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Schulprogramm - Pädagogische Arbeit - Immanuel-Kant-Gymnasium

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9. Schwerpunkte im Bereich der pädagogischen <strong>Arbeit</strong><br />

Das <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> will ein Haus des Lernens sein, in dem man sich<br />

wohlfühlen kann, Mit diesem Ziel sind von Lehrerinnen und Lehrern dieser Schule<br />

Konzepte und Angebote entwickelt worden, die in den einzelnen Phasen der<br />

Schullaufbahn unseren Kindern und Jugendlichen helfen sollen.<br />

Methodische Fertigkeiten zu erlangen, steht dabei neben dem Erwerb von<br />

Fachwissen, auch fächerverbindend, an bedeutender Stelle.<br />

9.1 Konzepte für die <strong>Arbeit</strong> in der Erprobungsstufe<br />

Der Fachunterricht in zwölf Fächern steht im Mittelpunkt der täglichen <strong>Arbeit</strong> auch in<br />

der Erprobungsstufe (vgl. 8.2 - Ausführungen über die schulinternen Curricula).<br />

Im Rahmen dieser täglichen <strong>Arbeit</strong> dient die Erprobungsstufe der Erprobung,<br />

Förderung und Beobachtung der Schüler, um in Zusammenarbeit mit den<br />

Erziehungsberechtigten die Entscheidung über deren Eignung für die gewählte<br />

Schulform sicherer zu machen.<br />

Die <strong>Arbeit</strong> in der Erprobungsstufe knüpft unmittelbar an die <strong>Arbeit</strong>sergebnisse und<br />

Lernverfahren der Grundschule an, allmählich wird zu der <strong>Arbeit</strong>sweise des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s hingeführt. Die in der Grundschule erworbenen Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten werden gefestigt und erweitert (vgl.<br />

„Ausbildungsordnung für die Sekundarstufe I“).<br />

Aus der <strong>Arbeit</strong> in der Erprobungsstufe unserer Schule sind drei Bereiche besonders<br />

hervorzuheben, die sich zum Teil aus den oben skizzierten Forderungen ableiten<br />

lassen.<br />

I. „Sanfter“ Übergang von der Grundschule zum <strong>Gymnasium</strong><br />

Der Schulwechsel von der Grundschule zum <strong>Gymnasium</strong> inmitten der „eigentlichen“<br />

Kindheit bringt einige einschneidende Veränderungen mit sich:<br />

veränderter Lebensrhythmus (früher Aufstehen, längerer Schulweg, öffentliche<br />

Verkehrsmittel, längere Unterrichtszeit, u.s.w.), veränderter Unterricht (mehr<br />

fachdidaktische Ausrichtung des Stoffes, rascheres Tempo, u.s.w.), verändertes<br />

Lernumfeld (neue Mitschüler und Lehrer, Fachlehrerprinzip, u.s.w.).<br />

Da diese Veränderungen aber unvermeidbar sind, kann man zumindest versuchen,<br />

in anderen Bereichen den Übergang möglichst „sanft“ zu gestalten.<br />

Im Folgenden seien einige „Bausteine“ des „sanften“ Übergangs kurz vorgestellt:<br />

1) Informationsveranstaltung für Schüler der vierten Klassen sowie deren<br />

Eltern<br />

An einem Samstag im Januar oder Februar informieren sich Eltern mit ihren Kindern<br />

über unsere Schule. Vor allem die Fächer Biologie, Chemie, Physik und Musik<br />

präsentieren sich in Form von kleinen Demonstrationen und Vorträgen, die auf die<br />

Interessenslage der jungen Besucher zugeschnitten sind. Die Schüler können in<br />

kleinen Gruppen für sie besonders nahe liegende Fragen klären und lernen ein<br />

erstes Mal mögliche Mitschüler sowie einige Lehrer kennen, die häufig in dieser<br />

Stufe unterrichten (Abbau möglicher Berührungsängste).<br />

183


2) Kennenlern - Nachmittag kurz vor den Sommerferien<br />

Die Schüler lernen ihre zukünftigen Mitschüler sowie ihre Klassenlehrer kennen<br />

(weiterer Abbau evtl. vorhandener Schulwechselangst schon vor den<br />

Sommerferien).<br />

Beim wenige Tage später stattfindenden Sextanerfest nutzen viele neue Schüler die<br />

Gelegenheit, noch einmal neue Mitschüler und die neue Schule besser<br />

kennenzulernen.<br />

3) Klassenbildung<br />

Die Klassenbildung erfolgt nach folgenden Grundsätzen: Die Schüler einer<br />

Grundschulklasse, die zum IKG kommen, bleiben zusammen in einer Klasse; hinzu<br />

kommen Schüler „aus der näheren Umgebung“ (bekannte Umgebung, einfache<br />

Kontaktaufnahme).<br />

4) Zwei Klassenlehrer in der Erprobungsstufe<br />

Wegen des höheren gemeinsamen Stundenanteils der zwei Klassenlehrer in einer<br />

Klasse steht häufiger (täglich) mindestens ein Klassenlehrer als (Ansprech-) Partner<br />

für die Schüler zur Verfügung. Dies ist besonders wichtig beim Besprechen von<br />

Sorgen und Ängsten, bei der Beratung und Zuwendung auch in persönlichen<br />

Fragen.<br />

Von der Grundschule her sind die Schüler eine große Ansprechbarkeit gewohnt, ein<br />

möglichst hohes Maß an Kontinuität in diesem Bereich ist wichtig.<br />

Hierbei stellt es sich als vorteilhaft heraus, dass die Schüler einen weiblichen und<br />

einen männlichen Ansprechpartner haben bzw. sich einen Ansprechpartner<br />

aussuchen können (evtl. fehlende Vertrauensbasis bei nur einem Ansprechpartner).<br />

5) Angemessener Einstieg in das neue Schuljahr<br />

Verschiedene Varianten sind in den letzten Schuljahren ausprobiert worden, die<br />

folgende Version scheint angemessen zu sein:<br />

a) Der erste Schultag beginnt mit einer feierlichen Begrüßung in der Aula, nach<br />

einer Klassenlehrerstunde wird der Heimweg gemeinsam mit den Eltern angetreten.<br />

b) Der zweite Schultag ist ein Klassenlehrertag (nach Absprache mit den betroffenen<br />

Klassenlehrern): Kennenlernen, Spielen, Schulrallye, Bücherausgabe,<br />

Organisatorisches, Busfahrkarten und Busbegleitung können mögliche<br />

Programmpunkte sein.<br />

6) Weiterführung vertrauter <strong>Arbeit</strong>sformen aus der Grundschule<br />

Hier sei vor allem auf die Freiarbeit hingewiesen (s. 9.4.3).<br />

7) Klassengemeinschaftstag<br />

In den letzten Jahren sind verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung eines solchen<br />

Tages (teilweise mit Übernachtung) erprobt worden. Besseres Kennenlernen und<br />

soziales Lernen innerhalb der Klassengemeinschaft stehen im Vordergrund.<br />

184


II. Besondere Maßnahmen zur Förderung unserer Schülerinnen und Schüler<br />

Die folgenden Maßnahmen dienen vor allem der Förderung partiell schwächerer<br />

sowie besonders begabter Schüler:<br />

1) Förderunterricht in Deutsch (Rechtschreibung), Englisch (Anfangsprobleme) und<br />

Mathematik (Festigen der Rechenfertigkeiten) (vgl. auch AO § 11, VV 11.1.2) bei<br />

partiellen Lernschwierigkeiten;<br />

2) AG - Angebote im Bereich Musik (Chor, „BIKGband“, Flöten und Gitarren,<br />

Orchester), wünschenswert sind auch z. B. Sport-, Kunst- und Theater-<br />

<strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften;<br />

3) „Forderunterricht“ für besonders interessierte und begabte Schüler in geeigneten<br />

<strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften (z. Z. Mathematik – AG in Klasse 5, vgl. auch 10.6);<br />

4) „Lernen lernen“: Projekt über drei Unterrichtstage mit den Klassenlehrern (s.<br />

9.4.1)<br />

III. Zusammenarbeit mit den Grundschulen<br />

Unsere Schule arbeitet folgendermaßen mit den Grundschulen zusammen:<br />

1) Teilnahme der Grundschullehrer an Erprobungsstufenkonferenzen (Beratung,<br />

Hintergrundinformationen, u.s.w.)<br />

2) gegenseitige Unterrichtsbesuche („Man weiß wenig voneinander.“):<br />

- Grundschullehrer besuchen den Unterricht der Klassen ihrer ehemaligen Schüler<br />

im Umfeld der ersten Erprobungsstufenkonferenzen.<br />

- Interessierte Lehrer unserer Schule besuchen eine Grundschule.<br />

3) Lehrer beider Schulformen treffen sich unregelmäßig zum Austausch fachlicher<br />

und methodischer Aspekte im Zusammenhang mit dem Übergang. So wurden<br />

bisher in einem <strong>Arbeit</strong>skreis Sprache u. a. verschiedene Verfahrensweisen bei<br />

einer Textproduktion erörtert. Geplant ist weiterhin ein <strong>Arbeit</strong>skreis Mathematik,<br />

in dem auch die mit diesem Fach verbundenen Übergangsprobleme erörtert<br />

werden sollen.<br />

185


9.2 Konzept für die <strong>Arbeit</strong> im Differenzierungsbereich<br />

Angebote<br />

(Wahlpflichtbereich II) der Klassen 9 und 10<br />

Einer längeren Schultradition des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s (IKG) gemäß werden<br />

im Wahlpflichtbereich II (WPII) zweijährige Kurse mit sprachlichen sowie<br />

mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Schwerpunkten angeboten. Dieses<br />

sind zum Zeitpunkt dieser Niederschrift (Schuljahr 2000/2001) die beiden<br />

wöchentlich vierstündig unterrichteten Fremdsprachen Französisch und Latein sowie<br />

dreistündige Kombinationskurse unter Beteiligung mindestens zweier mathematischnaturwissenschaftlich-technischer<br />

Fächer. Je nach Größe der Jahrgangsstufe wird<br />

das Stammangebot eventuell ergänzt um dreistündige Angebote mit<br />

gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkten, ohne dass die Betonung der<br />

beiden Angebotssäulen ,,Sprachen" und ,,Naturwissenschaften" gemindert wird. Die<br />

Ausbildung eines dauerhaften Profils in diesem Bereich wird ausdrücklich<br />

angestrebt; im Übrigen richten sich die Angebote nach den jeweils gültigen Bestimmungen<br />

[RdErl. d. KM v. 1.6.1992, GABI. NW. I S. 150 und AVOSI v. 21.10.1998,<br />

§17].<br />

Kurswahl<br />

Die Schule informiert die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern über das für<br />

die folgenden zwei Jahre vorgesehene Kursangebot im WPII. Dieses geschieht im<br />

Vorfeld der Wahlentscheidung durch eine Informationsbroschüre, die jeder<br />

Schüler/jede Schülerin der JgSt. 8 i.d.R. nach den Osterferien erhält. Die Broschüre<br />

gibt erste Auskunft über den konkreten Umfang des Angebotes, wichtige inhaltliche<br />

und methodische Aspekte der angebotenen Kurse sowie formale Rahmenbedingungen.<br />

Ergänzt wird diese schriftliche Information durch eine<br />

Informationsveranstaltung, in der die Schulleitung sowie Lehrerinnen und Lehrer der<br />

Schule weitere Erläuterungen zu den einzelnen Kursen sowie zur<br />

Gesamtorganisation geben. Zu dieser Veranstaltung lädt die Schulleitung schriftlich<br />

ein. Terminlich hat sich ein Tag im zeitlichen Umfeld der Prüfungen im 4. Abiturfach<br />

(i.d.R. Mitte Mai eines jeden Jahres) bewährt. Im Anschluss an die<br />

Informationsveranstaltung haben die Schülerinnen und Schüler ca. eine Schulwoche<br />

Zeit, um ihre Wahlentscheidung zu treffen. Dieses geschieht durch Abgabe eines<br />

von den Erziehungsberechtigten unterschriebenen Wahlbogens. Wahlbögen, die<br />

nach dem von der Organisation benannten letzten Abgabetermin eingehen, können<br />

nicht mit gleicher Priorität wie rechtzeitig abgegebene Wahlzettel behandelt werden.<br />

Organisation<br />

Nach Möglichkeit liegt der Unterricht in den Kombinationskursen in einer Hand.<br />

Insbesondere für die Kurse mit experimentellen Inhalten ist die Ausweisung einer<br />

Doppelstunde im Stundenplan hilfreich; ist dieses nicht möglich, ist anzustreben,<br />

mindestens eine Randstunde am Ende eines Unterrichtsvormittages zu platzieren,<br />

so dass durch fallweise Doppelung über 45 Minuten hinausgehende <strong>Arbeit</strong>sphasen<br />

realisiert werden können.<br />

186


Methodik und Ziele einiger Kurse erfordern eine obere Begrenzung der<br />

Teilnehmerzahl, die durch die Anzahl der <strong>Arbeit</strong>splätze und/ oder Umfang der<br />

Geräteausstattung vorgegeben ist. Z.B. trifft dieses für die Kurse des mathematischnaturwissenschaftlich-technischen<br />

Aufgabenfeldes zu, in denen ,,fachspezifische<br />

Methoden durch Experiment und praktische Anwendung zu vertiefen" sind [o.a.<br />

RdErl.]; hier hat sich eine Maximalzahl von 25 Teilnehmern bewährt.<br />

Pro Unterrichtsjahr werden vier schriftliche <strong>Arbeit</strong>en von 1 bis 2 Stunden Dauer<br />

geschrieben. Mit Beginn des Schuljahres 2000/2001 kann eine <strong>Arbeit</strong> davon durch<br />

eine andere Form der schriftlichen Leistungsüberprüfung ersetzt werden, z.B. durch<br />

eine Facharbeit. Auch unter dem Gesichtspunkt der Vorbereitung auf die Anfertigung<br />

entsprechender <strong>Arbeit</strong>en in der gymnasialen Oberstufe wird zur Anfertigung einer<br />

Facharbeit geraten. In diesem Zusammenhang sollten die Schülerinnen und Schüler<br />

in geeigneter Art und Weise über das Thema ,,Facharbeit" durch den Kurslehrer/die<br />

Kurslehrerin informiert werden.<br />

Astronomie<br />

Zu Beginn dieses Schuljahres erweiterte sich das Angebot im<br />

Differenzierungsbereich um einen Astronomiekurs. Grundlegend bei der Planung des<br />

Kurses ist der fächerübergreifende Aspekt. Es sollen die Bereiche Physik,<br />

Mathematik, Erdkunde, Geschichte und Religion in den Unterricht einbezogen<br />

werden..<br />

Viele Inhalte der Mittelstufenphysik und -mathematik besitzen in der Astronomie eine<br />

reale Anwendung, so dass diese Inhalte im Kursunterricht vertieft und wiederholt<br />

werden können. Letztes Jahr konnte mit Mitteln aus dem BLK-Modellversuch ein<br />

vergleichsweise leistungsfähiges Teleskop angeschafft werden, welches<br />

astronomische Beobachtungen an der Schule ermöglicht. Die Integration von<br />

Inhalten aus der Astronomie in den Klassenunterricht der Physik wird zur Zeit in<br />

Stufe 6 erprobt. Im letzten Schuljahr fand eine AG im Bereich Astronomie statt, die<br />

insbesondere von Schülern der Oberstufe wahrgenommen wurde und die unter<br />

anderem Inhalte der Oberstufenphysik vertieft hat.<br />

187


9.3 Konzepte für die <strong>Arbeit</strong> in der gymnasialen OS<br />

9.3.1 Organisatorisches<br />

In der Einführungsphase in die gymnasiale Oberstufe (Jahrgangsstufe 11) bieten wir<br />

ein breitgefächertes Kursangebot, aus dem die Schüler und Schülerinnen auswählen<br />

und im Rahmen ihrer Pflichtbedingungen individuelle Schwerpunkte setzen können.<br />

sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld<br />

Deutsch Musik<br />

Englisch (ab 5) Kunst<br />

Französisch (ab 7,9)<br />

Latein (ab 7, 9,11)<br />

Russisch (ab 11)<br />

gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld<br />

Geschichte<br />

Erdkunde<br />

Sozialwissenschaften<br />

Erziehungswissenschaft<br />

Philosophie<br />

mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch<br />

Mathematik Informatik<br />

Physik<br />

Chemie<br />

Biologie<br />

Außerhalb der Aufgabenfelder: Religion und Sport<br />

Für Schüler und Schülerinnen, die aus anderen Schulformen zu uns überwechseln,<br />

bieten wir in der Einführungsphase zusätzlich zu den dreistündigen Grundkursen in<br />

den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik wöchentlich je eine weitere<br />

Unterrichtsstunde an, in der fachliche Voraussetzungen, Lern- und <strong>Arbeit</strong>stechniken<br />

vertieft werden. So soll den Schülern der Übergang in die gymnasiale Oberstufe des<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s erleichtert werden. Desweiteren erhalten sie im Januar<br />

drei Wochen lang intensiven Unterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch, da die<br />

ehemaligen Realschüler das Berufspraktikum der Jahrgangsstufe 11 bereits in<br />

Klasse 10 der Realschule abgeleistet haben.<br />

Das breite Fächerangebot in der Jahrgangsstufe 11 bietet den Schülern die<br />

Möglichkeit, gegen Ende des 2. Kurshalbjahres eine gut begründete Entscheidung<br />

über die Fortsetzung von Kursen und insbesondere über die Wahl ihrer<br />

Leistungskurse zu treffen. In der Qualifikationsphase werden folgende Fächer als<br />

