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Neue Lehrer braucht das Land

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<strong>Lehrer</strong>bildung<br />

Marco Kachler<br />

Halle<br />

Die Rolle und Funktionen der <strong>Lehrer</strong> haben sich in unserer<br />

Gesellschaft gewandelt. Vom Lernbegleiter, Coach, Instruktor,<br />

Wissensmanager und Berater ist ebenso die Rede wie vom<br />

Belehrer bzw. Dozenten. Vielfältige Aufgaben haben unsere <strong>Lehrer</strong><br />

heute in den Schulen für Gesundheitsberufe wahrzunehmen. In<br />

diesem Zusammenhang stellen sich natürlich viele Fragen. Was<br />

zeichnet eigentlich gute <strong>Lehrer</strong> aus? Welchen Anforderungen in<br />

der schulischen Praxis müssen sie gerecht werden und welche<br />

Qualifi kationen brauchen sie, damit guter Unterricht stattfi nden<br />

kann? Worauf muss in Zukunft bei der Ausbildung geachtet<br />

werden? Viele Fragen, wenig Antworten? Eines ist ganz klar: bei<br />

der Gestaltung der gesundheitsberufl ichen <strong>Lehrer</strong>bildung muss<br />

berücksichtigt werden, <strong>das</strong>s sie im Spannungsfeld zwischen<br />

Professionalisierungsdebatte, Ordnungsmittelpolitik und<br />

Finanzkräften zu gestalten ist (Abb. 1).<br />

128 Fachbeiträge<br />

Professionalisierungsdebatte der Gesundheitsberufe<br />

(Forderung wissenschaftlicher Fundierung, Reflexivität,<br />

Kompetenzzuwachs und Handlungsautonomie)<br />

Ausbildungssituation und Schulentwicklung<br />

(Bewältigung fehlender Standardisierung und<br />

Semi-Professionalität, Förderung der Qualitätsentwicklung<br />

und Innovationsfähigkeit von Schule)<br />

Kompetenz- und Qualifikationsentwicklung<br />

(Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz<br />

durch Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz,<br />

Individual- und Selbstkompetenz)<br />

Wandel von Lehr- und Lernprozessen<br />

(neue Lernformen wie problemorientiertes Lernen,<br />

Entwicklung fachübergreifender Kompetenzprofile,<br />

Förderung lebenslangen Lernens)<br />

Herausforderung: gesundheitsberufl iche <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Lehrer</strong> <strong>braucht</strong> <strong>das</strong> <strong>Land</strong><br />

gesellschaftlicher Bildungsauftrag<br />

(allgemein-, berufs- und persönlichkeitsbildender<br />

Lehrauftrag)<br />

Herausforderung:<br />

gesundheitsberufliche<br />

<strong>Lehrer</strong>bildung<br />

Finanzierung von Bildung<br />

(Schulfinanzierung, <strong>Lehrer</strong>ausbildung, <strong>Lehrer</strong>fort-<br />

und Weiterbildung, Ausbildungsförderung)<br />

Abb. 1. Spannungsfeld gesundheitsberufl icher <strong>Lehrer</strong>bildung.<br />

