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Cohen - Turrican Forever

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21<br />

Im Vorzimmer des Rechteckigen Büros von Lord<br />

Vetinari ging es ziemlich hektisch zu. Alle paar<br />

Minuten kam ein Bediensteter herein und legte einen<br />

weiteren Stapel Papiere auf den Schreibtisch.<br />

Der Patrizier starrte darauf hinab. Vielleicht sollte er<br />

einfach warten, bis die internationalen Ratschläge und<br />

Forderungen so hoch wie Cori Celesti geworden waren,<br />

um dann daran emporzuklettern.<br />

Schwung und Elan, dachte er.<br />

Als ein Mann voller Schwung und Elan stand Lord<br />

Vetinari auf, fest entschlossen, die Dinge in den Griff zu<br />

bekommen. Er wandte sich der Holzvertäfelung an der<br />

Wand zu, öffnete eine gut getarnte Tür und eilte wenige<br />

Sekunden später lautlos durch verborgene Korridore des<br />

Palastes.<br />

Die Verliese beherbergten einige Schwerverbrecher, die<br />

darauf warteten, dass der Patrizier »nach Belieben« mit<br />

ihnen verfuhr. Da es jedoch viele andere Dinge gab, die<br />

Lord Vetinaris Aufmerksamkeit erforderten, mussten<br />

sich die Betreffenden in Geduld üben, was in den<br />

meisten Fällen auf eine ziemlich lange Haft hinauslief.<br />

Außerdem vertrat Vetinari die Ansicht, dass es nicht schaden konnte, wenn jemand Gelegenheit<br />

erhielt, lange und gründlich nachzudenken.<br />

Die Schritte des Patriziers führten nun in Richtung eines seltsamen Gefangenen, der in der<br />

Mansarde wohnte.<br />

Leonard von Quirm hatte nie ein Verbrechen begangen. Er begegnete seinen Mitbürgern mit<br />

gutmütigem Interesse. Er war der intelligenteste lebende Mensch, wenn das Wort »intelligent« in<br />

einem sehr spezialisierten und technischen Kontext stand. Lord Vetinari fand, die Welt war noch<br />

nicht bereit für jemanden, der unvorstellbare Kriegswaffen als Hobby entwarf. Leonard war mit<br />

Leib und Seele ein Künstler, und diese Beschreibung traf auf alle seine Aktivitäten zu. Derzeit<br />

malte er.<br />

»Ah, Euer Exzellenz«, sagte er und sah auf. »Wo liegt das Problem?«<br />

»Gibt es eins?«, erwiderte Lord Vetinari.<br />

»Das ist meistens der Fall, wenn du mich besuchst.«<br />

»Na schön«, sagte der Patrizier. »Ich möchte, dass mehrere Personen so schnell wie möglich die<br />

Mitte der Welt erreichen.«<br />

»Ah, ja«, murmelte Leonard. »Zwischen hier und dort erstreckt sich viel gefährliches Gelände.<br />

Glaubst du, ich habe das Lächeln richtig hingekriegt? Das Lächeln konnte ich nie besonders gut.«<br />

»Ich habe gerade gesagt...«<br />

»Sollen die Personen die Mitte der Welt lebend erreichen?«<br />

»Was? Oh... ja. Natürlich. Und schnell.«<br />

Leonard malte stumm. Lord Vetinari hütete sich davor, ihn zu unterbrechen.<br />

»Und möchtest du, dass sie zurückkehren?«, fragte der Künstler nach einer Weile. »Weißt du,<br />

vielleicht sollte ich die Zähne zeigen. Ich glaube, mit Zähnen komme ich gut klar.«<br />

»Ihre Rückkehr wäre eine angenehme Dreingabe,ja«<br />

»Ist es eine wichtige Reise?«<br />

»Wenn sie ohne Erfolg bleibt, droht das Ende der Welt.«

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