Grundkurse oder Leistungskurse (unterstrichen) angeboten.<br />

188


sprachlich-literarisch-künstlerisches<br />

Aufgabenfeld<br />

Deutsch Musik<br />

Englisch (ab 5) Kunst<br />

Französisch (ab 7,9) Literatur<br />

Latein (ab 7, 9,11) (Lk nicht immer)<br />

Russisch (ab 11)<br />

gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld<br />

Geschichte<br />

Erdkunde<br />

Sozialwissenschaften<br />

Erziehungswissenschaft<br />

Philosophie<br />

mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch<br />

Mathematik Informatik<br />

Physik<br />

Biologie<br />

Chemie<br />

Außerhalb der Aufgabenfelder: Religion und Sport<br />

Das Angebot an Leistungskursen lässt die Schwerpunkte des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />

<strong>Gymnasium</strong>s deutlich werden: die Fremdsprachen und die Naturwissenschaften. Der<br />

Schwerpunkt Fremdsprachen spiegelt sich in der jährlichen Einrichtung eines<br />

Leistungskurs Französisch, was heute schon als Ausnahme gelten muss. Eine<br />

zunehmende Anzahl von Schülern und Schülerinnen nimmt in der Jahrgangsstufe 11<br />

die Möglichkeit wahr, eine längere Zeit an einer Schule im Ausland zu verbringen.<br />

Ihre Fertigkeiten in der Fremdsprache und die persönlichen Erfahrungen mit der<br />

Kultur des Gastlandes bereichern den Fremdsprachenunterricht. Eine<br />

entsprechende Informationsveranstaltung in der Klasse 9 durch<br />

Fremdsprachenlehrer und SchülerInnen, die bereits im Ausland waren, bereiten<br />

diese Entscheidung mit vor. (vgl. 8.1.1)<br />

Die Stärke des naturwissenschaftlichen Bereichs wird deutlich in den jährlichen<br />

Leistungskursen nicht nur in Mathematik und Biologie, sondern auch in Physik und<br />

Chemie. (vgl. 8.1.3, 8.2)<br />

Als dritte Säule ist der musische Bereich zu nennen. Jährliche Konzerte von Chor,<br />

Orchester und Big Band sowie dem Flöten-Gitarren-Ensemble gehören zu den<br />

Höhepunkten des Schullebens, ebenso wie die Theateraufführungen der beiden<br />

Literaturkurse und die regelmäßigen Kunstausstellungen. (vgl. 7.1)<br />

Bei allen Entscheidungen der schulischen Laufbahn helfen - neben dem jeweiligen<br />

Fachlehrer - der für die Jahrgangsstufe zuständige Beratungslehrer zusammen mit<br />

189


dem Oberstufenkoordinator. Ein umfassendes Beratungsmodell ab Jahrgangsstufe<br />

10, bei dem in gruppenweisen Informationsveranstaltungen die individuelle<br />

Schullaufbahn vorgestellt und in Einzelgesprächen bis zur Abiturprüfung<br />

durchgespielt wird, zeigt den Schülern die Auswirkungen ihrer jeweiligen Fächerwahl<br />

auf und hilft, Fehlentscheidungen zu vermeiden. Dabei werden die ehemaligen<br />

SchülerInnen der Realschule besonders intensiv informiert und beraten.<br />

Information der künftigen Jahrgangsstufe 11<br />

MEHRPHASENMODELL<br />

1. Information der Eltern und Schüler über sonstige Schulformen der Sek II<br />

(Realschulen Nord und Süd, <strong>Gymnasium</strong>)<br />

Schulleitung/Koordinatorin November<br />

2.Information der Schüler in den Realschulen Nord und Süd März<br />

Schulleitung/Koordinatorin<br />

3. Austeilung der Informationsschriften durch BeratungslehrerIn in 10.2 März<br />

4. Informationsveranstaltung für Eltern und Schüler über die gymnasiale<br />

Oberstufe April<br />

Schulleitung/Koordinatorin/BeratungslehrerIn/Fachvorsitzende neuer Fächer<br />

4. Informationsveranstaltung für Schüler anderer Schulformen und die Schüler des<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s<br />

(zentraler Vortrag für alle SchülerInnen in der Aula, gefolgt von Fragestunde im<br />

Klassenverband und Einzelgesprächen; Überprüfung der angedachten<br />

Schullaufbahn)<br />

Koordinatorin/alle BeratungslehrerInnen Mai<br />

5.Abgabe und Kontrolle der Wahlzettel Mai<br />

Koordinatorin/BeratungslehrerIn<br />

6.Blockung<br />

Koordinatorin<br />

7. Einzelgespräche wegen eventuell notwendiger Umwahlen<br />

Koordinatorin, BeratungslehrerIn 11<br />

8. endgültige Blockung<br />

Koordinatorin zwei Wochen vor Schuljahresende<br />

Auch in den folgenden Jahrgangsstufen 11 bis 13 werden Eltern und SchülerInnen<br />

durch kontinuierliche gestufte Informationsveranstaltungen sowie in zahlreichen<br />

Einzelgesprächen detailliert über die Bestimmungen der gymnasialen Oberstufe<br />

unterrichtet. Die einzelnen Schullaufbahnen werden von der Koordinatorin und den<br />

190


BeratungslehrerInnen sorgfältig auf die Einhaltung der Wahl- und<br />

Belegungsbedingungen überprüft. Gefährdungen werden mit den SchülerInnen<br />

individuell in umfassenden Beratungsgesprächen abgeklärt. Dazu werden auch die<br />

Fachlehrer hinzugezogen.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Beratungslehrer für Bildungsgänge<br />

anderer Schulformen und für Berufsorientierung greift eine umfassende Information<br />

auch über die gymnasiale Schullaufbahn hinaus.<br />

9.3.2 <strong>Pädagogische</strong> Betreuung<br />

Neben der Beratung in rein schulischen Belangen erfolgt eine intensive Betreuung in<br />

Bezug auf die Einhaltung der Schulordnung hinsichtlich der regelmäßigen und<br />

pünktlichen Teilnahme am Unterricht. Das 1999 eingeführte verbindliche<br />

Entschuldigungsheft mit krankheitsbedingten Fehlzeiten und Beurlaubungen wird<br />

von allen Lehrer gegengezeichnet und vierteljährlich von den BeratungslehrerInnen<br />

kontrolliert. (vgl. Anlage)<br />

Um die Schüler mit in die Aufsichts- und Kontrollfunktionen einzubinden und sie zu<br />

Eigenverantwortung und Selbständigkeit zu erziehen, führen die Schüler der<br />

Jahrgangsstufen 11 und 12 in den großen Pausen Aufsicht im Durchgang zum<br />

Altbau und an den Aufgängen zu den Klassenräumen im Neubau.<br />

Desweiteren wird die sogenannte „Raucherecke“ auf dem Schulhof abwechselnd<br />

von SchülerInnen der Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 gereinigt. Drei SchülerInnen<br />

pro Woche entscheiden selbstständig, ob die Raucherecke gefegt werden muss und<br />

wer an welchem Wochentag die Reinigung übernimmt. Dieses Konzept wurde von<br />

Vertretern der Schülerschaft, der Koordinatorin und den Beratungslehrern<br />

gemeinsam entwickelt. Es soll die Gruppenverantwortung und die Bereitschaft<br />

stärken, für die Mitschüler zu wirken und das äußere Erscheinungsbild der Schule zu<br />

verbessern.<br />

Darüber hinaus bieten die Koordinatorin und die BeratungslehrerInnen auf Wunsch<br />

allen SchülerInnen die Gelegenheit zu intensiver Beratung bei schulisch bedingten<br />

Problemen oder auch in persönlichen Belangen.<br />

Ansonsten gelten auch für die Betreuung der OberstufenschülerInnen die im<br />

pädagogischen Grundkonsens formulierten Schwerpunkte. (vgl. 3)<br />

191


9.3.3 Beratung im Hinblick auf Schullaufbahn und Berufsorientierung<br />

Konzept des Berufsorientierungsunterrichtes für die Klassen 10 bis 13<br />

Der Berufsorientierungsunterricht am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> ist<br />

ausgelegt auf das Bildungsziel Abitur; deshalb beginnt er in der<br />

Jahrgangsstufe 10 und endet mit dem Abitur.<br />

1. Jahrgangsstufe 10<br />

Hier findet im Rahmen des Politikunterrichts im 2. Schulhalbjahr die Unterrichtsreihe<br />

"Berufswelt / Berufswahl" mit einem "Berufsorientierungskurs" statt. Ziel dieses<br />

Kurses ist u.a., dass die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen und Fähigkeiten<br />

reflektieren sowie Berufsfelder, Ausbildungswege und Anforderungen kennen lernen.<br />

Diese Ziele sollen mithilfe folgender Inhalte erreicht werden:<br />

• Einführung in die Berufsorientierung - Allgemeine Probleme der Berufslaufbahn<br />

und Berufswahl<br />

• Berufskundliche Informationsquellen (vor allem: Internet, auch: Bücher, CD-<br />

ROMs, Zeitschriften)<br />

• Bedingungsfaktoren der Berufswahl<br />

• Berufsbereiche / Berufsfelder<br />

• Bildungssystem und Ausbildungswegplanung<br />

• Selbsterkundung zur Vorbereitung der Ausbildungs- und Berufswahl<br />

• Frauen in Beruf und Ausbildung<br />

• Rolle von Betriebspraktikum und Betriebserkundung für die Berufswahl<br />

• <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

• (in Zusammenarbeit mit dem BIZ): Berufsperspektiven<br />

• (in Zusammenarbeit mit der AOK und der Stadtsparkasse Bad Oeynhausen):<br />

Bewerbung, Anmeldung, Vorstellung, Einstellungs- und Eignungstests, ,<br />

Einübung von Bewerbungsgesprächen in Rollenspielen<br />

Am Ende dieser Unterrichtsreihe ergeht die Aufforderung an die Schülerinnen und<br />

Schüler sich für Ende 11.1 einen Praktikumsplatz zu besorgen.<br />

2. Jahrgangsstufe 11<br />

Im Januar findet hier alljährlich ein Betriebspraktikum statt, in dem die Schülerinnen<br />

und Schüler ihre (evtl. in der 10. Klasse gefundenen) Interessen und Fähigkeiten in<br />

der Praxis reflektieren und einen Einblick in die Berufswelt bekommen sollen. Für<br />

eine erfolgreiche Teilnahme am Praktikum gibt es ein "Zertifikat", das bei späteren<br />

Bewerbungen verwendet werden kann.<br />

3. Jahrgangsstufe 12<br />

In dieser Jahrgangsstufe findet kollektive und individuelle Berufsberatung durch das<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Herford statt; Basis dieser Gespräche sollen das im<br />

Berufsorientierungsunterricht der 10 erworbene Wissen und die Erfahrungen sein,<br />

die im Praktikum der 11 erworben wurden. Spezielle Berufsbereiche wie z.B.<br />

„Wirtschaftswissenschaften / Kaufmännische Berufe“, „Berufe im juristischen<br />

Bereich“ oder andere werden in nachmittäglichen Veranstaltungen vertieft, dazu<br />

Veranstaltungen wie "Beruf oder Studium?" angeboten. Darüber hinaus finden<br />

mannigfaltige Berufsbilddarstellungen z.B. seitens des „Rotary-Clubs“ statt; diese<br />

192


werden der gesamten Oberstufe vorgestellt, die Termine am Schwarzen Brett<br />

ausgehängt.<br />

4. Jahrgangsstufe 13<br />

Das <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> bietet seien Schülerinnen und Schülern individuell<br />

die Gelegenheit, an Tagen der „Offenen Tür“ teilzunehmen, die verschiedene<br />

Universitäten regelmäßig veranstalten. Des Weiteren fördert das <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />

<strong>Gymnasium</strong> die Möglichkeit, mit Kursen Universitätsveranstaltungen zu besuchen.<br />

Hier wird den Schülerinnen und Schülern Einblick in das Lernen an einer Universität<br />

und in ausgewählte Studiengänge sowie Gelegenheit zur Studienberatung gegeben.<br />

Entsprechende Termine werden am Schwarzen Brett ausgehängt; ergänzende<br />

Beratung seitens der Abiturientenberatung des <strong>Arbeit</strong>samtes ist vorgesehen.<br />

Darüber hinaus bietet die Abiturientenberatung des <strong>Arbeit</strong>samtes für Interessenten<br />

die Informationsveranstaltung "Bewerbung um einen Studienplatz / ZVS" an.<br />

5. Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Um auch Eltern die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der Berufsberatung zu<br />

geben, wird Herr Thiel von der Abiturientenberatung des <strong>Arbeit</strong>samts Herford am<br />

Elternsprechtag anwesend sein, wenn seine Anwesenheit gewünscht wird; um<br />

frühzeitige Anmeldung wird gebeten.<br />

193


9.3.4 Neuerungen im Bereich der fachlichen <strong>Arbeit</strong><br />

9.3.4.1 Der fächerverbindende Unterricht<br />

Zu den Veränderungen, die die neuen Richtlinien und Lehrpläne mit sich<br />

gebracht haben, gehört im Bereich der Obligatorik auch, dass alle<br />

SchülerInnen im Verlauf der Qualifikationsphase an einem<br />

fächerverbindenden Projekt teilgenommen haben müssen.<br />

Was hier angestrebt wird, ist nicht der Vorstellung von einem<br />

fächerübergreifenden Unterricht gleichzusetzen: Bei diesem werden im<br />

normalen Fachunterricht eines Faches in Bezug auf ein Thema Beiträge aus<br />

anderen Fächern integriert. Wenn ich also als Deutschlehrer Gedichte der<br />

Romantik in meinem Unterricht behandele, greife ich zur Veranschaulichung<br />

der Zeitstimmung auf Beispiele der Malerei und Musik der Romantik zurück;<br />

behandele ich die Lyrik der Befreiungskriege, werde ich Erkenntnisse des<br />

Faches Geschichte in meinen Unterricht einbeziehen.<br />

Selbstverständlich sollen unsere SchülerInnen auch weiterhin innerhalb<br />

unseres Fachunterrichtes mit den Inhalten anderer Fächer konfrontiert<br />

werden.<br />

Darüber hinaus soll von uns nun aber auch „fächerverbindender Unterricht“<br />

durchgeführt werden, der über den fächerübergreifenden Unterricht<br />

hinausgeht und insbesondere einiges an schulorganisatorischem Aufwand<br />

von uns verlangt.<br />

Für die Durchführung gibt es zwei grundlegende Modelle:<br />

- beim „institutionalisierten Koppelungsmodell“ werden immer zwei Kurse<br />

als Kombination zur Wahl gestellt. Voraussetzung ist die curriculare<br />

Abstimmung der Themen, Inhalte, Gegenstände und Methoden der beteiligten<br />

Fächer für die gesamte Zeit der Qualifikationsphase, also für die<br />

Jahrgangsstufen 12 und 13.<br />

- Bei den „freien Koppelungsmodellen“ wird der Unterricht in verschiedenen,<br />

nicht in allen (!) Fächern „für einen begrenzten Zeitraum“ „in Bezug auf ein<br />

gemeinsames Thema synchronisiert“, d.h. die SchülerInnen lernen ein<br />

gemeinsames Thema unter verschiedenen Fächerperspektiven kennen .<br />

Dabei findet der Unterricht „in allen Fächern im regulären Stundenplan<br />

und in der üblichen Organisationsstruktur ...statt“. Beispiele hierfür sind:<br />

Schüler-Moderatoren-Modell Fächer-Kooperations-Model Fächerverbindendes<br />

Projektmodell<br />

Eine Schülergruppe, die zum<br />

Thema in Fach 1 Beiträge aus<br />

dem parallelen Kurs in einem<br />

anderen Fach einbringen kann,<br />

referiert über ihre Kenntnisse<br />

aus Fach 2 im Unterricht des<br />

Faches 1. Sie moderiert dazu<br />

eine Unterrichtsveranstaltung<br />

Beim Bergheimer-Modell<br />

vereinbaren Lehrerinnen und<br />

Lehrer einer Jahrgangsstufe ein<br />

gemeinsames Thema, zu dem<br />

sie innerhalb ihres Faches im<br />

Verlauf des Halbjahres eine<br />

Unterrichtsreihe durchführen<br />

(z.B. Lärm oder Zeit). Für die<br />

194<br />

Im Verlauf eines Schulhalbjahres<br />

erarbeiten verschiedene Fächer<br />

Beiträge zu einem komplexen<br />

Themenbereich, der zwingend<br />

interdisziplinär behandelt werden<br />

muss (z.B. moralischethische<br />

Fragen der<br />

Technologiefolgenabschätzung


(ein bis zwei Stunden) und<br />

vermittelt dabei die besondere<br />

Perspektive des anderen Faches<br />

(z.B. wird das Geschichtsthema<br />

Die römische Stadt in den<br />

Erdkundeunterricht zum Thema<br />

Stadtentwicklung eingebracht).<br />

Durchführung der Reihe<br />

vereinbaren sie einen Zeitraum<br />

(zwei bis vier Wochen), in dem<br />

das Thema in verschiedenen<br />

Kursen parallel unterrichtet wird.<br />

In allen beteiligten Fächern wird<br />

produktorientiert gearbeitet mit<br />

dem Ziel, die Ergebnisse auf<br />

einer abschließenden<br />

Präsentationsveranstaltung<br />

vorzustellen und auch Nicht-<br />

Fachleuten die jeweilige Sicht<br />

des Faches auf das Thema zu<br />

vermitteln.<br />

195<br />

einer gentechnischen Methode).<br />

Im Laufe eines festgelegten<br />

Zeitraumes arbeiten die<br />

Schülerinnen und Schüler sowie<br />

die Lehrerinnen und Lehrer<br />

gemeinsam an einem<br />

Lösungskonzept dieser<br />

Fragestellung und bereiten<br />

Projektbeiträge (z.B.<br />

Lernwerkstätten, Lernbausteine,<br />

Planspiele o.ä.) für eine<br />

Abschlussveranstaltung vor. Die<br />

während des projektorientierten<br />

Fachunterrichtes entwickelten<br />

Lösungskonzepte werden in der<br />

Projektphase zusammengeführt<br />

(z.B. in einem Planspiel) und<br />

Unbeteiligten vorgestellt (z.B. als<br />

Podiumsdiskussion).<br />

(zitiert nach: „Fächerübergreifender und fächerverbindender Unterricht in der gymnasialen Oberstufe“,<br />

