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GfK OMNIBUSSYSTEM Summary - Die Zeit

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<strong>GfK</strong> Marktforschung<br />

<strong>GfK</strong> <strong>OMNIBUSSYSTEM</strong><br />

<strong>Summary</strong><br />

zum Thema<br />

„Spiritualität und Religiosität<br />

der Deutschen“<br />

Vorgelegt durch:<br />

<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH<br />

Ihr Kontakt:<br />

Christiane Fischer, Research Consultant<br />

Fon: +49 (0) 911 – 395 21 64<br />

Fax: +49 (0) 911 – 33 84 86<br />

Email: christiane.fischer@gfk.de<br />

Nürnberg, 5. April 2006


Inhalt<br />

1. Zielsetzung 3<br />

2. Studienanlage / Fragebogen 3<br />

3. Ergebnisse 19<br />

3.1. Grundlegende Einstellungen zu Lebenszufriedenheit und Glaube /<br />

Sinnfragen 19<br />

3.1.1. Allgemeine Zufriedenheit mit dem Leben 19<br />

3.1.2. Quellen des Glücks 20<br />

3.1.3. Gespräche über Glaubens- und Sinnfragen 22<br />

3.1.4. Interesse an Religionen und Glaubensrichtungen 23<br />

3.2. Stellenwert zentraler Fragen / Quellen der Spiritualität und Religiosität 25<br />

3.2.1. Situationen, in denen man sich mit grundlegenden Fragen des<br />

Lebens beschäftigt 25<br />

3.2.2. Hilfe beim Umgang mit grundlegenden Lebensfragen 26<br />

3.2.3. Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens 27<br />

3.2.4. Ansichten über den Sinn des Lebens 29<br />

3.2.4.1. Der Sinn des Lebens ist, das man versucht,<br />

für sich das Beste herauszuholen 29<br />

3.2.4.2. Der Sinn des Lebens ist, für seine Familie und<br />

Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen 29<br />

3.2.4.3. Das Leben trägt einen Sinn in sich selbst 30<br />

3.2.4.4. Meiner Meinung nach dient das Leben zu gar nichts 30<br />

3.2.4.5. Ich glaube an einen Gott, aber nicht, wie das<br />

Christentum ihn predigt 30<br />

3.2.4.6. Meiner Meinung nach ist Gott nichts anderes als das<br />

Wertvolle im Menschen 31<br />

3.2.4.7. Ich glaube an einen persönlichen Gott, zu dem ich<br />

z.B. über das Gebet in Kontakt treten kann 31<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 1


3.2.4.8. Frauen sind im Zusammenhang mit religiösen oder<br />

spirituellen Belangen sensibler und offener als Männer 32<br />

3.2.4.9. <strong>Die</strong> Welt / der Kosmos / das Universum werden von<br />

einem höheren Wesen oder einer geistigen Macht<br />

zusammengehalten 32<br />

3.2.4.10. Um bei wichtigen Dingen ganz sicher zu gehen,<br />

kann es nicht schaden, „auf Holz zu klopfen“ oder<br />

einen Talisman bei sich zu haben 32<br />

3.2.4.11. Es gibt in der Welt Ereignisse und Vorgänge, die<br />

letztlich nicht erklärbar sind 33<br />

3.2.4.12. Der Mensch ist allein ein Produkt der Naturgesetze 33<br />

3.2.4.13. Es gibt gute und schlechte Geister 33<br />

3.2.5. Wichtigkeit bestimmter Themen 34<br />

3.3. Einstellungen und Prägung zu Spiritualität, Glaube und Religion 37<br />

3.3.1. Religiosität und Spiritualität 37<br />

3.3.2. Religiöse Prägung 40<br />

3.3.3. Änderungen religiöser und spiritueller Auffassungen 40<br />

3.3.4. Spirituelle Erfahrungen 41<br />

3.3.5. Ergreifende Erfahrungen im Alltag 44<br />

3.3.6. Einstellungen zum Thema Religion 46<br />

3.4. Spirituelle und religiöse Erfahrung und Praxis 49<br />

3.4.1. Umgang mit religiösen und spirituellen Überzeugungen im Alltag 49<br />

3.4.2. Interesse and spirituellen Erfahrungen und Techniken 51<br />

3.4.3. Übersinnliche Erfahrungen 53<br />

3.4.4. Umgang mit dem Sterben und Tod 55<br />

3.4.5. Umgang mit schweren Lebenssituationen 57<br />

3.4.6. Bedeutung spiritueller Fragen und Fragen des Glaubens 58<br />

3.4.7. Zugehörigkeit zu einer Konfession 59<br />

4. Zusammenfassung 61<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 2


1. Zielsetzung<br />

Es sollte ermittelt werden, welche grundlegenden Einstellungen zur Lebenszufriedenheit<br />

sowie zum Glauben und Sinnfragen innerhalb der deutschen<br />

Bevölkerung vorherrschen. Dabei wurden auch der Stellenwert zentraler Fragen<br />

und Quellen der Spiritualität bzw. Religiosität ermittelt sowie Einstellungen und<br />

Prägungen zu Spiritualität, Glaube und Religion aber auch spirituelle Erfahrungen<br />

und Erlebnisse.<br />

2. Studienanlage<br />

Im Rahmen einer Mehrthemenumfrage wurden 976 Personen ab 14 Jahren per <strong>GfK</strong><br />

CLASSIC BUS (CAM*QUEST – Computer Aided Multimedia Questioning) befragt.<br />

Folgende Fragen wurden gestellt:<br />

Interviewer: Bitte dem Befragten den Laptop zum Selbstausfüllen übergeben und<br />

dessen Handhabung erklären. Bitte assistieren Sie dem Befragten auf Wunsch und<br />

bei Fragen.<br />

Liebe Befragte! Lieber Befragter!<br />

Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Fragen zum Thema Glauben und Spiritualität<br />

stellen. Da einige dieser Fragen sehr persönlicher Natur sind, haben wir den<br />

Interviewer gebeten, Ihnen den Befragungslaptop zum Selbstausfüllen zu<br />

übergeben.<br />

Wir bitten Sie, uns Ihre ganz ehrliche Meinung mitzuteilen. Hiermit versichern wir<br />

Ihnen nochmals absolute Anonymität.<br />

Sollten Sie Fragen zur Handhabung des Laptops oder zur Beantwortung einer Frage<br />

haben, können Sie jederzeit Ihren Interviewer ansprechen.<br />

1. Wenn Sie Ihr Leben einmal insgesamt betrachten: Wie zufrieden sind<br />

Sie mit Ihrem Leben? Bitte antworten Sie anhand einer Skala von 0-<br />

10, wobei 0 bedeutet „überhaupt nicht zufrieden“ und 10 bedeutet<br />

„völlig zufrieden“. Mit den Zahlen dazwischen können Sie Ihre<br />

Meinung abstufen.<br />

Überhaupt<br />

nicht<br />

zufrieden<br />

Völlig<br />

zufrieden<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 3


2. Was glauben Sie, was macht Sie persönlich glücklich? Welche der<br />

folgenden Dinge auf dieser Liste ist eine Quelle Ihres Glücks?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />

Viel Geld haben<br />

Eine Familie<br />

Gesundheit<br />

Glaube, religiöse Überzeugungen<br />

Einen Beruf, in dem man aufgeht, der einem Freude macht<br />

Kinder haben<br />

Menschen, die einen lieben<br />

Ein schönes Hobby<br />

Viele Freunde haben<br />

Eine glückliche Ehe / Partnerschaft<br />

Gutes tun, anderen helfen<br />

Erfolg im Beruf<br />

Ein schönes Haus, eine schöne Wohnung haben<br />

Schöne Landschaft, Natur<br />

Freiheit<br />

Gutes Aussehen<br />

Selbstdisziplin<br />

Humor<br />

Erfülltes Sexualleben<br />

Selbstvertrauen<br />

Optimismus, dass man versucht, in den Dingen stets das Positive zu sehen<br />

Genuss<br />

Enthaltsamkeit, wenn man sich schon mit wenig zufrieden gibt<br />

Eine Lebensaufgabe, der man sich ganz widmet<br />

Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, autogenes Training usw.<br />

Keines von diesen*<br />

Weiß nicht / kann ich nicht sagen*<br />

3. Inwieweit wird in Ihrer Familie, in Ihrem Freundes- oder<br />

Bekanntenkreis über Glaubens- und Sinnfragen gesprochen? Würden<br />

Sie sagen, Sie sprechen darüber ...<br />

… sehr häufig<br />

… häufig<br />

… weder häufig noch selten<br />

… selten<br />

… gar nicht<br />

weiß nicht*<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 4


4. Hier ist eine Liste mit verschiedenen Religionen und<br />

Glaubensrichtungen. Von welchen fühlen Sie sich angesprochen?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />

Evangelisches/katholisches Christentum<br />

Christlich-freikirchliche Bewegungen und Gemeinschaften<br />

Judentum<br />

Naturreligionen<br />

Esoterik<br />

Anthroposophie<br />

Humanismus<br />

Buddhismus, Zen<br />

Hinduismus<br />

Islam<br />

Mystik<br />

Andere: welche?:<br />

_____________________________________________________________<br />

Nichts davon<br />

weiß nicht / kann ich nicht sagen*<br />

5. Manchmal gibt es ja <strong>Zeit</strong>en, in denen man sich mit den grundlegenden<br />

Fragen des Lebens beschäftigt. In welchen Situationen ist das bei<br />

Ihnen so? Wann beschäftigen Sie sich mit den grundlegenden Fragen<br />

des Lebens? Bitte nennen Sie uns einige Beispiele, auch wenn Sie<br />

diese im Moment unter Umständen als unwichtig betrachten.<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

weiß nicht / kann ich nicht sagen*<br />

6. Was hilft Ihnen, mit solch grundlegenden Lebensfragen umzugehen?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />

Gespräche im engsten Familien- und Freundeskreis.<br />

Stille um mich herum.<br />

Ein besonderer Raum, eine besondere Atmosphäre, wie zum Beispiel ein<br />

Gotteshaus oder ein Tempel.<br />

<strong>Die</strong> Gemeinschaft unter Gleichgesinnten.<br />

Besondere Filme im Kino oder im Fernsehen.<br />

Bestimmte Rituale oder religiöse/spirituelle Übungen.<br />

Ratgeberbücher und Literatur.<br />

Spezielle Kurse oder Seminare.<br />

Anderes, was?:__________________________________________________<br />

Weiß nicht*<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 5


7. Wenn Sie nun einmal die folgende Liste anschauen: Wo finden Sie am<br />

ehesten Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens. Bitte<br />

wählen Sie bis zu 3 Antworten aus.<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! BIS ZU 3 NENNUNGEN ZULASSEN!<br />

in einer Religion, im persönlichen Glauben<br />

in der Arbeit, im Beruf<br />

in schönen Dingen, die ich mir kaufe<br />

in der Philosophie, in der Literatur<br />

in der Natur<br />

in sinnlichen Erfahrungen, in der Erotik<br />

in der Astrologie<br />

in der Esoterik<br />

in psychologischen Beratungsangeboten<br />

in der Meditation<br />

in der Wissenschaft<br />

in den Medien, <strong>Zeit</strong>schriften, Filme, Fernsehen<br />

im Internet<br />

in Beziehungen/Freundschaften<br />

in der Familie<br />

bei weisen Menschen oder geistigen Lehrmeistern<br />

durch eigenes Nachdenken<br />

nichts davon (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

weiß nicht (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

8. Über den Sinn des Lebens kann man ja verschiedene Ansichten haben.<br />

Wie ist das bei Ihnen? Wie bewerten Sie die folgenden Aussagen?<br />

Bitte antworten Sie anhand einer Skala von 1 bis 5. Dabei bedeuten<br />

die einzelnen Zahlen:<br />

1 = stimme voll und ganz zu<br />

2 = stimme eher zu<br />

3 = teils/teils<br />

4 = stimme eher nicht zu<br />

5 = stimme absolut nicht zu<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

1. Der Sinn des Lebens ist, dass<br />

man versucht, für sich das<br />

Beste herauszuholen.<br />

2. Der Sinn des Lebens ist, für<br />

seine Familie und eine<br />

Gemeinschaft Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Stimme<br />

voll und<br />

ganz zu<br />

Stimme<br />

eher zu<br />

Teils /<br />

teils<br />

Stimme<br />

eher<br />

nicht zu<br />

Stimme<br />

absolut<br />

nicht zu<br />

1 2 3 4 5<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 6


3. Das Leben trägt einen Sinn in<br />

sich selbst.<br />

4. Meiner Meinung nach dient<br />

das Leben zu gar nichts.<br />

5. Ich glaube an einen Gott, aber<br />

nicht, wie das Christentum ihn<br />

predigt.<br />

6. Meiner Meinung nach ist Gott<br />

nichts anderes als das<br />

Wertvolle im Menschen.<br />

7. Ich glaube an einen<br />

persönlichen Gott, zu dem ich<br />

z.B. über das Gebet in Kontakt<br />

treten kann.<br />

8. Frauen sind im<br />

Zusammenhang mit religiösen<br />

oder spirituellen Belangen<br />

sensibler und offener als<br />

Männer.<br />

9. <strong>Die</strong> Welt/der Kosmos/das<br />

Universum werden von einem<br />

höheren Wesen oder einer<br />

geistigen Macht<br />

zusammengehalten.<br />

10. Um bei wichtigen Dingen ganz<br />

sicher zu gehen, kann es nicht<br />

schaden, „auf Holz zu klopfen“<br />

oder einen Talisman bei sich<br />

zu haben.<br />

11. Es gibt in der Welt Ereignisse<br />

und Vorgänge, die letztlich<br />

nicht erklärbar sind.<br />

12. Der Mensch ist allein ein<br />

Produkt der Naturgesetze.<br />

13. Es gibt gute und schlechte<br />

Geister.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 7


9a. Hier sehen Sie verschiedene Themen. Bitte wählen Sie drei Themen<br />

aus, die für Sie persönlich besonders wichtig sind.<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! 3 NENNUNGEN ZULASSEN!<br />

Gesundheitsfragen<br />

Geldfragen, die eigene wirtschaftliche Lage<br />

Hobby, Freizeit, Urlaub<br />

Beruf, Arbeit<br />

Sport, persönliche Fitness<br />

persönlicher Glaube, Religion, Spiritualität<br />

<strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn des Lebens<br />

Natur und Umweltschutz<br />

Familie und Freunde<br />

Das Leben genießen<br />

Meine Zufriedenheit<br />

Meine Sicherheit<br />

weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

9b. Hier sehen Sie noch einmal die drei Themen, die Sie eben als für Sie<br />

persönlich wichtig bezeichnet haben. Bitte sagen Sie mir nun, welches<br />

dieser Themen für Sie persönlich das wichtigste, das zweitwichtigste<br />

und das drittwichtigste ist.<br />

PROGR.: AUSGEWÄHLTE THEMEN AUS F 9A EINBLENDEN! EINFACHNENNUNG JE<br />

SPALTE!<br />

Wichtigstes<br />

Thema<br />

Zweitwichtigstes<br />

Thema<br />

Drittwichtigstes<br />

Thema<br />

„Thema 1“ <br />

„Thema 2“ <br />

„Thema 3“ <br />

10. Sie sehen hier nun verschiedene Aussagen. Bitte sagen Sie uns, in<br />

wieweit Sie jedem dieser Sätze zustimmen.<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

Stimme<br />

eher zu<br />

Stimme<br />

eher<br />

nicht zu<br />

1. Ich bin ein religiöser Mensch. <br />

2. Ich bin ein spiritueller Mensch. <br />

3. Ich bin an magischen Dingen interessiert. <br />

4. Ich bin ein überzeugter Atheist. <br />

5. Ich bin ein religiös/spirituell Suchender. <br />

6. Ich bin abergläubisch. <br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 8


7. Ich fühle mich in der Gemeinschaft einer Religion zuhause. <br />

8. Manchmal würde ich mir größere spirituelle oder religiöse<br />

Erfahrungen wünschen.<br />

9. Im Laufe meines Lebens habe ich meine ganz persönliche<br />

Form der Spiritualität entwickelt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

10. Religiöse Dinge sind mir gleichgültig. <br />

11. Meine religiösen Glaubensüberzeugungen unterscheiden sich<br />

von der Lehrmeinung meiner Kirche.<br />

11. Sind Sie im Elternhaus oder in Ihrem familiären oder<br />

nachbarschaftlichen Umfeld religiös geprägt worden?<br />

ja, sehr stark<br />

eher ja<br />

teils/teils<br />

eher selten<br />

nein, gar nicht<br />

<br />

<br />

12. Religiöse und spirituelle Auffassungen verändern sich ja im Leben.<br />

Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

Den religiösen Glauben meiner Kindheit habe ich<br />

weitgehend verloren oder abgelegt.<br />

Ich habe meine religiösen Auffassungen durch<br />

philosophische oder humanistische Ideen erweitert.<br />

In vielen Bereichen habe ich den Glauben durch Wissen<br />

ersetzt.<br />

Mein Glaube ist im Laufe der <strong>Zeit</strong> insgesamt tiefer und<br />

intensiver geworden.<br />

Religiöser Glaube spielt für mich heute nur in bestimmten<br />

Situationen eine Rolle.<br />

Stimme<br />

eher zu<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Stimme<br />

eher<br />

nicht zu<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 9


13. Manchmal macht man ja Erfahrungen, wo das eigene Ich ganz<br />

zurücktritt, wo man in etwas aufgeht, wo man sich vollkommen<br />

losgelöst fühlt. Wie ist das bei Ihnen? Kennen Sie solche Erfahrungen<br />

oder können Sie sich vorstellen, solche Erfahrungen zu machen?<br />

Nachfolgend sehen Sie einige Situationen, in denen es passieren kann<br />

dass das eigene Ich ganz zurücktritt, man in etwas aufgeht und man<br />

sich vollkommen losgelöst fühlt. Bitte sagen Sie mir zu jeder dieser<br />

Situationen, ob Sie eine solche Situation kennen oder sich diese<br />

vorstellen können. Bitte antworten Sie anhand der folgenden Skala:<br />

1 = das kenne ich sehr gut, das habe ich bereits erfahren<br />

2 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren aber das<br />

kann ich mir gut vorstellen<br />

3 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren und kann<br />

es mir auch nicht vorstellen<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

1<br />

das kenne<br />

ich sehr gut,<br />

das habe ich<br />

bereits<br />

erfahren<br />

2<br />

das kenne<br />

ich nicht, das<br />

habe ich<br />

noch nicht<br />

erfahren<br />

aber das<br />

kann ich mir<br />

gut<br />

vorstellen<br />

3<br />

das kenne<br />

ich nicht, das<br />

habe ich<br />

noch nicht<br />

erfahren und<br />

kann es mir<br />

auch nicht<br />

vorstellen<br />

Weiß nicht /<br />

habe dazu<br />

keine<br />

Meinung<br />

1. Nach einer körperlichen<br />

Grenz- Erfahrung, zum<br />

Beispiel nach einer großen<br />

Anstrengung am<br />

Gipfelkreuz zu stehen<br />

2. im selbstvergessenen<br />

Tanz/Bewegung, im Sport<br />

oder Spiel ganz bei sich<br />

selbst sein<br />

3. sich von einem Film,<br />

Kunstwerk, Buch oder<br />

Musikstück entführen lassen<br />

<br />

<br />

<br />

4. beim Tagträumen <br />

5. bei einem tiefen<br />

Naturerlebnis<br />

<br />

6. bei erfüllter Sexualität <br />

7. einen Menschen zu lieben,<br />

geliebt zu werden<br />

8. im Rahmen eines tiefen<br />

Gemeinschaftserlebnisses<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 10


9. sich einen schönen<br />

Gegenstand gekauft zu<br />

haben, der lustvolle Erwerb<br />

von Dingen<br />

10. innere Einkehr, <strong>Zeit</strong>en des<br />

Gebets, der Meditation oder<br />

der Stille um sich herum<br />

11. meisterhafte Beherrschung<br />

einer Tätigkeit<br />

<br />

<br />

<br />

14. Manchmal macht man ja Erfahrungen, die einen sehr ergreifen oder<br />

bewegen oder einfach nur andächtig machen. Wann ist das bei Ihnen<br />

so?<br />

Bitte antworten Sie wieder anhand der folgenden Skala:<br />

1 = das kenne ich sehr gut, das habe ich bereits erfahren<br />

2 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren aber das<br />

kann ich mir gut vorstellen<br />

3 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren und kann<br />

es mir auch nicht vorstellen<br />

Sagen sie mir aber bitte auch, bei welchen anderen, nicht hier auf der<br />

Liste aufgeführten Situationen sie ergriffen bzw. bewegt sind. Welche<br />

anderen Situationen machen Sie andächtig?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

