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FACHARBEITEN - Ignaz-Günther-Gymnasium

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Fachschaften<br />

108<br />

Dionysos<br />

Griechisch<br />

Die Griechen im Theater<br />

Die Griechen haben das Theater nicht nur erfunden.<br />

Die Namen der großen griechischen Dramatiker Aischylos,<br />

Sophokles und Euripides sind auf den aktuellen<br />

Spielplänen der Theater stark vertreten. Und so<br />

waren in diesem Schuljahr die „Griechen“ vom IGG<br />

häufig im Theater anzutreffen.<br />

Das Theater ist aus dem Kult für den griechischen<br />

Gott Dionysos entstanden, und in der letzten erhaltenen<br />

griechischen Tragödie, in den Bakchen des Euripides,<br />

steht eben dieser Dionysos im Mittelpunkt: Der<br />

Gott der Ekstase und des Rausches will auch in Theben<br />

anerkannt werden. Allen als voran die Frauen folgen<br />

als „Bakchen“ seinem Ruf. Sie wissen um die Bedeutung<br />

des Gottes. Denn „wenn es keinen Wein mehr<br />

gibt, gibt es keine Liebe mehr und auch sonst nichts,<br />

was den Menschen Freude macht!“ Doch Pentheus,<br />

der Herrscher von Theben, sieht<br />

die gesellschaftliche Ordnung in<br />

Gefahr und legt den Gott in Fesseln.<br />

Lässt sich das Dionysische<br />

so einfach unterdrücken? Pentheus<br />

jedenfalls unterliegt dem<br />

Gott: Dionysos zerreißt seine Fesseln<br />

und verführt Pentheus dazu,<br />

sich in Frauenkleidern ins Gebirge<br />

zu schleichen, um dort die<br />

vermeintlichen Orgien der Frauen<br />

zu beobachten. Die Frauen<br />

entdecken ihn und zerreißen ihn<br />

in Ekstase wie ein Tier. Ein Triumph<br />

des Irrationalen über die<br />

Vernunft? Wenn im Residenztheater in aller Drastik<br />

die Leichenteile des Pentheus auf die Bühne geworfen<br />

werden, kommen Zweifel auf: Ist das Ausschalten der<br />

Vernunft nicht ebenso gefährlich wie das Ankämpfen<br />

gegen das Irrationale?<br />

Neben der eher traditionellen Inszenierung im Residenztheater<br />

war in den Münchner Kammerspielen eine<br />

weitere Inszenierung der Bakchen zu sehen: Der<br />

Palast des Pentheus als<br />

steriler, penibel aufgeräumter<br />

Raum, den Dionysos<br />

und seine wie Kakerlaken<br />

herumkriechenden<br />

Bakchen gewaltig in Unordnung<br />

bringen. Ricarda<br />

Baumgartner aus der K12<br />

hat diese beiden Inszenierungen<br />

der Bakchen zum<br />

Gegenstand ihrer Facharbeit<br />

gemacht. Ihre ersten<br />

Ergebnisse konnte sie bereits dem LK Griechisch und<br />

dem LK Deutsch als Vorbereitung auf den Theaterbesuch<br />

präsentieren.<br />

Die Antigone des Sophokles soll schon bei ihrer Uraufführung<br />

um das Jahr 440 v. Chr. großen Beifall gefunden<br />

haben. Ebenso waren die Griechen vom IGG<br />

beeindruckt von der Inszenierung des Stücks in den<br />

Münchner Kammerspielen. Die Hauptdarstellerin Julia<br />

Jentsch war vielen als Sophie Scholl aus dem Kino<br />

bekannt. Und auch die Figur Antigone mag manchen<br />

an die Widerstandskämpferin aus dem Kreis der<br />

„Weißen Rose“ erinnert haben:<br />

Pentheus

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