GfK OMNIBUSSYSTEM Summary - Die Zeit
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<strong>GfK</strong> Marktforschung<br />
<strong>GfK</strong> <strong>OMNIBUSSYSTEM</strong><br />
<strong>Summary</strong><br />
zum Thema<br />
„Spiritualität und Religiosität<br />
der Deutschen“<br />
Vorgelegt durch:<br />
<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH<br />
Ihr Kontakt:<br />
Christiane Fischer, Research Consultant<br />
Fon: +49 (0) 911 – 395 21 64<br />
Fax: +49 (0) 911 – 33 84 86<br />
Email: christiane.fischer@gfk.de<br />
Nürnberg, 5. April 2006
Inhalt<br />
1. Zielsetzung 3<br />
2. Studienanlage / Fragebogen 3<br />
3. Ergebnisse 19<br />
3.1. Grundlegende Einstellungen zu Lebenszufriedenheit und Glaube /<br />
Sinnfragen 19<br />
3.1.1. Allgemeine Zufriedenheit mit dem Leben 19<br />
3.1.2. Quellen des Glücks 20<br />
3.1.3. Gespräche über Glaubens- und Sinnfragen 22<br />
3.1.4. Interesse an Religionen und Glaubensrichtungen 23<br />
3.2. Stellenwert zentraler Fragen / Quellen der Spiritualität und Religiosität 25<br />
3.2.1. Situationen, in denen man sich mit grundlegenden Fragen des<br />
Lebens beschäftigt 25<br />
3.2.2. Hilfe beim Umgang mit grundlegenden Lebensfragen 26<br />
3.2.3. Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens 27<br />
3.2.4. Ansichten über den Sinn des Lebens 29<br />
3.2.4.1. Der Sinn des Lebens ist, das man versucht,<br />
für sich das Beste herauszuholen 29<br />
3.2.4.2. Der Sinn des Lebens ist, für seine Familie und<br />
Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen 29<br />
3.2.4.3. Das Leben trägt einen Sinn in sich selbst 30<br />
3.2.4.4. Meiner Meinung nach dient das Leben zu gar nichts 30<br />
3.2.4.5. Ich glaube an einen Gott, aber nicht, wie das<br />
Christentum ihn predigt 30<br />
3.2.4.6. Meiner Meinung nach ist Gott nichts anderes als das<br />
Wertvolle im Menschen 31<br />
3.2.4.7. Ich glaube an einen persönlichen Gott, zu dem ich<br />
z.B. über das Gebet in Kontakt treten kann 31<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 1
3.2.4.8. Frauen sind im Zusammenhang mit religiösen oder<br />
spirituellen Belangen sensibler und offener als Männer 32<br />
3.2.4.9. <strong>Die</strong> Welt / der Kosmos / das Universum werden von<br />
einem höheren Wesen oder einer geistigen Macht<br />
zusammengehalten 32<br />
3.2.4.10. Um bei wichtigen Dingen ganz sicher zu gehen,<br />
kann es nicht schaden, „auf Holz zu klopfen“ oder<br />
einen Talisman bei sich zu haben 32<br />
3.2.4.11. Es gibt in der Welt Ereignisse und Vorgänge, die<br />
letztlich nicht erklärbar sind 33<br />
3.2.4.12. Der Mensch ist allein ein Produkt der Naturgesetze 33<br />
3.2.4.13. Es gibt gute und schlechte Geister 33<br />
3.2.5. Wichtigkeit bestimmter Themen 34<br />
3.3. Einstellungen und Prägung zu Spiritualität, Glaube und Religion 37<br />
3.3.1. Religiosität und Spiritualität 37<br />
3.3.2. Religiöse Prägung 40<br />
3.3.3. Änderungen religiöser und spiritueller Auffassungen 40<br />
3.3.4. Spirituelle Erfahrungen 41<br />
3.3.5. Ergreifende Erfahrungen im Alltag 44<br />
3.3.6. Einstellungen zum Thema Religion 46<br />
3.4. Spirituelle und religiöse Erfahrung und Praxis 49<br />
3.4.1. Umgang mit religiösen und spirituellen Überzeugungen im Alltag 49<br />
3.4.2. Interesse and spirituellen Erfahrungen und Techniken 51<br />
3.4.3. Übersinnliche Erfahrungen 53<br />
3.4.4. Umgang mit dem Sterben und Tod 55<br />
3.4.5. Umgang mit schweren Lebenssituationen 57<br />
3.4.6. Bedeutung spiritueller Fragen und Fragen des Glaubens 58<br />
3.4.7. Zugehörigkeit zu einer Konfession 59<br />
4. Zusammenfassung 61<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 2
1. Zielsetzung<br />
Es sollte ermittelt werden, welche grundlegenden Einstellungen zur Lebenszufriedenheit<br />
sowie zum Glauben und Sinnfragen innerhalb der deutschen<br />
Bevölkerung vorherrschen. Dabei wurden auch der Stellenwert zentraler Fragen<br />
und Quellen der Spiritualität bzw. Religiosität ermittelt sowie Einstellungen und<br />
Prägungen zu Spiritualität, Glaube und Religion aber auch spirituelle Erfahrungen<br />
und Erlebnisse.<br />
2. Studienanlage<br />
Im Rahmen einer Mehrthemenumfrage wurden 976 Personen ab 14 Jahren per <strong>GfK</strong><br />
CLASSIC BUS (CAM*QUEST – Computer Aided Multimedia Questioning) befragt.<br />
Folgende Fragen wurden gestellt:<br />
Interviewer: Bitte dem Befragten den Laptop zum Selbstausfüllen übergeben und<br />
dessen Handhabung erklären. Bitte assistieren Sie dem Befragten auf Wunsch und<br />
bei Fragen.<br />
Liebe Befragte! Lieber Befragter!<br />
Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Fragen zum Thema Glauben und Spiritualität<br />
stellen. Da einige dieser Fragen sehr persönlicher Natur sind, haben wir den<br />
Interviewer gebeten, Ihnen den Befragungslaptop zum Selbstausfüllen zu<br />
übergeben.<br />
Wir bitten Sie, uns Ihre ganz ehrliche Meinung mitzuteilen. Hiermit versichern wir<br />
Ihnen nochmals absolute Anonymität.<br />
Sollten Sie Fragen zur Handhabung des Laptops oder zur Beantwortung einer Frage<br />
haben, können Sie jederzeit Ihren Interviewer ansprechen.<br />
1. Wenn Sie Ihr Leben einmal insgesamt betrachten: Wie zufrieden sind<br />
Sie mit Ihrem Leben? Bitte antworten Sie anhand einer Skala von 0-<br />
10, wobei 0 bedeutet „überhaupt nicht zufrieden“ und 10 bedeutet<br />
„völlig zufrieden“. Mit den Zahlen dazwischen können Sie Ihre<br />
Meinung abstufen.<br />
Überhaupt<br />
nicht<br />
zufrieden<br />
Völlig<br />
zufrieden<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 3
2. Was glauben Sie, was macht Sie persönlich glücklich? Welche der<br />
folgenden Dinge auf dieser Liste ist eine Quelle Ihres Glücks?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />
Viel Geld haben<br />
Eine Familie<br />
Gesundheit<br />
Glaube, religiöse Überzeugungen<br />
Einen Beruf, in dem man aufgeht, der einem Freude macht<br />
Kinder haben<br />
Menschen, die einen lieben<br />
Ein schönes Hobby<br />
Viele Freunde haben<br />
Eine glückliche Ehe / Partnerschaft<br />
Gutes tun, anderen helfen<br />
Erfolg im Beruf<br />
Ein schönes Haus, eine schöne Wohnung haben<br />
Schöne Landschaft, Natur<br />
Freiheit<br />
Gutes Aussehen<br />
Selbstdisziplin<br />
Humor<br />
Erfülltes Sexualleben<br />
Selbstvertrauen<br />
Optimismus, dass man versucht, in den Dingen stets das Positive zu sehen<br />
Genuss<br />
Enthaltsamkeit, wenn man sich schon mit wenig zufrieden gibt<br />
Eine Lebensaufgabe, der man sich ganz widmet<br />
Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, autogenes Training usw.<br />
Keines von diesen*<br />
Weiß nicht / kann ich nicht sagen*<br />
3. Inwieweit wird in Ihrer Familie, in Ihrem Freundes- oder<br />
Bekanntenkreis über Glaubens- und Sinnfragen gesprochen? Würden<br />
Sie sagen, Sie sprechen darüber ...<br />
… sehr häufig<br />
… häufig<br />
… weder häufig noch selten<br />
… selten<br />
… gar nicht<br />
weiß nicht*<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 4
4. Hier ist eine Liste mit verschiedenen Religionen und<br />
Glaubensrichtungen. Von welchen fühlen Sie sich angesprochen?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />
Evangelisches/katholisches Christentum<br />
Christlich-freikirchliche Bewegungen und Gemeinschaften<br />
Judentum<br />
Naturreligionen<br />
Esoterik<br />
Anthroposophie<br />
Humanismus<br />
Buddhismus, Zen<br />
Hinduismus<br />
Islam<br />
Mystik<br />
Andere: welche?:<br />
_____________________________________________________________<br />
Nichts davon<br />
weiß nicht / kann ich nicht sagen*<br />
5. Manchmal gibt es ja <strong>Zeit</strong>en, in denen man sich mit den grundlegenden<br />
Fragen des Lebens beschäftigt. In welchen Situationen ist das bei<br />
Ihnen so? Wann beschäftigen Sie sich mit den grundlegenden Fragen<br />
des Lebens? Bitte nennen Sie uns einige Beispiele, auch wenn Sie<br />
diese im Moment unter Umständen als unwichtig betrachten.<br />
_________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________<br />
weiß nicht / kann ich nicht sagen*<br />
6. Was hilft Ihnen, mit solch grundlegenden Lebensfragen umzugehen?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />
Gespräche im engsten Familien- und Freundeskreis.<br />
Stille um mich herum.<br />
Ein besonderer Raum, eine besondere Atmosphäre, wie zum Beispiel ein<br />
Gotteshaus oder ein Tempel.<br />
<strong>Die</strong> Gemeinschaft unter Gleichgesinnten.<br />
Besondere Filme im Kino oder im Fernsehen.<br />
Bestimmte Rituale oder religiöse/spirituelle Übungen.<br />
Ratgeberbücher und Literatur.<br />
Spezielle Kurse oder Seminare.<br />
Anderes, was?:__________________________________________________<br />
Weiß nicht*<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 5
7. Wenn Sie nun einmal die folgende Liste anschauen: Wo finden Sie am<br />
ehesten Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens. Bitte<br />
wählen Sie bis zu 3 Antworten aus.<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! BIS ZU 3 NENNUNGEN ZULASSEN!<br />
in einer Religion, im persönlichen Glauben<br />
in der Arbeit, im Beruf<br />
in schönen Dingen, die ich mir kaufe<br />
in der Philosophie, in der Literatur<br />
in der Natur<br />
in sinnlichen Erfahrungen, in der Erotik<br />
in der Astrologie<br />
in der Esoterik<br />
in psychologischen Beratungsangeboten<br />
in der Meditation<br />
in der Wissenschaft<br />
in den Medien, <strong>Zeit</strong>schriften, Filme, Fernsehen<br />
im Internet<br />
in Beziehungen/Freundschaften<br />
in der Familie<br />
bei weisen Menschen oder geistigen Lehrmeistern<br />
durch eigenes Nachdenken<br />
nichts davon (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
weiß nicht (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
8. Über den Sinn des Lebens kann man ja verschiedene Ansichten haben.<br />
Wie ist das bei Ihnen? Wie bewerten Sie die folgenden Aussagen?<br />
Bitte antworten Sie anhand einer Skala von 1 bis 5. Dabei bedeuten<br />
die einzelnen Zahlen:<br />
1 = stimme voll und ganz zu<br />
2 = stimme eher zu<br />
3 = teils/teils<br />
4 = stimme eher nicht zu<br />
5 = stimme absolut nicht zu<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
1. Der Sinn des Lebens ist, dass<br />
man versucht, für sich das<br />
Beste herauszuholen.<br />
2. Der Sinn des Lebens ist, für<br />
seine Familie und eine<br />
Gemeinschaft Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Stimme<br />
voll und<br />
ganz zu<br />
Stimme<br />
eher zu<br />
Teils /<br />
teils<br />
Stimme<br />
eher<br />
nicht zu<br />
Stimme<br />
absolut<br />
nicht zu<br />
1 2 3 4 5<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 6
3. Das Leben trägt einen Sinn in<br />
sich selbst.<br />
4. Meiner Meinung nach dient<br />
das Leben zu gar nichts.<br />
5. Ich glaube an einen Gott, aber<br />
nicht, wie das Christentum ihn<br />
predigt.<br />
6. Meiner Meinung nach ist Gott<br />
nichts anderes als das<br />
Wertvolle im Menschen.<br />
7. Ich glaube an einen<br />
persönlichen Gott, zu dem ich<br />
z.B. über das Gebet in Kontakt<br />
treten kann.<br />
8. Frauen sind im<br />
Zusammenhang mit religiösen<br />
oder spirituellen Belangen<br />
sensibler und offener als<br />
Männer.<br />
9. <strong>Die</strong> Welt/der Kosmos/das<br />
Universum werden von einem<br />
höheren Wesen oder einer<br />
geistigen Macht<br />
zusammengehalten.<br />
10. Um bei wichtigen Dingen ganz<br />
sicher zu gehen, kann es nicht<br />
schaden, „auf Holz zu klopfen“<br />
oder einen Talisman bei sich<br />
zu haben.<br />
11. Es gibt in der Welt Ereignisse<br />
und Vorgänge, die letztlich<br />
nicht erklärbar sind.<br />
12. Der Mensch ist allein ein<br />
Produkt der Naturgesetze.<br />
13. Es gibt gute und schlechte<br />
Geister.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 7
9a. Hier sehen Sie verschiedene Themen. Bitte wählen Sie drei Themen<br />
aus, die für Sie persönlich besonders wichtig sind.<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! 3 NENNUNGEN ZULASSEN!<br />
Gesundheitsfragen<br />
Geldfragen, die eigene wirtschaftliche Lage<br />
Hobby, Freizeit, Urlaub<br />
Beruf, Arbeit<br />
Sport, persönliche Fitness<br />
persönlicher Glaube, Religion, Spiritualität<br />
<strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn des Lebens<br />
Natur und Umweltschutz<br />
Familie und Freunde<br />
Das Leben genießen<br />
Meine Zufriedenheit<br />
Meine Sicherheit<br />
weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
9b. Hier sehen Sie noch einmal die drei Themen, die Sie eben als für Sie<br />
persönlich wichtig bezeichnet haben. Bitte sagen Sie mir nun, welches<br />
dieser Themen für Sie persönlich das wichtigste, das zweitwichtigste<br />
und das drittwichtigste ist.<br />
PROGR.: AUSGEWÄHLTE THEMEN AUS F 9A EINBLENDEN! EINFACHNENNUNG JE<br />
SPALTE!<br />
Wichtigstes<br />
Thema<br />
Zweitwichtigstes<br />
Thema<br />
Drittwichtigstes<br />
Thema<br />
„Thema 1“ <br />
„Thema 2“ <br />
„Thema 3“ <br />
10. Sie sehen hier nun verschiedene Aussagen. Bitte sagen Sie uns, in<br />
wieweit Sie jedem dieser Sätze zustimmen.<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
Stimme<br />
eher zu<br />
Stimme<br />
eher<br />
nicht zu<br />
1. Ich bin ein religiöser Mensch. <br />
2. Ich bin ein spiritueller Mensch. <br />
3. Ich bin an magischen Dingen interessiert. <br />
4. Ich bin ein überzeugter Atheist. <br />
5. Ich bin ein religiös/spirituell Suchender. <br />
6. Ich bin abergläubisch. <br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 8
7. Ich fühle mich in der Gemeinschaft einer Religion zuhause. <br />
8. Manchmal würde ich mir größere spirituelle oder religiöse<br />
Erfahrungen wünschen.<br />
9. Im Laufe meines Lebens habe ich meine ganz persönliche<br />
Form der Spiritualität entwickelt.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
10. Religiöse Dinge sind mir gleichgültig. <br />
11. Meine religiösen Glaubensüberzeugungen unterscheiden sich<br />
von der Lehrmeinung meiner Kirche.<br />
11. Sind Sie im Elternhaus oder in Ihrem familiären oder<br />
nachbarschaftlichen Umfeld religiös geprägt worden?<br />
ja, sehr stark<br />
eher ja<br />
teils/teils<br />
eher selten<br />
nein, gar nicht<br />
<br />
<br />
12. Religiöse und spirituelle Auffassungen verändern sich ja im Leben.<br />
Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
Den religiösen Glauben meiner Kindheit habe ich<br />
weitgehend verloren oder abgelegt.<br />
Ich habe meine religiösen Auffassungen durch<br />
philosophische oder humanistische Ideen erweitert.<br />
In vielen Bereichen habe ich den Glauben durch Wissen<br />
ersetzt.<br />
Mein Glaube ist im Laufe der <strong>Zeit</strong> insgesamt tiefer und<br />
intensiver geworden.<br />
Religiöser Glaube spielt für mich heute nur in bestimmten<br />
Situationen eine Rolle.<br />
Stimme<br />
eher zu<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Stimme<br />
eher<br />
nicht zu<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 9
13. Manchmal macht man ja Erfahrungen, wo das eigene Ich ganz<br />
zurücktritt, wo man in etwas aufgeht, wo man sich vollkommen<br />
losgelöst fühlt. Wie ist das bei Ihnen? Kennen Sie solche Erfahrungen<br />
oder können Sie sich vorstellen, solche Erfahrungen zu machen?<br />
Nachfolgend sehen Sie einige Situationen, in denen es passieren kann<br />
dass das eigene Ich ganz zurücktritt, man in etwas aufgeht und man<br />
sich vollkommen losgelöst fühlt. Bitte sagen Sie mir zu jeder dieser<br />
Situationen, ob Sie eine solche Situation kennen oder sich diese<br />
vorstellen können. Bitte antworten Sie anhand der folgenden Skala:<br />
1 = das kenne ich sehr gut, das habe ich bereits erfahren<br />
2 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren aber das<br />
kann ich mir gut vorstellen<br />
3 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren und kann<br />
es mir auch nicht vorstellen<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
1<br />
das kenne<br />
ich sehr gut,<br />
das habe ich<br />
bereits<br />
erfahren<br />
2<br />
das kenne<br />
ich nicht, das<br />
habe ich<br />
noch nicht<br />
erfahren<br />
aber das<br />
kann ich mir<br />
gut<br />
vorstellen<br />
3<br />
das kenne<br />
ich nicht, das<br />
habe ich<br />
noch nicht<br />
erfahren und<br />
kann es mir<br />
auch nicht<br />
vorstellen<br />
Weiß nicht /<br />
habe dazu<br />
keine<br />
Meinung<br />
1. Nach einer körperlichen<br />
Grenz- Erfahrung, zum<br />
Beispiel nach einer großen<br />
Anstrengung am<br />
Gipfelkreuz zu stehen<br />
2. im selbstvergessenen<br />
Tanz/Bewegung, im Sport<br />
oder Spiel ganz bei sich<br />
selbst sein<br />
3. sich von einem Film,<br />
Kunstwerk, Buch oder<br />
Musikstück entführen lassen<br />
<br />
<br />
<br />
4. beim Tagträumen <br />
5. bei einem tiefen<br />
Naturerlebnis<br />
<br />
6. bei erfüllter Sexualität <br />
7. einen Menschen zu lieben,<br />
geliebt zu werden<br />
8. im Rahmen eines tiefen<br />
Gemeinschaftserlebnisses<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 10
9. sich einen schönen<br />
Gegenstand gekauft zu<br />
haben, der lustvolle Erwerb<br />
von Dingen<br />
10. innere Einkehr, <strong>Zeit</strong>en des<br />
Gebets, der Meditation oder<br />
