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Gottes Gegenwart im Alten und Neuen Testament - FeG Dresden

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Thema: <strong>Gottes</strong> <strong>Gegenwart</strong> <strong>im</strong> <strong>Alten</strong> <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong><br />

Einleitung<br />

Das ist ein spannendes Thema, dass sich wohl für jedem stellt, der<br />

sich mit der Frage nach Gott beschäftigt. Denn der möchte wissen,<br />

wie Gott ist <strong>und</strong> wie wir ihm begegnen können. Er möchte wissen,<br />

worin der Unterschied besteht zwischen einem Leben mit Gott <strong>und</strong><br />

einem ohne Gott. Und er möchte wissen, wie er denn Gott <strong>im</strong> Alltag<br />

erleben <strong>und</strong> begegnen kann.<br />

Diese letzte Frage beschäftigt ja auch uns, die wir schon länger mit<br />

Jesus Christus, dem Sohn <strong>Gottes</strong>, leben, <strong>im</strong>mer wieder neu. Wir<br />

brauchen die Begegnung mit Gott, wenn wir uns seiner <strong>Gegenwart</strong><br />

gewiss sein wollen; weil unser Glaubensleben <strong>im</strong> Alltag von Höhen<br />

<strong>und</strong> Tiefen geprägt ist. Deshalb halte ich es für hilfreich, dass wir<br />

uns ein Bild davon machen, wie die Menschen zur Zeit des <strong>Alten</strong><br />

<strong>Testament</strong>es (AT) <strong>und</strong> des <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong>es (NT) <strong>Gottes</strong><br />

<strong>Gegenwart</strong> erlebt haben. Von da ausgehend können wir dann<br />

überlegen, was das für uns <strong>und</strong> unseren Alltag bedeutet; wie wir<br />

<strong>Gottes</strong> <strong>Gegenwart</strong> heute <strong>im</strong> Alltag erleben können.<br />

<strong>Gottes</strong> <strong>Gegenwart</strong> bei Schöpfung<br />

Unsere Welt ist überhaupt nicht ohne Gott denkbar. Schon die<br />

ersten Sätze der Bibel sprechen von <strong>Gottes</strong> <strong>Gegenwart</strong> (1. Mose 1,<br />

1-2). „Im Anfang“ deutet an, dass dieser Anfang kein abgegrenzter<br />

Zeitabschnitt ist. Vielmehr setzt Gott unserer Welt aus seiner heraus<br />

einen Anfang. Ich bin schon sehr auf die Ergebnisse gespannt, die<br />

eine neue Weltraumsonde liefern wird, die kürzlich losgeschickt<br />

wurde mit dem Ziel uns mehr Aufschluss zu geben über das, was in<br />

der Bibel in diesen zwei Worten ausgedrückt wird: „Im Anfang“. Was<br />

geschah „<strong>im</strong> Anfang“?<br />

Gott schuf die H<strong>im</strong>mel <strong>und</strong> die Erde. Gott schafft einen Unterschied<br />

zwischen seiner Welt <strong>und</strong> der unsrigen. Wir nehmen mit unseren 5<br />

Sinnen die Welt <strong>Gottes</strong> nicht war. Können sie weder messen noch<br />

berechnen, was ja echt ärgerlich ist.<br />

Aber die gute Nachricht lautet: Und der Geist <strong>Gottes</strong> schwebte über<br />

den Wassern (1. Mose 1, 2). Mit anderen Worten: Gott ist von


Anfang an da. Urgewaltig, allmächtig <strong>und</strong> allgegenwärtig. Von<br />

schöpferischer Kreativität, Macht <strong>und</strong> Energie.<br />

Was für ein Zuspruch für unseren Alltag. Wie viel Raum für<br />

Leben spricht aus diesen schlichten Worten, die danach<br />

drängen jeder Hoffnungslosigkeit mit <strong>Gottes</strong> <strong>Gegenwart</strong> den<br />

Boden unter den Füßen wegzuziehen. <strong>Gottes</strong> Geist schwebt<br />

über den Wassern <strong>und</strong> bringt Ordnung ins Chaos.<br />

Gerade auch in das Chaos der Gr<strong>und</strong>fragen unseres<br />

Lebens. Hier findet die erste der 3 entscheidenden Fragen<br />

unseres Lebens eine Antwort: Woher komme ich? – Hier<br />

steht die Antwort: Aus <strong>Gottes</strong> Hand.<br />

Gott ruft diese ganze w<strong>und</strong>erbare Schöpfung ins Dasein <strong>und</strong> als<br />