1<br />

das kenne<br />

ich sehr gut,<br />

das habe ich<br />

bereits<br />

erfahren<br />

2<br />

das kenne<br />

ich nicht, das<br />

habe ich<br />

noch nicht<br />

erfahren<br />

aber das<br />

kann ich mir<br />

gut<br />

vorstellen<br />

3<br />

das kenne<br />

ich nicht, das<br />

habe ich<br />

noch nicht<br />

erfahren und<br />

kann es mir<br />

auch nicht<br />

vorstellen<br />

Weiß nicht /<br />

habe dazu<br />

keine<br />

Meinung<br />

3. bei der Geburt eines Kindes <br />

4. bei der Betrachtung der<br />

Natur (Blumen,<br />

Sternenhimmel, etc.)<br />

5. bei selbstvergessen<br />

spielenden Kindern<br />

6. Krankheit oder Tod eines<br />

geliebten Menschen<br />

7. tiefe religiöse Erfahrungen<br />

wie das Erleben der Nähe<br />

Gottes<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 11


8. die Erfahrung von<br />

selbstloser Hilfsbereitschaft,<br />

Nächstenliebe<br />

9. die Messe/der Gottesdienst<br />

in einer Kirche<br />

10. außergewöhnliche<br />

Menschen wie z.B. Einstein,<br />

Mozart oder Mutter Theresa<br />

11. erhabene Bauwerke wie<br />

Kirchen, Tempel oder<br />

Pyramiden<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

12. Bei anderen Dingen, und<br />

zwar:<br />

15. Das Thema Religion wird in der modernen Gesellschaft sehr kontrovers<br />

diskutiert. Wie stehen Sie zu folgenden Sätzen?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

Stimme<br />

eher zu<br />

Stimme<br />

eher<br />

nicht zu<br />

1. Mit Kindern sollte man ein „Gute Nacht Gebet“ üben. <br />

2. Religion ist für den beruflichen Erfolg förderlich <br />

3. Muslimische Mädchen sollen in der Schule Kopftücher tragen<br />

dürfen.<br />

4. Minister sollten bei ihrer öffentlichen Vereidigung die Formel<br />

„So wahr mir Gott helfe“ heranziehen.<br />

5. Eine religiöse Erziehung der Kinder ist für deren Entwicklung<br />

förderlich.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

6. Deutschland braucht wieder mehr religiöse Werte. <br />

7. In eine europäische Verfassung sollte ein Gottesbezug<br />

aufgenommen werden.<br />

8. Der Fortschritt der Wissenschaft wird das Interesse an<br />

spirituellen und religiösen Fragen verringern.<br />

9. Anregungen aus anderen Weltreligionen sind hilfreich, um das<br />

eigene Leben besser zu bewältigen.<br />

10. Christliche Überzeugungen sollten in der Wirtschaft wieder<br />

eine stärkere Rolle spielen.<br />

11. Mystery-Sendungen im Fernsehen sind zeitgemäß und<br />

interessant.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 12


12. Ich kenne Menschen, die sich für esoterische Fragen<br />

interessieren.<br />

<br />

<br />

16. Religiöse oder spirituelle Überzeugungen können ja zu<br />

unterschiedlichen Erfahrungen im Alltag führen. Wie ist das bei Ihnen?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />

Ich nehme die Herausforderungen des Lebens leichter.<br />

Ich bin im Alltag leistungsfähiger.<br />

Sie helfen mir, meine Persönlichkeit und meinen Charakter zu entwickeln.<br />

Sie machen mich sensibler.<br />

Sie helfen mir, meine Lebensentscheidungen zu treffen.<br />

Sie helfen mir, entschiedener zu meinen Auffassungen zu stehen.<br />

Ich finde meine innere Mitte auch in einer Umgebung voller Stress, Hektik<br />

und Problemen.<br />

Wenn alles um einen herum unsicher ist, dann braucht man den Glauben<br />

oder die Rückbindung an etwas Absolutes.<br />

Ich bin eher offen, wenn Menschen in Not sind oder Hilfe brauchen.<br />

Ich fühle mich dem Schicksal nicht so ausgeliefert.<br />

Religiöse Rituale geben meinem Alltag eine Struktur.<br />

Ich kann meine persönliche Berufung leichter erkennen und umsetzen.<br />

Ich bin bereit, aktiv Verantwortung zu übernehmen.<br />

Mein Glaube macht es mir schwieriger, mich mit gängigen<br />

Mehrheitsmeinungen zu arrangieren.<br />

Nichts davon (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

Weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

17. Hier ist eine Liste mit den unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen<br />

und Techniken. Für welche davon interessieren Sie sich oder haben Sie<br />

sich früher schon einmal interessiert?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />

Meditation/Kontemplation/Zen 1<br />

Wallfahrten, Pilgerreisen 2<br />

Gebet, Zwiesprache mit Gott 3<br />

Zwiesprache mit einem Schutzengel 4<br />

Zwiesprache mit seinen verstorbenen Angehörigen 5<br />

Gespräche mit einem Geistlichen 6<br />

Besuch einer Kirche, Kapelle, Heiligtum, Tempel 7<br />

Heilungsgottesdienst 8<br />

Singen (spirituelle Lieder, Gospels, Mantras) 9<br />

Deuten des Horoskops, Astrologie 10<br />

Karten legen oder Pendeln 11<br />

einen Wunderheiler aufsuchen 12<br />

Yoga, Chi Gong, Ayurveda 13<br />

Träume deuten 14<br />

Telepathie 15<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 13


Wahrsagen 16<br />

Trance Dance, Trancereisen 17<br />

Schamanismus 18<br />

Schwarze Messen, Satanismus 19<br />

Nichts davon (PROGR.: EINFACHNENNUNG!) 20<br />

Weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!) 21<br />

FILTER: WENN CODE 1-19 IN F17:<br />

18. Und welche dieser unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen und<br />

Techniken ist für Sie die wichtigste?<br />

PROGR.: NENNUNGEN AUS F17 EINBLENDEN! EINFACHNENNUNG!<br />

Meditation/Kontemplation/Zen 1<br />

Wallfahrten, Pilgerreisen 2<br />

Gebet, Zwiesprache mit Gott 3<br />

Zwiesprache mit einem Schutzengel 4<br />

Zwiesprache mit seinen verstorbenen Angehörigen 5<br />

Gespräche mit einem Geistlichen 6<br />

Besuch einer Kirche, Kapelle, Heiligtum, Tempel 7<br />

Heilungsgottesdienst 8<br />

Singen (spirituelle Lieder, Gospels, Mantras) 9<br />

Deuten des Horoskops, Astrologie 10<br />

Karten legen oder Pendeln 11<br />

einen Wunderheiler aufsuchen 12<br />

Yoga, Chi Gong, Ayurveda 13<br />

Träume deuten 14<br />

Telepathie 15<br />

Wahrsagen 16<br />

Trance Dance, Trancereisen 17<br />

Schamanismus 18<br />

Schwarze Messen, Satanismus 19<br />

Weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!) 20<br />

19. Und wie häufig beschäftigen Sie sich mit ________ (PROGR.:<br />

NENNUNGEN AUS F18 EINBLENDEN!)?<br />

täglich<br />

mehrmals pro Woche<br />

ein Mal pro Woche<br />

mehrmals im Monat<br />

mehrmals im Jahr<br />

nie<br />

das ist je nach Situation ganz unterschiedlich<br />

weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 14


20. Hier sehen Sie einige Erfahrungen, von denen uns andere Menschen<br />

berichtet haben. Inwieweit stimmen Sie den Aussagen zu? Bitte<br />

antworten Sie anhand der folgenden Skala:<br />

1 = Ich habe solche oder eine ähnliche Erfahrung selbst schon<br />

gemacht.<br />

2 = Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen mit diesen<br />

Erfahrungen gibt, aber eine solche Erfahrung habe ich<br />

persönlich noch nicht<br />

gemacht.<br />

3 = Ich stehe solchen Erfahrungen sehr skeptisch gegenüber und<br />

kann mir nicht vorstellen, dass jemand diese wirklich schon<br />

gemacht hat.<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

1<br />

Ich habe solche<br />

oder eine<br />

ähnliche<br />

Erfahrung selbst<br />

schon gemacht<br />

2<br />

Ich kann mir gut<br />

vorstellen, dass<br />

es Menschen mit<br />

diesen<br />

Erfahrungen<br />

gibt, aber eine<br />

solche Erfahrung<br />

habe ich<br />

persönlich noch<br />

nicht<br />

gemacht.<br />

3<br />

Ich stehe solchen<br />

Erfahrungen sehr<br />

skeptisch<br />

gegenüber und<br />

kann<br />

mir nicht<br />

vorstellen, dass<br />

jemand diese<br />

wirklich schon<br />

gemacht hat.<br />

1. „Ich hatte ein Erlebnis, das ich<br />

mir überhaupt nicht erklären<br />

konnte, das rational, also mit<br />

gesundem Menschenverstand,<br />

nicht fassbar war.“<br />

2. „Ich hatte ein Erlebnis, dass es<br />

Menschen mit übernatürlichen<br />

Kräften gibt.“<br />

3. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />

mein Geist, meine Seele den<br />

eigenen Körper für eine Weile<br />

verlassen hat.“<br />

4. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />

mir jemand die Zukunft richtig<br />

vorhergesagt hat.“<br />

5. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />

ich selbst oder jemand, der mir<br />

nahe steht, auf unerklärliche<br />

Weise von einer schweren<br />

Krankheit geheilt wurde.“<br />

6. „Es gab ein Ereignis, bei dem<br />

ich das Gefühl hatte, Gott ganz<br />

nahe zu sein.“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 15


7. „Dass ich bei der Begegnung<br />

mit einem anderen Menschen<br />

eine Seelenverwandtschaft,<br />

eine tiefe innere<br />

Übereinstimmung gefühlt<br />

habe.“<br />

8. „Dass ich eine Vorahnung<br />

hatte, also dass ich bei einem<br />

wichtigen Ereignis schon<br />

vorher wusste, was geschehen<br />

wird.“<br />

9. „Ich habe etwas geträumt, was<br />

sich danach tatsächlich<br />

ereignet hat.“<br />

10. „Ich hatte ein Erlebnis, das<br />

einem Wunder gleich kommt.“<br />

11. „Ich hatte schon einmal das<br />

Gefühl einer Erleuchtung.“<br />

12. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />

ich Botschaften von<br />

Verstorbenen erhalten habe.“<br />

13. „Ich spürte, dass Ereignisse in<br />

meinem Leben vom Schicksal<br />

vorherbestimmt waren.“<br />

14. „Ich habe mich in einem<br />

Zustand vollständiger<br />

Versenkung befunden.“<br />

15. „Ich hatte manchmal den<br />

Wunsch nach einer<br />

mystischen, übersinnlichen<br />

Erfahrung, wo ich die<br />

Alltagsgrenzen überschreiten<br />

kann.“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

21. Was denken Sie über das Sterben und den Tod?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />

Trifft<br />

eher zu<br />

trifft<br />

eher<br />

nicht zu<br />

1. Ich denke öfters über den Tod nach. <br />

2. Ich habe manchmal Angst vor dem Tod. <br />

3. Es ist gut, dass das Leben durch den Tod begrenzt ist. Ewig<br />

zu leben, ist für mich eine abschreckende Vorstellung.<br />

<br />

<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 16


4. Wer ein erfülltes Leben hat, braucht den Tod nicht zu<br />

fürchten.<br />

5. Mein Glaube nimmt mir die Angst vor dem Sterben und dem<br />

Tod.<br />

6. Nicht der eigene Tod macht mich betroffen, sondern der Tod<br />

von Menschen, die man liebt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

7. Angst habe ich nicht vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. <br />

8. Mit dem Tod ist alles aus. <br />

9. Ohne Glauben an ein Leben nach dem Tod könnte ich den<br />

Gedanken an den Tod kaum ertragen.<br />

10. Über den Tod sollte man nicht so viel nachdenken, das nimmt<br />

einem die Freude am Leben<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

22. Wenn es Ihnen einmal richtig schlecht geht, was hilft Ihnen in solch<br />

schweren Lebenssituationen? Hier stehen verschiedene Dinge, die<br />

man in solchen Situationen tun kann bzw. nutzen kann. Bitte wählen<br />

Sie die für Sie drei wichtigsten Dinge für eine solche Situation aus.<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! BIS ZU 3 NENNUNGEN ZULASSEN!<br />

Stille, Meditation<br />

Gebete, mein Glaube<br />

Gespräche mit einem vertrauten Menschen<br />

körperliche Herausforderungen<br />

strukturierter Tagesablauf<br />

Gemeinschaftserlebnis wie z.B. eine Selbsterfahrungsgruppe<br />

Meine Glaubensgemeinschaft<br />

Gemeinsame Andacht in einer Kirche/Kapelle<br />

Rituale, mit denen ich mir etwas Gutes tue<br />

Ein gutes Buch, Musik oder selbst Musizieren<br />

In der Natur sein, spazieren gehen<br />

Sich in den Beruf oder die Arbeit vertiefen<br />

Gespräch mit einem erfahrenen religiösen Menschen<br />

Innere Zwiesprache mit verstorbenen Angehörigen<br />

andere Dinge<br />

Gar nichts (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

Weiß nicht * (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 17


23. Insgesamt betrachtet: Welche Bedeutung haben spirituelle Fragen<br />

oder Fragen des Glaubens für Sie?<br />

PROGR.: EINFACHNENNUNG!<br />

eine sehr große Bedeutung<br />

eine ziemlich große Bedeutung<br />

mal so, mal so<br />

eine eher geringe Bedeutung<br />

eine sehr geringe Bedeutung<br />

weiß nicht<br />

24. Zum Abschluss dieses Komplexes noch eine letzte Frage: Gehören Sie<br />

einer Konfession, einer Religion an? Wenn ja, welcher?<br />

PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! EINFACHNENNUNG!<br />

römisch-katholisch<br />

evangelisch<br />

freikirchlich<br />

orthodox<br />

jüdisch<br />

islamisch<br />

Buddhismus<br />

andere<br />

konfessionslos<br />

bin aus der Kirche ausgetreten<br />

<strong>Die</strong> Studie wurde im Auftrag der Identity Foundation Düsseldorf in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Hohenheim, Prof. Eugen Buß durchgeführt. <strong>Die</strong> Feldarbeit fand<br />

vom 03. bis 10. März 2006 statt. Es wurden insgesamt 209 Interviewer eingesetzt.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 18


3. Ergebnisse<br />

3.1. Grundlegende Einstellungen zu Lebenszufriedenheit und<br />

Glaube / Sinnfragen<br />

3.1.1. Allgemeine Zufriedenheit mit dem Leben<br />

<strong>Die</strong> Befragten wurden gebeten, anhand einer Skala von Null bis Zehn ihre<br />

allgemeine Zufriedenheit mit ihrem Leben zu beurteilen. <strong>Die</strong> Null bedeutet<br />

„Überhaupt nicht zufrieden“, die Zehn bedeutet „Völlig zufrieden“. <strong>Die</strong> Fünf nahm<br />

dabei einen Mittelwert ein und bedeutet „weder zufrieden noch unzufrieden“.<br />

Insgesamt erreichen die Deutschen mit einem Durchschnittwert von 7,38 Punkten<br />

eine relativ hohe Zufriedenheit. Bei der Betrachtung der Altersgruppen fällt auf,<br />

dass die Unter-20-Jährigen sowie die Über-70-Jährigen die höchsten<br />

Zufriedenheitswerte erzielen (7,71 bzw. 7,63), demgegenüber stehen die 40-49-<br />

Jährigen mit einem Wert von 7,06.<br />

Keine signifikanten Unterschiede gibt es zwischen Personen mit Kindern und ohne<br />

Kindern im Haushalt. Sie erreichen Werte von 7,28 bzw. 7,42 und liegen somit auf<br />

ungefähr dem gleichen Zufriedenheitslevel.<br />

Beim Familienstand sind deutlichere Unterschiede zu erkennen. Verheiratete<br />

schätzen ihr Leben zufriedener (7,66) ein, als Ledige (7,17), mit Partnern-<br />

Zusammenlebende (7,10) sowie Verwitwete / Geschiedene und Getrennt-Lebende<br />

(6,98).<br />

<strong>Die</strong> höchste Zufriedenheit überhaupt erreichen die Beamten mit 8,18 Punkten.<br />

<strong>Die</strong>ser Wert muss jedoch im Zusammenhang mit einer sehr niedrigen Basis von nur<br />

25 Befragten gesehen werden und relativiert sich daher. Auffällig ist der Unterschied<br />

in der Bewertung von Angestellten mit einem Wert von 7,65 und Arbeitern und<br />

Berufslosen, die nur 7,23 bzw. 7,29 als Durchschnittswert angeben.<br />

Grossen Einfluss auf die allgemeine Lebenssituation haben die Wohnsituation sowie<br />

das Haushaltsnettoeinkommen. Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto<br />

höher ist auch die Zufriedenheit. In der untersten Einkommensklasse ist der<br />

durchschnittliche Zufriedenheitswert nur 6,48, in der höchsten 7,74. Personen, die<br />

in einem eigenen Haus oder mit einer Eigentumswohnung leben sind mit ihrer<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 19


allgemeinen Lebenssituation wesentlich zufriedener als Personen, die zur Miete<br />

wohnen (7,81 eigenes Haus bzw. 7,67 Eigentumswohnung vs. 6,97 Miete).<br />

Auch regional gibt es deutliche Unterschiede. <strong>Die</strong> alten Bundesländer erreichen<br />

einen Wert von 7,56. Am Zufriedensten sind Personen, die in der Nielsen-Region II<br />

(Nordrhein-Westfalen) leben (7,99). In den neuen Bundesländern wird im<br />

Gegensatz dazu nur eine Gesamtzufriedenheit von 6,77 Punkten erreicht.<br />

Tendenziell sind Personen in mittelgroßen Städten zufriedener als Personen in<br />

Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern sowie kleinen Ortschaften mit unter<br />

5000 Einwohnern.<br />

3.1.2. Quellen des Glücks<br />

Bei dieser Frage sollten die Befragten Quellen ihres Glücks anhand einer<br />

vorgegebenen Liste von 25 Dingen definieren.<br />

Gesundheit wird von den Befragten als wichtigste Quelle des Glücks gesehen<br />

(74%), gefolgt von „eine glückliche Ehe / Partnerschaft“ (62%), einer Familie<br />

(62%), „Menschen, die einen lieben“ (58%), „Kinder haben“ (48%) sowie ein<br />

schönes Haus / eine schöne Wohnung haben (45%).<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

2: Was glauben Sie, was macht Sie persönlich glücklich? Welche der folgenden Dinge auf<br />

dieser Liste ist eine Quelle Ihres Glücks?<br />

Gesamt / Männer / Frauen<br />

Teil I<br />

in %<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

6<br />

Gesundheit<br />

74,0<br />

73,4<br />

74,6<br />

Humor<br />

41,3<br />

43,1<br />

39,8<br />

Eine glückliche Ehe /<br />

Partnerschaft<br />

Eine Familie<br />

Menschen, die einen lieben<br />

Kinder haben<br />

Ein schönes Haus, eine<br />

schöne Wohnung haben<br />

61,7<br />

64,1<br />

59,5<br />

61,5<br />

60,6<br />

62,4<br />

57,8<br />

54,7<br />

60,7<br />

47,6<br />

42,5<br />

52,4<br />

45,2<br />

46,0<br />

44,4<br />

Selbstvertrauen<br />

Erfolg im Beruf<br />

Schöne Landschaft, Natur<br />

Optimismus, dass man<br />

versucht, in den Dingen<br />

stets das Positive zu<br />

sehen<br />

38,3<br />

37,9<br />

38,7<br />

35,8<br />

45,3<br />

27,1<br />

35,5<br />

33,3<br />

37,6<br />

34,0<br />

32,2<br />

35,6<br />

Viele Freunde haben<br />

44,3<br />

46,2<br />

42,6<br />

Einen Beruf, in dem man<br />

aufgeht, der einem Freude<br />

macht<br />

33,6<br />

40,0<br />

27,7<br />

Basis: 976 Männer und Frauen<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 20