Von der Wissens-<br />

zur Bildungsgesellschaft<br />

Moderne Wissensgesellschaften sind<br />

dadurch charakterisiert, <strong>das</strong>s eine<br />

vollständige Erfassung der heranwachsenden<br />

Generation durch Schule<br />

und Hochschule erfolgt, die dem<br />

rasanten wissenschaftlich-technischen<br />

Fortschritt standhalten<br />

kann. Bildung wird damit <strong>das</strong> wertvollste<br />

Kapital und zu einem entscheidenden<br />

Standortfaktor. Gerade<br />

in einem <strong>Land</strong> ohne nennenswerte<br />

Rohstoffvorkommen wird Bildung zu<br />

einem wichtigen Gut. Somit kommt<br />

der individuellen berufl ichen Qualifi -<br />

MTA Dialog 2 (2008) Jahrgang 9<br />

zierung eine entscheidende Bedeutung<br />

zu, um den technischen, ökonomischen<br />

sowie sozialen Wandlungsprozessen<br />

entsprechen zu<br />

können. Gute Bildung kommt jedoch<br />

nicht von allein. Das weltweit zur<br />

Verfügung stehende Wissen kann<br />

nur von denjenigen effektiv genutzt<br />

werden, die in der Lage sind, <strong>das</strong><br />

Wissen auch zu verstehen. Auf <strong>das</strong><br />

Wissen aus der Wissenschaft kann<br />

nur zugreifen, wer vorher ein entsprechendes<br />

Bildungsniveau erworben<br />

hat und seine Bildung stetig<br />

fortentwickelt. Wissen breitet sich<br />

Anforderungen des Beschäftigungsmarktes<br />

nach qualifizierten Fachkräften<br />

in personenbezogenen Dienstleistungsberufen<br />

Ordnungsmittelrecht<br />

(Berufsgesetze, Ausbildungs- und Prüfungsverordnung,<br />

Standardisierung der Curricula, Qualitätsstandards,<br />

Herstellung curricularer Schnittstellen)<br />

Kooperationsfähigkeit und Multiprofessionalität<br />

(Schärfung inter- und transdisziplinärer Sichtweisen für<br />

die Erbringung gesundheitsberuflicher Dienstleistungen)<br />

Praxisorientierung der <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

durch Kooperation und Vernetzung zwischen<br />

Hochschule, schulischer und betrieblicher Praxis<br />

aus und steht bereit, Bildung muss<br />

immer wieder neu erarbeitet werden.<br />

Die Befähigung zum lebenslangen<br />

Lernen wird damit ein wesentliches<br />

Bildungsziel. Die eigentliche<br />

Herausforderung des 21. Jahrhunderts<br />

ist deshalb die Bildungsgesellschaft,<br />

wenn unsere Volkswirtschaft<br />

den globalen Anforderungen der<br />

Weltmärkte gerecht werden und<br />

weiterhin eine Vorreiterrolle spielen<br />

möchte. Das Gesundheitswesen als<br />

Teilmarkt der Gesundheitswirtschaft<br />

und wissensintensive Dienstleistungsbranche<br />

verlangt entsprechend<br />

auch qualifi zierte Fachkräfte (2, 10,<br />

14). Vor dem Hintergrund perma-<br />

nenter Neuorientierungen im Gesundheitswesen,<br />

die mit veränderten<br />

Tätigkeitsanforderungen an die Leistungserbringer<br />

einhergehen, ergibt<br />

sich die Notwendigkeit der Überprüfung<br />

ihrer Qualifi kations wege. Hinzu<br />

kommen die Herausforderungen, die<br />

sich aus dem Wandel des Bildungswesens<br />

auf nationaler und europäischer<br />

Ebene ergeben. Eine Voraussetzung<br />

für die Entwicklung eines<br />

Berufsfeldes und der prospektiven<br />

Analyse von Qualifi kationsentwicklungen<br />

und -anforderungen im Berufsfeld<br />

sind unter anderem akademisch<br />

ausgebildete <strong>Lehrer</strong> als Bindeglieder<br />

zwischen dem Lernort Schule,<br />

dem Praxisfeld und der Hochschule<br />

(2, 3, 9).<br />

Heutige<br />

Ausbildungssituation<br />

Die MTA-Ausbildung hat wie andere<br />

gesundheitsberufl iche Bildungsgänge<br />

aufgrund eigener Berufsgesetze<br />

(MTA-Gesetz mit MTA-APrV) eine<br />

Sonderstellung innerhalb des Systems<br />

der berufl ichen Bildung. Hinzu<br />

kommt <strong>das</strong> Problem, <strong>das</strong>s die Umsetzung<br />

der MTA-Ausbildung aufgrund<br />

der konkurrierenden Gesetzgebung<br />

Aufgabe der einzelnen Bundesländer<br />

ist (9). Die heutige<br />

Ausbildungssituation ist derart bestimmt,<br />

<strong>das</strong>s jedes Bundesland bzw.<br />

sogar jede Schule die Organisation<br />

der Ausbildung in Abhängigkeit der<br />

lokalen Gegebenheiten anders gestaltet<br />

(15).<br />

Kritik wird vor allem geübt hinsichtlich<br />

einer mangelnden Qualitätssicherung<br />

bzw. fehlender oder<br />

uneinheitlicher Qualitätsstandards<br />

der Berufsbildung insbesondere<br />

durch fehlende Vorschriften für die<br />

Durchführung der praktischen Ausbildung.<br />

Ein weiterer Aspekt, der<br />

kennzeichnend für die MTA-Ausbildung<br />

ist, werden umschrieben als<br />

utilitaristisch orientierte Ordnungsmittel<br />

anstelle verbindlicher länderübergreifender<br />

Curricula mit funktionsspezifi<br />

schen und allgemeinbildenden<br />