Höhepunkt schafft er uns Menschen, indem er in einen leblosen<br />

Adam (= Erdling) seinen Geist bläst <strong>und</strong> der Erdling so zu einer<br />

„lebendigen Seele“ wurde. Hier schafft Gott ein neues Sein: Körper<br />

(Erde), Seele <strong>und</strong> Geist bilden eine Einheit: den Menschen nach<br />

<strong>Gottes</strong> Abbild.<br />

Wenn du dich <strong>im</strong> Alltag manchmal fragst, wo Gott gegenwärtig ist,<br />

dann blicke in den Spiegel <strong>und</strong> du siehst ein Abbild <strong>Gottes</strong>. Nicht,<br />

weil du so toll aussiehst (das siehst du – keine Frage), auch nicht<br />

weil du so wahnsinnig intelligent bist (mach dir keine Gedanken –<br />

das ist bei dir in jedem Fall voll ausreichend) <strong>und</strong> auch nicht, weil<br />

deine Seele so unendlich rein wäre (oder kannst du wirklich nicht<br />

auch anders, als nur gut <strong>und</strong> heilig zu sein?), sondern einfach, weil<br />

Gott dich dazu geschaffen <strong>und</strong> mit seinem Geist belebt hat.<br />

Ohne Gott würde es dich nicht geben.<br />

Deswegen bist du dir selbst ein unverlierbarer Beweis der <strong>Gegenwart</strong><br />

<strong>Gottes</strong>. Weil es dich gibt, muss es auch deinen Schöpfer<br />

geben. Du bist nach seinem Bild geschaffen.<br />

Damit findet auch die zweite Gr<strong>und</strong>frage unseres Lebens eine<br />

Antwort: Wozu bin ich da? - Antwort: Um Gott zu begegnen, dein<br />

Leben mit ihm zu teilen, um ihn zu ehren. Das Verrückte an<br />

unserem Leben ist, dass wir es uns nicht selbst glücklich gestalten<br />

können. Sicher, wir können uns Glücksmomente schaffen. Aber wer<br />

den Kirchentag erlebt, kann sich schon fragen: Was fasziniert die


Menschen denn nun letztlich? Die Antwort: die Begegnung mit Gott.<br />

Aus der Anbetung <strong>Gottes</strong> heraus entwickelt sich unser tiefstes<br />

Glück. Zu entdecken, was Gott in mich hinein gelegt hat, wie er mich<br />

entfaltet, was er <strong>im</strong> Kleinen <strong>und</strong> manchmal vielleicht auch <strong>im</strong><br />

Größeren durch mich verändert, dabei zu sein, wenn er W<strong>und</strong>er tut,<br />

ihn <strong>im</strong> Herzen zu spüren – das ist einfach der Hammer.<br />

Gott macht sich anschaubar – Noah-B<strong>und</strong><br />

Doch schon zur Zeit des <strong>Alten</strong> <strong>Testament</strong>es war es wie heute: die<br />

Menschen kümmerte es nicht, dass sie sich Gott verdankten. Sie<br />

fragten nicht nach ihm <strong>und</strong> machten sich lustig über die, die sie<br />

daran erinnern wollten. Veranstaltungen wie die unter dem Titel „…<br />

da wird auch dein Hirn sein …“ sind nicht wirklich neu. Die<br />

Veranstalter demonstrieren damit nur, dass ihr Hirn zu klein ist, um<br />

<strong>Gottes</strong> <strong>Gegenwart</strong> erfassen zu können. Das ist nicht schl<strong>im</strong>m. Ich<br />

kann Gott mit meinem Verstand auch nicht umfassen. Aber ist es<br />

nicht unwissenschaftlich, eine Sache zu leugnen, nur weil mir die<br />

wissenschaftlichen Methoden fehlen, sie aufzuzeigen? Hätten die<br />

Elefanten Afrikas aufgehört zu existieren, nur weil sich vor 500<br />

Jahren niemand von uns hier in Mitteleuropa einen Elefanten<br />

vorstellen konnte?<br />

Damals beschloss Gott, noch einmal einen Schnitt zu setzen <strong>und</strong><br />

alle Menschen, die in solcher Ignoranz lebten zu vernichten. Er ließ<br />

eine riesige Flut kommen <strong>und</strong> rettete durch die Arche nur einige<br />