Am Ende der Liste finden sich Dinge wie „eine Lebensaufgabe, der man sich ganz<br />

widmet“ (15%), Selbstdisziplin (13%), Glaube / religiöse Überzeugung (11%),<br />

„Enthaltsamkeit, wenn man sich schon mit wenig zufrieden gibt“ (7%) sowie<br />

Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, autogenes Training, usw. (3%). Nur<br />

ein Prozent der Befragten konnten anhand dieser Liste keine Quellen ihres Glücks<br />

definieren.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

2: Was glauben Sie, was macht Sie persönlich glücklich? Welche der folgenden Dinge auf<br />

dieser Liste ist eine Quelle Ihres Glücks?<br />

Gesamt / Männer / Frauen<br />

Teil II<br />

in %<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

7<br />

Freiheit<br />

33,2<br />

40,5<br />

26,3<br />

Genuss<br />

18,8<br />

23,4<br />

14,5<br />

Ein schönes Hobby<br />

Erfülltes Sexualleben<br />

Gutes tun, anderen helfen<br />

Gutes Aussehen<br />

Viel Geld haben<br />

32,1<br />

36,7<br />

27,8<br />

29,7<br />

36,8<br />

23,2<br />

26,6<br />

24,1<br />

28,9<br />

21,0<br />

16,7<br />

24,9<br />

20,7<br />

26,6<br />

15,3<br />

Eine Lebensaufgabe, der<br />

man sich ganz widmet<br />

Selbstdisziplin<br />

Glaube, religiöse<br />

Überzeugungen<br />

Enthaltsamkeit, wenn man<br />

sich schon mit wenig<br />

zufrieden gibt<br />

Entspannungstechniken<br />

wie Yoga, Meditation,<br />

autogenes Training usw.<br />

weiß nicht<br />

15,2<br />

14,9<br />

15,4<br />

12,9<br />

13,7<br />

12,2<br />

10,9<br />

8,2<br />

13,4<br />

7,4<br />

7,0<br />

7,8<br />

2,8<br />

1,3<br />

4,2<br />

1,2<br />

1,3<br />

1,1<br />

Basis: 976 Männer und Frauen<br />

Gesundheit als Grundlage des Glücks ist bei beiden Geschlechtern gleichermaßen an<br />

erster Position. „Eine Familie“ ist für Frauen zweitwichtigste Quelle des Glücks, bei<br />

Männern findet man dieses Statement jedoch an erst an dritter Position. Männern<br />

ist eine glückliche Ehe / Partnerschaft noch wichtiger, bei Frauen ist diese Aussage<br />

auf Rang 4 zu finden. „Menschen, die einen lieben“ sind für Frauen drittwichtigste<br />

Ursprung des Glücks, bei Männern jedoch erst der viertwichtigste.<br />

Liegen diese Aussagen zwar im Ranking auf unterschiedlichen Positionen, so sind<br />

sie in der Ausprägung, also der Häufigkeit der Nennungen, bei Männern und Frauen<br />

auf ähnlich hohem Niveau, d.h. es gibt für die jeweiligen Aussagen keine<br />

signifikanten Unterschiede.<br />

Deutliche Unterschiede zeigen sich bei folgenden Aussagen: Frauen bewerten das<br />

Kriterium „Kinder haben“ mit 52 Prozent, Männer geben hier einen um 10 Prozent-<br />

Punkte niedrigeren Wert an. Auch „Gutes Aussehen“ (25% Frauen / 17% Männer)<br />

sowie „Glaube, religiöse Überzeugung“ ist Frauen wesentlich wichtiger als Männern<br />

(13% Frauen / 8% Männer).<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 21


Männern ist „Erfolg im Beruf“ (45% Männer / 27% Frauen), Freiheit (41% Männer /<br />

26% Frauen), „Ein Beruf in dem man aufgeht, der einem Freude macht“ (40%<br />

Männer/ 28% Frauen), „erfülltes Sexualleben (37% Männer/ 23% Frauen), „ein<br />

schönes Hobby“ (37% Männer / 28% Frauen), „viel Geld haben“ (27% Männer /<br />

15% Frauen) sowie Genuss (23% Männer / 15% Frauen) wesentlich wichtiger als<br />

Frauen. Eine starke Familienorientierung wird den Frauen zugeschrieben, wogegen<br />

Männer ihre Glücksquellen im Beruf und sowie im Auf- und Ausbau ihrer Karriere<br />

finden.<br />

In den Altersgruppen ab 35 Jahren wird Gesundheit ebenfalls als höchste Quelle des<br />

Glücks gesehen. Bei den 14-24-Jährigen hingegen ist es am wichtigsten, viele<br />

Freunde zu haben (71%), bei den 25-34-Jährigen steht die Partnerschaft /<br />

glückliche Ehe (70%) an erster Stelle. Quellen des Glücks im Beruf und beruflichen<br />

Dingen suchen verstärkt die Jüngeren, wogegen dieses Interesse bei den Über-55-<br />

Jährigen stark nachlässt. Den älteren Altersgruppen sind Dinge wie „ein schönes<br />

Haus / eine schöne Wohnung“, „schöne Landschaft, Natur“, „Kinder haben“ sowie<br />

„Glaube, religiöse Überzeugung“ wesentlich wichtiger als den Jüngern.<br />

Im Vergleich zwischen alten und neuen Bundesländern fällt auf, dass die Bewertung<br />

des „Berufes, in dem man aufgeht, der einem Freude macht“ in den neuen Ländern<br />

wesentlich höher ist als in den alten Bundesländern (41% / 32%). Wenig<br />

überraschend hingegen ist, dass „Glaube, religiöse Überzeugung“ in den alten<br />

Bundesländern deutlich höher gewertet wurde (13% / 4%). Für alle weiteren<br />

Aussagen sind keine signifikanten Unterschiede gemessen worden.<br />

3.1.3. Gespräche über Glaubens- und Sinnfragen<br />

Nur knapp zehn Prozent der Deutschen sprechen häufig bzw. sehr häufig im<br />

Freundes- oder Bekanntenkreis über Glaubens- und Sinnfragen.<br />

Frauen diskutieren dieses Thema mehr als Männer (12% vs. 7%). Mehr als 70<br />

Prozent der Deutschen sprechen hingegen selten bzw. gar nicht über diese<br />

Thematik. Fast 40 Prozent der Männer und ca. 30 Prozent der Frauen reden nie mit<br />

Freunden und Bekannten über Glaubens- und Sinnfragen.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 22


Mit zunehmender Schulbildung wird auch verstärkt über Glaubensthemen<br />

gesprochen. Sieben Prozent der Personen mit Hauptschulabschluss, zehn Prozent<br />

der Personen mit einem höheren Schulabschluss ohne Abitur und 16 Prozent der<br />

Befragten mit Abitur / Hochschulreife bzw. abgeschlossenem Studium diskutieren<br />

häufig bzw. sehr häufig darüber.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

3: Inwieweit wird in Ihrer Familie, in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis über Glaubensund<br />

Sinnfragen gesprochen? Würden Sie sagen, Sie sprechen darüber…..<br />

Altersgruppen<br />

in %<br />

50<br />

14-24 25-34 35-54 55+<br />

13<br />

40<br />

32,1<br />

40,9<br />

36,7<br />

35,1<br />

43,2<br />

33,8<br />

36,3<br />

17,2<br />

19,9<br />

19,3<br />

11,8<br />

31,1<br />

30<br />

20<br />

19,4<br />

10<br />

6,6<br />

6,8<br />

0<br />

2,6<br />

1,0<br />

1,6<br />

2,9<br />

….sehr häufig ….häufig ….weder häufig<br />

noch selten<br />

0,9<br />

….selten ….gar nicht Weiss nicht<br />

1,1<br />

Basis: 976 Männer und Frauen<br />

7 Prozent der 14-24-Jährigen, nur 6 Prozent der 25-34-Jährigen, 8 Prozent der 35-<br />

54-Jährigen sowie 13 Prozent der Über-55-Jährigen reden häufig im Bekanntenkreis<br />

über Sinnfragen und Glaube und Religion.<br />

3.1.4. Interesse an Religionen und Glaubensrichtungen<br />

Am häufigsten fühlen sich die Deutschen von evangelischen bzw. katholischen<br />

Christentum angesprochen.<br />

Der hohe Wert von 45 Prozent ist in unserem Kulturkreis nicht überraschend.<br />

Jedoch fühlen sich 37 Prozent aller Befragten von gar keiner Religion oder<br />

Glaubensrichtung angesprochen. In dieser Gruppe sind die Männer signifikant<br />

häufiger vertreten als Frauen (42% Männer / 33% Frauen).<br />

Mit großem Abstand zu den großen Kirchen interessieren sich die Deutschen für<br />

Buddhismus, Zen (4%), christlich-freikirchliche Bewegungen und Gemeinschaften<br />

(4%) sowie Esoterik (3%).<br />

Frauen sind auffällig häufiger als Männer offen für Buddhismus, Zen (6% vs. 2%),<br />

Esoterik (5% vs. 1%) und Mystik (3% vs. 0,4%).<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 23


<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

4: Hier ist eine Liste mit verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen. Von welchen<br />

fühlen Sie sich angesprochen?<br />

Gesamt / Männer / Frauen<br />

in %<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

15<br />

Evangelisches/katholisches<br />

Christentum<br />

Buddhismus, Zen<br />

Christlich-freikirchliche<br />

Bewegungen und<br />

Gemeinschaften<br />

Esoterik<br />

Humanismus<br />

Mystik<br />

Naturreligionen<br />

3,8<br />

1,8<br />

5,6<br />

3,6<br />

2,3<br />

4,8<br />

3,1<br />

0,8<br />

5,1<br />

2,9<br />

3,6<br />

2,4<br />

1,5<br />

0,4<br />

2,6<br />

1,4<br />

1,0<br />

1,8<br />

45,4<br />

43,1<br />

47,5<br />

Anthroposophie<br />

Islam<br />

Judentum<br />

Hinduismus<br />

Andere<br />

keine davon<br />

weiß nicht<br />

1,4<br />

0,6<br />

2,1<br />

1,3<br />

1,9<br />

0,7<br />

1,1<br />

1,2<br />

0,9<br />

0,6<br />

0,2<br />

1,0<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,5<br />

5,1<br />

4,9<br />

5,3<br />

37,2<br />

41,9<br />

32,9<br />

Basis: 976 Männer und Frauen<br />

Personen mit Haupt- / Volksschulabschluss fühlen sich häufiger vom evangelischen<br />

bzw. katholischen Christentum angesprochen, als Personen mit anderen<br />

Schulabschlüssen. Das höchste Interesse an Esoterik zeigen Personen mit höherer<br />

Schulbildung ohne Abitur. In dieser Gruppe gibt es auch ein verstärktes Interesse<br />

am Humanismus (4%) und Buddhismus, Zen (5%). Auch in dieser Gruppe finden<br />

sich mit Abstand die meisten Personen, die sich von keiner Religion angesprochen<br />

fühlen (44%).<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

4: Hier ist eine Liste mit verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen. Von welchen<br />

fühlen Sie sich angesprochen?<br />

Altersgruppen<br />

in %<br />

14-24 25-34 35-54 55+<br />

16<br />

Evangelisches/katholisches<br />

Christentum<br />

Buddhismus, Zen<br />

Christlich-freikirchliche<br />

Bewegungen und<br />

Gemeinschaften<br />

Esoterik<br />

Humanismus<br />

Mystik<br />

Naturreligionen<br />

5,6<br />

4,8<br />

4,4<br />

2,2<br />

0,9<br />

3,8<br />

4,0<br />

4,0<br />

3,1<br />

4,4<br />

2,6<br />

3,0<br />

2,8<br />

0,3<br />

3,6<br />

3,3<br />

4,9<br />

1,1<br />

1,1<br />

1,0<br />

2,1<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,7<br />

35,5<br />

38,1<br />

38,5<br />

57,9<br />

Anthroposophie<br />

Islam<br />

Judentum<br />

Hinduismus<br />

Andere<br />

keine davon<br />

weiß nicht<br />

0,3<br />

0,8<br />

2,7<br />

1,3<br />

4,0<br />

1,5<br />

0,1<br />

1,5<br />

0,5<br />

1,0<br />

1,1<br />

1,5<br />

0,8<br />

0,8<br />

0,2<br />

1,0<br />

0,3<br />

0,5<br />

7,4<br />

3,9<br />

6,2<br />

3,7<br />

29,1<br />

42,7<br />

44,8<br />

41,0<br />

Basis: 976 Männer und Frauen<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 24


Befragte mit Abitur / Hochschulreife bzw. abgeschlossenem Studium fühlen sich<br />

neben dem Christentum besonders stark vom Humanismus angesprochen (10%),<br />

aber auch vom Buddhismus, Zen (8%), Judentum (5%), Naturreligionen (4%) und<br />

Hinduismus (2%).<br />

Bei Betrachtung der Altersgruppen fällt auf, dass sich über 40 Prozent der Unter-55-<br />

Jährigen für keine Religion interessieren. Bei den 14-24-Jährigen ist Mystik von<br />

höherem Interesse als in den anderen Altersgruppen (5%). <strong>Die</strong> Über-55-Jährigen<br />

haben mit fast 60 Prozent ein wesentlich höheres Interesse am Christentum.<br />

3.2. Stellenwert zentraler Fragen / Quellen der Spiritualität /<br />

Religiosität<br />

3.2.1. Situationen, in denen man sich mit grundlegenden Fragen des<br />

Lebens beschäftigt<br />

<strong>Die</strong>se Frage wurde den Probanten ungestützt, also ohne Vorlage einer Liste gestellt.<br />

Mit Abstand am Häufigsten beschäftigt man sich mit den Sinnfragen des Lebens,<br />

wenn jemand stirbt, der einem Nahe steht (14%) bzw. bei (schweren) Krankheiten<br />

(11%). Auch bei persönlicher Krankheit (6%), wenn es einem selbst oder der<br />

Familie schlecht geht (5%), wenn man alleine, einsam ist (5%) oder bei<br />

Familienproblemen / Krisen in der Partnerschaft (5%) wird die Frage nach dem Sinn<br />

des Lebens gestellt.<br />

Fast vier Prozent der Deutschen denken bei Arbeitsplatzverlust / Arbeitslosigkeit<br />

über den Sinn des Lebens nach, ebenso wie in Notsituationen / bei Problemen im<br />

Leben, bei Depressionen / Traurigkeit und bei Existenzängsten bzw.<br />

Zukunftsängsten. Immer noch zwei Prozent der Interviewten stellen sich den Fragen<br />

des Lebens bei finanziellen Schwierigkeiten, wenn alles schief läuft, wenn man Pech<br />

hat, bei schlimmen Nachrichten, Leid in der Welt, Unglücken, aber auch nach einer<br />

Trennung, an persönlichen Tiefpunkten, Stress und Ärger in Schule und Beruf sowie<br />

bei grundlegenden Veränderungen im Leben.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 25


<strong>Die</strong> Antwortrate zeigt, dass diese Momente des Nachdenkens auch mehrfach<br />

auftreten. <strong>Die</strong> Befragten haben im Durchschnitt 1,35 Situationen aufgeführt, in<br />

denen sie über den Sinn des Lebens nachdenken. Bei der Ermittlung dieses<br />

Durchschnittswertes wurden auch die Personen mit einbezogen, die keine Antwort<br />

geben konnten oder wollten (15%) sowie Personen, die eindeutig sagen „Ich denke<br />

nicht darüber nach / mir geht es gut“ (16%). Betrachtet man also nur die<br />

Personen, die oben genannte Beispiele aufgeführt haben, so nennen diese im<br />

Schnitt 2 Situationen. Fast 4 Prozent der Deutschen denken oft / meistens/ immer /<br />

ständig über grundlegende Fragen des Lebens nach.<br />

Naturgemäß erfolgen solche Reflektionsprozesse wesentlich häufiger in Krisensituationen,<br />

immerhin fast ein Prozent der Befragten tut dies aber auch, wenn es<br />

ihnen gut geht.<br />

3.2.2. Hilfe beim Umgang mit grundlegenden Lebensfragen<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten bespricht grundlegende Lebensfragen im engsten<br />

Familien- und Freundeskreis und erwartet dort auch am ehesten Hilfestellung<br />

(63%).<br />

Etwa jeder Dritte benötigt in solchen Situationen Stille um sich herum (30%.) Den<br />

Altersgruppen 40-49 Jahre (35%) sowie 70 Jahre und älter ist Stille noch wichtiger<br />

(43%).<br />

<strong>Die</strong> Gemeinschaft unter Gleichgesinnten ist im Umgang mit grundlegenden<br />

Lebensfragen Anlaufstelle für 20 Prozent der Befragten. Acht Prozent der<br />

Deutschen wenden sich Ratgeberbüchern und Literatur zu. Frauen tun dies<br />

signifikant häufiger als Männer (11% vs. 6%), aber auch die Altersgruppe der 50-<br />

59-Jährigen sucht im Ratgeberbuch deutlich zahlreicher Antworten als andere<br />

Altersgruppen.<br />

Besondere Filme, die sich mit diesem Thema beschäftigen, werden von sechs<br />

Prozent der Bevölkerung im Kino und Fernsehen angeschaut. Auffällig hoch ist<br />

diese Art der Krisenbewältigung bei den 14-19-Jährigen (11%).<br />

Nur ca. drei Prozent der Befragten führen bestimmte Rituale oder religiöse /<br />

spirituelle Übungen durch. Spezielle Kurse oder Seminare nehmen zwei Prozent der<br />

Deutschen in Anspruch.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 26


<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

6: Was hilft Ihnen, mit solch grundlegenden Lebensfragen umzugehen?<br />

Gesamt / Männer / Frauen<br />

in %<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

24<br />

Gespräche im engsten Familien- und<br />

Freundeskreis.<br />

Stille um mich herum.<br />

<strong>Die</strong> Gemeinschaft unter<br />

Gleichgesinnten.<br />

Ratgeberbücher und Literatur.<br />

Ein besonderer Raum, eine besondere<br />

Atmosphäre, wie zum Beispiel ein<br />

Gotteshaus oder ein Tempel.<br />

Besondere Filme im Kino oder im<br />

Fernsehen.<br />

Bestimmte Rituale oder<br />

religiöse/spirituelle Übungen.<br />

Spezielle Kurse oder Seminare.<br />

Spazieren gehen<br />

30,2<br />

29,8<br />

30,5<br />

20,2<br />

22,3<br />

18,4<br />

8,4<br />

6,0<br />

10,7<br />

6,6<br />

5,6<br />

7,5<br />

6,3<br />

5,1<br />

7,5<br />

2,7<br />

2,2<br />

3,1<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,6<br />

0,8<br />

0,8<br />

0,7<br />

62,6<br />

62,2<br />

63,0<br />

0,8<br />

Natur / in die Natur gehen 1,0<br />

0,7<br />

0,8<br />

Hobbies nachgehen 1,2<br />

0,3<br />

0,5<br />

Musik / Musik hören 1,0<br />

0,1<br />

0,3<br />

Sport treiben<br />

0,5<br />

0,3<br />

Brauche <strong>Zeit</strong><br />

0,1<br />

0,4<br />

0,2<br />

Gebet / beten<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,6<br />

Sonstige<br />

0,9<br />

0,4<br />

weiß nicht<br />

15,3<br />

16,3<br />

14,4<br />

Basis: 967 Männer und Frauen<br />

Neben festen Vorgaben hatten die Befragten auch die Möglichkeit andere Dinge zu<br />

nennen, die ihnen helfen, mit grundlegenden Lebensfragen umzugehen. Vier<br />

Prozent der Probanten nahmen dies in Anspruch. Zwei Prozent der Probanten<br />

denken über diese Fragen beim beim Spazieren gehen / in die Natur gehen<br />

reflektierend nach.<br />

Weiterhin wurden „Musik hören“ (0,5%), „ den Hobbies nachgehen“ (0,8%) und<br />

„Sport treiben“ (0,3%) genannt.<br />

3.2.3. Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens<br />

<strong>Die</strong> Befragten wurden gebeten, aus einer vorgegebenen Liste bis zu drei Dinge<br />

auszuwählen, in denen der Proband persönlich Antworten auf Fragen nach dem<br />

Sinn des Lebens sucht und findet. Im Durchschnitt haben die Befragten 2,28<br />

Möglichkeiten ausgewählt.<br />

Den stärksten Rückhalt bieten die Familie (57%) sowie Beziehungen /<br />

Freundschaften (41%).<br />

Das eigene Nachdenken zeigt 40 Prozent der Deutschen Antworten zum Sinn des<br />

