.<br />

Im Mittelpunkt unserer unterrichtlichen Beschäftigung mit Geschichtsphilosophie<br />

steht der zuerst genannte Aspekt.<br />

Über eine knappe Betrachtung antiker Kreislauftheorie gelangt der Kurs zum Beginn<br />

teleologischer, also zielgerichteter Geschichtsvorstellungen (seit Augustinus) und<br />

kommt dann zum Schwerpunkt: Der Geschichtsphilosophie der Neuzeit. Ausgehend<br />

von <strong>Kant</strong>s kleineren Schriften zur Geschichtsphilosophie wendet sich der Kurs dann<br />

den Vorstellungen Hegels zu, die dann mit denen von Karl Marx konfrontiert werden.<br />

zwei dreistündige Klausuren:<br />

vgl. 12.1<br />

13.1 Halbjahresthema: Europäischer Nihilismus und französischer<br />

Existenzialismus<br />

Eine Erarbeitung des von Nietzsche und Kierkegaard mit der “Entwertung der<br />

obersten Werte” und der “Krankheit zum Tode” eingeleiteten Endstadiums der<br />

idealistischen Philosophie, verbunden mit der Betrachtung der Überwindung des<br />

Nullpunktes des Nihilismus durch Heidegger und Jaspers und einer Bestimmung der<br />

geistigen Situation unserer Zeit anhand von ausgewählten Texten und Dramen<br />

Sartres und Camus.<br />

zwei dreistündige Klausuren:<br />

vgl. 12.1<br />

13.2 Halbjahresthema: Probleme der Ontologie (Lehre vom Sein)<br />

Eine Betrachtung von Nicolai Hartmanns Ontologie, insbesondere seines auf der<br />

Philosophie Descartes fußenden Schichtenbaus der Welt, verbunden mit einer<br />

Weiterführung der Erkenntnistheorie zur Klärung der Frage, in welchem Umfang die<br />

menschliche Vernunft die Welt zu erfassen vermag, und mit einem abschließenden<br />

Versuch, die Stellung der Menschen in der Welt zu bestimmen und das Problem der<br />

menschlichen Freiheit zu diskutieren.<br />

- eine dreistündige Klausur:<br />

vgl. 12.1<br />

132


Schulinternes Curriculum – Physik – Sekundarstufe I<br />

Bezug: Richtlinien und Lehrpläne für das Gymnasium – Sekundarstufe I – in<br />

Nordrhein-Westfalen Physik 1993 [RdErl. KM v.<br />

8.2.1993 – II C 1/3 – 36 –20/0 Nr. 3327/92 -]<br />

Der Unterricht im Fach Physik erfolgt in den Klassen 6 sowie 8 <strong>bis</strong> 10 jeweils mit zwei<br />

Wochenstunden. Die Unterrichtsgegenstände umfassen obligatorische und fakultative<br />

Inhalte; letztere sind in der folgenden Übersicht kursiv dargestellt. Es existieren<br />

Querverbindungen zu und dementsprechende aktuelle Absprachen mit anderen Fächern;<br />

in der hausinternen Veröffentlichung „Die Lehrpläne der Fächer: Physik – Chemie –<br />

Biologie – Erdkunde – <strong>Mathe</strong>matik : Absprachen – Vereinbarungen – Inhalte“ sind solche<br />

wünschenswerten Absprachen aufgeführt. Diese Veröffentlichung liegt seit 1998 vor; dort<br />

ist für den Bereich der obligatorischen Inhalte der Physik für jede Jahrgangsstufe auch<br />

eine grobe zeitliche Rasterung zur Orientierung angegeben. Zur Zeit befinden sich diese<br />

Ausführungen in einer Phase der Überarbeitung, so dass sie hier nicht mit aufgenommen<br />

sind; dieses bleibt einer späteren Fassung vorbehalten.<br />

Die folgenden Ausführungen machen Aussagen zu den Sachgebieten, den<br />

fachmethodischen Inhalten und zur Leistungsbewertung im Fach Physik.<br />

Sachgebiete<br />

Jahrgangsstufe 6<br />

Temperatur und Energie<br />

A.1 Volumen- und Längenänderung bei Erwärmung/Abkühlung<br />

• Untersuchung fester, flüssiger, gasförmiger Körper mit Anwendungen in Natur<br />

und Technik<br />

Anomalie des Wassers<br />

A.2 Thermometer, Temperaturmessung<br />

• Zweck, Aufbau, Funktionsweise von Flüssigkeitsthermometern<br />

• Kalibrierung eines Thermometers und Temperaturmessungen<br />

A.3 Energie<br />

• Energieübertragungsprozesse mit Temperaturerhöhung<br />

• Energieeinheit 1 Joule<br />

A.4 Energieübergang zwischen Körpern verschiedener Temperatur<br />

• Vorgänge in Natur und Technik, die auf Wärmemitführung, -leitung oder<br />

-strahlung beruhen<br />

• Beispiele für Energieübergänge vom kälteren zum wärmeren Körper<br />

(Kühlschrank)<br />

Elektrischer Strom<br />

B.1 Einfache Stromkreise<br />

• Schaltskizzen<br />

• Bauformen von Schaltern<br />

• Aufbau einfacher Schaltungen; Parallel- und Reihenschaltung<br />

B.2 Leiter und Nichtleiter<br />

• Messgeräte zur Prüfung der Leitfähigkeit<br />

• Untersuchungen an festen und flüssigen Leitern<br />

B.3 Fahrradbeleuchtung<br />

133


• Stromkreis am Fahrrad<br />

• Funktionsüberprüfungen, Fehlerbeseitigung (<strong>Verkehrserziehung</strong>)<br />

B.4 Magnetismus<br />

• Dauer- und Elektromagnete<br />

• technische Anwendungen<br />

B.5 Nennspannungen elektrischer Quellen und Verbraucher<br />

• Gefahren des Stroms<br />

B.6 Wärmewirkung und Sicherung<br />

• Funktionsweise, Fallbeispiele<br />

B.7 Elektrischer Strom und Energiewandlung<br />

B.8 Elektrische Geräte mit Thermostat<br />

• Bimetallschalter<br />

• Regelkreis Bügeleisen<br />

Das Licht<br />

C.1 Licht und Sehen<br />

• Transmission, Reflexion, Absorption des Lichtes<br />

• Reflexionsgesetz<br />

• Spektralzerlegung und Körperfarben<br />

• Modell des Lichtstrahls<br />

C.2 Lichtquellen und Lichtempfänger<br />

• Auge, Solarzelle<br />

• Sehen und Gesehen werden (<strong>Verkehrserziehung</strong>)<br />

• Historische Entwicklung der Lichtquellen<br />

C.3 Geradlinige Ausbreitung des Lichtes<br />

• Schatten; Kern- und Halbschatten<br />

• Schattenphänomene in der Natur<br />

• Lochkamera<br />

Speicherung, Transport, Entwertung der Energie<br />

D.1 Speicherung und Transport der Energie<br />

• Speichermöglichkeiten (Lage, Bewegung, chemisch ...)<br />

• Energieumwandlungsprozesse; Energietransportketten im Alltag<br />

D.2 Entwertung von Energie<br />

D.3 Energie und Umwelt<br />

• Energieversorgungssysteme; ökologische Folgen; Energiesparmöglichkeiten<br />

Der Teil D. kann integriert in A. ... C. behandelt werden.<br />

134


Jahrgangsstufe 8<br />

A. Strahlenoptik<br />

A.1 Licht an Grenzflächen<br />

• Reflexion am ebenen Spiegel, Reflexionsgesetz<br />

• Spiegelbilder (Konstruktionen)<br />

• Lichtstrahlmodell, Umkehrbarkeit des Lichtweges<br />

• Brechung an ebenen Grenzflächen<br />

• Brechungsgesetz in graphischer Form<br />

• Konstruktion des Strahlengangs beim Übergang von einem Medium in ein<br />

anderes<br />

• Totalreflexion mit Anwendungen in Natur und Technik<br />

• Zerlegung und Zusammensetzung des weißen Lichts<br />

• Spektralfarben<br />

• Infrarote und ultraviolette Strahlung (Nachweis, Anwendungen, Gefahren)<br />

• Farbenaddition und –subtraktion, Körperfarben<br />

A.2 Optische Linsen<br />

• Strahlenverlauf bei Sammellinsen<br />

• Bilderzeugung, Strahlengangkonstruktionen<br />

• Qualitative Zusammenhänge zwischen Bildgröße, -weite, Gegenstandsgröße, -<br />

weite und Brennweite<br />

• Abbildungsgleichung, keine Linsengleichung<br />

• Anwendung: Fotoapparat<br />

• Strahlenverlauf bei Zerstreuungslinsen; Augenfehler und deren Korrektur<br />

A.3 Sehvorgang und Optische Instrumente<br />

• Bildentstehung im Auge<br />

• Augenfehler und ihre Korrektur (vgl. A.2)<br />

• Lupe, Fernrohr und Mikroskop<br />

• Weitere optische Instrumente<br />

B. Elektrizität<br />

B.1 Wirkungen des elektrischen Stromes<br />

• Thermische, magnetische, chemische Wirkung<br />

B.2 Elektrische Ladung<br />

• Eigenschaften von Ladungen<br />

• Ladungstrennung und Influenz<br />

• Kraftwirkungen, Portionierbarkeit, Neutralisation von Ladung<br />

• Elektronen und Atomkerne als Atombausteine<br />

• Laden/Entladen im Elektronenbild<br />

• Deutung des Stromes im Elektronen- bzw. Ladungsbild<br />

• Anwendungen: Elektroskop, Faradaykäfig, Gewitter, Elektronenstrahlröhre<br />

B.3 Stromstärke und Ladung<br />

• Definition von Ladungseinheit und Stromstärke; Grund- und abgeleitete Größen<br />

• Messung von Stromstärken; Funktionsprinzip von Drehspulmessgeräten<br />

• Stromstärken im unverzweigten und verzweigten Stromkreis, Deutung im<br />

Elektronenbild<br />

B.4 Die elektrische Quelle<br />

• Spannungseinheit, Messung von Spannungen (Intuitiver Gebrauch der Größe<br />

Spannung)<br />

• Reihenschaltung von Quellen<br />

B.5 Der elektrische Verbraucher<br />

• Das Ohmsche Gesetz (rechnerische und graphische Auswertung)<br />

135


• Beispiele für nicht-proportionale Zusammenhänge zwischen U und I<br />

• Der elektrische Widerstand eines Verbrauchers, technische Anwendungen<br />

• Der spezifische Widerstand<br />

Jahrgangsstufe 9<br />

A. Die Kraft<br />

A.1 Kräfte und ihre Wirkungen<br />

• Art und Wirkung von Kräften (Beispiele: Verformung, Bewegungsänderung)<br />

• Kraftpfeil<br />

• Wechselwirkungsaspekte bei Kräften<br />

• Federkraftmesser, Hookesches Gesetz<br />

• Kraftdefinition (Newton)<br />

A.2 Zusammenwirken von Kräften<br />

• Zusammensetzung und Zerlegung von Kräften, Kräfteparallelogramm<br />

• Schiefe Ebene<br />

A.3 Gewichtskraft und Masse<br />

• Ortsfaktor<br />

• Zusammenhang Kraft-Masse<br />

A.4 Anwendungen mit Kräften<br />

• Anwendung „Hebel“ oder „Wellrad/Getriebe“<br />

z.B. ein-/zweiseitiger Hebel, Hebelgesetz mit Anwendungen oder<br />

Drehmoment in elementarer Form, Anwendung auf Fahrradantrieb<br />

B. Der Druck<br />

B.1 Der Kolbendruck<br />

• Definition und Einheit<br />

• Deutung im Teilchenmodell (Flüssigkeiten, Gase)<br />

• Boyle-Mariottesches Gesetz<br />

• Beispiele aus Natur und Technik (Manometer, Blutkreislauf, Hebebühne,...)<br />

B.2 Der Schweredruck<br />

• Schweredruck als Gewichtskraft von Flüssigkeiten<br />

• Deduktion von p=ρgh<br />

• Unabhängigkeit von der Gefäßform<br />

• Messung des Luftdrucks<br />

• Beispiele zur Wirkung des Schweredrucks<br />

B.3 Auftrieb in Flüssigkeiten<br />

• Auftriebskraft als Wirkung des Schweredrucks<br />

• Deduktive Herleitung und experimentelle Bestätigung des Archimedischen<br />

Prinzips (induktive und deduktive Methode)<br />

• Sinken, Schweben, Steigen, Schwimmen<br />

B.4 Auftrieb in Gasen<br />

C. Energie, Arbeit, Leistung<br />

C.1 Mechanische Energie und Arbeit<br />

• Bewegungs-, Lage-, Spannenergie sowie deren Umwandlung<br />

• Term für die Lageenergie EL=Gh; 1J=1Nm<br />

• Arbeit als Energieänderung W=∆E; Hubarbeit<br />

• Begründung zu einfachen Hebemaschinen<br />

C.2 Mechanische Leistung<br />

136


• Definition und Anwendung in Berechnungen<br />

D. Innere Energie<br />

D.1 Energieerhaltung und innere Energie<br />

• Versuche mit wiederholter Wandlung von mechanischen Energieformen (z.B.<br />

Pendel) und Postulat der Energieerhaltung<br />

• Reibung als Ursache für die Abnahme mechanischer Energie, dabei Erhöhung<br />

der inneren Energie der beteiligten Körper<br />

• Zusammenhang Temperaturänderung und innere Energie, Deutung im<br />

Teilchenmodell<br />

• Erarbeitung der Gleichung ∆Ei=cm∆Θ<br />

• Mischungsversuche zur Kalorik<br />

D.2 Schmelz- und Verdampfungswärme<br />

D.3 Wärmekraftmaschinen, Wärmepumpe<br />

• Stirling-Motor, Wirkungsgrad, Energieversorgungssysteme<br />

D.4 Energieentwertung<br />

Anmerkung: D.1 und D.4 können auch integriert behandelt werden.<br />

137


Jahrgangsstufe 10<br />

E. Elektrische Energie<br />

E.1 Elektrische Energie und Leistung, Definition der Spannung<br />

• Wandlung elektrischer Energie in Stromkreisen<br />

• Versuch zu E ~ I*t (Proportionalitätsfaktor charakterisiert die elektrische Quelle)<br />

• Definition der Spannung: U=E/Q, Einheit 1V=1J/C<br />

• Übertragung der Größe Leistung auf die Elektrik<br />

E.2 Verzweigte und unverzweigte Stromkreise<br />

• Erweiterung des Spannungsbegriffs auf Teilspannung an einem Widerstand<br />

• Spannungsmessungen und –berechnungen in unverzweigten Stromkreisen<br />

• Kirchhoffsche Regeln<br />

E.3 Elektromotor und Generator<br />

• Aufbau und Funktionsweise eines Gleichstrommotors<br />

• Aufbau und Funktionsweise eines Wechselstromgenerators, Deutung des<br />

Wechselstroms im Elektronenbild<br />

• Motor und Generator als elektromagnetische Energiewandler<br />

• Wirkungsgrad eines Motors oder Generators<br />

E.4 Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie<br />

• Kraftwerkstypen und Energiewandlungsprozesse<br />

• Energieströme; Verteilung elektrischer Energie in Europa<br />

• Bestandteile des Haushaltsnetzes<br />

F. Der Schall – Schwingungen und Wellen<br />

F.1 Schallquellen, Schwingungen<br />

• Beschreibung von Schwingungen durch Frequenz, Periodendauer, Amplitude<br />

• Tonhöhe und Lautstärke<br />

• Aufzeichnung von Schwingungsbildern<br />

• Untersuchung der Periodendauer eines schwingenden Systems<br />

F.2 Schallempfänger, Resonanz<br />

• Ohr, Mikrofon<br />

• Resonanz mit Nutzen und Gefahren<br />

F.3 Schallausbreitung, Wellen<br />

• Versuche zur Schallausbreitung in festen, flüssigen, gasförmigen Körpern<br />

• Schallgeschwindigkeit in Luft<br />

• Begriffsklärung „Welle“<br />

• Reflexion und Beugung von Wellen<br />

• Auswirkung von Lärm auf Menschen, Maßnahmen zur Vermeidung o.<br />

Dämmung<br />

F.4 Lärmvermeidung, Lärmschutz<br />

• Praktische Bedeutung der physikalischen Prinzipien aus F.3<br />

F.5 Kodieren von Sprache und Musik; Aufzeichnung und Transport von Daten<br />

• <strong>Mathe</strong>matisch-physikalische Funktionsprinzipien von Telefon, Analog-<br />

Digitalplattenspieler, Tonbandgerät, Telefax ...<br />

F.6 Töne, Klänge, Geräusche; Musikinstrumente<br />

• Erweiterung des Bereichs F.2: Tonintervalle, Obertöne usw.<br />

G. Radioaktivität und Kernenergie<br />

G.1 Aufbau der Atomkerne<br />

• Kern und Hülle, Protonen- und Nukleonenzahl<br />

G.2 Ionisierende Strahlung<br />

• Radioaktivität, Registrierung (Zählrohr)<br />

138


• Reichweite, Durchdringungsvermögen, Ablenkbarkeit<br />

• Kernprozesse, Zerfallsreihen<br />

• Aktivität, Zerfallskurven, Halbwertszeit<br />

G.3 Medizinische Anwendungen – Strahlenschäden und Strahlenschutz<br />

• Einsatzbeispiele für ionisierende Strahlen in der Medizin, Nutzen, Gefahren<br />

• Biologische Auswirkungen<br />

• Regeln des Strahlenschutzes<br />

G.4 Energie aus Kernkraftwerken<br />

• Kernspaltung und Kettenreaktion<br />

• Kernreaktor mit Steuer- und Regeleinrichtungen<br />

• Energetische Vorgänge<br />

• Gefährdungen, Entsorgung<br />

Anmerkung: Möglichkeit zum Besuch eines Kernkraftwerkes; evtl. kombinierte<br />

Behandlung mit E.4<br />

Fachmethodische Inhalte<br />

Am Ende des Physikunterrichts in der Sekundarstufe I sollen folgende Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten erreicht sein:<br />

