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Gesellschaft für Primatologie eV Ziele und Aufgaben

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Eigenschaften des natürlichen Habitats mehr schlecht als recht Berücksichtigung finden. Es<br />

fehlen Felduntersuchungen, die die im Labor erarbeiten Hypothesen überprüfen.<br />

Die von der <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Primatologie</strong> (Christian-Vogel-Fonds - CFV) geförderte Studie<br />

schlug die Brücke vom Labor ins Feld. Eine Fortbewegungsanalyse an Liszt-Tamarinen<br />

(Callithrichidae: Saguinus oedipus) aus dem Labor (Nyakatura et al., 2008 Am J Phys<br />

Anthropol) diente als Basis zur Formulierung konkreter Hypothesen zu den<br />

Fortbewegungseigenschaften freilebender Tamarine (S. fuscicollis, S. mystax). Tamarine<br />

zeigen (sek<strong>und</strong>är) eine Mischung aus Merkmalen die <strong>für</strong> rezente Primaten typisch sind <strong>und</strong><br />

Merkmalen, die <strong>für</strong> Stammlinienvertreter heutiger Primaten beziehungsweise frühe Primaten<br />

angenommen werden. Sie können daher <strong>für</strong> einige Aspekte der frühen Primatenevolution als<br />

Modell dienen.<br />

Die Studie wurde im Juli/August 2008 an der Estación Biológica Quebrada Blanco (einer<br />

Feldstation des DPZ) in Nordosten Perus durchgeführt. Es wurde ein ‚instantaneous scan<br />

sampling’ aufgenommen sowie Hochgeschwindigkeits-Video-Aufnahmen von<br />

Fortbewegungssequenzen der Tamarine aufgezeichnet.<br />

Es konnte gezeigt werden, dass die untersuchten Tamarine tatsächlich häufiger symmetrische<br />

Gangarten auf terminalen Ästen verwenden. Eine Abhängigkeit der Fußfallsequenz von der<br />

Neigung des Substrats wurde statistisch nachgewiesen, wohingegen keine solche<br />

Abhängigkeit vom Durchmesser der Äste bestand.<br />

Diese Daten liefern erste Feldbef<strong>und</strong>e, die eine auch in neueren Laborstudien gef<strong>und</strong>ene<br />

Plastizität der verwendeten Fußfallsequenzen als potentielle Schlüsselinnovation<br />

wahrscheinlich machen, im Gegensatz zu der zuvor als entscheidend angenommenen<br />

Übernahme einer diagonalen Fußfallsequenz. Die Ergebnisse dieser durch den CFV<br />

geförderten Studie werden ausführlich in einer kürzlich erschienen Veröffentlichung<br />

beschrieben <strong>und</strong> diskutiert (Nyakatura & Heymann, 2010 J hum Evol).<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich <strong>für</strong> die Unstützung durch die <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Primatologie</strong>, aber auch <strong>für</strong> Unterstützung vom Deutschen Akademischen Austauschdienst<br />

(DAAD) bedanken.<br />

Effects of habitat degradation on behaviour and ecology of<br />

the Sahamalaza sportive lemur, Lepilemur sahamalazensis,<br />

in NW Madagascar<br />

Melanie Seiler<br />

University of Bristol, Bristol, UK; Bristol Conservation and Science Fo<strong>und</strong>ation, Bristol, UK<br />

This study is the first to assess the impact of habitat degradation and fragmentation on key<br />

aspects of the behaviour (i.e. home range size and use, social behaviour, antipredator<br />

behaviour and acoustic communication) of the Sahamalaza sportive lemur (Lepilemur<br />

sahamalazensis), first described in February 2006 and exclusively fo<strong>und</strong> on the Sahamalaza<br />

Peninsula in northwest Madagascar.<br />

In this preliminary field season (July-October 2009), 17 Lepilemurs living in forests with<br />

different degrees of degradation and using two classes of day roosts (tree holes vs. tree<br />

tangles) were observed for 606 hours during the day. Four individuals were radio-tracked<br />

during 324 hours at night. Twenty-four-hour activity budgets and behaviour were quantified.<br />

Preliminary analyses showed that home range size of the radio-tracked individuals ranged<br />

between 0.5 and 1.5 hectar. Almost every night social encounters, such as feeding in the same<br />

tree (often), allogrooming (2x) and agonistic behaviour (2x) were observed, which implies<br />

that this species is not entirely solitary and that home ranges of Lepilemur sahamalazensis<br />

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