Lehr- und Lerninhalten. Eine<br />

verbindliche Stundenplanung nach<br />

Maßgabe methodisch-didaktischen<br />

und pädagogischen Grundverständ-


nisses existiert vielerorts an den<br />

Schulen nicht, d.h. es fehlt eine sinnvolle<br />

und zweckmäßige Verteilung<br />

der Unterrichtsstunden über ein gesamtes<br />

Schuljahr (1), (12). Problematisch<br />

wird weiterhin die Qualifi zierung<br />

des Lehrpersonals für den theoretischen<br />

und praktischen<br />

Unterricht an MTA-Schulen gesehen<br />

ebenso die des betrieblichen Ausbildungspersonals<br />

(Praxisanleiter). Eigenen<br />

Untersuchungen zufolge beträgt<br />

der Anteil des hauptamtlichen<br />

Lehrpersonals an MTA-Ausbildungsstätten,<br />

die ein berufspädagogisches<br />

Hochschulstudium absolviert haben,<br />

gerade einmal 25 %. Problematisch<br />

ist der Anteil von 35 % der hauptamtlichen<br />

Lehrpersonen, die ohne<br />

jegliche berufspädagogische Qualifi -<br />

kation unterrichten. Aufgrund fehlender<br />

landesrechtlicher Vorgaben<br />

für die <strong>Lehrer</strong>qualifi kation hat leider<br />

ein nicht unerheblicher Anteil an<br />

Lehrpersonen keinerlei berufspädagogische<br />

Qualifi kation erlangt (8).<br />

Darüber hinaus existieren keine eindeutigen<br />

oder gar einheitlichen bundesweit<br />

geltenden Anerkennungskriterien<br />

für eine Eignung als Ausbildungsstätte<br />

für Gesundheitsberufe<br />

(12).<br />

Bisherige <strong>Lehrer</strong>ausbildung<br />

für <strong>das</strong> Berufsfeld Gesundheit<br />

Die <strong>Lehrer</strong>bildung für die Gesundheitsberufe<br />

unterscheidet sich im<br />

historischen Kontext betrachtet zwischen<br />

Ost- und Westdeutschland<br />

grundlegend voneinander. So war<br />

die Ausbildung in der ehemaligen<br />

DDR an Medizinischen Fachschulen<br />

als ein integraler Bestandteil des<br />

staatlichen Bildungssystems institutionalisiert<br />

und obligatorisch auch<br />

einem Krankenhaus angegliedert.<br />

Wesentlich für die damaligen Verhältnisse<br />

war außerdem, <strong>das</strong>s für alle<br />

Ausbildungsgänge einheitliche<br />

Curricula existierten und die Lehrenden<br />

i. d. R. neben ihrer Ausbildung<br />

im Gesundheitsberuf auch ein<br />

universitäres <strong>Lehrer</strong>studium (Medizinpädagogik)<br />

zu absolvieren hatten.<br />

Konträr dazu die Ausbildungssituation<br />

in der alten Bundesrepublik,<br />

die bis heute von weniger einheitlich<br />

strukturellen Rahmenvorgaben geprägt<br />

ist. Die gesundheitsberufl iche<br />

Bildung hat aufgrund eigener berufsspezifi<br />

scher Rechtsverordnungen<br />

(MTA-Gesetz, MTA-APrV) eine Sonderstellung<br />

innerhalb unseres Bildungssystems<br />

(9). Sie erfolgt bundeslandabhängig<br />

überwiegend an<br />

Schulen des Gesundheitswesens, die<br />

den Status „Schulen besonderer<br />

Art“ haben. Das besondere ist die<br />

berufsständische Lehrkräftequalifi -<br />

kation und ihre rechtliche Institutionalisierung<br />

außerhalb des regulären<br />

Berufsbildungssystems. Das universitäre<br />

Verhalten der Rekrutierung ihres<br />

Lehrkörpers aus besonders befähigten<br />

Praktikern bzw. Wissenschaftlern<br />

wird imitiert. Mit dem<br />

Unterschied, <strong>das</strong>s die Rekrutierung<br />

der Lehrbeauftragten und Hochschullehrer<br />

durch die Hochschulgesetze<br />

der Länder klar geregelt ist, die<br />

Qualifi kation für Lehrende an den<br />

Schulen des Gesundheitswesens<br />

bleibt weitgehend nebulös, eher besonderer<br />

Art. Lediglich in den meisten<br />

neuen Bundesländern und Bayern<br />

ist eine <strong>Lehrer</strong>bildung Voraussetzung<br />

für Unterrichtstätigkeiten (9).<br />

Der Drang der MTA-Berufe nach einer<br />

akademischen Bildung erfordert<br />

insbesondere vor dem Hintergrund<br />

ihrer Professionalisierung daher<br />

zwangsläufi g auch die klare Beantwortung<br />

der Frage nach der <strong>Lehrer</strong>bildung.<br />

Schulen<br />

unter Innovationsdruck<br />

Schule wird auf verschiedene Art<br />

und Weise mit den unterschiedlichen<br />

gesellschaftlichen Problemlagen<br />

konfrontiert. So sind in den letzten<br />

Jahren deutliche Akzentverschiebungen<br />

in der Gesundheitspolitik zu<br />

beobachten: zum einen die Präferenz<br />

der ambulanten vor der stationären<br />

Versorgung, zum anderen<br />

neue Akzentuierungen der Versorgungsbereiche<br />

selbst (Prävention,<br />

Kuration, Pfl ege und Rehabilitation).<br />

Aufgrund neuer Anforderungen und<br />

ökonomischer Bedingungen verändern<br />

sich die Strukturen unseres Gesundheitswesens<br />

gravierend. Vor<br />

diesem Hintergrund der Umstrukturierungsprozesse,<br />

die mit deutlichen<br />

Veränderungen an Qualifi kationsanforderungen<br />