Vertreter der Tiere <strong>und</strong> jene Menschen, die ihm vertrauten: Noah<br />

<strong>und</strong> seine Familie.<br />

Nach der Flut setzte Gott einen B<strong>und</strong> mit Noah in Kraft. Nie wieder<br />

will Gott eine solch vernichtende Flut über dieser Erde schicken.<br />

Gott selber sagt, dass der Regenbogen, der bei Sonne <strong>und</strong> Regen<br />

entsteht, ihn an diesen B<strong>und</strong> erinnern wird.<br />

Wenn Gott sich mit diesem Regenbogen daran erinnert,<br />

dann dürfen wir das auch. Egal wie viel es regnet <strong>und</strong> welche<br />

regionalen Überschwemmungen kommen werden; wo <strong>im</strong>mer<br />

wir den Regenbogen sehen, dürfen wir uns daran erinnern:<br />

Gott ist gegenwärtig. Im Gerät keine Flut außer Kontrolle.<br />

Das schafft Frieden in uns – selbst wenn uns das Wasser bis


zum Hals steht.<br />

Gott macht sich erfahrbar – Gott zu Besuch bei Abraham<br />

Wieder etwas später <strong>im</strong> AT lesen wir davon, dass Gott Abraham<br />

besucht. Abraham sieht am Horizont frei Leute kommen <strong>und</strong> geht<br />

auf sie zu. Er erkennt in ihnen offensichtlich Gott. Es wird nicht<br />

berichtet, woran. Aber das ist ja <strong>im</strong>mer wieder das Erstaunliche <strong>und</strong><br />

kaum zu vermittelnde; dennoch geschieht es <strong>im</strong>mer wieder:<br />

Wir bekommen es mit, wenn Gott uns begegnet.<br />

Gott hat eine wichtige Nachricht für Abraham <strong>und</strong> Sara. Abraham ist<br />

schon ziemlich alt <strong>und</strong> Sara aus dem Alter heraus, in dem sie noch<br />

Kinder bekommen kann. Aber Gott verspricht den beiden, dass sie<br />

<strong>im</strong> nächsten Jahr um dieselbe Zeit ein Kind haben werden. Sara<br />

muss deswegen in sich hinein lachen. Es scheint unmöglich. Aber<br />

Gott stellt den beiden <strong>und</strong> uns die entscheidende Frage:<br />

Ist dem Herrn etwas unmöglich?<br />

Was denkst du? Warum? Was hindert dich, deine Situation<br />

dem Herrn hinzulegen <strong>und</strong> ihn zu bitten, mit seinen<br />

Möglichkeiten dort einzugreifen?<br />

Wenn wir Gott begegnen wollen, dann spielt es eine<br />

wesentliche Rolle, dass wir Gott eine Chance bieten, in<br />

unser Leben einzugreifen. Das wir es ihm voll <strong>und</strong> ganz zur<br />

Verfügung stellen. Damit er seine Ziele durch unser Leben<br />

erreichen kann. Mein Leben hat er sehr, sehr reich gemacht.<br />

Aber: wir müssen dazu natürlich oft auch loslassen können:<br />

eigene Vorstellungen, Träume <strong>und</strong> Ideen. (Bsp.)<br />

Gott begegnen - <strong>im</strong> Gebet<br />

Die Geburtsankündigung ist nicht der einzige Gr<strong>und</strong>, aus dem Gott<br />

den Abraham besucht. Es schmerzt Gott erneut, dass die Menschen<br />

nicht nach ihm fragen <strong>und</strong> er zusehen muss, wie sie an sich selbst<br />

scheitern. Lot, der Neffe Abrahams, lebte in Sodom. Sodom <strong>und</strong><br />

Gomorra wurden zu negativ besetzen sprichwörtlichen Städten. Wo<br />

Zustände herrschen wie in Sodom <strong>und</strong> Gomorra, dort geht es drunter<br />

<strong>und</strong> drüber; nicht zuletzt auch in ethischer Hinsicht. In Sodom


<strong>und</strong> Gomorra wurde jede Ethik mit Füßen getreten bis hinein in die<br />