Beobachtung, Beschreibung, Hinterfragen physikalischer Erscheinungen<br />

Planung und Durchführung von Experimenten<br />

Formulierung physikalischer Gesetze<br />

Anwendung und Reflexion physikalischer Modelle<br />

Anwendung physikalischer Erkenntnisse in Umwelt und Technik<br />

Leistungsbewertung<br />

Als Formen der Lernerfolgsüberprüfung sind relevant<br />

Mündliche Mitarbeit im Unterricht<br />

Schriftliche Mitarbeit im Unterricht<br />

Experimentelle Mitarbeit<br />

Referat, Hausaufgabe, Protokoll<br />

Schriftliche Übung<br />

Die Fachkonferenz Physik hat bezüglich Einsatz und Gewichtung den<br />

Fachkolleginnen/Fachkollegen im Rahmen des gültigen Lehrplans entsprechende<br />

Freiheiten belassen; konkrete Absprachen (etwa über Anzahl schriftlicher Übungen) gibt<br />

es nicht.<br />

139


Schulinternes Curriculum – Physik – Sekundarstufe II<br />

Bezug: Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II –<br />

Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen Physik 1999 [RdErl. d.<br />

Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung v. 17.3.1999 –<br />

732.36-20/0-277/99]<br />

Der aktuelle Lehrplan Physik für die Sekundarstufe II ist zum 1.8.1999,<br />

beginnend mit der damaligen Jahrgangsstufe 11, in Kraft getreten; zum<br />

Zeitpunkt dieser Niederschrift (Schuljahr 2000/2001) ist er für die laufenden<br />

Jahrgangsstufen 11 und 12 gültig; die aktuelle Jahrgangsstufe 13 wird nach<br />

einem älteren Lehrplan unterrichtet, der hier nicht mehr aufgeführt ist.<br />

Der Unterricht erfolgt in der Jahrgangsstufe 11 als dreistündiger Grundkurs, in 12 und<br />

13 wahlweise als dreistündiger Grund- oder fünfstündiger Leistungskurs. Im<br />

Grundkursbereich wird eine grundlegende wissenschaftspropädeutische Ausbildung<br />

angestrebt; im Leistungskursbereich ist das Lernniveau exemplarisch vertieft, u.a.<br />

durch systematische Beschäftigung mit wesentlichen Inhalten, Theorien und Modellen<br />

der Physik sowie vertiefte Beherrschung und selbstständige Anwendung der<br />

fachspezifischen Arbeitsmittel und –methoden, auch in fachübergreifenden<br />

Zusammenhängen.<br />

Notwendige Voraussetzung für beide Kursarten ist der vorausgehende<br />

Grundkursunterricht in der Jahrgangsstufe 11 (Lehrplan Physik S.40), dem in diesem<br />

Zusammenhang eine besondere Funktion zukommt. Hier sollen<br />

• unterschiedliche Kenntnisse aus der Sekundarstufe I angeglichen werden<br />

• systematische Methodenschulungen erfolgen<br />

• fachliche Grundlagen gelegt werden<br />

• Einblicke in die Anforderungen der Qualifikationsphase (12/13) gegeben<br />

werden.<br />

Typisch für den Physik-Unterricht in der Sekundarstufe II nach dem neuen Lehrplan ist<br />

die didaktische Konzeption in Form von sinnstiftenden Kontexten, die in Sequenzen<br />

angeordnet sind. Die Fachkonferenz Physik des IKG hat in ihrer Sitzung vom<br />

11.4.2000 beschlossen, in den kommenden Jahren auf der Basis eines<br />

Unterrichtssequenzvorschlages der seinerzeit in der Jahrgangsstufe 11<br />

unterrichtenden Kollegen Kurssequenzen für Grund- und Leistungskurse zu erproben<br />

bzw. zu entwickeln. Insofern hat die folgende Auflistung von Sachbereichen und<br />

Fachmethoden einen vorläufigen Charakter und ist insbesondere hinsichtlich der<br />

Jahrgangsstufen 12 und 13 als Absichtserklärung zu verstehen.<br />

Teilweise sind die dargestellte Sequenzen bereits durchgeführt worden (JgSt. 11),<br />

darüber hinaus handelt es sich um Planungsideen (JgSt. 12 u. 13; s.o.). Die<br />

Sequenzentwürfe bedürfen in den nächsten Jahren einer unterrichtsbegleitenden<br />

Evaluation.<br />

Angegeben ist ein Konzept, wie es für einen Physik-Leistungskurs denkbar<br />

ist.<br />

140


Sequenzvorschlag JgSt. 11<br />

1. Der Forschungsauftrag<br />

Experimentelle Untersuchung von Feder-Pendeln<br />

Aspekte u.a.: Hookesches Gesetz, lineare Regression, statistische Auswertung, Fehlerrechnung;<br />

Ziel: Schwingungsdauerformel T=k√m/D; Arbeitspapiere Linearisierung<br />

von Graphen / Referatetechnik / Fehlerrechnung; Fachmethoden der Physik<br />

2. Teilnahme am Straßenverkehr<br />

Kinematik und Dynamik der linearen Bewegungen<br />

Aspekte u.a.: Idealisierung, Modellbildung u. Simulation; Messwerterfassung bei Versuchen<br />

auf der Luftkissenbahn; Bewegungsgesetze der gleichförmigen und<br />

gleichmäßig beschleunigten Bewegung, Faustformeln aus dem Verkehrsunterricht;<br />

Trägheitssatz, Grundgleichung der Mechanik; Freier Fall und Senkrechter Wurf; Energetische<br />

Betrachtungen: Bewegungs- und Lageenergie; Spannenergie; Experimentelle<br />

Prüfung des Energiesatzes für ein Feder-Schwere-Pendel<br />

3. Physik und Sport<br />

Flugbahnen von Wurfobjekten<br />

Aspekte u.a.: Schiefer Wurf, Reibungseinflüsse (Modellbildung und Simulation); Energiebilanzen;<br />

Videoanalyse realer Bewegungsvorgänge<br />

4. Auf der Spur des Elektrons I<br />

Aspekte u.a.: Grundgleichung der Elektrostatik; Coulomb-Gesetz; Spannung,<br />

Potential, potentielle Energie im E-Feld; Nachweis u. Messung elektrischer Ladung;<br />

glühelektrischer Effekt; Eigenschaften d. Elektronen: Negativität, Trägheit; Experimentelle<br />

Untersuchung der Elektronen mit Hilfe elektrischer Felder,<br />

Elektronenstrahlablenkröhre; Millikan-Experiment<br />

Hinweise: In JgSt. 11 wird hiernach nicht behandelt:<br />

• Impulssatz (-> Ende JgSt. 12)<br />

• Kreis- und Rotationsbewegungen<br />

• Kondensatorformeln<br />

141


Sequenzvorschlag JgSt. 12<br />

1. Auf der Spur des Elektrons II<br />

Aspekte u.a.: Experimentelle Untersuchung der Elektronen mit Hilfe magnetischer Felder,<br />

magnetische Feldgröße B, Lorentzkraft, Gesetzmäßigkeiten der gleichförmigen<br />

Kreisbewegung, Zentripetalkraft (Mechanik), e/m-Bestimmung, Teilchenbeschleuniger,<br />

Massenspektrographie<br />

2. Bereitstellung, Wandlung u. Verteilung elektrischer Energie<br />

Aspekte u.a.: Untersuchung besonderer Magnetfelder, µ0-Bestimmung;<br />

Kondensator als Energiespeicher, Kapazität, Kondensatorformeln, Dielektrikum; Elektromotor<br />

und Generator: Induktion; Selbstinduktion, Wechselspannung; Speicherung<br />

magnetischer Energie<br />

3. Möglichkeiten der Energieübertragung<br />

Aspekte u.a.: mechanische Schwingungen: Schwingungsgrößen, Gesetzmäßigkeiten,<br />

Differentialgleichung der harmonischen Schwingung; erzwungene Schwingungen,<br />

nichtlineare Schwingungen; elektromagnetische Schwingungen; Analogiebetrachtungen;<br />

Erzeugung und Ausbreitung mechanischer und elektromagnetischer Wellen, Wellengleichung<br />

4. Welle als Strukturelement der Physik<br />

Aspekte u.a.: Reflexion, Brechung, Beugung von Wellen; Huygenssches Prinzip; stehende<br />

Wellen, Interferenz; Praktikum: Wellenlängenmessungen (o.ä.): Schall, Ultraschall,<br />

Wasser, Mikrowellen; [Facharbeiten]<br />

5. Auf der Suche nach der Natur des Lichtes<br />

Aspekte u.a.: Wie breitet sich das Licht aus? Informationsübertragung durch Licht;<br />

Lichtgeschwindigkeitsbestimmungen, Wellenoptik; Interferometrie<br />

6. Veränderungen der Raum-Zeit-Vorstellung<br />

Aspekte u.a.: Michelson-Versuch ... Lorentzkontraktion; Was wird aus der <strong>bis</strong>herigen<br />

Dynamik? Der Impulssatz klassisch und relativistisch (hier: Impulssatz und Stoßvorgänge)<br />

142


Sequenzvorschlag JgSt. 13<br />

1. Wechselwirkungen von Licht mit Materie<br />

Photoeffekt, Compton-Effekt, Entstehung von Röntgenstrahlung; Spektrometrie der<br />

Röntgenstrahlung, Bragg-Reflexion<br />

2. Thermodynamik<br />

Aspekte u.a.: Welche Rolle spielte die Thermodynamik bei der Entwicklung der Atommodelle?<br />

kinetische Gastheorie, Strahlungsgesetze, Wärmekraftmaschinen ...<br />

Genauere Vorstellungen zur Thermodynamik können z.Zt. noch nicht entwickelt<br />

werden, da unklar ist, wie entsprechende Unterrichtssequenzen gestaltet werden<br />

können; Fortbildungsmaßnahmen – auch mit Hinweisen zur Gestaltung von<br />

experimentellen Abituraufgaben aus dem Bereich der Thermodynamik – bleiben<br />

abzuwarten.<br />

3. Von klassischen Vorstellungen zur Quantenphysik - Vom Planetensystem<br />

über das Bohrsche Atommodell zum wellenmechanischen Atommodell<br />

Aspekte u.a.: Himmelsmechanik und Bohrsches Atommodell (hier auch:<br />

Gravitationsgesetz, Gravitationsfeld, Arbeit und Energie im Gravitationsfeld);<br />

Linienspektren und Energiequantelung, Franck-Hertz-Versuch, Elektronenbeugung<br />

(de Broglie-Theorie), Unbestimmtheitsrelation, Vereinigung von Wellen- und Teilchenbild,<br />

Ausblick auf ein quantenphysikalisches Atommodell, Schrödinger-Gleichung,<br />

numerische Lösung der Schrödinger-Gleichung für das Wasserstoff-Atom<br />

4. Untersuchung von Strahlung<br />

Aspekte u.a.: wiederholende Elemente (Ladungen in Feldern); Spektroskopie (Prismen-<br />

und Gitterspektren); Spektrometrie von Beta- und Gammastrahlung<br />

Noch einzuarbeiten sind folgende Bereiche:<br />

* Methodenzuordnung<br />

* fachübergreifende Aspekte<br />

* selbstständige kooperative Arbeitsformen<br />

* Einsatz neuer Medien (Messwerterfassung, Modellbildung u. Simulation, Information..)<br />

* Projektphasen<br />

Klausuren<br />

• JgSt. 11: je Halbjahr 1 Klausur, 2-stündig<br />

• JgSt. 12: je Halbjahr 2 Klausuren, LK 3-4-stündig, GK 2-3-stündig<br />

• JgSt. 13: 1. Halbjahr 2 Klausuren, LK 4-5-stündig, GK 3-stündig<br />

2. Halbjahr 1 Klausur, LK 4,25h; GK 3h (Abiturbedingungen)<br />

143


Fachspezifische Methoden<br />

Neben der angedeuteten Kontextorientierung ist der wissenschaftliche<br />

Erkenntnisprozess ein gestalterisches Element des Physikunterrichts. Somit kommt<br />

fachspezifischen Methoden, die diesen Erkenntisprozessen in besonderer Art und<br />

Weise entsprechen, besondere Bedeutung zu.<br />

In diesem Zusammenhang sind als Organisationsformen zu erwähnen<br />

• Lehr- und Lernformvariationen (Unterrichtsgespräch, Gruppenarbeit,<br />

Experimentalphasen)<br />

• Hausaufgaben, Referat, Protokoll, Projekt<br />

• Facharbeit<br />

Mit den fachspezifischen Methoden eng verknüpft sind Aspekte der<br />

Leistungsbewertung im Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“<br />

• Beiträge zum Unterrichtsgespräch<br />

• Hausaufgaben<br />

• Beiträge zu physikalischen Experimenten und Praktikumsphasen<br />

• Protokoll<br />

• Schriftliche Übung<br />

Die in der Sekundarstufe II angestrebten fachmethodischen Fähigkeiten<br />

unterscheiden sich in keiner Weise von den im Bereich des Lehrplans SI formulierten<br />

Zielen.<br />

144


Schulinternes Curriculum der Fachschaft Religion für die<br />

Evangelische und Katholische Religionslehre<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong> Gymnasium Bad Oeynhausen<br />

Jahrgangsstufen 5-10<br />

Das folgende Curriculum wird von den evangelischen und katholischen Religionslehrer/innen,<br />

die eine gemeinsame Fachschaft bilden, gemeinschaftlich verantwortet.<br />

Unterschiedliche Akzentuierungen, die sich aufgrund der unterschiedlichen<br />

konfessionellen Lehrtraditionen und der verschiedenen verwendeten Lehrwerke ergeben,<br />

werden gegenseitig respektiert.<br />

Jahrgangsstufe 5/6<br />

Obligatorik Lehrplanbezüge/Kommentare<br />

Zweifel und Glaube<br />

- Abraham<br />

Jesus in seiner Zeit und Bedeutung<br />

heutiger Nachfolge<br />

Die jahwistische und die priesterschriftliche<br />

Schöpfungserzählung und<br />

heutiger Umgang mit der Schöpfung<br />

Die ersten Gemeinden des Christentum<br />

breiten sich aus - Wie begegnen uns<br />

Gemeinden heute?<br />

Weitere mögliche Themen<br />

Gott schreibt auch auf krummen Linien<br />

gerade - König David<br />

Christen als Verfolgte und Verfolger<br />

Evangelisch – Katholisch<br />

Was verbindet - was trennt<br />

Jüdische, muslimische und christliche<br />

Feste<br />

Liebe - Freundschaft - Partnerschaft<br />

(Auf dem Weg zum Erwachsenwerden)<br />

Schwerpunkt soll in der Sexta die Arbeit<br />

am Alten Testament sein/in der Quinta<br />

die Arbeit am Neuen Testament.<br />

Leitlinie 1: Gott suchen - Gott erfahren<br />

Leitlinie 2: Jesus und seiner Botschaft<br />

begegnen – Christus bekennen<br />

Leitlinie 4: In der Schöpfung, mit der<br />

Schöpfung leben<br />

Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />

erfahren - um Kirche streiten<br />

Das Thema sollte in der Jgst. 6 in<br />

Kooperation mit dem Geschichtsunterricht<br />

bearbeitet werden.<br />

Leitlinie 3: Wirklichkeit deuten -<br />

prophetisch reden und handeln<br />

Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />

erfahren - um Kirche streiten<br />

Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />

erfahren - um Kirche streiten<br />

Leitlinie 8: Wege nach Jerusalem gehen -<br />

Gegeneinander, miteinander, zueinander<br />

Über die Leitlinien hinaus sollte diese<br />

fächerübergreifende Unterrichtseinheit<br />

(Kooperation Religion-Biologie) im<br />

2.Halbjahr der Jgst.6 eingeplant werden!<br />

145


Schulinternes Curriculum der Fachschaft Religion für die<br />

Evangelische und Katholische Religionslehre<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong> Gymnasium Bad Oeynhausen<br />