der Stille um sich herum<br />
11. meisterhafte Beherrschung<br />
einer Tätigkeit<br />
<br />
<br />
<br />
14. Manchmal macht man ja Erfahrungen, die einen sehr ergreifen oder<br />
bewegen oder einfach nur andächtig machen. Wann ist das bei Ihnen<br />
so?<br />
Bitte antworten Sie wieder anhand der folgenden Skala:<br />
1 = das kenne ich sehr gut, das habe ich bereits erfahren<br />
2 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren aber das<br />
kann ich mir gut vorstellen<br />
3 = das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht erfahren und kann<br />
es mir auch nicht vorstellen<br />
Sagen sie mir aber bitte auch, bei welchen anderen, nicht hier auf der<br />
Liste aufgeführten Situationen sie ergriffen bzw. bewegt sind. Welche<br />
anderen Situationen machen Sie andächtig?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
1<br />
das kenne<br />
ich sehr gut,<br />
das habe ich<br />
bereits<br />
erfahren<br />
2<br />
das kenne<br />
ich nicht, das<br />
habe ich<br />
noch nicht<br />
erfahren<br />
aber das<br />
kann ich mir<br />
gut<br />
vorstellen<br />
3<br />
das kenne<br />
ich nicht, das<br />
habe ich<br />
noch nicht<br />
erfahren und<br />
kann es mir<br />
auch nicht<br />
vorstellen<br />
Weiß nicht /<br />
habe dazu<br />
keine<br />
Meinung<br />
3. bei der Geburt eines Kindes <br />
4. bei der Betrachtung der<br />
Natur (Blumen,<br />
Sternenhimmel, etc.)<br />
5. bei selbstvergessen<br />
spielenden Kindern<br />
6. Krankheit oder Tod eines<br />
geliebten Menschen<br />
7. tiefe religiöse Erfahrungen<br />
wie das Erleben der Nähe<br />
Gottes<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 11
8. die Erfahrung von<br />
selbstloser Hilfsbereitschaft,<br />
Nächstenliebe<br />
9. die Messe/der Gottesdienst<br />
in einer Kirche<br />
10. außergewöhnliche<br />
Menschen wie z.B. Einstein,<br />
Mozart oder Mutter Theresa<br />
11. erhabene Bauwerke wie<br />
Kirchen, Tempel oder<br />
Pyramiden<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
12. Bei anderen Dingen, und<br />
zwar:<br />
15. Das Thema Religion wird in der modernen Gesellschaft sehr kontrovers<br />
diskutiert. Wie stehen Sie zu folgenden Sätzen?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
Stimme<br />
eher zu<br />
Stimme<br />
eher<br />
nicht zu<br />
1. Mit Kindern sollte man ein „Gute Nacht Gebet“ üben. <br />
2. Religion ist für den beruflichen Erfolg förderlich <br />
3. Muslimische Mädchen sollen in der Schule Kopftücher tragen<br />
dürfen.<br />
4. Minister sollten bei ihrer öffentlichen Vereidigung die Formel<br />
„So wahr mir Gott helfe“ heranziehen.<br />
5. Eine religiöse Erziehung der Kinder ist für deren Entwicklung<br />
förderlich.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
6. Deutschland braucht wieder mehr religiöse Werte. <br />
7. In eine europäische Verfassung sollte ein Gottesbezug<br />
aufgenommen werden.<br />
8. Der Fortschritt der Wissenschaft wird das Interesse an<br />
spirituellen und religiösen Fragen verringern.<br />
9. Anregungen aus anderen Weltreligionen sind hilfreich, um das<br />
eigene Leben besser zu bewältigen.<br />
10. Christliche Überzeugungen sollten in der Wirtschaft wieder<br />
eine stärkere Rolle spielen.<br />
11. Mystery-Sendungen im Fernsehen sind zeitgemäß und<br />
interessant.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 12
12. Ich kenne Menschen, die sich für esoterische Fragen<br />
interessieren.<br />
<br />
<br />
16. Religiöse oder spirituelle Überzeugungen können ja zu<br />
unterschiedlichen Erfahrungen im Alltag führen. Wie ist das bei Ihnen?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />
Ich nehme die Herausforderungen des Lebens leichter.<br />
Ich bin im Alltag leistungsfähiger.<br />
Sie helfen mir, meine Persönlichkeit und meinen Charakter zu entwickeln.<br />
Sie machen mich sensibler.<br />
Sie helfen mir, meine Lebensentscheidungen zu treffen.<br />
Sie helfen mir, entschiedener zu meinen Auffassungen zu stehen.<br />
Ich finde meine innere Mitte auch in einer Umgebung voller Stress, Hektik<br />
und Problemen.<br />
Wenn alles um einen herum unsicher ist, dann braucht man den Glauben<br />
oder die Rückbindung an etwas Absolutes.<br />
Ich bin eher offen, wenn Menschen in Not sind oder Hilfe brauchen.<br />
Ich fühle mich dem Schicksal nicht so ausgeliefert.<br />
Religiöse Rituale geben meinem Alltag eine Struktur.<br />
Ich kann meine persönliche Berufung leichter erkennen und umsetzen.<br />
Ich bin bereit, aktiv Verantwortung zu übernehmen.<br />
Mein Glaube macht es mir schwieriger, mich mit gängigen<br />
Mehrheitsmeinungen zu arrangieren.<br />
Nichts davon (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
Weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
17. Hier ist eine Liste mit den unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen<br />
und Techniken. Für welche davon interessieren Sie sich oder haben Sie<br />
sich früher schon einmal interessiert?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! MEHRFACHNENNUNGEN!<br />
Meditation/Kontemplation/Zen 1<br />
Wallfahrten, Pilgerreisen 2<br />
Gebet, Zwiesprache mit Gott 3<br />
Zwiesprache mit einem Schutzengel 4<br />
Zwiesprache mit seinen verstorbenen Angehörigen 5<br />
Gespräche mit einem Geistlichen 6<br />
Besuch einer Kirche, Kapelle, Heiligtum, Tempel 7<br />
Heilungsgottesdienst 8<br />
Singen (spirituelle Lieder, Gospels, Mantras) 9<br />
Deuten des Horoskops, Astrologie 10<br />
Karten legen oder Pendeln 11<br />
einen Wunderheiler aufsuchen 12<br />
Yoga, Chi Gong, Ayurveda 13<br />
Träume deuten 14<br />
Telepathie 15<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 13
Wahrsagen 16<br />
Trance Dance, Trancereisen 17<br />
Schamanismus 18<br />
Schwarze Messen, Satanismus 19<br />
Nichts davon (PROGR.: EINFACHNENNUNG!) 20<br />
Weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!) 21<br />
FILTER: WENN CODE 1-19 IN F17:<br />
18. Und welche dieser unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen und<br />
Techniken ist für Sie die wichtigste?<br />
PROGR.: NENNUNGEN AUS F17 EINBLENDEN! EINFACHNENNUNG!<br />
Meditation/Kontemplation/Zen 1<br />
Wallfahrten, Pilgerreisen 2<br />
Gebet, Zwiesprache mit Gott 3<br />
Zwiesprache mit einem Schutzengel 4<br />
Zwiesprache mit seinen verstorbenen Angehörigen 5<br />
Gespräche mit einem Geistlichen 6<br />
Besuch einer Kirche, Kapelle, Heiligtum, Tempel 7<br />
Heilungsgottesdienst 8<br />
Singen (spirituelle Lieder, Gospels, Mantras) 9<br />
Deuten des Horoskops, Astrologie 10<br />
Karten legen oder Pendeln 11<br />
einen Wunderheiler aufsuchen 12<br />
Yoga, Chi Gong, Ayurveda 13<br />
Träume deuten 14<br />
Telepathie 15<br />
Wahrsagen 16<br />
Trance Dance, Trancereisen 17<br />
Schamanismus 18<br />
Schwarze Messen, Satanismus 19<br />
Weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!) 20<br />
19. Und wie häufig beschäftigen Sie sich mit ________ (PROGR.:<br />
NENNUNGEN AUS F18 EINBLENDEN!)?<br />
täglich<br />
mehrmals pro Woche<br />
ein Mal pro Woche<br />
mehrmals im Monat<br />
mehrmals im Jahr<br />
nie<br />
das ist je nach Situation ganz unterschiedlich<br />
weiß nicht* (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 14
20. Hier sehen Sie einige Erfahrungen, von denen uns andere Menschen<br />
berichtet haben. Inwieweit stimmen Sie den Aussagen zu? Bitte<br />
antworten Sie anhand der folgenden Skala:<br />
1 = Ich habe solche oder eine ähnliche Erfahrung selbst schon<br />
gemacht.<br />
2 = Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen mit diesen<br />
Erfahrungen gibt, aber eine solche Erfahrung habe ich<br />
persönlich noch nicht<br />
gemacht.<br />
3 = Ich stehe solchen Erfahrungen sehr skeptisch gegenüber und<br />
kann mir nicht vorstellen, dass jemand diese wirklich schon<br />
gemacht hat.<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
1<br />
Ich habe solche<br />
oder eine<br />
ähnliche<br />
Erfahrung selbst<br />
schon gemacht<br />
2<br />
Ich kann mir gut<br />
vorstellen, dass<br />
es Menschen mit<br />
diesen<br />
Erfahrungen<br />
gibt, aber eine<br />
solche Erfahrung<br />
habe ich<br />
persönlich noch<br />
nicht<br />
gemacht.<br />
3<br />
Ich stehe solchen<br />
Erfahrungen sehr<br />
skeptisch<br />
gegenüber und<br />
kann<br />
mir nicht<br />
vorstellen, dass<br />
jemand diese<br />
wirklich schon<br />
gemacht hat.<br />
1. „Ich hatte ein Erlebnis, das ich<br />
mir überhaupt nicht erklären<br />
konnte, das rational, also mit<br />
gesundem Menschenverstand,<br />
nicht fassbar war.“<br />
2. „Ich hatte ein Erlebnis, dass es<br />
Menschen mit übernatürlichen<br />
Kräften gibt.“<br />
3. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />
mein Geist, meine Seele den<br />
eigenen Körper für eine Weile<br />
verlassen hat.“<br />
4. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />
mir jemand die Zukunft richtig<br />
vorhergesagt hat.“<br />
5. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />
ich selbst oder jemand, der mir<br />
nahe steht, auf unerklärliche<br />
Weise von einer schweren<br />
Krankheit geheilt wurde.“<br />
6. „Es gab ein Ereignis, bei dem<br />
ich das Gefühl hatte, Gott ganz<br />
nahe zu sein.“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 15
7. „Dass ich bei der Begegnung<br />
mit einem anderen Menschen<br />
eine Seelenverwandtschaft,<br />
eine tiefe innere<br />
Übereinstimmung gefühlt<br />
habe.“<br />
8. „Dass ich eine Vorahnung<br />
hatte, also dass ich bei einem<br />
wichtigen Ereignis schon<br />
vorher wusste, was geschehen<br />
wird.“<br />
9. „Ich habe etwas geträumt, was<br />
sich danach tatsächlich<br />
ereignet hat.“<br />
10. „Ich hatte ein Erlebnis, das<br />
einem Wunder gleich kommt.“<br />
11. „Ich hatte schon einmal das<br />
Gefühl einer Erleuchtung.“<br />
12. „Ich hatte ein Erlebnis, dass<br />
ich Botschaften von<br />
Verstorbenen erhalten habe.“<br />
13. „Ich spürte, dass Ereignisse in<br />
meinem Leben vom Schicksal<br />
vorherbestimmt waren.“<br />
14. „Ich habe mich in einem<br />
Zustand vollständiger<br />
Versenkung befunden.“<br />
15. „Ich hatte manchmal den<br />
Wunsch nach einer<br />
mystischen, übersinnlichen<br />
Erfahrung, wo ich die<br />
Alltagsgrenzen überschreiten<br />
kann.“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
21. Was denken Sie über das Sterben und den Tod?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN!<br />
Trifft<br />
eher zu<br />
trifft<br />
eher<br />
nicht zu<br />
1. Ich denke öfters über den Tod nach. <br />
2. Ich habe manchmal Angst vor dem Tod. <br />
3. Es ist gut, dass das Leben durch den Tod begrenzt ist. Ewig<br />
zu leben, ist für mich eine abschreckende Vorstellung.<br />
<br />
<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 16
4. Wer ein erfülltes Leben hat, braucht den Tod nicht zu<br />
fürchten.<br />
5. Mein Glaube nimmt mir die Angst vor dem Sterben und dem<br />
Tod.<br />
6. Nicht der eigene Tod macht mich betroffen, sondern der Tod<br />
von Menschen, die man liebt.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
7. Angst habe ich nicht vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. <br />
8. Mit dem Tod ist alles aus. <br />
9. Ohne Glauben an ein Leben nach dem Tod könnte ich den<br />
Gedanken an den Tod kaum ertragen.<br />
10. Über den Tod sollte man nicht so viel nachdenken, das nimmt<br />
einem die Freude am Leben<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
22. Wenn es Ihnen einmal richtig schlecht geht, was hilft Ihnen in solch<br />
schweren Lebenssituationen? Hier stehen verschiedene Dinge, die<br />
man in solchen Situationen tun kann bzw. nutzen kann. Bitte wählen<br />
Sie die für Sie drei wichtigsten Dinge für eine solche Situation aus.<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! BIS ZU 3 NENNUNGEN ZULASSEN!<br />
Stille, Meditation<br />
Gebete, mein Glaube<br />
Gespräche mit einem vertrauten Menschen<br />
körperliche Herausforderungen<br />
strukturierter Tagesablauf<br />
Gemeinschaftserlebnis wie z.B. eine Selbsterfahrungsgruppe<br />
Meine Glaubensgemeinschaft<br />
Gemeinsame Andacht in einer Kirche/Kapelle<br />
Rituale, mit denen ich mir etwas Gutes tue<br />
Ein gutes Buch, Musik oder selbst Musizieren<br />
In der Natur sein, spazieren gehen<br />
Sich in den Beruf oder die Arbeit vertiefen<br />
Gespräch mit einem erfahrenen religiösen Menschen<br />
Innere Zwiesprache mit verstorbenen Angehörigen<br />
andere Dinge<br />
Gar nichts (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
Weiß nicht * (PROGR.: EINFACHNENNUNG!)<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 17
23. Insgesamt betrachtet: Welche Bedeutung haben spirituelle Fragen<br />
oder Fragen des Glaubens für Sie?<br />
PROGR.: EINFACHNENNUNG!<br />
eine sehr große Bedeutung<br />
eine ziemlich große Bedeutung<br />
mal so, mal so<br />
eine eher geringe Bedeutung<br />
eine sehr geringe Bedeutung<br />
weiß nicht<br />
24. Zum Abschluss dieses Komplexes noch eine letzte Frage: Gehören Sie<br />
einer Konfession, einer Religion an? Wenn ja, welcher?<br />
PROGR.: LISTE RANDOMISIEREN! EINFACHNENNUNG!<br />
römisch-katholisch<br />
evangelisch<br />
freikirchlich<br />
orthodox<br />
jüdisch<br />
islamisch<br />
Buddhismus<br />
andere<br />
konfessionslos<br />
bin aus der Kirche ausgetreten<br />
<strong>Die</strong> Studie wurde im Auftrag der Identity Foundation Düsseldorf in Zusammenarbeit<br />
mit der Universität Hohenheim, Prof. Eugen Buß durchgeführt. <strong>Die</strong> Feldarbeit fand<br />
vom 03. bis 10. März 2006 statt. Es wurden insgesamt 209 Interviewer eingesetzt.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 18
3. Ergebnisse<br />
3.1. Grundlegende Einstellungen zu Lebenszufriedenheit und<br />
Glaube / Sinnfragen<br />
3.1.1. Allgemeine Zufriedenheit mit dem Leben<br />
<strong>Die</strong> Befragten wurden gebeten, anhand einer Skala von Null bis Zehn ihre<br />
allgemeine Zufriedenheit mit ihrem Leben zu beurteilen. <strong>Die</strong> Null bedeutet<br />
„Überhaupt nicht zufrieden“, die Zehn bedeutet „Völlig zufrieden“. <strong>Die</strong> Fünf nahm<br />
dabei einen Mittelwert ein und bedeutet „weder zufrieden noch unzufrieden“.<br />
Insgesamt erreichen die Deutschen mit einem Durchschnittwert von 7,38 Punkten<br />
eine relativ hohe Zufriedenheit. Bei der Betrachtung der Altersgruppen fällt auf,<br />
dass die Unter-20-Jährigen sowie die Über-70-Jährigen die höchsten<br />
Zufriedenheitswerte erzielen (7,71 bzw. 7,63), demgegenüber stehen die 40-49-<br />
Jährigen mit einem Wert von 7,06.<br />
Keine signifikanten Unterschiede gibt es zwischen Personen mit Kindern und ohne<br />
Kindern im Haushalt. Sie erreichen Werte von 7,28 bzw. 7,42 und liegen somit auf<br />
ungefähr dem gleichen Zufriedenheitslevel.<br />
Beim Familienstand sind deutlichere Unterschiede zu erkennen. Verheiratete<br />
schätzen ihr Leben zufriedener (7,66) ein, als Ledige (7,17), mit Partnern-<br />
Zusammenlebende (7,10) sowie Verwitwete / Geschiedene und Getrennt-Lebende<br />
(6,98).<br />
<strong>Die</strong> höchste Zufriedenheit überhaupt erreichen die Beamten mit 8,18 Punkten.<br />
<strong>Die</strong>ser Wert muss jedoch im Zusammenhang mit einer sehr niedrigen Basis von nur<br />
25 Befragten gesehen werden und relativiert sich daher. Auffällig ist der Unterschied<br />
in der Bewertung von Angestellten mit einem Wert von 7,65 und Arbeitern und<br />
Berufslosen, die nur 7,23 bzw. 7,29 als Durchschnittswert angeben.<br />
Grossen Einfluss auf die allgemeine Lebenssituation haben die Wohnsituation sowie<br />
das Haushaltsnettoeinkommen. Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto<br />
höher ist auch die Zufriedenheit. In der untersten Einkommensklasse ist der<br />
durchschnittliche Zufriedenheitswert nur 6,48, in der höchsten 7,74. Personen, die<br />
in einem eigenen Haus oder mit einer Eigentumswohnung leben sind mit ihrer<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 19
allgemeinen Lebenssituation wesentlich zufriedener als Personen, die zur Miete<br />
wohnen (7,81 eigenes Haus bzw. 7,67 Eigentumswohnung vs. 6,97 Miete).<br />
Auch regional gibt es deutliche Unterschiede. <strong>Die</strong> alten Bundesländer erreichen<br />
einen Wert von 7,56. Am Zufriedensten sind Personen, die in der Nielsen-Region II<br />
(Nordrhein-Westfalen) leben (7,99). In den neuen Bundesländern wird im<br />
Gegensatz dazu nur eine Gesamtzufriedenheit von 6,77 Punkten erreicht.<br />
Tendenziell sind Personen in mittelgroßen Städten zufriedener als Personen in<br />
Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern sowie kleinen Ortschaften mit unter<br />
5000 Einwohnern.<br />
3.1.2. Quellen des Glücks<br />
Bei dieser Frage sollten die Befragten Quellen ihres Glücks anhand einer<br />
vorgegebenen Liste von 25 Dingen definieren.<br />
Gesundheit wird von den Befragten als wichtigste Quelle des Glücks gesehen<br />
(74%), gefolgt von „eine glückliche Ehe / Partnerschaft“ (62%), einer Familie<br />
(62%), „Menschen, die einen lieben“ (58%), „Kinder haben“ (48%) sowie ein<br />
schönes Haus / eine schöne Wohnung haben (45%).<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
2: Was glauben Sie, was macht Sie persönlich glücklich? Welche der folgenden Dinge auf<br />
dieser Liste ist eine Quelle Ihres Glücks?<br />