Sexualität.<br />

Offensichtlich hatte kein reden etwas daran verändern können. Gott<br />

will diese Städte vernichten. Als er <strong>im</strong> Aufbruch ist, fängt Abraham<br />

an mit Gott zu verhandeln: Willst du wirklich Schuldige <strong>und</strong> Unschuldige<br />

ohne Unterschied vernichten?(1. Mose 18, 23)<br />

Abraham verhandelt mit Gott um Menschen. Und Gott antwortet<br />

Abraham: Wenn ich in Sodom 50 Unschuldige finde, will ich<br />

ihretwegen die ganze Stadt verschonen (1. Mose 18, 26).<br />

Damit – so hat man beinahe das Gefühlt - ist der Basar eröffnet <strong>und</strong><br />

Abraham handelt Gott herunter auf 10 Gerechte. Aber er macht dies<br />

voller Demut <strong>und</strong> Liebe. Dabei macht er die folgende w<strong>und</strong>erbare<br />

Erfahrung:<br />

Gott lässt sich bitten. Gebet ist nicht das Anreden gegen einen Gott,<br />

der ohnehin nicht zu bewegen ist. Vielmehr geht Gott auf unser<br />

Gebet ein. Dass Gott nicht alle unsere Gebete nach unseren<br />

Wünschen erhört hat damit zu tun, dass er mehr sieht als wir. Er<br />

weiß am Ende, welches Gebet er wie erhören sollte, damit es zum<br />

Besten aller Beteiligten dient. Aber wir dürfen hier mitnehmen:<br />

Gott lässt sich bitten. Er reagiert auf unser Beten.<br />

Gott gibt sich zu erkennen<br />

Wieder etwas später erleben wir Mose in der Wüste, wie er die<br />

Schafe seines Schwiegervaters Jethro hütet. Plötzlich entdeckt Gott<br />

auf einem Berg einen Busch, der zwar brennt, aber nicht verbrennt.<br />

Mose geht auf diesen Busch zu. Gott ist in diesem Busch<br />

gegenwärtig. Er spricht zu Mose aus dem Busch <strong>und</strong> teilt ihm dabei<br />

seinen Namen mit: „Ich werde sein, der ich sein werde“ oder „Ich bin<br />

da“ (2. Mose 3, 14).<br />

Für Mose wird diese <strong>Gegenwart</strong> <strong>Gottes</strong> greifbar. Gott beauftragt ihn,<br />

das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei zu führen. Der „Ich<br />

bind da“ erweist sich als der Befreier für alle die, die sich von ihm in<br />

die Freiheit führen lassen; die sich seiner Führung anvertrauen.<br />

Gott ist einfach da. Daran hat sich nichts geändert. Allen, die<br />

daran zweifeln, kann ich beruhigen: Ich habe vorhin noch mit


ihm gesprochen. Gott ist nicht verstorben. Er lebt <strong>und</strong> ist<br />

einfach da; egal was Menschen über ihn denken.<br />

Er möchte uns heraus aus unserer Sündhaftigkeit <strong>und</strong> hinein<br />

in die Freiheit der Kinder <strong>Gottes</strong> führen. Dazu lädt er uns ein.<br />

Gott teilt sich Israel mit – Gesetz Moses<br />

Nachdem Gott sein Volk durch Mose aus der Sklaverei in die<br />

Freiheit geführt hatte, teilte Gott sich seinem Volk weitergehend mit.<br />

Er füllte seinen Namen mit Inhalt, so könnten wir sagen, indem er<br />

Mose seinen Willen in Form der 10 Gebote bzw. des Gesetzbuches<br />

mitgab. Wir haben uns in der vergangenen Woche damit beschäftigt<br />

unter der Überschrift: „Was gilt für uns Christen heute vom <strong>Alten</strong><br />

<strong>Testament</strong>?“ In diesem Gesetzbuch äußerte Gott ganz konkrete<br />

Vorstellungen, wie unser Leben miteinander aussehen sollte, damit<br />

es gelingt. Und es wurde deutlich, dass wir dafür seine <strong>Gegenwart</strong>,<br />

seine Vergebung <strong>und</strong> seine Hilfe brauchen.<br />

Aber Gott blieb nicht nur <strong>im</strong> Gesetz in Israel gegenwärtig. Er ging<br />

dem Volk bei seiner Wanderung aus der Sklaverei ins verheißene<br />

Land Israel tagsüber in einer Wolkensäule <strong>und</strong> in der Nacht in einer<br />