S.11f.)<br />

Ein erstes fächerverbindendes Projekt - orientiert am Modell der freien<br />

Koppelungsmodelle, hier dem fächerverbindenden Projektmodell (s.o.) - wird im<br />

Schuljahr 2000/2001 von den Fächern Deutsch, Kunst, Literatur und Musik<br />

durchgeführt. Die Orientierung an diesem Modell erfolgte, weil hier (s.o.) die<br />

geringsten schulorganisatorischen Vorleistungen zu erbringen waren.<br />

Bereits vor der Lehrer-Konferenz-Vereinbarung - über das künftig in der<br />

Qualifikationsphase obligatorische fächerverbindende Projekt erst nach der<br />

Durchführung der ersten Facharbeiten zu beschließen - hatten ein Musik- sowie ein<br />

Literaturkurs-Kollege abgesprochen, im Schuljahr 2000/2001 gemeinsam das<br />

Musical „Hair“ auf die Bühne zu bringen!<br />

Was also lag näher, da hier ohnehin in den Fächern Literatur und Musik an einem<br />

gemeinsamen Thema gearbeitet werden sollte, ein fächerverbindendes Projekt -<br />

auch in Zusammenarbeit mit anderen Fächern - zu erproben! Rasch ergab sich<br />

eine im folgenden näher auszuführende Möglichkeit, auch einen Kunstkurs und<br />

einen Deutsch(-LK) in das Projekt zu integrieren. Um dies aber realisieren und - wie<br />

folgt - begründen zu können, musste das Thema noch allgemeiner gefasst werden:<br />

(Jugend-) Protestbewegungen der 60iger Jahre<br />

Zur Begründung der Thematik:<br />

Die 60iger Jahre gelten gemeinhin als ein Jahrzehnt des Umbruchs: Polit-histor.<br />

eskaliert in diesen Jahren der Kalte Krieg (Mauerbau 1961, Kubakrise 1963, Prager<br />

Frühling 1968) und berührt die Interessen der damaligen Supermächte USA und<br />

Sowjetunion in unmittelbarer Nähe ihrer Territorien. Auch das Engagement der USA<br />

in Vietnam trägt dazu bei, das Agieren der Politik kritisch zu beobachten.<br />

Innenpolitisch ist in den USA der Konflikt zwischen der real existierenden Apartheid


gegenüber den Farbigen und deren Streben nach Gleichberechtigung dominant;<br />

zugleich lässt sich hier wie auch in Europa eine zunehmende Kritik an der<br />

konservativen Grundausrichtung in Politik und Gesellschaft erkennen: Die jüngere<br />

Generation wendet sich insbesondere gegen erstarrte Erziehungsvorstellungen,<br />

gegen eine überkommene Sexualmoral und zunehmend auch gegen die in sich<br />

widersprüchlich erscheinende Politik der westlichen Staaten, einerseits für Freiheit<br />

eintreten zu wollen, aber zugleich Diktatoren im Iran, Südamerika und Asien zu<br />

unterstützen. Dieses auch moralisch als widersprüchlich bewertete Verhalten der<br />

älteren Generation bestärkte die schon in den 50iger Jahren (James Dean, Elvis<br />

Presley) aufgekommene Tendenz einer Lösung der Jugend von der<br />

Erwachsenenwelt, eine Lösung, die in einer eigenen Jugendkultur, insbesondere<br />

im Bereich von Musik, Theater und Kunst, gipfelte. Aber auch im Bereich der Politik<br />

zeigte sich ein neues Selbstbewusstsein und Selbstverständnis, das nicht mehr<br />

bereit war, die Politik älteren Herren weit jenseits der sechzig oder gar achtzig zu<br />

überlassen.<br />

Diese Zeit war damit eine Phase, in der die Auseinandersetzung mit dem<br />

Establishment eine Fülle politischer wie künstlerischer Strömungen entstehen ließ.<br />

Nach Elvis Presley in den fünfziger Jahren trugen vor allem die Beatles in den<br />

sechziger Jahren dazu bei, Musik als Ausdruck des Lebensgefühls der Jugend<br />

immer mehr Bedeutung zu verleihen. Das Leiden und Aufbegehren des Idols James<br />

Dean in den Filmen der fünfziger Jahren gipfelte in den sechziger Jahren nicht nur in<br />

der selbstbewussten Haltung der jungen Studenten ihre Professoren zur Diskussion<br />

über die politische Situation zu zwingen, sondern auch in der Hoffnung, durch eine<br />

veränderte Pädagogik (antiautoritäre Erziehung) und einen „Marsch durch die<br />

Institutionen“ (Dutschke) diese von innen heraus verändern zu können.<br />

Die Ambivalenz von friedlichem Protest (Bürgerrechtsbewegung Martin Luther Kings,<br />

Hippie bzw. flower-power-Bewegung) und gewaltbereiter (Re-) Aktion (Black<br />

Panther, etc) auf die Beharrungskräfte der Gesellschaft prägten diese Zeit ebenso<br />

wie die Bereitschaft der (bildenden) Künstler (z.B.) durch gigantische Musik-Festivals<br />

(Woodstock) und Aufsehen erregende Aktionen sowie die Verwendung alltäglicher<br />

Materialien (Beuys) oder durch scheinbar extreme Farbgebung und Motivwahl im<br />

Bereich der Pop-Art (Lichtenstein, Warhol) zu provozieren und den traditionellen<br />

Kunstbegriff zu überwinden.<br />

Da das 1968 entstandene Musical „Hair“ eine Vielzahl der bislang<br />

beschriebenen Strömungen der sechziger Jahre widerspiegelt, scheint es in<br />

besonderer Weise geeignet, Dreh- und Angelpunkt von Überlegungen zu<br />

einem fächerverbindenden Projekt zu sein. Die Unterrichtenden der genannten<br />

Fächer haben sich nicht nur auf die im folgenden zu beschreibenden Teilaufgaben<br />

(als Ideen) verständigt, sondern auch darauf, ihre Einzelergebnisse zu<br />

dokumentieren und einander wie der (Schul-) Öffentlichkeit in geeigneter Form zu<br />

präsentieren.<br />

Die Aufgaben der beteiligten Fächer:<br />

Eine der wesentlichen Aufgaben des beteiligten LK-Deutsch besteht in der<br />

Erarbeitung der politisch-historischen Dimension der Thematik u.a. zur<br />

Fundierung der Analyse von politischen Reden der APO-Vertreter sowie der<br />

etablierten Politik einerseits sowie des Kampfes der amerikanischen<br />

196


Bürgerrechtsbewegung für die Gleichberechtigung der amerikanischen Neger<br />

andererseits.<br />

Im Rahmen der Behandlung des Epochenumbruches vom 17. zum 18.Jahrhundert<br />

ist im LK-Deutsch u.a. Schillers Drama „Die Räuber“ gelesen worden; mit der bloßen<br />

Abfassung dieses Werkes rebellierte der Autor schon gegen seinen Fürsten, der ihm<br />

eine solche Tätigkeit als Schriftsteller nicht zugestehen wollte; dadurch, dass er das<br />

Stück auch auf die Bühne kommen ließ, vollzog Schiller den endgültigen Bruch mit<br />

seinem Fürsten: Das in den „Räubern“ dargestellte Aufbegehren gegen die<br />

überkommene ständische Ordnung wie auch gegen das Kastratenzeitalter eines<br />

„tintenklecksenden Säkulums“ (Karl Moor u.a.) trug schließlich dazu bei, dass<br />

Schiller zum Ehrenbürger der Französischen Revolution ernannt wurde. Der von<br />

jungen Leuten (v.a. in der Gestalt des Karl Moor) getragene Kampf gegen die<br />

Gesellschaft, der in der Radikalisierung der Gewaltanwendung auch gegen<br />

Unschuldige vom Verfasser und seinem tragischen Helden Karl Moor letztlich als<br />

verfehlt zurückgenommen wird - jedoch ohne dass die dem Aufbegehren<br />

innewohnende Kritik an der Gesellschaft inhaltlich in Frage gestellt wird - verweist<br />

bereits auf die Fragwürdigkeit auch des Tuns derjenigen 68er, die als Rote Armee<br />

Fraktion (RAF) in den Untergrund gegangen und bereit gewesen sind, Gewalt gegen<br />

Menschen als Mittel der Politik einzusetzen.<br />

Um die Frage nach den Ursachen und Zusammenhängen einer solchen Entwicklung<br />

beantworten zu können, wird fächerübergreifend und in Gruppenreferaten<br />

(Geschichte des Vietnamkrieges, Entwicklung des Kalten Krieges, der „Domino“-<br />

Theorie sowie der Bereitschaft des Westens, Diktatoren wie den Schah von Persien,<br />

etc. zu stützen sowie der Notstandsgesetze, von Wiederaufbau und<br />

Wirtschaftswunder, des Kampfes der Farbigen gegen die Apartheidrealität in den<br />

USA) der historische Hintergrund der Unruhen in den sechziger Jahren erarbeitet,<br />

dokumentiert und präsentiert. In den Überlegungen zur Dokumentation und<br />

Präsentation liegen denn auch die ersten praktischen Anteile des ansonsten<br />

zunächst theoretisch arbeitenden LK-Deutsch. Von dieser Vorarbeit ausgehend gilt<br />

es die politische Lyrik und Rede der sechziger Jahre zu betrachten und Bezüge<br />

zwischen den historischen Rahmenbedingungen einerseits und der thematischkritischen<br />

Ausrichtung der Literatur andererseits herzustellen: Themenschwerpunkte<br />

sind hier die Liedermacher der sechziger Jahre (Degenhardt u.a.), politische Reden<br />

von Dutschke, anderen APO-Vertretern und Oppositionellen in den USA sowie<br />

Vertretern der offiziellen Politik in Deutschland und den USA.<br />

Der beteiligte Kunstkurs wird seinerseits eine Annäherung an die Kunst der<br />

sechziger Jahre durchführen, hierbei kunsttheoretisch wie praktisch zu erschließen<br />

versuchen, worin Motive und Darstellungswillen der Künstler dieser Zeit begründet<br />

waren. Mögliche Ergebnisse der praktischen <strong>Arbeit</strong> sollen - wie von der Fachschaft<br />

Kunst gewöhnt - in unserer Schule, gegebenenfalls auch (noch) im Rahmen der<br />

Aufführungen, ausgestellt werden; weiterhin denkbar ist die Beteiligung des<br />

Kunstkurses an Bühnenmalereien oder an der Gestaltung des Plakates für „Hair“.<br />

Die Aufgabe des Literaturkurses besteht in der Abfassung eines Theatertextes und<br />

seiner Inszenierung (inklusive Choreographie) sowie des Solo- und Chorgesanges<br />

für die Musical-Produktion von „Hair“. Hierbei dient der Film als Basis für die<br />

Theaterfassung, in die aber der zeitliche Hintergrund (vgl. Deutschkurs) verstärkt<br />

einbezogen werden soll, da der zur Verfügung stehende Film erst in den siebziger<br />

197


Jahren entstand. Weiterhin werden im Rahmen des Literaturkurses Bühnenbild,<br />

Kostüme, Maske, Lichttechnik, Video-Dokumentation und Werbung für die<br />

Aufführungen von „Hair“ am Schuljahresende in eigenständig arbeitenden<br />

Projektgruppen zu entwickeln sein.<br />

Auch der Musikkurs setzt in seinem Teil der Beschäftigung mit den<br />

Protestbewegungen der 60iger Jahre in vielerlei Hinsicht die neuen Richtlinien für<br />

die S II um. Deren allein schon wegen der nötigen materiellen Ausstattung für<br />

manche Schulen visionär erscheinenden Anforderungen konnten am IKG<br />

erfreulicherweise recht schnell mit Leben gefüllt werden.<br />

Denn seit diesem Schuljahr gibt es im Rahmen des fächerverbindenden Projektes<br />

zum Musical „Hair“ einen vokal- und instrumentalpraktischen Kurs, der<br />

musikpraktisches <strong>Arbeit</strong>en (Musizieren sowie eigene Kompositionen und<br />

Arrangements) und selbstständiges Lernen im Projektunterricht in die Tat umsetzt.<br />

Neben gemeinsamen musikalischen Aufgabenbereichen mit dem Literaturkurs (z.B.<br />

Chorgesang) hat der Musikkurs vor allem die Aufgabe, die ausgewählten<br />

Musikstücke instrumental zu gestalten. Im Gegensatz zum professionellen Musical-<br />

Betrieb, bei dem einfach die für die Originalarrangements benötigten<br />

Instrumentalisten „eingekauft“ werden, müssen die Musikstücke für die zufällig im<br />

Kurs entstandene Instrumentalbesetzung arrangiert werden, wozu natürlich auch<br />

entsprechende musikltheoretische Kenntnisse der SchülerInnen erforderlich sind.<br />

Darüber hinaus spielen in dem Projekt einige SchülerInnen nicht nur auf ihren<br />

bereits erlernten Instrumenten, sondern vertiefen Grundkenntnisse auf anderen<br />

Instrumenten bzw. erwerben eigenverantwortlich neue Instrumentalkenntnisse. Auch<br />

die Probentätigkeit innerhalb der Musical-Combo erfolgt, wenn nötig, selbstständig -<br />

natürlich mit flankierender Beratung und Betreuung. Weiterhin beschäftigen sich<br />

SchülerInnen ohne instrumentale Vorkenntnisse unter Anleitung eigenverantwortlich<br />

mit dem Bereich der Tontechnik (Aussteuern der Gesangsanlage u.ä.).<br />

Eine besondere Herausforderung stellt neben den vielfältigen „handwerklichen“<br />

musikalischen Aufgaben eines solchen Projektes die Interpretation dieser<br />

inzwischen historischen Pop- und Rock-Musik dar. Selbst die Lehrenden innerhalb<br />

dieses Projektes haben diese Musik nur in (sehr) jungen Jahren miterlebt. Mit den<br />

SchülerInnen ein Musical zu beleben, das bereits dreißig Jahre alt ist und vor einem<br />

ganz anderen, inzwischen veränderten weltpolitischen und gesellschaftlichen<br />

Hintergrund entstanden ist und diesen auch reflektiert, stellt ein besonderes<br />

Problem, aber auch eine äußerst interessante Herausforderung dar.<br />

Ziel der fächerverbindenden Projektarbeit in den vier beteiligten Kursen sind dann<br />

die Aufführungen des Musicals „Hair“. In diesem Rahmen - aber auch schon<br />

vorher innerhalb der Schule - werden dann „Unbeteiligten“, hier den Zuschauern,<br />

die Projektergebnisse in Form von Dokumentationen bzw. Ausstellungen und eben<br />

den Aufführungen vorgestellt.<br />

198


9.3.4.2 Die Facharbeit am IKG<br />

„Wie man eine wissenschaftliche <strong>Arbeit</strong> schreibt, müssen sich Studenten selbst<br />

beibringen - viele scheitern daran“ 1, so fasste die Süddeutsche Zeitung im August<br />

1999 einen entsprechenden Bericht auf ihrer Hochschulseite zusammen.<br />

Hochschullehrer schätzen, dass die Hälfte der Studienabbrecher deshalb aufgibt,<br />

weil sie mit dem Schreiben von <strong>Arbeit</strong>en nicht klarkommt. Wie schwierig es ist,<br />

Notizen, Texte und eigene Gedanken in ein System zu bringen, stellen viele erst<br />

fest, wenn sie an der Universität im Rahmen einer Hausarbeit Informationen<br />

erfassen, reduzieren und in eine Ordnung bringen sollen. Hinzu kommt, dass die<br />

Seminararbeit nun formalen Kriterien genügen soll, die viele sich erst noch aneignen<br />

müssen.<br />

Universitäten gehen in der Regel davon aus, dass Studienanfänger die<br />

systematische Aufarbeitung von Sachverhalten und das präzise Formulieren von<br />

Texten schon gelernt haben. Die Hilfestellung vieler Universitäten beschränkt sich<br />

meist auf Hinweise zur formalen Gestaltung (z. B. in Veranstaltungen mit dem Titel<br />

„Einführung in wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en“). Einige Universitäten haben sog.<br />

„Schreibwerkstätten“ oder „Schreiblabors“ eingerichtet, die das wissenschaftliche<br />