Lebens auf. Jeder Vierte Deutsche findet seine Antworten in der Natur. Jeder<br />

Siebte beschäftigt sich mit einer Religion oder einem persönlichen Glauben bzw.<br />

findet in der Arbeit, im Beruf seine Erfüllung.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 27


Ca. fünf Prozent der Interviewten beschäftigt sich bei Fragen nach dem Sinn des<br />

Lebens mit Literatur und Philosophie bzw. sieht die Antworten in schönen Dingen,<br />

die man sich gekauft hat.<br />

Weniger wichtig bei der Beschäftigung mit dem Sinn des Lebens sind den<br />

Deutschen Esoterik (1%) und Astrologie (0,4%). Das in den Medien viel zitierte<br />

Horoskop dient also mehr zur Unterhaltung als zur Lebenshilfe.<br />

Ein Prozent der befragten Personen nutzen Angebote im Internet.<br />

Zum Teil sehr deutliche Unterschiede zeigen sich bei Betrachtung der Altersgruppen.<br />

In den jungen Jahren sind Beziehungen und Freundschaften besonders bedeutend<br />

für die Sinnfindung. Mit zunehmendem Alter lässt dies nach, an deren Stelle tritt<br />

nun die Familie.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

7: Wenn Sie nun einmal die folgende Liste anschauen: Wo finden Sie am ehesten Antworten<br />

auf Fragen nach dem Sinn des Lebens? Bitte wählen Sie bis zu 3 Antworten aus.<br />

Altersgruppen<br />

14-24 25-34 35-54 55+<br />

28<br />

in der Familie<br />

in Beziehungen/<br />

Freundschaften<br />

durch eigenes Nachdenken<br />

in der Natur<br />

in einer Religion, im<br />

persönlichen Glauben<br />

in der Arbeit, im Beruf<br />

in der Philosophie, in der<br />

Literatur<br />

in schönen Dingen, die ich<br />

mir kaufe<br />

in den Medien, <strong>Zeit</strong>schriften,<br />

Filme, Fernsehen<br />

bei weisen Menschen oder<br />

geistigen Lehrmeistern<br />

47,9<br />

60,0<br />

58,5<br />

56,6<br />

49,9<br />

51,0<br />

41,2<br />

32,9<br />

40,1<br />

42,2<br />

39,7<br />

39,9<br />

9,5<br />

19,1<br />

26,3<br />

33,3<br />

5,3<br />

8,0<br />

10,1<br />

22,0<br />

19,3<br />

14,8<br />

16,8<br />

6,9<br />

2,6<br />

4,0<br />

4,5<br />

6,9<br />

5,7<br />

4,2<br />

3,6<br />

5,3<br />

3,8<br />

4,5<br />

2,9<br />

4,8<br />

5,1<br />

1,3<br />

3,2<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,0<br />

in der Wissenschaft<br />

2,0<br />

2,9<br />

2,0<br />

in der Meditation<br />

2,9<br />

2,8<br />

2,0<br />

3,0<br />

in sinnlichen Erfahrungen, 2,0<br />

in der Erotik<br />

2,5<br />

0,3<br />

1,7<br />

in psychologischen Beratungsangeboten<br />

0,9<br />

0,9<br />

2,0<br />

2,8<br />

0,5<br />

in der Esoterik<br />

1,3<br />

1,1<br />

5,0<br />

im Internet<br />

1,5<br />

1,1<br />

0,2<br />

1,3<br />

1,0<br />

in der Astrologie<br />

0,2<br />

0,1<br />

6,3<br />

keine davon<br />

2,6<br />

6,2<br />

4,1<br />

4,3<br />

weiß nicht<br />

8,9<br />

5,7<br />

3,3<br />

Basis: 967 Männer und Frauen<br />

Auch die Antwortsuche in der Natur nimmt mit zunehmendem Alter stetig zu.<br />

Während sich nur neun Prozent der 14-19-Jährigen mit der Natur beschäftigen und<br />

in ihr die Antworten auf Sinnfragen des Lebens bekommen, sind es 37 Prozent der<br />

Über-70-Jährigen.<br />

<strong>Die</strong>ser Trend kehrt sich bei dem Statement „ bei der Arbeit / beim Beruf“ um.<br />

Zwischen 15 und 20 Prozent der Deutschen unter 60 Jahren sucht in der beruflichen<br />

Herausforderung den Sinn des Lebens. Bei den Über-60-Jährigen und somit<br />

vorwiegend Rentnern und Pensionären sind es nur noch drei bis vier Prozent.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 28


Nicht ganz so extrem sind die Unterschiede zwischen Jung und Alt bei der Aussage<br />

„in einer Religion, im persönlichen Glauben“. Zwar geben fast 10 – 15 Prozent der<br />

Altersgruppen zwischen 30 und 69 Jahren an, hier Antworten zu finden, aber mit<br />

fast 33 Prozent der Über-70-Jährigen. Lediglich ca. fünf Prozent der Unter-30-<br />

Jährigen geben an, im Glauben Antworten zu finden. <strong>Die</strong>se Aussage zeigt auch den<br />

einzigen signifikanten Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern (15%<br />

vs. 9%).<br />

3.2.4. Ansichten über den Sinn des Lebens<br />

Bei dieser Frage sollten die Probanten ihre Zustimmung zu einzelnen Statements auf<br />

einer Skala von Eins bis Fünf geben. Eins hatte dabei die Bedeutung „stimme voll<br />

und ganz zu“ und Fünf „stimme absolut nicht zu“.<br />

3.2.4.1. Der Sinn des Lebens ist es, dass man versucht, für sich das Beste<br />

herauszuholen.<br />

<strong>Die</strong>se Aussage erfährt eine neutrale bis leicht zustimmende Bewertung.<br />

Der Mittelwert liegt bei 2,57, wobei Männer dieser Aussage eher<br />

zustimmen, als Frauen (56% vs. 51%). 65 Prozent der 14-24-Jährigen<br />

bejahen diese Aussage, in den Altersgruppen 25-34, sowie 55 Jahre und<br />

älter befürwortet weniger als die Hälfte der Befragten diesen Satz. Stark<br />

unterschiedlicher Meinung ist man auch in den alten und neuen<br />

Bundesländern. 66 Prozent der Befragten aus den neuen Bundesländern<br />

ist der Meinung „jeder ist seines Glückes Schmied“, diese Ansicht teilt<br />

jedoch nur ca. jeder zweite Westdeutsche.<br />

3.2.4.2. Der Sinn des Lebens ist, für seine Familie und Gemeinschaft<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

<strong>Die</strong>s ist das Statement, in der die höchste Zustimmung zu finden ist. Es<br />

sind 74 Prozent der Männer und Frauen, die dieses Statement mit den<br />

Top-2 Nennungen bejahen. Der Mittelwert liegt bei 1,98.<br />

Erwartungsgemäß konträr zum vorherigen Statement haben Personen<br />

unter 25 Jahren weniger deutlich zugestimmt (57%), Personen über 55-<br />

Jahren sind zu fast 80-Prozent dieser Meinung, ebenso wie die Probanten<br />

aus den neuen Bundesländern. Man scheint der Meinung zu sein, dass<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 29


man im Leben das Beste für sich herausholen soll, dabei aber auch für die<br />

Familie und Gemeinschaft Verantwortung übernehmen sollte. <strong>Die</strong><br />

Zustimmung zu dieser Aussage liegt in den alten Bundesländern mit 72<br />

Prozent etwas niedriger.<br />

3.2.4.3. Das Leben trägt einen Sinn in sich selbst.<br />

Eine große Mehrheit der Deutschen stimmt auch diesem Satz zu (etwa<br />

70%). Auch innerhalb der Altersgruppen gibt es wenig Unterschiede,<br />

man ist sich einig, etwa zwei Drittel der Personen bis 55 Jahren sind auch<br />

dieser Meinung. Sogar drei Viertel der Über-55-Jährigen bejaht diese<br />

Aussage.<br />

3.2.4.4. Meiner Meinung nach dient das Leben zu gar nichts.<br />

<strong>Die</strong>ses Statement wird in allen Altersgruppen und geschlechterübergreifend<br />

deutlich verneint. Nur vier Prozent der Deutschen können<br />

hier zustimmen. Der hohe Wert der verneinten Antworten (Bottom 2<br />

Boxes = 86%) zeigt auch, dass es hier eine klare und deutliche Meinung<br />

gibt, es gibt kaum neutrale Antworten. <strong>Die</strong> Deutschen sehen einen Sinn<br />

und eine Aufgabe in ihrem Leben.<br />

3.2.4.5. Ich glaube an einen Gott, aber nicht, wie das Christentum ihn predigt.<br />

Zwiespältigerer Ansicht ist man bei dieser Meinung. Insgesamt liegt die<br />

Beurteilung mit einem Mittelwert von 3,33 eher im Bereich der<br />

Verneinung. Jeder Vierte Befragte kann keine eindeutige Antwort geben<br />

und wählt die neutrale Aussage „Drei“. <strong>Die</strong> Zustimmung liegt bei 28<br />

Prozent, die Ablehnung jedoch bei 47 Prozent.<br />

Extrem unterschiedliches Antwortverhalten gibt es zwischen Ost und<br />

West. In den alten Bundesländern stimmen 32 Prozent der Befragten zu.<br />

Der Mittelwert ist mit 3,14 im neutralen Antwortbereich. In den neuen<br />

Bundesländern liegt die Zustimmung bei nur 15 Prozent, der Mittelwert<br />

jedoch mit 3,99 deutlich im negativen Bereich, das heißt dieser Aussage<br />

wird im Osten mehrheitlich nicht zugestimmt.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 30


3.2.4.6. Meiner Meinung nach ist Gott nichts anderes als das Wertvolle im<br />

Menschen.<br />

<strong>Die</strong> neutralen Antworten liegen mit 35 Prozent bei dieser Aussage am<br />

höchsten. Man möchte diesen Satz weder bejahen noch verneinen, das<br />

drückt sich auch mit dem Mittelwert aus, der bei 3,14 Punkten liegt.<br />

Während man beim vorhergehenden Statement noch eher eine<br />

Ablehnung erkennen konnte, gibt es bei dieser Ansicht keinen<br />

signifikanten Unterschied zwischen Zustimmung und Ablehnung, die<br />

Zustimmung liegt bei 30 Prozent, die Ablehnung bei 35 Prozent.<br />

Ebenso können kaum Differenzen zwischen den Altersgruppen bzw.<br />

Bundesländern benannt werden.<br />

3.2.4.7. Ich glaube an einen persönlichen Gott, zu dem ich z.B. über das Gebet in<br />

Kontakt treten kann.<br />

Insgesamt betrachtet liegt die Zustimmung mit einem Mittelwert von 3,23<br />

eher im neutralen Bereich mit leichter Tendenz zur Ablehnung. <strong>Die</strong>s ist<br />

aber bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich. 40 Prozent der<br />

Frauen stimmen dieser Aussage zu, aber nur 30 Prozent der Männer. Viel<br />

deutlicher fällt hingegen die Ablehnung bei den Männern aus. Jeder<br />

zweite Mann kann dieser Aussage nicht zustimmen, auch 40 Prozent der<br />

Frauen vertreten lehnen diese Meinung ab. Männer glauben also eher<br />

nicht an einen persönlichen Gott, Frauen hingegen können sich da nicht<br />

eindeutig festlegen.<br />

Auch in den Altersgruppen gibt es Unterschiede: Nur 16 Prozent der unter<br />

25-Jährigen stimmen der oben genannten Aussage zu, ca. 30 Prozent der<br />

25-55-Jährigen, jedoch fast 50 Prozent der Über-55-Jährigen.<br />

In den neuen Bundesländern wird diese Aussage deutlich abgelehnt<br />

(Mittelwert 4, Top Boxes 16%), wogegen in den alten Bundesländern eine<br />

neutrale Meinung dazu vorliegt. Der Mittelwert liegt bei 3,01 - die<br />

Zustimmung bei 40 Prozent.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 31


3.2.4.8. Frauen sind im Zusammenhang mit religiösen oder spirituellen Belangen<br />

sensibler und offener als Männer.<br />

Hier könnte man eine deutlich höhere Zustimmung der Frauen erwarten,<br />

aber die Geschlechter sind sich einig und stimmen dieser Aussage eher zu<br />

und das auf ähnlich hohem Niveau. Sowohl 55 Prozent der Männer als<br />

auch der Frauen bewerten diese Aussage mit „eins“ oder „zwei“.<br />

Aber auch bei dieser Aussage zieht sich jeder Vierte Befragte auf eine<br />

neutrale Antwort zurück - man könnte Diplomatie unterstellen. Daraus<br />

ergibt sich, dass die Top 2-Boxes über alle Geschlechter, Altersgruppen<br />

und Regionen hinweg zwischen 55-60 Prozent liegt, die Ablehnung<br />

zwischen 15 und 20 Prozent.<br />

3.2.4.9. <strong>Die</strong> Welt / der Kosmos / das Universum werden von einem höheren<br />

Wesen oder einer geistigen Macht zusammengehalten.<br />

<strong>Die</strong> Befragten reagieren auf diese Aussage skeptisch. Nur weniger als ein<br />

Drittel der Befragten findet hier seine persönliche Auffassung wieder,<br />

Frauen etwas stärker als Männer.<br />

Höhere Zustimmung erfährt diese Auffassung bei den älteren Personen im<br />

Alter ab 55 Jahren (39%).<br />

Der Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern ist in dieser<br />

Frage wieder sehr deutlich. Der Mittelwert von 3,12 bei den alten<br />

Bundesländern zeigt weder eine eindeutige Zustimmung noch Ablehnung.<br />

Ein Drittel der Westdeutschen befürwortet diese Meinung. Nur jeder<br />

Fünfte Ostdeutsche schließt sich dem an. Der Mittelwert ist mit 3,87<br />

eindeutig ablehnend.<br />

3.2.4.10. Um bei wichtigen Dingen ganz sicher zu gehen, kann es nicht schaden,<br />

„auf Holz zu klopfen“ oder einen Talisman bei sich zu haben.<br />

Methoden zur „Glücksbeschwörung“ wie etwa „auf Holz klopfen“, einen<br />

Talisman in der Tasche haben andere Varianten sind zwar hinlänglich<br />

bekannt, werden aber anscheinend nur von ca. jedem vierten Mann und<br />

jeder dritten Frau praktiziert.<br />

Je älter die Befragten sind, desto weniger glaubt man an diese<br />

Glücksbringer, nur jeder Fünfte der Über-55-Jährigen denkt, dass es nicht<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 32


schaden kann, auch dem Aberglauben Beachtung zu schenken, bei den<br />

25-34-Jähringen sind es jedoch 38 Prozent, die sich alle Optionen offen<br />

halten wollen.<br />

3.2.4.11. Es gibt in der Welt Ereignisse und Vorgänge, die letztlich nicht erklärbar<br />

sind.<br />

Eine hohe Zustimmung erhält diese Aussage. Ca. 65 Prozent der<br />

Deutschen glauben, dass nicht alles rational erklärbar ist. Wie bei fast<br />

allen Statements in dieser Frage, stimmen Frauen dem leicht häufiger zu<br />

als Männer. Auch scheint Lebenserfahrung zu einer größeren Zustimmung<br />

dieses Statement zu führen, fast 70 Prozent der Über-55-Jährigen aber<br />

nur 60 Prozent der Altersgruppen bis 35 stimmen zu.<br />

In den neuen Bundesländern tendiert man zu rationellerem Denken. Nur<br />

55 Prozent der Ostdeutschen glauben, dass es Dinge gibt, die nicht<br />

erklärbar sind, bei den Westdeutschen sind es 67 Prozent.<br />

3.2.4.12. Der Mensch ist allein ein Produkt der Naturgesetze.<br />

Auch hier zeigt sich deutlich die unterschiedliche, historisch bedingte,<br />

religiöse Bildung zwischen Ost und West. 60 Prozent der Personen in den<br />

neuen Bundesländern sind von dem wissenschaftlichen Standpunkt<br />

überzeugt. Nur 43 Prozent der Westdeutschen folgen dieser Meinung.<br />

Fast jeder Dritte in den alten Bundesländern hingegen glaubt an eine<br />

Form der „Schöpfung“ und verneint diese Aussage.<br />

Etwa jeder zweite Mann, aber nur 43 Prozent der Frauen betrachten sich<br />

rationell als Geschöpfe der Natur. Insgesamt stimmen 47 Prozent der<br />

Deutschen dieser Aussage zu. Fast 50 Prozent der Unter-55-Jährigen<br />

schließen sich dem an, aber nur 44 Prozent der Über-55-Jährigen.<br />

3.2.4.13. Es gibt gute und schlechte Geister.<br />

An gute und schlechte Geister glaubt nur etwa ein Viertel der<br />

Bevölkerung. Auch hier stehen Frauen dieser Aussage wieder etwas<br />

aufgeschlossener gegenüber als Männer (26% vs. 19%). Personen unter<br />

25 Jahren und über 55-Jahren stimmen dieser Aussage etwas häufiger zu,<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 33


als Personen in den mittleren Altersklassen. Generell wird diese Aussage<br />

aber eher abgelehnt.<br />

3.2.5. Wichtigkeit bestimmter Themen<br />

Dem Befragten wurde eine Liste mit folgenden Themen vorgelegt:<br />

• Gesundheitsfragen<br />

• Geldfragen, die eigene wirtschaftliche Lage<br />

• Hobby, Freizeit, Urlaub<br />

• Beruf, Arbeit<br />

• Sport, persönliche Fitness<br />

• persönlicher Glaube, Religion, Spiritualität<br />

• <strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn des Lebens<br />

• Natur und Umweltschutz<br />

• Familie und Freunde<br />

• Das Leben genießen<br />

• Meine Zufriedenheit<br />

• Meine Sicherheit<br />

Aus diesen Themenbereichen sollte sich der Proband nun bis zu drei Themen<br />

heraussuchen, die ihm persönlich sehr wichtig sind und dies dann nochmals in eine<br />

Reihenfolge bringen.<br />

Drei Viertel aller Befragten wählten Familie und Freunde als wichtigstes Thema. Mit<br />

deutlichem Abstand (45%) folgten die Gesundheitsfragen, persönliche Zufriedenheit<br />

(34%), Beruf, Arbeit (29%), Geldfragen und die persönliche wirtschaftliche Lage<br />

(22%). 19 Prozent der Befragten sind stark genussorientiert, für 18 Prozent der<br />

Bevölkerung sind Hobby, Freizeit und Urlaub sehr wichtig.<br />

Sicher beeinflusst von der derzeitigen weltpolitischen Lage und Terrorismus ist das<br />

Sicherheitsbedürfnis der Deutschen ein Top-Thema. 17 Prozent der Befragten<br />

zählen „meine Sicherheit“ zu den drei wichtigsten Themen.<br />

Jeweils je neun Prozent der Interviewten interessieren sich stark für Natur und<br />

Umweltschutz sowie persönlichen Glauben, Religion und Spiritualität.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 34


Betrachtet man nun die Reihenfolge der wichtigsten Themen, zeigen sich zum Teil<br />

deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern sowie den Altersgruppen.<br />

Insgesamt wurden folgende Häufigkeiten für die einzelnen Bereiche als wichtigstes<br />

Thema ermittelt:<br />

1. Familie und Freunde 47%<br />

2. Gesundheitsfragen 19%<br />

3. Meine Zufriedenheit 8%<br />

4. Beruf, Arbeit 8%<br />

5. Geldfragen, die eigene wirtschaftliche Lage 5%<br />

6. Das Leben genießen 3%<br />

7. Hobby, Freizeit, Urlaub 2%<br />

8. persönlicher Glaube, Religion, Spiritualität 2%<br />

Meine Sicherheit 2%<br />

9. Natur und Umweltschutz 1%<br />

10. <strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn des Lebens 0,4%<br />

11. Sport, persönliche Fitness 0,2%<br />

Familie und Freunde sowie Gesundheitsfragen sind für beide Geschlechter die Top-<br />

Antworten. Männern ist dann jedoch Beruf und Arbeit sowie die eigene<br />

wirtschaftliche Lage wichtiger als die persönliche Zufriedenheit. Persönliche<br />

