Gemeindebrief Dezember 2009 – Januar 2010 - Zionsgemeinde
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che, die wir als weniger lebenswert weil leid- und notvoll vergessen möchten. Doch wir<br />
können dem Rad der Zeit – die ja ein kostbares Geschenk unseres Gottes an uns ist –<br />
nicht in die Speichen greifen. Die uns von Gott geschenkte Zeit läuft unaufhaltbar weiter.<br />
Lassen wir uns dazu ein Wort des Dichters vom<br />
„Kleinen Prinzen“ sagen: „Es ist gut, wenn uns die<br />
verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns<br />
verbraucht, sondern als etwas, das uns vollendet.“<br />
Dazu sind wir als Kinder Gottes unterwegs. Unser<br />
„Marschgepäck“ auf diesem Weg mag unterschiedlich<br />
schwer sein. Mit den Worten der Bibel: „Denn<br />
wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die<br />
zukünftige suchen wir“ (Hebräer 13,14). Daran dürfen<br />
wir gleich dem Psalmbeter auch im neuen Jahr festhalten:<br />
„Meine Zeit steht in deinen Händen“(Psalm<br />
31,16). Und zugegeben: Zeit haben wir alle. Ein irisches<br />
Sprichwort möchte uns daran erinnern: „Als<br />
Gott die Zeit machte, hat er genug davon gemacht.“<br />
Auch für das neue Jahr gilt, was der Dichter Alexander Schröder sagt: „Es mag sein,<br />
dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um dich her in Trümmern brechen. Halte<br />
du den Glauben fest, dass dich Gott nicht fallen lässt: er hält sein Versprechen.“ Daran<br />
möchte ich gegen alle Widerstände festhalten. Wir fragen uns: Was wird das neue Jahr<br />
bringen? Und die Antwort: Wir wissen es nicht. Denn niemand von uns von kann hellseherisch<br />
in den wechselvollen Ablauf des neuen Jahres blicken. Vor „biografische<br />
Steilwände“ wird uns das Jahr führen, dann brauchen wir zuverlässige „Seilschaft“.<br />
Lebens- und -Wegentscheidungen fordern uns zum Handeln heraus. Wie heißen unsere<br />
Wegweiser? Wo und wie finden wir Hilfe im Krankheitsfall? Wie gehen wir mit Beziehungsschwierigkeiten<br />
um? Mit Leid und Trauer? Mit dem Alter? Mit Grenzsituationen?<br />
Mit unseren Ängsten? 365 Tage sind eine lange Zeit – viel kann sich in diesem Zeitraum<br />
ereignen! Wir alle brauchen Hilfe und Wegweisung. Einen zuverlässigen Schrittmacher.<br />
Menschliche Hilfsbereitschaft – und die gibt es Gott sei Dank noch immer –<br />
kommt hier schon bald an seine Grenzen. Doch in der vertrauensvollen Lebensbindung<br />
an den lebendigen Gott - der uns in Jesus Christus seine größtmögliche Nähe zeigt -<br />
finden wir Hilfe und Kraft für den nächsten Schritt. „Er ist nicht fern von einem jeglichen<br />
unter uns“ (Apg 17,27). Möge uns die Glaubensgewissheit durch das vor uns liegende<br />
Jahr begleiten, dass wir alle zur ewigen Gemeinschaft im Hause Gottes berufen<br />
sind. Und möge uns der barmherzige Gott auf diesem nicht immer „stolpersteinfreien“<br />
Weg richtungweisend seine unvergleichbare Liebe erfahren lassen. Darum bitte auch<br />
ich in meinem Angewiesensein auf seine Hilfe und Gnade. Mit einem Wort von Jochen<br />
Klepper möchte ich schließen: „Der du allein der Ewige heißt und Anfang, Ziel und<br />
Mitte weißt im Fluge unsrer Zeit: Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an<br />
deiner Hand, damit wir sicher schreiten.“<br />
Horst Meißner<br />
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