Schreiben systematisch lehren, und zwar von der ersten Idee über den Rohentwurf<br />

und die Überarbeitung bis zum fertigen wissenschaftlichen Text. 2<br />

Auf der Grundlage der Erfahrungen an der Schreibwerkstatt der Universität<br />

Dortmund umfassen die Schreibschwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler u. a.<br />

folgende (Frage)komplexe: 3<br />

• Wo fange ich an?<br />

• Wann fange ich an?<br />

• Wie viel Zeit muss ich wofür veranschlagen?<br />

• Wie sind die Ansprüche (die selbst gestellten und die antizipierten)?<br />

• Wann ist die <strong>Arbeit</strong> vollständig?<br />

Diese häufig unbeantworteten Fragen ragen in den vermeintlich einfachen Prozess<br />

des Schreibens hinein, wobei dieser selbst wiederum neue Fragen aufwirft, die<br />

häufig auf mangelnde Schreibpraxis zurückzuführen sind. Hierzu gehören:<br />

• Wie verfasse ich einen Text?<br />

• Wie zitiere ich richtig?<br />

• Wie sag und vor allem schreib ich es mit eigenen Worten?<br />

• Was gehört in eine Fußnote?<br />

• Welche Literatur gehört ins Verzeichnis?<br />

• Wie sieht ein Literaturverzeichnis aus?<br />

1 Leffers, Jochen, Süddeutsche Zeitung, 03.08.1999<br />

2 vgl. Leimbach, Andreas, Die Welt, 09.02.1998<br />

3 vgl. Kirchhoff, Sabine, Schreibwerkstatt: Von Schreibproblemen zu Schreibperspektiven,<br />

http://hdz.uni-dortmund.de/publik/Rundbrf/skirchh.htm, 04.04.2000, S. 2 f.<br />

199


Hinzu kommen allgemeine Verunsicherungen. Der/die Einzelne fühlt sich häufig<br />

• überfordert (Das schaffe ich ja doch nicht!)<br />

• unsicher (Wie soll ich nur eigene Worte hierfür finden?)<br />

• demotiviert (Ich bin doch eher ein Mensch der Praxis.)<br />

• allein (wenn nicht gar im Stich) gelassen (Wen kann ich überhaupt fragen?).<br />

Mit der „Facharbeit“, die seit dem Schuljahr 2000/2001 für alle Schülerinnen und<br />

Schüler mit der einsetzenden Jahrgangsstufe 12 verpflichtend geworden ist, sollen<br />

nun bereits in der Schule auf (erheblich) niedrigerer Ebene als der einer Hausarbeit<br />

an der Universität Erfahrungen gesammelt werden, die später wichtig sind.<br />

Facharbeiten sind besonders geeignet, die Schülerinnen und Schüler mit den<br />

Prinzipien und Formen selbstständigen, wissenschaftsorientierten Lernens vertraut<br />

zu machen. Anhand der Facharbeit sollen die Schülerinnen und Schüler beispielhaft<br />

lernen, was eine wissenschaftliche <strong>Arbeit</strong> ausmacht und wie man sie schreibt. Die<br />

umfassende wissenschaftliche Erarbeitung eines bestimmten Themas ist dabei nicht<br />

Aufgabe einer Facharbeit.<br />

Bei der Anfertigung von Facharbeiten sollen die Schülerinnen und Schüler<br />

selbstständig:<br />

• Themen suchen, eingrenzen und strukturieren<br />

• ein komplexes <strong>Arbeit</strong>s- und Darstellungsvorhaben planen und unter Beachtung<br />

der formalen und terminlichen Vorgaben durchführen<br />

• Methoden und Techniken der Informationsbeschaffung zeitökonomisch,<br />

gegenstands- und problemangemessen einsetzen<br />

• Informationen und Materialien ziel- und sachangemessen strukturieren und<br />

auswerten<br />

• bei der Überprüfung unterschiedlicher Lösungsmöglichkeiten sowie bei der<br />

Darstellung von <strong>Arbeit</strong>sergebnissen zielstrebig arbeiten<br />

• zu einer sprachlich angemessenen schriftlichen Darstellung gelangen<br />

• Überarbeitungen vornehmen und Überarbeitungsprozesse aushalten<br />

• die wissenschaftlichen Darstellungskonventionen (z.B. Zitierweise und<br />

Verzeichnis von Literatur) beherrschen lernen<br />

Als Hilfestellung erhalten die Schülerinnen und Schüler am IKG einen Leitfaden, der<br />

auf die wesentlichen Fragestellungen (inhaltliche Gestaltung, formale Kriterien,<br />

Beurteilung etc.) bei der Erstellung der Facharbeit eingeht. Eine WWW-Version des<br />

Leitfadens soll erstellt werden. Darüber hinaus bereiten die Kolleginnen und<br />

Kollegen der Fachschaft Deutsch bereits in der Jahrgangsstufe 11 auf die Facharbeit<br />

vor.<br />

Hinsichtlich der organisatorischen Umsetzung hat die Lehrerkonferenz am IKG für<br />

den ersten Durchgang im Schuljahr 2000/2001 die folgenden Entscheidungen<br />

getroffen:<br />

200


Terminfahrplan für die Facharbeit im Schuljahr 2000/2001<br />

Herbst 2000 Schülerinnen und Schüler sondieren in ersten Gesprächen mit den<br />

Fachlehrer/innen Möglichkeiten zur Erstellung ihrer Facharbeit<br />

Januar 2001 Schülerinnen und Schüler entscheiden endgültig, bei welcher<br />

Fachlehrerin / welchem Fachlehrer (im GK oder LK) sie ihre Facharbeit<br />

erstellen wollen (Termine werden von der Koordinatorin bekannt<br />

gegeben)<br />

01. Februar 2001 Beginn der sechswöchigen <strong>Arbeit</strong>szeit (nach Maßgabe der<br />

betreuenden Fachlehrer/innen kann die <strong>Arbeit</strong>szeit auch auf vier<br />

Wochen verkürzt werden). In den Naturwissenschaften können im<br />

Benehmen mit der Schulleitung andere Termine (z. B. im<br />

Zusammenhang mit Freilandversuchen) festgesetzt werden.<br />

15. März Fester Abgabetermin für Facharbeiten<br />

Weitere Regelungen:<br />

Pro Lehrkraft sollen maximal fünf Facharbeiten betreut werden.<br />

Facharbeiten auf experimenteller Basis (Chemie/Physik) sollen aufgrund des<br />

höheren Aufwandes bei der Beaufsichtigung doppelt angerechnet werden.<br />

Die Selbstständigkeitsüberprüfung bei der Erstellung der Facharbeit soll den<br />

betreuenden Kolleginnen und Kollegen überlassen bleiben. Nach Maßgabe der<br />

BezR Detmold sollen jedoch verteilt über den Schreibprozess drei Beratungsgespräche<br />

mit den Schülerinnen und Schülern geführt werden, in welchen auch die<br />

Selbstständigkeit der Bearbeitung nachgewiesen werden kann. Diese<br />

Beratungsgespräche sind kurz zu protokollieren.<br />

Die Betreuung einer Facharbeit wird im Entlastungsschlüssel wie die<br />

Korrektur von zwei Leistungskursklausuren erfasst.<br />

Die Facharbeit ersetzt die 1. Klausur der Jahrgangsstufe 12/II<br />

Nach dem ersten Durchgang im Schuljahr 2000/2001 soll das Verfahren hinsichtlich<br />

der Praktikabilität evaluiert und ggf. korrigiert werden.<br />

201


9.4 Konzepte zu methodischen Fertigkeiten<br />

Der Bedeutung einer verstärkten Methodenkompetenz wird am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />

<strong>Gymnasium</strong> in diverser Weise Rechnung getragen. Um Selbständigkeit,<br />

Selbstbestimmung und Selbstverantwortung unserer Schülerinnen und Schüler zu<br />

fördern, sind notwendige Lern- und <strong>Arbeit</strong>stechniken anzulegen, zu entwickeln und<br />

zu trainieren.<br />

9.4.1 Lernen lernen<br />

Sechs Kolleginnen und Kollegen haben im Schuljahr 1998/99 an einer Fortbildung<br />

der Bezirksregierung mit dem Thema „Lehrerinnen und Lehrer lernen lernen“<br />

teilgenommen, mit dem Ziel die dort erprobten Methoden, die fächerübergreifend in<br />

allen Richtlinien verankert sind, in das Kollegium zu tragen. Ein erster Schritt war der<br />

<strong>Pädagogische</strong> Tag im Februar 2000, der von den Kolleginnen und Kollegen<br />

mitgeplant und von einem Moderatoren-Team durchgeführt wurde. Die<br />

Kollegengruppe, von der jeweils zwei in einer 6. Klasse eingesetzt sind, um die<br />

neuen Methoden zu erproben, hat sich vor den Herbstferien zu einem<br />

Erfahrungsaustausch getroffen und nach den Herbstferien das weitere Vorgehen mit<br />

den Klassenlehrerteams der 5. Klassen abgesprochen. Dabei wurden drei<br />

Projekttage geplant, die noch im ersten Halbjahr stattfinden sollen und als Einzeltage<br />

oder zusammenhängend genommen werden können. An diesen Tagen sollen die<br />

Klassenleiterteams mit ihren Schülerinnen und Schülern in ein „Nachdenken über<br />

das Lernen“ eintreten, die Erarbeitung von „Hausaufgaben“ sowie die „Gestaltung<br />

einer Heftseite“ und nicht zuletzt die sinnvolle „Vorbereitung von Klassenarbeiten“<br />

üben. Sie sollen „Den Zeitdieben auf der Spur“ sein sowie Methoden der<br />

„Selbstmotivation“ und „Lerntipps“ kennen lernen. Damit ist ein erster, aber wichtiger<br />

Schritt getan, nämlich mit der Methodenschulung systematisch in Klasse 5 zu<br />

beginnen, was nicht heißt, dass die Methoden nicht auch in anderen Klassen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

9.4.2 Projekttage für Jahrgangsstufen<br />

An dieser Stelle soll kurz die Idee vorgestellt werden, anstelle der herkömmlichen<br />

Projektwoche für die ganze Schule, jahrgangsbezogen (zwei oder drei) Projekttage<br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchzuführen. Beispiele dafür sind:<br />

- Projekte zur Steigerung der methodischen Fertigkeiten: „Lernen lernen“ (wird<br />

bereits im Jahrgang 5 - an drei nicht zusammenhängenden Tagen -<br />

durchgeführt [vgl. 9. 4.1], vorstellbar auch zusätzlich in einer höheren<br />

Jahrgangsstufe - 7? -); Erstellen einer schriftlichen <strong>Arbeit</strong> im Jahrgang 11<br />

(bisher im Rahmen des Deutschunterrichts), ...<br />

- fächerverbindender Projektunterricht, z. B. in der Jahrgangsstufe 13 im Sinne<br />

der neuen Richtlinien;<br />

- fächerübergreifende Projekte im Sinne der traditionellen Projektwoche,<br />

beschränkt auf wenige Jahrgangsstufen;<br />

- den Unterricht ergänzende Projekte: Gesundheitstage in der Jahrgangsstufe<br />

6 (werden bereits durchgeführt), Veranstaltungen zur Suchtprophylaxe [vgl.<br />

8.2.2];...<br />

202


Da jede Projektveranstaltung den Alltagsunterricht mehr oder weniger stört, könnte<br />

man versuchen, möglichst viele Projekte gleichzeitig stattfinden zu lassen. Vielleicht<br />

ist es sogar möglich, gleichzeitig für alle Jahrgangsstufen Projekttage in diesem<br />

Sinne zu organisieren.<br />

9.4.3 Freie <strong>Arbeit</strong> - kleine Schritte auf dem Weg des Wandels der Lernkultur<br />

Veränderte soziale, ökonomische und interkulturelle Bedingungen haben unsere<br />

Kinder verändert und damit die Anforderungen an die Schule. Schule ist heute nicht<br />

mehr allein der Hort der Bildung und die Vermittlerin von Informationen, sondern sie<br />

muss geradezu darauf achten, dass sie nicht den Bezug zur Realität der<br />

Lebenswelten der Schüler und Schülerinnen verliert. Wissen allein öffnet nicht mehr<br />

automatisch das Tor zur Welt, andere Kompetenzen sind gefragt. Unsere schulische<br />

Aufgabe ist es heute also auch, zu den in den Lehrplänen verstärkt verankerten<br />

Schlüsselqualifikationen zu befähigen, die in Handlungskompetenzen münden:<br />

Sozialkompetenz, Selbstkompetenz, Teamfähigkeit, Methodenkompetenz,<br />

Konfliktfähigkeit, Kreativität, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit sowie Denken in<br />

Zusammenhängen sind die hinlänglich bekannten Kompetenzen, die den<br />

klassischen Bildungskanon ergänzen.<br />

Eine Methodik ist dann veraltet, wenn sie ausschließlich auf rezeptives Lernen<br />

aufbaut, nur kognitiv ausgerichtet ist und die genannten Qualifikationen außer Acht<br />

lässt. Eine Methodik wird dann den Ansprüchen individueller Förderung gerecht,<br />

wenn sie berücksichtigt, dass jeder Mensch anders denkt, anders lernt, anders<br />

speichert, andere Lernmuster hat, unterschiedliche Lemkanäle benutzt und - vor<br />

allen Dingen - ein anderes Lerntempo hat.<br />

Hier setzt die Freiarbeit an!<br />

Freiarbeit ist eine Form, die sich an den individuellen Bedürfnissen des<br />

einzelnen Lernenden ausrichtet und einen Prozess selbstständiger <strong>Arbeit</strong><br />

ermöglicht.<br />

Freiarbeit als Ergänzung zum Unterricht oder als Unterrichtsprinzip legt nach wie<br />

vor großen Wert auf den Erwerb von Wissen, aber der Blick richtet sich auf die<br />

individuelle Entwicklung und die Fortschritte des Einzelnen in der Lerngruppe. Das<br />

traditionelle Lernkonzept geht davon aus, dass alle einer Lerngruppe die gleichen<br />

Inhalte in der gleichen und zur gleichen Zeit lernen. Freiarbeit orientiert sich<br />

allerdings mehr an den individuellen Lernbedürfnissen und arbeitet somit mit innerer<br />

Differenzierung der Lernprozesse. Das Konzept der Freiarbeit lässt sich von der<br />

Idee und der Erfahrung leiten, dass Kinder und Jugendliche selbstständig unter<br />

Anleitung lernen können und wollen.<br />

Letzteres Prinzip ist kein Widerspruch in sich! Vielmehr kommt es gerade darauf an,<br />

in ,,kleinen Schritten" die Kompetenz der selbstständigen <strong>Arbeit</strong> anzubahnen, den<br />

engen Rahmen des gewohnten Lernens schrittweise zu verlassen. Diese Schritte<br />

sind Ausdruck eines notwendigen Wandels der schulischen Lernkultur, - weg vom<br />

rein belehrenden Unterricht - hin zur Erkenntnis, dass nur gelernt wird, was<br />

selbstständig angeeignet wird, ohne der Illusion zu verfallen, dass dieses nur mit den<br />

großen Konzepten des Offenen Unterrichts oder des Projektunterrichts erreicht<br />

werden kann.<br />

203


Inzwischen sind in einigen Fächern und in verschiedenen Jahrgangsstufen (vor<br />

allem allerdings in der Erprobungsstufe) solch ,,kleine Schritte" als Möglichkeit der<br />

Heranführung an selbstständiges Lernen erprobt worden. Die positiven Erfahrungen<br />

lohnen, konzeptionell und auf breiterer Basis fortgeführt zu werden.<br />

204


9.4.4 Entwicklung von Kompetenzen in der <strong>Arbeit</strong> mit vernetzten Rechnern<br />

Wie schon seit längerer Zeit im Informatikfachunterricht und in<br />

Informatikarbeitsgemeinschaften üblich, soll jede Schülerin und jeder Schüler die<br />

Grundfertigkeiten zum sinnvollen Einsatz vernetzter Rechner erlernen und erproben.<br />

Kennworte, Benutzerkennungen, Beschränkungen beim Zugriff auf Daten, Email,<br />

WWW, FTP, online, Domain und ähnliche Begriffe sollen so mit konkreten Inhalten<br />

gefüllt werden, dass ein eigenverantwortlicher Umgang mit den Möglichkeiten dieser<br />

Technik selbstverständlich ist. Dazu gehört neben der sicheren Beherrschung der<br />

notwendigen Programme auch eine Vorstellung von der zugrunde liegenden<br />

Technologie. Ein weiteres Ziel des Unterrichts ist die Kenntnis und Einhaltung der<br />

Netiquette, also der Regeln der Internetgesellschaft für den Umgang miteinander.<br />

Damit all dies unter realitätsnahen Bedingungen stattfinden kann, wird ein Intranet,<br />

ein Internet im Kleinen, verwendet. Der Austausch von Emails, die Erstellung und<br />

der Aufruf von Homepages erfolgen in diesem kleinen geschützten Netz nach den<br />

gleichen Regeln und Verfahren wie im großen Internet. Allerdings gelangen Fehler<br />

und Missgriffe nicht nach außen, werden aber von allen Teilnehmern am Intranet<br />

bemerkt und vielleicht auch, wie im richtigen Netz, kommentiert - man lernt also in<br />

einer geschützten Umgebung aber doch mit theoretisch über 1000 Beobachtern.<br />

Auch die Probleme des Datenschutzes und der Datensicherheit lassen sich in einer<br />

vernetzten Schule demonstrieren. Niemand hätte Verständnis dafür, wenn die Datei<br />

mit Notizen zu einem Referat von einem anderen gelöscht wird. Also werden die<br />

Fragen, die sich um sichere Kennworte, den Aufbewahrungsort wichtiger Daten, die<br />

sichere Einstellung der notwendigen Programme und die Sicherheit der<br />

Datenübertragung von einem Rechner zu einem anderen schon im kleinen Rahmen<br />

der Schule begreifbar und Techniken zur Minimierung dieser Risiken erlernbar.<br />

Gerade dieser letzte Punkt stellt in der sich abzeichnenden Informationsgesellschaft<br />

eine Kompetenz dar, die immer wichtiger wird.<br />

205


10. Schulleben<br />

Das Spektrum, das sich hinter diesem Begriff verbirgt, in einem allgemeinen<br />

Vorspann erfassen zu wollen, erscheint nahezu unmöglich, zumal, wenn man den<br />