Jahrgangsstufen 5-10<br />

Jahrgangsstufe 7/8<br />

Obligatorik Lehrplanbezüge/Kommentare<br />

Stationen, Entscheidungen und Wirkungen<br />

Luthers - Luthers Glaubensentdeckung und<br />

seine Erneuerung der Kirche<br />

Jerusalem, die Stadt der Religionen -<br />

Verheißung und Wirklichkeit<br />

Ein alttestamentlicher Schriftprophet in<br />

Verbindung mit einer aktuellen Problematik<br />

z.B.: Amos, ein unbequemer Streiter im<br />

Auftrag Gottes<br />

Weitere mögliche Themen<br />

Paulus<br />

"Ich aber sage euch..." - Jesus im<br />

Redestreit mit den Gesetzeslehrern<br />

(Streitgespräche)<br />

Krank - gesund, süchtig - fit<br />

Menschenrechte für Kinder<br />

Mut zum Träumen - der Mensch und seine<br />

Sehnsucht nach Anerkennung und<br />

Annahme<br />

Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />

erfahren - um Kirche streiten<br />

Die Unterrichtseinheit sollte in Absprache<br />

mit dem Geschichtsunterricht in Jgst.7<br />

Behandelt werden.<br />

Leitlinie 8: Wege nach Jerusalem gehen -<br />

Gegeneinander, miteinander, zueinander<br />

Als verbindlicher Inhalt sollte dieses<br />

Thema in Jgst.8 vorkommen. Wenn<br />

absehbar ist, dass der RU in Jgst.8 ausfällt,<br />

sollte das Thema am Ende der<br />

Jgst.7 vorgezogen werden. Möglich ist<br />

auch, es in Jgst.9 nachzuholen.<br />

Leitlinie 3: Wirklichkeit deuten -<br />

prophetisch reden und handeln<br />

Obligatorisch in Jgst.7.<br />

Leitlinie 1: Gott suchen - Gott erfahren<br />

Die Unterrichtseinheit sollte am Beginn<br />

der Jgst.7 stehen, wenn auch in Jgst.8<br />

RU stattfindet.<br />

Leitlinie 2: Jesus und seiner Botschaft<br />

begegnen - Christus bekennen<br />

Leitlinie 4: In der Schöpfung - mit der<br />

Schöpfung leben<br />

Aus diesem Thema könnte sich für<br />

die Jgst.8 eine projektartige<br />

Zusammenarbeit zwischen Biologie,<br />

Deutsch, Religion und anderen<br />

Fächern ergeben.<br />

Leitlinie 5: Als Ebenbild Gottes handeln<br />

Leitlinie 6: Aus Hoffnung leben<br />

146


Schulinternes Curriculum der Fachschaft Religion für die<br />

Evangelische und Katholische Religionslehre<br />

manuel-<strong>Kant</strong> Gymnasium Bad Oeynhausen<br />

Jahrgangsstufen 5-10<br />

Jahrgangsstufe 9/10<br />

Obligatorik Lehrplanbezüge/Kommentare<br />

Die Bergpredigt und ihre gegenwärtige<br />

Wirkkraft/<br />

Bilder Jesu vom Reich Gottes - Spuren des<br />

Reiches Gottes heute<br />

Staat und Kirche im Dritten Reich/<br />

"Widerstand und Ergebung" - Bonhoeffer<br />

und die evangelische Kirche im Dritten<br />

Reich<br />

Der Mensch als Ebenbild Gottes - Einsatz<br />

für Menschen am Rande der Gesellschaft/<br />

Eintreten für Gerechtigkeit, Frieden und die<br />

Bewahrung der Schöpfung<br />

Weitere mögliche Themen:<br />

Versöhnungsarbeit/<br />

Erinnern oder vergessen - Christliche<br />

Friedensdienst in Israel<br />

Die Passion Jesu/<br />

"Er ist einer von uns" - Arme entdecken<br />

sich selbst in dem Leiden Jesu<br />

Der Konziliare Prozess/<br />

Shalom<br />

- in der Schöpfung<br />

- für den Menschen<br />

- unter den Völkern<br />

Naturwissenschaft und Technik im Diskurs<br />

mit der Schöpfungstheologie/<br />

"Gen-Technik" - Dürfen wir, was wir<br />

können?<br />

Leitlinie 6: Aus Hoffnung leben<br />

Dieses verbindliche Thema soll so<br />

aufbereitet werden, dass es Grundlagen<br />

für die Jgst.12.1 schafft. Die Inhalte<br />

werden für die Teilnahme am RU der<br />

Oberstufe vorausgesetzt!<br />

Leitlinie 7: Kirche als Gemeinschaft<br />

erfahren - um Kirche streiten<br />

In Parallelität zum Geschichtsunterricht<br />

soll das Thema in Jgst.10.2 behandelt<br />

werde. Auch hier werden Grundkenntnisse<br />

vermittelt, auf die in der Oberstufe<br />

aufgebaut wird!<br />

Leitlinie 5: Als Ebenbild Gottes handeln<br />

Obligatorisch in Jgst.9.<br />

Leitlinie 8: Wege nach Jerusalem gehen -<br />

Gegeneinander, miteinander, zueinander<br />

Leitlinie 2: Jesus und seiner Botschaft<br />

begegnen - Christus bekennen<br />

Leitline 3: Wirklichkeit deuten -<br />

prophetisch reden und handeln<br />

Leitlinie 4: In der Schöpfung - mit der<br />

Schöpfung leben<br />

Das Thema sollte in Jgst.9 - möglichst in<br />

Verbindung mit dem Biologie-Unterricht<br />

behandelt werden.<br />

Sequenzbildung für Evangelische und Katholische Religionslehre in der<br />

Oberstufe<br />

147


Allgemeine Hinweise:<br />

Zur Zeit (Nov. 2000) befindet sich wie in allen Fächern die Oberstufenarbeit im Umbruch:<br />

Der jetzige Jahrgang 13,1 wird noch auf der Grundlage der alten Richtlinien und des alten<br />

schulinternen Oberstufencurriculums unterrichtet. Die seit 1999 geltenden neuen<br />

Richtlinien für die Sekundarstufe II sehen vor, dass die inhaltliche Ausgestaltung der<br />

Halbjahresthemen stärker als <strong>bis</strong>her auf Grunderfahrungen der Menschen und auf die<br />

Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler (RL Ev. Religionslehre S. 22) Bezug nimmt. Die<br />

im Folgenden aufgeführten Sequenzen stecken deshalb nur den Rahmen ab, innerhalb<br />

dessen für jeden Kurs eine eigene Akzentuierung vorzunehmen ist. Auch handelt es sich<br />

dabei nur um einen ersten Entwurf, der nach Vorliegen konkreter Unterrichtserfahrungen<br />

ggf. zu revidieren ist.<br />

In jedem Halbjahr ist eines der fünf theologischen Themenfelder vorrangig zu erschließen.<br />

Um die folgenden Ausführungen abzukürzen, ist in den Übersichten zu den<br />

Kurshalbjahren nur noch die jeweilige Nummer genannt:<br />

Themenfeld 1: Die christliche Antwort auf die Gottesfrage<br />

Themenfeld 2: Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi<br />

Themenfeld 3: Die Kirche und ihre Aufgabe in der Welt<br />

Themenfeld 4: Das Welt- und Geschichtsverständnis aus christlicher<br />

Hoffnung<br />

Themenfeld 5: Sinngebung menschlichen Daseins und<br />

verantwortlichen Handelns aus christlicher Motivation<br />

Maßgeblich für die Arbeit in der Sekundarstufe II ist weiterhin, dass in jedem Kurshalbjahr<br />

eine dezidierte Auseinandersetzung mit konkurrierenden Deutungen (Aussagen anderer<br />

Weltanschauungen und Religionen) erfolgt. Schließlich ist bei der jeweiligen<br />

Sequenzbildung darauf zu achten, dass stärker als <strong>bis</strong>her die verschiedenen Formen<br />

religiösen Sprechens Berücksichtigung finden und eine fortschreitende<br />

Methodenkompetenz ermöglicht wird.<br />

Mindestens einmal ist im Verlauf der Sekundarstufe II die Lektüre einer Ganzschrift sowie<br />

eine projektorientierte Unterrichtsreihe vorzusehen.<br />

148


Jahrgangsstufe 11: 1. Halbjahr<br />

Kursthema<br />

“Und ich<br />

sah einen<br />

neuen<br />

Himmel und<br />

eine neue<br />

Erde”<br />

–<br />

Christliche<br />

Eschatologi<br />

e als Drohoder<br />

als<br />

Frohbotschaft?<br />

(Themenfel<br />

d<br />

4/1/2)<br />

Obligatorische<br />

Inhalte<br />

Apokalyptisches/<br />

eschatologisches<br />

Gedankengut in<br />

Medien u. Ausdrucksformen<br />

der<br />

Gegenwart:<br />

Rockmusik,<br />

Videoclips, PC-<br />

Spielen, Filmen etc.<br />

Die Apokalypse des<br />

Johannes: Steinbruch<br />

für<br />

Zukunftspropheten<br />

aller Art? (Einführung<br />

in das biblische Zeitund<br />

Geschichtsverständni<br />

s)<br />

Konkurrierende<br />

Deutungen in<br />

Auswahl, z.B.: Das<br />

Geschichtsverständni<br />

s der östlichen<br />

Religionen;<br />

apokalyptisches<br />

Denken bei heutigen<br />

Sekten und<br />

Unheilspropheten<br />

Wenn die Zukunft in<br />

die Gegenwart<br />

hereinbricht und<br />

verändert ...: Die<br />

Reich-Gottes-<br />

Botschaft Jesu<br />

Methoden<br />

Methoden der<br />

Analyse von<br />

Filmen u.<br />

Videoclips<br />

Einführung in<br />

exegetisches<br />

Arbeiten am Alten<br />

und Neuen<br />

Testament<br />

Erstellen und<br />

Präsentation von<br />

(Gruppen-<br />

)Referaten<br />

Exegetische<br />

Methoden:<br />

Gleichnisauslegun<br />

g<br />

149<br />

Bibl.<br />

Bezüge<br />

Apokalypse<br />

,<br />

weitere altundneutestamentl.<br />

Texte in<br />

Auswahl<br />

Evangelientexte<br />

(Verkündig<br />

ung Jesu)


Jahrgangsstufe 11, 2. Halbjahr<br />

Kursthema<br />

Zum<br />

Handeln<br />

befreit – zur<br />

Verantwort<br />

ung gerufen<br />

(Themenfel<br />

der 5/1/2)<br />

Obligatorische<br />

Inhalte<br />

Einführung in<br />

Grundprobleme d.<br />

Ethik<br />

(ethische Modelle in<br />

Auswahl, Menschenbild,<br />

Werte und<br />

Normen, Gewissen)<br />

Der Dekalog als<br />

Magna Charta<br />

menschlicher Freiheit<br />

und ihrer Begrenzung<br />

Bibl. Vertiefung in<br />

Auswahl, z.B.:<br />

alttestamentl. Anthropologie,<br />

Bergpredigt,<br />

Paulinische Ethik<br />

Dürfen wir alles, was<br />

wir können?<br />

Konkretion an einem<br />

ethischen Konfliktfeld<br />

unter Einbeziehung<br />

christl. und<br />

konkurrierender<br />

Deutungs- und<br />

Lösungsvorschläge<br />

Methoden<br />

Exegese: hist.-krit.<br />

Methode und<br />

sozialgeschichtl.<br />

Auslegung<br />

Texterschließung/<br />

Textreferat<br />

(Einführung)<br />

Referate<br />

150<br />

Bibl.<br />

Bezüge<br />

Ex 20/Dtn 5<br />

z.B. Gen 4,<br />

Mt 5 par,<br />

Röm 7 etc.


Jahrgangsstufe 12, 1. Halbjahr<br />

Kursthema<br />

Jesus von<br />

Nazareth –<br />

mehr als<br />

ein<br />

Prophet?<br />

(Themenfel<br />

der 2/1)<br />

Obligatorische<br />

Inhalte<br />

Die Frage nach dem<br />

historischen Jesus<br />

(Quellen, Biographie<br />

und Umfeld; die<br />

synopt. Frage, Reich-<br />

Gottes-Botschaft und<br />

Wunderfrage,<br />

Gesetzesverständnis,<br />

Jesus der Jude, Jesu<br />

Tod)<br />

Jesus der Christus:<br />

vom historischen<br />

Jesus zum Christus<br />

des Glaubens,<br />

Jesusdeutungen in<br />

Geschichte und<br />

Gegenwart in<br />

Auswahl<br />

Konkurrierende<br />

Deutungen: Jesus im<br />

Judentum,<br />

mindestens eine<br />

weitere Deutung<br />

(z.B. Atheismus,<br />

Islam etc.)<br />

Methoden<br />

Exegetische<br />

Methoden:<br />

historisch-kritische<br />

Forschung<br />

(Schwerpunkt: syn.<br />

Vergleich) und<br />

mindestens eine<br />

alternative<br />

Zugangsweise<br />

Bildbetrachtung<br />

Textreferat<br />

(Festigung)<br />

151<br />

Bibl.<br />

Bezüge<br />

Evangelien<br />

(Schwerpun<br />

kt:<br />

Synoptiker)<br />

Johannesevangelium<br />

und Paulus<br />

in Auswahl<br />

Angesichts der zentralen Bedeutung des Kurses 12,1 für die weitere Oberstufenarbeit und<br />

der damit verbundenen Fülle der obligatorischen inhaltlichen und methodischen<br />

Schwerpunkte bietet das Halbjahr 12,1 nur wenig Raum für eine Ganzschrift oder für einen<br />

projektorientierten Schwerpunkt.


Jahrgangsstufe 12, 2. Halbjahr<br />

Kursthema<br />

Auf der<br />

Suche nach<br />

Wahrheit –<br />

Kirche in<br />

der Krise<br />

(Themenfel<br />

der<br />

3/2/1)<br />

Obligatorische<br />

Inhalte<br />

neutestamentl.<br />

Begründung und<br />

historische<br />

Entwicklung der<br />

Kirche (exemplar.<br />

Behandlung der<br />

wichtigsten<br />

Einschnitte);<br />

Staat und Kirche, vor<br />

allem: Kirche im 3.<br />

Reich<br />

Protestantismus und<br />

Katholizismus/Ökume<br />

ne heute<br />

konkurrierende<br />

Deutungen: zum<br />

Wahrheitsanspruch<br />

religiöser<br />

Gemeinschaften/Kult<br />

e/<br />

ggf. auch anderer<br />

Religionen<br />

Methoden<br />

hist.-krit. Methode<br />

(Wdh.)<br />

Rezeptionsgeschic<br />

hte<br />

Umgang mit<br />

Quellentexten<br />

ggf. Projektarbeit<br />

Textreferat (Wdh.)<br />

Arbeitsteilige<br />

Gruppenarbeit/<br />

Präsentation<br />

152<br />

Bibl.<br />

Bezüge<br />

Synopt.<br />

Evangelien:<br />

Reich-<br />

Gottes-<br />

Botschaft<br />

und<br />

Jüngerkreis<br />

(u.a. Mt<br />

16,16-19);<br />

Apg 1-2,<br />

Röm 13<br />

u.a.<br />

Je nach Akzentsetzung bei der Auswahl der kirchengeschichtlichen Schwerpunkte bietet<br />

sich im Kurshalbjahr 12,2 die Behandlung einer Ganzschrift an, so z.B. bei der<br />

Beschäftigung mit den Kirchen im 3. Reich die Bonhoeffer-Biographie von R. Wind oder<br />

Monograpien bedeutender BK-Theologen.<br />

Der Kurs 12,2 eignet sich in besonderer Weise für projektorientierte Arbeitsformen<br />

(Archivarbeit, Kontakte zu örtlichen Einrichtungen/Gemeinden, Begegnungen mit sakraler<br />

Architektur etc.). Als Facharbeitsthemen kommen z.B. Darstellungen von religiösen<br />

Gemeinschaften/kirchlichen Institutionen/Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens in<br />

Geschichte und Gegenwart in Betracht.


Jahrgangsstufe 13, 1. Halbjahr<br />

Kursthema<br />

“Wenn es<br />

Gott gibt ...”<br />

–<br />

An Gott<br />

glauben<br />

und<br />

zweifeln<br />

(Themenfel<br />

der<br />

1/2/4)<br />

Obligatorische<br />

Inhalte<br />

Religionskritische<br />

Ansätze in Auswahl<br />

Die Gottesbeweise<br />

des Mittelalters<br />

Die biblische Rede<br />

von Gott<br />

Die Theodizeefrage<br />

Mindestens ein<br />

theologischer Ansatz<br />

des 20.Jahrhunderts<br />

(z.B. Barth, Rahner,<br />

Sölle etc.)<br />

Konkurrierende<br />

Deutungen:<br />

Religionskritik s.o.,<br />

Eine weitere<br />

monotheistische<br />

Religion<br />

Methoden<br />

Textreferat<br />

(Wiederholung)<br />

exeget. Methoden<br />

(Wiederholung),<br />

feministische<br />

Exegese<br />

153<br />

Bibl.<br />

Bezüge<br />

Gen<br />

1/2/4/12/22;<br />

Prophetie<br />

Hiob<br />

ntl. Texte in<br />

Auswahl<br />

Falls in der Jahrgangsstufe 12 noch keine Ganzschrift gelesen wurde, müsste diese wohl<br />

in 13,1 platziert werden. Zu denken wäre neben dem Buch Hiob an einen Roman/eine<br />

Biographie im Zusammenhang der Theodizeeproblematik, sofern hier ein Schwerpunkt der<br />

Kursarbeit liegt (Roth, Andersch etc.) .Steht die Auseinandersetzung mit anderen<br />

Religionen stärker im Vordergrund, bieten sich u.a. Monographien jüdischer Theologen an<br />

(vgl. auch die Angabe in den Richtlinien ER S. 35 zu Lapide/Panikar).<br />

Projektorientiertes Arbeiten lässt sich gut im Zusammenhang mit konkurrierenden<br />

Deutungen realisieren (jüdische/islam. Gemeinden, buddh. Zentren etc.). Da die Frage<br />

nach dem Leid auch im zeitgenössischen Liedgut häufig eine Rolle spielt, könnte hier ein<br />

weiterer Ansatzpunkt liegen.


Jahrgangsstufe 13, 2. Halbjahr<br />

Kursthema<br />

“Wo ist<br />

Gott, wenn<br />

es keinen<br />

Himmel<br />

über uns<br />

gibt?” –<br />

Zum<br />

Verhältnis<br />

von Glaube<br />

und<br />

Naturwisse<br />

nschaft<br />

(Themenfel<br />

der<br />

1 und 4)<br />

Obligatorische<br />

Inhalte<br />

Theorien von der<br />

Weltentstehung und<br />

Schöpfungsglaube<br />

Weltbilder und<br />

Ebenen d.<br />

Wirklichkeitserfahrung<br />

(ggf.<br />

anhand der<br />

Wunderfrage)<br />

Zum Dialog zwischen<br />

Naturwissenschaft<br />

und Theologie<br />

Methoden<br />

Exegese (Wdh. der<br />

wichtigsten<br />

Aspekte eines<br />

wissenschaftl.<br />

Umgangs mit der<br />

Bibel)<br />

ggf.<br />

Bildbetrachtung<br />

(Wdh.)<br />

Textreferat (Wdh.)<br />

154<br />

Bibl.<br />

Bezüge<br />

Gen 1-4<br />

ggf.: ntl.<br />

Wundergeschichten<br />

(Wdh.)