Gesamt / Männer / Frauen<br />
Teil I<br />
in %<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
6<br />
Gesundheit<br />
74,0<br />
73,4<br />
74,6<br />
Humor<br />
41,3<br />
43,1<br />
39,8<br />
Eine glückliche Ehe /<br />
Partnerschaft<br />
Eine Familie<br />
Menschen, die einen lieben<br />
Kinder haben<br />
Ein schönes Haus, eine<br />
schöne Wohnung haben<br />
61,7<br />
64,1<br />
59,5<br />
61,5<br />
60,6<br />
62,4<br />
57,8<br />
54,7<br />
60,7<br />
47,6<br />
42,5<br />
52,4<br />
45,2<br />
46,0<br />
44,4<br />
Selbstvertrauen<br />
Erfolg im Beruf<br />
Schöne Landschaft, Natur<br />
Optimismus, dass man<br />
versucht, in den Dingen<br />
stets das Positive zu<br />
sehen<br />
38,3<br />
37,9<br />
38,7<br />
35,8<br />
45,3<br />
27,1<br />
35,5<br />
33,3<br />
37,6<br />
34,0<br />
32,2<br />
35,6<br />
Viele Freunde haben<br />
44,3<br />
46,2<br />
42,6<br />
Einen Beruf, in dem man<br />
aufgeht, der einem Freude<br />
macht<br />
33,6<br />
40,0<br />
27,7<br />
Basis: 976 Männer und Frauen<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 20
Am Ende der Liste finden sich Dinge wie „eine Lebensaufgabe, der man sich ganz<br />
widmet“ (15%), Selbstdisziplin (13%), Glaube / religiöse Überzeugung (11%),<br />
„Enthaltsamkeit, wenn man sich schon mit wenig zufrieden gibt“ (7%) sowie<br />
Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, autogenes Training, usw. (3%). Nur<br />
ein Prozent der Befragten konnten anhand dieser Liste keine Quellen ihres Glücks<br />
definieren.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
2: Was glauben Sie, was macht Sie persönlich glücklich? Welche der folgenden Dinge auf<br />
dieser Liste ist eine Quelle Ihres Glücks?<br />
Gesamt / Männer / Frauen<br />
Teil II<br />
in %<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
7<br />
Freiheit<br />
33,2<br />
40,5<br />
26,3<br />
Genuss<br />
18,8<br />
23,4<br />
14,5<br />
Ein schönes Hobby<br />
Erfülltes Sexualleben<br />
Gutes tun, anderen helfen<br />
Gutes Aussehen<br />
Viel Geld haben<br />
32,1<br />
36,7<br />
27,8<br />
29,7<br />
36,8<br />
23,2<br />
26,6<br />
24,1<br />
28,9<br />
21,0<br />
16,7<br />
24,9<br />
20,7<br />
26,6<br />
15,3<br />
Eine Lebensaufgabe, der<br />
man sich ganz widmet<br />
Selbstdisziplin<br />
Glaube, religiöse<br />
Überzeugungen<br />
Enthaltsamkeit, wenn man<br />
sich schon mit wenig<br />
zufrieden gibt<br />
Entspannungstechniken<br />
wie Yoga, Meditation,<br />
autogenes Training usw.<br />
weiß nicht<br />
15,2<br />
14,9<br />
15,4<br />
12,9<br />
13,7<br />
12,2<br />
10,9<br />
8,2<br />
13,4<br />
7,4<br />
7,0<br />
7,8<br />
2,8<br />
1,3<br />
4,2<br />
1,2<br />
1,3<br />
1,1<br />
Basis: 976 Männer und Frauen<br />
Gesundheit als Grundlage des Glücks ist bei beiden Geschlechtern gleichermaßen an<br />
erster Position. „Eine Familie“ ist für Frauen zweitwichtigste Quelle des Glücks, bei<br />
Männern findet man dieses Statement jedoch an erst an dritter Position. Männern<br />
ist eine glückliche Ehe / Partnerschaft noch wichtiger, bei Frauen ist diese Aussage<br />
auf Rang 4 zu finden. „Menschen, die einen lieben“ sind für Frauen drittwichtigste<br />
Ursprung des Glücks, bei Männern jedoch erst der viertwichtigste.<br />
Liegen diese Aussagen zwar im Ranking auf unterschiedlichen Positionen, so sind<br />
sie in der Ausprägung, also der Häufigkeit der Nennungen, bei Männern und Frauen<br />
auf ähnlich hohem Niveau, d.h. es gibt für die jeweiligen Aussagen keine<br />
signifikanten Unterschiede.<br />
Deutliche Unterschiede zeigen sich bei folgenden Aussagen: Frauen bewerten das<br />
Kriterium „Kinder haben“ mit 52 Prozent, Männer geben hier einen um 10 Prozent-<br />
Punkte niedrigeren Wert an. Auch „Gutes Aussehen“ (25% Frauen / 17% Männer)<br />
sowie „Glaube, religiöse Überzeugung“ ist Frauen wesentlich wichtiger als Männern<br />
(13% Frauen / 8% Männer).<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 21
Männern ist „Erfolg im Beruf“ (45% Männer / 27% Frauen), Freiheit (41% Männer /<br />
26% Frauen), „Ein Beruf in dem man aufgeht, der einem Freude macht“ (40%<br />
Männer/ 28% Frauen), „erfülltes Sexualleben (37% Männer/ 23% Frauen), „ein<br />
schönes Hobby“ (37% Männer / 28% Frauen), „viel Geld haben“ (27% Männer /<br />
15% Frauen) sowie Genuss (23% Männer / 15% Frauen) wesentlich wichtiger als<br />
Frauen. Eine starke Familienorientierung wird den Frauen zugeschrieben, wogegen<br />
Männer ihre Glücksquellen im Beruf und sowie im Auf- und Ausbau ihrer Karriere<br />
finden.<br />
In den Altersgruppen ab 35 Jahren wird Gesundheit ebenfalls als höchste Quelle des<br />
Glücks gesehen. Bei den 14-24-Jährigen hingegen ist es am wichtigsten, viele<br />
Freunde zu haben (71%), bei den 25-34-Jährigen steht die Partnerschaft /<br />
glückliche Ehe (70%) an erster Stelle. Quellen des Glücks im Beruf und beruflichen<br />
Dingen suchen verstärkt die Jüngeren, wogegen dieses Interesse bei den Über-55-<br />
Jährigen stark nachlässt. Den älteren Altersgruppen sind Dinge wie „ein schönes<br />
Haus / eine schöne Wohnung“, „schöne Landschaft, Natur“, „Kinder haben“ sowie<br />
„Glaube, religiöse Überzeugung“ wesentlich wichtiger als den Jüngern.<br />
Im Vergleich zwischen alten und neuen Bundesländern fällt auf, dass die Bewertung<br />
des „Berufes, in dem man aufgeht, der einem Freude macht“ in den neuen Ländern<br />
wesentlich höher ist als in den alten Bundesländern (41% / 32%). Wenig<br />
überraschend hingegen ist, dass „Glaube, religiöse Überzeugung“ in den alten<br />
Bundesländern deutlich höher gewertet wurde (13% / 4%). Für alle weiteren<br />
Aussagen sind keine signifikanten Unterschiede gemessen worden.<br />
3.1.3. Gespräche über Glaubens- und Sinnfragen<br />
Nur knapp zehn Prozent der Deutschen sprechen häufig bzw. sehr häufig im<br />
Freundes- oder Bekanntenkreis über Glaubens- und Sinnfragen.<br />
Frauen diskutieren dieses Thema mehr als Männer (12% vs. 7%). Mehr als 70<br />
Prozent der Deutschen sprechen hingegen selten bzw. gar nicht über diese<br />
Thematik. Fast 40 Prozent der Männer und ca. 30 Prozent der Frauen reden nie mit<br />
Freunden und Bekannten über Glaubens- und Sinnfragen.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 22
Mit zunehmender Schulbildung wird auch verstärkt über Glaubensthemen<br />
gesprochen. Sieben Prozent der Personen mit Hauptschulabschluss, zehn Prozent<br />
der Personen mit einem höheren Schulabschluss ohne Abitur und 16 Prozent der<br />
Befragten mit Abitur / Hochschulreife bzw. abgeschlossenem Studium diskutieren<br />
häufig bzw. sehr häufig darüber.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
3: Inwieweit wird in Ihrer Familie, in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis über Glaubensund<br />
Sinnfragen gesprochen? Würden Sie sagen, Sie sprechen darüber…..<br />
Altersgruppen<br />
in %<br />
50<br />
14-24 25-34 35-54 55+<br />
13<br />
40<br />
32,1<br />
40,9<br />
36,7<br />
35,1<br />
43,2<br />
33,8<br />
36,3<br />
17,2<br />
19,9<br />
19,3<br />
11,8<br />
31,1<br />
30<br />
20<br />
19,4<br />
10<br />
6,6<br />
6,8<br />
0<br />
2,6<br />
1,0<br />
1,6<br />
2,9<br />
….sehr häufig ….häufig ….weder häufig<br />
noch selten<br />
0,9<br />
….selten ….gar nicht Weiss nicht<br />
1,1<br />
Basis: 976 Männer und Frauen<br />
7 Prozent der 14-24-Jährigen, nur 6 Prozent der 25-34-Jährigen, 8 Prozent der 35-<br />
54-Jährigen sowie 13 Prozent der Über-55-Jährigen reden häufig im Bekanntenkreis<br />
über Sinnfragen und Glaube und Religion.<br />
3.1.4. Interesse an Religionen und Glaubensrichtungen<br />
Am häufigsten fühlen sich die Deutschen von evangelischen bzw. katholischen<br />
Christentum angesprochen.<br />
Der hohe Wert von 45 Prozent ist in unserem Kulturkreis nicht überraschend.<br />
Jedoch fühlen sich 37 Prozent aller Befragten von gar keiner Religion oder<br />
Glaubensrichtung angesprochen. In dieser Gruppe sind die Männer signifikant<br />
häufiger vertreten als Frauen (42% Männer / 33% Frauen).<br />
Mit großem Abstand zu den großen Kirchen interessieren sich die Deutschen für<br />
Buddhismus, Zen (4%), christlich-freikirchliche Bewegungen und Gemeinschaften<br />
(4%) sowie Esoterik (3%).<br />
Frauen sind auffällig häufiger als Männer offen für Buddhismus, Zen (6% vs. 2%),<br />
Esoterik (5% vs. 1%) und Mystik (3% vs. 0,4%).<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 23
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
4: Hier ist eine Liste mit verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen. Von welchen<br />
fühlen Sie sich angesprochen?<br />
Gesamt / Männer / Frauen<br />
in %<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
15<br />
Evangelisches/katholisches<br />
Christentum<br />
Buddhismus, Zen<br />
Christlich-freikirchliche<br />
Bewegungen und<br />
Gemeinschaften<br />
Esoterik<br />
Humanismus<br />
Mystik<br />
Naturreligionen<br />
3,8<br />
1,8<br />
5,6<br />
3,6<br />
2,3<br />
4,8<br />
3,1<br />
0,8<br />
5,1<br />
2,9<br />
3,6<br />
2,4<br />
1,5<br />
0,4<br />
2,6<br />
1,4<br />
1,0<br />
1,8<br />
45,4<br />
43,1<br />
47,5<br />
Anthroposophie<br />
Islam<br />
Judentum<br />
Hinduismus<br />
Andere<br />
keine davon<br />
weiß nicht<br />
1,4<br />
0,6<br />
2,1<br />
1,3<br />
1,9<br />
0,7<br />
1,1<br />
1,2<br />
0,9<br />
0,6<br />
0,2<br />
1,0<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,5<br />
5,1<br />
4,9<br />
5,3<br />
37,2<br />
41,9<br />
32,9<br />
Basis: 976 Männer und Frauen<br />
Personen mit Haupt- / Volksschulabschluss fühlen sich häufiger vom evangelischen<br />
bzw. katholischen Christentum angesprochen, als Personen mit anderen<br />
Schulabschlüssen. Das höchste Interesse an Esoterik zeigen Personen mit höherer<br />
Schulbildung ohne Abitur. In dieser Gruppe gibt es auch ein verstärktes Interesse<br />
am Humanismus (4%) und Buddhismus, Zen (5%). Auch in dieser Gruppe finden<br />
sich mit Abstand die meisten Personen, die sich von keiner Religion angesprochen<br />
fühlen (44%).<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
4: Hier ist eine Liste mit verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen. Von welchen<br />
fühlen Sie sich angesprochen?<br />
Altersgruppen<br />
in %<br />
14-24 25-34 35-54 55+<br />
16<br />
Evangelisches/katholisches<br />
Christentum<br />
Buddhismus, Zen<br />
Christlich-freikirchliche<br />
Bewegungen und<br />
Gemeinschaften<br />
Esoterik<br />
Humanismus<br />
Mystik<br />
Naturreligionen<br />
5,6<br />
4,8<br />
4,4<br />
2,2<br />
0,9<br />
3,8<br />
4,0<br />
4,0<br />
3,1<br />
4,4<br />
2,6<br />
3,0<br />
2,8<br />
0,3<br />
3,6<br />
3,3<br />
4,9<br />
1,1<br />
1,1<br />
1,0<br />
2,1<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,7<br />
35,5<br />
38,1<br />
38,5<br />
57,9<br />
Anthroposophie<br />
Islam<br />
Judentum<br />
Hinduismus<br />
Andere<br />
keine davon<br />
weiß nicht<br />
0,3<br />
0,8<br />
2,7<br />
1,3<br />
4,0<br />
1,5<br />
0,1<br />
1,5<br />
0,5<br />
1,0<br />
1,1<br />
1,5<br />
0,8<br />
0,8<br />
0,2<br />
1,0<br />
0,3<br />
0,5<br />
7,4<br />
3,9<br />
6,2<br />
3,7<br />
29,1<br />
42,7<br />
44,8<br />
41,0<br />
Basis: 976 Männer und Frauen<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 24
Befragte mit Abitur / Hochschulreife bzw. abgeschlossenem Studium fühlen sich<br />
neben dem Christentum besonders stark vom Humanismus angesprochen (10%),<br />
aber auch vom Buddhismus, Zen (8%), Judentum (5%), Naturreligionen (4%) und<br />
Hinduismus (2%).<br />
Bei Betrachtung der Altersgruppen fällt auf, dass sich über 40 Prozent der Unter-55-<br />
Jährigen für keine Religion interessieren. Bei den 14-24-Jährigen ist Mystik von<br />
höherem Interesse als in den anderen Altersgruppen (5%). <strong>Die</strong> Über-55-Jährigen<br />
haben mit fast 60 Prozent ein wesentlich höheres Interesse am Christentum.<br />
3.2. Stellenwert zentraler Fragen / Quellen der Spiritualität /<br />
Religiosität<br />
3.2.1. Situationen, in denen man sich mit grundlegenden Fragen des<br />
Lebens beschäftigt<br />
<strong>Die</strong>se Frage wurde den Probanten ungestützt, also ohne Vorlage einer Liste gestellt.<br />
Mit Abstand am Häufigsten beschäftigt man sich mit den Sinnfragen des Lebens,<br />
wenn jemand stirbt, der einem Nahe steht (14%) bzw. bei (schweren) Krankheiten<br />
(11%). Auch bei persönlicher Krankheit (6%), wenn es einem selbst oder der<br />
Familie schlecht geht (5%), wenn man alleine, einsam ist (5%) oder bei<br />
Familienproblemen / Krisen in der Partnerschaft (5%) wird die Frage nach dem Sinn<br />
des Lebens gestellt.<br />
Fast vier Prozent der Deutschen denken bei Arbeitsplatzverlust / Arbeitslosigkeit<br />
über den Sinn des Lebens nach, ebenso wie in Notsituationen / bei Problemen im<br />
Leben, bei Depressionen / Traurigkeit und bei Existenzängsten bzw.<br />
Zukunftsängsten. Immer noch zwei Prozent der Interviewten stellen sich den Fragen<br />
des Lebens bei finanziellen Schwierigkeiten, wenn alles schief läuft, wenn man Pech<br />
hat, bei schlimmen Nachrichten, Leid in der Welt, Unglücken, aber auch nach einer<br />
Trennung, an persönlichen Tiefpunkten, Stress und Ärger in Schule und Beruf sowie<br />
bei grundlegenden Veränderungen im Leben.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 25
<strong>Die</strong> Antwortrate zeigt, dass diese Momente des Nachdenkens auch mehrfach<br />
auftreten. <strong>Die</strong> Befragten haben im Durchschnitt 1,35 Situationen aufgeführt, in<br />
denen sie über den Sinn des Lebens nachdenken. Bei der Ermittlung dieses<br />
Durchschnittswertes wurden auch die Personen mit einbezogen, die keine Antwort<br />
geben konnten oder wollten (15%) sowie Personen, die eindeutig sagen „Ich denke<br />
nicht darüber nach / mir geht es gut“ (16%). Betrachtet man also nur die<br />
Personen, die oben genannte Beispiele aufgeführt haben, so nennen diese im<br />
Schnitt 2 Situationen. Fast 4 Prozent der Deutschen denken oft / meistens/ immer /<br />
ständig über grundlegende Fragen des Lebens nach.<br />
Naturgemäß erfolgen solche Reflektionsprozesse wesentlich häufiger in Krisensituationen,<br />
immerhin fast ein Prozent der Befragten tut dies aber auch, wenn es<br />
ihnen gut geht.<br />
3.2.2. Hilfe beim Umgang mit grundlegenden Lebensfragen<br />
<strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten bespricht grundlegende Lebensfragen im engsten<br />
Familien- und Freundeskreis und erwartet dort auch am ehesten Hilfestellung<br />
(63%).<br />
Etwa jeder Dritte benötigt in solchen Situationen Stille um sich herum (30%.) Den<br />
Altersgruppen 40-49 Jahre (35%) sowie 70 Jahre und älter ist Stille noch wichtiger<br />
(43%).<br />
<strong>Die</strong> Gemeinschaft unter Gleichgesinnten ist im Umgang mit grundlegenden<br />
Lebensfragen Anlaufstelle für 20 Prozent der Befragten. Acht Prozent der<br />
Deutschen wenden sich Ratgeberbüchern und Literatur zu. Frauen tun dies<br />
signifikant häufiger als Männer (11% vs. 6%), aber auch die Altersgruppe der 50-<br />
59-Jährigen sucht im Ratgeberbuch deutlich zahlreicher Antworten als andere<br />
Altersgruppen.<br />
Besondere Filme, die sich mit diesem Thema beschäftigen, werden von sechs<br />
Prozent der Bevölkerung im Kino und Fernsehen angeschaut. Auffällig hoch ist<br />
diese Art der Krisenbewältigung bei den 14-19-Jährigen (11%).<br />
Nur ca. drei Prozent der Befragten führen bestimmte Rituale oder religiöse /<br />
spirituelle Übungen durch. Spezielle Kurse oder Seminare nehmen zwei Prozent der<br />
Deutschen in Anspruch.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 26
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
6: Was hilft Ihnen, mit solch grundlegenden Lebensfragen umzugehen?<br />
Gesamt / Männer / Frauen<br />
in %<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
24<br />
Gespräche im engsten Familien- und<br />
Freundeskreis.<br />
Stille um mich herum.<br />
<strong>Die</strong> Gemeinschaft unter<br />
Gleichgesinnten.<br />
Ratgeberbücher und Literatur.<br />
Ein besonderer Raum, eine besondere<br />
Atmosphäre, wie zum Beispiel ein<br />
Gotteshaus oder ein Tempel.<br />
Besondere Filme im Kino oder im<br />
Fernsehen.<br />
Bestimmte Rituale oder<br />
religiöse/spirituelle Übungen.<br />
Spezielle Kurse oder Seminare.<br />
Spazieren gehen<br />
30,2<br />
29,8<br />
30,5<br />
20,2<br />
22,3<br />
18,4<br />
8,4<br />
6,0<br />
10,7<br />
6,6<br />
5,6<br />
7,5<br />
6,3<br />
5,1<br />
7,5<br />
2,7<br />
2,2<br />
3,1<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,6<br />
0,8<br />
0,8<br />
0,7<br />
62,6<br />
62,2<br />
63,0<br />
0,8<br />
Natur / in die Natur gehen 1,0<br />
0,7<br />
0,8<br />
Hobbies nachgehen 1,2<br />
0,3<br />
0,5<br />
Musik / Musik hören 1,0<br />
0,1<br />
0,3<br />
Sport treiben<br />
0,5<br />
0,3<br />
Brauche <strong>Zeit</strong><br />
0,1<br />
0,4<br />
0,2<br />
Gebet / beten<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,6<br />
Sonstige<br />
0,9<br />
0,4<br />
weiß nicht<br />
15,3<br />
16,3<br />
14,4<br />
Basis: 967 Männer und Frauen<br />
Neben festen Vorgaben hatten die Befragten auch die Möglichkeit andere Dinge zu<br />
nennen, die ihnen helfen, mit grundlegenden Lebensfragen umzugehen. Vier<br />
Prozent der Probanten nahmen dies in Anspruch. Zwei Prozent der Probanten<br />
