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<strong>Yoga</strong>-Philosophie<br />
Die hinduistischen Gottheiten<br />
Saraswati<br />
und Gayatri<br />
Sarasvati und Gayatri sind die Gefährtinnen<br />
Brahmas. Sarasvati wird schon<br />
im Rig Veda erwähnt und ist damit die<br />
älteste hinduistische Göttin.<br />
Sarasvati ist die Göttin der Weisheit, des Intellekts,<br />
der Musik, Gelehrsamkeit, Sprache<br />
und Poesie. Sie gilt als Verkörperung der Reinheit<br />
und Transzendenz.<br />
In ihren vier Händen hält sie die Vina, ein Saiteninstrument,<br />
eine Japa Mala (Gebetskette)<br />
sowie ein Palmblatt-Buch, das sie als Erfinderin<br />
der Sanskritsprache und der Devanagari-<br />
Schrift ausweist. Ihr Reittier ist der Pfau, der in<br />
Indien als Symbol der Transzendenz und Vollkommenheit<br />
gilt. Sarasvati wird auch oft auf<br />
einem Lotos sitzend dargestellt. Der Name Sarasvati<br />
bedeutet „Die Redegewandte“, deren<br />
Worte wie Wasser (saras) elegant (sarasvat)<br />
strömen. Sarasvati wird durch die andächtige<br />
Rezitation des Mantras „Om Aim Sarasvatyai<br />
Namaha“ verehrt.<br />
Brahmas zweite Frau ist Gayatri, die Personifikation<br />
des berühmten Gayatri-Mantras:<br />
Brahma wollte gern mit seiner Frau Sarasvati<br />
die Welt und die Menschen erschaffen. Doch<br />
die kluge Sarasvati sah das Elend der vielen<br />
Menschen voraus, sah die Kriege und zahllosen<br />
Streitigkeiten und wie sich die Menschen in der<br />
Materie verlieren würden. Sie sagte, sie wolle<br />
daran nicht mitwirken. So fragte Brahma seine<br />
zweite Frau, Gayatri, ob sie ihm helfen wollte,<br />
die Welt zu erschaffen. Sie zögerte ebenfalls,<br />
sagte dann aber unter einer Bedingung zu: Sie<br />
würde mithelfen, wenn für die Menschen ein<br />
einfacher und gangbarer Weg geschaffen würde,<br />
zur Befreiung zu finden. So wurde die Welt<br />
und die Menschen geschaffen, und sie erhielten<br />
einen Weg zur Freiheit: Man sagt, durch das<br />
hingebungsvolle und andächtige Rezitieren des<br />
Gayatri-Mantras könne der Mensch Verwirklichung<br />
erreichen, und so wird dieses heiligste<br />
aller Mantras noch heute in zahllosen indischen<br />
Familien täglich rezitiert.<br />
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Nr. 13 | November 2013