Information zum Fach Russisch<br />

Seit dem Schuljahr 1988/89 wird am IKG Russisch als neueinsetzende Fremdsprache in<br />

der Oberstufe im Grundkurs angeboten und jedes Jahr wählen einige Schülerinnen und<br />

Schüler Russisch zu ihrem 3. oder 4. Abiturfach. Das Fach hat sich also etabliert, obwohl<br />

es nie zu einem „Massenfach“ werden wird, sondern den Schülern eine sinnvolle<br />

Zusatzqualifikation bieten soll.<br />

Der russischen Sprache kommt in vielerlei Hinsicht eine besondere Bedeutung zu, stellt<br />

sie doch für mehr als 150 Millionen Menschen die Muttersprache dar. Somit ist sie das<br />

größte Mitglied der slawischen Sprachenfamilie. Da die slawischen Sprachen sehr ähnlich<br />

sind, kann das Russische als Schlüsselsprache zur Erlernung anderer slawischer<br />

Sprachen dienen.<br />

Ziel des Russischunterrichts ist die kommunikative Kompetenz der Schülerinnen und<br />

Schüler auf der Basis der vier Grundfertigkeiten Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben zu<br />

entwickeln, wozu auch die Beherrschung der kyrillischen Schrift gehört.<br />

Das interkulturelle Lernen ist ein weiteres Ziel, wobei die Lernenden in der Begegnung mit<br />

der russischsprachigen Lebenswirklichkeit andere Lebensformen und kulturelle<br />

Verhaltensmuster und Wertsysteme kennen und respektieren lernen. Dabei sei auf<br />

unseren erfolgreichen Austausch mit Wolgograd verwiesen.<br />

Ein erster Einblick in die reiche russische Literatur, aber auch Kunst und Musik wird<br />

vermittelt.<br />

Russisch wird als moderne Fremdsprache auch nach Methoden des modernen<br />

Fremdsprachenunterrichts gelehrt, d.h. wichtigstes Ziel ist es, die Sprache als Mittel der<br />

mündlichen Verständigung zu lernen, Texte zu lesen und zu verstehen sowie darüber<br />

sprechen zu können. Im Unterricht wird Einsprachigkeit angestrebt.<br />

155


Sozialwissenschaften / Politik<br />

Bereiche des Faches, Themen, Gegenstände in<br />

der Sek.I + II<br />

Curriculum für die Sekundarstufe I – Politik<br />

Jahrgangsstufe für alle Klassen vorgeschriebene Themen<br />

6<br />

8<br />

10<br />

• Schüler vertreten Schüler<br />

• Minderheiten und Außenseiter<br />

• Wohin mit dem Dreck? - Umweltschutz<br />

• Kinder in der Dritten Welt<br />

• Konsumverhalten und seine Wirkung auf das Marktgeschehen:<br />

Die Stellung des Verbrauchers in der Marktwirtschaft<br />

• Informationsgehalt und Meinungsbeeinflussung:<br />

Leben mit der Medienflut<br />

• Das Regierungssystem in der Bundesrepublik Deutschland –<br />

Machtverteilung im parlamentarischen System (Wahlen, Gesetzgebung) /<br />

Simulationsspiel<br />

• Berufsorientierung<br />

• Menschenrechte<br />

Dies sind die verbindlich vorgeschriebenen Themen, weitere sind nach Wunsch der Klasse und nach<br />

Absprache mit dem Fachlehrer zu wählen. So ist Raum für aktuelle Themen gewährleistet.<br />

156


Curriculum für die Sekundarstufe II<br />

Sozialwissenschaften<br />

A) Inhaltsfelder<br />

Jahrgangsstufe 11<br />

1. Marktwirtschaft: Produktion, Konsum und Verteilung<br />

1.1. Ziele und Inhalte<br />

Die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik tritt den Heranwachsenden als objektive Wirklichkeit in Form der<br />

weitgehend durch den Markt geprägten gesellschaftlichen Subsysteme gegenüber und erweckt ähnlich wie<br />

Naturgegebenheiten den Eindruck der Unveränderbarkeit, der Zwangsläufigkeit. Ziel dieses Inhaltsfeldes ist<br />

es, die Marktgesellschaft in ihrer Historizität als menschliches Produkt zu begreifen, ihre ideologischen Implikationen<br />

und ihre Wandelbarkeit aufzuzeigen, um verdinglichenden Tendenzen entgegenzuwirken.<br />

Folgende inhaltliche Aspekte sollen zur Sicherung der Zielsetzung dieses Inhaltsfeldes dienen und sollten<br />

bei der thematischen Erschließung des Inhaltsfeldes berücksichtigt werden<br />

- Marktsystem (Preisbildung, Marktungleichgewichte, Marktgleichgewicht), Privateigentum,<br />

Vertragsfreiheit und Wettbewerb als wesentliche Ordnungselemente; Funktionen des Preises und des<br />

Wettbewerbs; Liberalismus als ideologische Basis des Marktsystems,<br />

- Zusammenhang von Produktion, Einkommensentstehung und Einkommensverteilung sowie Konsum<br />

anhand des Kreislaufmodells,<br />

- Marktversagen: Unternehmens- und Vermögenskonzentration, Wirtschaftskrisen, ökologische<br />

Fehlsteuerungen,<br />

- Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft bezogen auf die Felder des Marktversagens:<br />

Möglichkeiten und Grenzen im Streit der Meinungen von Parteien, Verbänden und Wissenschaft<br />

(Überblick).<br />

Bei der Erarbeitung der Zielsetzungen und Inhalte auf wissenschaftspropädeutischen Niveau bietet es sich<br />

an, folgende fachwissenschaftlichen Zugriffsweisen zu berücksichtigen:<br />

Unterscheidung von deskriptiven und präskriptiven Aussagen, Indikatorproblem in den<br />

Sozialwissenschaften, Unterscheidung von Mikro- und Makroperspektive, Idealtypen, Modellbildung,<br />

Erklärungswert von Modellen, elementare ökonomische Theorien zur Preisbildung und einfache Formen der<br />

<strong>Mathe</strong>matisierung, Verteilungsmaße ( z.B. Lorenzkurve, Ginikoeffizient, Variationskoeffizient, Disparitätsrate,<br />

Atkinson'sches Verteilungsmaß), Erstellen und Auswerten von Statistiken, Werte und Normen in der wirtschaftspolitischen<br />

Auseinandersetzung, Ideologiekritik.<br />

1.2 Mögliche Erschließungen<br />

- Gibt es eine prästabilierte Harmonie zwischen Eigen- und Gemeinnutz? - Das Marktsystem zwischen<br />

Effizienz und ökologischem Versagen.<br />

- Konsumentensouveränität - Realität oder ideologisches Konstrukt? - Verbraucherverhalten und<br />

Marketingstrategien.<br />

- Die Arbeitsgesellschaft ein Auslaufmodell? Steigende Produktion bei steigender Arbeitslosigkeit -<br />

Zusammenhänge zwischen technologischem Wandel, Produktionsprozess und Arbeitsmarkt.<br />

- Immer mehr Reiche, immer mehr Arme? Wie viel Ungleichheit braucht die Marktwirtschaft? -<br />

Einkommens- und Vermögensverteilung.<br />

- Konzentration und Globalisierung eine Bedrohung der sozialen Marktwirtschaft und des politischen<br />

Systems? - Wettbewerb kontra Konzentration.<br />

- Arbeitnehmer - Produktionsfaktor oder Mitarbeiter?<br />

1.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />

In diesem Inhaltsfeld ist z.B. mit folgenden Fächern ein fächerverbindender Unterricht denkbar:<br />

157


Zusammenarbeit<br />

- der Fächer Chemie, Biologie und Sozialwissenschaften: "Ökonomie und Ökologie", z.B. Projekt Wasser<br />

- der Fächer <strong>Mathe</strong>matik und Sozialwissenschaften: "Gewinnmaximierung: ein ökonomisches und<br />

mathematisches Problem"<br />

- der Fächer Geschichte und Sozialwissenschaften: "Entwicklung der Bundesrepublik"<br />

2 Individuum, Gruppe und Institution<br />

2.1 Ziele und Inhalte<br />

Der Bereich "Individuum, Gruppe und Institution" bietet die Chance, Jugendliche in ihrer persönlichen<br />

Entwicklung und der Wahrnehmung des Gegenüber zu fördern. Dazu soll das Verständnis dafür entwickelt<br />

werden, dass Gesellschaft uns sowohl als objektive Wirklichkeit entgegentritt als auch als subjektive<br />

Wirklichkeit in Interaktionsprozessen mit der Umwelt hergestellt wird.<br />

Folgende fachliche Aspekte sollen zur Erarbeitung herangezogen werden, wobei Schwerpunkte unter Bezug<br />

auf die Lerngruppe und aktuelle Bezüge gesetzt werden:<br />

- Individuum, soziale Gruppe, Team und Institution (Modellbildung, Habitualisierung, Struktur, Funktion,<br />

Wert und Norm, Sanktion, Rolle)<br />

- Kommunikation und Interaktion (Modelle, Kommunikationstechniken + -technologie)<br />

- Gesellschaftliche Relevanz von Jugendverhalten (Wertewandel, Familienstrukturen, Delinquenz,<br />

Rollenverhalten, ethnische Zugehörigkeit und sich daraus ergebende Chancen und Probleme)<br />

- Berufswahl und Lebensplanung (Zwang und Möglichkeit der Gestaltung des eigenen Lebens als<br />

Kollektiverfahrung)<br />

- Die Inhalte sind in Bezug zu setzen zu wesentlichen Aspekten soziologischer Theorien (v. a. Handlungsund<br />

rollentheoretische Ansätze, strukturfunktionalistische Theorien, figurations- und<br />

prozesssoziologischen Theorien, Ansätze des symbolischen Interaktionismus, Aspekte der<br />

phänomenologischen Soziologie)<br />

2.2 Mögliche Erschließungen<br />

Folgende Fragestellungen können den Bereich erschließen:<br />

• Kommunikation in Gruppen – Wer soll eigentlich bestimmen, wo es langgeht?<br />

• Kommunikationsstrukturen in Gruppen und Teams - Kommunikationsformen in unserer Gesellschaft:<br />

Metakommunikation (Selbstdarstellung – Fremdwahrnehmung), Veränderung der Kommunikation durch<br />

neue Technologien der Informationsgesellschaft, Analyse von Konflikten und ihre Lösung<br />

• Nur ein Rädchen im Getriebe? – Der Einzelne im Konfliktfeld zwischen Familie, Beruf und Freizeit<br />

• Individuum und gesellschaftliche Realität - Analyse eines konfliktbehafteten Verhältnisses,<br />

Lebensgestaltung als Möglichkeit und Verpflichtung<br />

• Willst du mich eigentlich nicht verstehen? – Generationenkonflikt und seine Auswirkungen heute.<br />

• Jugendliche heute: Analyse und Bewertung des gesellschaftlichen Status Quo, Entstehung und Dynamik<br />

sozialer Werte und Normen<br />

• Emanzipation – heutzutage doch kein Thema mehr!? – Frauen- und Männerrolle heute und ihre<br />

Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft.<br />

• geschlechtsspezifisches Rollenverhalten: Konstruktion und Individualisierung des eigenen Verhaltens<br />

2.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />

• Erziehungswissenschaft: Sozialisation – Schwerpunkt z.B. schulische Sozialisation<br />

• Biologie: Verhalten und Neurophysiologie<br />

• instinktbetontes Verhalten bei Tier und Mensch ( Bildung sozialer Verbände, aggressives Verhalten,<br />

Aspekte des Lernens bei Mensch und Tier, Traditionsbildung)<br />

• Englisch: Projekt "Herr der Fliegen": Aggression in Gruppen, Menschenbilder, Führerschaft, Anpassung<br />

158


• <strong>Mathe</strong>matik: Schule als Untersuchungsgegenstand (Erstellen und Auswerten von Umfragen zu<br />

Schulzufriedenheit, Auswertung des Verhaltens bei Grund- und Leistungskurswahlen)<br />

• Sport: Untersuchung des Teamverhaltens bei Sportmannschaften (Was macht ein gutes Team aus? Wie<br />

kann Zusammenarbeit trainiert werden? Welche sozialen Strukturen sind beobachtbar und wie wirken sie<br />

sich aus?)<br />

• Musik: Untersuchung sozialer Strukturen in Musikbands oder Orchestern (Aufdecken<br />

gruppendynamische Strukturen und Untersuchung ihrer Auswirkungen auf das musikalische Ergebnis)<br />

3 Politische Strukturen und Prozesse in Deutschland<br />

3.1 Ziele und Inhalte<br />

Das Inhaltsfeld 3 ist für die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit den politischen Strukturen und<br />

Problemen unseres Staates unmittelbar bedeutsam.<br />

Die Bereitschaft, sich für diesen Staat und diese Gesellschaft verantwortungsbewusst politisch zu<br />

engagieren, muss sich gründen auf einer Analyse des politischen Systems und auf der Frage nach den<br />

Ursachen für die Krisensymptome und die mangelnde Akzeptanz der Politik.<br />

3.2 Mögliche Erschließungen<br />

- Alle Gewalt geht vom Volke aus. Wo geht sie hin?<br />

Konkurrenz- und identitätstheoretische Demokratiekonzepte und Grundgesetz;<br />

Verfassungsnorm und -wirklichkeit, Einflussmöglichkeiten der Bürgerin/des Bürgers<br />

- Warum werden Bürgerinnen und Bürger politisch initiativ?<br />

Politische Entscheidungen als von den Interessen der Bürgerinnen und Bürger abgehobene oder als Interessenausgleich?,<br />

Interessenartikulation der Bürgerinnen und Bürger in politischen Entscheidungsprozessen<br />

und gegen politische Entscheidungen<br />

- Warum haben viele Menschen kein Interesse an Politik?<br />

Problem des (geringen) Einflusses auf politische Entscheidungen, politisches Handeln als<br />

Freizeitbeschäftigung, Interessenartikulation in Protestaktionen (Erlebnisgesellschaft)<br />

- Haben Volksparteien eine Zukunft?<br />

Geschichte der Parteien, die großen Volksparteien in der individualisierten Gesellschaft: Chancen und<br />

Probleme (Wählerschaft, Parteiprogramme, Parteienfinanzierung)<br />

- Herrschaft der Verbände?<br />

Pluralismus-Konzept, Einfluss von Verbänden auf nationale und europäische Politik; Wechselwirkungen<br />

zwischen Verbänden, Parteien und politischen Protestbewegungen<br />

- Machen Richterinnen/Richter Politik?<br />

Das Prinzip der Gewaltenteilung; die Rolle des Bundesverfassungsgerichts im politischen System: Richterinnen<br />

und Richter als oberste Politik-Instanz?<br />

3.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />

Dieser Fachinhalt eignet sich in besonderer Weise für fächerverbindendes Arbeiten mit den<br />

fremdsprachlichen Fächern: Durch den Vergleich mit anderen Staats- und Regierungsformen werden<br />

wesentliche Prinzipien unseres Staates deutlich und ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung mit den<br />

politischen Strukturen.<br />

Englisch: Lobbyismus in den USA und 'Herrschaft der Verbände' in Deutschland<br />

Englisch: Präsidialdemokratie und parlamentarische Demokratie<br />

Englisch: Konstitutionelle Monarchie und parlamentarische Demokratie<br />

Französisch: Zentralismus und Föderalismus<br />

Französisch: Präsidialdemokratie und parlamentarische Demokratie<br />

<strong>Mathe</strong>matik: Wahlrecht und statistische Methoden der Wahlprognose und -analyse<br />

Geschichte: Demokratietheorien - Bedingungen ihrer Entstehung und historische Entwicklung ihrer<br />

Umsetzung <strong>bis</strong> heute<br />

159


Jahrgangsstufe 12<br />

4 Wirtschaftspolitik<br />

4.1 Ziele und Inhalte<br />

Die folgenden inhaltlichen Aspekte sollen zur Sicherung der Zielsetzung dieses Inhaltsfeldes dienen:<br />

- Konjunktur- und Wachstumspolitik<br />

Ziele des StWG und ihre Ergänzungen wie das ökologische Ziel der Lebensqualitätssicherung und des<br />

Umweltschutzes sowie die Zielsetzung einer gerechten Verteilungspolitik; volkswirtschaftliche<br />

Gesamtrechnung und umweltökonomische Gesamtrechnung; Konsum, Investitionen, Staatsausgaben,<br />

Export - Import, Unterkonsumtionstheorie, Überproduktionstheorie, monetäre Theorien,<br />

Interventionismus, u. a.<br />

- Geldpolitik<br />

Geldangebot und Geldnachfrage, Aufgaben, Ziele, Stellung und Instrumente der Deutschen Bundesbank<br />

und der Europäischen Zentralbank (EZB), Berechnung der Wirkung von expansiven und restriktiven<br />

Maßnahmen, Geldmengendefinition, Neubewertung der Gold- und Devisenvorräte, Erscheinungsformen<br />

und Auswirkungen von Inflationen, Entscheidungsprobleme der privaten und öffentlichen Haushalte bei<br />

der Sicherung vor Geldwertverlusten, Rolle und Zusammensetzung des Euro, u. a.<br />

- Währungspolitik<br />

EWS, EWWU, IWF; Auf- und Abwertungen; Devisenbewirtschaftung, Geldmarktanalysen,<br />

Währungsausgleich in der Europäischen Union (EU)<br />

- Umweltpolitik<br />

Art und Ausmaß des Abbaus natürlicher Ressourcen, der Umweltbelastung und Regeneration der<br />

natürlichen Umwelt, elementarer Lebensgrundlagen; Grundsätze staatlichen Handelns in der Praxis:<br />

Vorsorge-, Verursacher-, Kooperations- und Gemeinlastprinzip<br />

- Außenwirtschaftspolitik<br />

Außenhandelspolitik, Außenhandelsbilanz, Wechselkurspolitik, Protektionismus, Außenzölle,<br />