Blick nicht nur auf Zielvorstellungen, sondern auch in die Vergangenheit richtet. Die<br />

vielfältigen Aktivitäten, die am IKG stattfinden, werden im Folgenden näher erläutert.<br />

Ein allgemeiner Rückblick soll an dieser Stelle stattfinden.<br />

Eine Dokumentation aller wesentlichen Ereignisse, die das Schulleben am<br />

<strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> ausmachen, erfolgt seit 1989. In diesem Jahre hob der<br />

damalige Schulleiter, Kurt Krutemeier, die 'Einblicke' aus der Taufe. Zunächst als<br />

Informationsblatt tituliert und auf 24 Seiten beschränkt, nahm diese<br />

Informationsschrift im Laufe der Jahre an Umfang zu und erreichte bei den letzten<br />

Ausgaben bis zu 64 Seiten. 'Einblicke' wird von einem Team, das aus sechs<br />

interessierten Kolleginnen und Kollegen besteht, zweimal in einem jeden Schuljahr<br />

herausgegeben, vom Förderkreis finanziert und kostenlos über die Schüler an die<br />

Eltern verteilt. An der Entstehung sind allerdings nicht nur die Redaktionsmitglieder<br />

beteiligt, sondern Kollegen, Eltern und Schüler sind durchaus aufgefordert, sich mit<br />

Ideen, Beiträgen oder konstruktiver Kritik einzubringen.<br />

'Einblicke' informiert seit nunmehr elf Jahren über die schulische <strong>Arbeit</strong> und die<br />

vielfältigen Aktivitäten am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong>. Sie vermittelt Informationen<br />

über Schulfächer, <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften, Projekte, Aktionen, Theateraufführungen,<br />

Musikveranstaltungen, Kunstausstellungen, Aktionstage, Schulpartnerschaften,<br />

Wettbewerbe, Neuerungen, besondere Einrichtungen, den Unterricht ergänzende<br />

Veranstaltungen, die <strong>Arbeit</strong> in schulischen Einrichtungen und alles andere, was sich<br />

in der Schule und in deren Umfeld abspielt.<br />

Die bisher erschienen 23 Ausgaben gewinnen somit den Charakter einer Chronik,<br />

die wesentliche Stationen in der Entwicklung unserer Schule nachweist und das im<br />

Laufe der Jahre entstandene Schulprofil des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s<br />

widerspiegelt.<br />

10.1 Soziales Engagement<br />

Wir bauen eine Schule in Musasa Ruli (Ruanda)<br />

Zugegeben, von selbst wären wir nicht auf diese Idee gekommen. -<br />

Doch die Realschule im Schulzentrum-Süd hat schon seit mehreren Jahren eine<br />

Schulpartnerschaft mit einer Schule in Musasa Ruli, einem Dorf in Ruanda. Immer<br />

wieder waren Schülergruppen der Realschule in den letzten Jahren in diesem<br />

kleinen afrikanischen Land und haben das dortige Schulleben nachhaltig mit ihren<br />

Geld- und Sachspenden unterstützt! Diesmal hatten sie sich vorgenommen, den Bau<br />

von neuen Klassenräumen mitzufinanzieren. 70000 DM soll der geplante Neubau<br />

kosten. Unter Leitung von Herrn Eyßer planten die Realschüler eine Tombola. Dazu<br />

wandten sie sich an das <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> und fragten an, ob wir bereit<br />

seien, sie bei ihrer Tombola zu unterstützen, vor allem natürlich beim Losverkauf.<br />

Schüler, Eltern und Lehrer stimmten der Idee zu.<br />

206


Schon vor den großen Ferien spendeten einige Klassen einen Teil ihrer Gewinne<br />

vom Sextanerfest dem Ruanda-Projekt.<br />

Nach den Sommerferien ging es dann richtig los - mit dem Losverkauf bei Freunden,<br />

Verwandten, Nachbarn, in der Fußgängerzone usw. Um es kurz zu machen - am<br />

Ende lagen etwa DM 35000 bei uns im Lehrerzimmer auf dem Tisch. Drei Lehrer<br />

brauchten etwa drei Stunden, um das ganze Geld zu zählen. Zusammen mit der<br />

Realschule, die ja viel weniger Schüler hat als unser <strong>Gymnasium</strong>, betrug der Erlös<br />

der Tombola dann DM 50000, ein Ergebnis auf das alle Losverkäufer/-innen<br />

sicherlich stolz sein dürfen.<br />

Vor allem den Schülerinnen und Schülern der Unterstufe ist ganz besonders für ihre<br />

Mühen zu danken. Viele gingen in ihrer Nachbarschaft oder ihrem Stadtteil von<br />

Haustür zu Haustür, um die Lose an den Mann oder die Frau zu bringen. Mehrere<br />

Klassen lieferten Sammelbeträge von über DM 1000 ab. Die Spitzenleistung lag bei<br />

DM 1800.<br />

Das "Beiprogramm" zur Tombala war allerdings genauso wichtig wie die<br />

Sammelaktion selbst. Mit großformatigen Fotos, Kartenmaterial, Kunst- und<br />

Alltagsgegenständen aus Ruanda hatte Herr Eyßer eine Ausstellung vorbereitet, die<br />

im Bereich unserer Lehrerbibliothek aufgebaut wurde. Einzelne Klassen konnten so<br />

Einblick gewinnen in das Alltagsleben in Ruanda:<br />

Das Land leidet immer noch unter den Folgen des Bürgerkrieges vor fünf Jahren,<br />

und vor allem das Leben der Kinder unterscheidet sich stark vom Leben unserer<br />

Jugendlichen: Kein Strom, kein Radio, kein Fernsehen, keine Computer, kein<br />

Telefon - können wir uns so etwas überhaupt noch vorstellen? Wenn die Kinder in<br />

Ruanda Spielzeuge wollen, müssen sie sie sich selbst basteln. Doch eigentlich<br />

haben sie zum Spielen kaum Zeit. Denn sie müssen sehr früh aufstehen, vor der<br />

Schule von weither Wasser holen, in der Landwirtschaft mithelfen, Feuerholz<br />

besorgen und und und ... - <strong>Arbeit</strong>smaterialen für die Schule gibt es kaum. Eine kleine<br />

Tafel gilt als besonderer Schatz, ein eigenes Schulheft als wertvolle Kostbarkeit!<br />

Alle Klassen, die die Ausstellung besuchten, zeigten sehr große Anteilnahme am<br />

Leben der Menschen in Ruanda zeigten. Von der oft beklagten Interesselosigkeit der<br />

heutigen Jugendlichen an den Problemen der "Dritten Welt" war nicht die Spur zu<br />

bemerken. -<br />

Das zeigte sich besonders auch in den Unterrichtsstunden, in denen wir Besuch aus<br />

Ruanda hatten: Elise Mahoro, eine junge ruandesische Studentin, die für zwei<br />

Monate an der Realschule zu Gast war, erzählte uns von ihrem Leben in Ruanda,<br />

stellte aber auch kritische Fragen an uns: Warum wirken viele Menschen in<br />

Deutschland so unglücklich, obwohl sie doch alles haben, wovon Afrikaner nur<br />

träumen können?-<br />

Als Resümee wird man sagen können: die Tombola und ihr Ertrag, aber auch die<br />

inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Leben der Menschen in Ruanda waren ein<br />

großer Erfolg.<br />

Nach dem Resümee die Resultate: Herr Eyßer und seine Gruppe, die in den<br />

Herbstferien in Ruanda waren, sind wohlbehalten zurückgekehrt. Das Geld der<br />

Tombola wird unverzüglich in den Bau von sechs Klassenräumen investiert. Am<br />

12.Oktober 2000 wurde in Musasa Ruli der Grundstein für das neue Gebäude<br />

207


gelegt. Nach afrikanischer Art packten alle - die afrikanischen Eltern, Lehrer, Schüler<br />

dabei kräftig mit an, aber es hat auch manche Blasen an Bad Oeynhausener<br />

Händen gegeben.<br />

Wie es an unserer Schule weitergehen wird, werden in den nächsten Monaten<br />

überlegen müssen! Wollen wir in eine offizielle Schulpartnerschaft mit Musasa Ruli<br />

einsteigen? Oder streben wir eine eigene Partnerschaft mit einer Schule in einem<br />

der "armen" Länder dieser Erde an?<br />

Mein Vorschlag wäre:<br />

Wir gönnen uns eine Denkpause, in der wir die bisherigen Erfahrungen auswerten.<br />

Wir könnten z.B. einen Ruanda-<strong>Arbeit</strong>skreis - bestehend aus interessierten Schülern<br />

(mittlerweile arbeiten auch einige Schülerinnen in der Realschulpartnerschaft<br />

stillschweigend, aber sehr verlässlich mit), Eltern und Lehrern - gründen, der die<br />

Schulpartnerschaft der Realschule in ihren Bemühungen unterstützt, bestehende<br />

Kontakte ausbaut und neue Kontakte knüpft, nach geeigneten Unterrichtsmaterialien<br />

Ausschau hält und Möglichkeiten bedenkt, wie sich das IKG am effektivsten in die<br />

bestehende Partnerschaft einbringen kann! Dieser <strong>Arbeit</strong>skreis wird uns in ein bis<br />

zwei Jahren über die Reichweite unsere Beschlüsse sicherlich kompetenter beraten<br />

können, als es zur Zeit möglich ist! - Mein bisheriger Eindruck ist jedenfalls, wir<br />

können von der bereits bestehenden Schulpartnerschaft zwischen der Realschule<br />

und der Schule in Musasa Ruli nur lernen! Wir können von den bisher gemachten<br />

Erfahrungen viel lernen, wenn wir eines Tages eine eigenständige<br />

Schulpartnerschaft mit einer Schule aus der "Dritten Welt" anstreben sollten.<br />

Aktion LebensLäufe<br />

Das <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> hat am 18.9.1998 zum ersten Mal an der Aktion<br />

LebensLäufe teilgenommen, die von der Deutschen Welthungerhilfe mit<br />

Unterstützung des Deutschen Leichtathletikverbandes unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundespräsidenten durchgeführt wird. Ziel der Aktion ist es, einen möglichst<br />

großen Betrag für ein Projekt der Deutschen Welthungerhilfe zu „erlaufen“, indem<br />

jede von den Schülern gelaufene Stadionrunde gesponsort wird. Aufgabe der<br />

Schüler war es, sich einen oder mehrere Sponsoren zu suchen, wobei v.a. die<br />

jüngeren Schüler z.T. sehr aktiv waren. Inklusive Kuchen-, Würstchen- und<br />

Getränkeverkauf sowie Spenden kamen etwa 78.000 DM zusammen, eine Summe,<br />

die alle Erwartungen weit übertroffen hat. Die beiden Initiatoren haben sich für die<br />

Unterstützung eines Brunnenbauprojektes im Südosten des Senegal entschieden,<br />

einer Region, die unter der steten Ausbreitung der Sahel-Zone und der damit<br />

verbundenen Grundwasserabsenkung leidet. Mit dem Geld konnte der Bau von zwei<br />

Brunnen finanziert werden, die einen Beitrag zur Verbesserung der<br />

Trinkwasserversorgung leisten sollen.<br />

Die Idee der Aktion LebensLäufe greift den olympischen Gedanken der Fairness und<br />

Gleichheit auf. Es gilt, gemeinsam gegen den Hunger anzulaufen und nicht davor<br />

wegzulaufen und die Augen zu verschließen. Dabei spielt der Gedanke der<br />

Solidarität eine entscheidende Rolle: zum einen innerhalb der Gruppe mit<br />

denjenigen, die nicht so schnell und nicht so lange laufen können; zum anderen<br />

natürlich mit den Menschen in Afrika, die ohne unsere Hilfe nicht überleben können.<br />

208


Gegenüber einer „normalen“ Spendenaktion sind v.a. drei Kriterien hervorzuheben:<br />

das Gemeinschaftserlebnis, der Spaß und die persönliche Anstrengung. Aus den<br />

o.g. Gründen ist es vorstellbar, dass diese oder ähnliche Aktionen in Zukunft noch<br />

einmal stattfinden werden.<br />

unicef-Karten<br />

Im November 1997 verkauften Schülern und Schülerinnen zum ersten Mal unicef-<br />

Weihnachts- und Glückwunschkarten. Seitdem findet diese Aktion jährlich statt, und<br />

zwar jeweils am Elternsprechtag im November oder Dezember. Die Verkaufserlöse<br />

schwanken zwischen 700 und 1.000 DM, je nach Engagement und Geschick der<br />

beteiligten Schüler und Schülerinnen. Hinzu kommen jeweils Spenden in Höhe von<br />

etwas über 100 DM. Es finden sich in jedem Jahr Schüler und Schülerinnen, die<br />

etwa zwei Stunden ihrer freien Zeit am Elternsprechtag für einen guten Zweck<br />

opfern; der Erlös aus dem Kartenverkauf kommt einem der zahlreichen weltweiten<br />

unicef-Hilfsprojekte zugute. Die Einsatzbereitschaft der Schüler und Schülerinnen ist<br />

ein Beispiel für angewandtes soziales Lernen. Gerade in einer so großen Schule wie<br />

dem <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> ist es wichtig, das Engagement der Jugendlichen<br />

für den nahen oder fernen Nächsten zu fördern, da die Gefahr besteht, dass der<br />

oder die Einzelne sich in der Masse der vielen Mitschüler und Mitschülerinnen<br />

versteckt. Es ist erfreulich, dass sich in jedem Jahr genügend Schüler und<br />

Schülerinnen zum Verkauf bereit erklären, was ja auch die gängige Meinung<br />

widerlegt, dass Jugendliche nur an ihr Vergnügen denken und nicht willens sind, sich<br />

in ihrer Freizeit zu engagieren.<br />

10.2 Kontakte mit dem Ausland<br />

Schüleraustausch mit Avranches.<br />

Seit 1990 gehört der Schüleraustausch des IKG mit dem Institut Notre-Dame in<br />

Avranches (Normandie) zu den regelmäßigen Außenkontakten der Fachschaft<br />

Französisch. Nach einem Pionierbesuch des LK 13 Französisch, 1989 als Kursfahrt<br />

organisiert, haben seitdem vornehmlich Schülerinnen der Klassen 10 (F 7 und F 9)<br />

die Möglichkeit, unterrichtlich erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten gleichsam vor<br />

Ort in Realsituationen anzuwenden. So mancher Jugendliche erkundete dabei nicht<br />

nur eine für ihn zumeist neue Region, andere Lebens- und Denkgewohnheiten in<br />

ihrer geschichtlich-kulturellen Prägung, sondern lernte auch seinen ureigenen<br />

Wurzelbereich mit ganz anderen Augen sehen. Aus den Besuchen und<br />

Gegenbesuchen sind z.T. zahlreiche, die Jahre überdauernde Freundschaften<br />

entstanden, haben sich lnteressenschwerpunkte (z.B. mehrmonatige Schulbesuche<br />

in Avranches oder einer anderen französischen Stadt) gebildet, sind vielfältige und<br />

weit über den sprachlichen Kern hinausreichende Anregungen, Eindrücke,<br />

Erinnerungen erwachsen. Wenn neueste Fachrichtlinien fremdsprachliches Lernen<br />

im Leitziel des interkulturellen Lernens bündeln, dann weiß sich das IKG mit der<br />

Pflege des Schüleraustausches einer respektablen eigenen Tradition verpflichtet.<br />

Gerade an der Nahtstelle von Sekundarstufe I und II sollen interessierte<br />

Schülerinnen der Klassen 10 auch in Zukunft ausprobieren und erweitern, was sie<br />

sich in der unterrichtlichen Ernstfallsimulation des Klassenraumes an Kenntnissen<br />

209


isher angeeignet haben, um aus der Begegnung mit frankophonen Partnerlnnen,<br />

ihrer/ihrem ,,corres", Mut und Motivation für die Fortsetzung ihrer individuellen Schullaufbahn<br />

z.B. im Grund- oder Leistungskurs Französisch der Sekundarstufe lI zu<br />

schöpfen.<br />

Schulpartnerschaft mit Inowroclaw / Polen<br />

Seit 1991 besteht eine Schulpartnerschaft zwischen dem IKG und dem Jan-<br />

Kasprowicz-Lyceum in Inowroclaw / Polen. Seither haben insgesamt ca. 400<br />

deutsche und polnische Schüler der 10. und 11. Klasse die Gelegenheit<br />

wahrgenommen, durch gegenseitige Begegnung einen Einblick in Familienleben,<br />

Schule, Geschichte, Kultur und weitere Aspekte des jeweils anderen Landes zu<br />

gewinnen.<br />

Ziel des Austausches ist - neben diesem Begegnungsaspekt – vorrangig, einen<br />

kleinen Beitrag zur Aussöhnung zwischen beiden Ländern zu leisten und<br />

möglicherweise noch bestehende gegenseitige Vorurteile abzubauen, da die<br />

schwere Hypothek des Zweiten Weltkrieges in Polen durchaus noch spürbar ist.<br />

Traditionell fährt in jedem Schuljahr eine aus 15 bis 20 Schülern und zwei Lehrern<br />

bestehende Gruppe des IKG mit dem Nachtzug über Hannover in Richtung Polen.<br />

Schon während der Fahrt macht sich bei den „Erstfahrern“ langsam Spannung breit:<br />

Wer ist mein Gastgeber ? Was erwartet mich in dem fremden Land ? Diese<br />

Spannung ist jedoch bald verflogen, denn bei der morgendlichen Ankunft in Konin<br />

erwarten uns unsere Gastgeber schon mit einem Bus zur Fahrt nach Inowroclaw.<br />