verbunden sind, müssen<br />

auch die bestehenden Qualifi kationswege<br />

überprüft und reformiert<br />

werden. Zum Innovationsdruck der<br />

Wissenschaft gesellt sich weiterhin<br />

die Technologisierungsdynamik, der<br />

Schule adäquat begegnen muss.<br />

Hinzukommt ein völlig neues Ver-<br />

ständnis von Erwerbsarbeit, beruflichen<br />

Qualifi kationen und Qualifi -<br />

kationsverwertung. Neben berufsspezifi<br />

schen sind heute zunehmend<br />

auch generalistische Kompetenzen<br />

gefragt. Die gegenwärtige Ausbildungssituation<br />

in den Gesundheitsberufen<br />

ist unzureichend auf die Erfordernisse<br />

des Beschäftigungsmarktes<br />

ausgerichtet und wird<br />

zunehmend als unzeitgemäß eingeschätzt.<br />

Die Gesundheitsberufe befi<br />

nden sich daher in einem strukturellen<br />

Wandlungsprozess (2, 9).<br />

Schulen müssen verstärkt auf die<br />

Anforderungen und Bedingungen<br />

des Marktes reagieren. Sie fungieren<br />

heute mehr denn je als Dienstleister<br />

sowohl gegenüber den Abnehmern<br />

als auch den Schülerinnen. Zudem<br />

kommt ihr gesellschaftlicher Auftrag,<br />

dem sie auch gerecht werden muss.<br />

Schule ist daher ein sensibler Indikator<br />

für die Innovationsfähigkeit in<br />

unserer Gesellschaft. Diesen Spagat<br />

zu bewältigen, wird zunehmend bedeutungsvoller<br />

und ungleich schwieriger.<br />

In diesem Zusammenhang bestimmen<br />

Qualitätsentwicklung und<br />

Qualitätssicherung der heutigen<br />

Ausbildung in den Gesundheitsberufen<br />

den geführten bildungspolitischen<br />

Diskurs.<br />

Anforderungen an die<br />

künftige <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

Aufgabe der Lehrenden ist es, einerseits<br />

ihre Schülerinnen fachlich und<br />

didaktisch qualifi ziert zu unterrichten,<br />

damit sie berufl iche sowie soziale<br />

bzw. interpersonale Kompetenzen<br />

erwerben. Andererseits ist es<br />

auch ihre Aufgabe, die Fähigkeit und<br />

Bereitschaft der Schülerinnen zu fördern,<br />

in einer sich ständig verändernden<br />

Lebens- und Arbeitswelt<br />

adäquat orientieren zu können. So<br />

müssen sie ihre Schülerinnen in die<br />

Lage versetzen, dem ständig wachsenden<br />

Tempo des Wissenszuwachses<br />

durch Qualifi kationsanpassung<br />

gerecht zu werden (9). Der<br />

nachwachsenden Generation <strong>das</strong><br />

beste Wissen mit auf den Weg zu<br />

geben, damit sie den Anforderungen<br />

die in unserer modernen Bildungsgesellschaft<br />

gestellt werden, auch<br />

gerecht werden können, ist von<br />

großem gesellschaftlichen Interesse.<br />

In diesem Zusammenhang ist es<br />

selbstverständlich, auch über die<br />

<strong>Lehrer</strong>bildung zu diskutieren. Darüber<br />

hinaus sind auch Lehr- und Lern-<br />

MTA Dialog 2 (2008) Jahrgang 9 Fachbeiträge<br />

129


<strong>Lehrer</strong>bildung<br />

130 Fachbeiträge<br />

prozesse einem ständigen Wandel<br />

unterworfen. So besteht die Aufgabe<br />

der Zukunft darin, <strong>Lehrer</strong>bildungsstudiengänge<br />

zu implementieren,<br />

die inhaltlich und organisatorisch<br />

derart strukturiert sind, <strong>das</strong>s sie<br />

zum einen den aktuellen Anforderungen<br />

des Praxisfeldes genügen<br />

und zum anderen gleichzeitig innovative<br />

Veränderungen in diesem Bereich<br />

bewirken. Die <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

erfordert daher eine enge Kooperation<br />

zwischen Hochschule, Berufsbildender<br />

und betrieblich-berufl icher<br />

Praxis. Allerdings ist eine <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

nur dann sinnvoll, wenn die<br />

künftige Verortung der gesundheitsberufl<br />

ichen Bildung zumindest teilweise<br />

außerhalb der Hochschule<br />

bleibt. Eine vollständige Akademisierung<br />

im Berufsfeld würde akademische<br />

<strong>Lehrer</strong> entbehren (3, 9). Berufsverband<br />

als auch die Bundespolitik<br />

lehnen derzeit vollständige<br />

Akademisierungskonzepte für die<br />

Gesundheitsberufe ab.<br />

Praxisorientierung als<br />

immanenter Bestandteil<br />

Die Praxisnähe ist aus heutiger Sicht<br />

für die Lehrenden eher kein Problem,<br />

da sich die Lehrpersonen regelmäßig<br />

aus der berufl ichen Praxis (z. T.<br />

mit langjähriger Berufserfahrung)<br />

rekrutieren. Allerdings unterrichten<br />

die Lehrenden an den Schulen des<br />

Gesundheitswesens i. d. R. eher intuitiv.<br />

Jutta Beier (2003: 29) hingegen<br />

betont, <strong>das</strong>s die Praxis des Lehrens<br />

und Lernens an den Schulen<br />

des Gesundheitswesens trotz seiner<br />

„besonderen Art“ sehr fortgeschritten<br />

ist, „ohne <strong>das</strong>s bisher eine ausreichendedidaktisch-wissenschaftlich<br />