Feuersäule voraus. Er versorgte sein Volk in der Wüste mit Manna,<br />

Wachteln <strong>und</strong> Wasser. Kam es zu kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen, dann erlebte Israel, wie Gott ihnen gegen<br />

ihre Feinde zur Seite stand. Israel lernte, was bis heute für uns<br />

Menschen gilt:<br />

Der“ Ich bin da“ ist letztlich für uns <strong>und</strong> nicht gegen uns!<br />

Gott begegnet seinem Volk<br />

Nirgendwo wurde das für Israel deutlicher als in der Stiftshütte,<br />

jenem Wandertempel, den Mose nach Vorlage von Gott<br />

insbesondere durch einen Mann namens Bezalel bauchen ließ.<br />

Dieser Wandertempel trug den Namen „Zelt der Begegnung“. Israel<br />

bemerkte sehr schnell, dass es damit überfordert war, das Gesetz,<br />

welches Gott dem Mose gegeben hatte, zu halten. Aber dies war ja<br />

auch ein wesentliches Ziel <strong>Gottes</strong> damit. Er wollte dem Volk zeigen:<br />

„Niemand ist heilig, es sei denn, ich heilige ihn!“


So kam das Volk mit seinen Opfertieren zum Zelt der Begegnung<br />

<strong>und</strong> opferte Gott mit der Bitte, ihnen doch wieder ihre Schuld zu<br />

vergeben. Sie zu reinigen <strong>und</strong> zu heiligen. Und genau das geschah<br />

in der <strong>Gegenwart</strong> <strong>Gottes</strong>, in der Begegnung mit IHM. Es geschah<br />

mit Blick auf den neuen B<strong>und</strong>, den Gott mit allen Völkern, mit allen<br />

Menschen durch das freiwillige Opfer seines Sohnes Jesus am<br />

Kreuz auf Golgatha schließen wollte.<br />

Gott kündigt einen neuen B<strong>und</strong> an: Gott in uns<br />

Darum kündigte Gott diesen neuen B<strong>und</strong> an. Aber dieser B<strong>und</strong><br />

sollte eine ganz andere Qualität haben <strong>und</strong> nicht mehr von der<br />

Leistung der Menschen abhängig sein (Jeremia 31, 33): Der neue<br />

B<strong>und</strong>, den ich dann mit dem Volk Israel schließen will, wird völlig<br />

anders sein: Ich werde ihnen mein Gesetz nicht auf Steintafeln,<br />

sondern in Herz <strong>und</strong> Gewissen schreiben. Ich werde ihr Gott sein,<br />

<strong>und</strong> sie werden mein Volk sein«, sagt der HERR.<br />

Ganz praktisch wollte Gott dies dadurch erreichen, dass er in unser<br />

Herz <strong>und</strong> Leben tritt, durch seinen Heiligen Geist (Hesekiel 36, 26f).<br />

Zur Veranschaulichung:<br />

Stellen Sie sich bitte vor, dass Sie eine Wanderung unternehmen<br />

wollen. Dann würden Sie sich einen Rucksack voller Proviant<br />

mitnehmen. Anfangs würde der ganz schön drücken. Aber wenn Sie<br />

dann so eine richtige Rast einlegen <strong>und</strong> den Proviant aufessen/<br />

trinken würden, dann wäre Ihnen die Last abgenommen <strong>und</strong> zu<br />

neuer Energie für Ihre weitere Wanderung.<br />

Genau das ist der Unterschied zwischen dem alten <strong>und</strong> dem neuen<br />

B<strong>und</strong>. Gott legt seinen Geist in unser Herz. Er verändert uns von<br />

innen her. Unser Herz, das vorher ihm gegenüber verhärtet war,<br />

wird weich <strong>und</strong> empfindlich für ihn. Gott schafft in uns, dass wir uns<br />

nichts Schöneres vorstellen können, als nach seinem Willen zu<br />

leben. Ich erlebe, dass darin die größte Freiheit <strong>und</strong> Erfüllung liegt,<br />

die ich mir vorstellen kann.<br />

Gott <strong>im</strong> eigenen Herzen begegnen können – das ist eine<br />

ganz neue Qualität der <strong>Gottes</strong>begegnung. Näher <strong>und</strong><br />

persönlicher geht es nicht. So ist Gott.<br />

Jesus – Gott kommt zu uns<br />

Etwa 600 Jahre später ging dieses Versprechen <strong>Gottes</strong> in Erfüllung.<br />

