Schulprogramm - Pädagogische Arbeit - Immanuel-Kant-Gymnasium
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gegenüber den Farbigen und deren Streben nach Gleichberechtigung dominant;<br />
zugleich lässt sich hier wie auch in Europa eine zunehmende Kritik an der<br />
konservativen Grundausrichtung in Politik und Gesellschaft erkennen: Die jüngere<br />
Generation wendet sich insbesondere gegen erstarrte Erziehungsvorstellungen,<br />
gegen eine überkommene Sexualmoral und zunehmend auch gegen die in sich<br />
widersprüchlich erscheinende Politik der westlichen Staaten, einerseits für Freiheit<br />
eintreten zu wollen, aber zugleich Diktatoren im Iran, Südamerika und Asien zu<br />
unterstützen. Dieses auch moralisch als widersprüchlich bewertete Verhalten der<br />
älteren Generation bestärkte die schon in den 50iger Jahren (James Dean, Elvis<br />
Presley) aufgekommene Tendenz einer Lösung der Jugend von der<br />
Erwachsenenwelt, eine Lösung, die in einer eigenen Jugendkultur, insbesondere<br />
im Bereich von Musik, Theater und Kunst, gipfelte. Aber auch im Bereich der Politik<br />
zeigte sich ein neues Selbstbewusstsein und Selbstverständnis, das nicht mehr<br />
bereit war, die Politik älteren Herren weit jenseits der sechzig oder gar achtzig zu<br />
überlassen.<br />
Diese Zeit war damit eine Phase, in der die Auseinandersetzung mit dem<br />
Establishment eine Fülle politischer wie künstlerischer Strömungen entstehen ließ.<br />
Nach Elvis Presley in den fünfziger Jahren trugen vor allem die Beatles in den<br />
sechziger Jahren dazu bei, Musik als Ausdruck des Lebensgefühls der Jugend<br />
immer mehr Bedeutung zu verleihen. Das Leiden und Aufbegehren des Idols James<br />
Dean in den Filmen der fünfziger Jahren gipfelte in den sechziger Jahren nicht nur in<br />
der selbstbewussten Haltung der jungen Studenten ihre Professoren zur Diskussion<br />
über die politische Situation zu zwingen, sondern auch in der Hoffnung, durch eine<br />
veränderte Pädagogik (antiautoritäre Erziehung) und einen „Marsch durch die<br />
Institutionen“ (Dutschke) diese von innen heraus verändern zu können.<br />
Die Ambivalenz von friedlichem Protest (Bürgerrechtsbewegung Martin Luther Kings,<br />
Hippie bzw. flower-power-Bewegung) und gewaltbereiter (Re-) Aktion (Black<br />
Panther, etc) auf die Beharrungskräfte der Gesellschaft prägten diese Zeit ebenso<br />
wie die Bereitschaft der (bildenden) Künstler (z.B.) durch gigantische Musik-Festivals<br />
(Woodstock) und Aufsehen erregende Aktionen sowie die Verwendung alltäglicher<br />
Materialien (Beuys) oder durch scheinbar extreme Farbgebung und Motivwahl im<br />
Bereich der Pop-Art (Lichtenstein, Warhol) zu provozieren und den traditionellen<br />
Kunstbegriff zu überwinden.<br />
Da das 1968 entstandene Musical „Hair“ eine Vielzahl der bislang<br />
beschriebenen Strömungen der sechziger Jahre widerspiegelt, scheint es in<br />
besonderer Weise geeignet, Dreh- und Angelpunkt von Überlegungen zu<br />
einem fächerverbindenden Projekt zu sein. Die Unterrichtenden der genannten<br />
Fächer haben sich nicht nur auf die im folgenden zu beschreibenden Teilaufgaben<br />
(als Ideen) verständigt, sondern auch darauf, ihre Einzelergebnisse zu<br />
dokumentieren und einander wie der (Schul-) Öffentlichkeit in geeigneter Form zu<br />
präsentieren.<br />
Die Aufgaben der beteiligten Fächer:<br />
Eine der wesentlichen Aufgaben des beteiligten LK-Deutsch besteht in der<br />
Erarbeitung der politisch-historischen Dimension der Thematik u.a. zur<br />
Fundierung der Analyse von politischen Reden der APO-Vertreter sowie der<br />
etablierten Politik einerseits sowie des Kampfes der amerikanischen<br />
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