basierte Refl exion vorgenommen<br />

wurde“. Dennoch gibt es<br />

diverse Defi zite, die durch eine qualifi<br />

zierte <strong>Lehrer</strong>ausbildung kompensiert<br />

werden müssen. Die heute be-<br />

Berufsausbildung<br />

in Medizinisch-technischer Assistenz<br />

(MTLA, MTRA, MTAF, VMTA)<br />

Umfang: 3 Jahre<br />

MTA Dialog 2 (2008) Jahrgang 9<br />

reits vorhandene Praxisnähe der<br />

Lehrenden darf auf keinen Fall durch<br />

eine rein theoretisch-wissenschaftliche<br />

Hochschulausbildung substituiert<br />

werden. Innovative <strong>Lehrer</strong>bildungskonzepte<br />

müssen sich daher<br />

unbedingt an der berufl ichen Praxis<br />

orientieren.<br />

Darüber hinaus müssen selbstverständlich<br />

auch die notwendigen<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden. Mit der Novellierung<br />

des Krankenpfl egegesetzes<br />

im Jahre 2003 wurde die bisherige<br />

<strong>Lehrer</strong>qualifi zierung in Form einer<br />

Weiterbildung abgelöst durch eine<br />

nun vorgeschriebene Hochschulausbildung<br />

in Pfl egepädagogik der<br />

künftig Lehrenden für die Pfl egeberufe.<br />

Entsprechende Entwicklungen<br />

werden seitens der berufsständischen<br />

Vertreter der MTA-Berufe seit<br />

Jahren gegenüber den politisch Verantwortlichen<br />

angemahnt.<br />

<strong>Neue</strong> Lehr- und Lernformen<br />

Die Notwendigkeit neuer Lehr- und<br />

Lernformen (wie z.B. problemorientiertes<br />

Lernen, eLearning), Erwerb<br />

fachübergreifender Kompetenzprofi<br />

le (Schlüsselqualifi kationen) und<br />

eine wachsende Relevanz lebenslangen<br />

Lernens werden ebenso betont<br />

wie die Befähigung durch problembasiertes<br />

Denken zum selbständigen<br />

Wissensmanagements. Gerade den<br />

Lehrenden obliegt es, diese Kompetenzen<br />

auf die Ebene des berufl ichen<br />

Arbeitens zu transformieren und den<br />

ihnen anvertrauten Auszubildenden<br />

solche Schlüsselkompetenzen zu<br />

vermitteln. Das wiederum bedeutet,<br />

<strong>das</strong>s Lehrende die Schlüsselqualifi -<br />

kationen und interpersonale Kompetenzen<br />

vermitteln wollen, selbst in<br />

ihrem Studium derartige Wissensvermittlung<br />

und Lernformen erfahren<br />

und diese auch theoretisch-wissenschaftlich<br />

refl ektiert haben (3).<br />

Bachelorstudium<br />

- Biomedizinische Analytik<br />

-Radiologietechnologie<br />

- Funktionsdiagnostik<br />

Umfang: 180 ECTS<br />

Masterstudium<br />

”Berufspädagogik<br />

für Gesundheitsberufe”<br />

(Health Professions Education)<br />

Umfang: 120 ECTS<br />

Darüber hinaus haben die Lehrenden<br />

auch einen allgemein- und<br />

Persönlichkeitsbildenden Lehrauftrag.<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund<br />

wachsender sozialer Konfl ikte<br />

und lebensweltlicher Risiken müssen<br />

die Auszubildenden zur Bewältigung<br />

der Problemlagen in Schule und Gesellschaft<br />

befähigt werden (5).<br />

Kooperationsfähigkeit und<br />

Multiprofessionalität<br />

Gesundheitsdienstleistungen (auch<br />

diagnostisch-technische Leistungen)<br />

lassen sich weniger als berufstypische<br />

Einzelleistungen beschreiben,<br />

sondern sind vielmehr <strong>das</strong> Ergebnis<br />

multiprofessioneller Zusammenarbeit<br />

verschiedener Berufsgruppen<br />

und Professionen im Arbeitsbündnis<br />

mit den Patienten. Daher muss<br />

dieses berufsspezifi sche Nebeneinander<br />

am Prozess der Bereitstellung<br />

bzw. Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen<br />

für, am und mit den<br />

Patienten und die damit verbundene<br />

berufsständische Abschottung abgebaut<br />

und zugunsten einer zu<br />

schärfenden interdisziplinären Sicht<br />

für multiprofessionelle Zusammenhänge<br />

verbessert und weiterentwickelt<br />

werden. Diese Zielvorstellung<br />

in die berufl iche Praxis zu transformieren,<br />

setzt bereits integrativ ausgebildete<br />

Lehrende und auf Kooperation<br />

und Multiprofessionalität ausgerichtete<br />

<strong>Lehrer</strong>studiengänge<br />

voraus, in denen sämtliche Gesundheitsberufe<br />

gemeinsame Studienmodule<br />

besuchen, aber auch dem<br />

jeweiligen speziellen berufsbezogenen<br />

Ansatz entsprechende Fachvertiefungen<br />

ermöglichen. Sie müssen<br />

daher ein Qualifi kationsprofi l erwerben,<br />

<strong>das</strong>s diese sehr<br />

unterschiedlichen Zielstellungen, die<br />

an die schulische und berufl iche Praxis<br />

gestellt werden, konstruktiv zu<br />

erfüllen ermöglicht (13).<br />

1. Ausbildungsphase 2. Ausbildungsphase<br />

ausbildungsintegriertes Bachelorstudium möglich<br />

(Gesamtausbildungszeit MTA + BA = 4,5 Jahre)<br />

Abb. 2. Schematische Darstellung der gesundheitsberufl ichen <strong>Lehrer</strong>bildung.<br />