Dort werden wir in der Schule mit einem kleinen Imbiss begrüßt; anschließend<br />

erfolgt die erste offizielle Begegnung der Gäste und Gastgeber. (Diese „Paarungen“<br />

wurden vorher von den jeweils zuständigen Lehrern und gastgebenden Schülern<br />

nach den Kriterien Alter, Fremdsprachen und Hobbys vorgenommen.) Schon kurze<br />

Zeit später warten die Gastgeber-Eltern, um den neuen Gast willkommen zu heißen.<br />

Die nächsten 7 bis 10 Tage vergehen wie im Flug. Ausflüge in benachbarte Städte<br />

wie Torun/Thorn mit seinem Kopernikus-Museum oder Gniezno/Gnesen mit seiner<br />

berühmten Kathedrale gehören ebenso zum Programm wie größere Exkursionen.<br />

So wurden in den letzten Jahren u.a. die Marienburg, Danzig, Warschau mit dem<br />

Sejm (Parlament), Krakau mit der Königsburg und verschiedene berühmte Schlösser<br />

wie Kornik und Rogalin besichtigt. Auch ein Besuch im ehemaligen<br />

Konzentrationslager Auschwitz/Birkenau gehörte schon zum Programm, sicher das<br />

mit Abstand beeindruckendste und gleichzeitig bedrückendste Fahrtziel bisher.<br />

Da der Austausches sich jedoch nicht nur in einer „Sammlung touristischer Ziele“<br />

erschöpfen soll, nehmen andere Aktivitäten wie Partys, „Shopping“ in der Stadt,<br />

Ausflüge in die Natur, Leben in der Familie des Gastgebers, d.h. gemeinsam<br />

verbrachte Freizeit, einen breiten Raum ein. Ob die Stunden der gemeinsamen<br />

Unterrichtsteilnahme der Freizeit zuzurechnen sind, wird von Lehrern und Schülern<br />

traditionell unterschiedlich beurteilt. Wichtig ist (s.o.) die Begegnung, das<br />

gegenseitige Kennenlernen.<br />

Wie gut das funktionierte, ist regelmäßig zu sehen, wenn der Morgen des Abschieds<br />

und der Abreise gekommen ist. Dann wird nicht selten die eine oder andere Träne<br />

aus dem Augenwinkel gewischt, bevor es zunächst mit dem Bus und dann mit der<br />

210


Bahn wieder Richtung Bad Oeynhausen geht. Damit ist dann zwar eine<br />

ereignisreiche Austauschfahrt beendet, nicht jedoch die Begegnung insgesamt.<br />

Denn nach ähnlichem Muster wird ca. ein halbes Jahr später der Rückbesuch<br />

stattfinden. Auch hier steht neben der persönlichen Begegnung und der gemeinsam<br />

verbrachten Zeit das Kennenlernen des anderen Landes wieder im Mittelpunkt.<br />

Exkursionen werden in jeweils eine größere Stadt wie z.B. Köln, Hamburg, Münster,<br />

Bremen, Paderborn und zu einer größeren Firma wie z.B. Nixdorf (Computer), Miele<br />

(Haushaltsgräte), Claas (Erntemaschinen) oder die WDR-Studios in Köln führen.<br />

Besonders erfreulich ist der Wunsch vieler Schüler, an einer solchen Begegnung ein<br />

zweites Mal teilnehmen zu können sowie die Tatsache, dass sich aus diesen<br />

Begegnungsfahrten nicht selten Freundschaften für mehrere Jahre entwickeln und<br />

die Partner sich auch außerhalb des schulischen Austausches in den Ferien oder zu<br />

Weihnachten gegenseitig besuchen.<br />

Somit ist unsere Schulpartnerschaft mit dem Jan-Kasprowicz-Lyceum in Inowroclaw<br />

zu einem festen Bestandteil des Schullebens an der Nahtstelle zwischen der<br />

Sekundarstufe I und der Oberstufe geworden und wird hoffentlich noch vielen<br />

Schülern Gelegenheit geben, unser wichtigstes östliches Nachbarland aus erster<br />

Hand kennenzulernen.<br />

Schüleraustausch mit Russland – Wolgograd<br />

Seit dem Frühjahr 1993 unterhält das IKG einen Austausch mit der Schule Nr. 75 in<br />

Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad. Seitdem sind dreimal Besuche und<br />

Gegenbesuche von Schülergruppen und begleitenden Lehrern erfolgt. Die<br />

teilnehmenden Schüler und Schülerinnen gehörten zu Russischkursen der Oberstufe<br />

und hatten bereits Grundkenntnisse der russischen Sprache und Schrift, so dass<br />

sie sich mit ihren russischen Altersgenossen durchaus verständigen konnten,<br />

zumal diese ebenfalls eine Fremdsprache – entweder Deutsch, Englisch oder<br />

Französisch - in Ansätzen beherrschten. Das Erlebnis, die zuweilen als recht<br />

schwer empfundene Sprache, doch erfolgreich als Kommunikationsmittel an Ort und<br />

Stelle einsetzen zu können, wirkte sehr motivierend und als Stimulans, neue<br />

Vokabeln und Redewendungen zu erfragen.<br />

Dadurch dass die SchülerInnen in Familien untergebracht waren, konnten sie in<br />

Ansätzen unmittelbar das Alltagsleben, Wohnverhältnisse, Essgewohnheiten und<br />

die selbstverständliche Gastfreundschaft ihrer Gastgeber kennen lernen. Die<br />

Besichtigung der Schule und die Teilnahme an einigen Unterrichtsstunden rundeten<br />

das Bild ab uns gaben sicherlich viele Gesprächsanlässe, was sich in angeregten<br />

Diskussion und vielen Fragen niederschlug, denn es offenbarten sich in vielen<br />

Bereichen Unterschiede, aber auch erstaunliche Gemeinsamkeiten. Der<br />

Umgangston war meist locker, fröhlich und unkompliziert.<br />

Das Zusatzprogramm in Russland war meist touristisch geprägt, um den deutschen<br />

Gästen einen möglichst vielfältigen Eindruck des Landes zu vermitteln. Neben<br />

Stadtbesichtigungen , Museumsbesuchen und Fahrten auf der Wolga mit großem<br />

Picknick wurden die SchülerInnen auch immer wieder mit der Vergangenheit<br />

konfrontiert, d.h. mit den Ereignissen im 2.WK und der Schlacht um Stalingrad.<br />

211


Die Besichtigung des Mamajev-Hügels, der großen Gedenkstätte der Stalingrader<br />

Schlacht, vermittelte den Jugendlichen ansatzweise auch die historische Dimension<br />

dieses Austauschprojektes.<br />

Auch in Bad Oeynhausen waren wir bemüht, unseren Gästen ein vielseitiges<br />

Programm zu bieten. Neben der Erkundung der unmittelbaren Umgebung mit ihren<br />

kleineren Städten und reizvollen Landschaften stand der Besuch von Bremen und<br />

von Köln, der Partnerstadt von Wolgograd, mit der Besichtigung des WDR auf dem<br />

Programm. Besonders anrührend war allerdings eine gemeinsame Aktion von<br />

Schülerinnen und Schülern der Bünder Realschule Süd , des IKG und der<br />

russischen<br />

Jugendlichen aus Wolgograd, die darin mündete, dass auf dem Sowjetischen<br />

Friedhof in Stukenbrock ein Friedensbaum gepflanzt wurde.<br />

Auch weiterhin sind wir bemüht, die Kontakte aufrechtzuerhalten und zu vertiefen,<br />

was bei der großen Entfernung und den damit verbundenen Reisekosten zwar<br />

zunehmend problematischer wird, aber in ihrer positiven Wirkung auf die Schüler<br />

hinsichtlich einer Öffnung ihrer Perspektive nach Osten und der damit verbundenen<br />

Möglichkeit der Völkerverständigung und der gegenseitigen Toleranz durch nichts<br />

zu ersetzen ist.<br />

Die Fahrt nach Taizé<br />

Seit etwa zwanzig Jahren fahren Gruppen von ca. 25 Schülern und Schülerinnen mit<br />

zwei Lehrkräften jedes Jahr, in der Regel in der letzten Schulwoche vor den<br />

Sommerferien, in die Communauté von Taizé in Burgund/ Frankreich zum<br />

europäischen Jugendtreffen. Die Begegnungen und Erfahrungen dort bewirken bei<br />

den jungen Menschen immer wieder nachhaltige Eindrücke und führen oft zu neuen<br />

Lebenseinsichten. Deshalb möchten wir diese jährlichen Fahrten auch weiterhin<br />

durchführen.<br />

In der von Frère Roger Schütz im Krieg gegründeten ökumenischen Communauté<br />

leben heute etwa hundert Brüder aus allen Teilen der Welt in klösterlicher, aber<br />

weltoffener Gemeinschaft. Ihre Ziele sind einmal die Praxis einer verbindlichen<br />

Lebensgemeinschaft, die aus dem Gebet ihre Kraft gewinnt und ein Zeichen der<br />

Versöhnung vorwiegend unter den christlichen Konfessionen setzen will, und zum<br />

anderen die praktische Hilfe in den Elendsvierteln dieser Welt. Die comrnunauté mit<br />

ihrer Verbindung von innerer Suche und solidarischer Hinwendung zu den<br />

notleidenden Menschen übt seit Jahrzehnten vor allem auf Jugendliche in Europa<br />

eine große Anziehungskraft aus, so dass während der Sommermonate zwischen<br />

1500 und 6000 junge Menschen für eine Woche nach Taizé fahren, um diese<br />

Gemeinschaft zu erleben.<br />

Nach unserem Eindruck sind vor allem folgende Aspekte für unsere Schüler und<br />

Schülerinnen wichtig:<br />

- Das Leben auf der ,,Insel Taizé ermöglicht Distanz zum Alltagsleben und damit die<br />

Möglichkeit zu Reflexion und Überprüfung.<br />

- Das Zusammenleben mit vielen anderen jungen Menschen aus ganz verschiedenen<br />

Ländern und Lebenssituationen führt - neben der Einsicht in die<br />

Notwendigkeit der Fremdsprachenbeherrschung zu einer vertieften<br />

Wahrnehmung anderer Lebensverhältnisse, etwa in osteuropäischen Ländern wie<br />

212


z.B. in Polen - ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung.<br />

- Der schlichte Lebensstil - Übernachtung in Zelten oder Baracken, lauwarme<br />

Duschen, einfache Massenverpflegung - und die praktische <strong>Arbeit</strong> aller Teilnehmer,<br />

z.B. bei der Kinderbetreuung, der Reinigung, der Essensausgabe, vermitteln<br />

Solidarität und einen Blick für das wirklich Notwendige.<br />

- Das gemeinsame Gespräch und das eigene Nachdenken über die Bedeutung<br />

biblischer Texte für das Leben weitet den Blick für eigene und fremde<br />

Lebenskonzepte und ermöglicht Offenheit, Verstehen und Toleranz.<br />

- Den tiefsten Eindruck hinterlassen die Gottesdienste mit ihren schönen<br />

meditativen Liedern und Gesängen in vielen Sprachen, die dreimal täglich für alle<br />

verpflichtend stattfinden und abends bis in die Nacht andauern können.<br />

- Die Erfahrung der Stille und des Schweigens im Kreis von Tausenden junger<br />

Leute führt oftmals zu einer inneren Ruhe, die der hektischen Betriebsamkeit des<br />

Alltags entgegensteht.<br />

Trotz des Wissens, dass die Erfahrungen in Taizé nicht ohne weiteres in den<br />

Schulalltag zu verlängern sind, bedeutet diese Woche für unsere Schüler und<br />

Schülerinnen eine große Bereicherung, die von Jahrgang zu Jahrgang ansteckend<br />

wirkt - hoffentlich auch weiterhin.<br />

10.3 Fahrtenprogramm am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />

Schulfahrten erweisen sich ohne Zweifel als Höhepunkte im Leben eines jeden<br />

Schülers. Dennoch wäre es verfehlt, sie abgehoben von der alltäglichen<br />

Unterrichtssituation zu sehen und entsprechend zu werten. Sie sind vielmehr<br />

'Bestandteile der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schulen' und damit verbindlich.<br />

(Richtlinien für Schulwanderungen und Schulfahrten, RdErl. des MSW v. 19.3.1997)<br />

Entsprechend dieses Erlasses ist die Einbindung von Fahrten in das<br />

Unterrichtsgeschehen unabdingbar, zumal häufig soziale oder pädagogische<br />

Aspekte die konkrete Forderung stellen, Möglichkeiten einer Schulfahrt für die<br />

weiterführende gemeinsame <strong>Arbeit</strong> zu nutzen.<br />

Die Verwirklichung des umfangreichen Fahrtenprogramms am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<br />

<strong>Gymnasium</strong> ist nur durch das ungebrochene Engagement der Kolleginnen und<br />

Kollegen möglich, die sich trotz bekannter Schwierigkeiten und finanzieller Engpässe<br />

für die vielfachen Ziele stark machen, die durch Klassen- und Kursfahrten,<br />

Freizeiten, Schüleraustausch oder diverse andere Fahrten angestrebt werden.<br />

Klassenfahrten finden in den Jahrgangsstufen 6 und 9 statt. Als Ziele werden<br />

vorrangig Schullandheime oder Jugendhotels bevorzugt. Solche Orte und Regionen<br />

sind in der Regel prädestiniert, den Zusammenhalt der Klassengemeinschaft zu<br />

fördern, gleichzeitig fordern sie aber auch dazu heraus, Kenntnisse über das<br />

entsprechende Fahrtenziel zu sammeln, zu erweitern und vor Ort zu vertiefen.<br />

Entsprechend werden solche Fahrten im Unterricht vorbereitet, wobei<br />

fächerübergreifendes <strong>Arbeit</strong>en erwartet und vollzogen wird. Dabei erhält auch der<br />

Freizeit- und Erlebniswert die ihm gemäße Bedeutung, zumal die Schüler in<br />

entsprechende Entscheidungs- und Vollzugsprozesse einbezogen werden.<br />

Kursfahrten finden in der Jahrgangsstufe 13 statt. Dies ist insofern eine Neuerung,<br />

als bisher die Oberstufenfahrt in der Jahrgangsstufe 12 erfolgte. Aufgrund der durch<br />

die Richtlinien angelegten veränderten Gestaltung der Oberstufe (die Tutorenkurse<br />

werden erst in 12.1 eingerichtet) ist einer sinnvolle, zeitgerechte Planung der<br />

213


Kursfahrt in 12.1 wie bisher nicht mehr möglich, folglich beschloss die<br />

Schulkonferenz, sie in das Kurshalbjahr 13.1 zu verlegen. Die geplanten Fahrten<br />

binden sich an die Behandlung der Unterrichtsthemen an, was durch Vorbereitung<br />

von Referaten, Führungen oder Dokumentationen vor Ort unterstrichen wird.<br />

Entsprechend der Kurswahl oder der im Unterricht behandelten Themen führen<br />

solche Fahrten nach Rom, Prag, London oder Paris. Mitbestimmung, Einbeziehung<br />

und Eigenverantwortung in allen Planungs- und Durchführungsphasen einer Fahrt<br />

führen zu einer erhöhten Identifikation der Schüler mit der Veranstaltung und zu<br />

einem ganzheitlichen Lernprozess.<br />

Skifahrten bilden in der Jahrgangsstufe 9 eine mögliche Alternative, bietet sich<br />

dabei doch die Möglichkeit, zusammen mit den Mitschülern eine Sportart zu erlernen<br />

oder zu perfektionieren, die im näheren Schulumfeld nicht praktiziert werden kann.<br />

Neben den pragmatischen Zielen werden Selbsttätigkeit,<br />

Verantwortungsbewusstsein und Erlebnis-fähigkeit der Schüler gefördert sowie<br />

Sensibilität, Hilfsbereitschaft und Toleranz entwickelt.<br />

Erstmalig findet im Januar 2001 probeweise eine achttägige Skifahrt für zwei<br />

Sportkurse der Jahrgangsstufe 12 in Anbindung an die neuen Richtlinien Sport statt.<br />

Zielort ist das Zillertal in Österreich.<br />

Schulpartnerschaften sind fester Bestandteil unseres Schullebens. Der regelmäßig<br />

durchgeführte Schüleraustausch mit unseren Partnerschulen in Avranches<br />

(Frankreich), Durham (England), Inowroclaw (Polen) und Wolgograd (Russland)<br />

eröffnet Möglichkeiten, die Völkerverständigung zu fördern, Sprachkenntnisse zu<br />

erproben und zu vertiefen oder Einblicke in andere Kulturkreise zu gewinnen.<br />

Vielfältige Kontakte wurden bisher geknüpft, viele Freundschaften sind im Laufe der<br />

Zeit gewachsen, so mancher Berufs- oder Studienwunsch in dem jeweils anderen<br />

Land ließ sich verwirklichen.<br />

Chor- und Orchesterfahrten erfolgen jährlich vor den anberaumten Veranstaltungsterminen.<br />

So festigt der Chor sein Repertoire in der Abgeschiedenheit der Mindener<br />

Hütte in St. Andreasberg / Harz, um den letzten Feinschliff für das<br />

Weihnachtskonzert vorzunehmen.<br />

Das Orchester K'People probt an dem Wochenende vor dem Frühlingskonzert im<br />

März eines jeden Jahres in Mardorf am Steinhuder Meer. Die gemeinsame <strong>Arbeit</strong> an<br />

einem Ort außerhalb der Schule fördert neben den musikalischen Fertigkeiten und<br />

dem Zusammenspiel auch wichtige soziale Komponenten.<br />

Entsprechend plant die Big-Band 'BIKG', in Zukunft ebenfalls musikalische<br />

Probenfreizeiten durchzuführen. Das bisherige, für die vielen öffentlichen Auftritte<br />

benötigte umfangreiche Repertoire an bekannten und beliebten Musikstücken aus<br />

dem Jazz-, Pop- und Rockbereich kann so gefestigt, ergänzt und erneuert werden.<br />

