9|10.13 - WDR 3

Oana Cătălina Chiţu
mittwoch
16. Oktober 2013 · 20:05 bis 22:00
wdr 3 Konzert
Oana Cătălina Chiţu & Balkan-Tango-Orchester
Hommage à Maria Tanase
Mit Grit Friedrich
Vor 100 Jahren geboren, vor 50 gestorben: Maria
Tanase. Der Zweite Weltkrieg, der Eiserne Vorhang,
der frühe Tod – es gibt viele Gründe dafür, dass
die in ihrer Heimat Rumänien legendäre Sängerin
jenseits des Balkan nur Insidern bekannt war.
Die meisten ihrer Aufnahmen stammen aus den
Jahren 1937/39 und 1957/58. In den 1950er-Jahren
herrschte das stalinistische Dej-Regime in Rumänien,
es gab Schauprozesse gegen jüdische Intellektuelle.
Auch der Musikethnologe und Tanase-
Entdecker Harry Brauner wurde damals unschuldig
zu jahrelangem Zuchthaus verurteilt. Ihre Landsleute
aber haben die Tanase 1963 wie eine Königin
begraben und sie nie vergessen, auch als ihre
Lieder immer seltener im Radio liefen.
Die junge, in Berlin lebende Sängerin Oana
Cătălina Chiţu widmet sich mit ihrem aktuellen Programm
ihrer großen Landsmännin. Gemeinsam mit
ihrem osteuropäischen Balkan-Tango-Orchester
lässt sie mit einer sorgfältigen Auswahl populärer,
aber auch unbekannter Tanase-Lieder die von
Doina-, Roma-, Tango- und Jazz-Klängen erfüllte
Atmosphäre des Vorkriegs-Bukarest wiedererstehen,
des einstigen »Paris des Ostens«.
»Mittwochskonzerte der Musikkulturen« live aus
Bielefeld:
Übertragung aus dem Kammermusiksaal der
Rudolf-Oetker-Halle
mit
Oana Cătălina Chiţu · Gesang
Dejan Jovanovic · Akkordeon
Anton Slavici · Geige
Vladimir Karparov · Saxofon
Alexei Wagner · Gitarre
Valeriu Cascaval · Zymbal
Dimitris Christidis · Perkussion
samstag
19. Oktober 2013 · 20:05 bis 22:00
wdr 3 Konzert der Woche
Marienthaler Festpiele
Fado & A Trace of Grace
Von Helena Rüegg
Aus dem opulenten Zelt und aus der Rokoko-Kapelle
auf dem Gelände des idyllischen niederrheinischen
Wasserschlosses Diersfordt: Aufnahmen
aus nochmals zwei Konzerten der »Marienthaler
Festspiele«, die in diesem Jahr dort ihre Heimstatt
gefunden haben:
Fado – dass die traurig-schönen portugiesischen
Sehnsuchts-Lieder noch immer eine große Zukunft
haben, zeigt die junge Sängerin Cristina Branco:
Sie trägt die Tradition dieser Kunst in unser Jahrhundert
hinein – und schlägt eine transatlantische
musikalische Brücke zu den traurig-schönen Klängen
des argentinischen Tango.
Es ist viel mehr als das Zusammentreffen von Alter
Musik und Jazz. Die Protagonisten dieses exquisiten,
Claudio Monteverdi gewidmeten Projekts sind
einerseits selbst alle Grenzgänger, offen und experimentierfreudig,
andererseits aber alle auch Träger
ihrer jeweiligen franco-italo-mediterranen
Traditionspäckchen. Dem Initiator ist mit seinem
Michel Godard Quintett ein großer Wurf gelungen.
Aufnahmen aus zwei Konzerten vom 31. August
und vom 1. September des Festivals »Marienthaler
Festspiele zu Gast auf Schloss Diersfordt«
(Wiederholung des wdr 3 Konzerts vom 7. Oktober
2013)
mit
Cristina Branco & Quartett:
und dem
Michel Godard Quintett –
»Monteverdi – A Trace Of Grace«:
Cristina Branco
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