Schulprogramm - Mathe bis Verkehrserziehung - Immanuel-Kant ...

5.2 Mögliche Erschließungen:
a) Wie passen Massenarbeitslosigkeit und neue Armut in die Wohlstandsgesellschaft? Jobless growth;
Organisationsprobleme von Gewerkschaften und Steuerprobleme von Nationalstaaten angesichts
international operierender Konzerne, Innovations- und Motivationsprobleme im Bildungs- und
Arbeitssystem; Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik; Standortsicherung im globalisierten
Wettbewerb; Diskurs um Abbau oder Ausbau und Umbau des Sozialstaates.
b) Individuierung oder Singularisierung und Standardisierung in fortgeschrittenen Industriegesellschaften?
Enttraditionalisierung industriegesellschaftlicher Lebensformen und die Individualisierung sozialer
Ungleichheit; Abnahme der sozialisatorischen Prägekraft von sozialen Milieus; Singularisierung und
Abhängigkeit durch dynamisierte Arbeits- und Medienmärkte; gesellschaftliche Nötigung zu 'eigenem
Leben' reflexive Modernisierung: von der Klassen- zur Risikogesellschaft; Entgrenzung oder Entmächtigung
der Politik; zwangsläufige oder selbstkritische wissenschaftlich-technologische Entwicklung.
5.3 Möglichkeiten für fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen:
• Geschichte: Industrialisierung, soziale Frage und Entwicklungsstationen der Sozialpolitik
• Religion/Philosophie: Quellen und Maßstäbe sozialer Gerechtigkeit
• Englisch: Thatcherismus und die Umgestaltung der britischen Sozial- und Politikstruktur
• Französisch: Elitenbildung und -rekrutierung in europäischen Ländern im Vergleich
• Deutsch: Moderne Großstadtromane
• Kunst: Wandel des Habitus auf Familien-, Gruppen- und Portraitfotos im 20. Jahrhundert
Jahrgangsstufe 13
6 Globale Strukturen und Prozesse
6.1 Ziele und Inhalte
Das Inhaltsfeld 6 (Globale Strukturen und Prozesse) ist besonders geeignet für eine die Kenntnisse und
methodischen Zugriffsweisen der drei Teildisziplinen des Faches integrierende Bearbeitung von Themen.
Daher die Behandlung gegen Ende des fachlichen Curriculums.
Im Rahmen von z. T. gegenläufigen Entwicklungen und Tendenzen muss die Bereitschaft entwickelt werden,
sich den folgenden Fragen und Entscheidungen zu stellen:
- der Aufgabe nationaler Souveränität zugunsten supranationaler Entscheidungsträger
- der Verantwortlichkeit für das Ziel weltweiten Friedens bei der Bereitschaft mit unterschiedlichem Einsatz
konfliktregulierend mitzuwirken
- der Verantwortlichkeit für das Ziel weltweiten Wohlstands bei Inkaufnahme von Wohlstandsminderung
- der Verantwortlichkeit für die Erhaltung der Erde als Lebensgrundlage für die Menschheit bei Akzeptanz
ökologisch begründeter Einschränkung der Lebensführung
- der Verantwortlichkeit für das Eintreten für die universellen, (zumindest formal) anerkannten Werte in der
Auseinandersetzung mit Infragestellungen durch andere Kulturen und Ideologien
Durch die Beschaffung und Arbeit mit Informationen und Medien weltweiten Ursprungs sowie in der fachlich
angemessenen Auseinandersetzung mit der Vielfalt unterschiedlicher Zielsetzungen und Strategien wird ein
Beitrag zu interkultureller Kompetenz geleistet.
Die bei der Bearbeitung der notwendigerweise komplexen Themen geforderte multiperspektivische
Vorgehensweise, wie auch die wegen der stets sich erneuernden Fragestellungen gegebene Notwendigkeit
selbstständiger Materialbeschaffung auch unter Nutzung der neuen Medien sowie die aus dem
erforderlichen Umfang der Themen gebotene langfristige und kooperative Arbeitsweise leisten einen
wichtigen Beitrag zur Förderung der Studierfähigkeit.
Im Inhaltsfeld 6 sind die Merkmale und politischen Aufgaben für die „Eine Welt“ folgendermaßen zu
beschreiben:
Extreme Unterschiede
Globalisierung und Tendenz zur Universalisierung von Entwicklungsnormen
Versuche institutioneller Sicherungs- und Konfliktregelungssysteme
Regionalisierung über nationale Grenzen hinweg (z.B. Euregio-Konzepte) und die Erfahrung der Einen Welt
im Nahbereich
Nachhaltige Entwicklung
Neue Konzepte und Träger der Entwicklungspolitik
Die Aufgaben der Friedenssicherung, der Entwicklung, der Ökologie und der Universalisierung der
Menschenrechte und der Demokratie sind miteinander verschränkt; Politik muss auf Friedenserhaltung
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