Licht und geometrische Optik
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25.4: Brechung 6<br />
Der Winkel zwischen einfallender Wellenfront <strong>und</strong> Spiegel φ 1 ist gleich dem Einfallswinkel<br />
θ 1 . Nach dem Huygenschen Prinzip ist jeder Punkt der Wellenfront als Punktquelle einer<br />
sek<strong>und</strong>ären Elementarwelle anzusehen. Wir ermitteln die Position der Wellenfront nach der<br />
Zeit t, in dem wir Elementarwellen mit dem Radius ct konstruieren, deren Mittelpunkte auf<br />
der Wellenfront AA ′ liegen. Elementarwellen, die den Spiegel noch nicht betroffen haben,<br />
bilden die neue Wellenfront BB ′ . Wellen, die den Spiegel trafen, werden reflektiert <strong>und</strong> liefern<br />
die neue Wellenfront BB ′′ . Verfolgen wir den Verlauf weiter ergeben sich Wellenfronten<br />
C ′′ CC ′ aus den Wellenfront B ′′ BB ′ .<br />
Man kann in einer Detailvergrößerung besser sehen was passiert, wo wir nur den Teil AP<br />
der Wellenfront betrachten, der während der Zeit t auf den Spiegel trifft.<br />
⇒ Transparency Geometrische Darstellung des Huygenschen Prinzips für Reflexion (reflexion4.fig)<br />
In dieser Zeit erreicht die vom Punkt P ausgehende Welle den Spiegle im Punkt B. Die reflektierte<br />
von Punkt A ausgehende Welle erreicht den Punkt B ′′ . Die reflektierte Wellenfront<br />
B ′′ B bildet mit dem Spiegel den Winkel φ r , der gleich dem Reflexionswinkel θ r zwischen<br />
dem reflektierten Strahl <strong>und</strong> der Spiegelnormale ist. Die Dreiecke BPA <strong>und</strong> BB ′′ A sind<br />
rechtwinklig. Sie haben die gemeinsame Seite AB. Die Seiten AB ′′ <strong>und</strong> BP sind gleich; sie<br />
haben die Länge ct. Daher sind beide Dreiecke kongruent, so dass die Winkel φ 1 <strong>und</strong> φ r<br />
gleich sind. Das bedeutet, dass der Reflexionswinkel θ r gleich dem Einfallswinkel θ 1 ist.<br />
25.4 Brechung<br />
Wenn ein <strong>Licht</strong>strahl auf die Grenzfläche zweier verschiedener Medien trifft, wird ein Teil<br />
der <strong>Licht</strong>energie reflektiert <strong>und</strong> der andere Teil geht durch die Grenzfläche in das zweite<br />
Medium über. Nach Eintritt des zweiten Mediums ändert sich die Ausbreitungsrichtung<br />
des Strahls. Die Richtungsänderung des Strahls wird Brechung genannt.<br />
Der Effekt der Brechung lässt sich damit erklären, dass das <strong>Licht</strong> in jedem Medium eine<br />
andere Ausbreitungsgeschwindigkeit hat. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der durch<br />
das Medium gehenden Welle ist kleiner als diejenige der Welle im Vakuum. Daher ist die<br />
Brechzahl des zweiten Mediums größer als 1. Eine vollständige Erklärung für die langsamere<br />
Geschwindigkeit werde ich hier nicht geben. In Materie müssen zur Erklärung der<br />
Ausbreitung zusätzliche Streuprozesse berücksichtigt werden. Eine <strong>Licht</strong>welle wird von den<br />
Atomen des Mediums absorbiert <strong>und</strong> wieder abgestrahlt. Diese führt letztlich zu einer kleineren<br />
Ausbreitungsgeschwindigkeit.<br />
Die Frequenz des <strong>Licht</strong>s bleibt beim Durchgang von einem Medium in ein anderes erhalten.<br />
(Atome absorbieren <strong>und</strong> strahlen das <strong>Licht</strong> mit der gleichen Frequenz ab, weil die Elektronen<br />
auf festen Energieniveaus sind). Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der durchgehenden<br />
Welle ändert sich <strong>und</strong> damit auch ihre Wellenlänge. Wenn <strong>Licht</strong> mit der Wellenlänge λ<br />
<strong>und</strong> der Frequenz ν vom Vakuum in ein Medium mit der Brechzahl n transmittiert wird,<br />
so ist seine Wennlänge λ ′ im Medium<br />
λ ′ = c m<br />
ν = c/n<br />
ν<br />
<strong>Licht</strong> <strong>und</strong> <strong>geometrische</strong> <strong>Optik</strong> Lecture 32, 11/07/2002<br />
= λ<br />
n