PISA 2006: Porträt des Kantons Zürich
PISA 2006: Porträt des Kantons Zürich
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Abbildung 3.3:<br />
Sozioökonomischer Index nach Migrationshintergrund<br />
Durchschnittlicher sozioökonomischer Hintergrund<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0<br />
– 0.2<br />
– 0.4<br />
– 0.6<br />
– 0.8<br />
AG BE (d) BL S G SH TG VS (d) ZH CH (d) CH<br />
deutschsprachige Schülerinnen und Schüler<br />
fremdsprachige Schülerinnen und Schüler<br />
Die Differenz zwischen den beiden Gruppen beträgt<br />
zwischen rund 0.66 Indexpunkten in den Kantonen<br />
Zürich und St.Gallen und 0.54 Indexpunkten im<br />
deutschsprachigen Teil <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Wallis. Die Differenz<br />
zwischen dem durchschnittlichen sozioökonomischen<br />
Hintergrund von fremdsprachigen und<br />
deutschsprachigen Schülerinnen und Schülern ist im<br />
Kanton Zürich folglich am grössten.<br />
Im Kanton Zürich, aber auch in den Kantonen<br />
Basel-Landschaft und Schaffhausen ist der Index <strong>des</strong><br />
sozioökonomischen Hintergrunds vergleichsweise<br />
hoch. Je höher der Anteil an Schülerinnen und Schülern<br />
mit Migrationshintergrund ist, <strong>des</strong>to höher ist<br />
auch der durchschnittliche sozioökonomische Hintergrund<br />
(r = 0.77). Dieser Zusammenhang ist eher<br />
unerwartet. Das arithmetische Mittel <strong>des</strong> sozioökonomischen<br />
Hintergrunds eines <strong>Kantons</strong> ist allerdings<br />
ein Mass, das von kantonalen Besonderheiten, beispielsweise<br />
von der Akademikerquote, abhängen<br />
kann. Der Mittelwert <strong>des</strong> sozioökonomischen Hintergrunds<br />
ist <strong>des</strong>halb kein angemessenes Mass zur<br />
Beurteilung der sozialen Heterogenität in einem Kanton.<br />
Heterogenität wird vielmehr durch die Varianz<br />
<strong>des</strong> sozioökonomischen Hintergrunds abgebildet,<br />
und diese ist beispielsweise im Kanton Zürich besonders<br />
hoch.<br />
Gesamtbeurteilung<br />
Der soziale und kulturelle Kontext im Kanton Zürich<br />
ist für gute schulische Leistungen als Nachteil zu<br />
beurteilen. Die Heterogenität in den Schulen <strong>des</strong><br />
<strong>Kantons</strong> Zürich ist besonders ausgeprägt, was sich<br />
sowohl in den Leistungsmittelwerten als auch in der<br />
Grösse der Risikogruppe niederschlägt. Der Rückstand<br />
<strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Zürich gegenüber den führenden<br />
Kantone der Deutschschweiz ist – in Anbetracht der<br />
kontextuellen Merkmale – als weniger gross zu beurteilen,<br />
als er ungeachtet <strong>des</strong> sozialen und kulturellen<br />
Kontextes ausgewiesen wird. Allerdings zeigt der<br />
kantonale Vergleich anhand der Leistungen der<br />
deutschsprachigen Schülerinnen und Schüler ohne<br />
Migrationshintergrund, dass der Rückstand gegenüber<br />
dem führenden Kanton Schaffhausen längst<br />
nicht nur durch die soziale und kulturelle Heterogenität<br />
erklärt werden kann.<br />
<strong>PISA</strong> <strong>2006</strong>: Porträt <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Zürich 25