Referendariat<br />

24 Monate<br />

Lehramt<br />

an Berufsfachschulen<br />

Schulen des<br />

Gesundheitswesens


Tab. 1: Übersicht MTA-<strong>Lehrer</strong>bildender Bachelor- und Masterstudiengänge.<br />

Studiengang Medizinpädagogik Gesundheits- und Pfl egewissenschaft Pädagogik für Pfl ege- und Gesundheitsberufe<br />

Hochschule SRH Fachhochschule Gera Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Universität Kassel mit der Hochschule<br />

Fulda<br />

Abschluss Bachelor of Arts Master of Science Master of Arts<br />

Studiendauer 6 Semester (180 ECTS) 4 Semester (120 ECTS) 4 Semester (120 ECTS)<br />

Studienform Vollzeit- oder Teilzeitstudium Berufsintegriertes Studium Vollzeit- oder Teilzeitstudium<br />

Studienschwerpunkte<br />

Studienvoraussetzungen<br />

<strong>Lehrer</strong>bildungsstudiengänge<br />

Die Einführung der gestuften, zweiphasigen<br />

Studienabschlüsse zum<br />

Bachelor und Master hat auch Aus-<br />

berufsfeldspezifi sche und erweiterte Handlungs- und<br />

Fachkompetenzen (erstes und zweites Fach), wissenschaftliche<br />

und Managementkompetenzen<br />

Fachhochschulreife, staatliche Prüfung als MTLA,<br />

MTRA oder MTAF<br />

wirkungen auf die Strukturen der<br />

gesundheitsberufl ichen Bildung<br />

(Abb. 2). Die ersten MTA-spezifi<br />

schen Studienangebote sind mittlerweile<br />

an Hochschulen eingerichtet<br />

worden (11). Der Bachelor[1] hat<br />

Vertiefung Evidence-basierter berufsspezifi<br />

scher klinischer Expertise, Gesundheitswissenschaften,<br />

Berufspädagogik und Fachdidaktik<br />

abgeschlossenes Bachelorstudium, staatliche<br />

Prüfung als MTLA, MTRA oder MTAF<br />

Akkreditiert ja nein, erst 2008 vorgesehen ja<br />

aufgrund seines Studiums Fach-,<br />

Methoden- und Sozialkompetenz erworben,<br />

die ihn befähigen, seine Tätigkeit<br />

als refl ektierender Praktiker<br />

professionell und wissenschaftlich<br />

begründet auszuüben. Nach inter-<br />

berufspädagogisches Kernstudium, Fachdidaktik,<br />

affi nes Zweitfach Humanbiologie<br />

oder Gesundheitswissenschaften<br />

abgeschlossenes Bachelorstudium, staatliche<br />

Prüfung als MTLA, MTRA oder MTAF<br />

Studiengebühren 2040 EUR/Semester 51,10 EUR/Semester 500 EUR/Semester<br />

(zzgl. Verwaltungsgebühr)<br />

Zulassungssemester<br />

Winter-/ Sommersemester Wintersemester Wintersemester<br />

Kontakt www.gesundheitshochschule.de www.medizin.uni-halle.de/pfl egewissenschaft www.fh-fulda.de<br />

Tab. 2: Übersicht MTA-<strong>Lehrer</strong>bildender Diplom- und Lehramtsstudiengänge.<br />

Studiengang Medizin- und Pfl egepädagogik Gesundheits- und Pfl egewissenschaft<br />

(Lehramt an Berufsbildenden Schulen)<br />

Hochschule Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />

(HU)<br />

Gesundheits- und Pfl egewissenschaft<br />

(Lehramt an Berufsbildenden<br />

Schulen)<br />

Gesundheitswissenschaft<br />

(Lehramt an der Oberstufe<br />

– Berufl iche Schulen)<br />

Technische Universität Dresden Technische Universität München Universität Hamburg<br />

Abschluss Diplommedizinpädagoge Staatsexamen Staatsexamen Staatsexamen<br />

Studiendauer 9 Semester 9 Semester 9 Semester 9 Semester<br />

Studienform Vollzeit- oder Teilzeitstudium Vollzeitstudium Vollzeitstudium Vollzeitstudium<br />