denken über diese Fragen beim beim Spazieren gehen / in die Natur gehen<br />
reflektierend nach.<br />
Weiterhin wurden „Musik hören“ (0,5%), „ den Hobbies nachgehen“ (0,8%) und<br />
„Sport treiben“ (0,3%) genannt.<br />
3.2.3. Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens<br />
<strong>Die</strong> Befragten wurden gebeten, aus einer vorgegebenen Liste bis zu drei Dinge<br />
auszuwählen, in denen der Proband persönlich Antworten auf Fragen nach dem<br />
Sinn des Lebens sucht und findet. Im Durchschnitt haben die Befragten 2,28<br />
Möglichkeiten ausgewählt.<br />
Den stärksten Rückhalt bieten die Familie (57%) sowie Beziehungen /<br />
Freundschaften (41%).<br />
Das eigene Nachdenken zeigt 40 Prozent der Deutschen Antworten zum Sinn des<br />
Lebens auf. Jeder Vierte Deutsche findet seine Antworten in der Natur. Jeder<br />
Siebte beschäftigt sich mit einer Religion oder einem persönlichen Glauben bzw.<br />
findet in der Arbeit, im Beruf seine Erfüllung.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 27
Ca. fünf Prozent der Interviewten beschäftigt sich bei Fragen nach dem Sinn des<br />
Lebens mit Literatur und Philosophie bzw. sieht die Antworten in schönen Dingen,<br />
die man sich gekauft hat.<br />
Weniger wichtig bei der Beschäftigung mit dem Sinn des Lebens sind den<br />
Deutschen Esoterik (1%) und Astrologie (0,4%). Das in den Medien viel zitierte<br />
Horoskop dient also mehr zur Unterhaltung als zur Lebenshilfe.<br />
Ein Prozent der befragten Personen nutzen Angebote im Internet.<br />
Zum Teil sehr deutliche Unterschiede zeigen sich bei Betrachtung der Altersgruppen.<br />
In den jungen Jahren sind Beziehungen und Freundschaften besonders bedeutend<br />
für die Sinnfindung. Mit zunehmendem Alter lässt dies nach, an deren Stelle tritt<br />
nun die Familie.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
7: Wenn Sie nun einmal die folgende Liste anschauen: Wo finden Sie am ehesten Antworten<br />
auf Fragen nach dem Sinn des Lebens? Bitte wählen Sie bis zu 3 Antworten aus.<br />
Altersgruppen<br />
14-24 25-34 35-54 55+<br />
28<br />
in der Familie<br />
in Beziehungen/<br />
Freundschaften<br />
durch eigenes Nachdenken<br />
in der Natur<br />
in einer Religion, im<br />
persönlichen Glauben<br />
in der Arbeit, im Beruf<br />
in der Philosophie, in der<br />
Literatur<br />
in schönen Dingen, die ich<br />
mir kaufe<br />
in den Medien, <strong>Zeit</strong>schriften,<br />
Filme, Fernsehen<br />
bei weisen Menschen oder<br />
geistigen Lehrmeistern<br />
47,9<br />
60,0<br />
58,5<br />
56,6<br />
49,9<br />
51,0<br />
41,2<br />
32,9<br />
40,1<br />
42,2<br />
39,7<br />
39,9<br />
9,5<br />
19,1<br />
26,3<br />
33,3<br />
5,3<br />
8,0<br />
10,1<br />
22,0<br />
19,3<br />
14,8<br />
16,8<br />
6,9<br />
2,6<br />
4,0<br />
4,5<br />
6,9<br />
5,7<br />
4,2<br />
3,6<br />
5,3<br />
3,8<br />
4,5<br />
2,9<br />
4,8<br />
5,1<br />
1,3<br />
3,2<br />
3,6<br />
3,4<br />
3,0<br />
in der Wissenschaft<br />
2,0<br />
2,9<br />
2,0<br />
in der Meditation<br />
2,9<br />
2,8<br />
2,0<br />
3,0<br />
in sinnlichen Erfahrungen, 2,0<br />
in der Erotik<br />
2,5<br />
0,3<br />
1,7<br />
in psychologischen Beratungsangeboten<br />
0,9<br />
0,9<br />
2,0<br />
2,8<br />
0,5<br />
in der Esoterik<br />
1,3<br />
1,1<br />
5,0<br />
im Internet<br />
1,5<br />
1,1<br />
0,2<br />
1,3<br />
1,0<br />
in der Astrologie<br />
0,2<br />
0,1<br />
6,3<br />
keine davon<br />
2,6<br />
6,2<br />
4,1<br />
4,3<br />
weiß nicht<br />
8,9<br />
5,7<br />
3,3<br />
Basis: 967 Männer und Frauen<br />
Auch die Antwortsuche in der Natur nimmt mit zunehmendem Alter stetig zu.<br />
Während sich nur neun Prozent der 14-19-Jährigen mit der Natur beschäftigen und<br />
in ihr die Antworten auf Sinnfragen des Lebens bekommen, sind es 37 Prozent der<br />
Über-70-Jährigen.<br />
<strong>Die</strong>ser Trend kehrt sich bei dem Statement „ bei der Arbeit / beim Beruf“ um.<br />
Zwischen 15 und 20 Prozent der Deutschen unter 60 Jahren sucht in der beruflichen<br />
Herausforderung den Sinn des Lebens. Bei den Über-60-Jährigen und somit<br />
vorwiegend Rentnern und Pensionären sind es nur noch drei bis vier Prozent.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 28
Nicht ganz so extrem sind die Unterschiede zwischen Jung und Alt bei der Aussage<br />
„in einer Religion, im persönlichen Glauben“. Zwar geben fast 10 – 15 Prozent der<br />
Altersgruppen zwischen 30 und 69 Jahren an, hier Antworten zu finden, aber mit<br />
fast 33 Prozent der Über-70-Jährigen. Lediglich ca. fünf Prozent der Unter-30-<br />
Jährigen geben an, im Glauben Antworten zu finden. <strong>Die</strong>se Aussage zeigt auch den<br />
einzigen signifikanten Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern (15%<br />
vs. 9%).<br />
3.2.4. Ansichten über den Sinn des Lebens<br />
Bei dieser Frage sollten die Probanten ihre Zustimmung zu einzelnen Statements auf<br />
einer Skala von Eins bis Fünf geben. Eins hatte dabei die Bedeutung „stimme voll<br />
und ganz zu“ und Fünf „stimme absolut nicht zu“.<br />
3.2.4.1. Der Sinn des Lebens ist es, dass man versucht, für sich das Beste<br />
herauszuholen.<br />
<strong>Die</strong>se Aussage erfährt eine neutrale bis leicht zustimmende Bewertung.<br />
Der Mittelwert liegt bei 2,57, wobei Männer dieser Aussage eher<br />
zustimmen, als Frauen (56% vs. 51%). 65 Prozent der 14-24-Jährigen<br />
bejahen diese Aussage, in den Altersgruppen 25-34, sowie 55 Jahre und<br />
älter befürwortet weniger als die Hälfte der Befragten diesen Satz. Stark<br />
unterschiedlicher Meinung ist man auch in den alten und neuen<br />
Bundesländern. 66 Prozent der Befragten aus den neuen Bundesländern<br />
ist der Meinung „jeder ist seines Glückes Schmied“, diese Ansicht teilt<br />
jedoch nur ca. jeder zweite Westdeutsche.<br />
3.2.4.2. Der Sinn des Lebens ist, für seine Familie und Gemeinschaft<br />
Verantwortung zu übernehmen.<br />
<strong>Die</strong>s ist das Statement, in der die höchste Zustimmung zu finden ist. Es<br />
sind 74 Prozent der Männer und Frauen, die dieses Statement mit den<br />
Top-2 Nennungen bejahen. Der Mittelwert liegt bei 1,98.<br />
Erwartungsgemäß konträr zum vorherigen Statement haben Personen<br />
unter 25 Jahren weniger deutlich zugestimmt (57%), Personen über 55-<br />
Jahren sind zu fast 80-Prozent dieser Meinung, ebenso wie die Probanten<br />
aus den neuen Bundesländern. Man scheint der Meinung zu sein, dass<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 29
man im Leben das Beste für sich herausholen soll, dabei aber auch für die<br />
Familie und Gemeinschaft Verantwortung übernehmen sollte. <strong>Die</strong><br />
Zustimmung zu dieser Aussage liegt in den alten Bundesländern mit 72<br />
Prozent etwas niedriger.<br />
3.2.4.3. Das Leben trägt einen Sinn in sich selbst.<br />
Eine große Mehrheit der Deutschen stimmt auch diesem Satz zu (etwa<br />
70%). Auch innerhalb der Altersgruppen gibt es wenig Unterschiede,<br />
man ist sich einig, etwa zwei Drittel der Personen bis 55 Jahren sind auch<br />
dieser Meinung. Sogar drei Viertel der Über-55-Jährigen bejaht diese<br />
Aussage.<br />
3.2.4.4. Meiner Meinung nach dient das Leben zu gar nichts.<br />
<strong>Die</strong>ses Statement wird in allen Altersgruppen und geschlechterübergreifend<br />
deutlich verneint. Nur vier Prozent der Deutschen können<br />
hier zustimmen. Der hohe Wert der verneinten Antworten (Bottom 2<br />
Boxes = 86%) zeigt auch, dass es hier eine klare und deutliche Meinung<br />
gibt, es gibt kaum neutrale Antworten. <strong>Die</strong> Deutschen sehen einen Sinn<br />
und eine Aufgabe in ihrem Leben.<br />
3.2.4.5. Ich glaube an einen Gott, aber nicht, wie das Christentum ihn predigt.<br />
Zwiespältigerer Ansicht ist man bei dieser Meinung. Insgesamt liegt die<br />
Beurteilung mit einem Mittelwert von 3,33 eher im Bereich der<br />
Verneinung. Jeder Vierte Befragte kann keine eindeutige Antwort geben<br />
und wählt die neutrale Aussage „Drei“. <strong>Die</strong> Zustimmung liegt bei 28<br />
Prozent, die Ablehnung jedoch bei 47 Prozent.<br />
Extrem unterschiedliches Antwortverhalten gibt es zwischen Ost und<br />
West. In den alten Bundesländern stimmen 32 Prozent der Befragten zu.<br />
Der Mittelwert ist mit 3,14 im neutralen Antwortbereich. In den neuen<br />
Bundesländern liegt die Zustimmung bei nur 15 Prozent, der Mittelwert<br />
jedoch mit 3,99 deutlich im negativen Bereich, das heißt dieser Aussage<br />
wird im Osten mehrheitlich nicht zugestimmt.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 30
3.2.4.6. Meiner Meinung nach ist Gott nichts anderes als das Wertvolle im<br />
Menschen.<br />
<strong>Die</strong> neutralen Antworten liegen mit 35 Prozent bei dieser Aussage am<br />
höchsten. Man möchte diesen Satz weder bejahen noch verneinen, das<br />
drückt sich auch mit dem Mittelwert aus, der bei 3,14 Punkten liegt.<br />
Während man beim vorhergehenden Statement noch eher eine<br />
Ablehnung erkennen konnte, gibt es bei dieser Ansicht keinen<br />
signifikanten Unterschied zwischen Zustimmung und Ablehnung, die<br />
Zustimmung liegt bei 30 Prozent, die Ablehnung bei 35 Prozent.<br />
Ebenso können kaum Differenzen zwischen den Altersgruppen bzw.<br />
Bundesländern benannt werden.<br />
3.2.4.7. Ich glaube an einen persönlichen Gott, zu dem ich z.B. über das Gebet in<br />
Kontakt treten kann.<br />
Insgesamt betrachtet liegt die Zustimmung mit einem Mittelwert von 3,23<br />
eher im neutralen Bereich mit leichter Tendenz zur Ablehnung. <strong>Die</strong>s ist<br />
aber bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich. 40 Prozent der<br />
Frauen stimmen dieser Aussage zu, aber nur 30 Prozent der Männer. Viel<br />
deutlicher fällt hingegen die Ablehnung bei den Männern aus. Jeder<br />
zweite Mann kann dieser Aussage nicht zustimmen, auch 40 Prozent der<br />
Frauen vertreten lehnen diese Meinung ab. Männer glauben also eher<br />
nicht an einen persönlichen Gott, Frauen hingegen können sich da nicht<br />
eindeutig festlegen.<br />
Auch in den Altersgruppen gibt es Unterschiede: Nur 16 Prozent der unter<br />
25-Jährigen stimmen der oben genannten Aussage zu, ca. 30 Prozent der<br />
25-55-Jährigen, jedoch fast 50 Prozent der Über-55-Jährigen.<br />
In den neuen Bundesländern wird diese Aussage deutlich abgelehnt<br />
(Mittelwert 4, Top Boxes 16%), wogegen in den alten Bundesländern eine<br />
neutrale Meinung dazu vorliegt. Der Mittelwert liegt bei 3,01 - die<br />
Zustimmung bei 40 Prozent.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 31
3.2.4.8. Frauen sind im Zusammenhang mit religiösen oder spirituellen Belangen<br />
sensibler und offener als Männer.<br />
Hier könnte man eine deutlich höhere Zustimmung der Frauen erwarten,<br />
aber die Geschlechter sind sich einig und stimmen dieser Aussage eher zu<br />
und das auf ähnlich hohem Niveau. Sowohl 55 Prozent der Männer als<br />
auch der Frauen bewerten diese Aussage mit „eins“ oder „zwei“.<br />
Aber auch bei dieser Aussage zieht sich jeder Vierte Befragte auf eine<br />
neutrale Antwort zurück - man könnte Diplomatie unterstellen. Daraus<br />
ergibt sich, dass die Top 2-Boxes über alle Geschlechter, Altersgruppen<br />
und Regionen hinweg zwischen 55-60 Prozent liegt, die Ablehnung<br />
zwischen 15 und 20 Prozent.<br />
3.2.4.9. <strong>Die</strong> Welt / der Kosmos / das Universum werden von einem höheren<br />
Wesen oder einer geistigen Macht zusammengehalten.<br />
<strong>Die</strong> Befragten reagieren auf diese Aussage skeptisch. Nur weniger als ein<br />
Drittel der Befragten findet hier seine persönliche Auffassung wieder,<br />
Frauen etwas stärker als Männer.<br />
Höhere Zustimmung erfährt diese Auffassung bei den älteren Personen im<br />
Alter ab 55 Jahren (39%).<br />
Der Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern ist in dieser<br />
Frage wieder sehr deutlich. Der Mittelwert von 3,12 bei den alten<br />
Bundesländern zeigt weder eine eindeutige Zustimmung noch Ablehnung.<br />
Ein Drittel der Westdeutschen befürwortet diese Meinung. Nur jeder<br />
Fünfte Ostdeutsche schließt sich dem an. Der Mittelwert ist mit 3,87<br />
eindeutig ablehnend.<br />
3.2.4.10. Um bei wichtigen Dingen ganz sicher zu gehen, kann es nicht schaden,<br />
„auf Holz zu klopfen“ oder einen Talisman bei sich zu haben.<br />
Methoden zur „Glücksbeschwörung“ wie etwa „auf Holz klopfen“, einen<br />
Talisman in der Tasche haben andere Varianten sind zwar hinlänglich<br />
bekannt, werden aber anscheinend nur von ca. jedem vierten Mann und<br />
jeder dritten Frau praktiziert.<br />
Je älter die Befragten sind, desto weniger glaubt man an diese<br />
Glücksbringer, nur jeder Fünfte der Über-55-Jährigen denkt, dass es nicht<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 32
schaden kann, auch dem Aberglauben Beachtung zu schenken, bei den<br />
25-34-Jähringen sind es jedoch 38 Prozent, die sich alle Optionen offen<br />
halten wollen.<br />
3.2.4.11. Es gibt in der Welt Ereignisse und Vorgänge, die letztlich nicht erklärbar<br />
sind.<br />
Eine hohe Zustimmung erhält diese Aussage. Ca. 65 Prozent der<br />
Deutschen glauben, dass nicht alles rational erklärbar ist. Wie bei fast<br />
allen Statements in dieser Frage, stimmen Frauen dem leicht häufiger zu<br />
als Männer. Auch scheint Lebenserfahrung zu einer größeren Zustimmung<br />
dieses Statement zu führen, fast 70 Prozent der Über-55-Jährigen aber<br />
nur 60 Prozent der Altersgruppen bis 35 stimmen zu.<br />
In den neuen Bundesländern tendiert man zu rationellerem Denken. Nur<br />
55 Prozent der Ostdeutschen glauben, dass es Dinge gibt, die nicht<br />
erklärbar sind, bei den Westdeutschen sind es 67 Prozent.<br />
3.2.4.12. Der Mensch ist allein ein Produkt der Naturgesetze.<br />
Auch hier zeigt sich deutlich die unterschiedliche, historisch bedingte,<br />
religiöse Bildung zwischen Ost und West. 60 Prozent der Personen in den<br />
neuen Bundesländern sind von dem wissenschaftlichen Standpunkt<br />
überzeugt. Nur 43 Prozent der Westdeutschen folgen dieser Meinung.<br />
Fast jeder Dritte in den alten Bundesländern hingegen glaubt an eine<br />
Form der „Schöpfung“ und verneint diese Aussage.<br />
Etwa jeder zweite Mann, aber nur 43 Prozent der Frauen betrachten sich<br />
rationell als Geschöpfe der Natur. Insgesamt stimmen 47 Prozent der<br />
Deutschen dieser Aussage zu. Fast 50 Prozent der Unter-55-Jährigen<br />
schließen sich dem an, aber nur 44 Prozent der Über-55-Jährigen.<br />
3.2.4.13. Es gibt gute und schlechte Geister.<br />
An gute und schlechte Geister glaubt nur etwa ein Viertel der<br />
Bevölkerung. Auch hier stehen Frauen dieser Aussage wieder etwas<br />
aufgeschlossener gegenüber als Männer (26% vs. 19%). Personen unter<br />
25 Jahren und über 55-Jahren stimmen dieser Aussage etwas häufiger zu,<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 33
als Personen in den mittleren Altersklassen. Generell wird diese Aussage<br />
aber eher abgelehnt.<br />
3.2.5. Wichtigkeit bestimmter Themen<br />
Dem Befragten wurde eine Liste mit folgenden Themen vorgelegt:<br />
• Gesundheitsfragen<br />
• Geldfragen, die eigene wirtschaftliche Lage<br />
• Hobby, Freizeit, Urlaub<br />
• Beruf, Arbeit<br />
• Sport, persönliche Fitness<br />
• persönlicher Glaube, Religion, Spiritualität<br />
• <strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn des Lebens<br />
• Natur und Umweltschutz<br />
• Familie und Freunde<br />
• Das Leben genießen<br />
• Meine Zufriedenheit<br />
• Meine Sicherheit<br />
Aus diesen Themenbereichen sollte sich der Proband nun bis zu drei Themen<br />
heraussuchen, die ihm persönlich sehr wichtig sind und dies dann nochmals in eine<br />
Reihenfolge bringen.<br />
Drei Viertel aller Befragten wählten Familie und Freunde als wichtigstes Thema. Mit<br />
deutlichem Abstand (45%) folgten die Gesundheitsfragen, persönliche Zufriedenheit<br />
(34%), Beruf, Arbeit (29%), Geldfragen und die persönliche wirtschaftliche Lage<br />
(22%). 19 Prozent der Befragten sind stark genussorientiert, für 18 Prozent der<br />
Bevölkerung sind Hobby, Freizeit und Urlaub sehr wichtig.<br />
Sicher beeinflusst von der derzeitigen weltpolitischen Lage und Terrorismus ist das<br />
Sicherheitsbedürfnis der Deutschen ein Top-Thema. 17 Prozent der Befragten<br />
zählen „meine Sicherheit“ zu den drei wichtigsten Themen.<br />
Jeweils je neun Prozent der Interviewten interessieren sich stark für Natur und<br />
Umweltschutz sowie persönlichen Glauben, Religion und Spiritualität.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 34
Betrachtet man nun die Reihenfolge der wichtigsten Themen, zeigen sich zum Teil<br />
deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern sowie den Altersgruppen.<br />
Insgesamt wurden folgende Häufigkeiten für die einzelnen Bereiche als wichtigstes<br />
Thema ermittelt:<br />
1. Familie und Freunde 47%<br />
2. Gesundheitsfragen 19%<br />
3. Meine Zufriedenheit 8%<br />
4. Beruf, Arbeit 8%<br />
5. Geldfragen, die eigene wirtschaftliche Lage 5%<br />
6. Das Leben genießen 3%<br />
7. Hobby, Freizeit, Urlaub 2%<br />
8. persönlicher Glaube, Religion, Spiritualität 2%<br />
Meine Sicherheit 2%<br />
9. Natur und Umweltschutz 1%<br />
10. <strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn des Lebens 0,4%<br />