Freizügigkeit und Integration, Vergleich von Leistungsbilanzen<br />

Die inhaltlichen Aspekte sind miteinander vernetzt und reichen auch in andere Inhaltsfelder hinein.<br />

4.2 Mögliche Erschließungen<br />

- Welche Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es bei Arbeitslosigkeit, bei Inflation, bei Staatsverschuldung, bei<br />

einem Zahlungsbilanzungleichgewicht, bei Stagnation - Modelle zur Minimierung der Zielkonflikte gemäß<br />

StWG<br />

- Ist der Wirtschaftsstandort Deutschland noch zu retten.? - Mögliche Reaktionen der entwickelten<br />

Volkswirtschaften auf den ansteigenden Anpassungsbedarf, bedingt durch den strukturellen Wandel?<br />

- Wer wird Opfer der Globalisierung? - Zusammenhänge zwischen steigenden oder sinkenden<br />

Devisenkursen und Exportmöglichkeiten<br />

- Bewährt sich der Euro? - Geldpolitik in der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union<br />

(auch im Vergleich mit den USA)<br />

- Mit Ökonomie zur Ökologie? - Zum Verhältnis von Wachstumspolitik und Umweltschutz<br />

4.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen<br />

<strong>Mathe</strong>matik: Berechnungsverfahren in der Konjunktur- und Geldpolitik<br />

Geschichte: Entwicklung und Phasen der Industrie- und Arbeitsgesellschaft,<br />

Industrielle Revolution<br />

Rechtskunde: Analyse von Gesetzestexten und Rechtsvorschriften, Verfügungen und Erlassen,<br />

Gerichtsverfahren<br />

160


Deutsch: Erstellen von Protokollen, Anfertigen von Referaten, Darstellung von komplexen<br />

Sachverhalten<br />

Erdkunde: Euregio als Regionalisierungsbeispiel, Standortfragen, Globalisierung<br />

5 Gesellschaftsstrukturen und sozialer Wandel<br />

5.1 Ziele und Inhalte:<br />

Die Behandlung dieses Inhaltsfelds soll dazu beitragen, unrealistische Zukunftsängste und -hoffnungen zu<br />

begrenzen bzw. eine empirisch gehaltvolle Einschätzung gesellschaftlicher Kernstrukturen und ihrer<br />

Entwicklung zu erlangen. Die soziokulturelle Zeit- und Standortgebundenheit des eigenen Denkens, Fühlens<br />

und Wollens kann durch typisierende Strukturvergleiche deutlich, das eigene Verständnis sozialer<br />

Gerechtigkeit kann in Auseinandersetzung mit anderen Auffassungen geklärt werden.<br />

Innerhalb des sozialwissenschaftlichen Curriculums erscheint dieses Inhaltsfeld besonders für<br />

interdisziplinär integratives Arbeiten und für das Zusammenführen von Kenntnissen aus den anderen<br />

Inhaltsfeldern geeignet:<br />

- Den dynamisierten sozialen Wandel komplexer Industriegesellschaften in wichtigen Dimensionen<br />

(Produktionspotentiale und Technologien, Organisationsstrukturen, Werte) und exemplarisch auf<br />

wichtigen Feldern (transnationale Kooperationen, Arbeits- und Medienmärkte, Familienformen,<br />

Erlebnismilieus, u. Ä.) erkennen.<br />

- Zentrale Definitionsprobleme von Soziallagen (Klassen- und Schichtungsbegriffe), von Statuskonsistenz<br />

und von sozialer Mobilität verstehen.<br />

- Aktuelle Daten über die empirische Verteilung von bzw. Verfügung über Ressourcen (Einkommen und<br />

Vermögen, Zeugnisse und Wissen, Rang und Einfluss, Beziehungen und Sozialkapital) kennen.<br />

- Zusammenhänge zwischen der Verfügung über Ressourcen und individuellen Lebenschancen und<br />

politischen Gestaltungschancen, zwischen Wohlstandssteigerung, Bedürfnisprioritäten und<br />

Schichtkulturen erkennen.<br />

- Erkennen, dass verstärkte Individualisierungs- und Globalisierungsschübe zu einem veränderten<br />

Vergesellschaftungsmodus führen, bei dem die <strong>bis</strong>herigen Sozialisationsfilter wie Klassenkulturen oder<br />

traditionelle Milieus und Familien an sozialisatorischem Einfluss abnehmen.<br />

- Erkennen, dass die Diversifizierung von Lebensstilen und -entwürfen mit der von Soziallagen und<br />

Sozialmilieus korrespondiert und dass die wachsenden Individuierungschancen mit zunehmender<br />

Institutionenabhängigkeit verwoben sind.<br />

- Tendenzen zur Konsolidierung relativer Privilegierungen und sozialer Besitzstände durch Mehrheiten auf<br />

Kosten von Rand- und Problemgruppen wahrnehmen.<br />

- Die Bedeutung des Sozialstaatsprinzips in einer sich ausdifferenzierenden und individuierenden Gesellschaft<br />

und Gefahren von Bürokratisierungs- und Verrechtlichungstendenzen erkennen.<br />

- Verstehen, warum die durch Marktmacht und Organisationsfähigkeit entstandenen und kumulierten<br />

Ungleichheiten nicht allein durch private Initiative, sondern durch staatliches Handeln kompensiert<br />

worden sind (Grundzüge der Entstehung des Sozialstaates, die geschichtliche Entwicklung der sozialen<br />

Frage und der Sozialpolitik im Umriss kennen.).<br />

- Die Gestaltungsprinzipien und das System der sozialen Sicherung in Grundzügen und exemplarisch<br />

vertieft an einer speziellen Sicherung kennen.<br />

- Wichtige Veränderungen im System der Arbeitsbeziehungen und im Bildungssystem und Chancen und<br />

Grenzen ihrer politischen Gestaltbarkeit erkennen.<br />

- Perspektiven der Sozialordnung angesichts der Verschuldung der öffentlichen Haushalte und des<br />

globalen Standortwettbewerbs einschätzen können.<br />

- Die Leistungen der sozialwissenschaftlichen Forschung zu Prognosen über nachindustrielle<br />

Gesellschaftsformen und zur Versachlichung der Sozialstaatskontroverse erkennen, gerade auch wenn<br />

die Begrenztheit empirischer Ergebnisse und die Perspektivität und Wertbezogenheit von Theorien und<br />

Konzepten aufgedeckt wird.<br />

161


5.2 Mögliche Erschließungen:<br />

a) Wie passen Massenarbeitslosigkeit und neue Armut in die Wohlstandsgesellschaft? Jobless growth;<br />

Organisationsprobleme von Gewerkschaften und Steuerprobleme von Nationalstaaten angesichts<br />

international operierender Konzerne, Innovations- und Motivationsprobleme im Bildungs- und<br />

Arbeitssystem; Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik; Standortsicherung im globalisierten<br />

Wettbewerb; Diskurs um Abbau oder Ausbau und Umbau des Sozialstaates.<br />

b) Individuierung oder Singularisierung und Standardisierung in fortgeschrittenen Industriegesellschaften?<br />

Enttraditionalisierung industriegesellschaftlicher Lebensformen und die Individualisierung sozialer<br />

Ungleichheit; Abnahme der sozialisatorischen Prägekraft von sozialen Milieus; Singularisierung und<br />

Abhängigkeit durch dynamisierte Arbeits- und Medienmärkte; gesellschaftliche Nötigung zu 'eigenem<br />

Leben' reflexive Modernisierung: von der Klassen- zur Risikogesellschaft; Entgrenzung oder Entmächtigung<br />

der Politik; zwangsläufige oder selbstkritische wissenschaftlich-technologische Entwicklung.<br />

5.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen:<br />

• Geschichte: Industrialisierung, soziale Frage und Entwicklungsstationen der Sozialpolitik<br />

• Religion/Philosophie: Quellen und Maßstäbe sozialer Gerechtigkeit<br />

• Englisch: Thatcherismus und die Umgestaltung der britischen Sozial- und Politikstruktur<br />

• Französisch: Elitenbildung und -rekrutierung in europäischen Ländern im Vergleich<br />

• Deutsch: Moderne Großstadtromane<br />

• Kunst: Wandel des Habitus auf Familien-, Gruppen- und Portraitfotos im 20. Jahrhundert<br />

Jahrgangsstufe 13<br />

6 Globale Strukturen und Prozesse<br />

6.1 Ziele und Inhalte<br />

Das Inhaltsfeld 6 (Globale Strukturen und Prozesse) ist besonders geeignet für eine die Kenntnisse und<br />

methodischen Zugriffsweisen der drei Teildisziplinen des Faches integrierende Bearbeitung von Themen.<br />

Daher die Behandlung gegen Ende des fachlichen Curriculums.<br />

Im Rahmen von z. T. gegenläufigen Entwicklungen und Tendenzen muss die Bereitschaft entwickelt werden,<br />

sich den folgenden Fragen und Entscheidungen zu stellen:<br />

- der Aufgabe nationaler Souveränität zugunsten supranationaler Entscheidungsträger<br />

- der Verantwortlichkeit für das Ziel weltweiten Friedens bei der Bereitschaft mit unterschiedlichem Einsatz<br />

konfliktregulierend mitzuwirken<br />

- der Verantwortlichkeit für das Ziel weltweiten Wohlstands bei Inkaufnahme von Wohlstandsminderung<br />

- der Verantwortlichkeit für die Erhaltung der Erde als Lebensgrundlage für die Menschheit bei Akzeptanz<br />

ökologisch begründeter Einschränkung der Lebensführung<br />

- der Verantwortlichkeit für das Eintreten für die universellen, (zumindest formal) anerkannten Werte in der<br />

Auseinandersetzung mit Infragestellungen durch andere Kulturen und Ideologien<br />

Durch die Beschaffung und Arbeit mit Informationen und Medien weltweiten Ursprungs sowie in der fachlich<br />

angemessenen Auseinandersetzung mit der Vielfalt unterschiedlicher Zielsetzungen und Strategien wird ein<br />

Beitrag zu interkultureller Kompetenz geleistet.<br />

Die bei der Bearbeitung der notwendigerweise komplexen Themen geforderte multiperspektivische<br />

Vorgehensweise, wie auch die wegen der stets sich erneuernden Fragestellungen gegebene Notwendigkeit<br />

selbstständiger Materialbeschaffung auch unter Nutzung der neuen Medien sowie die aus dem<br />

erforderlichen Umfang der Themen gebotene langfristige und kooperative Arbeitsweise leisten einen<br />

wichtigen Beitrag zur Förderung der Studierfähigkeit.<br />

Im Inhaltsfeld 6 sind die Merkmale und politischen Aufgaben für die „Eine Welt“ folgendermaßen zu<br />

beschreiben:<br />

Extreme Unterschiede<br />

Globalisierung und Tendenz zur Universalisierung von Entwicklungsnormen<br />

Versuche institutioneller Sicherungs- und Konfliktregelungssysteme<br />

Regionalisierung über nationale Grenzen hinweg (z.B. Euregio-Konzepte) und die Erfahrung der Einen Welt<br />

im Nahbereich<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Neue Konzepte und Träger der Entwicklungspolitik<br />

Die Aufgaben der Friedenssicherung, der Entwicklung, der Ökologie und der Universalisierung der<br />

Menschenrechte und der Demokratie sind miteinander verschränkt; Politik muss auf Friedenserhaltung<br />

162


zw. -schaffung, die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit und die Förderung von<br />

weltweitem Wohlstand und Gerechtigkeit angelegt sein.<br />

Die Behandlung von Themen aus dem Inhaltsfeld 6 muss sicherstellen, dass die Ziele der internationalen<br />

Politik (Frieden, Entwicklung, Umwelt, Menschenrechte, Demokratie) berücksichtigt werden, ebenso wie das<br />

Geflecht der politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen für Erklärungen und<br />

Strategien<br />

6.2 Mögliche Erschließungen<br />

- Wie viel Legitimität braucht eine europäische Regierung?<br />

Sicherung der politischen Partizipation der europäischen Bürger, Problem europäischer politischer<br />

Willensbildung, Subsidiarität<br />

- Sollen deutsche Soldaten ihr Leben für den Frieden jenseits des Auftrags der NATO einsetzen?<br />

Rolle der UNO als Weltpolizei, weltweite Übertragung des Gewaltmonopols auf die UNO<br />

- Armuts- und Wohlstandmobilität, zwei Aspekte der Globalisierung<br />

- "Nach uns die Sintflut"<br />

6.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen:<br />

• Erdkunde: Entwicklungspolitik am Beispiel eines afrikanischen Staates<br />

• Englisch: als Arbeitssprache (im Rahmen des Themas eines internationalen Konfliktes)<br />

• Religionslehre/Philosophie: Werte und Normen1Menschenrechte/Frieden<br />

• Französisch: als Arbeitssprache (europäisches Thema)<br />

• Geschichte: historische Dimension eines internationalen Konfliktes<br />

163


Bereiche, Themen, Gegenstände im Überblick<br />

1. Inhaltsfelder<br />

Die folgende Tabelle bietet einen orientierenden Überblick. Der didaktische Zusammenhang, der<br />

obligatorische Kern sowie die erwartete Qualitätsstufe der Bearbeitung werden in den Ausführungen<br />

zu den 6 Inhaltsfeldern dargestellt.<br />

Inhalts<br />

feld I<br />

Inhalts<br />

feld II<br />

Inhalts<br />

feld III<br />

Inhalts<br />

feld IV<br />

Inhalts<br />

feld V<br />

Inhalts<br />

feld VI<br />

Marktwirtsch<br />

aft::<br />

Produktion<br />

Konsum<br />

Verteilung<br />

lndividuum,<br />

Gruppen<br />

und<br />

lnstitutionen<br />

Politische<br />

Strukturen<br />

und<br />

Prozesse in<br />

Deutschland<br />

Wirtschaftsp<br />

olitik<br />

Gesellschaft<br />

sstrukturen<br />

und sozialer<br />

Wandel<br />

Globale<br />

politische<br />

Strukturen<br />

und<br />

Prozesse<br />

Marktsystem, wesentliche Ordnungselemente und normative -:<br />

Grundannahmen, Funktionen von Preisen und Wettbewerb; optimale<br />

Ressourcen-Allokation<br />

Zusammenhang von Produktion, Einkommen. Konsum<br />

Grenzen des Marktsystems: Konzentration, Krisen, ökologische<br />

Fehlsteuerung<br />

Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft<br />

Sozialisation des Individuums in sozialen Gruppen und lnstitutionen<br />

(Grundbegriffe und Erklärungsansätze)<br />

Rollenhandeln: strukturfunktionalistische und interaktionistische<br />

Rollentheorie<br />

Soziale Gruppen und Institutionen: institutlins- und<br />

organisationssoziologische Grundkenntnisse<br />

Qualifizierung im Rollenhandeln: Wahrnehmungs-, Kommunikations-,<br />

Kooperationsübungen<br />

Grundprinzipien der deutschen Demokratie<br />

Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes<br />

Identitäts- und konkurrenztheoretische Demokratiekonzepte und<br />

demokratietheoretische Grundlagen des Grundgesetzes<br />

Auswirkungen des raschen sozialen Wandels auf das politische System,<br />

auf Partizipationsformen, auf das System sozialer Sicherung<br />

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung<br />

Umwelt- und wohlfahrtsökonomische Gesamtbilanzen<br />

Wirtschaftspolitische Konzeptionen<br />

Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik angesichts fortschreitender<br />

Globalisierungsprozesse<br />

soziale Wandel komplexer Gesellschaften in wichtigen Bereichen wie z.<br />

B. Arbeit und Bildung<br />

empirische Daten zur sozialen Ungleichheit und Zusammenhange<br />

zwischen Ressourcen, Lebenschancen, politischer Macht<br />

soziale Sicherung und Sozialpolitik<br />

Entstrukturierungs- und Neustrukturierungsvorgänge, Konfliktpotentiale<br />

und Steuerungschancen<br />

staatliches Handeln als Reaktion auf Marktmacht oder<br />

Organisationsmacht<br />

Erscheinungsformen und Ursachen<br />

Muster politischer Antworten auf globale Prozesse<br />

Ziele und Aufgaben Internationaler Politik<br />

Rückwirkungen auf politische Entscheidungen Im nationalen Rahmen<br />

2 Methodenfelder (MF)<br />

Die folgende Tabelle bietet einen orientierenden Überblick. Die Konkretisierung des obligatorischen<br />

Kerns fachmethodischer Kompetenzen bzw. die detaillierte Darstellung der erwarteten<br />

Qualitätsstufen der Bearbeitung findet sich in den Ausführungen zu den sechs Methodenfeldern.<br />