Studienschwerpunkte<br />

Studienvoraussetzungen<br />

Zulassungssemester<br />

erstes Fach: Studienrichtung<br />

Medizinpädagogik für diagnostisch-orientierte<br />

Gesundheitsberufe,<br />

zweites Fach: Sozialwissenschaften,<br />

Erziehungswissenschaften und<br />

Fachdidaktik<br />

allgemeine oder fachgebundene<br />

Hochschulreife, staatliche Prüfung als<br />

MTLA, MTRA oder MTAF<br />

erstes Fach der berufl ichen Fachrichtung<br />

Gesundheit, zweites Fach (z.B. Biologie,<br />

Chemie, Physik, Sozialkunde, Englisch<br />

etc.), Erziehungswissenschaften und<br />

Fachdidaktik<br />

allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife,<br />

staatliche Prüfung als MTLA,<br />

MTRA oder MTAF<br />

erstes Fach der berufl ichen<br />

Fachrichtung Gesundheit,<br />

zweites Fach (z.B. Biologie,<br />

Chemie, Deutsch, Sozialkunde,<br />

Englisch etc.), Erziehungswissenschaften<br />

und Fachdidaktik<br />

allgemeine oder fachgebundene<br />

Hochschulreife, staatliche<br />

Prüfung als MTLA, MTRA oder<br />

MTAF<br />

erstes Fach der berufl ichen<br />

Fachrichtung Gesundheit,<br />

zweites Fach (z.B. Biologie, Chemie,<br />

Physik, Deutsch, Englisch<br />

etc.), Erziehungswissenschaften<br />

und Fachdidaktik<br />

allgemeine oder fachgebundene<br />

Hochschulreife, staatliche<br />

Prüfung als MTLA, MTRA oder<br />

MTAF<br />

Wintersemester Wintersemester Wintersemester Wintersemester<br />

Besonderheiten berufsbegleitendes Teilzeitstudium<br />

für bereits Lehrende möglich<br />

zusätzlich kann der akademische Grad<br />

Diplomberufspädagoge erworben<br />

werden<br />

zusätzlich kann der akademische<br />

Grad Diplomberufspädagoge<br />

erworben werden<br />

Kontakt www.charite.de www.tu-dresden.de www.zll.ze.tum.de/ www.uni-hamburg.de<br />

MTA Dialog 2 (2008) Jahrgang 9 Fachbeiträge 131


<strong>Lehrer</strong>bildung<br />

Kurz und bündig<br />

nationalem Standard ist ein abgeschlossenes<br />

Masterstudium [2] Voraussetzung<br />

für eine <strong>Lehrer</strong>tätigkeit<br />

an Schulen. So schließt sich aufbauend<br />

auf <strong>das</strong> Bachelorstudium ein berufspädagogisch<br />

ausgerichtetes<br />

Masterstudium an (6). Dabei sollen<br />

die bereits zuvor erworbenen fachwissenschaftlichen<br />

Kenntnisse sowie<br />

ein weiteres zweites affi nes<br />

Fach, <strong>das</strong> im Zusammenhang mit<br />

den Anforderungen des jeweiligen<br />

Gesundheitsberufes steht, vertieft<br />

und die entsprechenden Fachdidaktiken<br />

studiert werden. Darüber hinaus<br />

soll die Masterausbildung durch<br />

<strong>das</strong> Studium der Berufspädagogik<br />

zur Übernahme von Aufgaben in der<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung der<br />

Gesundheitsberufe befähigen sowie<br />

dem Erwerb einer pädagogischen<br />

Forschungskompetenz für <strong>das</strong> Berufsfeld<br />

Schule dienen. Tab. 1 gibt eine<br />

Übersicht über die kürzlich entstandenen<br />

berufspädagogischen<br />

Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

für die Gesundheitsberufe. Tab. 2<br />

stellt die klassischen Lehramts- und<br />

Diplomstudiengänge für die <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

dar, die jedoch in Kürze auch<br />

auf die neuen Studienabschlüsse<br />

umgestellt werden.<br />

Verortung<br />

der <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

Die Diskussion über die Verortung<br />

der <strong>Lehrer</strong>bildung für die Gesundheitsberufe<br />

ist noch lange nicht abgeschlossen,<br />

ebenso die Art und<br />

Weise wie eine künftige <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

strukturell-inhaltlich für <strong>das</strong><br />

Berufsbildende Schulwesen gestaltet<br />

werden soll. So gibt es mittlerweile<br />

entsprechende <strong>Lehrer</strong>bildungskonzepte<br />

sowohl an Fach-<br />

hochschulen als auch an<br />

Universitäten. Wer fl exibel am Arbeitsmarkt<br />

sein und den künftigen<br />

Anforderungen im Berufsfeld Schule<br />

gerecht werden möchte, sollte nach<br />

einem ersten Bachelorabschluss den<br />

sich anschließenden <strong>Lehrer</strong>master<br />

erwerben. Nach Auffassung diverser<br />

Fachgesellschaften soll eine Lehrtätigkeit<br />

an Schulen nur über ein abgeschlossenes<br />

Masterprogramm<br />

aufgenommen werden (4). Der Bachelorabschluss<br />

befähigt grundsätzlich<br />

noch nicht zur Übernahme von<br />

Unterrichtsverantwortung. Es bleibt<br />

abzuwarten und stark zu hoffen,<br />

<strong>das</strong>s die Anforderungen für <strong>das</strong> Berufsbildende<br />