11. Sport, persönliche Fitness 0,2%<br />
Familie und Freunde sowie Gesundheitsfragen sind für beide Geschlechter die Top-<br />
Antworten. Männern ist dann jedoch Beruf und Arbeit sowie die eigene<br />
wirtschaftliche Lage wichtiger als die persönliche Zufriedenheit. Persönliche<br />
Zufriedenheit ist für Frauen das am dritthäufigsten genannte Thema. Persönlicher<br />
Glaube, Religion und Spiritualität ist mit drei Prozent auf Position Fünf des<br />
wichtigsten Themas bei den Frauen. Bei den Männern rangiert es nur an drittletzter<br />
Position mit 0,4 Prozent.<br />
Sehr unterschiedlich ist die Reihenfolge der Themen in den verschiedenen<br />
Altersklassen. Einigkeit herrscht über das Top-Thema „Familie und Freunde“. Ab<br />
35 Jahren wird das Thema „Gesundheit“ auf Position Zwei gesetzt, gefolgt von<br />
Beruf, Arbeit, persönlicher Zufriedenheit sowie Geldfragen / wirtschaftliche Lage.<br />
Bei den jüngeren Personen werden Gesundheitsfragen nachrangig bewertet, bei den<br />
14-25-Jährigen auf Position Acht, bei den 24-34-Jährigen auf Position Vier.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 35
Wichtiger sind Beruf und Arbeit, persönliche Zufriedenheit, Sicherheit und<br />
Geldfragen.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
9b: Hier sehen Sie noch einmal die drei Themen, die Sie eben als für Sie persönlich wichtig<br />
bezeichnet haben. Bitte sagen Sie mir nun, welches dieser Themen für Sie persönlich das<br />
wichtigste, das zweitwichtigste und das drittwichtigste ist.<br />
Altersgruppen<br />
14-24<br />
24-34<br />
41<br />
Wichtigstes<br />
Thema<br />
Zweitwichtigstes<br />
Thema<br />
Drittwichtigstes<br />
Thema<br />
Wichtigstes<br />
Thema<br />
Zweitwichtigstes<br />
Thema<br />
Drittwichtigstes<br />
Thema<br />
Familie und Freunde<br />
48,2%<br />
24,9%<br />
6,4%<br />
Familie und Freunde<br />
58,0%<br />
14,5%<br />
6,4%<br />
Meine Sicherheit<br />
19,0%<br />
9,0%<br />
7,9%<br />
Beruf, Arbeit<br />
12,7%<br />
14,5%<br />
15,3%<br />
Beruf, Arbeit<br />
16,8%<br />
20,0%<br />
13,0%<br />
Meine Zufriedenheit<br />
8,9%<br />
16,7%<br />
9,2%<br />
Meine Zufriedenheit<br />
8,2%<br />
7,5%<br />
6,5%<br />
Gesundheitsfragen<br />
6,0%<br />
14,2%<br />
8,9%<br />
Geldfragen, die eigene<br />
wirtschaftliche Lage<br />
8,1%<br />
7,8%<br />
5,6%<br />
Geldfragen, die eigene<br />
wirtschaftliche Lage<br />
4,7%<br />
12,5%<br />
9,3%<br />
Hobby, Freizeit, Urlaub<br />
6,7%<br />
6,5%<br />
19,4%<br />
Das Leben genießen<br />
3,5%<br />
5,5%<br />
12,0%<br />
Das Leben genießen<br />
4,7%<br />
9,0%<br />
15,6%<br />
Natur und<br />
Umweltschutz<br />
1,8%<br />
2,0%<br />
2,0%<br />
Gesundheitsfragen<br />
2,3%<br />
7,0%<br />
2,9%<br />
persönlicher Glaube,<br />
Religion, Spiritualität<br />
1,4%<br />
2,8%<br />
1,2%<br />
Natur und<br />
Umweltschutz<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
1,9%<br />
Meine Sicherheit<br />
1,2%<br />
5,3%<br />
5,2%<br />
Sport, persönliche<br />
Fitness<br />
0,5%<br />
3,8%<br />
12,1%<br />
Sport, persönliche<br />
Fitness<br />
0,3%<br />
3,3%<br />
4,5%<br />
<strong>Die</strong> Frage nach dem<br />
Sinn des Lebens<br />
0,5%<br />
1,5%<br />
2,3%<br />
Hobby, Freizeit, Urlaub<br />
5,1%<br />
15,5%<br />
persönlicher Glaube,<br />
Religion, Spiritualität<br />
1,4%<br />
2,0%<br />
<strong>Die</strong> Frage nach dem<br />
Sinn des Lebens<br />
2,1%<br />
2,2%<br />
weiß nicht<br />
0,7%<br />
0,7%<br />
4,4%<br />
weiß nicht<br />
1,4%<br />
1,4%<br />
8,2%<br />
Basis: 967 Männer und Frauen<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
9b: Hier sehen Sie noch einmal die drei Themen, die Sie eben als für Sie persönlich wichtig<br />
bezeichnet haben. Bitte sagen Sie mir nun, welches dieser Themen für Sie persönlich das<br />
wichtigste, das zweitwichtigste und das drittwichtigste ist.<br />
Altersgruppen<br />
35-54<br />
55+<br />
42<br />
Wichtigstes<br />
Thema<br />
Zweitwichtigstes<br />
Thema<br />
Drittwichtigstes<br />
Thema<br />
Wichtigstes<br />
Thema<br />
Zweitwichtigstes<br />
Thema<br />
Drittwichtigstes<br />
Thema<br />
Familie und Freunde<br />
51,5%<br />
21,5%<br />
5,7%<br />
Familie und Freunde<br />
37,7%<br />
26,0%<br />
4,2%<br />
Gesundheitsfragen<br />
16,8%<br />
18,4%<br />
8,2%<br />
Gesundheitsfragen<br />
32,3%<br />
21,8%<br />
8,6%<br />
Beruf, Arbeit<br />
9,1%<br />
15,7%<br />
12,2%<br />
Meine Zufriedenheit<br />
7,4%<br />
13,3%<br />
18,1%<br />
Meine Zufriedenheit<br />
8,2%<br />
9,0%<br />
15,1%<br />
Geldfragen, die eigene<br />
wirtschaftliche Lage<br />
4,6%<br />
5,9%<br />
8,7%<br />
Geldfragen, die eigene<br />
wirtschaftliche Lage<br />
5,1%<br />
8,8%<br />
8,6%<br />
persönlicher Glaube,<br />
Religion, Spiritualität<br />
3,6%<br />
3,1%<br />
8,2%<br />
Das Leben genießen<br />
2,1%<br />
8,4%<br />
10,2%<br />
Das Leben genießen<br />
2,7%<br />
3,7%<br />
5,5%<br />
Meine Sicherheit<br />
1,7%<br />
4,9%<br />
9,7%<br />
Beruf, Arbeit<br />
1,9%<br />
4,8%<br />
3,1%<br />
Hobby, Freizeit, Urlaub<br />
1,2%<br />
4,8%<br />
11,2%<br />
Meine Sicherheit<br />
1,8%<br />
8,2%<br />
8,7%<br />
Natur und Umweltschutz<br />
0,9%<br />
1,8%<br />
5,8%<br />
Natur und Umweltschutz<br />
1,5%<br />
3,6%<br />
7,3%<br />
<strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn<br />
des Lebens<br />
0,6%<br />
1,2%<br />
1,3%<br />
Hobby, Freizeit, Urlaub<br />
1,3%<br />
1,7%<br />
9,1%<br />
persönlicher Glaube,<br />
Religion, Spiritualität<br />
0,5%<br />
2,3%<br />
2,3%<br />
<strong>Die</strong> Frage nach dem Sinn<br />
des Lebens<br />
0,2%<br />
1,2%<br />
3,3%<br />
Sport, persönliche Fitness<br />
0,2%<br />
1,2%<br />
4,2%<br />
Sport, persönliche Fitness<br />
1,7%<br />
3,1%<br />
weiß nicht<br />
2,2%<br />
2,2%<br />
5,4%<br />
weiß nicht<br />
4,9%<br />
4,9%<br />
12,1%<br />
Basis: 967 Männer und Frauen<br />
Persönlicher Glaube, Religion und Spiritualität erfährt in den einzelnen<br />
Altersgruppen eine sehr unterschiedliche Wichtigkeit. In der jüngsten Gruppe der<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 36
14-24-Jährigen gehört dieses Thema zwar für drei Prozent zu den drei wichtigsten<br />
Themen, aber wird nie als Top Thema ausgewählt. In den mittleren Altersgruppen<br />
ist Glaube und Religion für fünf Prozent der Befragten eins der drei wichtigsten<br />
Themen, für ein Prozent der 24-35 Jährigen und 0,5 Prozent der 35-54Jährigen<br />
sogar das wichtigste Thema. Ab 55 Jahren wird dieses Thema wichtiger, wofür die<br />
Gründe in der Erziehung und Prägung zu suchen sind. 15 Prozent der Über-55-<br />
Jährigen wählt dieses Thema zu den Wichtigsten, mit vier Prozent ist es in dieser<br />
Altersgruppe auf Rang Fünf der Top Themen.<br />
3.3. Einstellungen und Prägung zu Spiritualität, Glaube und<br />
Religion<br />
3.3.1. Religiosität und Spiritualität<br />
Fast 40 Prozent der Deutschen bezeichnen sich selbst als religiös. Signifikant<br />
häufiger halten sich Frauen für gläubig (42% va. 32%). Mit zunehmendem Alter<br />
steigt die Anzahl derer, die sich für religiös halten. In der Altersgruppe der Über-70-<br />
Jährigen sind dies bereits 65 Prozent. Erwartungsgemäß deutlich sind hier die<br />
Unterschiede zwischen Ost und West. 20 Prozent der Ostdeutschen, aber 42<br />
Prozent der Westdeutschen sind religiös. Fast 60 Prozent der Personen aus Baden-<br />
Württemberg halten sich für religiös.<br />
Auch bei der Spiritualität ist Baden Württemberg führend. 35 Prozent der Badenser<br />
und Schwaben stimmen der Aussage „ich bin ein spiritueller Mensch“ zu.<br />
Deutschlandweit sind dies nur 15 Prozent der Bevölkerung, 19 Prozent der Frauen<br />
und zehn Prozent der Männer. Innerhalb der Altersgruppen sind bei der Spiritualität<br />
keine wesentlichen Unterschiede zu erkennen. Auffällig häufig sind Personen ohne<br />
Kinder im Haushalt spirituell (17% vs. 10%).<br />
Das Interesse an der Magie bzw. an magischen Dingen ist vorwiegend bei den<br />
jungen Deutschen zu erkennen. Ca. 28 Prozent der Unter-30-Jährigen interessieren<br />
sich dafür. In der Altersgruppe über 70 sind es nur noch elf Prozent. Fast jede<br />
vierte Frau aber nur jeder achte Mann behauptet, an Magie interessiert zu sein.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 37
Besonders häufig sind dies Personen mit einem höheren Schulabschluss ohne Abitur<br />
(24%). <strong>Die</strong>se Personen sind gleichzeitig neuen Trends und Entwicklungen<br />
gegenüber eher aufgeschlossen.<br />
Überzeugte Atheisten sind in Deutschland eher männlich. 26 Prozent der Männer<br />
und 17 Prozent der Frauen glauben nicht an einen Gott. <strong>Die</strong>se Auffassung teilen<br />
überwiegend junge Leute. Fast 30 Prozent der 20-29-Jährigen sind „ungläubig“, je<br />
älter die Befragten sind, desto niedriger ist der Wert der Atheisten (13% in der<br />
Altersgruppe der Über-50-Jährigen), dies korrespondiert mit den Aussagen zur<br />
Religiosität.<br />
Jeder zweite Ostdeutsche und nur jeder achte Westdeutsche glaubt nicht an Gott.<br />
Atheisten sind insbesondere unter den Angestellten zu finden (27%).<br />
Jeder zehnte Deutsche ist (noch) auf der Suche nach einer für ihn persönlich<br />
passenden Religion bzw. spirituellen Praxis. Er fühlt sich in keiner Religion richtig<br />
aufgehoben, vertritt aber auch keine atheistische Auffassung. Spirituell Suchende<br />
sind tendenziell eher Menschen mit Abitur und abgeschlossenem Studium. Auch<br />
hier finden sich verstärkt Frauen wieder (14% vs. 7%). 15 Prozent der 14-29-<br />
Jährigen sind auf der Suche, im Alter von 30-39 Jahren sind dies nur fünf Prozent.<br />
Der Wert steigt aber mit zunehmendem Alter wieder leicht an.<br />
20 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg bezeichnen sich als „spirituell<br />
suchend“. Spirituell Suchende sind neuen Trends und Entwicklungen gegenüber<br />
eher aufgeschlossen (16%).<br />
Fast 20 Prozent der Bevölkerung, zwölf Prozent der Männer und 26 Prozent der<br />
Frauen sind abergläubisch, obwohl der Aberglaube allgemein eher abwertend als<br />
irrational, unvernünftig, nutzlos betrachtet wird. Aberglaube ist allerdings in allen<br />
sozialen Schichten relativ konstant vertreten. Interessanterweise ist Aberglaube bei<br />
Personen, die zur Miete leben verbreiteter als bei Personen mit Wohneigentum.<br />
Auch bei der Betrachtung des Haushaltsnettoeinkommens fällt auf, dass Personen<br />
mit einem hohen Einkommen von 3000 EUR und mehr verstärkt diesem<br />
„Volksglauben“ nachgehen.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 38
Mehr als jeder Dritte Deutsche fühlt sich einer religiösen Gemeinschaft zugehörig<br />
und dort aufgehoben. Besonders stark trifft diese Aussage auf die Über-70-Jährigen<br />
zu. 51 Prozent dieser Gruppe fühlt sich in der Gemeinschaft einer Religion zu<br />
Hause. Besonders häufig stimmen verheiratete Menschen bzw. Personen, die<br />
geschieden sind, getrennt lebend oder verwitwet sind, Personen mit eher<br />
einfacherer Bildung sowie Berufslose und Personen mit eigenem Haus der Aussage<br />
„Ich fühle mich in der Gemeinschaft einer Religion zuhause“ zu. Wenig<br />
überraschend sind wieder die großen Unterschiede zwischen den alten und neuen<br />
Bundesländern (35% vs. 12%). Fast jeder zweite Badenser und Schwabe stimmt<br />
dieser Aussage zu.<br />
Mehr bzw. größere spirituelle Erfahrungen wünschen sich 18 Prozent der Deutschen.<br />
<strong>Die</strong>se Sehnsucht ist vor allem in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern zu<br />
beobachten (23%) sowie bei Personen mit Abitur / Hochschulreife /<br />
abgeschlossenem Studium (31%). Insbesondere Frauen wünschen sich<br />
tiefgehendere religiöse Erlebnisse (22% vs. 13%).<br />
Jeder vierte Proband hat im Laufe seines Lebens eine ganz persönliche Form der<br />
Spiritualität entwickelt. Fast 40 Prozent der Personen mit gehobener Schulbildung<br />
sowie wieder Personen aus Baden-Württemberg stimmen signifikant häufiger<br />
diesem Statement zu.<br />
<strong>Die</strong> größte Gruppe bilden die Personen, die von sich behaupten, dass ihnen religiöse<br />
Dinge gleichgültig sind (41%). In den neuen Bundesländern sind dies sogar 61<br />
Prozent. Jedem zweiten Mann und jeder dritten Frau sind religiöse Dinge egal bzw.<br />
spielen in ihrem Alltag keine Rolle. Je jünger die Befragten sind, desto<br />
ausgeprägter ist diese Meinung. 63 Prozent der Unter-25-Jährigen, aber immer<br />
noch 40-50 Prozent der 25-59-Jährigen teilen diese Auffassung. Ab 60 Jahren sinkt<br />
der Wert der Zustimmung deutlich.<br />
Der Lehrmeinung der großen Kirchen können 36 Prozent der Deutschen nicht<br />
folgen. Ihre persönlichen religiösen Glaubensüberzeugungen stimmen mit den<br />
kirchlichen Vorgaben nicht überein. Auch hier wieder sind es wieder eher junge<br />
Menschen, denen die Kirche nicht mehr alltagstauglich erscheint. 45 Prozent der<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 39
unter 20-Jährigen, zwischen 33-40 Prozent der 20-69-Jährigen finden Ihren<br />
persönlichen Glauben demzufolge nicht mehr in der kirchlichen Lehrmeinung<br />
wieder. Bei den Über-70-Jährigen sind dies nur 18 Prozent. Signifikant hohe<br />
Zustimmung für diese Aussage findet man auch bei Personen mit Abitur bzw.<br />
Studium.<br />
3.3.2. Religiöse Prägung<br />
Eine zum Teil starke religiöse Prägung durch das Elternhaus bzw. familiäres und<br />
nachbarschaftliches Umfeld haben 36 Prozent der Befragten erfahren. 42 Prozent<br />
der Interviewten geben an, eher nicht bzw. gar nicht religiös durch das Elternhaus<br />
bzw. persönliche Umfeld beeinflusst zu sein.<br />
Frauen haben eine etwas höhere Prägung als Männer (40% vs. 32%). Besonders<br />
hoch ist der Wert für Personen über 55 Jahren. Hier gibt jeder Zweite über 55 an,<br />
durch das Elternhaus bzw. Umfeld stark religiös gelenkt worden zu sein.<br />
Jeder Fünfte gibt an, dass Religion in ihrem Elternhaus und im Umfeld weder eine<br />
besonders große noch keine Rolle gespielt hat.<br />
Kaum religiös geprägt durch das Elternhaus und Umfeld wurden Personen in den<br />
neuen Bundesländern. 49 Prozent geben an, dass Religion gar kein Thema war, 15<br />
Prozent sagen, dass es eher selten diskutiert wurde.<br />
3.3.3. Änderung religiöser und spiritueller Auffassungen<br />
Religiöse und spirituelle Auffassungen können sich im Laufe des Lebens ändern. 42<br />
Prozent der Befragten haben den religiösen Glauben ihrer Kindheit weitgehend<br />
verloren oder abgelegt. Deutlich mehr Befragte ohne Kinder teilen diese Erfahrung<br />
(45% vs. 35%).<br />
27 Prozent der Deutschen haben religiöse Auffassungen durch philosophische oder<br />
humanistische Ideen erweitert. <strong>Die</strong>s trifft ebenso wieder häufiger auf Personen<br />
ohne Kindern im Haushalt zu (29% vs. 22%) sowie auf Personen mit höherer und<br />
gehobener Schulbildung.<br />
Männer sind überzeugt, in vielen Bereichen Glauben durch Wissen ersetzt zu haben.<br />
Insgesamt stimmen dieser Aussage 56 Prozent der Befragten zu, 60 Prozent der<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 40
Männer und 52 Prozent der Frauen. Insbesondere Personen mit Abitur /<br />
Hochschulreife bzw. abgeschlossenem Studium sind dieser Auffassung (65%).<br />
Mehr als jeder vierte Deutsche hat seinen Glauben im Laufe des Lebens intensiviert.<br />
Jede dritte Frau und jeder vierte Mann sagen, dass ihr Glauben im Laufe der <strong>Zeit</strong><br />
insgesamt tiefer und intensiver geworden ist. Deutlich häufiger sagen dies<br />
Personen über 70 Jahren (55%). Personen, die dieser Aussage zustimmen, haben<br />
signifikant oft einen Hauptschulabschluss (33%).<br />
Im Gegensatz dazu neigen 45 Prozent der Deutschen zu Pragmatismus und greifen<br />
nur in bestimmten Situationen auf den Glauben zurück, im Alltag spielt er kaum eine<br />
Rolle.<br />
Fast 13 Prozent der Befragten konnten keiner der Aussagen zustimmen.<br />
3.3.4. Spirituelle Erfahrungen<br />
Dem Befragten wurden Situationen genannt, in denen es passieren kann, dass das<br />
eigene Ich ganz zurücktritt, man in etwas aufgeht und man sich vollkommen<br />
losgelöst fühlt. <strong>Die</strong> Befragten sollten dann angeben, ob sie selbst schon einmal eine<br />
solche Erfahrung gemacht haben oder sich vorstellen können, dass es ein solches<br />
Erlebnis gibt.<br />
Das Gefühl, völlig losgelöst zu sein, haben bereits 31 Prozent der Befragten nach<br />
körperlichen Grenzerfahrungen gemacht, Männer häufiger als Frauen. Weitere 31<br />
Prozent haben dieses Erlebnis zwar noch nie gehabt, können sich jedoch vorstellen,<br />
dass es diese Situation gibt. Nur jeder sechste Deutsche kann sich solch ein Gefühl<br />
nach einer körperlichen Grenzerfahrung nicht vorstellen.<br />
Nicht nur indem körperliche Grenzen überschritten werden, kann dieses Gefühl<br />
erlebt werden, sondern auch im selbstvergessenen Tanz / Bewegung im Sport oder<br />
Spiel. Jeder Dritte kann mit dieser Erfahrung aufwarten, sogar fast jeder Zweite<br />
unter 20 Jahren und 44 Prozent der Unter-30-Jährigen hatten dieses Erlebnis<br />
bereits. 26 Prozent der Befragten können sich diese Situation gut vorstellen, etwa<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 41
jeder Fünfte jedoch kann sich nicht vorstellen, das Tanz und Bewegung diese<br />