Zufriedenheit ist für Frauen das am dritthäufigsten genannte Thema. Persönlicher<br />

Glaube, Religion und Spiritualität ist mit drei Prozent auf Position Fünf des<br />

wichtigsten Themas bei den Frauen. Bei den Männern rangiert es nur an drittletzter<br />

Position mit 0,4 Prozent.<br />

Sehr unterschiedlich ist die Reihenfolge der Themen in den verschiedenen<br />

Altersklassen. Einigkeit herrscht über das Top-Thema „Familie und Freunde“. Ab<br />

35 Jahren wird das Thema „Gesundheit“ auf Position Zwei gesetzt, gefolgt von<br />

Beruf, Arbeit, persönlicher Zufriedenheit sowie Geldfragen / wirtschaftliche Lage.<br />

Bei den jüngeren Personen werden Gesundheitsfragen nachrangig bewertet, bei den<br />

14-25-Jährigen auf Position Acht, bei den 24-34-Jährigen auf Position Vier.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 35


Wichtiger sind Beruf und Arbeit, persönliche Zufriedenheit, Sicherheit und<br />

Geldfragen.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

9b: Hier sehen Sie noch einmal die drei Themen, die Sie eben als für Sie persönlich wichtig<br />

bezeichnet haben. Bitte sagen Sie mir nun, welches dieser Themen für Sie persönlich das<br />

wichtigste, das zweitwichtigste und das drittwichtigste ist.<br />

Altersgruppen<br />

14-24<br />

24-34<br />

41<br />

Wichtigstes<br />

Thema<br />

Zweitwichtigstes<br />

Thema<br />

Drittwichtigstes<br />

Thema<br />

Wichtigstes<br />

Thema<br />

Zweitwichtigstes<br />

Thema<br />

Drittwichtigstes<br />

Thema<br />

Familie und Freunde<br />

48,2%<br />

24,9%<br />

6,4%<br />

Familie und Freunde<br />

58,0%<br />

14,5%<br />

6,4%<br />

Meine Sicherheit<br />

19,0%<br />

9,0%<br />

7,9%<br />

Beruf, Arbeit<br />

12,7%<br />

14,5%<br />

15,3%<br />

Beruf, Arbeit<br />

16,8%<br />

20,0%<br />

13,0%<br />

Meine Zufriedenheit<br />

8,9%<br />

16,7%<br />

9,2%<br />

Meine Zufriedenheit<br />

8,2%<br />

7,5%<br />

6,5%<br />

Gesundheitsfragen<br />

6,0%<br />

14,2%<br />

8,9%<br />

Geldfragen, die eigene<br />

wirtschaftliche Lage<br />

8,1%<br />

7,8%<br />

5,6%<br />

Geldfragen, die eigene<br />

wirtschaftliche Lage<br />

4,7%<br />

12,5%<br />

9,3%<br />

Hobby, Freizeit, Urlaub<br />

6,7%<br />

6,5%<br />

19,4%<br />

Das Leben genießen<br />

3,5%<br />

5,5%<br />

12,0%<br />

Das Leben genießen<br />

4,7%<br />

9,0%<br />

15,6%<br />

Natur und<br />

Umweltschutz<br />

1,8%<br />

2,0%<br />

2,0%<br />

Gesundheitsfragen<br />

2,3%<br />

7,0%<br />

2,9%<br />

persönlicher Glaube,<br />

Religion, Spiritualität<br />

1,4%<br />

2,8%<br />

1,2%<br />

Natur und<br />

Umweltschutz<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

1,9%<br />

Meine Sicherheit<br />

1,2%<br />

5,3%<br />

5,2%<br />

Sport, persönliche<br />

Fitness<br />

0,5%<br />

3,8%<br />

12,1%<br />

Sport, persönliche<br />

Fitness<br />

0,3%<br />

3,3%<br />

4,5%<br />

<strong>Die</strong> Frage nach dem<br />

Sinn des Lebens<br />

0,5%<br />

1,5%<br />

2,3%<br />

Hobby, Freizeit, Urlaub<br />

5,1%<br />

15,5%<br />

persönlicher Glaube,<br />

Religion, Spiritualität<br />

1,4%<br />

2,0%<br />

<strong>Die</strong> Frage nach dem<br />

Sinn des Lebens<br />

2,1%<br />

2,2%<br />

weiß nicht<br />

0,7%<br />

0,7%<br />

4,4%<br />

weiß nicht<br />

1,4%<br />

1,4%<br />

8,2%<br />

Basis: 967 Männer und Frauen<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

9b: Hier sehen Sie noch einmal die drei Themen, die Sie eben als für Sie persönlich wichtig<br />

bezeichnet haben. Bitte sagen Sie mir nun, welches dieser Themen für Sie persönlich das<br />

wichtigste, das zweitwichtigste und das drittwichtigste ist.<br />

Altersgruppen<br />

35-54<br />

55+<br />

42<br />

Wichtigstes<br />

Thema<br />

Zweitwichtigstes<br />

Thema<br />

Drittwichtigstes<br />

Thema<br />

Wichtigstes<br />

Thema<br />

Zweitwichtigstes<br />

Thema<br />

Drittwichtigstes<br />

Thema<br />

Familie und Freunde<br />

51,5%<br />

21,5%<br />

5,7%<br />

Familie und Freunde<br />

37,7%<br />

26,0%<br />

4,2%<br />

Gesundheitsfragen<br />

16,8%<br />

18,4%<br />

8,2%<br />

Gesundheitsfragen<br />

32,3%<br />

21,8%<br />

8,6%<br />

Beruf, Arbeit<br />

9,1%<br />

15,7%<br />

12,2%<br />

Meine Zufriedenheit<br />

7,4%<br />

13,3%<br />

18,1%<br />

Meine Zufriedenheit<br />

8,2%<br />

9,0%<br />

15,1%<br />

Geldfragen, die eigene<br />

wirtschaftliche Lage<br />

4,6%<br />

5,9%<br />

8,7%<br />

Geldfragen, die eigene<br />

wirtschaftliche Lage<br />

5,1%<br />

8,8%<br />

8,6%<br />

persönlicher Glaube,<br />

Religion, Spiritualität<br />

3,6%<br />

3,1%<br />

8,2%<br />

Das Leben genießen<br />

2,1%<br />

8,4%<br />

10,2%<br />

Das Leben genießen<br />

2,7%<br />

3,7%<br />

5,5%<br />

Meine Sicherheit<br />

1,7%<br />

4,9%<br />

9,7%<br />

Beruf, Arbeit<br />

1,9%<br />

4,8%<br />

3,1%<br />

Hobby, Freizeit, Urlaub<br />

1,2%<br />

4,8%<br />

11,2%<br />

Meine Sicherheit<br />

1,8%<br />

8,2%<br />

8,7%<br />

Natur und Umweltschutz<br />

0,9%<br />

1,8%<br />

5,8%<br />

Natur und Umweltschutz<br />

1,5%<br />

3,6%<br />

7,3%<br />

<strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn<br />

des Lebens<br />

0,6%<br />

1,2%<br />

1,3%<br />

Hobby, Freizeit, Urlaub<br />

1,3%<br />

1,7%<br />

9,1%<br />

persönlicher Glaube,<br />

Religion, Spiritualität<br />

0,5%<br />

2,3%<br />

2,3%<br />

<strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn<br />

des Lebens<br />

0,2%<br />

1,2%<br />

3,3%<br />

Sport, persönliche Fitness<br />

0,2%<br />

1,2%<br />

4,2%<br />

Sport, persönliche Fitness<br />

1,7%<br />

3,1%<br />

weiß nicht<br />

2,2%<br />

2,2%<br />

5,4%<br />

weiß nicht<br />

4,9%<br />

4,9%<br />

12,1%<br />

Basis: 967 Männer und Frauen<br />

Persönlicher Glaube, Religion und Spiritualität erfährt in den einzelnen<br />

Altersgruppen eine sehr unterschiedliche Wichtigkeit. In der jüngsten Gruppe der<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 36


14-24-Jährigen gehört dieses Thema zwar für drei Prozent zu den drei wichtigsten<br />

Themen, aber wird nie als Top Thema ausgewählt. In den mittleren Altersgruppen<br />

ist Glaube und Religion für fünf Prozent der Befragten eins der drei wichtigsten<br />

Themen, für ein Prozent der 24-35 Jährigen und 0,5 Prozent der 35-54Jährigen<br />

sogar das wichtigste Thema. Ab 55 Jahren wird dieses Thema wichtiger, wofür die<br />

Gründe in der Erziehung und Prägung zu suchen sind. 15 Prozent der Über-55-<br />

Jährigen wählt dieses Thema zu den Wichtigsten, mit vier Prozent ist es in dieser<br />

Altersgruppe auf Rang Fünf der Top Themen.<br />

3.3. Einstellungen und Prägung zu Spiritualität, Glaube und<br />

Religion<br />

3.3.1. Religiosität und Spiritualität<br />

Fast 40 Prozent der Deutschen bezeichnen sich selbst als religiös. Signifikant<br />

häufiger halten sich Frauen für gläubig (42% va. 32%). Mit zunehmendem Alter<br />

steigt die Anzahl derer, die sich für religiös halten. In der Altersgruppe der Über-70-<br />

Jährigen sind dies bereits 65 Prozent. Erwartungsgemäß deutlich sind hier die<br />

Unterschiede zwischen Ost und West. 20 Prozent der Ostdeutschen, aber 42<br />

Prozent der Westdeutschen sind religiös. Fast 60 Prozent der Personen aus Baden-<br />

Württemberg halten sich für religiös.<br />

Auch bei der Spiritualität ist Baden Württemberg führend. 35 Prozent der Badenser<br />

und Schwaben stimmen der Aussage „ich bin ein spiritueller Mensch“ zu.<br />

Deutschlandweit sind dies nur 15 Prozent der Bevölkerung, 19 Prozent der Frauen<br />

und zehn Prozent der Männer. Innerhalb der Altersgruppen sind bei der Spiritualität<br />

keine wesentlichen Unterschiede zu erkennen. Auffällig häufig sind Personen ohne<br />

Kinder im Haushalt spirituell (17% vs. 10%).<br />

Das Interesse an der Magie bzw. an magischen Dingen ist vorwiegend bei den<br />

jungen Deutschen zu erkennen. Ca. 28 Prozent der Unter-30-Jährigen interessieren<br />

sich dafür. In der Altersgruppe über 70 sind es nur noch elf Prozent. Fast jede<br />

vierte Frau aber nur jeder achte Mann behauptet, an Magie interessiert zu sein.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 37


Besonders häufig sind dies Personen mit einem höheren Schulabschluss ohne Abitur<br />

(24%). <strong>Die</strong>se Personen sind gleichzeitig neuen Trends und Entwicklungen<br />

gegenüber eher aufgeschlossen.<br />

Überzeugte Atheisten sind in Deutschland eher männlich. 26 Prozent der Männer<br />

und 17 Prozent der Frauen glauben nicht an einen Gott. <strong>Die</strong>se Auffassung teilen<br />

überwiegend junge Leute. Fast 30 Prozent der 20-29-Jährigen sind „ungläubig“, je<br />

älter die Befragten sind, desto niedriger ist der Wert der Atheisten (13% in der<br />

Altersgruppe der Über-50-Jährigen), dies korrespondiert mit den Aussagen zur<br />

Religiosität.<br />

Jeder zweite Ostdeutsche und nur jeder achte Westdeutsche glaubt nicht an Gott.<br />

Atheisten sind insbesondere unter den Angestellten zu finden (27%).<br />

Jeder zehnte Deutsche ist (noch) auf der Suche nach einer für ihn persönlich<br />

passenden Religion bzw. spirituellen Praxis. Er fühlt sich in keiner Religion richtig<br />

aufgehoben, vertritt aber auch keine atheistische Auffassung. Spirituell Suchende<br />

sind tendenziell eher Menschen mit Abitur und abgeschlossenem Studium. Auch<br />

hier finden sich verstärkt Frauen wieder (14% vs. 7%). 15 Prozent der 14-29-<br />

Jährigen sind auf der Suche, im Alter von 30-39 Jahren sind dies nur fünf Prozent.<br />

Der Wert steigt aber mit zunehmendem Alter wieder leicht an.<br />

20 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg bezeichnen sich als „spirituell<br />

suchend“. Spirituell Suchende sind neuen Trends und Entwicklungen gegenüber<br />

eher aufgeschlossen (16%).<br />

Fast 20 Prozent der Bevölkerung, zwölf Prozent der Männer und 26 Prozent der<br />

Frauen sind abergläubisch, obwohl der Aberglaube allgemein eher abwertend als<br />

irrational, unvernünftig, nutzlos betrachtet wird. Aberglaube ist allerdings in allen<br />

sozialen Schichten relativ konstant vertreten. Interessanterweise ist Aberglaube bei<br />

Personen, die zur Miete leben verbreiteter als bei Personen mit Wohneigentum.<br />

Auch bei der Betrachtung des Haushaltsnettoeinkommens fällt auf, dass Personen<br />

mit einem hohen Einkommen von 3000 EUR und mehr verstärkt diesem<br />

„Volksglauben“ nachgehen.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 38


Mehr als jeder Dritte Deutsche fühlt sich einer religiösen Gemeinschaft zugehörig<br />

und dort aufgehoben. Besonders stark trifft diese Aussage auf die Über-70-Jährigen<br />

zu. 51 Prozent dieser Gruppe fühlt sich in der Gemeinschaft einer Religion zu<br />

Hause. Besonders häufig stimmen verheiratete Menschen bzw. Personen, die<br />

geschieden sind, getrennt lebend oder verwitwet sind, Personen mit eher<br />

einfacherer Bildung sowie Berufslose und Personen mit eigenem Haus der Aussage<br />

„Ich fühle mich in der Gemeinschaft einer Religion zuhause“ zu. Wenig<br />

überraschend sind wieder die großen Unterschiede zwischen den alten und neuen<br />

Bundesländern (35% vs. 12%). Fast jeder zweite Badenser und Schwabe stimmt<br />

dieser Aussage zu.<br />

Mehr bzw. größere spirituelle Erfahrungen wünschen sich 18 Prozent der Deutschen.<br />

<strong>Die</strong>se Sehnsucht ist vor allem in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern zu<br />

beobachten (23%) sowie bei Personen mit Abitur / Hochschulreife /<br />

abgeschlossenem Studium (31%). Insbesondere Frauen wünschen sich<br />

tiefgehendere religiöse Erlebnisse (22% vs. 13%).<br />

Jeder vierte Proband hat im Laufe seines Lebens eine ganz persönliche Form der<br />

Spiritualität entwickelt. Fast 40 Prozent der Personen mit gehobener Schulbildung<br />

sowie wieder Personen aus Baden-Württemberg stimmen signifikant häufiger<br />

diesem Statement zu.<br />

<strong>Die</strong> größte Gruppe bilden die Personen, die von sich behaupten, dass ihnen religiöse<br />

Dinge gleichgültig sind (41%). In den neuen Bundesländern sind dies sogar 61<br />

Prozent. Jedem zweiten Mann und jeder dritten Frau sind religiöse Dinge egal bzw.<br />

spielen in ihrem Alltag keine Rolle. Je jünger die Befragten sind, desto<br />

ausgeprägter ist diese Meinung. 63 Prozent der Unter-25-Jährigen, aber immer<br />

noch 40-50 Prozent der 25-59-Jährigen teilen diese Auffassung. Ab 60 Jahren sinkt<br />

der Wert der Zustimmung deutlich.<br />

Der Lehrmeinung der großen Kirchen können 36 Prozent der Deutschen nicht<br />

folgen. Ihre persönlichen religiösen Glaubensüberzeugungen stimmen mit den<br />

kirchlichen Vorgaben nicht überein. Auch hier wieder sind es wieder eher junge<br />

Menschen, denen die Kirche nicht mehr alltagstauglich erscheint. 45 Prozent der<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 39


unter 20-Jährigen, zwischen 33-40 Prozent der 20-69-Jährigen finden Ihren<br />

persönlichen Glauben demzufolge nicht mehr in der kirchlichen Lehrmeinung<br />

wieder. Bei den Über-70-Jährigen sind dies nur 18 Prozent. Signifikant hohe<br />

Zustimmung für diese Aussage findet man auch bei Personen mit Abitur bzw.<br />

Studium.<br />

3.3.2. Religiöse Prägung<br />

Eine zum Teil starke religiöse Prägung durch das Elternhaus bzw. familiäres und<br />

nachbarschaftliches Umfeld haben 36 Prozent der Befragten erfahren. 42 Prozent<br />

der Interviewten geben an, eher nicht bzw. gar nicht religiös durch das Elternhaus<br />

bzw. persönliche Umfeld beeinflusst zu sein.<br />

Frauen haben eine etwas höhere Prägung als Männer (40% vs. 32%). Besonders<br />

hoch ist der Wert für Personen über 55 Jahren. Hier gibt jeder Zweite über 55 an,<br />

durch das Elternhaus bzw. Umfeld stark religiös gelenkt worden zu sein.<br />

Jeder Fünfte gibt an, dass Religion in ihrem Elternhaus und im Umfeld weder eine<br />

besonders große noch keine Rolle gespielt hat.<br />

Kaum religiös geprägt durch das Elternhaus und Umfeld wurden Personen in den<br />

neuen Bundesländern. 49 Prozent geben an, dass Religion gar kein Thema war, 15<br />

Prozent sagen, dass es eher selten diskutiert wurde.<br />

3.3.3. Änderung religiöser und spiritueller Auffassungen<br />

Religiöse und spirituelle Auffassungen können sich im Laufe des Lebens ändern. 42<br />

Prozent der Befragten haben den religiösen Glauben ihrer Kindheit weitgehend<br />

verloren oder abgelegt. Deutlich mehr Befragte ohne Kinder teilen diese Erfahrung<br />

(45% vs. 35%).<br />

27 Prozent der Deutschen haben religiöse Auffassungen durch philosophische oder<br />

humanistische Ideen erweitert. <strong>Die</strong>s trifft ebenso wieder häufiger auf Personen<br />

ohne Kindern im Haushalt zu (29% vs. 22%) sowie auf Personen mit höherer und<br />

gehobener Schulbildung.<br />

Männer sind überzeugt, in vielen Bereichen Glauben durch Wissen ersetzt zu haben.<br />

Insgesamt stimmen dieser Aussage 56 Prozent der Befragten zu, 60 Prozent der<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 40


Männer und 52 Prozent der Frauen. Insbesondere Personen mit Abitur /<br />

Hochschulreife bzw. abgeschlossenem Studium sind dieser Auffassung (65%).<br />

Mehr als jeder vierte Deutsche hat seinen Glauben im Laufe des Lebens intensiviert.<br />

Jede dritte Frau und jeder vierte Mann sagen, dass ihr Glauben im Laufe der <strong>Zeit</strong><br />

insgesamt tiefer und intensiver geworden ist. Deutlich häufiger sagen dies<br />

Personen über 70 Jahren (55%). Personen, die dieser Aussage zustimmen, haben<br />

signifikant oft einen Hauptschulabschluss (33%).<br />

Im Gegensatz dazu neigen 45 Prozent der Deutschen zu Pragmatismus und greifen<br />

nur in bestimmten Situationen auf den Glauben zurück, im Alltag spielt er kaum eine<br />

Rolle.<br />

Fast 13 Prozent der Befragten konnten keiner der Aussagen zustimmen.<br />

3.3.4. Spirituelle Erfahrungen<br />

Dem Befragten wurden Situationen genannt, in denen es passieren kann, dass das<br />

eigene Ich ganz zurücktritt, man in etwas aufgeht und man sich vollkommen<br />

losgelöst fühlt. <strong>Die</strong> Befragten sollten dann angeben, ob sie selbst schon einmal eine<br />

solche Erfahrung gemacht haben oder sich vorstellen können, dass es ein solches<br />

Erlebnis gibt.<br />

Das Gefühl, völlig losgelöst zu sein, haben bereits 31 Prozent der Befragten nach<br />

körperlichen Grenzerfahrungen gemacht, Männer häufiger als Frauen. Weitere 31<br />

Prozent haben dieses Erlebnis zwar noch nie gehabt, können sich jedoch vorstellen,<br />

dass es diese Situation gibt. Nur jeder sechste Deutsche kann sich solch ein Gefühl<br />

nach einer körperlichen Grenzerfahrung nicht vorstellen.<br />

Nicht nur indem körperliche Grenzen überschritten werden, kann dieses Gefühl<br />

erlebt werden, sondern auch im selbstvergessenen Tanz / Bewegung im Sport oder<br />

