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Licht und geometrische Optik

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Newton favorisierte eine Teilchenbeschreibung, weil er damit die geradlinige Ausbreitung<br />

des <strong>Licht</strong>s erklären konnte. Er konnte auch die Gesetze der Brechung <strong>und</strong> Reflexion mit ihr<br />

in Einklang bringen. Allerdings musste er annehmen, dass sich das <strong>Licht</strong> im Wasser oder<br />

im Glas schneller als in der Luft ausbreitet; dies stellte sich später als falsch heraus.<br />

Die Hauptbefürworter der Wellentheorie des <strong>Licht</strong>s waren Christian Huygens <strong>und</strong> Robert<br />

Hooke. Huygens konnte die Reflexion <strong>und</strong> Brechung erklären. Dabei nahm er an, dass<br />

sich <strong>Licht</strong> in transparenten Medien wie Wasser oder Glas deutlich langsamer als in Luft<br />

ausbreitet.<br />

Zu der Zeit waren Beugungseffekte, also die Ablenkung eines <strong>Licht</strong>strahls an einem Hindernis,<br />

noch nicht beobachtet worden. Newtons großes Ansehen führte dazu, dass seine<br />

Ablehnung der Wellentheorie des <strong>Licht</strong>s von vielen Wissenschaftlern übernommen wurde.<br />

Newtons Teilchentheorie des <strong>Licht</strong>s wurde über 100 Jahre lang akzeptiert, bis im Jahr 1801<br />

Thomas Young die Interferenz als Wellenphänomen erklärte. Solche Effekte treten sowohl<br />

bei akustischen als auch bei <strong>Licht</strong>wellen auf. Es dauerte aber mehr als ein Jahrzehnt bis<br />

Youngs Ideen sich durchsetzen konnte. Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferte Augustin<br />

Fresnel, der umfassende Experimente zur Interferenz <strong>und</strong> zur Beugung durchführte <strong>und</strong><br />

dabei eine mathematische Formulierung der Wellentheorie erarbeitete. Er zeigte, dass die<br />

beobachtete geradlinige <strong>Licht</strong>ausbreitung auf den sehr kurzen Wellenlängen des sichtbaren<br />

<strong>Licht</strong>s beruht. Im Jahre 1850 wies Jean Foucault experimentell nach, dass die <strong>Licht</strong>geschwindigkeit<br />

in Wasser kleiner als in Luft ist. Damit war Newtons Teilchentheorie widerlegt.<br />

Im Jahre 1860 veröffentlichte James Maxwell seine Theorie des Elektromagnetismus.<br />

Sie sagte die Existenz elektromagnetischer Wellen voraus, die sich im Vakuum mit<br />

<strong>Licht</strong>geschwindigkeit ausbreiten sollten. Maxwells Theorie wurde im Jahre 1887 durch die<br />

Versuche von Heinrich Hertz bestätigt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wurden<br />

die Maxwellsche Gleichungen verwendet, um die Interferenz <strong>und</strong> die Beugung von <strong>Licht</strong><br />

<strong>und</strong> anderen elektromagnetischen Wellen zu erklären. Damit erhielten die empirischen Methoden<br />

von Huygens eine weitere theoretische F<strong>und</strong>ierung.<br />

Es gibt aber Effekte, darunter den photoelektrischen Effekt, die man jedoch nur damit<br />

erklären kann, wenn <strong>Licht</strong> auch ein Teilchencharakter hat. Die <strong>Licht</strong>teilchen werden Photonen<br />

genannt. Die Energie eines Photons hängt mit der Frequenz des <strong>Licht</strong>s zusammen<br />

über:<br />

E = hν<br />

Dabei ist h das Plancksche Wirkungsquantum. Nach 1920 zeigten Experimente, dass Elektronen<br />

(also Teilchen) ebenfalls eine duale Natur besitzen, d.h. sowohl Welleneigenschaften<br />

als auch Teilcheneigenschaften. Diese Erscheinungen werden Wellen-Teilchen-Dualismus<br />

genannt.<br />

In den letzten Jahrzehnten waren die technische Entwicklung in der <strong>Optik</strong> rasant. Die<br />

Welt ohne Laser ist fast <strong>und</strong>enkbar. Ihre Anwendungen reichen von der Beobachtung unbekannter<br />

optischer Effekte bis zum Abtasten von CDs <strong>und</strong> das Lesen von Barcodes im<br />

Supermarkt!<br />

Ich werde mich hier aber ausschließlich mit der Wellennatur des <strong>Licht</strong>s beschäftigen. Wir<br />

messen zuerst die Geschwindigkeit des <strong>Licht</strong>s <strong>und</strong> dann werde ich das Huygensche Prinzip<br />

<strong>Licht</strong> <strong>und</strong> <strong>geometrische</strong> <strong>Optik</strong> Lecture 31, 10/07/2002

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