Mit Jesus Christus. Er hatte nicht nur den Heiligen Geist in seinem<br />

Herzen, er war sogar durch den Heiligen Geist in Maria bewirkt<br />

worden. Er stammt aus <strong>Gottes</strong> Hand wie kein zweiter. Er konnte


erechtigt von sich sagen: Wer mich sieht, der sieht den Vater.<br />

Wenn wir also wissen wollen, wie Gott ist, dann brauchen wir nur<br />

Jesus zu betrachten. Er lehrte seine Jünger den Willen <strong>Gottes</strong> <strong>und</strong><br />

lud die Menschen zu einem Leben mit Gott ein.<br />

Gegen Ende seines irdischen Wirkens besuchte Jesus das<br />

Laubhüttenfest in Israel. Die Juden erinnern sich bis heute mit dem<br />

Laubhüttenfest an ein Versprechen, dass Gott durch den Propheten<br />

Hesekiel (Kap. 47) ankündigen ließ. Laut diesem Versprechen sollte<br />

eine Zeit kommen, in der vom Jerusalemer Tempel aus<br />

Wasserströme ausgehen würden, die Leben, Fruchtbarkeit <strong>und</strong><br />

Heilung zu den Völkern bringen würden.<br />

Symbolisch erinnerte der Hohepriester am letzten Tag des 7 tägigen<br />

Laubhüttenfestes an dieses Versprechen, indem er zum Teich<br />

Siloah ging, dort mit einem goldenen Krug Wasser schöpfte, dann in<br />

einer Prozession zum Tempel zog <strong>und</strong> das Wasser in den westl. Teil<br />

des Altars in einen Trichter goss, so dass das Wasser dann auf der<br />

Erde vom Altar her kommend floss.<br />

Genau an diesem letzten Tag des Laubhüttenfestes kam nun Jesus<br />

<strong>und</strong> verkündete folgendes (Johannes 7, 37: »Wer durstig ist, soll zu<br />

mir kommen <strong>und</strong> trinken jeder, der mir vertraut! Denn in den Heiligen<br />

Schriften heißt es: 'Aus seinem Innern wird lebendiges Wasser<br />

strömen.'«<br />

Jesus erhob damit den Anspruch, dass das Versprechen des<br />

Hesekiel nicht auf einen best<strong>im</strong>mten Ort, sondern auf eine<br />

best<strong>im</strong>mte Person bezogen werden muss, nämlich ihn. <strong>Gottes</strong> Wort<br />

erläutert (Johannes 7, 39):<br />

Jesus meinte damit den Geist <strong>Gottes</strong>, den die erhalten sollten, die<br />

ihn <strong>im</strong> Glauben annehmen. Damals war der Geist noch nicht<br />

gekommen, weil Jesus noch nicht in <strong>Gottes</strong> Herrlichkeit<br />

aufgenommen war.<br />

Vor seinem Tod <strong>und</strong> seiner Auferstehung bat Jesus seine Jünger in<br />

der Stadt Jerusalem zu bleiben <strong>und</strong> auf die Sendung des Heiligen<br />

Geistes zu warten.<br />

Dann schaffte er mit seinem Tod <strong>und</strong> seiner Auferstehung die<br />

Voraussetzungen für uns Menschen alle, dass wir alle in diesen<br />

neuen B<strong>und</strong> eintreten können <strong>und</strong> den Heiligen Geist empfangen<br />

können.<br />

Nachdem Jesus dann zu seinem Vater nach seiner Auferstehung in<br />

den H<strong>im</strong>mel zurückgekehrt war (H<strong>im</strong>melfahrt), empfingen die Jünger


tatsächlich diesen Heiligen Geist. Mit einem gewaltigen Brausen <strong>und</strong><br />

optisch wie kleine Feuerzungen wahrnehmbar. Er legte sich in ihr<br />

Herz <strong>und</strong> sie begannen Jesus als den einzigen Weg zu Gott zu<br />

verkündigen. Als die Leute wissen wollten, was sie denn nun tun<br />

sollten, da ermutigte Petrus sie dazu, zu Jesus umzukehren <strong>und</strong><br />

sich auf seinen Namen taufen zu lassen.<br />

Dann würden sie die Gabe des Heiligen Geistes empfangen<br />

(Apostelgeschichte 2, 39): Denn was Gott versprochen hat, ist für<br />

euch <strong>und</strong> eure Kinder best<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> für alle, die jetzt noch fern sind<br />