Spiel. Jeder Dritte kann mit dieser Erfahrung aufwarten, sogar fast jeder Zweite<br />

unter 20 Jahren und 44 Prozent der Unter-30-Jährigen hatten dieses Erlebnis<br />

bereits. 26 Prozent der Befragten können sich diese Situation gut vorstellen, etwa<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 41


jeder Fünfte jedoch kann sich nicht vorstellen, das Tanz und Bewegung diese<br />

Selbstvergessenheit hervorrufen kann.<br />

45 Prozent haben sich schon einmal von einem Film, Kunstwerk, Buch oder<br />

Musikstück entführen lassen und so vertieft, dass man nichts mehr um sich herum<br />

wahrnimmt, hier sind jedoch deutlich häufiger Personen mit höherer Schule ohne<br />

Abitur bzw. Abitur / Hochschulreife oder abgeschlossenes Studium (48% bzw. 54%)<br />

zu finden. 27 Prozent der Befragten würden eine solche Erfahrung nicht<br />

ausschließen, haben sie aber noch nicht erlebt. 14 Prozent glauben nicht, dass man<br />

von Kunst so berührt sein kann.<br />

Im Tagträumen gehen 32 Prozent der Befragten auf, signifikant mehr Frauen als<br />

Männer (36% vs. 27%) aber auch verstärkt junge Menschen unter 30 Jahren (47%<br />

bzw. 42%). 41 Prozent der ledigen Personen haben bereits beim Tagträumen<br />

erlebt, dass das eigene Ich zurücktritt. Auch Personen, die zur Miete wohnen,<br />

scheinen eher zu intensiven Tagträumen zu neigen, als Personen mit<br />

Wohneigentum (35% vs. 27%).<br />

Ein Viertel der Bevölkerung kann sich wiederum gut vorstellen, sich beim<br />

Tagträumen zu verlieren, 20 Prozent sehen das eher skeptisch und glauben nicht,<br />

solch intensive spirituelle Erfahrungen beim Tagträumen machen zu können.<br />

38 Prozent der Männer und Frauen gleichermaßen haben in einem tiefen<br />

Naturerlebnis sich bereits vollkommen losgelöst gefühlt. <strong>Die</strong>se Erfahrungen nehmen<br />

mit zunehmendem Alter stark zu. So wurden nur 16 Prozent der 14-19-Jährigen<br />

bisher so tief von der Natur beeindruckt, jedoch 52 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />

Auch haben Personen ohne Kinder häufiger intensive Naturerlebnisse gehabt, als<br />

Personen mit Kindern (41% vs. 31%). Weitere 38 Prozent der Befragten können<br />

sich gut vorstellen, bei einem besonderen Erlebnis in der Natur sich losgelöst zu<br />

fühlen. Nur zehn Prozent schließen aus, dass man dies erleben kann.<br />

57 Prozent der Deutschen, 65 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen haben<br />

bereits erlebt, dass bei erfüllter Sexualität extrem intensive Gefühle hervorgerufen<br />

werden. Insbesondere in den Altersgruppen 20-50 Jahren haben ca. 67 Prozent der<br />

Befragten solche Erfahrungen gemacht, deutlich häufiger Personen, die in einer<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 42


Partnerschaft leben (66% bzw. 60%) und Personen mit höherer Schulbildung. (61%<br />

Höhere Schule ohne Abitur / 67% Abitur bzw. abgeschlossenes Studium). 17<br />

Prozent können sich gut vorstellen, bei erfüllter Sexualität diesen<br />

Bewusstseinszustand zu erreichen, lediglich sechs Prozent halten es nicht für<br />

möglich, dass Sexualität solch intensive Gefühle auslöst.<br />

Einen Menschen zu lieben und geliebt zu werden ist für 81 Prozent der Deutschen<br />

bereits eine Erfahrung, in der man aufgegangen ist. Mit zunehmendem Alter wurde<br />

sie von mehr Befragten gemacht. Wenn man diese Erfahrung schon nicht selbst<br />

gemacht hat, so glaubt man doch zumindest mehrheitlich, dass dies eine ganz<br />

besonders wichtige und intensive Erfahrung sein kann – zehn Prozent sagen, sie<br />

können sich gut vorstellen, dass es eine solche Situation gibt. Lediglich vier Prozent<br />

der Befragten messen der Liebe keine große Bedeutung bei.<br />

Auch im Rahmen eines tiefen Gemeinschaftserlebnisses kann es passieren, dass das<br />

eigene Ich ganz zurücktritt. 32 Prozent der Deutschen haben dies bereits erfahren,<br />

weitere 32 Prozent halten es für möglich. 16 Prozent denken, dass es eine solche<br />

Situation nicht gibt.<br />

Besonders viele Personen mit gehobener Schulbildung konnten diese Situation<br />

bereits erleben (41%).<br />

Auch materialistische Dinge können zu Situationen führen, in denen man in etwas<br />

völlig aufgeht. So haben 46 Prozent der Interviewten bereits diese Gefühle gehabt,<br />

als sie sich einen schönen Gegenstand gekauft haben. Der lustvolle Erwerb von<br />

Dingen steht im Mittelpunkt. Nicht erfahren, aber vorstellen können sich 23 Prozent<br />

der Deutschen ein so tiefes Gefühl beim Kauf schöner Dinge. 16 Prozent sind<br />

überhaupt nicht materialistisch geprägt und messen dem Kauf von Dingen keine so<br />

große spirituelle Bedeutung bei.<br />

Innere Einkehr, <strong>Zeit</strong>en des Gebetes, der Meditation oder Stille praktizieren 26<br />

Prozent der Deutschen. Je älter die Befragten sind, desto häufiger sind Ruhe und<br />

Rückbesinnung auch <strong>Zeit</strong>punkte intensiver religiöser oder geistiger Erfahrungen.<br />

Nur 10 Prozent der Unter-20-Jährigen haben den Rückzug in die Stille bereits<br />

erfahren, aber 42 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 43


Jeweils ca. ein Viertel der Bevölkerung hat das Gefühl vollkommener Losgelöstheit<br />

bei innerer Einkehr, Gebeten, Meditation oder Stille bereits erlebt, kann es sich<br />

vorstellen, kann es sich nicht vorstellen oder kann es nicht beurteilen.<br />

Das völlige Aufgehen in der meisterhaften Beherrschung einer Tätigkeit haben<br />

bereits 40 Prozent der Männer und somit deutlich mehr als Frauen empfunden<br />

(33%). Im Alter zwischen 30 und 70 Jahren konnten ca. 40 Prozent mit der<br />

meisterhaften Beherrschung einer Aufgabe diese Erfahrung machen.<br />

36 Prozent haben dies leider noch nicht erlebt, können es sich aber vorstellen. Elf<br />

Prozent der Befragten halten es für unwahrscheinlich durch die meisterhafte<br />

Beherrschung einer Tätigkeit eine so tiefe Erfüllung zu empfinden.<br />

3.3.5. Ergreifende Erfahrungen im Alltag<br />

Am häufigsten wurden ergreifende, bzw. bewegende Erfahrungen gemacht, bei<br />

Dingen, die tief greifende Einschnitte in das persönliche Leben darstellten. So<br />

führen Krankheit oder Tod eines geliebten Menschen sowie die Geburt eines Kindes<br />

die Liste der bereits gemachten Erfahrungen an:<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

14: Manchmal macht man ja Erfahrungen, die einen sehr ergreifen oder bewegen oder einfach<br />

nur andächtig machen. Wann ist das bei Ihnen so?<br />

Gesamt<br />

habe ich bereits erfahren kann ich mir gut vorstellen<br />

kann es mir nicht vorstellen habe dazu keine Meinung<br />

60<br />

bei der Geburt eines Kindes<br />

62,9<br />

21,8<br />

6,0<br />

9,3<br />

bei der Betrachtung der Natur (Blumen,<br />

Sternenhimmel, etc.)<br />

57,2<br />

21,8<br />

9,9<br />

11,1<br />

bei selbstvergessen spielenden Kindern<br />

47,6<br />

25,0<br />

11,4<br />

16,0<br />

Krankheit oder Tod eines geliebten Menschen<br />

69,5<br />

19,0<br />

4,7 6,8<br />

tiefe religiöse Erfahrungen wie das Erleben<br />

der Nähe Gottes<br />

14,7<br />

23,7<br />

32,5<br />

29,1<br />

die Erfahrung von selbstloser<br />

Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe<br />

45,0<br />

35,7<br />

8,5<br />

10,7<br />

die Messe/der Gottesdienst in einer Kirche<br />

28,7<br />

18,7<br />

27,7<br />

24,9<br />

außergewöhnliche Menschen wie z.B.<br />

Einstein, Mozart oder Mutter Theresa<br />

16,3<br />

33,1<br />

22,7<br />

27,8<br />

erhabene Bauwerke wie Kirchen, Tempel<br />

oder Pyramiden<br />

31,2<br />

30,9<br />

18,6<br />

19,4<br />

Basis: 967 Männer und Frauen<br />

Häufig wurde ein andächtiges Gefühl aber auch bei der Betrachtung der Natur<br />

(Sternenhimmel, Blumen, etc.) hervorgerufen (57%).<br />

57 Prozent der Männer und 68 Prozent der Frauen haben bereits die Geburt eines<br />

Kindes als ergreifende Erfahrung erlebt. 22 Prozent der Befragten können sich gut<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 44


vorstellen, dass die Geburt eines Kindes ein bewegendes Ereignis ist, sechs Prozent<br />

halten es für ausgeschlossen.<br />

Ein ergreifendes Erlebnis ist für 57 Prozent die Betrachtung der Natur<br />

(Sternenhimmel, Blumen, etc.), auch hier haben wieder signifikant mehr Frauen als<br />

Männer dieses Erlebnis bereits gehabt (63% vs. 51%). Je älter die befragte Person<br />

ist, desto häufiger hatte man schon andächtige Momente in der Natur, so geben 27<br />

Prozent der der 14-19 Jährigen an, schon einmal dieses Gefühl gehabt zu haben<br />

und 73 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />

Kindern beim selbstvergessenen Spielen zuzusehen ist für 48 Prozent der Befragten<br />

ein ergreifender Moment, für Frauen in ihrer Mutterrolle deutlich häufiger (52% vs.<br />

43%). Auch hier gilt: Je älter der Befragte ist, desto eher hat er bereits diese<br />

Erfahrung gemacht, es geben 62 Prozent der 70 Jahre und älteren an, vom Spiel<br />

der Kinder berührt worden zu sein. Logischerweise haben 58 Prozent der Personen<br />

mit Kindern im Haushalt bereits dieses Erlebnis, hingegen nur 44 Prozent der<br />

Personen ohne Kinder.<br />

Krankheit und Tod eines geliebten Menschen wurde für 70 Prozent der Befragten<br />

insgesamt bereits zum bewegenden Moment und für über 80 Prozent der Über-60-<br />

Jährigen. Es gibt kaum Zweifel daran, dass Krankheit und Tod intensive Gefühle<br />

auslösen, 19 Prozent der Befragten halten eine solche Reaktion in dieser Situation<br />

für möglich, fünf Prozent jedoch können sich nicht vorstellen in dieser Situation<br />

ergriffen oder bewegt zu sein.<br />

Tiefe religiöse Erfahrungen wie das Erleben der Nähe Gottes hatte nur ca. jeder<br />

siebte Deutsche, 17 Prozent der Frauen, zwölf Prozent der Männer. <strong>Die</strong> älteste<br />

Altersgruppe erreicht auch hier wieder den höchsten Wert.<br />

Jeder Vierte hatte dieses Erlebnis noch nicht, kann es sich aber vorstellen, jeder<br />

Dritte jedoch kann es sich gar nicht erst vorstellen.<br />

Selbstlose Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe hat fast jeder zweite Befragte, sogar<br />

65 Prozent der Über-70-Jährigen schon einmal erlebt. 36 Prozent können sich<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 45


vorstellen, ergriffen zu sein, wenn Einem unverhofft und selbstlos geholfen wird.<br />

Neun Prozent halten es für keinen Anlass zum Bewegt-Sein.<br />

Von andächtigen Momenten in einer Messe oder bei einem Gottesdienst konnten 29<br />

Prozent der Befragten berichten. Je älter die Probanden sind, desto höher steigt der<br />

Wert. <strong>Die</strong>s mag daran liegen, dass eher die älteren Personen von sich behaupten,<br />

religiös zu sein und somit wahrscheinlich häufiger Messen und Gottesdienste<br />

besuchen.<br />

<strong>Die</strong> Skepsis, einen ergreifenden Moment in der Kirche beim Gottesdienst zu erleben<br />

ist hoch. 28 Prozent können es sich nicht vorstellen, 19 Prozent halten es hingegen<br />

für möglich.<br />

Jede sechste Person bewundert außergewöhnliche Menschen, wie Einstein, Mozart<br />

oder Mutter Theresa. Ihr Lebenswerk stimmt sie andächtig. 33 Prozent der<br />

Befragten können sich vorstellen, von der Tätigkeit eines besonderen Menschen<br />

ergriffen zu sein, haben dies aber selbst noch nicht erlebt. 23 Prozent können es<br />

sich wiederum nicht vorstellen. <strong>Die</strong> hohe Angabe der „weiß nicht“ (29%) zeigt, dass<br />

es vielen Befragten schwer fällt, sich diese Situation vorzustellen.<br />

Der Anblick erhabener Bauwerke wie Kirchen, Tempel oder Pyramiden hat 31<br />

Prozent der Befragten stark beeindruckt. <strong>Die</strong> Lebenserfahrung zeigt sich auch hier,<br />

jeder Zweite über 70 Jahren hatte bereits dieses Erlebnis. Ebenfalls 31 Prozent<br />

waren zwar noch nie andächtig beim Anblick eines erhabenen Bauwerkes, können<br />

sich diese Reaktion aber gut vorstellen. 19 Prozent der Befragten glaubt nicht, das<br />

man durch das reine Anschauen eines Bauwerkes ergriffen sein kann.<br />

3.3.6. Einstellungen zum Thema Religion<br />

Das Thema Religion wird kontrovers diskutiert. Dem Befragten wurden einige<br />

Aussagen gezeigt und er sollte sagen, ob er diesen Aussagen eher zustimmt oder<br />

diese eher ablehnt. Neun Prozent der Befragten haben keinem der Statements<br />

zugestimmt.<br />

<strong>Die</strong> höchste Zustimmung bekommt die Aussage „Eine religiöse Erziehung der Kinder<br />

ist für deren Entwicklung förderlich“. 57 Prozent stimmen insgesamt der Aussage<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 46


zu, 60 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer. Je älter der Befragte ist,<br />

desto höher ist die Befürwortung dieser Aussage. Nur 19 Prozent der 14-20<br />

Jährigen sind dieser Meinung, jedoch 76 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />

Sehr dicht folgt die Zustimmung zur Aussage „Mit Kindern sollte man ein „Gute<br />

Nacht Gebet“ üben“. 54 Prozent der Deutschen sind dieser Meinung. Analog zum<br />

vorherigen Statement sind es deutlich mehr Frauen als Männer (61% vs. 46%),<br />

sowie vorwiegend ältere Personen (75% bei den Über-70-Jährigen).<br />

46 Prozent der Befragten insgesamt sowie die Hälfte der Frauen kennen Menschen,<br />

die sich für esoterische Fragen interessieren. <strong>Die</strong>se Personen findet man<br />

vorwiegend in den mittleren Altersklassen 20-29 Jahre: 54 Prozent, 30-39 Jahre: 51<br />

Prozent sowie 50-59 Jahre: 53 Prozent.<br />

Auf etwa gleichem Niveau ist die Zustimmung für<br />

• „Deutschland braucht wieder mehr religiöse Werte“ (46%) und<br />

• „Der Fortschritt der Wissenschaft wird das Interesse an spirituellen<br />

und religiösen Fragen verringern“ (45%).<br />

zu finden.<br />

Man möchte also einerseits eine größere Werteverankerung, andererseits ist man<br />

sich darüber im Klaren, dass dies auf Grund des hohen Kenntnisstandes und<br />

Wissens in der Gesellschaft schwer zu realisieren sein wird.<br />

Offen für Anregungen aus anderen Weltreligionen, um das eigene Leben besser zu<br />

bewältigen sind 39 Prozent der Deutschen, 35 Prozent der Männer und 43 Prozent<br />

der Frauen. In der Altersgruppe der 50-59-Jährigen stimmt fast jeder Zweite dieser<br />

Aussage zu.<br />

<strong>Die</strong> hohe Zustimmung von 36 Prozent für die Aussage „Christliche Überzeugungen<br />

sollten in der Wirtschaft wieder eine stärkere Rolle spielen“ zielt sicher darauf ab,<br />

dass sich auch die Wirtschaft wieder stärker für die Gemeinschaft engagieren sollte.<br />

Christliche Werte sollten größere Beachtung in den Überlegungen der Unternehmer<br />

finden, als das Shareholder Value. Der Personenkreis der Über-60-Jährigem vertritt<br />

verstärkt diese Meinung (47% - 60-69 Jahre bzw. 50% - 70 Jahre und älter).<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 47


Mystery-Sendungen im Fernsehen werden von 34 Prozent der Probanden als<br />

zeitgemäß und interessant eingestuft. <strong>Die</strong> höchste Zustimmung zu dieser Aussage<br />

ist bei den jungen Menschen unter 20 Jahren zu finden (56%) und nimmt mit<br />

steigendem Alter langsam ab, so dass nur noch jeder Fünfte über 60 diese Art<br />

Sendungen begrüßt.<br />

Bei der Trennung von Staat und Kirche werden die Befragten kritischer. Allerdings<br />

ist immer noch jeder Dritte der Meinung, dass Minister bei ihrer öffentlichen<br />

Vereidigung die Formel „So wahr mir Gott helfe“ heranziehen sollten. In den älteren<br />

Altersgruppen steigt der Wert der Befürworter dieser Prozedur auf 53 Prozent (70<br />

Jahre und älter).<br />

Auf der anderen Seite zeigt man sich anderen Religionen gegenüber relativ tolerant.<br />

Ein Drittel der Bevölkerung würde es zum Beispiel muslimischen Mädchen gestatten,<br />

in der Schule Kopftücher zu tragen. <strong>Die</strong> 20-39 Jährigen zeigen sich hier besonders<br />

aufgeschlossen (37% - 20-29 Jahre, 43% - 30-39 Jahre) ebenso wie 60-69 Jährige<br />

(38%). Personen in den alten Bundesländern sind wesentlich offener als<br />

Ostdeutsche (35% vs. 23%).<br />

Jeder Vierte Deutsche meint, dass in der europäischen Verfassung ein Gottesbezug<br />

aufgenommen werden sollte. Auffällig häufig sind Frauen dieser Meinung (30%)<br />

sowie wieder ältere Personen.<br />

Das Religion für den beruflichen Erfolg förderlich ist, bestätigt jeder Fünfte,<br />

insbesondere Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem Studium (29%) sowie<br />

Befragte ab 60 Jahren schließen sich dieser Meinung (30%) an.<br />

Generell stimmen die Westdeutschen den zuvor genannten Aussagen zur Religion<br />

und Glauben deutlich häufiger zu als die Ostdeutschen, wofür die Gründe wiederum<br />

in der Geschichte zu suchen sind. Bei den Aussagen<br />

• „Religion ist für den beruflichen Erfolg förderlich“<br />

• „Der Fortschritt der Wissenschaft wird das Interesse an spirituellen<br />

und religiösen Fragen verringern“ und<br />

• „Mystery-Sendungen im Fernsehen sind zeitgemäß und interessant“<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 48


ist man sich hingegen einig, die Abweichungen sind zumindest im statistischen<br />

Sinne nicht signifikant.<br />

3.4. Spirituelle und religiöse Erfahrungen und Praxis<br />

3.4.1. Umgang mit religiösen und spirituellen Überzeugungen im Alltag<br />

40 Prozent der Bevölkerung denken, dass religiöse und spirituelle Überzeugungen<br />

im Alltag keinerlei Hilfestellung geben. Insbesondere die jüngeren Altersklassen<br />

(46% im Alter von 14-59 Jahren) und Männer (47%) sind dieser Meinung. Weitere<br />