Selbstvergessenheit hervorrufen kann.<br />
45 Prozent haben sich schon einmal von einem Film, Kunstwerk, Buch oder<br />
Musikstück entführen lassen und so vertieft, dass man nichts mehr um sich herum<br />
wahrnimmt, hier sind jedoch deutlich häufiger Personen mit höherer Schule ohne<br />
Abitur bzw. Abitur / Hochschulreife oder abgeschlossenes Studium (48% bzw. 54%)<br />
zu finden. 27 Prozent der Befragten würden eine solche Erfahrung nicht<br />
ausschließen, haben sie aber noch nicht erlebt. 14 Prozent glauben nicht, dass man<br />
von Kunst so berührt sein kann.<br />
Im Tagträumen gehen 32 Prozent der Befragten auf, signifikant mehr Frauen als<br />
Männer (36% vs. 27%) aber auch verstärkt junge Menschen unter 30 Jahren (47%<br />
bzw. 42%). 41 Prozent der ledigen Personen haben bereits beim Tagträumen<br />
erlebt, dass das eigene Ich zurücktritt. Auch Personen, die zur Miete wohnen,<br />
scheinen eher zu intensiven Tagträumen zu neigen, als Personen mit<br />
Wohneigentum (35% vs. 27%).<br />
Ein Viertel der Bevölkerung kann sich wiederum gut vorstellen, sich beim<br />
Tagträumen zu verlieren, 20 Prozent sehen das eher skeptisch und glauben nicht,<br />
solch intensive spirituelle Erfahrungen beim Tagträumen machen zu können.<br />
38 Prozent der Männer und Frauen gleichermaßen haben in einem tiefen<br />
Naturerlebnis sich bereits vollkommen losgelöst gefühlt. <strong>Die</strong>se Erfahrungen nehmen<br />
mit zunehmendem Alter stark zu. So wurden nur 16 Prozent der 14-19-Jährigen<br />
bisher so tief von der Natur beeindruckt, jedoch 52 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />
Auch haben Personen ohne Kinder häufiger intensive Naturerlebnisse gehabt, als<br />
Personen mit Kindern (41% vs. 31%). Weitere 38 Prozent der Befragten können<br />
sich gut vorstellen, bei einem besonderen Erlebnis in der Natur sich losgelöst zu<br />
fühlen. Nur zehn Prozent schließen aus, dass man dies erleben kann.<br />
57 Prozent der Deutschen, 65 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen haben<br />
bereits erlebt, dass bei erfüllter Sexualität extrem intensive Gefühle hervorgerufen<br />
werden. Insbesondere in den Altersgruppen 20-50 Jahren haben ca. 67 Prozent der<br />
Befragten solche Erfahrungen gemacht, deutlich häufiger Personen, die in einer<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 42
Partnerschaft leben (66% bzw. 60%) und Personen mit höherer Schulbildung. (61%<br />
Höhere Schule ohne Abitur / 67% Abitur bzw. abgeschlossenes Studium). 17<br />
Prozent können sich gut vorstellen, bei erfüllter Sexualität diesen<br />
Bewusstseinszustand zu erreichen, lediglich sechs Prozent halten es nicht für<br />
möglich, dass Sexualität solch intensive Gefühle auslöst.<br />
Einen Menschen zu lieben und geliebt zu werden ist für 81 Prozent der Deutschen<br />
bereits eine Erfahrung, in der man aufgegangen ist. Mit zunehmendem Alter wurde<br />
sie von mehr Befragten gemacht. Wenn man diese Erfahrung schon nicht selbst<br />
gemacht hat, so glaubt man doch zumindest mehrheitlich, dass dies eine ganz<br />
besonders wichtige und intensive Erfahrung sein kann – zehn Prozent sagen, sie<br />
können sich gut vorstellen, dass es eine solche Situation gibt. Lediglich vier Prozent<br />
der Befragten messen der Liebe keine große Bedeutung bei.<br />
Auch im Rahmen eines tiefen Gemeinschaftserlebnisses kann es passieren, dass das<br />
eigene Ich ganz zurücktritt. 32 Prozent der Deutschen haben dies bereits erfahren,<br />
weitere 32 Prozent halten es für möglich. 16 Prozent denken, dass es eine solche<br />
Situation nicht gibt.<br />
Besonders viele Personen mit gehobener Schulbildung konnten diese Situation<br />
bereits erleben (41%).<br />
Auch materialistische Dinge können zu Situationen führen, in denen man in etwas<br />
völlig aufgeht. So haben 46 Prozent der Interviewten bereits diese Gefühle gehabt,<br />
als sie sich einen schönen Gegenstand gekauft haben. Der lustvolle Erwerb von<br />
Dingen steht im Mittelpunkt. Nicht erfahren, aber vorstellen können sich 23 Prozent<br />
der Deutschen ein so tiefes Gefühl beim Kauf schöner Dinge. 16 Prozent sind<br />
überhaupt nicht materialistisch geprägt und messen dem Kauf von Dingen keine so<br />
große spirituelle Bedeutung bei.<br />
Innere Einkehr, <strong>Zeit</strong>en des Gebetes, der Meditation oder Stille praktizieren 26<br />
Prozent der Deutschen. Je älter die Befragten sind, desto häufiger sind Ruhe und<br />
Rückbesinnung auch <strong>Zeit</strong>punkte intensiver religiöser oder geistiger Erfahrungen.<br />
Nur 10 Prozent der Unter-20-Jährigen haben den Rückzug in die Stille bereits<br />
erfahren, aber 42 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 43
Jeweils ca. ein Viertel der Bevölkerung hat das Gefühl vollkommener Losgelöstheit<br />
bei innerer Einkehr, Gebeten, Meditation oder Stille bereits erlebt, kann es sich<br />
vorstellen, kann es sich nicht vorstellen oder kann es nicht beurteilen.<br />
Das völlige Aufgehen in der meisterhaften Beherrschung einer Tätigkeit haben<br />
bereits 40 Prozent der Männer und somit deutlich mehr als Frauen empfunden<br />
(33%). Im Alter zwischen 30 und 70 Jahren konnten ca. 40 Prozent mit der<br />
meisterhaften Beherrschung einer Aufgabe diese Erfahrung machen.<br />
36 Prozent haben dies leider noch nicht erlebt, können es sich aber vorstellen. Elf<br />
Prozent der Befragten halten es für unwahrscheinlich durch die meisterhafte<br />
Beherrschung einer Tätigkeit eine so tiefe Erfüllung zu empfinden.<br />
3.3.5. Ergreifende Erfahrungen im Alltag<br />
Am häufigsten wurden ergreifende, bzw. bewegende Erfahrungen gemacht, bei<br />
Dingen, die tief greifende Einschnitte in das persönliche Leben darstellten. So<br />
führen Krankheit oder Tod eines geliebten Menschen sowie die Geburt eines Kindes<br />
die Liste der bereits gemachten Erfahrungen an:<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
14: Manchmal macht man ja Erfahrungen, die einen sehr ergreifen oder bewegen oder einfach<br />
nur andächtig machen. Wann ist das bei Ihnen so?<br />
Gesamt<br />
habe ich bereits erfahren kann ich mir gut vorstellen<br />
kann es mir nicht vorstellen habe dazu keine Meinung<br />
60<br />
bei der Geburt eines Kindes<br />
62,9<br />
21,8<br />
6,0<br />
9,3<br />
bei der Betrachtung der Natur (Blumen,<br />
Sternenhimmel, etc.)<br />
57,2<br />
21,8<br />
9,9<br />
11,1<br />
bei selbstvergessen spielenden Kindern<br />
47,6<br />
25,0<br />
11,4<br />
16,0<br />
Krankheit oder Tod eines geliebten Menschen<br />
69,5<br />
19,0<br />
4,7 6,8<br />
tiefe religiöse Erfahrungen wie das Erleben<br />
der Nähe Gottes<br />
14,7<br />
23,7<br />
32,5<br />
29,1<br />
die Erfahrung von selbstloser<br />
Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe<br />
45,0<br />
35,7<br />
8,5<br />
10,7<br />
die Messe/der Gottesdienst in einer Kirche<br />
28,7<br />
18,7<br />
27,7<br />
24,9<br />
außergewöhnliche Menschen wie z.B.<br />
Einstein, Mozart oder Mutter Theresa<br />
16,3<br />
33,1<br />
22,7<br />
27,8<br />
erhabene Bauwerke wie Kirchen, Tempel<br />
oder Pyramiden<br />
31,2<br />
30,9<br />
18,6<br />
19,4<br />
Basis: 967 Männer und Frauen<br />
Häufig wurde ein andächtiges Gefühl aber auch bei der Betrachtung der Natur<br />
(Sternenhimmel, Blumen, etc.) hervorgerufen (57%).<br />
57 Prozent der Männer und 68 Prozent der Frauen haben bereits die Geburt eines<br />
Kindes als ergreifende Erfahrung erlebt. 22 Prozent der Befragten können sich gut<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 44
vorstellen, dass die Geburt eines Kindes ein bewegendes Ereignis ist, sechs Prozent<br />
halten es für ausgeschlossen.<br />
Ein ergreifendes Erlebnis ist für 57 Prozent die Betrachtung der Natur<br />
(Sternenhimmel, Blumen, etc.), auch hier haben wieder signifikant mehr Frauen als<br />
Männer dieses Erlebnis bereits gehabt (63% vs. 51%). Je älter die befragte Person<br />
ist, desto häufiger hatte man schon andächtige Momente in der Natur, so geben 27<br />
Prozent der der 14-19 Jährigen an, schon einmal dieses Gefühl gehabt zu haben<br />
und 73 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />
Kindern beim selbstvergessenen Spielen zuzusehen ist für 48 Prozent der Befragten<br />
ein ergreifender Moment, für Frauen in ihrer Mutterrolle deutlich häufiger (52% vs.<br />
43%). Auch hier gilt: Je älter der Befragte ist, desto eher hat er bereits diese<br />
Erfahrung gemacht, es geben 62 Prozent der 70 Jahre und älteren an, vom Spiel<br />
der Kinder berührt worden zu sein. Logischerweise haben 58 Prozent der Personen<br />
mit Kindern im Haushalt bereits dieses Erlebnis, hingegen nur 44 Prozent der<br />
Personen ohne Kinder.<br />
Krankheit und Tod eines geliebten Menschen wurde für 70 Prozent der Befragten<br />
insgesamt bereits zum bewegenden Moment und für über 80 Prozent der Über-60-<br />
Jährigen. Es gibt kaum Zweifel daran, dass Krankheit und Tod intensive Gefühle<br />
auslösen, 19 Prozent der Befragten halten eine solche Reaktion in dieser Situation<br />
für möglich, fünf Prozent jedoch können sich nicht vorstellen in dieser Situation<br />
ergriffen oder bewegt zu sein.<br />
Tiefe religiöse Erfahrungen wie das Erleben der Nähe Gottes hatte nur ca. jeder<br />
siebte Deutsche, 17 Prozent der Frauen, zwölf Prozent der Männer. <strong>Die</strong> älteste<br />
Altersgruppe erreicht auch hier wieder den höchsten Wert.<br />
Jeder Vierte hatte dieses Erlebnis noch nicht, kann es sich aber vorstellen, jeder<br />
Dritte jedoch kann es sich gar nicht erst vorstellen.<br />
Selbstlose Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe hat fast jeder zweite Befragte, sogar<br />
65 Prozent der Über-70-Jährigen schon einmal erlebt. 36 Prozent können sich<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 45
vorstellen, ergriffen zu sein, wenn Einem unverhofft und selbstlos geholfen wird.<br />
Neun Prozent halten es für keinen Anlass zum Bewegt-Sein.<br />
Von andächtigen Momenten in einer Messe oder bei einem Gottesdienst konnten 29<br />
Prozent der Befragten berichten. Je älter die Probanden sind, desto höher steigt der<br />
Wert. <strong>Die</strong>s mag daran liegen, dass eher die älteren Personen von sich behaupten,<br />
religiös zu sein und somit wahrscheinlich häufiger Messen und Gottesdienste<br />
besuchen.<br />
<strong>Die</strong> Skepsis, einen ergreifenden Moment in der Kirche beim Gottesdienst zu erleben<br />
ist hoch. 28 Prozent können es sich nicht vorstellen, 19 Prozent halten es hingegen<br />
für möglich.<br />
Jede sechste Person bewundert außergewöhnliche Menschen, wie Einstein, Mozart<br />
oder Mutter Theresa. Ihr Lebenswerk stimmt sie andächtig. 33 Prozent der<br />
Befragten können sich vorstellen, von der Tätigkeit eines besonderen Menschen<br />
ergriffen zu sein, haben dies aber selbst noch nicht erlebt. 23 Prozent können es<br />
sich wiederum nicht vorstellen. <strong>Die</strong> hohe Angabe der „weiß nicht“ (29%) zeigt, dass<br />
es vielen Befragten schwer fällt, sich diese Situation vorzustellen.<br />
Der Anblick erhabener Bauwerke wie Kirchen, Tempel oder Pyramiden hat 31<br />
Prozent der Befragten stark beeindruckt. <strong>Die</strong> Lebenserfahrung zeigt sich auch hier,<br />
jeder Zweite über 70 Jahren hatte bereits dieses Erlebnis. Ebenfalls 31 Prozent<br />
waren zwar noch nie andächtig beim Anblick eines erhabenen Bauwerkes, können<br />
sich diese Reaktion aber gut vorstellen. 19 Prozent der Befragten glaubt nicht, das<br />
man durch das reine Anschauen eines Bauwerkes ergriffen sein kann.<br />
3.3.6. Einstellungen zum Thema Religion<br />
Das Thema Religion wird kontrovers diskutiert. Dem Befragten wurden einige<br />
Aussagen gezeigt und er sollte sagen, ob er diesen Aussagen eher zustimmt oder<br />
diese eher ablehnt. Neun Prozent der Befragten haben keinem der Statements<br />
zugestimmt.<br />
<strong>Die</strong> höchste Zustimmung bekommt die Aussage „Eine religiöse Erziehung der Kinder<br />
ist für deren Entwicklung förderlich“. 57 Prozent stimmen insgesamt der Aussage<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 46
zu, 60 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer. Je älter der Befragte ist,<br />
desto höher ist die Befürwortung dieser Aussage. Nur 19 Prozent der 14-20<br />
Jährigen sind dieser Meinung, jedoch 76 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />
Sehr dicht folgt die Zustimmung zur Aussage „Mit Kindern sollte man ein „Gute<br />
Nacht Gebet“ üben“. 54 Prozent der Deutschen sind dieser Meinung. Analog zum<br />
vorherigen Statement sind es deutlich mehr Frauen als Männer (61% vs. 46%),<br />
sowie vorwiegend ältere Personen (75% bei den Über-70-Jährigen).<br />
46 Prozent der Befragten insgesamt sowie die Hälfte der Frauen kennen Menschen,<br />
die sich für esoterische Fragen interessieren. <strong>Die</strong>se Personen findet man<br />
vorwiegend in den mittleren Altersklassen 20-29 Jahre: 54 Prozent, 30-39 Jahre: 51<br />
Prozent sowie 50-59 Jahre: 53 Prozent.<br />
Auf etwa gleichem Niveau ist die Zustimmung für<br />
• „Deutschland braucht wieder mehr religiöse Werte“ (46%) und<br />
• „Der Fortschritt der Wissenschaft wird das Interesse an spirituellen<br />
und religiösen Fragen verringern“ (45%).<br />
zu finden.<br />
Man möchte also einerseits eine größere Werteverankerung, andererseits ist man<br />
sich darüber im Klaren, dass dies auf Grund des hohen Kenntnisstandes und<br />
Wissens in der Gesellschaft schwer zu realisieren sein wird.<br />
Offen für Anregungen aus anderen Weltreligionen, um das eigene Leben besser zu<br />
bewältigen sind 39 Prozent der Deutschen, 35 Prozent der Männer und 43 Prozent<br />
der Frauen. In der Altersgruppe der 50-59-Jährigen stimmt fast jeder Zweite dieser<br />
Aussage zu.<br />
<strong>Die</strong> hohe Zustimmung von 36 Prozent für die Aussage „Christliche Überzeugungen<br />
sollten in der Wirtschaft wieder eine stärkere Rolle spielen“ zielt sicher darauf ab,<br />
dass sich auch die Wirtschaft wieder stärker für die Gemeinschaft engagieren sollte.<br />
Christliche Werte sollten größere Beachtung in den Überlegungen der Unternehmer<br />
finden, als das Shareholder Value. Der Personenkreis der Über-60-Jährigem vertritt<br />
verstärkt diese Meinung (47% - 60-69 Jahre bzw. 50% - 70 Jahre und älter).<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 47
Mystery-Sendungen im Fernsehen werden von 34 Prozent der Probanden als<br />
zeitgemäß und interessant eingestuft. <strong>Die</strong> höchste Zustimmung zu dieser Aussage<br />
ist bei den jungen Menschen unter 20 Jahren zu finden (56%) und nimmt mit<br />
steigendem Alter langsam ab, so dass nur noch jeder Fünfte über 60 diese Art<br />
Sendungen begrüßt.<br />
Bei der Trennung von Staat und Kirche werden die Befragten kritischer. Allerdings<br />
ist immer noch jeder Dritte der Meinung, dass Minister bei ihrer öffentlichen<br />
Vereidigung die Formel „So wahr mir Gott helfe“ heranziehen sollten. In den älteren<br />
Altersgruppen steigt der Wert der Befürworter dieser Prozedur auf 53 Prozent (70<br />
Jahre und älter).<br />
Auf der anderen Seite zeigt man sich anderen Religionen gegenüber relativ tolerant.<br />
Ein Drittel der Bevölkerung würde es zum Beispiel muslimischen Mädchen gestatten,<br />
in der Schule Kopftücher zu tragen. <strong>Die</strong> 20-39 Jährigen zeigen sich hier besonders<br />
aufgeschlossen (37% - 20-29 Jahre, 43% - 30-39 Jahre) ebenso wie 60-69 Jährige<br />
(38%). Personen in den alten Bundesländern sind wesentlich offener als<br />
Ostdeutsche (35% vs. 23%).<br />
Jeder Vierte Deutsche meint, dass in der europäischen Verfassung ein Gottesbezug<br />
aufgenommen werden sollte. Auffällig häufig sind Frauen dieser Meinung (30%)<br />
sowie wieder ältere Personen.<br />
Das Religion für den beruflichen Erfolg förderlich ist, bestätigt jeder Fünfte,<br />
insbesondere Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem Studium (29%) sowie<br />
Befragte ab 60 Jahren schließen sich dieser Meinung (30%) an.<br />
Generell stimmen die Westdeutschen den zuvor genannten Aussagen zur Religion<br />
und Glauben deutlich häufiger zu als die Ostdeutschen, wofür die Gründe wiederum<br />
in der Geschichte zu suchen sind. Bei den Aussagen<br />
• „Religion ist für den beruflichen Erfolg förderlich“<br />
• „Der Fortschritt der Wissenschaft wird das Interesse an spirituellen<br />
und religiösen Fragen verringern“ und<br />
• „Mystery-Sendungen im Fernsehen sind zeitgemäß und interessant“<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 48
ist man sich hingegen einig, die Abweichungen sind zumindest im statistischen<br />
Sinne nicht signifikant.<br />
3.4. Spirituelle und religiöse Erfahrungen und Praxis<br />
3.4.1. Umgang mit religiösen und spirituellen Überzeugungen im Alltag<br />
40 Prozent der Bevölkerung denken, dass religiöse und spirituelle Überzeugungen<br />
im Alltag keinerlei Hilfestellung geben. Insbesondere die jüngeren Altersklassen<br />
(46% im Alter von 14-59 Jahren) und Männer (47%) sind dieser Meinung. Weitere<br />
14 Prozent können oder wollen sich hierzu nicht äußern. <strong>Die</strong> restlichen 46 Prozent,<br />
also fast jeder zweite Deutsche glaubt, dass die eigene religiöse Überzeugung in<br />
vielerlei Lebenssituationen Hilfe oder Rückhalt bietet.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