164


MF<br />

1<br />

MF<br />

2<br />

MF<br />

3<br />

MF<br />

4<br />

MF<br />

5<br />

MF<br />

6<br />

Arbeitsweisen zur<br />

Gewinnung,<br />

Verarbeitung und<br />

Darstellung von<br />

Informationen<br />

Umgang mit<br />

(einzelnen)<br />

soziologischen,<br />

wirtschaftswissenschaf<br />

tlichen und<br />

politikwissenschaftlich<br />

en Fachbegriffen<br />

Umgang mit<br />

empirischen Verfahren<br />

in den<br />

Sozialwissenschaften<br />

Umgang mit<br />

hermeneutischen<br />

Verfahren in den<br />

Sozialwissenschaften<br />

Umgang mit<br />

(komplexen)<br />

fachwissenschaftlichen<br />

Theorien<br />

Untersuchung des<br />

Zusammenhangs von<br />

Wissenschaft und<br />

Verwertung<br />

Analytischer und produktiv-gestaltender Umgang mit neuen<br />

Medien<br />

Analytischer und produktiv-gestaltender Umgang mit Texten<br />

Kenntnis grundlegender Begriffe der drei Bezugsdisziplinen<br />

Verständnis der Funktion der Fachbegrifflichkeit für<br />

wissenschaftliches Arbeiten<br />

Kriterien: Zuverlässigkeit (Messverfahren), Gültigkeit<br />

(Indikatoren, Operatonalisierung)<br />

mathematische Grundlagen: Stichproben, absolute/relative<br />

Größen, Durchschnitte<br />

Interpretation: Korrelationen, Trends, Gesetzmäßigkeiten<br />

Aussageweisen: beschreibend vs. vor schreibend; historisch vs.<br />

systematisch; funktional vs. intentional<br />

Begriffsbildungen: beschreibender, ordnender, erklärender<br />

Anspruch<br />

Modellbildungen: ceteris-paribus-Klausel, Reduktionen,<br />

idealtypische Zuspitzungen<br />

Vorverständnis und hermeneutlscher Zirkel<br />

Konstruktion: Problemdefinition; Erklärungsanspruch<br />

Analyse: Prämissen; Reichweite; (Schein-)Kausalitäten<br />

Prüfung: Falsifikationsverfahren; Vergleich mit konkurrierenden<br />

Theorien<br />

Ermittlung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und<br />

historischer Kontexte<br />

Aufdeckung erkenntnlsleltender Interessen und möglicher<br />

politischer Konsequenzen<br />

Frage nach der moralischen Verantwortung der Wissenschaftler<br />

Für eine wissenschaftspropädeutische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Sachverhalten,<br />

die unmittelbar das Leben der Menschen berühren, müssen bestimmte Methoden und<br />

Verfahrensweisen angewendet werden, die sich von Alltagsmethoden des Erkennens und<br />

lnterpretierens der Wirklichkeit unterscheiden.<br />

165


Schulinternes Curriculum für das Fach Sport,<br />

Jahrgangsstufe 5 – 10<br />

Das schulinterne Curriculum wurde 1982 von der Fachkonferenz Sport in Form eines<br />

schuleigenen Organisationsplans für die Sekundarstufe I beschlossen. Damals wurden in<br />

jedem Jahrgang verbindlich drei Wochenstunden erteilt. Inzwischen gilt statt 18 Stunden<br />

die Vorgabe 16 –18 Stunden Sport für die Sekundarstufe I . 1995/96 wurde der<br />

Organisationsplan auf 16 Stunden umgestellt. Gegenwärtig werden 15 Stunden Sport in<br />

den Klassen 5 – 10 unterrichtet, wobei die Jahrgangsstufen 5, 6 und 8 drei<br />

Wochenstunden haben, die Jahrgangsstufen 7,9 und 10 nur zwei. Diese zweimaligen<br />

Kürzungen des Unterrichts werden inhaltlich über die Ausnutzung der ursprünglich<br />

verbliebenen Freiräume und über eine Verschiebung bzw. Verteilung sowie über eine<br />

Straffung der Inhalte über die Jahrgangsstufen hinweg so gut wie möglich ausgeglichen.<br />

Stundenplantechnische/-organisatorische Besonderheiten z.B. für das Schwimmen, die<br />

Hallenverteilung und nicht zuletzt das Wetter erzwingen eine hohe Flexibilität.<br />

Obligatorisch für die Jahrgangsstufen 5 – 10 sind die Sportarten Leichtathletik, Turnen,<br />

Schwimmen und Gymnastik/Tanz. Aus den alternativ verbindlichen Sportspielen hat sich<br />

die Fachkonferenz für Volleyball, Basketball und Fußball entschieden. In allen<br />

angegebenen Sportarten sollen neben den Fertigkeiten an sich auch Kenntnisse zu diesen<br />

Fertigkeiten, der Taktik, der Verbesserung der Kondition und zur Organisation vermittelt<br />

werden. Erfolgskontrollen werden unterrichtsimmanent durchgeführt. Im Folgenden wird<br />

auf diese Teilbereiche nicht weiter eingegangen.<br />

Leichtathletik :<br />

Jahrgangsstufe 5/6:<br />

Kurzstreckenlauf/Hürdenlauf: Laufen in Spielformen, Steigerungsläufe, Hopserlauf,<br />

Koordinationsläufe, Hoch- und Tiefstart, 50m – 75m Lauf, Rundenstaffeln , Staffelwechsel,<br />

Hürdenlauf über <strong>bis</strong> zu sechs Hürden oder Hindernisse,...<br />

Mittel-/Langstreckenlauf: 12-15 Minuten Läufe, 8oo – 2 000 Meter Läufe,...<br />

Sprung: Drehsprünge, Mehrfachsprünge, Hopserläufe mit Betonung von Sprungbein,<br />

Schwungbein und Armeinsatz, Schrittweitsprung aus der Zone, Hochsprung Flop<br />

und/oder Wälzer,...<br />

Wurf/Stoß: Werfen aus dem Stand, mit Anlauf, Schlagballweitwurf 80 g und 200 g, Würfe<br />

aus der Drehung, Stoßen in Spielform mit Medizinbällen (Standstöße),...<br />

Jahrgangstufe 7/8:<br />

Kurzstreckenlauf/Hürdenlauf: Hopserlauf, Sprunglauf, Ballenlauf, Koordinationsläufe mit<br />

Betonung der Elemente der Sprinttechnik, Tiefstart, 75m – 100m Lauf, regelgerechter<br />

Wechsel bei Rundenstaffeln, Hürdenlauf über <strong>bis</strong> zu 8 Hindernisse, Technik des<br />

Hürdenschritts,...<br />

Mittel-/Langstrecke: 800m –2000m Läufe auf der Bahn und im Gelände<br />

Sprung: Hopserlauf mit Betonung von Fußaufsatz und Schrittlänge, Steigesprünge aus<br />

verschiedenen Rhythmen auf Höhe und Weite, Weitsprung als Schrittweitsprung vom<br />

Balken, Schulung der Anlaufsicherheit, als Hangsprung mit differenzierter<br />

Aufgabenstellung zu den einzelnen Phasen, dito beim Hochsprung als Flop und/oder<br />

Wälzer ,...<br />

Wurf/Stoß: Drehwürfe anhand von Schleuderbällen mit kurzgehaltener Schlaufe, gerader<br />

Wurf mit Wurfstäben, Schulung des Dreischrittrhythmus, Standstöße aus der Stoßauslage,<br />

Stöße nach Auftaktbewegung, ...<br />

Jahrgangsstufe 9/10:<br />

166


Festigung der <strong>bis</strong>her erworbenen technischen Fertigkeiten in den leichtathletischen<br />

Disziplinen, Möglichkeit der Einführung von Dreisprung, Speerwurf und Diskuswurf.<br />

Durchführung von Mehrkämpfen.<br />

Turnen:<br />

Jahrgangsstufe 5/6:<br />

Zu Beginn steht das Angleichen der Eingangsbedingungen im Mittelpunkt mit dem Ziel am<br />

Ende der Jahrgangsstufe 5/6 folgende Fertigkeiten zu erreichen:<br />

Boden: Rolle vw. aus der Vorwärtsbewegung <strong>bis</strong> zur Flugrolle, Rolle rw. In die Kerze und<br />

durch den flüchtigen Handstand, Strecksprünge, Rad/Radwende mit rhythmischem Anlauf<br />

und Auslauf, Aufschwingen in den Handstand (3er-Gruppe) mit Abrollen auf Weichböden,<br />

Handstand-Abrollen,...<br />

Reck/Stufenbarren: Aus dem Stütz Abzug vl.vw. zum Stand, Aufschwung vl.rw. mit<br />

Bewegungshilfe , ohne Bewegungshilfe, Unterschwung aus der Schrittstellung,<br />

Umschwung vl.rw., Stufenbarren: aus dem Stütz Überspreizen eines Beines,<br />

Knieaufschwung, Knieumschwung, Hockwende, Aufstemmen, Durchhocken/Nebenhocken<br />

eines Beines,<br />

Parallelbarren: Absprung, Einschwingen, Vorschwingen in den Grätschsitz/Außenquersitz,<br />

Laufkehre, Kehre, Schwingen im Stütz, Rolle vw. in den Grätschsitz auf eine Matte, Kehre<br />

aus dem Stützschwingen, Kehre aus dem Außenquersitz,...<br />

Sprung: Aufhocken auf den Kasten mit Strecksprunglandung, Hockwende über den<br />

Querkasten, Grätsche über den Bock, Doppelbock, Querkasten, Abhocken vom<br />

Längskasten, Hocke über den Bock, Hocke/Grätsche über den Querkasten auch mit<br />

erweitertem Brettabstand,...<br />

Bank/Balken: Strecksprung mit Fußwechsel, aus der Hockstellung Aufrichten mit ½<br />

Drehung , Pferdchensprung, Ausfallschritt vw., Schwebesitz - Aufstehen, Aufhocken mit<br />

einem Bein, ½ Drehung auf einem Bein, Nachstellhüpfer,...<br />

Jahrgangsstufe 7/8:<br />

Boden: Handstützüberschlag vw. mit Geländehilfe auf Weichböden, Rad mit ¼ Drehung in<br />

die Bewegungsrichtung,...<br />

Reck: Umschwung vl.rw. mit Unterschwung aus dem Stütz<br />

Stufenbarren (Mädchen): Hocke und Grätsche als Abgang, Unterschwung mit ½ Drehung,<br />

Aufstemmen mit einem Bein, hohe Wende,...<br />

Parallelbarren (Jungen): Rolle vw. ohne Mattenhilfe, Wende, Sturzhang - Aufkippen in den<br />

Grätschsitz, ...<br />

Sprung: Grätsche und/oder Hocke über den Längskasten,...<br />

Balken: Nachstellhüpfer, Spreizsprung, Überspreizen eines Beines mit ¼ Drehung und<br />

Heben der Beine zum Schwebesitz,...<br />

Jahrgangsstufe 9/10:<br />

Boden: Rad mit ¼ Drehung in die Bewegungsrichtung, Handstützüberschlag ohne<br />

Geländehilfe,...<br />

Reck: Laufkippe, Sturzhangkippe,...<br />

Stufenbarren: Aufstemmen mit einem Bein, Knieaufschwung, Aufkippen aus dem<br />

Liegehang, hohe Wende,...<br />

Parallelbarren: Aus dem Grätschsitz Heben in den Oberarmstand, Abrollen in den<br />

Grätschsitz, Schwungstemme vw. und rw.,...<br />

Sprung: Hocke über Längskasten, Grätsche über das Längspferd,...<br />

Schwebebalken: Hocksprung, Radwende als Abgang, Auflaufen, Aufsprung mit einer<br />

Stützhand, freies Aufspringen,...<br />

167


Schwimmen<br />

Normalerweise sollte das Schwimmen als Doppelstunde in je einem Halbjahr in der<br />

Jahrgangsstufe 6 , 8 und 10 erfolgen. Das setzt jedoch sinnvollerweise drei<br />

Wochenstunden Sport voraus. Aus organisatorischen Gründen muß jedoch teilweise<br />

davon abgewichen werden. Zu Beginn steht das Angleichen der Eingangsbedingungen im<br />

Mittelpunkt mit dem Ziel nach der zweiten Schwimmphase am Ende der 8. Jahrgangsstufe<br />

folgende Fertigkeiten zu erreichen:<br />

Jahrgangsstufe 6 und 8:<br />

Einführung bzw. Fertigkeitsverbesserung in drei Schwimmarten (Brust- , Kraul- und<br />

Rückenschwimmen) und Einführung der vierten Schwimmart, Einführung bzw.<br />

Verbesserung von Start- und Wendetechniken (hohe Wenden), danach<br />

Technikverbesserung der eingeführten Schwimmarten (Unterwasserzug beim<br />

Brustschwimmen, tiefe Wenden beim Kraulschwimmen, S-Armzug, usw.), Verbesserung<br />

der Schnelligkeit über 5o m in mindestens einer Schwimmart, Verbesserung der Ausdauer<br />

in einer Schwimmart.<br />

Einführung rettungsspezifischer Schwimmfertigkeiten wie Transportschwimmen, Brust-<br />

/Kraulbeinschlag in Rückenlage ohne Armtätigkeit, Abschleppen eines Partners, einer<br />

Partnerin, Tauchen .<br />

Grundschule des Wasserspringens vom 1m–Brett, volkstümliche Sprünge vom 3m-Brett.<br />

Jahrgangsstufe 10:<br />

Im Bereich des Sportschwimmens wird jetzt das Schwergewicht von der<br />

Fertigkeitsvermittlung allmählich auf die Leistungssteigerung durch Training verlagert.<br />

Gymnastik/Tanz<br />

Jahrgangsstufe 5 -7:<br />

Erweiterung der Ausführungsmöglichkeiten von Gehen, Laufen, Federn, Hüpfen Galopp,<br />

Springen, ...bewußtes Bewegen einzelner Körperteile, Bewegungsformen mit erhöhter<br />

Anforderung an das Gleichgewichtsempfinden, Erweiterung der<br />

Bewegungsmöglichkeiten mit Handgeräten wie Ball, Band, Seil, Reifen, Stab, Keule,...<br />

Übungsformen zur Lockerung , Dehnung und Kräftigung der Rumpf-, Arm- und<br />

Beinmuskulatur, Koordination von Bewegungsformen mit Musik , erste<br />

Improvisationsaufgaben.<br />

Jahrgangsstufe 8 – 10:<br />

Zu den oben angeführten Inhalten, die jetzt ausgebaut , vertieft und komplexer werden,<br />

kommen noch Kompositionsaufgaben hinzu.<br />

Basketball<br />

Jahrgangsstufe 5 (Werfen auf den Korb):<br />

Passen: Einhand- und Zweihandpässe (direkt – indirekt)<br />

Fußarbeit: Stoppen (Schrittstopp mit Einführung des Zweierkontakts, Parallelstopp mit<br />

Einerkontakt, Sternschritt, Gleiten für Verteidigung.<br />

Dribbeln: Regelgerechter Dribbelbeginn, hohes und tiefes Dribbling, Blick vom Ball gelöst.<br />

Werfen: beidhändige/einhändige Korbwürfe, Korbleger aus dem Dribbling, einfache<br />

Bewegungskombinationen mit Abschluß.<br />

Jahrgangsstufe 6/7 (Verteidigen und Angreifen im Spiel 1:1):<br />

Passen und Werfen: Passen in der Bewegung, Break-Pass, Korbleger nach Dribbling mit<br />

r. Hand von r., mit l. Hand von l., Positionswürfe ein- oder beidhändig.<br />

168


Dribbeln: mit Handwechsel, nach Ballannahme in der Bewegung<br />

Jahrgangsstufe 8-10 (Systematisches Erspielen von Korbwurfsituationen im<br />

Mannschaftsspiel und neue Möglichkeiten im Spiel 1:1, 2:2, 3:3):<br />

Passen und Werfen: Unterhandpass, Überkopfpass, Sprungwurf, Unterhandkorbleger<br />

Dribbeln: Handwechsel bei/nach Drehungen<br />

Komplexe Übungsformen mit gruppentaktischen und manschaftstaktischen Elementen.<br />

Volleyball<br />

Jahrgangsstufe 7/8 (Spiel 3 mit 3 auf dem Kleinfeld mit Spieleröffnung durch Zuspiel im<br />

eigenen Feld /Minivolleyball mit Aufgabe von unten 3:3, 4:4 ):<br />

Fertigkeiten: Pritschen und Baggern aus allen Bewegungsrichtungen, Aufgabe von unten.<br />

Jahrgangsstufe 9/10 (Vom Minivolleyball zum Spiel 6:6 im Normalfeld (auch verkürzt)):<br />

Fertigkeiten: Pritschen und Baggern in komplexen, spielnahen Übungsformen, Pritschen<br />

rückwärts über Kopf, Baggern einarmig/beidarmig zur Feldabwehr, Aufschlag von<br />

unten/oben als Zielaufgabe, frontaler Schmetterschlag.<br />

Fußball<br />

Jahrgangsstufe 5 ( Spiele in kleinen Gruppen auf ein oder zwei Tore):<br />

Fertigkeiten: Torstöße, Ballführen , Ballkontrolle und Passen.<br />

Jahrgangsstufe 6 (Spielformen zur Schulung des Zusammenspiels):<br />

Fertigkeiten: Torstöße (Spannstöße), Ballkontrolle und Passen unter erschwerten<br />

Bedingungen, Dribbling mit Tempo- und Richtungswechsel (Finten), Tackling.<br />

Jahrgangsstufe 8 –10 (Zielspiel 11:11 im 4:3:3 System):<br />

Fertigkeiten: Torstöße direkt nach Zuspiel, mit dem Kopf im Sprung, Ballkontrolle und<br />

Passen mit Annahme von Flugbällen, An- und Mitnahme von flachen Bällen, Dribbling mit<br />

Körpertäuschungen, Flankenbälle mit dem Innenspann, Kombinationsspiel, Konter.<br />

Sportunterricht in der Sekundarstufe II<br />

Das Fach Sport ist in der gymnasialen Oberstufe Pflichtfach <strong>bis</strong> zur Jahrgangsstufe 13/II<br />

einschließlich. Es wird am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Gymnasium durchgängig als dreistündiger<br />

Grundkurs unterrichtet.<br />

Jahrgangsstufe 11:<br />

Der Unterricht soll sechs Unterrichtsvorhaben beinhalten, denen jeweils eine<br />

Pädagogische Perspektive zugrunde liegt. Diese sind :<br />

A: Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern<br />

B: Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten<br />

C: Etwas wagen und verantworten<br />

D: Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen<br />

E: Kooperieren, wettkämpfen, sich verständigen<br />

F: Gesundheit fördern, Gesundheitsbewußtsein entwickeln<br />

Anhand von verschiedenen Bewegungsfeldern und Sportbereichen sollen die<br />

SchülerInnen zusammen mit den Lehrenden entsprechende Unterrichtsvorhaben<br />

entwickeln und gestalten. Dabei soll auf die Vorbereitungsfunktion der Jahrgangsstufe 11<br />

für die Qualifikationsphase geachtet werden.<br />

169


In der Qualifikationsphase werden die Grundkurse durch eine jeweils profilbildende<br />

intentionale Akzentsetzung geprägt. Das bedeutet, dass zwei Pädagogische Perspektiven<br />

und zwei Bewegungsfelder bzw. Sportbereiche kontinuierlich und vertiefend Gegenstand<br />

des Unterrichts sind. Die weiteren Pädagogischen Perspektiven müssen im Verlauf des<br />