14 Prozent können oder wollen sich hierzu nicht äußern. <strong>Die</strong> restlichen 46 Prozent,<br />

also fast jeder zweite Deutsche glaubt, dass die eigene religiöse Überzeugung in<br />

vielerlei Lebenssituationen Hilfe oder Rückhalt bietet.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

16: Religiöse oder spirituelle Überzeugungen können ja zu unterschiedlichen Erfahrungen im<br />

Alltag führen. Wie ist das bei Ihnen?<br />

Gesamt / Männer / Frauen<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

67<br />

Ich bin eher offen, wenn Menschen<br />

in Not sind oder Hilfe brauchen.<br />

Ich nehme die Herausforderungen<br />

des Lebens leichter.<br />

Sie helfen mir, meine<br />

Lebensentscheidungen zu treffen.<br />

Wenn alles um einen herum<br />

unsicher ist, dann braucht man den<br />

Glauben oder die Rückbindung an<br />

etwas Absolutes.<br />

Ich bin bereit, aktiv<br />

Verantwortung zu<br />

übernehmen.<br />

Ich fühle mich dem Schicksal<br />

nicht so ausgeliefert.<br />

Sie helfen mir, meine<br />

Persönlichkeit und meinen<br />

Charakter zu entwickeln.<br />

Ich finde meine innere Mitte auch<br />

in einer Umgebung voller Stress,<br />

Hektik und Problemen.<br />

26,1<br />

23,6<br />

28,4<br />

17,8<br />

14,5<br />

20,9<br />

15,1<br />

14,6<br />

15,5<br />

14,5<br />

12,1<br />

16,7<br />

14,3<br />

12,8<br />

15,8<br />

14,2<br />

11,7<br />

16,5<br />

11,9<br />

11,4<br />

12,4<br />

11,2<br />

9,3<br />

12,9<br />

Sie machen mich sensibler.<br />

Sie helfen mir, entschiedener zu<br />

meinen Auffassungen zu stehen.<br />

Religiöse Rituale geben<br />

meinem Alltag eine Struktur.<br />

Ich bin im Alltag leistungsfähiger.<br />

Ich kann meine persönliche<br />

Berufung leichter erkennen und<br />

umsetzen.<br />

Mein Glaube macht es mir<br />

schwieriger, mich mit gängigen<br />

Mehrheitsmeinungen zu<br />

arrangieren.<br />

nichts davon<br />

weiß nicht<br />

9,3<br />

5,9<br />

12,4<br />

7,4<br />

7,1<br />

7,7<br />

6,9<br />

4,6<br />

9,1<br />

6,7<br />

4,9<br />

8,3<br />

4,8<br />

4,3<br />

5,3<br />

4,3<br />

3,4<br />

5,0<br />

13,6<br />

14,1<br />

13,2<br />

39,6<br />

46,5<br />

33,2<br />

Basis: 967 Männer und Frauen<br />

Ein Viertel der Befragten denkt, dass man durch seine religiöse bzw. spirituelle<br />

Überzeugung offener ist, wenn Menschen in Notsituationen Hilfe brauchen. Davon<br />

sind insbesondere die Über-70-Jährigen überzeugt.<br />

Ungefähr jeder Fünfte Befragte, insbesondere fast jede dritte Frau, ist der Meinung,<br />

durch religiöse Einstellungen die Herausforderungen des Alltags leichter bewältigen<br />

zu können.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 49


Für 15 Prozent der Deutschen bietet der Glaube Hilfe bei Lebensentscheidungen<br />

und diese Personen sind der Meinung, dass bei Unsicherheit um einen herum man<br />

den Glauben oder die Rückbindung an etwas Absolutes braucht.<br />

Durch die religiöse Überzeugung sind 14 Prozent der Befragten bereit, aktiv<br />

Verantwortung zu übernehmen und fühlen sich dem Schicksal weniger ausgeliefert.<br />

Auch sind Religion und religiöse Prägung für zwölf Prozent persönlichkeitsbildend<br />

und charakterformend.<br />

Der Glaube hilft mehr als jedem Zehnten Deutschen, auch in Stresssituationen,<br />

Hektik und bei Problemen die innere Mitte zu behalten oder zu finden. Sechs<br />

Prozent der Männer und zwölf Prozent der Frauen denken, dass Religiosität<br />

sensibler macht.<br />

Eine starke religiöse Überzeugung hilft sieben Prozent der Probanden, entschiedener<br />

zu persönlichen Auffassungen zu stehen und diese zu vertreten.<br />

Für fast jede Zehnte Frau und jeden zwanzigsten Mann geben religiöse Rituale dem<br />

Alltag eine Struktur und machen leistungsfähiger.<br />

Nur jeder Zwanzigste ist der Meinung, dass durch die religiöse Überzeugung die<br />

persönliche Berufung leichter zu erkennen und umzusetzen ist.<br />

Auch dass man durch seinen Glauben im Alltag blockiert wird und es schwierig ist,<br />

sich mit gängigen Mehrheitsmeinungen zu arrangieren, glauben nur vier Prozent der<br />

Deutschen.<br />

Auffällig häufig zeigen ältere Personen höhere Zustimmungswerte. Wie in einer der<br />

Vorfragen ermittelt, sind in unter den älteren Personen auch am häufigsten religiöse<br />

Menschen zu finden. Für Sie bietet der Glaube deutliche Hilfestellung in der<br />

Bewältigung des Alltags, wogegen jüngere Menschen dem eher zweifelnd<br />

gegenüberstehen.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 50


3.4.2. Interesse an spirituellen Erfahrungen und Techniken<br />

Nur etwa die Hälfte der Deutschen sind an spirituellen Erfahrungen und Techniken<br />

interessiert.<br />

An erster Stelle steht der Besuch einer Kirche, Kapelle, eines Heiligtums oder<br />

Tempels. 22 Prozent der Probanten gehen zumindest gelegentlich in Kirchen,<br />

allerdings nur etwa jeder Achte unter 30 Jahren, ca. jeder Vierte im Alter von 30-69<br />

und 40 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />

An zweiter Position der spirituellen Praktiken, die von größtem Interesse sind, findet<br />

sich das Gebet, die Zwiesprache mit Gott. 19 Prozent der Deutschen, nur 16<br />

Prozent der Männer aber 23 Prozent der Frauen beten. Auch hier findet man wieder<br />

einen großen Unterscheid in den Altersgruppen. Nur ca. fünf Prozent der 15-19<br />

Jährigen hält Zwiesprache mit Gott, dieser Wert steigt mit zunehmendem Alter<br />

kontinuierlich an. 38 Prozent der Über-70 Jährigen praktiziert das Gebet.<br />

Träume-deuten ist immerhin für zwölf Prozent der Bevölkerung interessant. Frauen<br />

sind deutlich aufgeschlossener als Männer (16% vs. 7%). Auch beschäftigen sich<br />

mit dem Träume-deuten eher jüngere Menschen bis ca. 40 Jahren.<br />

Das Gespräch mit einem Geistlichen ist für jeden zehnten Deutschen wichtig und<br />

das geschlechterübergreifend. Auch hier muss wieder der Zusammenhang mit der<br />

Religiosität hergestellt werden: In der Gruppe der Über-70-Jährigen, der<br />

Altersklasse mir einer Religiosität von 65 Prozent, erfährt auch das Gespräch mit<br />

einem Geistlichen die größte Wichtigkeit (24%).<br />

Das Deuten des Horoskops und Astrologie ist auch für jeden zehnten Befragten<br />

wichtig, es rangiert auf Position fünf der spirituellen Techniken. Beim Horoskop<br />

scheiden sich etwas die Geister bzw. Geschlechter: 14 Prozent der Frauen können<br />

sich hierfür begeistern, aber nur sechs Prozent der Männer. Ebenso ist dies eher<br />

eine Technik für die Unter-30-Jährigen (17%).<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 51


Vier bis Sieben Prozent der Interviewten interessieren sich weiterhin für ein<br />

Sammelsurium aus christlichen und fernöstlichen Techniken sowie esoterisch<br />

orientierten Praktiken:<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

• Yoga, Chi Gong, Ayuveda 7% 4% 10%<br />

• Wahrsagen 7% 4% 10%<br />

• Karten legen oder Pendeln 6% 3% 10%<br />

• Singen (spirituelle Lieder, Mantras) 6% 4% 7%<br />

• Meditation / Kontemplation / Zen 6% 4% 7%<br />

• Zwiesprache mit seinen verstorbenen 6% 3% 8%<br />

Angehörigen<br />

• Wallfahrten, Pilgerreisen 5% 5% 6%<br />

• Telepathie 5% 5% 6%<br />

• Zwiesprache mit einem Schutzengel 4% 2% 6%<br />

Auffällig häufiger stehen Frauen diesen Praktiken offen gegenüber als Männer.<br />

Weniger bedeutend sind Wunderheiler (2%), Schamanismus (2%), Trance Dance,<br />

Trancereisen (1%), Schwarze Messen, Satanismus (1%), sowie Heilungsgottesdienste<br />

(1%).<br />

<strong>Die</strong> Befragten wurden weiterhin gebeten, die für sie persönlich wichtigste spirituelle<br />

Technik zu nennen.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

18: Und welche dieser unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen und Techniken ist für Sie<br />

die Wichtigste?<br />

Gesamt / Männer / Frauen<br />

73<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

Gebet, Zwiesprache mit Gott<br />

Besuch einer Kirche, Kapelle,<br />

Heiligtum, Tempel<br />

Träume deuten<br />

Deuten des Horoskops, Astrologie<br />

Yoga, Chi Gong, Ayurveda<br />

Meditation/Kontemplation/Zen<br />

Gespräche mit einem Geistlichen<br />

Zwiesprache mit seinen<br />

verstorbenen Angehörigen<br />

Wahrsagen<br />

Karten legen oder Pendeln<br />

26,5<br />

27,7<br />

25,8<br />

17,7<br />

21,8<br />

15,1<br />

9,2<br />

8,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

4,7<br />

10,1<br />

5,6<br />

4,3<br />

6,5<br />

4,9<br />

3,4<br />

5,9<br />

4,8<br />

5,2<br />

4,6<br />

4,0<br />

3,2<br />

4,5<br />

3,1<br />

3,1<br />

3,1<br />

2,9<br />

2,4<br />

3,2<br />

Wallfahrten, Pilgerreisen<br />

Singen (spirituelle Lieder,<br />

Gospels, Mantras)<br />

Telepathie<br />

Schwarze Messen, Satanismus<br />

Zwiesprache mit einem<br />

Schutzengel<br />

Schamanismus<br />

einen Wunderheiler aufsuchen<br />

Trance Dance, Trancereisen<br />

weiß nicht<br />

2,4<br />

3,8<br />

1,6<br />

2,4<br />

1,7<br />

2,9<br />

2,1<br />

2,7<br />

1,7<br />

1,0<br />

1,7<br />

0,6<br />

0,9<br />

1,2<br />

0,7<br />

0,7<br />

1,2<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,8<br />

0,3<br />

0,8<br />

2,8<br />

2,2<br />

3,3<br />

Basis: 473 Männer und Frauen, die sich für eine spirituelle Erfahrung / Technik interessieren<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 52


Von den 473 Männern und Frauen, die sich für spirituelle Techniken interessieren,<br />

haben 26 Prozent das Gebet, die Zwiesprache mit Gott als wichtigste Technik<br />

gewählt, gefolgt vom Besuch einer Kirche, Kapelle, Heiligtums oder Tempels.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

18: Und welche dieser unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen und Techniken ist für Sie<br />

die Wichtigste?<br />

Altersgruppen<br />

74<br />

14-24 25-34 35-54 55+<br />

Gebet, Zwiesprache mit Gott<br />

Besuch einer Kirche, Kapelle,<br />

Heiligtum, Tempel<br />

Träume deuten<br />

Deuten des Horoskops, Astrologie<br />

Yoga, Chi Gong, Ayurveda<br />

Meditation/Kontemplation/Zen<br />

Gespräche mit einem Geistlichen<br />

Zwiesprache mit seinen<br />

verstorbenen Angehörigen<br />

Wahrsagen<br />

Karten legen oder Pendeln<br />

7,6<br />

17,0<br />

24,0<br />

37,0<br />

15,1<br />

16,6<br />

17,1<br />

19,3<br />

21,8<br />

19,6<br />

7,8<br />

3,5<br />

10,2<br />

13,0<br />

8,4<br />

5,4<br />

8,0<br />

7,0<br />

9,4<br />

1,4<br />

3,2<br />

6,7<br />

7,5<br />

2,7<br />

3,9<br />

6,1<br />

5,3<br />

6,3<br />

1,7<br />

1,3<br />

6,4<br />

1,9<br />

4,1<br />

3,4<br />

2,9<br />

6,5<br />

2,0<br />

5,2<br />

0,4<br />

Wallfahrten, Pilgerreisen<br />

Singen (spirituelle Lieder,<br />

Gospels, Mantras)<br />

Telepathie<br />

Schwarze Messen, Satanismus<br />

Zwiesprache mit einem<br />

Schutzengel<br />

Schamanismus<br />

einen Wunderheiler aufsuchen<br />

Trance Dance, Trancereisen<br />

weiß nicht<br />

1,3<br />

3,4<br />

4,4<br />

1,5<br />

1,3<br />

4,4<br />

2,0<br />

1,5<br />

3,3<br />

9,4<br />

2,0<br />

1,1<br />

0,7<br />

3,6<br />

0,3<br />

0,6<br />

0,7<br />

1,0<br />

1,3<br />

3,4<br />

4,7<br />

1,6<br />

Basis: 473 Männer und Frauen, die sich für eine spirituelle Erfahrung / Technik interessieren<br />

Innerhalb der Altersgruppen spielen diese Techniken jedoch eine unterschiedlich<br />

große Rolle.<br />

Nur ca. zwölf Prozent der Befragten beschäftigen sich täglich mit spirituellen<br />

Erfahrungen und Techniken, elf Prozent mehrmals in der Woche, acht Prozent<br />

einmal in der Woche und 14 Prozent mehrmals im Monat. 23 Prozent der Befragten<br />

übt die religiöse Praxis mehrmals im Jahr aus. Frauen befassen sich wesentlich<br />

häufiger als Männer täglich mit einer spirituellen Technik. Jeder vierte Deutsche,<br />

der sich für spirituelle Techniken interessiert, beschäftigt sich nur in bestimmten<br />

Situationen damit. Sechs Prozent der Befragten interessieren sich zwar für diese<br />

Techniken, beschäftigen sich jedoch nie damit.<br />

3.4.3. Übersinnliche Erfahrungen<br />

In der folgenden Frage wurden den Probanden Sätze mit Aussagen über<br />

übersinnliche bzw. spirituelle Erlebnisse vorgelegt. Sie sollten nun beurteilen, ob sie<br />

selbst schon einmal ähnliche Erlebnisse gemacht haben oder ob sie sich vorstellen<br />

können, dass man diese Erlebnisse haben kann.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 53


Insgesamt überwiegt die Skepsis zu diesen Aussagen. <strong>Die</strong> Zahl der Befragten die<br />

sich die Ereignisse nicht vorstellen können liegt je nach Aussage zwischen 41 und<br />

77 Prozent.<br />

Am häufigsten erlebt worden ist, das man etwas geträumt hat, was sich dann<br />

tatsächlich ereignet hat. 31 Prozent der Deutschen konnten schon hiervon<br />

berichten, 27 Prozent halten solch ein Erlebnis nicht für ausgeschlossen.<br />

Auch Vorahnungen hat jeder Vierte schon einmal erlebt. Weitere 30 Prozent<br />

glauben, dass man Vorahnungen, die dann tatsächlich eintreten, haben kann.<br />

Ebenfalls ein Viertel der Bevölkerung hat schon einmal einen Seelenverwandten<br />

getroffen, 29 Prozent glauben daran, dass es Seelenverwandtschaft geben kann.<br />

32 Prozent der Befragten denken, das Ereignisse im Leben vom Schicksal<br />

vorbestimmt sind, 18 Prozent haben dies sogar schon erlebt.<br />

Auch kann sich fast jeder Dritte vorstellen, dass es Ereignisse gibt, die man rational<br />

nicht erklären kann. 15 Prozent der Befragten konnten sich sogar daran erinnern,<br />

selbst schon einmal unerklärliche Dinge erlebt zu haben.<br />

14 Prozent der Befragten haben sich in einer bestimmten Situation Gott schon<br />

einmal sehr nah gefühlt, wiederum fast ein Drittel ist auch diesem Erlebnis<br />

gegenüber aufgeschlossen.<br />

Jeder Achte hat sich schon einmal im Zustand völliger Versenkung befunden und<br />

jeder Zehnte hat bereits schon einmal die Zukunft richtig vorhergesagt bekommen.<br />

Von einem Erlebnis, das einem Wunder gleich kommt, können neun Prozent der<br />

Interviewten berichten, ebenfalls neun Prozent haben Menschen mit übersinnlichen<br />

Kräften kennen gelernt.<br />

Acht Prozent der Befragten hatten schon einmal den Wunsch nach einer<br />

mystischen, übersinnlichen Erfahrung, in der Alltagsgrenzen überschritten werden.<br />

Eine Wunderheilung oder Spontanheilung eines nahe stehenden Menschen haben<br />

14 von 100 Menschen bereits erlebt.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 54


Auch andere mystische Erlebnisse wurden von den Befragten schon gemacht, so<br />

hatten sechs Prozent schon einmal das Gefühl einer Erleuchtung, fünf Prozent<br />

haben Botschaften von Verstorbenen erhalten und vier Prozent habe es erlebt, dass<br />

ihre Seele den Körper verlassen hat.<br />

Einerseits ist die Skepsis zu solchen Erfahrungen sehr hoch, andererseits sind<br />

zwischen 25-30 Prozent der Bevölkerung in der Regel solchen Erlebnissen<br />

gegenüber aufgeschlossen und können sich diese gut vorstellen.<br />

Sehr häufig können Frauen und ältere Menschen von solchen Ereignissen berichten.<br />

Auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ereignisse wirklich stattgefunden haben<br />

wird von deutlich mehr von Frauen gesehen.<br />

Männer hingegen stehen diesen Erfahrungen eher kritisch gegenüber, sie können<br />

sich diese Ereignisse weniger vorstellen.<br />

3.4.4. Umgang mit dem Sterben und Tod<br />

82 Prozent der Deutschen, dies gilt sowohl für Männer als auch Frauen sowie für<br />

alle sozialen Schichten, sind der Meinung, dass nicht der eigene Tod betroffen<br />

macht, sondern der Tod von Menschen, die man liebt.<br />

Zwei Drittel der Befragten meinen auch, dass man über den Tod nicht so viel<br />

nachdenken sollte, da es einem die Freude am Leben nimmt. <strong>Die</strong>ser Aussage<br />

stimmen drei Viertel der Männer zu, das ist eine weitaus höhere Befürwortung als<br />

bei den Frauen. Auch die Ostdeutschen stimmen dieser Aussage eher zu als<br />

Westdeutsche (76% vs. 66%).<br />

Dass Jemand mit einem erfüllten Leben den Tod nicht fürchten braucht, glauben ca.<br />

70 Prozent der älteren Menschen ab 60 Jahren. 73 Prozent der der Ostdeutschen,<br />

jedoch nur 61 Prozent der Westdeutschen schließen sich dieser Meinung an.<br />

Innerhalb der Gesamtbevölkerung sind 64 Prozent von dieser Lebensphilosophie<br />

überzeugt.<br />

Zwei Drittel der Männer und mehr als die Hälfte der Frauen glauben daran, dass es<br />

nach dem Tod nichts mehr gibt, das Leben beendet ist und danach nichts mehr<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 55


folgt. Sie unterschreiben die Aussage „Mit dem Tod ist alles aus“. Eine sehr hohe<br />

Zustimmung zu diesem Satz findet man bei den 50-69-Jährigen (68%).<br />

Insbesondere die 60-69-Jährigen bescheinigen, dass sie nicht Angst vor dem Tod<br />

haben, sondern vor dem Sterben (71%). In der Gesamtbevölkerung denken aber<br />

59 Prozent der Befragten genau so. Wesentlich häufiger haben Personen ohne<br />

Kinder Angst vor dem Sterben als Befragte mit Kindern (61% vs. 53%).<br />

Auf der einen Seite hat man Angst vor dem Sterben, auf der anderen Seite ist man<br />

aber auch der Meinung, dass es gut ist, dass das Leben durch den Tod begrenzt ist<br />

und das ewige Leben eine eher abschreckende Vorstellung ist. 58 Prozent der<br />

