9|10.13 - WDR 3
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sonntag<br />
15. September 2013 · 16:05 bis 17:45<br />
wdr 3 Musikkulturen<br />
Lume, lume – Welt, oh Welt<br />
Märchenklänge bis ins Morgenland<br />
Mit Babette Michel<br />
Es klingt wie ein Märchen, und doch ist es pures<br />
Leben – das Leben der Maria Tanase. Geboren<br />
wurde sie vor 100 Jahren, am 25. September 1913<br />
als ein Kind der Bukarester Vorstadt.<br />
Ins Elternhaus kamen Frauen aus vielen Regionen<br />
Rumäniens, um hier als Gärtnerinnen zu arbeiten.<br />
Von ihnen lernte sie »Lume, lume« und all die anderen<br />
Lieder, mit denen sie später als »Piaf des Ostens«<br />
berühmt wurde. Noch heute wird sie verehrt;<br />
z. B. von dem Geiger und Komponisten Alexander<br />
Balanescu, der ihr sein Projekt »Maria T« widmet.<br />
Oder von der Sängerin Oana Cătălina Chiţu, die<br />
Maria Tanases Lieder im Programm hat: Lieder von<br />
Liebe, gutem Wein und der Welt …<br />
Ein neues Kapitel des west-östlichen Diwans eröffnet<br />
das »Morgenland-Festival«. Da die Arabische<br />
Liga für das Jahr 2013 Bagdad zur Kulturhauptstadt<br />
der Arabischen Welt ernannt hat, rückt diesmal der<br />
Irak in den Musik-Fokus des Festivalgeschehens.<br />
Außerdem erleben wir afrikanische Märchenklänge<br />
mit Nils Kercher – wahre und erträumte Geschichten<br />
auf Kora, Ngoni und anderen magischen Instrumenten.<br />
Dazu: weitere Konzerttipps für die Region, neue<br />
CDs und Aktuelles aus den Musikkulturen.<br />
Mehr zu Maria Tanase:<br />
in der SoundWorld am 24. September und<br />
im wdr 3 Konzert am 16. Oktober<br />
Musiker des Morgenland-Festivals live im<br />
wdr 3 Konzert: am 1. Oktober<br />
Al Adhami Ensemble, Irak<br />
dienstag<br />
17. September 2013 · 23:05 bis 24:00<br />
wdr 3 open SoundWorld<br />
Mazurka reloaded<br />
Polnische Klangwelt im 3/4-Takt<br />
Von Birger Gesthuisen<br />
Workshop mit Jan Gaca<br />
»Mazurkas der Welt« – seit 2010 betrachtet ein<br />
Warschauer Festival die Musikwelt durch eine weit<br />
fokussierte 3/4-Brille: von europäischer Klassik<br />
über nordeuropäische Polskas bis zu »instant composing«<br />
reicht das Spektrum für den polnischen<br />
Dreier.<br />
Mit etwa 60 Kompositionen, angelehnt an den Stil<br />
der Tanzmusik aus der Region Masuren hatte schon<br />
Frydryk Chopin im fernen Paris sein Heimweh gelindert.<br />
Illustre Ensembles wie das Orchester aus<br />
der Zeit der Seuche (Orkiestra Csasow Zarazy)<br />
oder die Dreckigen Ritter (Kawalerowie Blotni)<br />
kreisen heute um diesen Kernpunkt polnischer<br />
Rhythmik.<br />
Im Mittelpunkt des Festivals stehen die ländliche<br />
traditionelle Musik und ein Revival, das in den<br />
1980er Jahren von Andrzej Bienkowski initiiert<br />
wurde. Der Professor für Bildende Künste entdeckte<br />
damals einzigartige Künstler einer fast vergangenen<br />
Epoche, die er wieder zum Musizieren<br />
bewegen konnte. Federführend heute ist der Geiger<br />
Janusz Prusinowski, der mit seinem Trio weltweit<br />
unterwegs ist und als künstlerischer Leiter<br />
des Mazurka-Festivals der Faszination eine<br />
konkrete Gestalt gibt: nämlich die einer Festivalmischung<br />
aus Tanzbegeisterung und Konzerten an<br />
stimmungsvollen Orten, einer Musikinstrumentenmesse,<br />
einem Wettbewerb für traditionelle Klänge<br />
und vielen Workshops, auf denen Ikonen der Dorfmusik<br />
wie der 80-jährige Geiger Jan Gaca ihre<br />
diffizile Kunst weitergeben. Adam Strug belebt<br />
eine ornamentenreiche Gesangstradition, und die<br />
Kapela Brodow des Geigers Witek Broda lässt<br />
dörfliche Tanzmusik virtuos erklingen.<br />
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