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PISA 2006: Porträt des Kantons Zürich

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leistungen. 50 Prozent der Schülerleistungen liegen<br />

innerhalb der hellblauen Balken. Der kleine schwarze<br />

Balken stellt jenen Bereich dar, in dem der Mittelwert<br />

mit einer statistischen Sicherheit von 95 Prozent<br />

liegt. Je kleiner der schwarze Balken, <strong>des</strong>to zuverlässiger<br />

ist die Schätzung <strong>des</strong> Mittelwerts.<br />

Die Mittelwerte <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Zürich liegen in allen<br />

drei Bereichen leicht unter jenen der Deutschschweiz,<br />

die Spannweite ist aber etwas grösser, wie die<br />

Gesamtlängen der Balken zeigen. Das bedeutet, dass<br />

die Leistungen der Schülerinnen und Schüler im Kanton<br />

Zürich insgesamt weniger nahe beim Mittelwert<br />

liegen beziehungsweise stärker um den Mittelwert<br />

streuen als in der Deutschschweiz. Vergleichsweise<br />

nahe beim Mittelwert liegen die Leistungen im französischsprachigen<br />

Teil <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Freiburg und im<br />

Kanton Jura.<br />

Gegenüber dem Kanton Schaffhausen, der in allen<br />

drei Bereichen den höchsten Mittelwert erreicht,<br />

beträgt der Abstand im Lesen 25 Punkte, in der Mathematik<br />

und in den Naturwissenschaften je 31<br />

Punkte. Diese Unterschiede sind statistisch signifikant<br />

und praktisch bedeutsam. Gegenüber dem französischsprachigen<br />

Teil <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Bern beträgt der<br />

Abstand <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Zürich im Lesen 13 Punkte,<br />

gegenüber dem Kanton Genf in der Mathematik<br />

25 Punkte und in den Naturwissenschaften je 20<br />

Punkte.<br />

Das für die Schweiz typische Muster – sehr gut in<br />

der Mathematik, gut in den Naturwissenschaften<br />

und etwas weniger gut im Lesen – zeigt sich auch im<br />

Kanton Zürich.<br />

Die Leistungsunterschiede zwischen den Kantonen<br />

der Deutschschweiz sind eher gering. Die Mittelwerte<br />

der Deutschschweizer Kantone liegen in den<br />

Naturwissenschaften und in der Mathematik innerhalb<br />

von 31 Punkten, im Lesen innerhalb von<br />

25 Punkten. Die Ergebnisse der Deutschschweizer<br />

Kantone fallen zudem etwas besser aus als jene der<br />

französischsprachigen Schweiz. Diese sprachregionalen<br />

Unterschiede können allerdings nicht nur auf<br />

Merkmale der Bildungssysteme zurückgeführt werden.<br />

Vielmehr gilt es beim Vergleich zwischen den<br />

Sprachregionen zu berücksichtigen, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler der französischsprachigen und<br />

italienischsprachigen Schweiz früher eingeschult<br />

werden als jene der Deutschschweiz und <strong>des</strong>halb in<br />

der 9. Klasse jünger sind. Für die schulischen Leistungen<br />

sind sowohl die Anzahl besuchter Schuljahre als<br />

auch das Alter von Bedeutung.<br />

Risikoschülerinnen und Risikoschüler<br />

<strong>PISA</strong> teilt die Schülerleistungen sogenannten Kompetenzstufen<br />

zu. Diese beschreiben, wie das Testergebnis<br />

eines Schülers oder einer Schülerin zu interpretieren<br />

ist. Das gleiche Vorgehen soll in Zukunft<br />

auch für nationale Leistungsmessungen in der<br />

Schweiz angewendet werden, die in der interkantonalen<br />

Vereinbarung HarmoS (Harmonisierung der<br />

obligatorischen Schule) vorgesehen sind. Von Interesse<br />

ist im Besondern, wie gross der Anteil an Schülerinnen<br />

und Schülern ist, die die Min<strong>des</strong>tziele der<br />

obligatorischen Schule (Basisstandards) nicht erreichen.<br />

<strong>PISA</strong> bezeichnet diese Schülerinnen und Schüler<br />

als Risikogruppe, weil ihre schulischen Leistungen<br />

für einen reibungslosen Übergang in die Berufsbildung<br />

oder in weiterführende Schulen der Sekundarstufe<br />

II nicht genügen.<br />

Abbildung 2.4 zeigt, wie sich die Schülerinnen<br />

und Schüler auf die Kompetenzstufen verteilen. Die<br />

Prozentanteile variieren je nach Kompetenz. Im Kanton<br />

Zürich gehören zwischen 14 Prozent (Mathematik)<br />

und 18 Prozent (Lesen und Naturwissenschaften)<br />

der Schülerinnen und Schüler zur Risikogruppe.<br />

Diese Anteile sind in allen anderen Deutschschweizer<br />

Kantonen kleiner. Die Risikogruppe ist in der<br />

Schweiz generell eher gross, doch einigen Kantonen<br />

der Schweiz gelingt es trotzdem, den Anteil an Schülerinnen<br />

und Schülern der untersten beiden Kompetenzstufen<br />

deutlich kleiner zu halten, als er im Kanton<br />

Zürich ist. Im Kanton Schaffhausen beispielsweise<br />

ist die Risikogruppe aufgrund der Ergebnisse in<br />

den Naturwissenschaften 10 Prozent, aufgrund der<br />

Ergebnisse in der Mathematik 8 Prozent, aufgrund<br />

der Ergebnisse im Lesen 9 Prozent kleiner als im Kanton<br />

Zürich. Das bedeutet, dass der Kanton Zürich<br />

anteilmässig min<strong>des</strong>tens doppelt so viele Schülerinnen<br />

und Schüler der Risikogruppe aufweist als der<br />

Kanton Schaffhausen.<br />

Auch die Anteile an sehr guten Schülerinnen und<br />

Schülern sind im Kanton Zürich nicht so hoch wie im<br />

Kanton Schaffhausen. Sie liegen etwa im Durchschnitt<br />

der Deutschschweiz. Im Kanton Schaffhausen<br />

gehören aufgrund der Mathematikleistungen 8 Prozent<br />

mehr Schülerinnen und Schüler zu den höchsten<br />

Kompetenzstufen 5 und 6. In den Naturwissen-<br />

<strong>PISA</strong> <strong>2006</strong>: Porträt <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Zürich 13

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