<strong>und</strong> die der Herr, unser Gott, hinzu rufen wird.«<br />

An diesem Angebot Jesu hat sich bis heute nichts geändert. Wir<br />

können <strong>Gottes</strong> <strong>Gegenwart</strong> in unserem Herzen <strong>und</strong> Leben erleben.<br />

Wir müssen Gott nur darum bitten. Wenn wir Jesus um Vergebung<br />

für unsere Schuld bitten <strong>und</strong> ihn einladen, durch den Heiligen Geist<br />

in unser Leben zu treten, dann kommt er. Und er hilft uns ein<br />

wirklich erfülltes Leben zu führen. Jetzt <strong>und</strong> bis in alle Ewigkeit.<br />

Darin findet dann auch die dritte wesentliche Frage unseres Lebens<br />

ihre Antwort: Wohin gehe ich? – Nach <strong>Gottes</strong> Willen in seine ewige<br />

Herrlichkeit. Dazu hat er dich geschaffen. Dazu kam Jesus <strong>und</strong> starb<br />

am Kreuz, damit du von deiner Schuld frei werden kannst; heilig<br />

werden kannst wie Gott <strong>und</strong> somit würdig, mit deinem Tod seine<br />

w<strong>und</strong>erbare Herrlichkeit zu betreten. Da gibt es nur noch<br />

ungetrübtes Glück. Und du begegnest Gott von Angesicht zu<br />

Angesicht.<br />

Gott begegnen – wie sieht das <strong>im</strong> Alltag aus?<br />

Wenn du noch keine Begegnung mit Gott gemacht hast, dann fang<br />

an, Gott zu bitten, dir zu begegnen. Suche Menschen <strong>und</strong> Ort auf,<br />

wo du mehr über Gott erfahren kannst: hier <strong>im</strong> <strong>Gottes</strong>dienst, in<br />

einem Hausbibelkreis <strong>und</strong> auch, indem du anfängst in seinem Wort,<br />

der Bibel zu lesen.<br />

Du wirst merken, wie Gott dich in deinem Herzen <strong>und</strong> Gewissen<br />

<strong>im</strong>mer wieder anspricht. Dann bist du herausgefordert, eine<br />

Entscheidung zu treffen: für oder gegen eine Beziehung zu Gott.<br />

Wenn du dich dafür entscheidest <strong>und</strong> Jesus um Vergebung deiner<br />

Schuld bittest <strong>und</strong> ihn in dein Leben einlädst, dann kommt durch<br />

seine Heiligen Geist.


Du bekommst Sehnsucht nach mehr: <strong>Gottes</strong>dienst, <strong>Gottes</strong> Wort,<br />

Gemeinschaft mit anderen Christen > eben Begegnung mit Gott.<br />

Durch diese Begegnungen wirst du merken, wie Gott Dinge in<br />

deinem Leben wohltuend verändert. Du merkst, dass Gott dir durch<br />

sein Wort Dinge zeigt, die du verändern solltest: vielleicht in deiner<br />

Ehe, <strong>im</strong> Umgang mit deinen Kindern, Fre<strong>und</strong>en, Nachbarn, auf der<br />

Arbeit oder sonst <strong>im</strong> Alltag.<br />

Du erlebst, wie Gott dir Aufträge zeigt <strong>und</strong> dich unterstützt, wenn du<br />

sie umsetzt; manchmal sogar mit W<strong>und</strong>ern. Du betest <strong>im</strong>mer öfter<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong>mer mehr auch für Menschen um dich herum. Und indem du<br />

so in deiner Beziehung zu Jesus wächst erlebst du, wie dich<br />

gebraucht <strong>und</strong> gleichzeitig mit einem tiefen Frieden <strong>und</strong> einer tiefen<br />

Freude erfüllt. Gerade auch dann, wenn du Gott anbetest <strong>und</strong><br />

feierst, wie jetzt gleich hier bei der Anbetung <strong>und</strong> bei der Mahlfeier.<br />

Amen.

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