Jubiläen 2011 Ein Herrentörn Aquino 1160

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JubiläuM Frühjahr 1990 Sondierung der Möglichkeiten in der Mecklenburgischen Seenplatte und in den Brandenburgischen Gewässern 4. Oktober 1990 Waren (Müritz): Harald Kuhnle erbittet einen Gewerbeschein auf der Amtsstube 22. April 1991 Waren (Müritz): Genehmigung für vier Boote (Elde, Zwin, Welle und Boorne) und einen Schwimmsteg im Hafen 27. April 1991 Waren (Müritz): Eröffnung der ersten Hausbootbasis in den neuen Bundesländern, Harald Kuhnle hält auf einem Fahrgastschiff die Rede ab 1992 Zahlreiche Vorsprachen bei Gemeinden und Ämtern an der Havel, im Seengebiet und an der Müritz-Elde-Wasserstraße, später an der Dahme südlich von Berlin 14. April 1995 Parchim: Gewerbeanmeldung der Hausbootbasis 31. März 1998 Waren (Müritz): Gewerbeabmeldung 1. April 1998 Neukalen: Gewerbeanmeldung Hausbootbasis, Peene und Usedom ist das erste Hausboot-Küstenrevier Juni 1999 Erlebnissteg Seenplatte (Granzow/Mirow): Gewerbeanmeldung und Eröffnung 1. April 2000 Einführung der Charterbescheinigung (Führerscheinfreiheit) auf Teilen der Mecklenburgischen und Märkischen Gewässer 30. Oktober 2003 Citymarina Stralsund: Gewerbeanmeldung Hausbootbasis und Marina Von 0 auf 130! 20 Jahre Hausboote in Mecklenburg-Vorpommern oder: wie aus einer schwäbischen bootsvermittlung ein gesamtdeutsches Konzernle wurde Ein Kollege aus der Branche gab den Anstoß: „Herr Kuhnle, fahren Sie mal nach Mecklenburg, da gibt es jede Menge Wasser und keine Charterboote.“ Harald Kuhnle, damals 34 Jahre alt und seit neun Jahren Hausbootvermittler, lieh sich ein Reisemobil und schaute sich „das da drüben“ mal an. Von der damaligen DDR hatte der Schwabe – bis auf eine Klassenreise nach Berlin – nicht viel mitgekriegt. Bis die Mauer fiel, war die Karibik von Stuttgart aus unkomplizierter zu erreichen als die Müritz. Im Mai 1990 war Kuhnle in Mecklenburg und Vorpommern unterwegs. Er sah auf dieser Fahrt das, was alle Erstbesucher sahen: Graue Fassaden und heruntergekommene Altbauten. Harald Kuhnle erkannte als einer der Ersten, was für ein Schmuckstück die Seenplatte in Mecklenburg und Brandenburg ist: „Große Industrie Zeit des Erwachens Im April 1998 startete mit großen Erwartungen die Charterbasis Neukalen. Es galt, eine im Dornröschenschlaf versunkene Flussidylle zu erwecken: die Peene. Die Zeit des Erwachens währte zehn Sommer. Dann schlug der Amtsschimmel zu: Die Funkscheinpflicht für Charterkunden auf Boddengewässern wurde eingeführt. Leider hat nur ein Viertel der KUHNLE-TOURS Kunden mit Sportbootführerschein See einen solchen Funkschein. Im Oktober 2007 verließen die letzten Kormoran-Boote Neukalen. (Der Standort Stralsund ist zwar genauso betroffen, da der Charterbetrieb dort jedoch ein Nebenprodukt ist, sieht die Wirtschaftlichkeitsrechnung hier anders aus.) wird es dort auch in Zukunft nicht geben. Das wassertouristische Potenzial aber ist so außergewöhnlich, dass ich sicher bin, dass diese Destination auch im europäischen Maßstab Anklang finden wird“, sagte Harald Kuhnle in einem Interview der Fachzeitschrift boote im Februar 1991. „Am wichtigsten war wohl 1990, dass der Bund Eigentümer der ehemaligen Reichswasserstraßen werden würde“, erinnert sich Harald Kuhnle heute. „Die DDR hatte ihre Wasserwege in Ordnung gehalten, um die Wassersportler auf den Binnengewässern halten zu können, weil Wassersport auf der Ostsee massiv reglementiert war. Dadurch, dass der Bund nun für den Unterhalt und Betrieb in der Pflicht stand, war eine Infrastruktur gesichert, die keines der klammen neuen Länder hätte finanzieren können.“ Zurück in Stuttgart besorgte sich Kuhnle im Winter 1990/91 seinen ersten Kredit von der Bank und bestellte in Holland vier kleine Boote, die (mehrfach runderneuert) noch immer im Katalog sind. Im Frühjahr 1991 traf Harald Kuhnle mit den Booten und einem Schwimmsteg in Waren ein. „Es gab ja damals kaum Hotels, das Essen in den Restaurants war im besten Fall Hausmannskost“, erinnert er sich. Das Hausboot war neben dem Reisemobil das ideale Fahrzeug, um die neuen Bundesländer zu erkunden. „Am wichtigsten war die Küchenausstattung,