16: Religiöse oder spirituelle Überzeugungen können ja zu unterschiedlichen Erfahrungen im<br />
Alltag führen. Wie ist das bei Ihnen?<br />
Gesamt / Männer / Frauen<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
67<br />
Ich bin eher offen, wenn Menschen<br />
in Not sind oder Hilfe brauchen.<br />
Ich nehme die Herausforderungen<br />
des Lebens leichter.<br />
Sie helfen mir, meine<br />
Lebensentscheidungen zu treffen.<br />
Wenn alles um einen herum<br />
unsicher ist, dann braucht man den<br />
Glauben oder die Rückbindung an<br />
etwas Absolutes.<br />
Ich bin bereit, aktiv<br />
Verantwortung zu<br />
übernehmen.<br />
Ich fühle mich dem Schicksal<br />
nicht so ausgeliefert.<br />
Sie helfen mir, meine<br />
Persönlichkeit und meinen<br />
Charakter zu entwickeln.<br />
Ich finde meine innere Mitte auch<br />
in einer Umgebung voller Stress,<br />
Hektik und Problemen.<br />
26,1<br />
23,6<br />
28,4<br />
17,8<br />
14,5<br />
20,9<br />
15,1<br />
14,6<br />
15,5<br />
14,5<br />
12,1<br />
16,7<br />
14,3<br />
12,8<br />
15,8<br />
14,2<br />
11,7<br />
16,5<br />
11,9<br />
11,4<br />
12,4<br />
11,2<br />
9,3<br />
12,9<br />
Sie machen mich sensibler.<br />
Sie helfen mir, entschiedener zu<br />
meinen Auffassungen zu stehen.<br />
Religiöse Rituale geben<br />
meinem Alltag eine Struktur.<br />
Ich bin im Alltag leistungsfähiger.<br />
Ich kann meine persönliche<br />
Berufung leichter erkennen und<br />
umsetzen.<br />
Mein Glaube macht es mir<br />
schwieriger, mich mit gängigen<br />
Mehrheitsmeinungen zu<br />
arrangieren.<br />
nichts davon<br />
weiß nicht<br />
9,3<br />
5,9<br />
12,4<br />
7,4<br />
7,1<br />
7,7<br />
6,9<br />
4,6<br />
9,1<br />
6,7<br />
4,9<br />
8,3<br />
4,8<br />
4,3<br />
5,3<br />
4,3<br />
3,4<br />
5,0<br />
13,6<br />
14,1<br />
13,2<br />
39,6<br />
46,5<br />
33,2<br />
Basis: 967 Männer und Frauen<br />
Ein Viertel der Befragten denkt, dass man durch seine religiöse bzw. spirituelle<br />
Überzeugung offener ist, wenn Menschen in Notsituationen Hilfe brauchen. Davon<br />
sind insbesondere die Über-70-Jährigen überzeugt.<br />
Ungefähr jeder Fünfte Befragte, insbesondere fast jede dritte Frau, ist der Meinung,<br />
durch religiöse Einstellungen die Herausforderungen des Alltags leichter bewältigen<br />
zu können.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 49
Für 15 Prozent der Deutschen bietet der Glaube Hilfe bei Lebensentscheidungen<br />
und diese Personen sind der Meinung, dass bei Unsicherheit um einen herum man<br />
den Glauben oder die Rückbindung an etwas Absolutes braucht.<br />
Durch die religiöse Überzeugung sind 14 Prozent der Befragten bereit, aktiv<br />
Verantwortung zu übernehmen und fühlen sich dem Schicksal weniger ausgeliefert.<br />
Auch sind Religion und religiöse Prägung für zwölf Prozent persönlichkeitsbildend<br />
und charakterformend.<br />
Der Glaube hilft mehr als jedem Zehnten Deutschen, auch in Stresssituationen,<br />
Hektik und bei Problemen die innere Mitte zu behalten oder zu finden. Sechs<br />
Prozent der Männer und zwölf Prozent der Frauen denken, dass Religiosität<br />
sensibler macht.<br />
Eine starke religiöse Überzeugung hilft sieben Prozent der Probanden, entschiedener<br />
zu persönlichen Auffassungen zu stehen und diese zu vertreten.<br />
Für fast jede Zehnte Frau und jeden zwanzigsten Mann geben religiöse Rituale dem<br />
Alltag eine Struktur und machen leistungsfähiger.<br />
Nur jeder Zwanzigste ist der Meinung, dass durch die religiöse Überzeugung die<br />
persönliche Berufung leichter zu erkennen und umzusetzen ist.<br />
Auch dass man durch seinen Glauben im Alltag blockiert wird und es schwierig ist,<br />
sich mit gängigen Mehrheitsmeinungen zu arrangieren, glauben nur vier Prozent der<br />
Deutschen.<br />
Auffällig häufig zeigen ältere Personen höhere Zustimmungswerte. Wie in einer der<br />
Vorfragen ermittelt, sind in unter den älteren Personen auch am häufigsten religiöse<br />
Menschen zu finden. Für Sie bietet der Glaube deutliche Hilfestellung in der<br />
Bewältigung des Alltags, wogegen jüngere Menschen dem eher zweifelnd<br />
gegenüberstehen.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 50
3.4.2. Interesse an spirituellen Erfahrungen und Techniken<br />
Nur etwa die Hälfte der Deutschen sind an spirituellen Erfahrungen und Techniken<br />
interessiert.<br />
An erster Stelle steht der Besuch einer Kirche, Kapelle, eines Heiligtums oder<br />
Tempels. 22 Prozent der Probanten gehen zumindest gelegentlich in Kirchen,<br />
allerdings nur etwa jeder Achte unter 30 Jahren, ca. jeder Vierte im Alter von 30-69<br />
und 40 Prozent der Über-70-Jährigen.<br />
An zweiter Position der spirituellen Praktiken, die von größtem Interesse sind, findet<br />
sich das Gebet, die Zwiesprache mit Gott. 19 Prozent der Deutschen, nur 16<br />
Prozent der Männer aber 23 Prozent der Frauen beten. Auch hier findet man wieder<br />
einen großen Unterscheid in den Altersgruppen. Nur ca. fünf Prozent der 15-19<br />
Jährigen hält Zwiesprache mit Gott, dieser Wert steigt mit zunehmendem Alter<br />
kontinuierlich an. 38 Prozent der Über-70 Jährigen praktiziert das Gebet.<br />
Träume-deuten ist immerhin für zwölf Prozent der Bevölkerung interessant. Frauen<br />
sind deutlich aufgeschlossener als Männer (16% vs. 7%). Auch beschäftigen sich<br />
mit dem Träume-deuten eher jüngere Menschen bis ca. 40 Jahren.<br />
Das Gespräch mit einem Geistlichen ist für jeden zehnten Deutschen wichtig und<br />
das geschlechterübergreifend. Auch hier muss wieder der Zusammenhang mit der<br />
Religiosität hergestellt werden: In der Gruppe der Über-70-Jährigen, der<br />
Altersklasse mir einer Religiosität von 65 Prozent, erfährt auch das Gespräch mit<br />
einem Geistlichen die größte Wichtigkeit (24%).<br />
Das Deuten des Horoskops und Astrologie ist auch für jeden zehnten Befragten<br />
wichtig, es rangiert auf Position fünf der spirituellen Techniken. Beim Horoskop<br />
scheiden sich etwas die Geister bzw. Geschlechter: 14 Prozent der Frauen können<br />
sich hierfür begeistern, aber nur sechs Prozent der Männer. Ebenso ist dies eher<br />
eine Technik für die Unter-30-Jährigen (17%).<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 51
Vier bis Sieben Prozent der Interviewten interessieren sich weiterhin für ein<br />
Sammelsurium aus christlichen und fernöstlichen Techniken sowie esoterisch<br />
orientierten Praktiken:<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
• Yoga, Chi Gong, Ayuveda 7% 4% 10%<br />
• Wahrsagen 7% 4% 10%<br />
• Karten legen oder Pendeln 6% 3% 10%<br />
• Singen (spirituelle Lieder, Mantras) 6% 4% 7%<br />
• Meditation / Kontemplation / Zen 6% 4% 7%<br />
• Zwiesprache mit seinen verstorbenen 6% 3% 8%<br />
Angehörigen<br />
• Wallfahrten, Pilgerreisen 5% 5% 6%<br />
• Telepathie 5% 5% 6%<br />
• Zwiesprache mit einem Schutzengel 4% 2% 6%<br />
Auffällig häufiger stehen Frauen diesen Praktiken offen gegenüber als Männer.<br />
Weniger bedeutend sind Wunderheiler (2%), Schamanismus (2%), Trance Dance,<br />
Trancereisen (1%), Schwarze Messen, Satanismus (1%), sowie Heilungsgottesdienste<br />
(1%).<br />
<strong>Die</strong> Befragten wurden weiterhin gebeten, die für sie persönlich wichtigste spirituelle<br />
Technik zu nennen.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
18: Und welche dieser unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen und Techniken ist für Sie<br />
die Wichtigste?<br />
Gesamt / Männer / Frauen<br />
73<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
Gebet, Zwiesprache mit Gott<br />
Besuch einer Kirche, Kapelle,<br />
Heiligtum, Tempel<br />
Träume deuten<br />
Deuten des Horoskops, Astrologie<br />
Yoga, Chi Gong, Ayurveda<br />
Meditation/Kontemplation/Zen<br />
Gespräche mit einem Geistlichen<br />
Zwiesprache mit seinen<br />
verstorbenen Angehörigen<br />
Wahrsagen<br />
Karten legen oder Pendeln<br />
26,5<br />
27,7<br />
25,8<br />
17,7<br />
21,8<br />
15,1<br />
9,2<br />
8,0<br />
10,0<br />
8,0<br />
4,7<br />
10,1<br />
5,6<br />
4,3<br />
6,5<br />
4,9<br />
3,4<br />
5,9<br />
4,8<br />
5,2<br />
4,6<br />
4,0<br />
3,2<br />
4,5<br />
3,1<br />
3,1<br />
3,1<br />
2,9<br />
2,4<br />
3,2<br />
Wallfahrten, Pilgerreisen<br />
Singen (spirituelle Lieder,<br />
Gospels, Mantras)<br />
Telepathie<br />
Schwarze Messen, Satanismus<br />
Zwiesprache mit einem<br />
Schutzengel<br />
Schamanismus<br />
einen Wunderheiler aufsuchen<br />
Trance Dance, Trancereisen<br />
weiß nicht<br />
2,4<br />
3,8<br />
1,6<br />
2,4<br />
1,7<br />
2,9<br />
2,1<br />
2,7<br />
1,7<br />
1,0<br />
1,7<br />
0,6<br />
0,9<br />
1,2<br />
0,7<br />
0,7<br />
1,2<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,8<br />
0,3<br />
0,8<br />
2,8<br />
2,2<br />
3,3<br />
Basis: 473 Männer und Frauen, die sich für eine spirituelle Erfahrung / Technik interessieren<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 52
Von den 473 Männern und Frauen, die sich für spirituelle Techniken interessieren,<br />
haben 26 Prozent das Gebet, die Zwiesprache mit Gott als wichtigste Technik<br />
gewählt, gefolgt vom Besuch einer Kirche, Kapelle, Heiligtums oder Tempels.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
18: Und welche dieser unterschiedlichsten spirituellen Erfahrungen und Techniken ist für Sie<br />
die Wichtigste?<br />
Altersgruppen<br />
74<br />
14-24 25-34 35-54 55+<br />
Gebet, Zwiesprache mit Gott<br />
Besuch einer Kirche, Kapelle,<br />
Heiligtum, Tempel<br />
Träume deuten<br />
Deuten des Horoskops, Astrologie<br />
Yoga, Chi Gong, Ayurveda<br />
Meditation/Kontemplation/Zen<br />
Gespräche mit einem Geistlichen<br />
Zwiesprache mit seinen<br />
verstorbenen Angehörigen<br />
Wahrsagen<br />
Karten legen oder Pendeln<br />
7,6<br />
17,0<br />
24,0<br />
37,0<br />
15,1<br />
16,6<br />
17,1<br />
19,3<br />
21,8<br />
19,6<br />
7,8<br />
3,5<br />
10,2<br />
13,0<br />
8,4<br />
5,4<br />
8,0<br />
7,0<br />
9,4<br />
1,4<br />
3,2<br />
6,7<br />
7,5<br />
2,7<br />
3,9<br />
6,1<br />
5,3<br />
6,3<br />
1,7<br />
1,3<br />
6,4<br />
1,9<br />
4,1<br />
3,4<br />
2,9<br />
6,5<br />
2,0<br />
5,2<br />
0,4<br />
Wallfahrten, Pilgerreisen<br />
Singen (spirituelle Lieder,<br />
Gospels, Mantras)<br />
Telepathie<br />
Schwarze Messen, Satanismus<br />
Zwiesprache mit einem<br />
Schutzengel<br />
Schamanismus<br />
einen Wunderheiler aufsuchen<br />
Trance Dance, Trancereisen<br />
weiß nicht<br />
1,3<br />
3,4<br />
4,4<br />
1,5<br />
1,3<br />
4,4<br />
2,0<br />
1,5<br />
3,3<br />
9,4<br />
2,0<br />
1,1<br />
0,7<br />
3,6<br />
0,3<br />
0,6<br />
0,7<br />
1,0<br />
1,3<br />
3,4<br />
4,7<br />
1,6<br />
Basis: 473 Männer und Frauen, die sich für eine spirituelle Erfahrung / Technik interessieren<br />
Innerhalb der Altersgruppen spielen diese Techniken jedoch eine unterschiedlich<br />
große Rolle.<br />
Nur ca. zwölf Prozent der Befragten beschäftigen sich täglich mit spirituellen<br />
Erfahrungen und Techniken, elf Prozent mehrmals in der Woche, acht Prozent<br />
einmal in der Woche und 14 Prozent mehrmals im Monat. 23 Prozent der Befragten<br />
übt die religiöse Praxis mehrmals im Jahr aus. Frauen befassen sich wesentlich<br />
häufiger als Männer täglich mit einer spirituellen Technik. Jeder vierte Deutsche,<br />
der sich für spirituelle Techniken interessiert, beschäftigt sich nur in bestimmten<br />
Situationen damit. Sechs Prozent der Befragten interessieren sich zwar für diese<br />
Techniken, beschäftigen sich jedoch nie damit.<br />
3.4.3. Übersinnliche Erfahrungen<br />
In der folgenden Frage wurden den Probanden Sätze mit Aussagen über<br />
übersinnliche bzw. spirituelle Erlebnisse vorgelegt. Sie sollten nun beurteilen, ob sie<br />
selbst schon einmal ähnliche Erlebnisse gemacht haben oder ob sie sich vorstellen<br />
können, dass man diese Erlebnisse haben kann.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 53
Insgesamt überwiegt die Skepsis zu diesen Aussagen. <strong>Die</strong> Zahl der Befragten die<br />
sich die Ereignisse nicht vorstellen können liegt je nach Aussage zwischen 41 und<br />
77 Prozent.<br />
Am häufigsten erlebt worden ist, das man etwas geträumt hat, was sich dann<br />
tatsächlich ereignet hat. 31 Prozent der Deutschen konnten schon hiervon<br />
berichten, 27 Prozent halten solch ein Erlebnis nicht für ausgeschlossen.<br />
Auch Vorahnungen hat jeder Vierte schon einmal erlebt. Weitere 30 Prozent<br />
glauben, dass man Vorahnungen, die dann tatsächlich eintreten, haben kann.<br />
Ebenfalls ein Viertel der Bevölkerung hat schon einmal einen Seelenverwandten<br />
getroffen, 29 Prozent glauben daran, dass es Seelenverwandtschaft geben kann.<br />
32 Prozent der Befragten denken, das Ereignisse im Leben vom Schicksal<br />
vorbestimmt sind, 18 Prozent haben dies sogar schon erlebt.<br />
Auch kann sich fast jeder Dritte vorstellen, dass es Ereignisse gibt, die man rational<br />
nicht erklären kann. 15 Prozent der Befragten konnten sich sogar daran erinnern,<br />
selbst schon einmal unerklärliche Dinge erlebt zu haben.<br />
14 Prozent der Befragten haben sich in einer bestimmten Situation Gott schon<br />
einmal sehr nah gefühlt, wiederum fast ein Drittel ist auch diesem Erlebnis<br />
gegenüber aufgeschlossen.<br />
Jeder Achte hat sich schon einmal im Zustand völliger Versenkung befunden und<br />
jeder Zehnte hat bereits schon einmal die Zukunft richtig vorhergesagt bekommen.<br />
Von einem Erlebnis, das einem Wunder gleich kommt, können neun Prozent der<br />
Interviewten berichten, ebenfalls neun Prozent haben Menschen mit übersinnlichen<br />
Kräften kennen gelernt.<br />
Acht Prozent der Befragten hatten schon einmal den Wunsch nach einer<br />
mystischen, übersinnlichen Erfahrung, in der Alltagsgrenzen überschritten werden.<br />
Eine Wunderheilung oder Spontanheilung eines nahe stehenden Menschen haben<br />
14 von 100 Menschen bereits erlebt.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 54
Auch andere mystische Erlebnisse wurden von den Befragten schon gemacht, so<br />
hatten sechs Prozent schon einmal das Gefühl einer Erleuchtung, fünf Prozent<br />
haben Botschaften von Verstorbenen erhalten und vier Prozent habe es erlebt, dass<br />
ihre Seele den Körper verlassen hat.<br />
Einerseits ist die Skepsis zu solchen Erfahrungen sehr hoch, andererseits sind<br />
zwischen 25-30 Prozent der Bevölkerung in der Regel solchen Erlebnissen<br />
gegenüber aufgeschlossen und können sich diese gut vorstellen.<br />
Sehr häufig können Frauen und ältere Menschen von solchen Ereignissen berichten.<br />
Auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ereignisse wirklich stattgefunden haben<br />
wird von deutlich mehr von Frauen gesehen.<br />
Männer hingegen stehen diesen Erfahrungen eher kritisch gegenüber, sie können<br />
sich diese Ereignisse weniger vorstellen.<br />
3.4.4. Umgang mit dem Sterben und Tod<br />
82 Prozent der Deutschen, dies gilt sowohl für Männer als auch Frauen sowie für<br />
alle sozialen Schichten, sind der Meinung, dass nicht der eigene Tod betroffen<br />
macht, sondern der Tod von Menschen, die man liebt.<br />
Zwei Drittel der Befragten meinen auch, dass man über den Tod nicht so viel<br />
nachdenken sollte, da es einem die Freude am Leben nimmt. <strong>Die</strong>ser Aussage<br />
stimmen drei Viertel der Männer zu, das ist eine weitaus höhere Befürwortung als<br />
bei den Frauen. Auch die Ostdeutschen stimmen dieser Aussage eher zu als<br />
Westdeutsche (76% vs. 66%).<br />
Dass Jemand mit einem erfüllten Leben den Tod nicht fürchten braucht, glauben ca.<br />
70 Prozent der älteren Menschen ab 60 Jahren. 73 Prozent der der Ostdeutschen,<br />
jedoch nur 61 Prozent der Westdeutschen schließen sich dieser Meinung an.<br />
Innerhalb der Gesamtbevölkerung sind 64 Prozent von dieser Lebensphilosophie<br />
überzeugt.<br />
Zwei Drittel der Männer und mehr als die Hälfte der Frauen glauben daran, dass es<br />
nach dem Tod nichts mehr gibt, das Leben beendet ist und danach nichts mehr<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 55
folgt. Sie unterschreiben die Aussage „Mit dem Tod ist alles aus“. Eine sehr hohe<br />
Zustimmung zu diesem Satz findet man bei den 50-69-Jährigen (68%).<br />
Insbesondere die 60-69-Jährigen bescheinigen, dass sie nicht Angst vor dem Tod<br />
haben, sondern vor dem Sterben (71%). In der Gesamtbevölkerung denken aber<br />
59 Prozent der Befragten genau so. Wesentlich häufiger haben Personen ohne<br />
Kinder Angst vor dem Sterben als Befragte mit Kindern (61% vs. 53%).<br />
Auf der einen Seite hat man Angst vor dem Sterben, auf der anderen Seite ist man<br />
aber auch der Meinung, dass es gut ist, dass das Leben durch den Tod begrenzt ist<br />
und das ewige Leben eine eher abschreckende Vorstellung ist. 58 Prozent der<br />
Befragten bejahen diese Aussage, mit steigendem Alter zunehmend. Nur die Hälfte<br />
der 14-19 Jährigen kann dieser Auffassung folgen, aber 68 Prozent der Über-70-<br />
Jährigen.<br />
47 Prozent der Befragten geben zu, manchmal Angst vor dem Tod zu haben.<br />
Interessant ist, dass dies alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen betrifft. Es<br />
gibt keine auffälligen Abweichungen.<br />
Fast ein Drittel der Deutschen denken öfters über den Tod nach, 40 Prozent der<br />