Unterrichts ebenfalls Beachtung finden. In 11/2 wurde den SchülernInnen ein von der<br />

Fachkonferenz beschlossener Wahlbogen vorgelegt, auf dem sechs Kursprofile bestehend<br />

aus zwei <strong>bis</strong> drei Pädagogischen Perspektiven und zwei Bewegungsfeldern bzw.<br />

Sportbereichen dargestellt waren, wobei für das Bewegungsfeld Spielen in und mit<br />

Regelstrukturen – Sportspiele konkrete Angaben gemacht wurden, um den SchülernInnen<br />

die Auswahl zu erleichtern. Bei fünf einzurichtenden Kursen wurden vier Kursprofile<br />

mehrheitlich gewählt, die dann auch eingerichtet werden konnten. Es sind dies:<br />

Kurs 1:<br />

Pädagogische Perspektiven F, A, D ; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Spielen in und mit<br />

Regelstrukturen – Sportspiele (Volleyball, weitere Sportspiele nach Absprache); Laufen,<br />

Springen, Werfen – Leichtathletik.<br />

Kurs 2:<br />

Pädagogische Perspektiven E, F; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Spielen in und mit<br />

Regelstrukturen – Sportspiele (Volleyball, weitere Sportspiele nach Absprache); Bewegen<br />

im Wasser – Schwimmen.<br />

Kurs 3 zweimal gewählt:<br />

Pädagogische Perspektiven A, E, D ; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Gleiten, Fahren,<br />

Rollen – Rollsport, Bootssport, Wintersport ; Spielen in und mit Regelstrukturen –<br />

Sportspiele (Volleyball, Hockey, weitere Spiele nach Absprache)<br />

Kurs 4:<br />

Pädagogische Perspektiven D, E, F; Bewegungsfelder/Sportbereiche: Spielen in und mit<br />

Regelstrukturen – Sportspiele (Fußball, weitere Spiele nach Absprache), Laufen,<br />

Springen, Werfen – Leichtathletik<br />

Diese Kursprofile befinden sich in der Erprobung.<br />

170


8.2.2 Fächerübergreifende Curricula<br />

8.2.2.1 Suchtprophylaxe und Gesundheitsvorsorge<br />

Im Herbst 1994 wurde ein Arbeitskreis aus Eltern, Lehrerinnen und Lehrern gegründet, der<br />

sich zunächst sehr sorgfältig über Maßnahmen zur Suchtprävention an anderen Schulen<br />

informierte, diese analysierte und schließlich daraus ein eigenes Konzept für unsere<br />

Schule entwickelte. Darin ist die Suchtprophylaxe in eine allgemeine<br />

Gesundheitsförderung sinnvoll eingebettet, wobei <strong>bis</strong>her die Suchtprävention noch immer<br />

den größeren Stellenwert einnimmt.<br />

In den vergangenen Jahren haben Untersuchungen der Wirksamkeit sogenannter<br />

Abschreckungskonzepte in der Prophylaxearbeit gezeigt, dass solche reinen, isolierten<br />

Informationsstrategien begleitet von abschreckenden Bildern der Suchtfolgen kaum<br />

zählbare Erfolge hatten. Die Gefährdung der Schülerinnen und Schüler geht weniger von<br />

ersten Versuchen mit Nikotin, Alkohol oder anderen Einstiegsdrogen aus, sondern eher<br />

von einem verinnerlichten Suchtverhalten. Suchthaltungen werden meist schon in der<br />

Kindheit und der frühen Jugend erlernt.<br />

Deshalb liegt der Schwerpunkt unserer Prophylaxearbeit in der Lebensbejahung und in<br />

der Hilfe zur Befähigung einer individuellen Lebensgestaltung. Unser Konzept kombiniert<br />

notwendige Sachinformationen mit affektiven Präventionsstrategien. Es zielt auf die<br />

Stärkung der Persönlichkeit und den Aufbau von Kompetenzen zur Bewältigung der<br />

Entwicklungsaufgaben in Familie, Schule, Freizeit und Freundeskreis ab. Dazu gehören:<br />

- die Sensibilisierung für die Leistungen und Bedürfnisse des eigenen Körpers<br />

- die Vorstellung gesundheitsförderlicher Freizeitaktivitäten<br />

- die Förderung des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühles<br />

- die Vermittlung von Kenntnissen über Suchtformen und –ursachen<br />

- die Sensibilisierung für das Wahrnehmen von Krisensituationen und Suchtproblemen<br />

- das Anbieten von Konfliktlösungsstrategien in Alltagssituationen<br />

- die Vermittlung von Informationen und Hilfen für einen verantwortungsbewussten,<br />

angstfreien Umgang mit der Sexualität.<br />

Dieses Konzept enthält einen relativ hohen Anteil von Maßnahmen im kommunikativen,<br />

emotionalen Bereich, die sich nicht unmittelbar mit der Suchtthematik beschäftigen.<br />

In dem vom Arbeitskreis entwickelten Curriculum- Konzept zur Gesundheitsvorsorge und<br />

Suchtprophylaxe in der S I (siehe unten) wird versucht, in verschiedenen Jahrgangsstufen<br />

möglichst viele inhaltlich sinnvolle Berührungspunkte mit unserem Präventionsansatz<br />

herzustellen. Es enthält Anknüpfungen an schon bekannte Unterrichtsthemen und an die<br />

Fach-Richtlinien in verschiedenen Jahrgangsstufen. Neben obligatorischen weist es auch<br />

fakultative Themen auf.<br />

Der Arbeitskreis versteht dieses Curriculum-Konzept als vorläufig, es ist sowohl inhaltlich<br />

als auch fachbezogen noch erweiterungsfähig.<br />

171


Curriculum-Konzept zur Gesundheitsvorsorge und Suchtprophylaxe<br />

in der Sekundarstufe I<br />

Positives<br />

Körper-<br />

und<br />

Selbst-<br />

wert-<br />

gefühl<br />

Ursachen<br />

und<br />

Folgen<br />

von<br />

Süchten<br />

Kl. Biologie Deutsch Politik Religion Projekte<br />

5<br />

6<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Menschenkunde:gesunde<br />

Ernährung<br />

- Atmung,<br />

Kreislauf, Folgen<br />

des Rauchens<br />

- Stressfolgen<br />

Sexualkunde<br />

- biologische<br />

Grundlagen<br />

- Schwangerschaft,<br />

Geburt<br />

- Entwicklung des<br />

Körpers und des<br />

Ver-haltens in der<br />

Pubertät<br />

Zusatzthema:<br />

- Wirkungen von<br />

Alkohol und<br />

illegalen<br />

Drogen<br />

- psychische und<br />

körperliche<br />

Abhängigkeit<br />

(Sucht)<br />

Menschen-kunde:<br />

Sexualkunde, Aids<br />

- gesunde<br />

Ernährung<br />

- Wir und unsere<br />

neue Schule<br />

- Was kann ich<br />

gut, was kann mir<br />

Selbstbewusstsein<br />

geben?<br />

- Gibt es noch<br />

Abenteuer?<br />

Werbung:<br />

- Wie funktioniert<br />

Werbung?<br />

- Schönheitsideale<br />

- Kreislauf von<br />

Komplexen und<br />

Versprechen des<br />

Angebotes der<br />

Heilung<br />

- Zeitungsprojekt<br />

fakultatives<br />

Thema: Drogen<br />

z.B. verknüpft mit<br />

Literatur zur<br />

Drogenproblematik<br />

(„Hau’ ab, du<br />

Flasche!“)<br />

- Werbung<br />

172<br />

- Medien:<br />

-„Bravo“, „Girl“<br />

- Freizeitgestaltung<br />

- Typisch<br />

Mädchen,<br />

typisch Junge<br />

- Vorurteile,<br />

Außenseiter<br />

- Aktuelle<br />

Jugendszene<br />

(Techno,<br />

Ecstasy)<br />

- Ursachen des<br />

Drogenkonsums,Konsumverhalten<br />

(darin jeweils<br />

u.a. Gruppendruck)<br />

- Gruppendruck<br />

- Aids<br />

Der/ die<br />

Einzelne<br />

und die neue<br />

Gruppe<br />

Auf dem Wege<br />

zum Erwachsenenwerden:<br />

- Liebe, Partnerschaft<br />

- Missbrauch<br />

(Ichstärke,<br />

Strategie des<br />

Nein-Sagens<br />

- In der Schöpfung<br />

mit der<br />

Schöpfung<br />

leben: krank –<br />

gesund/ süchtig<br />

– fit; aus Hoffnung<br />

leben,<br />

Umgang mit<br />

Ängsten, Träumen,<br />

Hoffnungen<br />

Sexualität als<br />

Gabe: Die<br />

Gestaltung von<br />

Sexualität und<br />

Liebe<br />

Gesundheitstage<br />

am Ende<br />

des 6.<br />

Jahrgangs<br />

Tagung zur<br />

Suchtprophylaxe:<br />

Sucht hat<br />

viele<br />

Ursachen<br />

Sexualpädagogische<br />

Projekttage<br />

im 9.<br />

Jahrgang


Gesundheitstage im 6. Jahrgang<br />

Dieses klassenübergreifende Projekt findet in jedem Jahr an den beiden letzten<br />

ganzen Tagen des Schuljahres statt.<br />

Die Klassenlehrerinnen und –lehrer des 6. Jahrganges, Eltern und andere externe<br />

Fachleute verschiedener Institutionen bieten eine Vielzahl abwechslungsreicher<br />

Projekte zum Thema Gesundheit an.<br />

In der Themengruppe A werden medizinische und gesundheitliche Themen<br />

behandelt. In weiteren Themen dieser Gruppe spielen die Wahrnehmung und die<br />

Erfahrung der eigenen körperlichen Fähigkeiten zur Stärkung des Selbstwertgefühles<br />

eine Rolle:<br />

Erste Hilfe, Ernährung, Entspannungstechniken, Selbstverteidigung für Mädchen,<br />

Abseilen, Akrobatik, Sinneserfahrung, Rhythmus-Workshop, Besuche des<br />

Herzzentrums und des Wittekindshofes.<br />

Die Projekte der Themengruppe B beschäftigen sich mit Möglichkeiten aktiver<br />

Freizeitgestaltung, die sinnvoll und gesundheitsförderlich sind:<br />

Theaterspiel, Tanzen, Modellieren, Drachenbau, Reiten, Jonglieren, Spaß- und<br />

Aktionsspiele, Hockey, Flag-Football.<br />

Diese Projektthemen stehen an früher Stelle im Präventionskonzept unserer Schule.<br />

Im primärpräventiven Sinne ermöglichen sie eine echte Vorbeugung, bevor der erste<br />

Kontakt mit Suchtmitteln stattfindet.<br />

Für die zweitägigen Gesundheitstage wählen die Schülerinnen und Schüler jeweils<br />

zwei Themen, die Klassenverbände werden aufgelöst. Unsere gesammelten<br />

Erfahrungen lassen dieses Projekt von Mal zu Mal verbessern. Gute Ideen werden<br />

weiter eingesetzt oder kommen neu hinzu, andere werden nicht wieder aufgegriffen.<br />

Es ist nicht immer einfach, für unsere großen 6. Jahrgänge sinnvolle Projektthemen<br />

in ausreichender Anzahl anzubieten. Hier werden wir in Zukunft weiterhin für das<br />

Engagement der Eltern und anderer externer Fachleute sehr dankbar sein.<br />

Für die kommenden Gesundheitstage ist eine Erweiterung des Angebotes durch<br />

Sportvereine und Jugendverbände Bad Oeynhausens geplant. Diese sollen die<br />

Gelegenheit erhalten, an einem Nachmittag im Anschluss an die Projektarbeit der<br />

Gruppen sich und ihre Angebote auf dem Schulgelände zu präsentieren.<br />

Tagung zur Suchtprophylaxe im 8. Jahrgang<br />

Unter dem Titel „Sucht hat viele Ursachen – darüber lässt sich reden“ versucht diese<br />

anspruchsvolle zweitägige Tagung Anstöße zu geben, um eine individuelle<br />

Suchtentwicklung zu problematisieren.<br />

Sucht bedeutet, abhängig zu sein von einem illusionierenden Lebensgefühl, von<br />

einem unbezwingbaren Verlangen nach einem Gefühl, das die Flucht aus der meist<br />

als quälend empfundenen Wirklichkeit ermöglicht. Der Weg zu diesem Suchtstadium<br />

ist in der Regel sehr weit, Suchthaltungen werden in der Form sogenannter<br />

Ersatzhandlungen meist in Kindheit und Jugend erlernt. Ersatzhandlungen<br />

ermöglichen die Flucht aus Problemsituationen, sie verhindern eine aktive<br />

Auseinandersetzung mit diesen Problemen.<br />

Mit Ersatzhandlungen sollen auch unerträgliche Minderwertigkeitsgefühle, der Verlust<br />

einer Sinnperspektive für das eigene Leben oder unerfüllte Sehnsüchte nach<br />

Geborgenheit, Sicherheit und Freundschaft zugedeckt werden. Verfestigt sich die<br />

173


Tendenz zu diesen Ersatzhandlungen, kann aus einer Suchthaltung später manifest<br />

süchtiges Verhalten werden.<br />

Die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrganges verfügen schon über Erfahrungen<br />

und Auseinandersetzungen mit Rauschmitteln und den Begriff der Sucht im<br />

Freundeskreis, in der Familie und / oder im Unterricht. Nikotin und Alkohol spielen<br />

hier eine sehr große Rolle, auch im Bezug auf erste eigene Erfahrungen. Konkrete<br />

Abhängigkeiten sind in der Regel aber noch nicht verfestigt.<br />

Auf der Tagung beschäftigen sich die Jugendlichen zunächst mit ihren eigenen<br />

persönlichen Bedürfnissen, mit ihren erfüllten und unerfüllten Wünschen, mit ihrem<br />

Umgang mit Frustrationen. An zahlreichen Beispielen wird der Begriff der<br />

Ersatzhandlung entwickelt und auf viele alltägliche stoffungebundene Suchtformen<br />

erweitert. Weiter versucht die Tagung, die möglichen Ursachen eines potenziell<br />

suchtförderlichen Verhaltens zu erarbeiten. Zum Schluss wird der Blick gelenkt auf<br />

das persönliche Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler, um die möglichen<br />

Ursachen für Spannungen und Konflikte, aber auch Hilfen und Ansätze für<br />

individuelle Problemlösungen zu finden.<br />

Eine Besonderheit dieser Tagung liegt im überwiegend emotionalen Zugang zur<br />

Suchtthematik. Die notwendigen Sachinformationen über stoffgebundene Rauschmittel<br />

wie Nikotin, Alkohol und illegale Drogen wurden schon im vorhergehenden<br />

Biologieunterricht vermittelt. Hier stehen jetzt Diskussionen, (Rollen-) Spiele und<br />

andere Übungen im Vordergrund. Diese Arbeitsweisen und die angestrebten Ziele<br />

lassen sich nicht innerhalb des Schulalltags verwirklichen. Deshalb finden die<br />

Tagungen außerhalb statt.<br />

Das Gelingen dieser Tagung wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Die<br />

Vorerfahrungen der Klasse über die angewandten Methoden und die<br />

Drogenthematik spielen eine große Rolle. Alle Beteiligten müssen sich darauf<br />

einlassen können, in der Leitung der Tagung nicht mehr nur die zensierenden<br />

Lehrkräfte zu sehen. Rauschmittel und Ersatzhandlungen dürfen nicht grundsätzlich<br />

verteufelt und verboten dargestellt werden. Wichtig ist vor allem die Bereitschaft der<br />

Klasse, sich auf die Thematik und die besonderen Arbeitsweisen einzulassen.<br />

Durch die Nachbesprechungen mit den beteiligten Lehrerinnen und Lehrer wird das<br />

Programm dieser Tagung kritisch reflektiert und kontinuierlich verändert und<br />

verbessert.<br />

Sexualpädagogischer Projekttag im 9. Jahrgang<br />

Dieses Projekt wurde in früheren Jahren im Rahmen der Gesundheitsvorsorge als<br />

„Aids-Präventions-Tagung“ im 8. Jahrgang durchgeführt. Es wurde schrittweise<br />

überarbeitet und verbessert und wird momentan von der Aids-Präventions-<br />

Beauftragten der AWO Minden und vom Aids-Berater des Kreises Minden-Lübbecke<br />

außerhalb der Schule durchgeführt.<br />

Zum Einen können die Schülerinnen und Schüler hier Informationen und Beratung zu<br />

den Themen Aids, Sexualität, Verhütungsmethoden, Partnerschaft und Beziehungen<br />

erhalten. Zum Anderen werden die Mädchen und Jungen angeleitet, über diese<br />

Themen zu reflektieren und miteinander offene Gespräche zu führen. Die<br />

Jugendlichen sollen befähigt werden, in diesem Bereich verantwortliche persönliche<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

174


Durch eine vorhergehende Befragung legen die einzelnen Klassen die inhaltlich<br />

gewünschten Schwerpunkte ihrer eigenen Tagung jeweils selbst fest. Dabei spielen<br />

neben den individuellen Interessen die frühere Behandlung dieser Themen im<br />

Biologie-, Religions- und Politikunterricht eine Rolle. Der methodische Schwerpunkt<br />

dieses Projektes liegt aber nicht auf der Informationsvermittlung, sondern in den<br />

Gesprächen und spielerischen Übungen.<br />

Mit Hilfe von Fragebögen wird der inhaltlich abfragbare Erfolg getestet. Die<br />