Die Freizeitmusiktätigkeit bleibt für die Mitglieder der Band interessant und soziale<br />

Bedürfnisse sollen verstärkt erfüllt werden.<br />

Taizéfahrten, die alljährlich für interessierte Schüler der Oberstufe angeboten<br />

werden, fordern von den Teilnehmern, sich auf ein Erlebnis einzulassen, das<br />

verschiedene Zielvorstellungen zu bieten vermag. Neben der Kontaktaufnahme mit<br />

Menschen unterschiedlichster Nationalitäten aus allen sozialen Schichten ergeben<br />

sich Möglichkeiten, Ruhe zu finden, die Beziehung zum Glauben neu zu definieren<br />

oder völlig neue Arten der Ausübung des Glaubens kennenzulernen. Das einfache<br />

Leben in Zelten mit rationiertem Essen und klar abgesteckten, unbedingt zu<br />

befolgenden Verhaltensregeln führt im Verbund dazu, das eigene Selbstverständnis<br />

zu überdenken und vielleicht neu zu bestimmen.<br />

214


Fahrtenprogramm am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> / Stand 1999 / 2000 / 2001 >>> Gesamtübersicht<br />

Art der Fahrt Teilnehmer Dauer Zielort Zeitraum<br />

Klassenfahrt J 6 5 Schultage Schullandheim zweite Augusthälfte /<br />

(Wangerooge, St.<br />

Andreasberg,<br />

Brilon etc.)<br />

nach den Herbstferien<br />

Klassenfahrt J 9<br />

5 Schultage - Jugendhotel - Mai, Juni (vor den<br />

(Regensburg,<br />

Trier, München<br />

etc.)<br />

Sommerferien)<br />

Skifahrten<br />

J 9<br />

- Malnitz /<br />

Österreich<br />

- März 2000<br />

Kursfahrt J 13 5 Schultage Jugendhotel (Prag, Woche vor den<br />

Rom, London,<br />

Paris etc.)<br />

Herbstferien<br />

Schüleraustausch<br />

Frankreich<br />

J 10 6 – 7 Schultage Avranches nach Abstimmung<br />

Schüleraustausch J 10/11 6 Schultage Inowroclaw Herbst (8. – 16.9.1999)<br />

Polen<br />

Rückbesuch Frühjahr<br />

2000<br />

Schüleraustausch J 10 5 Schultage Durham * Februar 2000 / zweite<br />

England<br />

Hälfte<br />

Schüleraustausch J 11 - 13 entweder 7 oder Wolgograd Mai (jedes 2. Jahr)<br />

Russland<br />

14 Tage<br />

Rückbesuch September<br />

Taizé J 11 – 13 5 Schultage Taizé letzte (vorletzte) Woche<br />

vor den Sommerferien<br />

Orchesterfahrt J 5 - 13 Wochenende / Mardorf, März (drei Wochen vor<br />

Mardorf,<br />

freitags - Steinhuder Meer den Osterferien)<br />

Steinhuder Meer<br />

sonntags<br />

eine Woche vor dem<br />

Frühlingskonzert<br />

Chorfahrt J 7 - 13 2 Schultage plus Mindener Hütte / 2. Novemberhälfte<br />

Wochenende St. Andreasberg<br />

* Die Fahrt nach Durham hat im Jahr 2000 wegen organisatorischer Schwierigkeiten der<br />

Schule in Durham nicht stattgefunden. Für das Jahr 2001 wird eine erneuter Austausch<br />

angestrebt.<br />

10.4 Öffnung der Schule nach außen<br />

Theateraufführungen<br />

Die Theaterarbeit am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> blickt auf eine lange Tradition<br />

zurück. Registriert und belegt sind die ersten öffentlichen Aufführungen 1949, 1950,<br />

1951, 1954, 1955, 1957, 1962, 1963, 1964 und 1966.<br />

Ausschließlich <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften unter der Regie von Lehrern und<br />

Schülerinnen und Schülern erarbeiteten in ihrer Freizeit Theaterstücke, die sie<br />

zunächst mangels einer festen Bühne an verschiedenen Orten aufführten, bis dann<br />

1966 die Aula fertiggestellt und eingeweiht wurde.<br />

Fast zwanzig Jahre musste die Bad Oeynhausener Öffentlichkeit warten, ehe ihr im<br />

Jahre 1985 erstmals wieder eine Aufführung in der Aula im Schulzentrum Süd<br />

präsentiert wurde. Ein Literaturkurs führte Dürrenmatts „Die Physiker“ auf. Damit<br />

wurde der Grundstein für eine Theaterarbeit gelegt, die bis heute Bestand hat und<br />

215


eständig erweitert und perfektioniert wird. In den Folgejahren fanden regelmäßig in<br />

jedem Schuljahr Theateraufführungen entweder in der Aula oder im Kurtheater statt,<br />

die auf recht große Zuschauerresonanz stießen. <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften reihten sich<br />

in die Tradition mit ihren im Unterricht oder in der Freizeit erarbeiteten Aufführungen<br />

ein.<br />

Durch die Institutionalisierung von Literaturkursen in der Gymnasialen Oberstufe zu<br />

Beginn der achtziger Jahre ergab sich eine Neuerung in der Theaterarbeit. Mit der<br />

Wahl dieser Kurse in der Jahrgangsstufe 12 und der Festlegung auf den<br />

Schwerpunkt 'Theater' beginnt für Schüler und Lehrer die <strong>Arbeit</strong> an ihrem Projekt bei<br />

einem Nullpunkt und muss bis zu den gleich zu Beginn der Kursarbeit festgelegten<br />

Terminen für die Aufführungen zum Abschluss gebracht werden. Zudem kann nicht<br />

erwartet werden, dass die teilnehmenden Schüler über Erfahrungen in der<br />

Theaterpraxis verfügen. Allerdings zeigt die Praxis, dass spezielle Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten einzelner in die Teamarbeit eingebracht werden, um das gemeinsame<br />

Produkt so voranzutreiben. Die Erkenntnis, dass es – anders als in vielen anderen<br />

Fächern – nicht darauf ankommt, individuelle Leistungen in den Vordergrund zu<br />

stellen, sondern diese für das Team einzusetzen und verfügbar zu machen, wächst<br />

recht schnell. Daran bindet sich die Erfahrung, dass jeder in dem Bereich, für den er<br />

verantwortlich zeichnet, 'funktionieren' muss, damit das gemeinsame Produkt<br />

gelingt. Als folgerichtig erweist sich somit die Bereitschaft, Sonderproben – vielfach<br />

an Wochenenden – durchzuführen, wenn die vorhandenen Pflichtstunden nicht<br />

genügen, was häufig der Fall ist. Auch das vor den Aufführungen terminierte<br />

Probenwochenende, an dem letzte Feinheiten geprobt und mehrere<br />

Gesamtdurchläufe vorgenommen werden, findet als notwendiger Bestandteil der<br />

gemeinsamen <strong>Arbeit</strong> einhellige Akzeptanz.<br />

So erweist es sich als nur folgerichtig, dass am Ende eines jeden Schuljahres<br />

anspruchsvolle Theaterstücke auf die Bühnen der Aula oder des Kurtheaters<br />

gebracht werden – Lohn harter und intensiver <strong>Arbeit</strong>.<br />

Dieser stellen sich auch wiederholt Klassen, die im Unterricht – meist<br />

fächerverbindend – Theaterstücke erarbeiten, um sie in der Aula oder dem<br />

Kulturcafé zu präsentieren.<br />

Und schließlich ist die Schüler-Theater-AG zu nennen, die wiederholt in Eigenregie<br />

Aufführungen inszenierte. Exemplarisch seien hier genannt Shakespeares 'Macbeth'<br />

oder Oscar Wildes 'Lady Windermeres Fächer'.<br />

Zur Zeit arbeiten die beiden Literaturkurse an ihren Vorhaben, wobei einer der<br />

Literaturkurse an einem fächerverbindenden Projekt, in das vier Kurse eingebunden<br />

sind, eingebunden ist (vgl. 9.3.4.1).<br />

Die Theater-AG hat inzwischen eine kontinuierliche Betreuung gefunden, so dass<br />

den Schülern im Bereich der Regie- und Koordination eine engagierte Hilfe zur Seite<br />

steht.<br />

Als neue Gruppe konstituierte sich zu Beginn des Schuljahres eine Kabarett-AG, die<br />

im Februar 2001 ihren ersten öffentlichen Auftritt anvisiert.<br />

Projekte im Deutschunterricht<br />

Seit annähernd zehn Jahren wird im Deutschunterricht am IKG in vielfältigster<br />

Weise, dabei oft fächerverbindend, Projektarbeit betrieben, die stets bemüht war, die<br />

216


Ergebnisse des im Unterricht Erarbeiteten öffentlich oder schulöffentlich zu<br />

präsentieren.<br />

Exemplarisch zu nennen sind hier sicher in erster Linie die vielen Aufführungen von<br />

im Unterricht entstandenen Theaterstücken mit fächerverbindender Ausrichtung in<br />

Zusammenarbeit von Deutsch<br />

a) und Kunst (z.B. „Die kleine Perle“, „Der kleine Hobbit“)<br />

b) Musik und Kunst (z.B. „Eulenspiegel“, „Zauberflöte“, „Mensch vor dem<br />

Gericht der Tiere“) etc.<br />

Im Bereich der sonstigen Projektarbeit im DU sei hier exemplarisch nur erinnert an:<br />

a) Projekte zur Vorbereitung und Präsentation von Autoren, wobei neben<br />

anderen das in Zusammenarbeit mit dem Literaturbüro in Detmold<br />

durchgeführte fächerverbindende Projekt „Gegenwartsautoren im<br />

Deutschunterricht“ anzuführen ist, das seinen Höhepunkt in der öffentlichen<br />

Präsentation der Projektergebnisse aus Deutschunterricht, Kabarett-AG und<br />

Kunst-AG unter Einschluss einer Lesung der Kleist-Preisträgerin Herta<br />

Müller fand.<br />

b) Die Öffnung von Schule für externe Fachleute: Ein work-shop zu<br />

Atemtechnik und Artikulation mit einer Sprecherzieherin sowie Gespräche mit<br />

Richtern und Rechtsanwälten dienten der Vorbereitung und Umsetzung einer<br />

produktionsorientierten Bearbeitung von Kleists „Kohlhaas“ als<br />

Gerichtsverhandlung<br />

c) Schreib- und Spielprojekte wie z.B. zu Schillers „Maria Stuart“, in dessen<br />

Verlauf die Textgrundlage produktionsorientiert in Fotoroman, Hörspiel,<br />

Puppenspiel, Bänkelsang etc. umgesetzt und öffentlich aufgeführt wurde.<br />

Konzerte<br />

Durch schulische Musikgruppen ausgeführte (schul-) öffentliche Musikdarbietungen<br />

bildeten und bilden am IKG eine feste Konstante. Insbesondere die vielfältigen<br />

<strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften des Faches Musik (in alphabetischer Reihenfolge), d.h. die<br />

Big Band (BIKG), die Blockflöten- und Gitarren-AG, der Chor und das<br />

Schulorchester K`People umrahmen regelmäßige (z.B. Abiturientenentlassungsfeier,<br />

Sextanerbegrüßung) und besondere (z.B. Verabschiedungen und<br />

Amtseinführungen) schulische Anlässe, veranstalten eigene schulische<br />

Musikereignisse (z.B. Schulkonzerte, Adventssingen, Musiktheateraufführungen),<br />

unterstützen Schulgottesdienste musikalisch und präsentieren der Öffentlichkeit<br />

durch vielerlei außerschulische Auftritte (z.B. für die Stadt Bad Oeynhausen) die<br />

Ergebnisse Ihrer musikalischen Tätigkeit. Oft treten sie gemeinsam mit Lerngruppen<br />

auf (z.B. im traditionellen Orchesterkonzert und Adventssingen), die ihre<br />

musikpraktischen Unterrichtsergebnisse präsentieren.<br />

Neben den von Musikpädagogen geleiteten <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften wird<br />

interessierten Schülern/-innen die Möglichkeit geboten, unter Aufsicht und mit<br />

Betreuung/Beratung als selbstorganisierte Musikgruppe (vgl. die bestehende<br />

Schüler-Rockband) in unserer Schule aktiv zu werden.<br />

Ein mögliches Ziel für die <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften des Faches Musik besteht darin,<br />

der auf regionaler Ebene bereits sehr engagierten und erfolgreichen musikalischen<br />

Tätigkeit ein überregionales Wirken, z.B. auf dem Gebiet des europäischen Jugend-<br />

/Partnerschaftsaustausches, zur Seite zu stellen. Das Wiederaufnehmen von<br />

217


Konzerten, bei denen unsere musikalischen <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften gemeinsam mit<br />

Musikgruppen der städtischen Musikschule auftreten, kann neben dem kulturellen<br />

Stellenwert ein Beitrag zu einer intensiveren Kooperation sein.<br />

Auch das gemeinsame Konzertieren mit musikalischen Gruppen anderer<br />

allgemeinbildender Schulen auf regionaler Ebene oder darüber hinaus kann - vor<br />

allem wegen der sozialen Motivationsaspekte - für die <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften des<br />

Faches Musik ein weiteres Vorhaben darstellen.<br />

Der Weg nach draußen - Aktivitäten des Faches Kunst außerhalb des<br />

Schulgebäudes:<br />

In Abfolge veranstaltet die Fachschaft Kunst Überblicks-Präsentationen von<br />

Schülerarbeiten aller Jahrgänge in der Galerie ,,Artefakt" der Volkshochschule Bad<br />

Oeynhausen.<br />

Auch im Rathaus l der Stadt Bad Oeynhausen stellen unsere Schüler regelmäßig<br />

ihre Malereien und Zeichnungen aus.<br />

Dauerhafte Installationen (Malerei und Plastik) wurden für Wände und Räume<br />

öffentlicher Gebäuden erstellt, so z.B für das Städtische Krankenhaus, das<br />

Begegnungszentrum ,,Druckerei", für den Gemeindesaal der ev. Kirchengemeinde<br />

Bad Oeynhausen-Rehme, im Außenbereich für die Stadtsparkasse oder für das<br />

Städtische Märchenmuseum.<br />

Immer wieder beteiligten sich die Kunstschüler des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s an<br />

öffentlichen Veranstaltungen. Einige seien hier genannt: Der Tag des offenen<br />

Denkmals, der alljährlich stattfindende Bad Oeynhauser Frauenneujahrsempfang,<br />

die City-Offensive ,,Schwein gehabt", Märchenfestivals des Märchenmuseums, der<br />

Weihnachtsmarkt, die 125 Jahrfeier der Stadt und die Landesgartenschau ,,Aqua<br />

magica".<br />

Weitere Kunstprojekte und Aktionen unserer Schüler seien noch aufgeführt:<br />

Ausstellungen in Seniorenheimen und in verschiedenen Geschäften und<br />

Schaufenstern der Bad Oeynhauser Innenstadt, zahlreiche Bauzaungestaltungen,<br />

Plakatentwürfe, Kinderbuchillustrationen, Aktionen mit der Städtischen Musikschule.<br />

Schulgottesdienste am IKG<br />

Im Schulalltag innehalten, still werden, nachdenken, miteinander singen, miteinander<br />

Gottes Nähe feiern. - Das sind die Stichworte, die für unsere Schulgottesdienste<br />

prägend sind. Diese finden am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> relativ regelmäßig statt.<br />

Sie werden zumeist von mehreren Kollegen/-innen der Fachschaft Religion<br />

zusammen mit ihren Klassen oder Lerngruppen vorbereitet und inhaltlich gestaltet.<br />

Dabei wirken die jeweiligen Musiklehrer/-innen fast immer mit und unterstützen uns<br />

in der musikalischen Ausgestaltung. Zum Gottesdienst selbst werden dann die<br />

anderen Klassen der Jahrgangsstufe eingeladen. Insgesamt achten wir darauf, dass<br />

die „Schulgottesdienstgemeinde" nicht zu groß wird, da sonst die Unruhe während<br />

der Gottesdienste - vor allem in der Unter- und Mittelstufe - schnell unerträglich wird.<br />

- Dann lieber ein Gottesdienst mehr!<br />

218


Hier ein kleiner Überblick über das gottesdienstliche Profil, wie es sich in den letzten<br />

Jahren an unserer Schule herausgebildet hat:<br />

- Eine lange Tradition hat der Begrüßungsgottesdienst für die neuen Sextaner/-innen<br />

zu Beginn des Schuljahres!<br />

- Die Sexten und Quinten bereiten zusammen mit ihren Religions- und/oder<br />

Klassenlehrer/-innen<br />

eine kleine Weihnachtsfeier vor. Oftmals wird dazu auch eine<br />

Parallelklasse eingeladen.<br />

- Für die Klassen 7-9 werden zumeist problemorientierte Gottesdienste erarbeitet.<br />

- Gute Erfahrung machten wir im letzten Jahr mit einem stark musikalisch geprägten<br />