Schulwesen und der<br />

Pfl egelehrerbildung vollständig auf<br />

die gesundheitsberufl iche <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

übergreifen. Problematisch erscheint<br />

leider, <strong>das</strong>s jede Hochschule<br />

eigene Wege in der Konzeption von<br />

<strong>Lehrer</strong>studiengängen begeht und jene<br />

Uneinheitlichkeit auch nicht zu<br />

der Zielerreichung einer Vereinheitlichung<br />

bzw. Standardisierung der<br />

Lehre beiträgt (7). Auch hier sind<br />

noch diverse Hausaufgaben zu erledigen,<br />

um im Dialog mit Berufsverband,<br />

Hochschulen, Fachgesellschaften<br />

und Politik Klärung herbeizuführen.<br />

Literatur<br />

1. T. Bals, in Gesundheitsberufe: Alles<br />

„Pfl ege“ – oder was?, W. Becker,<br />

B. Meifort, Eds. (W. Bertelsmann Verlag,<br />

Bielefeld, 2002), pp. 57-70.<br />

2. T. Bals, M. Sieger, M. Kachler, „Entwicklung,<br />

Erprobung und Evaluierung<br />

übergreifender Qualitätskriterien als<br />

Rahmenkonzept für die Ausbildung und<br />

für Studiengänge der Gesundheitsberufe“<br />

(2006).<br />

■ Die Ausbildungssituation ist absolut heterogen und bisher wenig standardisiert. Die berufsständische<br />

Lehrkräftequalifi kation ist semi-professionell.<br />

■ Die gesundheitsberufl iche <strong>Lehrer</strong>bildung muss vor dem Hintergrund der Professionalisierungsdebatte<br />

der MTA-Berufe, der Ordnungsmittelpolitik und den Finanzkräften gestaltet<br />

werden.<br />

■ Akademisch ausgebildete <strong>Lehrer</strong> sollen die Herausforderungen des Praxisfeldes besser<br />

bewältigen und sind wichtig, um innovative Veränderungen zu bewirken.<br />

■ Die <strong>Lehrer</strong>bildung erfolgt auf der Masterebene und jene <strong>Lehrer</strong> sind langfristig gesehen,<br />

fl exibler und damit besser am Beschäftigungsmarkt einsetzbar als „Lehr-MTA“.<br />

132 Fachbeiträge<br />

MTA Dialog 2 (2008) Jahrgang 9<br />

3. J. Beier, in Raus aus der Bildungssackgasse.<br />

M. Kachler, Ed. (Mensch & Buch<br />

Verlag, Berlin, 2003), pp. 27-36.<br />

4. Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft,<br />

„Strukturmodell für die<br />

<strong>Lehrer</strong>bildung im Bachelor-Master-System“<br />

(Berlin, 2004).<br />

5. M. Friese, Berufsbildung 105, 3<br />

(2007).<br />

6. Hochschulrektorenkonferenz, „Empfehlung<br />

zur Zukunft der <strong>Lehrer</strong>bildung in<br />

den Hochschulen“ (Bonn, 2007).<br />

7. N. Hofmann, Die berufsbildende Schule<br />

56, 7 (2004).<br />

8. M. Kachler, Ausbildungssurvey zu<br />

Rahmenbedingungen und personeller<br />

Situation an MTA-Ausbildungsstätten<br />

(dvta, Berlin, 2004).<br />

9. M. Kachler, in Quo vadis, MTA? – Ein<br />

Beruf auf dem Prüfstand. M. Kachler et<br />

al., Eds. (Mensch & Buch Verlag, Berlin,<br />

2005), pp. 91-121.<br />

10. M. Kachler, Qualifi kationsforschung<br />

zum Handlungsfeld der biomedizinischen<br />

Analytik (Weißensee-Verlag,<br />

Berlin, 2007).<br />

11. M. Kachler, MTA-Dialog 8, 834<br />

(2007).<br />

12. B. Meifort, Die pragmatische Utopie.<br />

Qualifi kationserwerb und Qualifi kationsverwertung<br />

in Humandienstleistungen<br />

(W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld,<br />

2004).<br />

13. Hochschulrektorenkonferenz, „Empfehlungen<br />

zur <strong>Lehrer</strong>bildung aus Sicht<br />

der Fachhochschulen vom 20.10.2003“<br />

(2003).<br />

14. U. Thomas, „Von der Wissensgesellschaft<br />

zur Bildungsgesellschaft:<br />

Bleibt Deutschland Exportweltmeister?“<br />

(Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn,<br />

2006).<br />

15. A. Uckleya, Erarbeitung eines Modulsystems<br />

für die MTAR-Ausbildung im<br />

Bundesland Mecklenburg-Vorpommern<br />

(Berlin, 2003).<br />

Der Autor:<br />

Dipl.-PGw. Marco Kachler, B.Sc.<br />

Institut für Gesundheits- und<br />

Pfl egewissenschaft<br />

Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

Magdeburger Str. 8<br />

06097 Halle/Saale<br />

Marco.Kachler@medizin.uni-halle.de

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