Befragten bejahen diese Aussage, mit steigendem Alter zunehmend. Nur die Hälfte<br />

der 14-19 Jährigen kann dieser Auffassung folgen, aber 68 Prozent der Über-70-<br />

Jährigen.<br />

47 Prozent der Befragten geben zu, manchmal Angst vor dem Tod zu haben.<br />

Interessant ist, dass dies alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen betrifft. Es<br />

gibt keine auffälligen Abweichungen.<br />

Fast ein Drittel der Deutschen denken öfters über den Tod nach, 40 Prozent der<br />

Frauen und 25 Prozent der Männer. Während sich junge Leute anscheinend nicht<br />

so intensiv mit dem Thema Tod und Sterben beschäftigen, steigt der Anteil derer<br />

mit dem Alter. Im Alter von 50-59 beschäftigen sich 30 Prozent mit dem Tod, im<br />

Alter von 60-69 sind es 47 Prozent und bei den Über-70-Jährigen denken 55 Prozent<br />

öfters über den Tod nach.<br />

Mehr als ein Drittel der Bevölkerung braucht den Glauben an ein Leben nach dem<br />

Tod, um den Gedanken an den Tod ertragen zu können. Deutlich mehr Frauen gibt<br />

der Gedanke an ein Leben nach dem Tod Trost (33% Frauen / 22% Männer),<br />

genauso wie den Über-70-Jährigen (47%).<br />

Mehr als die Hälfte der Personen, die 70 Jahre und älter sind, behaupten, dass<br />

Ihnen der persönliche Glaube die Angst vor dem Sterben und dem Tod nimmt.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 56


Auch Frauen finden sich verstärkt in dieser Gruppe (30%) wieder.<br />

Gesamtbevölkerung ist diese Auffassung nur bei 27 Prozent vertreten.<br />

In der<br />

3.4.5. Umgang mit schweren Lebenssituationen<br />

Der Umgang mit unterschiedlichen Lebenssituationen kann sehr unterschiedlich<br />

erfolgen. Man kann grundsätzlich zwischen introvertierten und extrovertierten<br />

Umgang unterscheiden:<br />

Introvertiert:<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

• In der Natur sein, spazieren gehen 39% 37% 41%<br />

• Gebet, persönlicher Glaube 14% 12% 16%<br />

• Stille, Meditation 11% 9% 13%<br />

• Strukturierter Tagesablauf 7% 7% 8%<br />

• Gespräche mit einem erfahrenen 5% 4% 7%<br />

religiösen Menschen<br />

• Rituale, mit denen man sich etwas 5% 4% 6%<br />

Gutes tut<br />

• Persönliche Glaubens-Gemeinschaft 4% 2% 5%<br />

• Innere Zwiesprache mit verstorbenen<br />

Angehörigen<br />

4% 2% 5%<br />

Extrovertiert:<br />

Gesamt Männer Frauen<br />

• Gespräche mit einem vertrauten 57% 57% 57%<br />

Menschen<br />

• Ein gutes Buch, Musik oder selbst 20% 19% 20%<br />

Musizieren<br />

• Sich in den Beruf oder die Arbeit 19% 23% 15%<br />

vertiefen<br />

• Körperliche Herausforderungen 11% 16% 7%<br />

• Gemeinschaftserlebnis wie z.B. eine<br />

Selbsthilfegruppe<br />

2% 2% 2%<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 57


Es zeigt sich, dass Männer und Frauen sehr unterschiedlich mit Problemen<br />

umgehen. Frauen nutzen neben Gesprächen mit vertrauten Menschen eher<br />

introvertierte Methoden, greifen daher auf Glauben, Glaubensgemeinschaften und<br />

spirituelle Techniken eher zurück als Männer. Sie finden ihre<br />

Bewältigungsmechanismen eher in der Vertiefung des Berufs sowie der Arbeit oder<br />

in körperlichen Herausforderungen.<br />

Im Gebet, im persönlichen Glauben finden tendenziell eher ältere Menschen, die ja<br />

wiederum stärker religiös geprägt sind, Hilfe in schweren Lebenssituationen (30%<br />

bei den Über-70-Jährigen), diese gehen auch häufiger zwecks einer Andacht in eine<br />

Kirche oder Kapelle (14%). Aber auch der Rückzug in die Natur, das spazieren<br />

gehen wird mit zunehmendem Alter bedeutender. 15 Prozent der 14-19Jährigen<br />

jedoch 30-50 Prozent der Über-30-Jährigen finden bei Problemen Lösungsansätze<br />

und Trost beim Spaziergang in der Natur.<br />

<strong>Die</strong> mittleren Altersklassen zwischen 20 und 59 vertiefen sich stärker als junge und<br />

alte Menschen in die Arbeit und den Beruf.<br />

Für 29 Prozent der 20-29-Jährigen hilft ein gutes Buch, Musik oder selbst musizieren<br />

bei der Problembewältigung, in dieser Altersgruppe ist das Gespräch mit vertrauten<br />

Menschen besonders wichtig (66%), aber auch die körperliche Herausforderung<br />

lässt auf andere Gedanken kommen, sie spielt mit 19 Prozent bei den Twens eine<br />

große Rolle.<br />

3.4.6. Bedeutung spiritueller Fragen und Fragen des Glaubens<br />

Alles in allem haben spirituelle Fragen und Glaubensfragen bei den Deutschen eine<br />

eher untergeordnete Rolle. 51 Prozent der Befragten sagen, dass diese Fragen eine<br />

eher geringe bis sehr geringe Bedeutung haben. Insbesondere die Jungen haben<br />

wenig Bezug zu Glaubensfragen, 40 Prozent der 14-19 Jährigen und 35-36 Prozent<br />

der 20-59 Jährigen geben an, dass spirituelle Fragen für sie persönlich eine sehr<br />

geringe Bedeutung haben. 60 Prozent der Männer haben kaum Zugang zu dieser<br />

Art Fragen, jedoch nur 42 Prozent der Frauen.<br />

Je nach Alltagssituation oder persönlicher Lebenslage hat Religion für ein Viertel der<br />

Bevölkerung unterschiedlich große Bedeutung. Es gibt Phasen, in denen man sich<br />

intensiver mit Spiritualität und Glauben beschäftigt, und auch Phasen, in denen dies<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 58


fast gar nicht passiert. Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann zählen zu dieser<br />

Gruppe.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

23: Insgesamt betrachtet: Welche Bedeutung haben spirituelle Fragen oder Fragen des<br />

Glaubens für Sie?<br />

Altersgruppen<br />

in %<br />

60<br />

14-24 25-34 35-54 55+<br />

96<br />

50<br />

40<br />

40,0<br />

33,9<br />

33,9<br />

30<br />

20<br />

19,0<br />

27,6<br />

28,0<br />

25,2<br />

26,1<br />

16,3<br />

21,9<br />

21,9<br />

16,8<br />

26,3<br />

10<br />

2,3<br />

3,4<br />

1,7<br />

5,4<br />

9,6<br />

9,8<br />

12,0<br />

4,3<br />

3,1<br />

5,4<br />

6,4<br />

0<br />

eine sehr große<br />

Bedeutung<br />

eine ziemlich<br />

große Bedeutung<br />

mal so, mal so eine eher geringe<br />

Bedeutung<br />

eine sehr geringe<br />

Bedeutung<br />

weiß nicht<br />

Basis: 976 Männer und Frauen<br />

Spirituelle Fragen und Fragen des Glaubens spielen lediglich für 17 Prozent der<br />

Befragten eine ziemlich große bis sehr große Rolle. Analog zur Religiosität sagen 23<br />

Prozent der Über-70-Jährigen, dass die Beschäftigung mit dem Glauben eine<br />

ziemlich große Rolle in ihrem Leben spielt.<br />

Deutliche Unterschiede sind, wie zu vermuten, zwischen den alten und neuen<br />

Bundesländern zu beobachten. Für 19 Prozent der Westdeutschen, aber nur für elf<br />

Prozent der Ostdeutschen spielt der Glaube eine große bis sehr große Rolle. Für sie<br />

ist die Bedeutung von Religion sehr unwichtig, 52 Prozent sagen,<br />

Religionsangelegenheiten spielen in ihrem Leben eine sehr geringe Rolle, 18 Prozent<br />

behaupten, sie haben eine eher geringe Bedeutung. Während für 30 Prozent der<br />

Westdeutschen spirituelle Fragen und Fragen des Glaubens in unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen eine unterschiedlich große Rolle spielen, ist dies nur bei 14<br />

Prozent der Ostdeutschen der Fall.<br />

3.4.7. Zugehörigkeit zu einer Konfession<br />

Jeder Fünfte Deutsche ist konfessionslos oder aus der Kirche ausgetreten. Sieben<br />

Prozent der Befragten konnten und wollten zu ihrer Kirchenzugehörigkeit keine<br />

Angabe machen.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 59


31 Prozent der Deutschen sind römisch-katholischer Konfession, 36 Prozent gehören<br />

der evangelischen Kirche an.<br />

<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />

März 2006<br />

24: Zum Abschluss noch eine letzte Frage: Gehören Sie einer Konfession, einer Religion an?<br />

Gesamt / Männer / Frauen<br />

in %<br />

evangelisch<br />

römisch-katholisch<br />

islamisch<br />

freikirchlich<br />

jüdisch<br />

andere<br />

orthodox<br />

Buddhismus<br />

1,4<br />

2,1<br />

0,8<br />

1,2<br />

2,3<br />

1,0<br />

1,5<br />

0,5<br />

0,9<br />

1,1<br />

0,7<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,3<br />

0,1<br />

0,2<br />

36,1<br />

33,8<br />

38,2<br />

31,0<br />

29,6<br />

32,4<br />

Gesamt<br />

98<br />

konfessionslos<br />

bin aus der Kirche ausgetreten<br />

weiß nicht<br />

11,3<br />

13,4<br />

9,3<br />

10,1<br />

11,4<br />

8,8<br />

6,8<br />

6,8<br />

6,7<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Basis: 976 Männer und Frauen<br />

Jeweils ein Prozent der Bevölkerung sind freikirchlich organisiert, oder gehören dem<br />

Islam bzw. Judentum an. Auch wenn bei den spirituellen Praktiken fernöstliche<br />

Methoden gern genutzt werden, so spielt der Buddhismus in Deutschland derzeit<br />

keine Rolle.<br />

Insbesondere junge Menschen sind verstärkt konfessionslos, 21 Prozent der 20-29<br />

Jährigen geben an, keine Konfession zu haben. Jeder Fünfte Proband mit Abitur<br />

bzw. abgeschlossenem Studium ist aus der Kirche ausgetreten, deutlich mehr als in<br />

anderen Bildungsstufen.<br />

Während in den alten Bundesländern jeweils 39 Prozent der Bevölkerung römischkatholisch<br />

und evangelisch ist, so sind nur zwei Prozent der Menschen in den neuen<br />

Bundesländern katholisch und 25 Prozent evangelisch. 38 Prozent der Befragten in<br />

Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg<br />

sind konfessionslos, in den restlichen Bundesländern sind dies im Schnitt nur vier<br />

Prozent. Aber auch die Zahl der Kirchenaustritte ist in den neuen Bundesländern<br />

deutlich höher als in den alten (17% vs. 8%) Bundesländern.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 60


4. Zusammenfassung<br />

67 Prozent der Deutschen gehören der evangelischen oder römisch-katholischen<br />

Konfession an. Jeder zehnte Befragte ist aus der Kirche ausgetreten, elf Prozent der<br />

Deutschen sind konfessionslos.<br />

Weniger als die Hälfte der Probanden interessiert sich für das katholische bzw.<br />

evangelische Christentum. 37 Prozent fühlen sich von keiner Religion<br />

angesprochen. Andere Glaubensrichtungen, zu denen sich die Befragten<br />

hingezogen fühlen, sind: Buddhismus / Zen, christlich freikirchliche Bewegungen,<br />

Esoterik, Humanismus, Naturreligionen sowie Anthroposophie - jedoch zeigt nur<br />

etwa jeder Zwanzigste Interesse an einer dieser Religionen.<br />

Etwa jeweils ein Drittel der Interviewten sind in ihrem Elternhaus, familiären oder<br />

nachbarschaftlichen Umfeld stark, weder stark noch wenig bzw. kaum religiös<br />

geprägt worden. Auffällig häufig sind Menschen in den alten Bundesländern und<br />

ältere Menschen religiös geprägt.<br />

41 Prozent der Deutschen, 34 Prozent der Frauen und 49 Prozent der Männer sind<br />

religiöse Dinge gleichgültig. Für religiös halten sich 37 Prozent der Befragten, der<br />

Wert steigt in der Altersgruppe der Über-70-Jährigen auf 65 Prozent an.<br />

Etwas jeder fünfte Befragte ist überzeugter Atheist, gleichzeitig wünscht sich aber<br />

auch ein Fünftel der Probanden größere spirituelle oder religiöse Erfahrungen, ist<br />

abergläubisch oder an magischen Dingen interessiert.<br />

Jeder Zehnte ist auf der Suche nach der für ihn persönlich passenden Religion bzw.<br />

spirituellen Praxis. Generell zeigen deutlich mehr Frauen als Männer Interesse an<br />

Religion und Spiritualität. Eine hohe christliche Verankerung ist bei den älteren<br />

Befragten zu beobachten.<br />

Im Laufe des Lebens ändern sich spirituelle Auffassungen. Mehr als jeder Zweite ist<br />

der Meinung, in vielen Bereichen Glauben durch Wissen ersetzt zu haben, 45<br />

Prozent ziehen ihren Glauben nur noch in bestimmten Situationen heran, im Alltag<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 61


spielt er keine Rolle. Viele Befragte sind zudem der Meinung, den Glauben der<br />

Kindheit verloren zu haben (42%) oder religiöse Auffassungen durch philosophische<br />

oder humanistische Ideen erweitert zu haben (27%). Jeder Vierte konnte seinen<br />

Glauben im Laufe der <strong>Zeit</strong> vertiefen und intensivieren.<br />

Überraschend hohe Einigkeit herrscht bei kontroversen Diskussionspunkten zum<br />

Thema Religion. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass eine<br />

religiöse Erziehung für Kinder förderlich ist und das man mit Kindern das „Gute-<br />

Nacht-Gebet“ üben sollte. 46 Prozent der Befragten sind überzeugt davon, dass<br />

Deutschland wieder mehr religiöse Werte braucht. Auf der anderen Seite sind die<br />

Befragten realistisch und denken, dass der Fortschritt der Wissenschaft das<br />

Interesse an spirituellen und religiösen Fragen verringern wird (45%).<br />

Religiosität und Spiritualität hilft ca. 60 Prozent der Deutschen im Alltag. Der<br />

Glaube lässt Personen offener und hilfsbereiter sein. Aber auch bei Herausforderungen<br />

und bei schweren Entscheidungen wirkt der Glauben hilfreich und<br />

bietet Rückhalt.<br />

Spirituelle Fragen und Fragen des Glaubens haben für die Hälfte der Befragten nur<br />

noch eine geringe bis sehr geringe Bedeutung, für jeden Vierten ist das ja nach<br />

Lebenssituation ganz unterschiedlich, nur jeder Fünfte misst Glaubensfragen eine<br />

große Bedeutung bei.<br />

Glaubens- und Sinnfragen werden auch im Bekannten- und Verwandtenkreis kaum<br />

diskutiert – 71 Prozent der Probanden reden selten oder nie mit Freunden und<br />

Verwandten über diese Thematik.<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigung mit grundlegenden Fragen des Lebens und Fragen nach dem<br />

Sinn des Lebens erfolgt meist in Krisensituationen, wie z.B. beim Tod einer nahe<br />

stehenden Person, bei persönlicher Krankheit oder Krankheit eines nahe stehenden<br />

Menschen, bei Problemen privater Natur und familiären Krisen, aber auch bei<br />

Einsamkeit.<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 62


Im Umgang mit den Sinnfragen des Lebens führen die Deutschen am ehesten<br />

Gespräche im engsten Familien- und Freundeskreis (63%), ziehen sich in die Stille<br />

zurück (30%) oder suchen die Gemeinschaft unter Gleichgesinnten (20%).<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass der Sinn des Lebens ist, für seine<br />

Familie und eine Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen und dass das Leben<br />

einen Sinn in sich selbst trägt. Deutlich ablehnend reagieren sie auf die Aussage<br />

„Meiner Meinung nach dient das Leben zu gar nichts“.<br />

Das persönliche Glück zieht die Mehrheit der Befragten aus der Gesundheit, der<br />

glücklichen Partnerschaft / Ehe, aus der Familie und and Beziehungen zu Menschen,<br />

die einen lieben.<br />

Demzufolge sind den Probanden auch die Bereiche Familie und Freunde,<br />

Gesundheitsfragen sowie die persönliche Zufriedenheit die wichtigsten Themen,<br />

dicht gefolgt von Beruf / Arbeit und Geldfragen – also der sozialen Absicherung, die<br />

einen großen Einfluss auf das persönliche Glück hat. Je nach Alter und Geschlecht<br />

ist die Reihenfolge in der Wichtigkeit zum Teil sehr unterschiedlich.<br />

Erfahrungen, bei denen das eigene Ich ganz zurücktritt, man in etwas aufgeht, man<br />

sich vollkommen losgelöst fühlt hatten schon viele Befragte. 81 Prozent der<br />

Befragten konnten diese Erfahrung machen wenn sie liebten und geliebt wurden.<br />

Auch bei erfüllter Sexualität (57%), beim Erwerb eines schönen Gegenstandes<br />

(46%) sowie bei einem Film oder guten Buch (45%) konnten sich Befragte schon<br />

selbst vergessen. Ergreifende, bewegende Erfahrungen können von mehr als 70<br />

Prozent der Bevölkerung berichtet werden, besonders häufig bei Krankheit und Tod<br />

eines geliebten Menschen (70%) sowie bei der Geburt eines Kindes (63%).<br />

Zum Teil große Skepsis herrscht bei spirituellen Erfahrungen, die teilweise im<br />

mystischen Bereich angesiedelt sind. 41-77 Prozent der Befragten können sich nicht<br />

vorstellen, dass es diese Art Erlebnisse gibt. <strong>Die</strong> größte Ablehnung erfahren die<br />

Aussagen<br />

• „Ich hatte ein Erlebnis, dass ich Botschaften von Verstorbenen erhalten habe“,<br />

• „Ich hatte schon einmal des Gefühl einer Erleuchtung“ sowie<br />

©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 63


• „Ich hatte ein Erlebnis, dass mein Geist, meine Seele den eigenen Körper für<br />

eine Weile verlassen hat“.<br />

Eher vorstellen kann man sich Begebenheiten wie:<br />

• „Ich habe etwas geträumt, was sich danach tatsächlich ereignet hat“,<br />

• „Dass ich eine Vorahnung hatte, also dass ich bei einem wichtigen Ereignis<br />

schon vorher wusste, was geschehen wird“ sowie<br />

• „Ich hatte ein Erlebnis, dass ich mir überhaupt nicht erklären konnte, das<br />

rational, also mit gesundem Menschenverstand nicht fassbar war“.<br />

Etwa die Hälfte der Befragten kann sich diese Situationen vorstellen bzw. hat diese<br />

schon einmal erlebt.<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigung mit dem Tod ist für die Befragten ein eher unangenehmes<br />

Thema. 68 Prozent stimmen der Aussage zu, dass man über den Tod nicht so viel<br />

nachdenken sollte, da es einem die Freude am Leben nimmt. Über 80 Prozent<br />

bestätigen, dass nicht der eigene Tod betroffen macht, sondern der Tod von<br />

geliebten Menschen. Eine Mehrheit der Befragten (64%) meint auch, dass sie nach<br />

einem erfüllten Leben, den Tod nicht zu fürchten brauchen. Mehrheitlich sind die<br />

Deutschen der rationellen Auffassung, dass mit dem Tod alles aus ist und das sie<br />

nicht Angst vor dem Tod, sondern vor dem Sterben haben. Jeder Vierte sucht<br />

Hoffnung im Glauben, der ihnen die Angst vor dem Sterben nehmen soll.<br />

Insgesamt betrachtet sind die Deutschen mit ihrer allgemeinen Lebenssituation sehr<br />

zufrieden. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den alten und den neuen<br />

Bundesländern, denn im Osten ist die Zufriedenheit mit dem Leben wesentlich<br />

geringer.<br />

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