Auswertung dieser Ergebnisse bietet zugleich die Basis für eine kritische Reflexion,<br />

sie wird von der Tagungsleitung bei der Planung für das nächste Jahr berücksichtigt.<br />

8.2.2.2 Schulinternes Curriculum für <strong>Verkehrserziehung</strong><br />

1. Themen und Ziele der <strong>Verkehrserziehung</strong><br />

Laut der Empfehlung zur <strong>Verkehrserziehung</strong> aus dem Jahre 1974 ist die<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> Teil des schulischen Erziehungsauftrages. Daher kommen alle<br />

Fächer in Betracht, die im jeweiligen Fachunterricht Themen aus dem<br />

Gegenstandsbereich <strong>Verkehrserziehung</strong> abdecken können.<br />

In der Neufassung des Erlasses vom August 1995 werden die wesentlichen<br />

Aufgaben und Ziele der heutigen <strong>Verkehrserziehung</strong> zu vier Schwerpunkten<br />

zusammengefasst:<br />

Sicherheitserziehung<br />

Sozialerziehung<br />

Umwelterziehung<br />

Gesundheitserziehung.<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> als Sicherheitserziehung soll allen Verkehrsteilnehmern die<br />

Gefahren des Straßenverkehrs bewusst machen und ihnen ein verkehrsgerechtes<br />

Verhalten ermöglichen.<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> als Sozialerziehung erzieht zu partnerschaftlichem und<br />

verantwortungsbewusstem Verhalten im Verkehr. Dabei setzen sich die Schüler<br />

unter anderem mit Aggression, Stress, Raserei etc. auseinander.<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> als Umwelterziehung betont Umweltbelastungen und<br />

Umweltzerstörungen durch den Verkehr. Sie fordert dazu auf, das Verhalten der<br />

Verkehrsteilnehmer kritisch zu betrachten und Alternativen zu entwickeln.<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> als Gesundheitserziehung zielt ab z.B. auf Lärm- und<br />

Stressvermeidung, auf den Verzicht auf das Auto aus gesundheitlichen Gründen.<br />

Es wird deutlich, dass die <strong>Verkehrserziehung</strong> ausgerichtet ist auf die Entwicklung von<br />

Handlungskompetenz im Lebensraum Verkehr (z.B. Kenntnisse über<br />

Verkehrsmittelbenutzung) und Handlungskompetenz in Bezug auf den Lebensraum<br />

Verkehr, d.h. die Schüler sollen für notwendige Veränderungen sensibilisiert werden<br />

und diese später mittragen oder gar initiieren.<br />

175


Das <strong>Schulprogramm</strong> des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-Gymnasiums berücksichtigt die genannten<br />

Themen und Ziele und setzt sie in vielfältiger Weise fachbezogen und<br />

fächerübergreifend um. Eine noch stärkere Vernetzung der Inhalte soll erfolgen,<br />

sobald die angekündigten Richtlinien zur <strong>Verkehrserziehung</strong> in Nordrhein-Westfalen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

2. Fachbezogene und fächerübergreifende <strong>Verkehrserziehung</strong><br />

I. Sprachlich-künstlerisch-literarisches Aufgabenfeld<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Deutsch<br />

Eine verbindliche Festlegung für die Einbeziehung der <strong>Verkehrserziehung</strong> in das<br />

Curriculum Deutsch liegt (noch) nicht vor. Daher werden nur Möglichkeiten<br />

angegeben, die aber in der Fachkonferenz noch diskutiert und beschlossen werden<br />

müssen.<br />

5 Im Rahmen eines Besuches der Stadtbibliothek:<br />

Schulwegbegehung, Verkehrszeichen, gefährliche Situationen für die<br />

Schüler als Fußgänger<br />

6 Im Zusammenhang mit der Aufsatzform Bericht:<br />

Anfertigung von Unfallberichten mit Zeugenaussagen, Berücksichtigung<br />

verschiedener Verkehrslagen, Verkehrszeichen, u.a. auch Verhalten<br />

von Radfahrern im Kreuzungsbereich Bessinger Straße/ Grüner Weg,<br />

(ergänzt um Hinweise zu sinnvoller Kleidung, Tragen von<br />

Fahrradhelmen)<br />

7 Im Zusammenhang mit der Sachbeschreibung:<br />

u.a. auch Beschreibung des Fahrrades, Hinweise zum sicheren Fahrrad<br />

(ergänzt um Hinweise zu sinnvoller Kleidung, Tragen von<br />

Fahrradhelmen)<br />

8 Im Rahmen des Zeitungsprojektes:<br />

u.a. Analyse von Sachtexten /Zeitungsartikeln je nach Aktualität zum<br />

Thema Verkehr und Umwelt, Erörterung der oben genannten<br />

Problematik<br />

vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />

9 Im Rahmen der Behandlung von Jugendbüchern:<br />

u.a. (je nach Absprache mit der Klasse) auch Drogenthematik möglich,<br />

in diesem Zusammenhang Verweis u.a. auf die Beeinträchtigung der<br />

Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr durch Verminderung der<br />

Wahrnehmung, Verlangsamung der Reaktionszeiten etc; Hinweis auf<br />

die enthemmende und damit Sozial- und Moralschranken abbauende<br />

Wirkung aller Drogen<br />

10 Im Rahmen der Bewerbungs-Thematik<br />

Verweis auf die Notwendigkeit von Mobilität im heutigen Berufsleben<br />

einerseits, Gefährdung des Einzelnen durch die Zunahme des<br />

Individualverkehrs als Teil des Massenverkehrs<br />

176


<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Englisch<br />

(Klasse 5-6 English G 2000, Klasse 7-10 English G, Cornelsen Verlag)<br />

6 Asking the way<br />

Gong by bike<br />

7 Going to Britain<br />

Travelling in Britain<br />

Going by underground<br />

8 America - a mobile society<br />

9 Pollution and waste<br />

11- 13 Education<br />

accidents: reasons, consequences, solutions; “Manhood”<br />

Mass Media: The Press/TV in GB and in the USA<br />

advertisements and commercials for cars, tyres, British Rail,<br />

AMTRAK, airlines, road safety<br />

newspaper articles and TV programs about accidents and road safety<br />

The American Dream-Facts and Fiction<br />

immigration, moving west (e.g. “The City of New Orleans” in: Materialien<br />

zur <strong>Verkehrserziehung</strong> SEK II)<br />

the mobile society (e.g. “Henry Ford and the Triumph of the Automobile”<br />

in:Viewfinder Special)<br />

mass transportation systems (e.g. “For riders, Vancouver’s train’s just<br />

the ticket”)<br />

affluence→pollution and waste<br />

Social Problems<br />

1. The Environment<br />

pollution, the waste of raw materials and energy, the question of waste<br />

disposal and landtake<br />

2. Minorities<br />

the handicapped: car accidents, causes and consequences<br />

3. Violence<br />

reckless driving<br />

4. Work<br />

work in a car factory, the importance of the car industry<br />

work for intrinsic rewards, e.g. a car (e.g.“The Air-Conditioned<br />

Nightmare” in: Materialien <strong>Verkehrserziehung</strong> SEK II)<br />

5. Leisure<br />

drunken driving, cruising, tourism, sport, e.g. races (Manhood)<br />

177


Big City Life<br />

traffic jams, air and noise pollution, accidents<br />

alternatives to private transport (e.g.“Inner City Traffic Chaos” in:<br />

Materialien zur <strong>Verkehrserziehung</strong> SEK II)<br />

Schwerpunkte <strong>Verkehrserziehung</strong> Sek I<br />

Going by bike<br />

Travelling<br />

America - the mobile society<br />

Schwerpunkte <strong>Verkehrserziehung</strong> Sek II<br />

The American Dream<br />

Social Problems<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Französisch<br />

(Klassen 7-10, Découvertes, Klett Verlag)<br />

7 Le métro (leςon 10)<br />

8 Le déménagement (leςon 2)<br />

9 L’Eurotunnel (leςon 9)<br />

10 Paris, tours et détours (leςon 3)<br />

11- 13 Paris<br />

les embarras de la circulation urbaine, les embouteillages, les accidents<br />

la pollution de l’air, la pollution sonore<br />

la mobilité individuelle / les transports en communs<br />

les solutions<br />

les Villes Nouvelles : la réduction des déplacements quotidiens par<br />

l’équilibre entre l’habitat et l’emploi<br />

Mass media<br />

annonces et spots publicitaires : voitures, pneus, sécurité<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Musik<br />

5-13 Training des Hörvermögens<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Kunst<br />

5 Schilder- und Zeichendschungel<br />

6 Piktogramme z.B. „Sich begegnen“<br />

7 Karikatur<br />

8 Alternative Verkehrsformen (z.B. Fahrzeuge)<br />

9 Briefmarkenentwürfe zum Thema „Straße“<br />

10 Plakat zum Thema „Gefährliche Situation<br />

11 Umgestaltung von Verkehrszeichen<br />

12 Alternative Verkehrsformen<br />

13 Von Tieren lernen (Verhalten im Straßenverkehr)<br />

178


II. Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Geschichte<br />

6 Rom: Verkehrsprobleme in einer antiken Weltstadt<br />

7 Reisen im Mittelalter<br />

9/10 Im Rahmen des Themas Industrialisierung:<br />

Mobilität - Chance und Gefahr, z.B. die Bedeutung der eisenbahn für<br />

die industrielle Revolution<br />

10 Parteienprogramme nach 1945:<br />

Verkehrs- und Umwelterziehung als Politikum<br />

11-13 Leitproblem: Menschliche Entwicklung und Umwelt<br />

Zielkonflikt: Daseinserhaltung und Umweltbewahrung<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Erdkunde<br />

6-9 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />

11 Wasser und Boden - Gefährdung und Nachhaltigkeit<br />

Projektarbeit: Bodenanalyse (Erdkunde /Biologie / Chemie )<br />

12 Urbane Räume - Probleme und Prozesse von Regionalisierung und<br />

Metropolisierung<br />

13 Güterversorgung und Dienstleistungen als Auslöser raumprägender<br />

und raumverbindender Prozesse<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Politik<br />

6/8 Wahlthema: Das Auto als Verkehrsmittel<br />

8 vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />

III. <strong>Mathe</strong>matisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach <strong>Mathe</strong>matik<br />

5/6 In Form von Textaufgaben fließt ein:<br />

Anhalteweg ( Umgang mit Zahlen und Größen→Längenmaße)<br />

Berechnen von Geschwindigkeiten ( Umgang mit Zahlen und Größen)<br />

7/8 In Form von Textaufgaben fließt ein:<br />

Berechnung des Überholweges (lineare Funktion)<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Physik<br />

6-10 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />

11 Brems- und Anhalteweg<br />

Energien bei verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

179


12 Kräfte bei der Kreisbewegung (Fliehkraft, Zentripetalkraft, Haft- und<br />

Gleitreibung<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Chemie<br />

7-10 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />

11 Leitthema: Ablauf und Steuerung chemischer Reaktionen in Natur und<br />

Technik<br />

Themenfeld C: Stoffkreislauf in Natur und Umweld<br />

• Kohlendioxidkreislauf<br />

• Reibhauseffekt<br />

• Belastung durch Abgase<br />

• Katalysator<br />

Projektarbeit: Bodenanalyse (Erdkunde /Biologie / Chemie )<br />

12 Chemie in Anwendung und Gesellschaft<br />

Themenfeld A: Gewinnung und Spreicherung von elektrischer Energie<br />

• Bleiakku - Autobatterie / Recycling<br />

• Brennstoffzelle als Antriebsart der Zukunft<br />

• Korrosion - Karrosserieschutz an Fahrzeugen<br />

Themenfeld B: Reaktionswege in der OC<br />

• Dieselkraftstoff aus Raps<br />

• Crackverfahren<br />

Themenfeld C: Analytische Verfahren<br />

• Untersuchung von Autoabgasen<br />

13 Inhalte entsprechend den Richtlinien<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Biologie<br />

5-10 vgl. Tabelle fächerübergreifende Anknüpfungspunkte<br />

8 vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />

11 Projektarbeit: Bodenanalyse (Erdkunde /Biologie / Chemie )<br />

13 Im Rahmen der Reiz- und Neurophysiologie: Drogen, Pharmaka, etc.<br />

IV. <strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Religion<br />

6/9 „Ohne Auto leben“ im Rahmen des Themas<br />

„Schöpfungsverantwortung“<br />

8 vgl. Curriculum-Konzept zur Suchtprophylaxe<br />

6/13 „Auto als Religionsersatz“ im Rahmen der Gottesfrage<br />

<strong>Verkehrserziehung</strong> im Fach Sport<br />

Im Sportunterricht haben wir in Bezug auf die <strong>Verkehrserziehung</strong> und deren vier<br />

Schwerpunkte keine konkrete Zuordnung von Inhalten zu den einzelnen<br />

Jahrgangsstufen. Stattdessen leisten wir permanent Beiträge zum Verhalten im<br />

Lebensraum Verkehr in Form von Transfer. So werden die Organisationsformen in<br />

180


Klas<br />

se<br />

5<br />

6<br />

den Sportspielen, der Leichtathletik, dem Geräteturnen , im Schwimmen usw. immer<br />

auch im Hinblick auf die Situationen im Verkehr wie zum Beispiel „rechts vor links“,<br />

Reißverschlussmethode beim Einfädeln, Sicherheitsabstände u.a. reflektiert. Dass<br />

dabei natürlich auch die Prinzipien Rücksicht, Vorsicht und defensives Verhalten im<br />

Unterricht immer wieder zur Sprache kommen, ist selbstverständlich. Spielschulung<br />

beinhaltet auch immer Komponenten der Sozialerziehung. Man denke nur an das<br />

Wählen von Mannschaften.<br />

Auch der Umgang mit den Mattenwagen und den Sprungkästen bietet Anlässe für<br />

die <strong>Verkehrserziehung</strong>. So ist zum Beispiel das Fahrverhalten der Mattenwagen<br />

(zwei feste, zwei lenkbare Rollen ) vergleichbar mit einem PKW beim Einparken in<br />

eine Parklücke bzw. der Mattenwagen in die Geräteräume. Vor allem aber der<br />

unterschiedliche Beladungszustand gibt Anlässe zur Betrachtung von<br />

Beschleunigung und Bremswegverlängerung bei großen Massen und deren<br />

Beherrschbarkeit. Beim Aufbau von Turngeräten und deren Absicherung, bei Hilfeund<br />

Sicherheitsstellungen, beim Umgang mit gefährlichen Sportgeräten wie Kugel,<br />

Speer und Diskus spielt die Sicherheitserziehung eine große Rolle. Auch die<br />

Einschätzung und der Vergleich von absoluten und relativen Geschwindigkeiten und<br />

Entfernungen, die Verbesserung des Wahrnehmungsvermögens, des peripheren<br />

Sehens und des Reaktionsvermögens sind integrative Bestandteile des<br />

Sportunterrichts aller Jahrgangsstufen.<br />

Bei den Busfahrten zum Frei- bzw. Hallenbad werden das Verhalten einer<br />

Großgruppe auf den Wegen zur Haltestelle, zum Freibad entlang einer sehr stark<br />

befahrenen Straße und zurück, das Verhalten an den Haltestellen, beim Ein- und<br />

Aussteigen in den Bus und im Bus selbst thematisiert.<br />

In den beiden Sportkursen mit dem Sportbereich „Rollen, Fahren, Gleiten“, die<br />

erstmalig in der Jahrgangsstufe 12 eingerichtet wurden, werden die entsprechenden<br />

Regelungen für die Fahrradtouren, das Verhalten mit Inlinern im öffentlichen Raum<br />

und die Verhaltensregeln beim Skifahren und Snowboarden thematisch behandelt.<br />

Fächerübergreifende Anknüpfungspunkte zur <strong>Verkehrserziehung</strong><br />

Biologie Physik Chemie Erdkunde<br />

Auge Ph6,8<br />

Zusammensetzung<br />

der Luft<br />

(5 und 6) Ch7<br />

Fahrradbeleuchtung;<br />

Geschichte der Lichtquellen;<br />

Sehen und<br />

Gesehenwerden<br />

Bio 5,Bio Diff9<br />

181<br />

Zusammenleben in<br />

unterschiedlich strukturierten<br />

Siedlungen;<br />

Freizeitgestaltung<br />

Tourismus, Planung<br />

einer Klassenfahrt


7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Alkohol und Drogen<br />

Sucht<br />

und Suchtprophylaxe<br />

Ohr Ph10 ;<br />

Diff:Auge Ph 6,8<br />

Wirkungen von SchlafundBeruhigungsmitteln<br />

Umweltaspekte ?!<br />

Energie und Umwelt<br />

Sehvorgang;<br />

Augenfehler und ihre<br />

Korrektur Bio 5<br />

Kräfte:<br />

Fahrradantrieb(9);<br />

Elektromotor (10)<br />

Ohr Bio9, Resonanz,Lärmauswirkungen,Lärmvermeidung,<br />

Lärmschutz<br />

182<br />

Sauerstoffgehalt der<br />

Luft Luftverschmutzung<br />

und Luftreinhaltung<br />

Ek9, Bio 5,6<br />

Brennstoffe, alternative<br />

Energie; Luftverschmutzung<br />

EK9<br />

Katalysator; Grundlagen<br />

und technische<br />

Verfahren(9)<br />

Recycling von<br />

Aluminium,<br />

Funktionsweise von<br />

Batterien (9und 10)<br />

Gefährdung von<br />

Lebensräumen<br />

Wachstum und Gefährdung<br />

der Weltbevölkerung<br />

als globales<br />

Problem; Tourismus<br />

in der 3. Welt; Konsumverhalten<br />

und<br />

weltweite Nahrungsmittelproduktion;<br />

Kli-<br />

Ma; Automobilin-<br />

dustrie<br />

Boden, Luft, Klima<br />

Luftverschmutzung<br />

Bio5,6;Ch7,9

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