Frauen und 25 Prozent der Männer. Während sich junge Leute anscheinend nicht<br />
so intensiv mit dem Thema Tod und Sterben beschäftigen, steigt der Anteil derer<br />
mit dem Alter. Im Alter von 50-59 beschäftigen sich 30 Prozent mit dem Tod, im<br />
Alter von 60-69 sind es 47 Prozent und bei den Über-70-Jährigen denken 55 Prozent<br />
öfters über den Tod nach.<br />
Mehr als ein Drittel der Bevölkerung braucht den Glauben an ein Leben nach dem<br />
Tod, um den Gedanken an den Tod ertragen zu können. Deutlich mehr Frauen gibt<br />
der Gedanke an ein Leben nach dem Tod Trost (33% Frauen / 22% Männer),<br />
genauso wie den Über-70-Jährigen (47%).<br />
Mehr als die Hälfte der Personen, die 70 Jahre und älter sind, behaupten, dass<br />
Ihnen der persönliche Glaube die Angst vor dem Sterben und dem Tod nimmt.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 56
Auch Frauen finden sich verstärkt in dieser Gruppe (30%) wieder.<br />
Gesamtbevölkerung ist diese Auffassung nur bei 27 Prozent vertreten.<br />
In der<br />
3.4.5. Umgang mit schweren Lebenssituationen<br />
Der Umgang mit unterschiedlichen Lebenssituationen kann sehr unterschiedlich<br />
erfolgen. Man kann grundsätzlich zwischen introvertierten und extrovertierten<br />
Umgang unterscheiden:<br />
Introvertiert:<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
• In der Natur sein, spazieren gehen 39% 37% 41%<br />
• Gebet, persönlicher Glaube 14% 12% 16%<br />
• Stille, Meditation 11% 9% 13%<br />
• Strukturierter Tagesablauf 7% 7% 8%<br />
• Gespräche mit einem erfahrenen 5% 4% 7%<br />
religiösen Menschen<br />
• Rituale, mit denen man sich etwas 5% 4% 6%<br />
Gutes tut<br />
• Persönliche Glaubens-Gemeinschaft 4% 2% 5%<br />
• Innere Zwiesprache mit verstorbenen<br />
Angehörigen<br />
4% 2% 5%<br />
Extrovertiert:<br />
Gesamt Männer Frauen<br />
• Gespräche mit einem vertrauten 57% 57% 57%<br />
Menschen<br />
• Ein gutes Buch, Musik oder selbst 20% 19% 20%<br />
Musizieren<br />
• Sich in den Beruf oder die Arbeit 19% 23% 15%<br />
vertiefen<br />
• Körperliche Herausforderungen 11% 16% 7%<br />
• Gemeinschaftserlebnis wie z.B. eine<br />
Selbsthilfegruppe<br />
2% 2% 2%<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 57
Es zeigt sich, dass Männer und Frauen sehr unterschiedlich mit Problemen<br />
umgehen. Frauen nutzen neben Gesprächen mit vertrauten Menschen eher<br />
introvertierte Methoden, greifen daher auf Glauben, Glaubensgemeinschaften und<br />
spirituelle Techniken eher zurück als Männer. Sie finden ihre<br />
Bewältigungsmechanismen eher in der Vertiefung des Berufs sowie der Arbeit oder<br />
in körperlichen Herausforderungen.<br />
Im Gebet, im persönlichen Glauben finden tendenziell eher ältere Menschen, die ja<br />
wiederum stärker religiös geprägt sind, Hilfe in schweren Lebenssituationen (30%<br />
bei den Über-70-Jährigen), diese gehen auch häufiger zwecks einer Andacht in eine<br />
Kirche oder Kapelle (14%). Aber auch der Rückzug in die Natur, das spazieren<br />
gehen wird mit zunehmendem Alter bedeutender. 15 Prozent der 14-19Jährigen<br />
jedoch 30-50 Prozent der Über-30-Jährigen finden bei Problemen Lösungsansätze<br />
und Trost beim Spaziergang in der Natur.<br />
<strong>Die</strong> mittleren Altersklassen zwischen 20 und 59 vertiefen sich stärker als junge und<br />
alte Menschen in die Arbeit und den Beruf.<br />
Für 29 Prozent der 20-29-Jährigen hilft ein gutes Buch, Musik oder selbst musizieren<br />
bei der Problembewältigung, in dieser Altersgruppe ist das Gespräch mit vertrauten<br />
Menschen besonders wichtig (66%), aber auch die körperliche Herausforderung<br />
lässt auf andere Gedanken kommen, sie spielt mit 19 Prozent bei den Twens eine<br />
große Rolle.<br />
3.4.6. Bedeutung spiritueller Fragen und Fragen des Glaubens<br />
Alles in allem haben spirituelle Fragen und Glaubensfragen bei den Deutschen eine<br />
eher untergeordnete Rolle. 51 Prozent der Befragten sagen, dass diese Fragen eine<br />
eher geringe bis sehr geringe Bedeutung haben. Insbesondere die Jungen haben<br />
wenig Bezug zu Glaubensfragen, 40 Prozent der 14-19 Jährigen und 35-36 Prozent<br />
der 20-59 Jährigen geben an, dass spirituelle Fragen für sie persönlich eine sehr<br />
geringe Bedeutung haben. 60 Prozent der Männer haben kaum Zugang zu dieser<br />
Art Fragen, jedoch nur 42 Prozent der Frauen.<br />
Je nach Alltagssituation oder persönlicher Lebenslage hat Religion für ein Viertel der<br />
Bevölkerung unterschiedlich große Bedeutung. Es gibt Phasen, in denen man sich<br />
intensiver mit Spiritualität und Glauben beschäftigt, und auch Phasen, in denen dies<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 58
fast gar nicht passiert. Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann zählen zu dieser<br />
Gruppe.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
23: Insgesamt betrachtet: Welche Bedeutung haben spirituelle Fragen oder Fragen des<br />
Glaubens für Sie?<br />
Altersgruppen<br />
in %<br />
60<br />
14-24 25-34 35-54 55+<br />
96<br />
50<br />
40<br />
40,0<br />
33,9<br />
33,9<br />
30<br />
20<br />
19,0<br />
27,6<br />
28,0<br />
25,2<br />
26,1<br />
16,3<br />
21,9<br />
21,9<br />
16,8<br />
26,3<br />
10<br />
2,3<br />
3,4<br />
1,7<br />
5,4<br />
9,6<br />
9,8<br />
12,0<br />
4,3<br />
3,1<br />
5,4<br />
6,4<br />
0<br />
eine sehr große<br />
Bedeutung<br />
eine ziemlich<br />
große Bedeutung<br />
mal so, mal so eine eher geringe<br />
Bedeutung<br />
eine sehr geringe<br />
Bedeutung<br />
weiß nicht<br />
Basis: 976 Männer und Frauen<br />
Spirituelle Fragen und Fragen des Glaubens spielen lediglich für 17 Prozent der<br />
Befragten eine ziemlich große bis sehr große Rolle. Analog zur Religiosität sagen 23<br />
Prozent der Über-70-Jährigen, dass die Beschäftigung mit dem Glauben eine<br />
ziemlich große Rolle in ihrem Leben spielt.<br />
Deutliche Unterschiede sind, wie zu vermuten, zwischen den alten und neuen<br />
Bundesländern zu beobachten. Für 19 Prozent der Westdeutschen, aber nur für elf<br />
Prozent der Ostdeutschen spielt der Glaube eine große bis sehr große Rolle. Für sie<br />
ist die Bedeutung von Religion sehr unwichtig, 52 Prozent sagen,<br />
Religionsangelegenheiten spielen in ihrem Leben eine sehr geringe Rolle, 18 Prozent<br />
behaupten, sie haben eine eher geringe Bedeutung. Während für 30 Prozent der<br />
Westdeutschen spirituelle Fragen und Fragen des Glaubens in unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen eine unterschiedlich große Rolle spielen, ist dies nur bei 14<br />
Prozent der Ostdeutschen der Fall.<br />
3.4.7. Zugehörigkeit zu einer Konfession<br />
Jeder Fünfte Deutsche ist konfessionslos oder aus der Kirche ausgetreten. Sieben<br />
Prozent der Befragten konnten und wollten zu ihrer Kirchenzugehörigkeit keine<br />
Angabe machen.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 59
31 Prozent der Deutschen sind römisch-katholischer Konfession, 36 Prozent gehören<br />
der evangelischen Kirche an.<br />
<strong>GfK</strong> Gruppe Custom Research “Identity Foundation” <strong>GfK</strong> CLASSIC BUS<br />
März 2006<br />
24: Zum Abschluss noch eine letzte Frage: Gehören Sie einer Konfession, einer Religion an?<br />
Gesamt / Männer / Frauen<br />
in %<br />
evangelisch<br />
römisch-katholisch<br />
islamisch<br />
freikirchlich<br />
jüdisch<br />
andere<br />
orthodox<br />
Buddhismus<br />
1,4<br />
2,1<br />
0,8<br />
1,2<br />
2,3<br />
1,0<br />
1,5<br />
0,5<br />
0,9<br />
1,1<br />
0,7<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,1<br />
0,2<br />
36,1<br />
33,8<br />
38,2<br />
31,0<br />
29,6<br />
32,4<br />
Gesamt<br />
98<br />
konfessionslos<br />
bin aus der Kirche ausgetreten<br />
weiß nicht<br />
11,3<br />
13,4<br />
9,3<br />
10,1<br />
11,4<br />
8,8<br />
6,8<br />
6,8<br />
6,7<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Basis: 976 Männer und Frauen<br />
Jeweils ein Prozent der Bevölkerung sind freikirchlich organisiert, oder gehören dem<br />
Islam bzw. Judentum an. Auch wenn bei den spirituellen Praktiken fernöstliche<br />
Methoden gern genutzt werden, so spielt der Buddhismus in Deutschland derzeit<br />
keine Rolle.<br />
Insbesondere junge Menschen sind verstärkt konfessionslos, 21 Prozent der 20-29<br />
Jährigen geben an, keine Konfession zu haben. Jeder Fünfte Proband mit Abitur<br />
bzw. abgeschlossenem Studium ist aus der Kirche ausgetreten, deutlich mehr als in<br />
anderen Bildungsstufen.<br />
Während in den alten Bundesländern jeweils 39 Prozent der Bevölkerung römischkatholisch<br />
und evangelisch ist, so sind nur zwei Prozent der Menschen in den neuen<br />
Bundesländern katholisch und 25 Prozent evangelisch. 38 Prozent der Befragten in<br />
Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg<br />
sind konfessionslos, in den restlichen Bundesländern sind dies im Schnitt nur vier<br />
Prozent. Aber auch die Zahl der Kirchenaustritte ist in den neuen Bundesländern<br />
deutlich höher als in den alten (17% vs. 8%) Bundesländern.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 60
4. Zusammenfassung<br />
67 Prozent der Deutschen gehören der evangelischen oder römisch-katholischen<br />
Konfession an. Jeder zehnte Befragte ist aus der Kirche ausgetreten, elf Prozent der<br />
Deutschen sind konfessionslos.<br />
Weniger als die Hälfte der Probanden interessiert sich für das katholische bzw.<br />
evangelische Christentum. 37 Prozent fühlen sich von keiner Religion<br />
angesprochen. Andere Glaubensrichtungen, zu denen sich die Befragten<br />
hingezogen fühlen, sind: Buddhismus / Zen, christlich freikirchliche Bewegungen,<br />
Esoterik, Humanismus, Naturreligionen sowie Anthroposophie - jedoch zeigt nur<br />
etwa jeder Zwanzigste Interesse an einer dieser Religionen.<br />
Etwa jeweils ein Drittel der Interviewten sind in ihrem Elternhaus, familiären oder<br />
nachbarschaftlichen Umfeld stark, weder stark noch wenig bzw. kaum religiös<br />
geprägt worden. Auffällig häufig sind Menschen in den alten Bundesländern und<br />
ältere Menschen religiös geprägt.<br />
41 Prozent der Deutschen, 34 Prozent der Frauen und 49 Prozent der Männer sind<br />
religiöse Dinge gleichgültig. Für religiös halten sich 37 Prozent der Befragten, der<br />
Wert steigt in der Altersgruppe der Über-70-Jährigen auf 65 Prozent an.<br />
Etwas jeder fünfte Befragte ist überzeugter Atheist, gleichzeitig wünscht sich aber<br />
auch ein Fünftel der Probanden größere spirituelle oder religiöse Erfahrungen, ist<br />
abergläubisch oder an magischen Dingen interessiert.<br />
Jeder Zehnte ist auf der Suche nach der für ihn persönlich passenden Religion bzw.<br />
spirituellen Praxis. Generell zeigen deutlich mehr Frauen als Männer Interesse an<br />
Religion und Spiritualität. Eine hohe christliche Verankerung ist bei den älteren<br />
Befragten zu beobachten.<br />
Im Laufe des Lebens ändern sich spirituelle Auffassungen. Mehr als jeder Zweite ist<br />
der Meinung, in vielen Bereichen Glauben durch Wissen ersetzt zu haben, 45<br />
Prozent ziehen ihren Glauben nur noch in bestimmten Situationen heran, im Alltag<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 61
spielt er keine Rolle. Viele Befragte sind zudem der Meinung, den Glauben der<br />
Kindheit verloren zu haben (42%) oder religiöse Auffassungen durch philosophische<br />
oder humanistische Ideen erweitert zu haben (27%). Jeder Vierte konnte seinen<br />
Glauben im Laufe der <strong>Zeit</strong> vertiefen und intensivieren.<br />
Überraschend hohe Einigkeit herrscht bei kontroversen Diskussionspunkten zum<br />
Thema Religion. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass eine<br />
religiöse Erziehung für Kinder förderlich ist und das man mit Kindern das „Gute-<br />
Nacht-Gebet“ üben sollte. 46 Prozent der Befragten sind überzeugt davon, dass<br />
Deutschland wieder mehr religiöse Werte braucht. Auf der anderen Seite sind die<br />
Befragten realistisch und denken, dass der Fortschritt der Wissenschaft das<br />
Interesse an spirituellen und religiösen Fragen verringern wird (45%).<br />
Religiosität und Spiritualität hilft ca. 60 Prozent der Deutschen im Alltag. Der<br />
Glaube lässt Personen offener und hilfsbereiter sein. Aber auch bei Herausforderungen<br />
und bei schweren Entscheidungen wirkt der Glauben hilfreich und<br />
bietet Rückhalt.<br />
Spirituelle Fragen und Fragen des Glaubens haben für die Hälfte der Befragten nur<br />
noch eine geringe bis sehr geringe Bedeutung, für jeden Vierten ist das ja nach<br />
Lebenssituation ganz unterschiedlich, nur jeder Fünfte misst Glaubensfragen eine<br />
große Bedeutung bei.<br />
Glaubens- und Sinnfragen werden auch im Bekannten- und Verwandtenkreis kaum<br />
diskutiert – 71 Prozent der Probanden reden selten oder nie mit Freunden und<br />
Verwandten über diese Thematik.<br />
<strong>Die</strong> Beschäftigung mit grundlegenden Fragen des Lebens und Fragen nach dem<br />
Sinn des Lebens erfolgt meist in Krisensituationen, wie z.B. beim Tod einer nahe<br />
stehenden Person, bei persönlicher Krankheit oder Krankheit eines nahe stehenden<br />
Menschen, bei Problemen privater Natur und familiären Krisen, aber auch bei<br />
Einsamkeit.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 62
Im Umgang mit den Sinnfragen des Lebens führen die Deutschen am ehesten<br />
Gespräche im engsten Familien- und Freundeskreis (63%), ziehen sich in die Stille<br />
zurück (30%) oder suchen die Gemeinschaft unter Gleichgesinnten (20%).<br />
<strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass der Sinn des Lebens ist, für seine<br />
Familie und eine Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen und dass das Leben<br />
einen Sinn in sich selbst trägt. Deutlich ablehnend reagieren sie auf die Aussage<br />
„Meiner Meinung nach dient das Leben zu gar nichts“.<br />
Das persönliche Glück zieht die Mehrheit der Befragten aus der Gesundheit, der<br />
glücklichen Partnerschaft / Ehe, aus der Familie und and Beziehungen zu Menschen,<br />
die einen lieben.<br />
Demzufolge sind den Probanden auch die Bereiche Familie und Freunde,<br />
Gesundheitsfragen sowie die persönliche Zufriedenheit die wichtigsten Themen,<br />
dicht gefolgt von Beruf / Arbeit und Geldfragen – also der sozialen Absicherung, die<br />
einen großen Einfluss auf das persönliche Glück hat. Je nach Alter und Geschlecht<br />
ist die Reihenfolge in der Wichtigkeit zum Teil sehr unterschiedlich.<br />
Erfahrungen, bei denen das eigene Ich ganz zurücktritt, man in etwas aufgeht, man<br />
sich vollkommen losgelöst fühlt hatten schon viele Befragte. 81 Prozent der<br />
Befragten konnten diese Erfahrung machen wenn sie liebten und geliebt wurden.<br />
Auch bei erfüllter Sexualität (57%), beim Erwerb eines schönen Gegenstandes<br />
(46%) sowie bei einem Film oder guten Buch (45%) konnten sich Befragte schon<br />
selbst vergessen. Ergreifende, bewegende Erfahrungen können von mehr als 70<br />
Prozent der Bevölkerung berichtet werden, besonders häufig bei Krankheit und Tod<br />
eines geliebten Menschen (70%) sowie bei der Geburt eines Kindes (63%).<br />
Zum Teil große Skepsis herrscht bei spirituellen Erfahrungen, die teilweise im<br />
mystischen Bereich angesiedelt sind. 41-77 Prozent der Befragten können sich nicht<br />
vorstellen, dass es diese Art Erlebnisse gibt. <strong>Die</strong> größte Ablehnung erfahren die<br />
Aussagen<br />
• „Ich hatte ein Erlebnis, dass ich Botschaften von Verstorbenen erhalten habe“,<br />
• „Ich hatte schon einmal des Gefühl einer Erleuchtung“ sowie<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 63
• „Ich hatte ein Erlebnis, dass mein Geist, meine Seele den eigenen Körper für<br />
eine Weile verlassen hat“.<br />
Eher vorstellen kann man sich Begebenheiten wie:<br />
• „Ich habe etwas geträumt, was sich danach tatsächlich ereignet hat“,<br />
• „Dass ich eine Vorahnung hatte, also dass ich bei einem wichtigen Ereignis<br />
schon vorher wusste, was geschehen wird“ sowie<br />
• „Ich hatte ein Erlebnis, dass ich mir überhaupt nicht erklären konnte, das<br />
rational, also mit gesundem Menschenverstand nicht fassbar war“.<br />
Etwa die Hälfte der Befragten kann sich diese Situationen vorstellen bzw. hat diese<br />
schon einmal erlebt.<br />
<strong>Die</strong> Beschäftigung mit dem Tod ist für die Befragten ein eher unangenehmes<br />
Thema. 68 Prozent stimmen der Aussage zu, dass man über den Tod nicht so viel<br />
nachdenken sollte, da es einem die Freude am Leben nimmt. Über 80 Prozent<br />
bestätigen, dass nicht der eigene Tod betroffen macht, sondern der Tod von<br />
geliebten Menschen. Eine Mehrheit der Befragten (64%) meint auch, dass sie nach<br />
einem erfüllten Leben, den Tod nicht zu fürchten brauchen. Mehrheitlich sind die<br />
Deutschen der rationellen Auffassung, dass mit dem Tod alles aus ist und das sie<br />
nicht Angst vor dem Tod, sondern vor dem Sterben haben. Jeder Vierte sucht<br />
Hoffnung im Glauben, der ihnen die Angst vor dem Sterben nehmen soll.<br />
Insgesamt betrachtet sind die Deutschen mit ihrer allgemeinen Lebenssituation sehr<br />
zufrieden. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den alten und den neuen<br />
Bundesländern, denn im Osten ist die Zufriedenheit mit dem Leben wesentlich<br />
geringer.<br />
©<strong>GfK</strong> Marktforschung GmbH 64