so ein Schmalspurkram, wie es damals in Frankreich mit seiner hohen Restaurantdichte üblich war, ging natürlich nicht.“ Kuhnle kaufte ein: Große Pfannen und Töpfe, Schönwald-Porzellan, Vorlegeschüsseln, -platten und -besteck. Maßgabe: „Man sollte auch ein dreigängiges Menü auf dem Hausboot kochen können.“ KUHNLE-TOURS wuchs in Mecklenburg und Brandenburg in atemberaubendem Tempo: 1992 wurde ein eigener Bootstyp, die Kormoran, präsentiert; im Sommer 1992 lagen schon 15 Hausboote im Warener Hafen; 1993 öffnete die zweite Basis in Burgwall. Im Herbst 1993 war die Stadt Waren soweit, dass sie den Stadthafen zu Betrieb und Bebauung ausschrieb. Kuhnle war einer von drei Bewerbern. Im Juni 1994 lehnten die Warener Stadtvertreter die Bewerbung ab. Offi ziell ohne Begründung, hinter vorgehaltener Hand hieß es, „der Kuhnle solle nicht zu groß werden.“ Bis heute ist nur ein geringer Teil des damals ausgeschriebenen Geländes bebaut, die Filetstücke der Fläche sind verwildert. Harald Kuhnle verstärkte daraufhin sein Interesse an dem Gelände des ehemaligen Warener Sägewerks, dort wollte die Stadt aber keine Bootschafterbasis, sondern ein Kurzentrum. Bis heute ist dort eine Industriebrache. 1994 wurde in Zeuthen die dritte Basis eröffnet, 1995 folgte Parchim. 1996 zieht der Hauptsitz der Charter- fl otte von Waren in den Süden der Müritz auf das Gelände der ehemaligen Schiffswerft. Um die 90 Boote zählt die Flotte in diesem Jahr. 1997 ersteigert Harald Kuhnle das Grundstück (dazu mehr auf Seite 6), gründet eine eigene Werft und zieht 1998 selbst vom Neckar an die Müritz. Harald Kuhnle ist jetzt ein „Big Player“ geworden und aus dem Studenten-Start-up eine Unternehmensgruppe mit zeitweise neun Firmen. Trotzdem bleibt der Schwabe auf dem Teppich: Er erlebt wie viele Großprojekte anderer in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wie Seifenblasen zerplatzen, sich vollmundige Versprechen in heiße Luft aufl ösen und drosselt das eigene Wachstumstempo. Harald Kuhnle kümmert sich fortan mehr um technische Innovationen der Kuhnle Werft, schiebt die Charterscheinregelung mit an, engagiert sich ehrenamtlich für die Wassersportbranche, erkundet nebenbei neue Reviere wie Masuren, übernimmt den Hafen von Stralsund und untersucht und beginnt oder verwirft neue Charterstandorte. 2007 ziehen auch Reservierung und Versand von Stuttgart an die Müritz um, im Hafendorf Müritz und an den Außenbasen arbeiten im Januar 2011 nur für die Kuhnle- Unternehmensgruppe 80 Mitarbeiter. Vom Azubi Rico Kiepke (19 Jahre) bis zum Schweißer Günter Nowack (62 Jahre) kümmern sich alle um inzwischen 130 Boote. JubiläuM 4. März 2004 Verleihung eines Zertifi kates für das Maritime Qualitätsmanagement an den Standorten Marina Müritz (Hafendorf Müritz), Citymarina Stralsund, Erlebnissteg Seenplatte, Bootshaus Zeuthen und Anleger Parchim 14. April 2004 Citymarina Stralsund: Richtfest des Hafenhauses April 2004 Citymarina Stralsund: Eröffnung der Charterbasis und des erweiterten Sportboothafens 22. September 2005 Marina Müritz: Verleihung vier Sterne 1. Dezember 2005 Citymarina Stralsund: Verleihung vier Sterne Sommer 2007 Gewinnspiel mit der Brauerei Lübz: Hauptpreis ist ein Neubau der Kuhnle Werft, eine Kormoran 940. Außerdem gibt es zehn Hausbootreisen unter dem Motiv „Endlich- Leinen-los-Endlich-Lübzer“ zu gewinnen. Oktober 2007 Unsere Basis in Neukalen wird nach 5-jährigem Bestehen geschlossen. Grund: Funkscheinpfl icht für Boddengewässer April 2009 Eröffnung der Hausboot Basis in Schwerin (statt Parchim) April 2010 10 Jahre Charterbescheinigung in Deutschland. Die Führerscheinfreiheit ist ein großer Erfolg für Kunden, Unternehmen und die Bundesländer Mecklenburg- Vorpommern und Brandenburg. 5
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