Quartanergottesdienst, der an einem Freitagnachmittag stattfand. Die Teilnahme<br />

war also absolut freiwillig. Dennoch waren etwa Dreiviertel der Schüler/-innen<br />

anwesend. Vielleicht lockte die sich anschließende Stufenfete ein wenig!<br />

- „Alle Jahre wieder" - bereiteten Schüler/-innen der neunten Klassen Weihnachtsgottesdienste<br />

für ihre Jahrgangsstufe vor. Hier hatten sie Gelegenheit, ihren Weihnachtsfrust<br />

auszudrücken - aber auch neue Formen des gottesdienstlichen Feierns<br />

auszuprobieren.<br />

- In gewisser Weise ein Experimentierfeld stellen auch die Gottesdienste dar, die für<br />

die Schüler/-innen der Klassen 10 bis 12 angeboten werden. Hier kommen dann<br />

auch oft Erfahrungen zum Tragen, die Schüler/innen von den Taizéfahrten<br />

mitbringen (Taizélieder, Schweigen im Gottesdienst u.ä.).<br />

- Sehr guten Anklang finden bei Eltern und Schüler/-innen die Gottesdienste<br />

anlässlich der Abiturentlassungsfeier, die wir in den letzten drei Schuljahren in der<br />

Rehmer Kirche anbieten konnten. Die inhaltliche Vorbereitung liegt vor allem bei<br />

den Religionslehrer/-innen der jeweiligen Jahrgangsstufe, da die Abiturient/-innen<br />

in dieser Zeit durch andere Dinge naturgemäß stark belastet sind.<br />

Insgesamt ist es unser Bestreben, für jede Jahrgangsstufe zumindest einmal im<br />

Schuljahr einen Schulgottesdienst anzubieten. Das klappt nicht immer, z.B. wenn der<br />

Unterricht in einer Stufe ausfällt.<br />

Gute Erfahrungen haben wir eigentlich immer dann gemacht, wenn wir mit unseren<br />

Gottesdiensten das Schulgebäude verlassen haben und umgezogen sind in die<br />

benachbarten Kirchen(-gemeinden). Sei es, um dort - in einem angenehmeren<br />

Rahmen als ihn unsere Aula bieten kann - einen Schulgottesdienst zu feiern, oder<br />

um z.B. in Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde bei der Gestaltung eines<br />

Gemeindegottesdienstes mitzuwirken. Hier liegen sicherlich noch viele Chancen, die<br />

wir auch in Zukunft gern nutzen werden.<br />

10.5 Den Unterricht ergänzende Aktivitäten<br />

Umwelterziehung – E.I.S.-Projekt<br />

Energiesparen und der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen sind selbstverständlich auch ein Thema für die Schule. Vor knapp zwei<br />

Jahren wurde von der Stadt Bad Oeynhausen in Zusammenarbeit mit dem EMR ein<br />

Projekt ins Leben gerufen, dass Energiesparen für jede Schule interessant macht.<br />

219


Dabei werden die Schulen an ihren Strom- und Wasserverbräuchen des Jahres<br />

1998 gemessen und können eingesparte Gelder in Form von Prämien zu 40 % frei<br />

und zu weiteren 30 % zu Energiespar-Zwecken verwenden.<br />

Das IKG nimmt an diesem Projekt teil, aufgrund der massiven Renovierungen ist ein<br />

gezieltes Energiesparen jedoch noch recht schwierig. Zudem verändern sich<br />

beinahe wöchentlich die Gegebenheiten, so dass auch der Vergleich zum Jahr 1998<br />

etwas ungenau ausfällt.<br />

Dennoch soll das Thema „Energiesparen“ stärker als bisher in der Schule verankert<br />

werden. Zum einen wurde bereits in Zusammenarbeit mit der Stadt ein erster<br />

„Schulrundgang“ durchgeführt, um mögliche Schwachstellen aufzudecken. Solche<br />

„Rundgänge“ sollen in Zukunft häufiger und dann auch unter Beteiligung der Schüler<br />

stattfinden.<br />

Besonders wichtig erscheint es jedoch, jedem einzelnen – Schüler, Lehrer,<br />

Hausmeister etc. – die Wichtigkeit des Themas nahezubringen. Schließlich liegt das<br />

größte Sparpotential im Nutzerverhalten jedes einzelnen. Geplant sind daher<br />

Informationsveranstaltungen, die besonders den Schülern Anleitungen zum<br />

umweltgerechten Verhalten geben sollen. In den Klassen der Sekundarstufe I<br />

(womöglich auch in den Kursen der Oberstufe) sollen zudem Energiedienste<br />

eingerichtet werden, die z.B. für die Überwachung des Lüftungsverhaltens und der<br />

Beleuchtung zuständig sind. Gerade für die unteren Jahrgangsstufen kann dies auch<br />

in Form von Wettbewerben ausgeweitet werden.<br />

Im Unterricht hat das Thema „Energiesparen“ bereits seinen festen Platz, vor allem<br />

in den Lehrplänen der Naturwissenschaften. Anhand der seit einigen Jahren<br />

installierten Photovoltaik-Anlage kann schließlich Anschauungsunterricht in der<br />

Funktionsweise ressourcenschonender Formen der Energiebereitstellung erteilt<br />

werden. Zum anderen wird durch diese Anlage tatsächlich ein eigener Beitrag zum<br />

Energiesparen geleistet, denn die erzeugte Energie wird direkt ins Stromnetz<br />

geleitet.<br />

Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es uns gelingt, gemeinsam unser<br />

Umweltbewusstsein zu schärfen und in der Schule wie auch zu Hause unseren<br />

eigenen Beitrag zum Energeisparen zu leisten.<br />

Mülltrennung<br />

Unbestritten gilt: „Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht.“ Nur ein<br />

möglichst hoher Grad an Müllvermeidung (Mehrwegflaschen, Vermeidung von<br />

Produkten mit hohen Verpackungsanteilen, ...) kann helfen, die Müllprobleme der<br />

Zukunft zu meistern. Eine weitere gute Möglichkeit, die Abfallmenge zu verringern,<br />

besteht in der Wiederverwertung von Abfällen (Recycling) und der damit<br />

verbundenen Mülltrennung.<br />

Viele unserer neuen Schüler kennen die Mülltrennung aus ihrer Grundschulzeit.<br />

Weiterhin werden unsere Schüler im Unterricht (z. B. im Fach Politik) über die<br />

Zusammenhänge in der Müllproblematik informiert. Folgerichtig muss und will auch<br />

unsere Schule eine praktikable Möglichkeit der Mülltrennung bereitstellen, die<br />

folgendermaßen aussieht:<br />

220


In den Klassen-, Kurs- und Fachräumen sowie in der Pausenhalle stehen<br />

Behältnisse für Papier (blau) und Restmüll (grau), die regelmäßig vom<br />

Reinigungspersonal geleert werden. In den Gebäuden und auf dem Hof befinden<br />

sich an zehn zentralen Stellen große gelbe Behältnisse für den wiederverwertbaren<br />

Verpackungsabfall. Diese werden wöchentlich nach Plan von einem Oberstufenkurs<br />

geleert. Eine Abtrennung von Bio - Müll und Altglas erscheint wegen des geringen<br />

Aufkommens nicht sinnvoll.<br />

Außerunterrichtliche Veranstaltungen zur Verkehrserziehung<br />

Zu den fachbezogenen und fachübergreifenden Themenkreisen kommen<br />

außerunterrichtliche Veranstaltungen wie die halbjährlich stattfindenden Mofa- und<br />

Roller-Kurse in der Jahrgangsstufe 9. In Zusammenarbeit mit den<br />

Verkehrssicherheitsberatern der Kreispolizeibehörde Minden werden in Theorie und<br />

Praxis die Grundlagen für die sichere und verantwortungsbewusste<br />

Verkehrsteilnahme der Mofa- und Rollerfahrer gelegt.<br />

Die zweitägige Tagung zur Suchtprophylaxe außerhalb der Schule sowie die<br />

begleitenden Unterrichtsvorhaben stellen einen wertvollen Beitrag zur<br />

Verkehrserziehung in der Jahrgangsstufe 8 dar und unterstützen die Inhalte des<br />

Mofa-Kurses in Bezug auf die Aspekte Alkohol und Drogen.(s.2. Fachbezogene und<br />

fächerübergreifende Verkehrserziehung )<br />

Verkehrssicherheitstage für die Sekundarstufen I und II sowie Projektwochen mit<br />

entsprechender Thematik bieten allen SchülerInnen die Möglichkeit der<br />

Auseinandersetzung mit verkehrsspezifischen Fragen.<br />

An die SchülerInnen der Jahrgangsstufen 12 und 13 richtet sich das Angebot der<br />

Kreispolizeibehörde Minden, ausgewählte Themenkreise mit den<br />

Verkehrssicherheitsberatern der Polizei zu diskutieren.<br />

Klassenfahrten und Partnerschaften geben ebenfalls die Möglichkeit, die Planung<br />

einer Fahrt einzuüben und die Verkehrsmittelwahl zu thematisieren. Bei Fahrten mit<br />

dem Fahrrad können das verkehrssichere Fahrrad, das Tragen des Fahrradhelms<br />

und regelbewusstes Fahren thematisiert werden.<br />

Für die SchülerInnen der Sekundarstufe II wird zudem jährlich eine Fahrt zur<br />

Kreispolizeibehörde Minden angeboten, die sowohl Einblicke in das Berufsbild der<br />

Polizei ermöglicht als auch anschauliche Informationen liefert über Unfallursachen<br />

und -folgen, Unfallflucht und ihre Aufklärung.<br />

Die Teilnahme der Schüler und Schülerinnen am Verkehrssicherheitstraining für<br />

Auto- und Motorradfahrer, durchgeführt vom ADAC oder der Verkehrswacht, soll es<br />

den jugendlichen Fahranfängern ermöglichen, Gefahren rechtzeitig zu erkennen, sie<br />

durch vorausschauende und angepasste Fahrweise zu vermeiden und sie durch<br />

Wissen und Fahrzeugbeherrschung zu bewältigen. Der Lehrgang besteht aus der<br />

Vermittlung des Stoffs in Diskussionsrunden und der anschließenden Umsetzung in<br />

fahrpraktischen Sequenzen.<br />

221


Sportveranstaltungen<br />

Am <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong> findet jedes Jahr in der letzten Januarwoche<br />

zwischen den Zeugniskonferenzen und der Zeugnisausgabe eine Spielrunde für die<br />

Jahrgangsstufen 5 – 10 statt.<br />

Die Jahrgangsstufe 5 spielt im Klassenverband mit gemischten Mannschaften jede<br />

gegen jede ein Völkerballturnier über drei Unterrichtsstunden aus. Das sind<br />

insgesamt 21 Spiele über je 12 Minuten verteilt auf drei Hallen.<br />

Für die Jahrgangsstufen 6 und 7 wird ein Basketballturnier für Jungen- und<br />

Mädchenmannschaften nach Vorrunde und Endrunde durchgeführt. Auch hierfür<br />

stehen jeweils drei Unterrichtsstunden zur Verfügung, um die 24 Spiele über je 12<br />

Minuten für eine Klassenstufe in der Dreifach – Turnhalle zu absolvieren.<br />

Volleyball wird für die Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 angeboten. Dabei spielen jeweils<br />

eine Jungen- und eine Mädchenmannschaft pro Klasse. Die 8. Klassen spielen ihre<br />

Gewinner nach Vor- und Endrunde in sechs Querfeldern über 9x7 m aus. Das sind<br />

insgesamt 24 Spiele über je 2x8 Minuten. Dafür steht wie auch für die beiden<br />

anderen Klassenstufen eine Doppelstunde zur Verfügung. Aufgrund der geringeren<br />

Klassenzahlen in den Jahrgangsstufen 9 und 10 kann hier noch jede Klasse gegen<br />

ihre Parallelklassen über 2x6 Minuten auf vier Querfeldern antreten.<br />

Die Siegerehrungen mit Urkunden- und Preisverteilung finden jeweils am Ende der<br />

entsprechenden Spielblöcke statt. Die Schiedsrichtertätigkeit übernehmen<br />

OberstufenschülerInnen aus Sportkursen mit entsprechenden Sportbereichen bzw.<br />

Schwerpunktsportarten.<br />

Im jährlichen Wechsel führen wir die Bundesjugendspiele Leichtathletik<br />

bzw.Geräteturnen als Schulveranstaltung durch.<br />

Die neuen Ausschreibungen für Geräteturnen sollen jedoch erst klassenintern<br />

erprobt werden. Klassenintern kann auch an der Sportabzeichenaktion<br />

teilgenommen werden.<br />

Bei entsprechender Schnee- und Interessenslage bietet ein Sportkollege Skifahrten<br />

am Wochenende in den Harz bzw. das Sauerland an. Die beiden Kurse in der<br />

Jahrgangsstufe 12 des Schuljahres 2000/2001 mit dem Bewegungsfeld „Gleiten,<br />

Fahren, Rollen“ werden eine einwöchige Skifahrt unternehmen.<br />

Jedes Jahr nehmen Schulmannschaften des <strong>Immanuel</strong>-<strong>Kant</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s im<br />

Rahmen des Landessportfestes der Schulen an den Wettkämpfen im Fußball,<br />

Volleyball, Basketball und Tennis teil, wobei wir im Fußball und Basketball auch<br />

häufiger auf Kreisebene Ausrichter sind. Nur selten können die Schulmannschaften<br />

aus Sportarbeitsgemeinschaften hervorgehen, da der normale Pflichtunterricht<br />

Vorrang hat. Sportarbeitsgemeinschaften werden sofern organisatorisch möglich<br />

durchgeführt.<br />

10.6 Wettbewerbe<br />

Wettbewerbe werden am IKG in sehr vielen Fächern und Teilbereichen angeboten<br />

und gefördert. Zu verweisen ist an dieser Stelle auch auf die unter „Besonderheiten<br />

der schulischen <strong>Arbeit</strong> am IKG“ (8.1) genannten Wettbewerbe.<br />

222


Wettbewerbe Gesellschaftswissenschaften<br />

Die Fächer des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes beteiligen sich an<br />

vielen Wettbewerben.<br />

Erdkunde: Der Wettbewerb ,,Geographie Wissen" wird regelmäßig am IKG<br />

durchgeführt. Alle Schülerinnen und Schüler der Unter- und der Obertertia nehmen<br />

daran teil. Der Schulsieger qualifiziert sich für den Wettbewerb auf Landesebene.<br />

Die Landessieger ermitteln den Bundesssieger.<br />

Angeregt durch die Mitarbeit in der Wetter-AG haben Schüler im Jahre 1999 im<br />

Fachgebiet ,,Geo- und Raumwissenschaften" am Regional/Landeswettbewerb<br />

,,Jugend forscht/Schüler experimentieren“ teilgenommen und einen ersten und<br />

dritten Platz belegt. Interessierte Schülerinnen und Schüler sollen auch in Zukunft<br />

ermutigt werden, an diesem Wettbewerb teilzunehmen.<br />

Sozialwissenschaften: Die Sozialwissenschaften beteiligen sich regelmäßig mit<br />

Schülergruppen sehr erfolgreich am ,Börsenspiel" der Sparkassenorganisation.<br />

Darüber hinaus erfolgt eine Teilnahme an Wettbewerben der Landeszentrale für<br />

politische Bildung, der Bundeszentrale für politische Bildung, der Stiftung Warentest<br />

(Durchführung und Dokumentation von Tests) und am betriebswirtschaftlichen<br />

Planspiel der Landeszentrale der <strong>Arbeit</strong>geberverbände.<br />

Seit der erstmaligen Ausschreibung eines Essay-Wettbewerbes im Fach<br />

Philosophie im Jahre 1999 nehmen auch SchülerInnen der Oberstufenkurse des<br />

IKG an diesem Wettbewerb teil. Der Erfolg der Ausschreibung hat inzwischen dazu<br />

geführt, dass dieser Wettbewerb als „Landeswettbewerb Philosophie“ zu einer<br />

dauernden Einrichtung werden soll. Der besondere Anreiz für eine diesjährige<br />

Teilnahme besteht darin, dass der Wettbewerb als Vorauswahl für die mögliche<br />

Teilnahme an der Internationalen Philosophie-Olympiade im Mai 2001 in den USA<br />

dient.<br />

Wettbewerbe im Fach Deutsch<br />

Aus dem Fach Deutsch heraus nehmen regelmäßig einzelne Schüler,<br />

Schülergruppen oder ganze Klassen an regionalen oder gar bundesweiten<br />

Ausschreibungen von Literaturpreisen, literarischen oder anderweitig kreativ an den<br />

Deutschunterricht gebundenen Schreibwettbewerben teil.<br />

Hinsichtlich der Einzelpersonen sind die bei mehreren Veranstaltungen<br />

ausgezeichnete Lyrikerin Lydia Mechtenberg sowie der ebenfalls mehrfach<br />

preisgekrönte Knut Stegmann mit seinen Erzählungen zu nennen.<br />

Schulintern ist auf den im Schuljahr 2000/2001 bereits zum siebten Male<br />

ausgeschriebenen IKG-Literaturpreis zu verweisen, an dem im Schnitt jedes Jahr<br />

etwa sechzig SchülerInnen unserer Schule teilnehmen.<br />

Darüber hinaus nahmen Klassen unserer Schule immer wieder sehr erfolgreich an<br />

überregionalen Schreib-Wettbewerben wie zuletzt z.B. an „Meine Welt 2020“ teil<br />

(bundesweit mehr als 70000 Teilnehmer).<br />

223


Wettbewerb im Fach Mathematik<br />

Im Schuljahr 2000/2001 nimmt unsere Schule erstmalig an der Mathematik-<br />

Olympiade teil. In einer schulinternen Runde qualifizierten sich jeweils zwei Schüler<br />

der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 für die Kreisrunde und schafften dort hervorragende<br />

Ergebnisse: zwei dritte, drei zweite und ein erster Preis!<br />

Wir wollen die Teilnahme an diesem Wettbewerb intensivieren und auf möglichst<br />

viele Jahrgangsstufen ausweiten. Die Einrichtung weiterer <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften<br />

(neben der Mathe-AG in Klasse 5, vgl. 9.1) kann dieses Vorhaben unterstützen.<br />

224

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